Mehrere Termine reserviert: FC plant virtuelle Mitgliederversammlung Der 1. FC Köln arbeitet intensiv an einer Antwort auf die Frage, wie und wann in diesem Jahr noch eine Mitgliederversammlung stattfinden kann. Nach Informationen des GEISSBLOG.KOELN gab es in dieser Woche erste Signale, dass eine virtuelle Versammlung möglich wäre. Dazu passt die Entscheidung von Hertha BSC vom Freitag.
Die Hertha wird ihre für den 24. Mai angesetzte Mitgliederversammlung digital umsetzen. Der Klub gab bekannt, dass aufgrund der Einschränkungen der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr allerdings zwei Versammlungen geplant seien: jene im Mai und eine weitere im Herbst 2020, an der dann erst die turnusmäßigen Wahlen zum Präsidium durchgeführt werden sollen.
Beim 1. FC Köln ist man dagegen noch nicht so in Eile wie in Berlin. Die FC-Satzung sieht die nächste Mitgliederversammlung im Herbst 2020 vor, zwischen September und November. Generell kann die Versammlung aber auch noch ins Frühjahr 2021 verschoben werden. Nach GBK-Informationen hat sich der Effzeh bereits mehrere Termine in der Lanxess Arena für den Herbst 2020 und auch schon für den Januar und Februar 2021 gesichert. Die Geissböcke wollen abgesichert sein, um eine Veranstaltung durchführen zu können, sofern sie vor Ort rechtlich gestattet sein wird.
Virtuellen Veranstaltung: Technische Bedenken ausgeräumt Doch ob eine Präsenzveranstaltung mit mehreren Tausend FC-Mitgliedern in den kommenden Monaten aufgrund der Coronakrise umsetzbar sein wird, ist gänzlich offen. Daher hat der FC nach GBK-Informationen die Machbarkeit einer rein virtuellen Veranstaltung geprüft und in dieser Woche eine erste Rückmeldung erhalten. Demnach konnten technisch die meisten Bedenken ausgeräumt werden. Die Übertragung per Video hatte der Klub schon in den letzten Jahren (außer 2019) umgesetzt, allerdings hatten die virtuell zugeschalteten Mitglieder die Versammlung lediglich passiv verfolgen, von ihren Vereinsrechten jedoch keinen Gebrauch machen können.
Dies müsste bei einer vollständig digitalen Versammlung ohne Präsenzveranstaltung gewährleistet werden. Den Ergebnissen aus dieser Woche zufolge ist die Übertragung gepaart mit einer Echtzeit-Abstimmung für alle Wahlvorgänge technisch möglich. Auch wäre es möglich einen Betrugsfall auszuschließen, falls ein Mitglied versuchen würde, sich die Zugänge anderer Mitglieder zu beschaffen, um mehrere Stimmen auf sich zu vereinen. Einzig offen ist nach GBK-Informationen der Punkt, wie eine geordnete Aussprache mit Rückfragen und kurzfristigen Verfahrensanträgen während der Live-Veranstaltung geregelt werden könnte.
Keine Briefwahl oder vorherige Stimmabgabe So könnte die Coronavirus-Krise zu einer einschneidenden Veränderung beim 1. FC Köln führen. Das Vorantreiben einer digitalen Versammlung war im vergangenen Jahr noch nicht gewünscht gewesen. Die Pandemie hat nun zu einem partiellen Umdenken geführt. Die FC-Führung lehnt weiterhin vorherige Stimmabgaben in Form einer Briefwahl oder über eine bereits vor der Mitgliederversammlung aktive Online-Wahlplattform ab. Die Dynamik einer Veranstaltung soll weiterhin ausschlaggebend sein. Doch eine solche Dynamik wäre bei virtuellen Versammlungen gegeben, Echtzeit-Wahlgänge könnten perspektivisch zu einer noch höheren Wahlbeteiligung führen bei einem Verein, der inzwischen weit über 110.000 Mitglieder zählt. Der Weg scheint technisch jedenfalls bereitet.
Wiederaufnahme der Bundesliga: Eine Frage von Wollen, Müssen und Dürfen Die letzte Woche hat gezeigt, wie der mächtige Fußball auf Kosten der Gesellschaft versucht, das eigene Geschäftsmodell durchzudrücken. Immerhin liegt die endgültige Entscheidung über Geisterspiele bei der Politik.
Hinter uns liegt eine hektische und anstrengende Woche. Die Coronavirus-Pandemie bestimmt nach wie vor die Nachrichtenlage und das wird sie bis auf Weiteres auch weiterhin tun. In den vergangenen Tagen bekam die Situation aber einen neuen Drive, weil die ersten Lockerungen nach dem Lockdown im März zumindest wieder ein bisschen den Eindruck erwecken, dass wir zurück auf dem Weg in die Normalität sind. Die ersten Geschäfte dürfen wieder öffnen, einige Bundesländer schicken ihre Schüler:innen wieder in die Schulen und einige Unternehmen bereiten intern Konzepte vor, um die wirtschaftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen. Die oberste Maxime allen Handelns in der derzeitigen Pandemie muss zwingend darauf liegen, Menschenleben zu schützen und mir scheint immer noch nicht ganz klar, inwieweit die Bundesregierung dieses Ziel weiterhin verfolgen möchte. Denn während in den ersten Wochen der Pandemie das Ziel #flattenthecurve angestrebt wurde, muss auch für Phase zwei ein konkretes Ziel her, an dem sich die Bevölkerung orientieren kann – mit oder ohne Öffnungen.
Uns alle eint der Wunsch, so schnell wie möglich zur Vor-Corona-Normalität zurückzukehren, aber ohne Impfstoff oder wirksame Medikamente wird dies noch einige Zeit dauern – und das kann man sagen, ohne Expert:in in Virologie, Epidemiologie oder Medizin zu sein. In diese Woche der ersten Lockerungen jedenfalls fielen auch deutliche Warnungen von führenden Sachverständigen auf dem Gebiet, dass eine zweite Infektionswelle drohe. „Plötzlich würde man sich wundern, dass das Virus doch überall gleichzeitig startet. Es ist natürlich eine ganz andere Wucht, die so eine Infektionswelle dann hätte“, sagte beispielsweise Christian Drosten vergangene Woche in seinem Podcast. Und um das gleich mal vorwegzunehmen: Es ist dieser Christian, dessen Worte in der Öffentlichkeit aktuell am meisten Gewicht haben sollten.
Ein Meisterstück in Kommunikation Denn parallel zur Erforschung des Virus versucht sich in Frankfurt ein weiterer Christian daran, sein Produkt so schnell wie möglich wieder herzustellen zu können. Sein Nachname ist Seifert, als Chef steht er der Deutschen Fußball-Liga vor. Die DFL produziert in Deutschland das Kulturgut Bundesliga, das mittlerweile seit mehr als einem Monat wegen der Coronavirus-Pandemie ruht. Die Gunst der Stunde nutzte der deutsche Fußball aber, um inmitten der Diskussionen über mögliche Lockerungen und eine Rückkehr ins normale Leben mit einer Kampagne dafür zu lobbyieren, dass bald wieder Geisterspiele stattfinden können. Seiferts Ziel: Das Überleben der Bundesliga sichern. Das ist erstmal ein legitimes Anliegen, denn alle Wirtschaftsbereiche und -Unternehmen müssen sich Gedanken machen, wie es irgendwann einmal weitergehen soll. An der Bundesliga hängen Tausende Arbeitsplätze, die Zukunft der Vereine steht auf dem Spiel. Dass die Bundesliga aber in einem lobbyistischen Meisterstück und mit Hilfe von Medien und Politik den Gedanken platzierte, dass es Mitte Mai schon mit Fußball weitergehen könnte – das war zu heftig, zu forsch und könnte vor allem auch gefährlich werden. Der Fußball hat lange behauptet, er wolle keine Sonderbehandlung, nun bekommt er sie offenbar doch.
Die Medien, ein medizinisches Konzept – und viele Fragen Als Steigbügelhalter erwiesen sich Sky und der Springer-Verlag, die natürlich ein Interesse haben, schnellstmöglich wieder über Fußball berichten zu können. Dementsprechend verstörte es auch nur auf den ersten Blick, dass der Pay-TV-Sender am Tag nach der Erklärung mit einer ganzseitigen Seite in Deutschlands größtem Boulevardblatt die eigene Freude zum Ausdruck brachte. Die Erklärung selbst fand in einem TV-Format statt, in dem sich neben Seifert auch die Ministerpräsidenten Armin Laschet aus NRW und Markus Söder aus Bayern zuversichtlich zeigten, dass es bald weitergehen könne mit der Lieblingsbeschäftigung der Deutschen. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn reihte sich in ein und ließ mit seinen Worten die Hoffnung wachsen, dass bald wieder der Ball rollen könnte. Die engen Bande zwischen Politik, Medien und Fußball, sie wurden zuletzt deutlicher denn je. Denn wie anders ist es zu erklären, dass Laschet als Ministerpräsident eines Landes mit mehreren großen Vereinen (Dortmund, Schalke, Gladbach, Köln) und Söder als Regent im Freistaat Bayern (und mit der Nummer von Karl-Heinz Rummenigge auf Kurzwahl) die ersten waren, die ein solches Szenario für möglich erklärten?
Denn unterdessen war man beim deutschen Fußball nicht ganz untätig gewesen, gar ein eigenes medizinisches Konzept wurde entwickelt, auf dessen Basis dann doch Geisterspiele durchgeführt werden könnten, sobald die Politik ihr Go gibt. Das Problem: Dieses Konzept entlarvt sich alleine dadurch selbst, dass Fälle von positiv getesteten Spielern nicht an die Medien weitergegeben werden sollen. Das ist verantwortungslos und schäbig. Zynisch könnte man jetzt behaupten, dass bei einer Wiederaufnahme dann eben die Wadenverhärtungen, Magen-Darm-Probleme und grippalen Infekte zunehmen, hinter denen sich bei Bundesligaspielern häufiger schwierigere Verletzungen oder Krankheiten verstecken – wegen der trivialen Gründe wird aber meistens nicht näher nachgefragt.
Alles durchboxen des Geldes wegen Das Personal rund um die Spiele zu reduzieren, ist sinnvoll und richtig – das Sicherheitskonzept beantwortet aber die entscheidende Frage nicht, wie es möglich sein soll, eine Infektion in einer Kontaktsportart wie Fußball zu verhindern. Denn dass Spieler sich auf dem Feld nahekommen und dort die Hygienebestimmungen nicht einhalten können, verstehen selbst fußballferne Menschen. DFB-Chefmediziner Tim Meyer sprach gar davon, „einen Ausgleich zwischen maximaler Sicherheit und einem vertretbaren Risiko“ herzustellen. Ein vertretbares Risiko in einer Zeit, in der man nicht genug über ein Virus weiß, es kaum behandeln kann und der Kollaps des Gesundheitssystems noch immer nicht ausgeschlossen ist – damit zeigt der Fußball, was er wirklich von Solidarität hält. Das Robert Koch-Institut und das Bundesinnenministerium hatten in der Folge auch gleich Zweifel angemeldet, was die Durchführbarkeit von Geisterspielen betrifft.
Im Laufe der Woche verkündete Christian Seifert dann auf einer Pressekonferenz, dass immerhin eine Einigung mit den TV-Rechteinhabern erzielt wurde: Die Überweisung der letzten Tranche Fernsehgelder findet statt, das Geld kann an die Vereine weitergegeben werden. Und der höchste Boss im deutschen Fußball ging auch auf das nächste Reizthema ein: Die Tests. Durch seine Worte ist eins klar geworden, in diesen Zeiten zählt in Deutschland einzig und allein, ob ein Wirtschaftszweig genug Geld hat, um Testkapazitäten zu kaufen. Die Bundesliga kann das leisten, obwohl die Tests in systemrelevanten Berufen natürlich viel mehr gebraucht werden. Es ist beschämend.
Andere Länder sind wesentlich zurückhaltender Der Höhepunkt waren dann die Äußerungen einiger Fußballfunktionäre, dass eine Wiederaufnahme der Bundesliga den „Menschen“ in diesen „schwierigen Zeiten“ ja immerhin einiges zurückgeben könnte. Endlich in der allgemeinen Panik am Samstagnachmittag Wolfsburg gegen Augsburg gucken – ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Die gegenteilige Wirkung, dass eine Wiederaufnahme der Bundesliga fatale Auswirkungen auf die Bevölkerung haben könnte, wurde geflissentlich ignoriert. Wenn Menschen sehen, dass in der Bundesliga wieder gespielt wird, sind sie weniger bereit, sich weiterhin in den eigenen vier Wänden aufzuhalten, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Denn wenn die Bundesliga wieder spielt, darf man auch wieder mit anderen Leuten in den Park oder in eine Wohnung.
Das Vorpreschen deutscher Politiker, gut koordiniert mit führenden Verantwortungsträgern im Fußball, wird dann umso befremdlicher, wenn man in andere Länder schaut. In den großen Fußballnationen England, Frankreich, Italien und Spanien kann derzeit auch kein Spielbetrieb stattfinden, die Länder kämpfen alle mit den Auswirkungen der Pandemie, die Bevölkerung leidet unter den Einschränkungen. Dem Fußball fehlt auch dort das Fernsehgeld, Vereine stehen vor schwierigen finanziellen Herausforderungen. Ein derart frühes Zeitfenster, im Mai wieder zu spielen, findet sich nirgendwo. Überall ist unklar, wann und wie es weitergeht. „Wo das Gesundheitssystem schwächer ist und die Sterberate höher, da sind die Rufe nach Fußball leiser. Wo Spieler sich kritischer äußern, haben die Ligen weniger Lobby. Und wo die Klubs finanziell bessergestellt sind, sind die Fragen nach der Moral noch lauter zu hören als hierzulande“, schreibt der Spiegel dazu in einem Text.
In Deutschland hingegen ist der Boden schon bereitet, am nächsten Donnerstag versammeln sich die Ministerpräsident:innen der Länder mit der Bundesregierung, dann könnte auch der Daumen für die Corona-Geisterspiele gehoben werden. Der Fußball will und muss weitermachen, ob er es darf, entscheidet die Politik. „Für uns bleibt einzig und allein entscheidend, was die Politik sagt“, beteuerte Christian Seifert mantraartig. Der Fußball ist nicht machtlos in der ganzen Angelegenheit, aber die endgültige Entscheidung trifft er nicht. Deutschlands unmittelbare Zukunft wird von Virolog:innen, Mediziner:innen und Politiker:innen entschieden. Durch die gezielte Kampagne, ein Interview hier, ein Interview dort, hat es die DFL aber geschafft, dass die Diskussion geöffnet wird. Eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs kann aber nur auf dem Rücken der Gesellschaft stattfinden. Fußball ist als Idee schon cool, aber er macht mich gerade sehr wütend.
Liquidität der Vereine gesichert – FC-Frauen ohne Solidaritätszahlung Die Deutsche Fußball Liga hat eine Vereinbarung mit den nationalen Medienpartnern hinsichtlich der geplanten Zahlungen an die Vereine geschlossen. Damit wird den Bundesliga- und Zweitligaklubs bis zum 30. Juni die Liquidität gesichert. Derweil müssen die Frauen des 1. FC Köln auf eine Zahlung aus dem Solidaritätsfonds verzichten.
„Dass wir wieder spielen können, ist für einige Klubs die sportliche Rettung“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Donnerstag auf der Pressekonferenz nach der Mitgliederversammlung der 36 Profivereine. Zwar stehe noch kein genaues Datum der Wiederaufnahme des Spielbetriebes fest, doch die medizinisches und organisatorischen Rahmenbedingungen der Geisterspiele seien geschaffen.
TV-Gelder werden ausgeschüttet Darüber hinaus hatte die DFL eine weitere gute Nachricht für die Vereine. Die Auszahlung der letzten Rate aus den TV-Gelder-Verträgen sei unter Vorbehalt gesichert. „Nach intensiven Gesprächen in den zurückliegenden Wochen hat die DFL Deutsche Fußball Liga mit nahezu allen nationalen Medienpartnern Vereinbarungen hinsichtlich der zu erwartenden Zahlungen geschlossen“, erklärte die DFL nach der Mitgliederversammlung. Damit wird ermöglicht, allen Vereinen aus der Bundesliga und Zweiten Liga Liquidität bis zum geplanten Saisonende am 30. Juni zu ermöglichen. Sollte die Spielzeit allerdings anders als erwartet nicht zu Ende gespielt werden können, müssten die Zahlungen in Abhängigkeit der noch ausgetragenen Spiele zurückgeführt werden. Dies könnte zu wirtschaftlichen Engpässen bei einigen Vereinen führen.
Einzig mit einem Medienpartner konnte die DFL keine Einigungen erzielen – um welches Unternehmen es sich dabei handelt nannte Seifert jedoch nicht. Der Geschäftsführer bestätigte jedoch, dass die Zahlungen nicht erst am 30. Juni getätigt würden, sondern vielmehr „im Mai kurzfristig ausgelöst werden.“ FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle, der auch Mitglied des DFL-Präsidiums ist, zeigte sich nach der Mitgliederversammlung zufrieden mit dem Ergebnis. „Das war ein wichtiger Meilenstein. Da hat die komplette DFL ein sehr guten Job gemacht in den jeweiligen Gesprächen mit den Rechteinhabern. Das war ein wichtiges Signal und hilft allen Vereinen, die jetzt in Liquiditätsschwierigkeiten gekommen wären.“ Auch für den 1. FC Köln ist die ausstehende Zahlung der TV-Gelder von enormer Bedeutung. „Uns hilft jeder Euro, wenn man damit rechnen muss, dass die fünf Heimspiele nicht mehr mit Zuschauern stattfinden. Das sind minimum neun Millionene Euro die nicht mehr zurück kommen. Wenn dann noch signifikante TV-Erträge ausfallen würde, wäre es umso schwieriger.“
7,5 Millionen Euro für 3. Liga und Frauen-Bundesliga Darüber hinaus machte die DFL am Donnerstag Angaben über die teilweise Verwendung des der diesjährigen Champions League-Teilnehmer zur Verfügung gestellten Solidarfonds. Von den bereitgestellten 20 Millionen Euro von Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer 04 Leverkusen werden die Vereine in der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga mit 7,5 Millionen Euro kurzfristig unterstützt. Von dieser Solidaritätszahlung ausgenommen sind jedoch die 2. Mannschaften von Bundesliga-Klubs sowie die Frauenmannschaften der entsprechenden Vereine. Damit erhalten 19 Drittligavereine und sechs Mannschaften aus der Frauen-Bundesliga ohne weitere Bedingungen zu gleichen Anteilen Zahlungen aus dem Fonds. Die Frauenmannschaft des 1. FC Köln ist als Bundesliga-Ableger damit von den Zahlungen ausgeschlossen.
Hier werden die FC-Profis geprüft - Dr. Wisplinghoff: „Die Tests schlagen früh an“ Fünf Labore hat die deutsche Fußball-Liga für die Corona-Tests (PCR-Tests) ausgesucht, mit denen der Spielbetrieb bis zum Saisonende aufrecht erhalten werden soll. Eins davon sitzt in Köln-Marsdorf und wird neben den Tests der Profis des 1. FC Köln auch die von Borussia Mönchengladbach zur Untersuchung bekommen, sollte das Konzept umgesetzt werden.
Bundesliga: Corona-Tests dank Fabian Wisplinghoffs Labor Das Labor Dr. Wisplinghoff untersucht seit 40 Jahren die Proben der Bürger des Rheinlands, in der Corona-Krise kommt Ihnen aber eine Schlüsselrolle zu. EXPRESS sprach mit Laborleiter Fabian Wisplinghoff (43) über die Testkapazitäten:
Fabian Wisplinghoff, ihr Labor ist von der DFL als eins von fünf Testlaboren ausgewählt. Es wird immer wieder betont, dass der Fußball niemandem Tests wegnimmt. Stimmt das? Das ist absolut richtig! Wir haben inzwischen eine Kapazität von 4000 bis 6000 Tests pro Tag und sind höchstens zur Hälfte ausgelastet. Außerdem wurde von der DFL immer wieder betont, dass man sofort zurücktreten würde, sollten wir durch eine neue Welle an die Kapazitätsgrenze stoßen und die Tests für andere Bevölkerungsgruppen brauchen. Die Tests für die Profiklubs sind also gar kein Problem.
Die Spieler werden am Tag vor dem Spiel getestet werden, sechs Stunden vor dem Spiel soll das Ergebnis feststehen… Das ist ganz normaler Standard. Die Tests von Krankenhäusern werden vorgezogen, dann kommen die privaten Tests. Zeitlich ist das überhaupt kein Thema. Wir können auch für andere Unternehmen Tests durchführen, sollte das gewünscht sein.
Wie wird das mit den PCR-Tests aussehen? Die Tests sind sehr empfindlich, schlagen früh an, auch wenn noch nicht so viel Virus im Körper ist. Bis der Patient ansteckend ist, dauert es meistens ein paar Tage. Deshalb ist das Infektionsrisiko bei engmaschigen Tests relativ gering.
Es gibt aber auch eine zweite Art von Tests. Was ist mit den in der DFL-Pressekonferenz angesprochenen Antikörper-Tests? Das ist ja die zweite Stufe, hier soll eine Studie erstellt werden, ob schon Antikörper bei den Spielern vorhanden sind, sie also vielleicht schon unbemerkt mit dem Virus infiziert waren. Die Lieferbarkeit der Tests ist auch da kein Problem.
Sind die Mitarbeiter besonders motiviert, wenn man helfen kann, den Fußball wieder ins Rollen zu bringen? Unsere Mitarbeiter sind ohnehin unglaublich motiviert. Aus allen Bereichen wird mit angepackt, damit der Testbetrieb Tag und Nacht am Laufen gehalten werden kann, alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen. Ihnen gilt an dieser Stelle mal ein großes Lob. Natürlich haben wir hier auch viele FC-Fans im Labor – und auch ein paar schwarze Schafe mit anderen Präferenzen – die sich freuen würden, wenn der Ball wieder rollt. Aber unsere Arbeit gehen wir in allen Bereichen mit vollem Einsatz an!
FC quält sich ins Wochenende - Gisdol belohnt Köln-Profis nach Vollgas-Training Mark Uth (2 lag völlig fertig im Tornetz. Und Jhon Cordoba (26) stöhnte nur erschöpft auf die Frage, wie hart das Training denn gewesen sei.
Der FC gibt Vollgas für den Bundesliga-Neustart! Chefcoach Markus Gisdol (50) und sein Team haben die Profis in bester Quälix-Manier schwitzen lassen. So erledigt hat man die Köln-Stars selten gesehen...
Markus Gisdol bereitet 1. FC Köln auf Tag X vor Der FC ackert fleißig für Tag X. „Wenn wir wieder zusammenkommen, wird es knallhart. Da werden wir hart trainieren, und es werden viele englische Wochen auf uns zukommen“, hatte Gisdol zu Beginn der Corona-Pause angekündigt. Die Freitagseinheit war nun das beste Beispiel: eineinhalb Stunden Zirkeltraining mit Sprints, Dribbel- und Passübungen; zwischendurch zumindest etwas Spaß und Entspannung bei einer abgewandelten Form von Fußball-Tennis. Die Schritte der Spieler wurden mit jedem der vier Durchgänge schwerer. So quälten sich die FC-Profis ins Wochenende!
Gisdol: „Wir versuchen unsere Mannschaft so vorzubereiten, dass sie relativ problemlos in ein normales Mannschaftstraining einsteigen könnte.“ Aktuell wird am Geißbockheim in zwei Gruppen trainiert – weiterhin ohne Fans und Zweikämpfe. Gisdol weiter: „Dafür arbeiten wir viel im technischen und athletischen Bereich.“
Horst Heldt und Erich Rutemöller sehen Quälix-Training Und das ist kein Vergnügen, wie man am Freitag sah! Als die 94 Minuten Stationsarbeit – vor den Augen von Sportchef Horst Heldt (50) und Vorstandsberater Erich Rutemöller (75) – am Vormittag geschafft waren, sanken viele Spieler erschöpft auf den Rasen. Anschließend durften sie aber für sich selbst applaudieren – und sich über eine Belohnung freuen: Gisdol cancelte die eigentlich für den Nachmittag geplante zweite Einheit und schickte seine Jungs direkt ins trainingsfreie Wochenende!
Montag soll am Geißbockheim dann erneut „in Gruppen und unter Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen“ trainiert werden, wie der Klub erklärt.
FC-Profis vermissen Zweikämpfe im Training Heißt: Die beiden fest eingeteilten Trainings-Truppen absolvieren ihre Einheiten entweder (wie am Freitag) synchron auf zwei nebeneinander liegenden Plätzen zeitgleich – oder im Schichtdienst nacheinander. An normales Mannschaftstraining mit Zweikämpfen ist Stand jetzt weiterhin nicht zu denken. Kapitän Jonas Hector (29): „Es gibt schon Situationen, in denen ich dem Gegenspieler gerne eine mitgeben würde. Da muss man sich manchmal beherrschen.“
Alexander Wehrle hofft auf baldiges Mannschaftstraining FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) will die Spieler „Stufe für Stufe“ an die nötigen Maßnahmen für die Rückkehr ins Mannschaftstraining – und später die Wiederaufnahme des Spielbetriebs – heranführen.
Das Mitglied des DFL-Präsidiums sagt: „Momentan befinden wir uns im Gruppentraining. Da gibt es noch mal eine Differenzierung zum Mannschaftstraining, darüber werden wir die Spieler informieren, wenn es so weit ist.“
Ralf Friedrichs im Interview zur Zukunft des FC-Stammtisch Talks: „Ich will wieder unters Volk – da gehört das Format hin“ Vor drei Monaten hatte Ralf Friedrichs seinen „FC-Stammtisch Talk“ nach Streitigkeiten um die 200. Ausgabe vorerst auf Eis gelegt. Wir sprechen mit dem Talk-Initiator über den aktuellen Stand und die Pläne für die Zukunft.
Etwas mehr als drei Monate ist es nun her, dass der letzte „FC-Stammtisch Talk“ vor Publikum stattfand. Obwohl der Vorstand des 1. FC Köln Mitte Januar zu Gast im Brauhaus Stüsser war, hatte sich effzeh.com als Medienpartner der Veranstaltung nach intensiven internen Diskussionen dazu entschlossen, über die Ausgabe aus wichtigen Gründen, die wir hier aufgearbeitet hatten, schweren Herzens nicht zu berichten.
Seitdem ist viel passiert – vor allem ist die Coronavirus-Pandemie passiert. Doch wie geht es mit dem „FC-Stammtisch Talk“ weiter, den Initiator, Veranstalter und Moderator Ralf Friedrichs nach den Vorfällen im Januar erst einmal auf Eis gelegt hatte? Sogar die Zukunft des Projekts hatte der Talkmaster öffentlich infrage gestellt. Auch deshalb haben wir in der derzeitig schwierigen Situation Ralf Friedrichs zum Gespräch gebeten – selbstverständlich aus sicherer Distanz via Telefon.
Hinweis: effzeh.com ist seit des Comebacks des „FC-Stammtisch Talks“ 2018 Medienpartner der monatlichen Talkrunde zum 1. FC Köln. Ralf Friedrichs schreibt darüber hinaus als Autor für unser Magazin.
Ralf, die Eröffnungsfrage gilt in diesen Tagen natürlich der Gesundheit. Wie geht es dir? Da ist alles in Ordnung, denn es geht mir und zum Glück auch meiner Familie gesundheitlich gut. Natürlich leiden wir wie alle anderen auch unter den diversen Folgen der Corona-Krise, vor allem vermissen wir den persönlichen Kontakt zu den Eltern oder zu Freunden. Aber da sind wir ja nicht alleine. Natürlich fehlt mir auch der FC und die Diskussionen darüber. Wobei ich nicht sicher bin, ob die gesundheitlich wirklich immer förderlich sind. (lacht)
Trotz des deutlich vernehmbaren Augenzwinkerns am Ende stellen sich daraus offene Fragen. Wir müssen über den „FC-Stammtisch Talk“ sprechen. Der sollte laut deiner damaliger Erklärung ja auf Eis gelegt werden und wurde sogar öffentlich vor dir generell in Frage gestellt. Was kannst du uns jetzt nach drei Monaten dazu sagen? Der Veröffentlichung auf der Website folgte tags darauf ja noch einmal eine weitergehende Erklärung auf Facebook. Darin habe ich klar formuliert, dass ich natürlich die Saison zu Ende führen möchte und in der Zwischenzeit überlege, wie es generell mit dem Talk weitergeht. Es ging also nie um das sofortige Ende. Dazu muss ich an dieser Stelle einmal klar zum Ausdruck bringen, dass es mir nicht etwa um Koketterie mit dem Rücktritt ging, um beispielsweise Schlagzeilen wie unter anderem im Express zu generieren. So sehr ich manchmal im Talk vielleicht etwas herumalbere, so ernst nehme ich meinen Job als Veranstalter und Moderator des Talks. Damit sind wir beim Kernproblem: Moderator und Veranstalter sind nun mal eine Person, aber hier war ich bezüglich beider Verantwortungen in der Zwickmühle. Der FC, in dem Fall in Person von Eckhard Sauren, hat mich – sicher ungewollt – in die Situation versetzt, das ich entweder aus der einen oder aus der anderen Sichtweise einen gravierenden Fehler machen musste. Aus diesem Dilemma kam ich einfach nicht raus.
Inwiefern? Um es klar zu sagen: Niemand, auch mein Herzensverein nicht, hat sich in die Gästeplanung einzumischen. Daher hätte ich aus journalistischer Sicht wenige Stunden vor der Veranstaltung auf die Teilnahme des 1. FC Köln verzichten müssen. Doch dann hätte ich die über 100 Gäste, die sich im Brauhaus Stüsser hauptsächlich wegen der Vorstandsteilnahme angemeldet hatten, brüskiert. Das konnte ich also auch nicht bringen, also habe ich es Thomas (Anm.d.Red.: Chefredakteur von effzeh.com) überlassen, wie er auf den FC-Wunsch seiner Nicht-Teilnahme reagiert. Nochmal: Ich habe ihn nicht ausgeladen und das hätte ich auch niemals getan. Aber dennoch musste ich ihn über die Situation informieren und dass er am Ende dem Talk fernblieb, kann ich sehr gut verstehen. Das war auch für ihn eine ganz blöde Situation. Um es klar zu sagen: Es ist insgesamt wirklich hochgradig dumm gelaufen und ich war daran sicher auch nicht unschuldig.
Was wirfst du dir vor, was dem FC? Das wurde ja alles schon gesagt, aber ich wiederhole es gerne. Offensichtlich habe ich während des Einladungsprozesses im Hinterkopf zu sehr auf den Bekanntheitsgrad des seit mehr als elf Jahren agierenden Talks gesetzt und nicht groß erklärt, dass immer auch weitere Gäste aus dem Bereich Medien oder Fanumfeld geladen werden. Das aber wusste Eckhard Sauren nicht, der dachte, es würde so laufen wie beim Sonder-Stammtisch, als das Trio auf Kandidatentour war. Auch das der Talk schon eine gute Woche zuvor mit allen Gästen, also auch euer Chefredakteur, öffentlich auf allen Kanälen angekündigt war, hat beim FC entweder keiner mitbekommen oder kein Problem darin gesehen. So kam es dann schließlich zu dem Umstand, dass Eckhard Sauren Thomas‘ Teilnahme erst kurz einen Tag vor der Veranstaltung bekannt wurde und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Man kann mir also vorwerfen, dass ich Eckhard Sauren nicht explizit darüber unterrichtet habe.
Sauren hat auf dem „FC-Stammtisch Talk“ seine Sicht der Dinge geschildert und auch gesagt, dass er letztlich sogar die ursprüngliche Zusammensetzung akzeptiert hätte. Warum kam das dann nicht zustande? Es gab intensive Gespräche zwischen allen Beteiligten noch am Tag des Talks. Die Inhalte sollen grundsätzlich intern bleiben, aber im Zuge dessen hat Eckhard Sauren nach einigen Diskussionen tatsächlich angeboten, dass Thomas auch Teil des Talks sein kann. Dass er diese knapp zwei Stunden vor Talkbeginn gemachte Offerte abgelehnt hat, kann ich nach diesem Hin und Her verstehen. Ich hätte das vermutlich nach der Vorgeschichte auch so gemacht.
Ist das Verhalten des Präsidiums denn in deiner Sichtweise nachvollziehbar? Warum glaubst du, sie wollten keinen Journalisten dabei haben? Die zweite Frage muss man Eckhard Sauren und Werner Wolf selbst stellen. Persönlich fand ich das nicht nachvollziehbar, weil schließlich alle Talkformate über kontroverse Gästezusammenstellungen funktionieren. Vielleicht ist man es bei den großen Fußballvereinen mittlerweile gewöhnt, mehr im eigenen Saft zu schmoren. Ich sehe das eh allgemein als Problem an, dass man als Fußballverein zu sehr sein eigener Medienkonzern geworden ist. Schon die normale TV-Berichterstattung ist meines Erachtens in der Gänze gesehen viel zu unkritisch, da sind einige mittlerweile mehr Verkäufer ihres teuer erworbenen Produkts als kritische Journalisten. Das Ganze erhält dann in der vereinseigenen Berichterstattung dann noch eine Steigerung, die ist meist komplett kritikfrei oder höchstens pseudokritisch. Daran haben sich viele Verantwortliche wohl schon so sehr gewöhnt, das sich der ein oder andere tatsächlich kritische Journalist vor laufenden Kameras sogar schon einiges anhören musste, wenn man mal von der eher seichten Fragestellung abweicht.
Gab es denn deinerseits im Nachgang noch ein klärendes Gespräch mit dem 1. FC Köln? Das wurde im Prinzip noch am Abend mit Werner Wolf und Eckhard Sauren bereits vor und nach dem Talk im Brauhaus Stüsser geführt. Ich habe das so verstanden, dass es nun damit auch aus der Welt ist. Es wurden beidseitig Kommunikationsprobleme eingeräumt und man ist friedlich auseinander gegangen. Danach gab es keinen Kontakt mehr mit dem Verein.
Wenn es doch friedlich auseinander gegangen ist, wieso der Ärger im Nachhinein? Daran seid ihr auch nicht ganz unschuldig (lacht). Denn natürlich hat euer zeitgleich zum laufenden Talk veröffentlichter Artikel – den ich nachvollziehbar und richtig fand – ja mehr eure Sichtweise dargestellt. Ich konnte aber erst am Folgetag reagieren und mich zur Sache erklären. Bis dahin habe ich mir einen ziemlichen Shitstorm anhören müssen, da die meisten ja gedacht haben, ich hätte ohne offensichtlichen Grund dem FC nachgegeben. Aber nachdem ich meine Erklärung abgegeben hatte, drehte sich das rasch wieder, weil die Leute mein Dilemma, so oder so eigentlich keine allseits zufriedenstellende Entscheidung treffen zu können, verstanden haben. Daraufhin hat mich eine Flut an Nachrichten über alle Kanäle erreicht, über 150 Zuschriften. Zu 99 Prozent positiv für mich und das Format. Das hat natürlich gut getan und ich kann mich bei allen nur bedanken.
Warum denn dann die Gedanken, alles hinzuschmeißen? Weil mich das alles doch sehr aufgewühlt hat und weil ich hohe Ansprüche an mich selbst stelle. Als bekanntermaßen kritisches Format darf man sich solche journalistischen Fehler grundsätzlich nicht erlauben. Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber ich habe es im Endeffekt zugelassen, dass ein Gast auf Wunsch eines anderen nicht am Talk teilgenommen hat. Ob es dafür gute Gründe gab oder ich aus Veranstaltersicht richtig gehandelt habe, ist rein journalistisch gesehen, nicht relevant. Dieses „Vergehen“ habe ich begangen. Und ja, ich wollte deswegen zum Saisonende hinschmeißen. Ich war der Meinung, mich und das Format damit irreparabel beschädigt zu haben.
Jetzt sind genau drei Monate ins Land gegangen. Wie siehst du es heute? Zunächst einmal habe ich ja den Februar-Termin bewusst ausfallen lassen, auch um mir meine Gedanken zu machen, wie ich damit umgehe. Da wäre es aber aufgrund der engen Terminierung und des Karnevals eh schwierig geworden, einen Talk durchzuführen. Dann sollte es am 16. März im Brauhaus Stüsser eigentlich normal bis Saisonende einmal pro Monat weitergehen. Doch der Coronavirus war dagegen und so habe ich eine Talk-Ausgabe am 25. März und eine Retro-Folge am 09. April von zuhause aus veröffentlicht. Das sind natürlich nur Notlösungen, aber ich will den Stammtisch-Freunden ja dennoch etwas anbieten und die Präsenz meiner Werbepartner auf den Roll-ups ist mir eben auch wichtig. Dazu tat es einfach mal gut, so was zu machen. Es ist schon alles recht eintönig dank der Situation rund um das Virus.
Wie stehst du nun zur weiteren Zukunft des Talks? Bezüglich der irreparablen Beschädigung des Formats, das sehe ich nun nicht mehr so. Wurde das Format beschädigt: Ja, sicher! Aber irreparabel: Nein! Mit der Zeit, die ich nun auch gebraucht habe, setzte sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass man deswegen nicht einfach die letzten elf Jahre aufgibt. Man darf ja nicht vergessen: Der Talk ist ja nicht nur eine FC-Gesprächsrunde, er ist ja auch eine Begegnungsstätte – und das nicht nur für die Teilnehmer der Talkrunde, sondern für die Fans. Es ist eben doch etwas anderes als ein Podcast, so sehr ich diese Sachen auch mag und da auch gerne als Gast da teilnehme.
Die physische Komponente eines Talkabends sozusagen. Sich vor Ort treffen, über den FC und den Alltag quatschen, ein wenig abschalten. So ungefähr? Ja, genau. Beim „FC-Stammtisch Talk“ kommen Menschen zusammen, die alle gemeinsam die Leidenschaft 1. FC Köln vereint. Das sind ganz normale Fans, aber auch Vereinsangehörige und sogar ehemalige Spieler, die man unter den Zuschauern findet. Es wird sich ausgetauscht, Kontakte entstehen, Freundschaften werden geschlossen. Man glaubt gar nicht, wie viele Zusammenkünfte sich aus diesem kleinen Format all ergeben haben. Man nimmt ja auch teil am Leben der Gäste. Wenn ich zum Beispiel an unseren Haus- und Hof-Fotografen Dieter Voss denke, der so lange krank war – da hat fast die gesamte Stammtisch-Community mitgelitten und sich gefreut, als jetzt wieder die ersten Meldungen auf Facebook erfolgten, das es ihm zum Glück wieder besser geht. Es ist eben so, dass bei unserem Talk auch eine Menge „kölsches Jeföhl“ mitschwingt, was selbst am Monitor herüberkommt. Ich darf da mal aus einer von vielen Emails zitieren, die mich nach meinen Rücktrittsgedanken von FC-Fans aus Bayern erreicht hat: „Wir schauen immer zusammen mit lieben Freunden, natürlich Bayern-Fans, euren Stammtisch. Die sind regelrecht neidisch, dass es sowas bei denen nicht gibt und meinen nun auch, dass man das unbedingt erhalten müsse. Also Ralf, mach bitte weiter. Das zieht mehr Kreise, als du vielleicht denkst“.
Wenn man solchen Zuspruch liest und hört – dann kann man doch eigentlich gar nicht aufhören, oder? Das habe ich mich auch gefragt, zumal das der allgemeine Tenor war. Ich werde also zumindest versuchen, das Format langfristig zu erhalten, was natürlich die Corona-Krise nicht erleichtert hat. Erst einmal muss die Saison zu Ende geführt werden, also rein fußballtechnisch, was ja dann wieder ein eigenes Thema für sich ist. Aber eben auch von der Stammtisch-Seite aus. Da bin ich nun abhängig davon, wie es wann weitergeht und ob man in absehbarer Zeit noch einmal in eine Gaststätte damit kann. Denn eines ist klar: Auf lange Sicht will ich wieder ins Brauhaus, wieder unter Menschen. Mir ist nun noch klarer als zuvor geworden, wie wertvoll das alles ist. Ob privat oder mit dem Stammtisch-Format – ich will wieder unters Volk. Da gehöre ich hin und da gehört auch das Format hin.
Wenn du sagst, du willst „versuchen“, das Format aufrecht zu erhalten, dann könnte man daraus verstehen, dass es schwierig wird? Nun ja, wie für viele andere auch, muss auch ich sehen, dass es irgendwie weitergeht. Offiziell systemrelevant ist die Arbeit als „Stammtisch’ler“ nun nicht gerade und es fällt zur Zeit halt einiges an Einnahmen weg. Ich versuche das zu kompensieren, indem ich einige Produkte rund um den Stammtisch auf meiner Website anbiete. Das konnte man ja damals beim Crowdfunding für diese Saison nicht einkalkulieren und so muss es auf dem Wege gehen, um die Folgen abzumildern. Mir ist ja klar, dass im Moment viele auf diese Art und Weise um Unterstützung bitten und ich muss es leider auch tun. Wer also mag, darf gerne da mitmachen. Ich verstehe aber auch jeden, der es eben zur Zeit nicht kann.
Zusehen, dass es irgendwie weitergeht, muss auch der 1. FC Köln, den – wie die ganze Bundesliga – die Corona-Krise ziemlich getroffen hat. Wie viele Sorgen machst du dir auch um den Verein? Natürlich geht mir nach meiner Sorge um Familie und Privates auch mein Verein nicht aus dem Sinn. Ich denke aber, dass der FC es überstehen wird. Aktuell geht es ja in Richtung Geisterspiele ab Mitte Mai, was ja Einnahmen sichern würde. Ob ich mir das als Fan wünsche, ist eine andere Frage. In der Sache bin ich ziemlich zwiegespalten, denn man könnte ja die Corona-Krise dazu nutzen, sich grundsätzlich über das Businessmodell Profifussball Gedanken zu machen und Änderungen anzustoßen. Aber da ich da keinen Einfluss habe und auch noch nicht weiß, wie es überhaupt in dieser Sache weitergeht, warte ich zunächst die weitere Entwicklung ab und hoffe, dass wir bald schrittweise in eine Art Normalität zurückkehren können.
Zum guten Schluss: Wirst du bald wieder aktiv einen Talk anbieten, wenn auch von zuhause aus? Ja, auch wenn ich noch nicht weiß, wann ich das mache. Sollte es ab Mitte Mai tatsächlich weiter gehen, dann starte ich sicher aus meinem kleinen Studio etwas in der Richtung, entweder mit Gästen vor Ort auf Abstand oder via Telefon oder Skype. Es geht weiter und ihr werdet es hier zuerst erfahren, wenn das feststeht.
Stadion-Pacht: Wann der FC zahlen müsste und wann nicht Rund 9,5 Millionen Euro kostet den 1. FC Köln in der Bundesliga jährlich die Pacht des RheinEnergieStadions. Seit nun knapp zwei Monaten ist dort jedoch angesichts der Corona-Pandemie kein Ball mehr gerollt. Und auch im Falle der Saison-Fortsetzung müsste der FC auf seine Zuschauereinnahmen von rund neun Millionen Euro aus fünf Partien verzichten. Trotzdem plant die Kölner Sportstätten GmbH aktuell keinen Erlass der Stadionpacht.
Der 1. FC Köln muss als Bundesligist jährlich rund 7,9 Millionen Euro an Pacht und 1,6 Millionen Euro an Betriebskosten an die Kölner Sportstätten GmbH (KSS) überweisen. Die Coronavirus-Pandemie reißt jedoch bekanntlich ein großes Loch in die Kasse der Geissböcke. Da half es, dass unter der Woche der DFL-Geschäftsführer Christian Seifert erklärte, dass die Medienpartner ihre letzte ausstehende Zahlung in Mai unter Vorbehalt der Wiederaufnahme der Liga ausschütten würden. „Uns hilft jeder Euro“, hatte Alexander Wehrle im Anschluss daran klar gemacht.
Ein paar weitere Euro hofft der Kölner Geschäftsführer daher auch, in einem Gespräch mit der KSS hinsichtlich der Stadionpacht zu finden. Doch dies dürfte sich als ein schwieriges Unterfangen herausstellen. Wie die Kölnische Rundschau berichtet, hatte der FC in diesem Monat um ein Gespräch zum Thema Pachtzahlung gebeten. Zwar wolle die Stadtverwaltung in der nächsten Sitzung des Stadtrates das Thema Mieterlass für städtische Immobilien aufgreifen, aktuell dürfe der FC jedoch nicht mit einem Erlass rechnen. In einem der Rundschau vorliegenden Verwaltungsvorlage heißt es: „Aktuell ist kein Mieterlass für Mieterinnen und Mieter geplant. Sollte eine Mieterin oder ein Mieter in eine existenzbedrohliche Lage kommen, könnte darüber neu nachgedacht werden, um den Mieter auf der Anlage zu halten.“
Bei Saisonabbruch stünde Pachtzahlung in Frage Trotz der Coronakrise befindet sich der 1. FC Köln nach eigenen Angaben aber zur Zeit nicht in einer existenzbedrohlichen Lage. Zuletzt betonten die Verantwortlichen, bis zum geplanten Saisonende am 30. Juni weder in Liquiditäts- noch in Überschuldungsprobleme zu geraten. Da die DFL und die Vereine davon ausgehen, den Ligabetrieb im Laufe des Mai wieder aufnehmen zu können, muss der Effzeh also auf ein Entgegenkommen der Stadt hoffen, um die Pacht reduzieren zu können.
Anders sähe dies freilich bei einem Saisonabbruch aus. Dann wäre fraglich, ob die KSS rechtlich auf einer Entrichtung der Pacht bestehen könnte. Schließlich würde der FC die Leistung der KSS nicht mehr in Anspruch nehmen können. Auch bei dem wahrscheinlichen Szenario längerfristiger Geisterspiele weit über die laufende Saison könnten die Kölner gute Chancen haben, die zu entrichtende Pacht zumindest reduzieren zu können. Klarheit darüber dürften die Gespräche zwischen FC und KSS bringen, die in der nächsten Woche stattfinden sollen.
Katterbach mit Bekenntnis: „Gibt keinen Grund, den FC zu verlassen“ Seit einigen Wochen scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe der 1. FC Köln den Vertrag mit Youngster Noah Katterbach verlängert. Das Vertragskonstrukt liegt bereits seit Anfang März vor, doch dann kam die Coronakrise und legte zunächst alle Verhandlungen auf Eis. Nun gibt es aber auch vom Spieler selbst das klare Bekenntnis, seinem Heimatverein treu bleiben zu wollen.
Auch wenn angesichts der Coronakrise die Transfer- und Vertragsüberlegungen beim 1. FC Köln zur Zeit auf Eis liegen, steht eine Verlängerung mit Youngster Noah Katterbach ganz oben auf der Agenda von Sportchef Horst Heldt. Der Linksverteidiger ist zum Shootingstar der diesjährigen Saison avanciert und hat längst die Begehrlichkeiten anderer Klubs geweckt.
"Würde mich über eine Verlängerung freuen" Umso wichtiger ist es für den FC, bei dem erst 19-jährigen Nägel mit Köpfen zu machen. Schon Anfang März segnete der Gemeinsame Ausschuss des FC das Vertragskonstrukt bei einer Verlängerung ab. Der Weg für eine langfristige Bindung Katterbachs, dem Vernehmen nach bis 2024, war also geebnet. Bis eben die Coronakrise gnadenlos auch in der Bundesliga zuschlug. Daher sagte nun auch Katterbach dem Kölner Stadtanzeiger: „In diesen Zeiten gibt es wirklich wichtigere Dinge als meinen Vertrag.“ Gleichzeitig ließ der Youngster aber auch durchklingen, dass einer Verlängerung prinzipiell nichts mehr im Wege steht. „Mein Berater und ich sind auf einem guten Weg. Es gibt keinen Grund für mich, den FC zu verlassen. Der 1. FC Köln ist mein Herzensverein, ich würde mich über eine Verlängerung freuen.“
Katterbach weiß, was er an seinem Heimatverein hat. Mit sieben Jahren wechselte der Abwehrspieler in die Nachwuchsabteilung der Geißböcke und durchlief dort alle Jugendmannschaften. In dieser Saison feierte er am siebten Spieltag gegen den FC Schalke 04 sein Bundesliga-Debüt und kam seither auf zwölf Einsätze. Es wären wohl noch einige mehr geworden, hätten nicht eine Muskel- und eine Sprunggelenksverletzung Katterbach jeweils außer Gefecht gesetzt. Doch der junge Spieler lässt sich von solchen Rückschlägen nicht beeindrucken, bleibt geduldig und richtet den Blick schnell wieder nach vorne. Auch seine Bodenständigkeit ist eine Eigenschaft, die beim FC nachhaltig beeindruckt. Aktuell läuft der Vertrag des Youngster noch bis zum 30. Juni 2021. Üblicherweise würden Vereine bei nur einem Jahr Restlaufzeit langsam nervös werden, doch beim FC ist man sich sicher, seinen Junioren-Nationalspieler langfristig binden zu können. Auch Katterbachs Berater sagte dem Kölner Stadtanzeiger: „Wir haben keinen Druck und keine Eile und sind in einem vertrauensvollen Austausch mit Horst Heldt.“ Auch der FC-Geschäftsführer sprach bereits von einem gegenseitigen Bekenntnis, den Vertrag verlängern zu wollen. Demnach scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe die Tinte unter dem neuen Vertrag getrocknet ist.
Köln-Juwel vor Verlängerung: „Gibt keinen Grund für mich, den FC zu verlassen“ Er gilt als Versprechen für die FC-Zukunft: Linksverteidiger-Juwel Noah Katterbach (19) hat sich bei den Profis einen Stammplatz erkämpft und ist aus dem Team von Markus Gisdol (50) nicht mehr wegzudenken. Klubs wie Schalke haben Interesse signalisiert – Katterbach (zwölf Bundesliga-Einsätze) sieht seine Zukunft aber ganz klar beim FC: „Mein Berater und ich sind da mit dem Verein auf einem guten Weg“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Noah Katterbach würde sich über Vertragsverlängerung freuen Kölns Eigengewächs weiter: „Es gibt keinen Grund für mich, den FC zu verlassen. Der 1. FC Köln ist mein Herzensverein, ich würde mich über eine Verlängerung freuen.“ Nach EXPRESS-Informationen war bereits vor der Corona-Pause ein neuer Kontrakt bis 2024 ausgearbeitet worden.
Katterbachs Berater Christian Rapp von der Agentur Rogon sieht laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ im FC „einen tollen Verein für einen tollen Spieler. Wir haben da keinen Druck und keine Eile und sind in einem vertrauensvollen Austausch mit Horst Heldt, den ich schon lange kenne.“
Horst Heldt schwärmt von Noah Katterbach FC-Sportchef Heldt freut sich natürlich über Katterbachs Worte: „Wir wollen mit Noah verlängern und haben ein klares gegenseitiges Bekenntnis. Er ist ein total spannender Spieler.“ Katterbachs bisherige Leistungen seien außergewöhnlich. Der Abwehrspieler, der 2018 die renommierte Fritz-Walter-Medaille in Gold erhalten hatte, verfüge über großes taktisches Verständnis, sei körperlich sehr weit. „Und er ist noch sehr jung, er hat die Chance auf eine tolle Karriere“, hält Heldt große Stücke auf sein Talent, dem er dem Vernehmen nach in den nächsten Jahren auch eine offensivere Rolle im zentralen Mittelfeld zutraut.
Heißt: Die Vertragsverlängerung ist nur noch Formsache!
Noah Katterbach: „Nicht unnötig Stress machen“ Das dürfte auch Travis und Migos freuen. So heißen Katterbachs Katzen. Und in Bickendorf, wo der FC-Profi mit Freundin Hanna gerade seine erste eigene Wohnung bezogen hat, haben die beiden ordentlich Platz. Katterbach, der zuvor im Sportinternat gewohnt hatte, sagt: „Wir fühlen uns sehr wohl, alles passt.“
Die aktuelle Corona-Unterbrechung sieht er genau wie seine persönlichen Zwangspausen in den vergangenen Monaten (wegen Muskelfaserriss und Sprunggelenksverletzung) gelassen: „Es gibt Dinge, die kann man nicht beeinflussen. Ich mache mir deswegen nicht unnötig Stress und akzeptiere es, wie es ist. Ich bleibe geduldig, versuche aus den Situationen zu lernen und schaue schnell nach vorne.“ Und zwar in eine tolle FC-Zukunft!
Von wegen Kontaktverbot... Fiese Attacke auf Ehizibue im FC-Training Das Zweikampfverbot beim FC-Training gilt offenbar nicht für Insekten...
Wespen-Attacke auf Kingsley Ehizibue (24)! Kölns Spaßvogel fasste sich bei der Freitagseinheit immer wieder an die Unterlippe und ließ sich zudem von Physiotherapeut Christian Osebold (36) untersuchen – natürlich mit Handschuhen.
Kingsley Ehizibue macht Bekanntschaft mit Wespen Später erklärte Easy: „Eine Wespe hat mich an der Lippe erwischt.“ Der Rechtsverteidiger zeigte die entsprechende Stelle im Mundinneren. Ehizibue konnte die Trainingseinheit aber ohne größere Probleme fortsetzen – und bekam noch mal Wespen-Besuch. Dieses Mal musste er sich auf den Rasen hocken und das Flugobjekt ausspucken. Alles gut gegangen!
Christian Clemens: Behandlung statt Training Glück im Unglück hatte auch Christian Clemens (28), der sich Donnerstag im Training verletzt hatte und an Knie und Wade behandelt werden musste – auf der rechten Seite, wo er sich vor einem Jahr einen Kreuz- und Außenbandriss zugezogen hatte. Für Chrille heißt es jetzt: Behandlung statt Training. Bei ihm liegt zwar keine strukturelle Verletzung vor, wie der FC erklärte, mit dem Training aussetzen muss er aber zunächst dennoch.
Freitag verpasste Clemens am Geißbockheim eine knüppelharte Zirkeleinheit. Die FC-Profis absolvierten mehrere Durchgänge mit Sprints, Dribbel- sowie Passübungen und waren nach rund eineinhalb Stunden völlig fertig. Nun wartet auf die Mannschaft von Markus Gisdol (50) ein trainingsfreies Wochenende zur Erholung.
Alexander Wehrle: „Zehn bis 14 Tage Mannschaftstraining“ Montag soll am Geißbockheim erneut „in Gruppen und unter Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen“ trainiert werden, wie der Klub bekannt gab. Das bedeutet: Die beiden fest eingeteilten Trainings-Truppen absolvieren ihre Einheiten entweder synchron auf zwei nebeneinander liegenden Plätzen zur selben Zeit oder im Schichtdienst nacheinander.
An normales Mannschaftstraining mit Zweikämpfen ist Stand jetzt weiterhin nicht zu denken. FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) erklärte bei Sky: „Man muss eigentlich vom Spieltermin zurückrechnen, und dann muss es möglich sein, mindestens zehn, besser 14 Tage im Mannschaftstraining zu sein. Aber wir brauchen erst einmal den Zeitpunkt.“
Ein Jahr nach Horrorfoul am FC-Star - Clemens: „Ich will gar nicht mehr zurückblicken“ Seine Verletzungshistorie füllt einige Bücher, im vorletzten Heimspiel der vergangenen Zweitliga-Saison verletzte sich Christian Clemens schwer. Kreuzband, Meniskus, etc.: Im rechten Knie war so ziemlich alles kaputt, nachdem Darmstadts Kapitän Fabian Holland in ihn hineingerauscht war.
Corona bremst geplantes Comeback aus Das ist am Montag genau ein Jahr her. Nun ist die Verletzung überwunden, aber Corona bremst ihn aus. Das FC-Eigengewächs: „Ich will endlich wieder Fußball spielen!“
Christian Clemens, in dieser Woche hielten alle kurz den Atem an, als Sie auf dem Feld behandelt werden mussten... Clemens: „Mir geht es gut. Beim Torschuss habe ich kurz einen Schmerz gespürt und bin erstmal rein. Die medizinische Abteilung hat dann aber schnell wieder Entwarnung gegeben.“
Die Politik deutet derzeit an, dass es irgendwann im Mai weitergehen könnte. Wie froh sind Sie über dieses Signal? „Wir hoffen natürlich, dass die Saison im Mai weitergeht. Wir brennen alle darauf, endlich wieder Fußball zu spielen. Das Signal aus der Politik war positiv, jetzt müssen wir die endgültige Entscheidung der DFL und der Entscheidungsträger aus der Politik abwarten.“
Wie wichtig ist die konkrete Aussicht auf einen Neustart für die Motivation? „Es ist in der Tat nicht so einfach, wenn man ins Ungewisse trainiert. In der Sommervorbereitung gibt es einen Termin, auf den du hinarbeitest, im Winter weißt du genau, wann es wieder losgeht – diesmal ist das eine völlig neue Situation. Ich wünsche mir, dass wir demnächst Klarheit haben, das würde es uns allen erleichtern. Es wäre toll, wenn wir in einigen Wochen starten könnten.“
Wie erleben Sie das kontaktlose „Corona-Training“? „Unser Trainerteam bietet uns im Rahmen der Möglichkeiten ein sehr abwechslungsreiches Programm. Es werden täglich neue Trainingsreize gesetzt, was in so einer Ausnahmesituation super wichtig ist. Es macht auf jeden Fall Spaß, auch wenn die Mann-gegen-Mann-Duelle und die Zweikampfhärte fehlen. Ich hoffe, dass wir da Stück für Stück wieder herankommen und bald mal wieder so etwas wie Fünf-gegen-Fünf spielen können.“
Die Fanszene hat in einem offenen Brief geschrieben, dass die Wiederaufnahme der Bundesliga gesellschaftlich nicht zu verantworten wäre. Wie sehen Sie das? „Mitbekommen habe ich das nicht, deshalb möchte ich mir auch kein Urteil dazu bilden. Ob der Fußball weitergeht, entscheiden andere. Ich kann nur für mich sprechen: Ich würde gerne wieder meinem Beruf nachgehen – wie jeder Restaurantbesitzer, jeder Cafébetreiber oder jeder Friseur hoffe auch ich, dass ich bald wieder anfangen darf zu arbeiten.“
Noch ist unklar, wie mit Corona-Tests bei Bundesligaspielen verfahren werden soll. Haben Sie in diesem Zug Angst vor einer Ansteckung? „Nein, da vertraue ich auf die Task Force (Anm. d. Red. Sportmedizin/Sonderspielbetrieb) der DFL. Wenn die Gesundheit nicht gewährleistet sein sollte, wird es auch keine Spiele geben. Fußball ist ein Kontaktsport, der von Zweikämpfen lebt. Ich bin aber davon überzeugt, dass es ein Konzept geben wird, mit dem wir gesund durch die restliche Saison kommen werden.“
Vor genau einem Jahr gab es dieses Horrorfoul gegen Darmstadt. Wie haben sie das Jahr mit der schweren Verletzung erlebt? „Es war eine bewegte Zeit für mich. So ein Heilungsverlauf ist nie gradlinig – aber auch daran wächst man. Dabei habe ich sowohl von meiner Freundin und meiner Familie als auch von den Docs in der MediaParkKlinik und dem FC eine große Unterstützung erfahren, dafür bin ich sehr dankbar. Im März hätte ich eigentlich einige Spiele bei der U21 machen sollen und dann vermutlich mein Comeback bei den Profis geben können. Das hat dann leider beides nicht geklappt. Ich will aber gar nicht mehr zurückblicken, sondern nach vorne schauen. Mir geht es wieder sehr gut. Ich brenne wie alle meine Mitspieler darauf, dass ich wieder angreifen kann.“
Wie steht es um Ihre Fitness? „Ich bin topfit, bin inzwischen seit zweieinhalb Monaten im Mannschaftstraining. Das Einzige, das mir fehlt, ist Spielpraxis. Die kann ich mir nicht bei Waldläufen oder Krafttraining holen – dafür benötige ich Wettkampfbedingungen. Wir haben noch neun Spiele, da rechne ich mir schon noch etwas aus. Ich bin im ständigen Austausch mit Markus Gisdol. Wir werden sicher eine Lösung finden. Auf jeden Fall arbeite ich sehr hart dafür, dass ich in dieser Saison noch ein paar Einsätze bekommen werde.“
Wie haben Sie sich privat die Zeit während der Zwangspause vertrieben? „Meine Freundin Lisa und ich erwarten dieses Jahr unser erstes Kind. Da verschieben sich die Prioritäten doch deutlich. Wir hatten viel Zeit, nach Babysachen zu gucken. Wir haben sehr viel online gekauft, die Internetleitung bei uns zu Hause hat zeitweise geglüht (lacht). Was das Privatleben angeht, war es sehr schön, so viel Zeit zu haben. Ich konnte viele Termine mit ihr wahrnehmen, war mit beim Arzt und habe sie zum Schwangerschaftskurs begleitet. Ansonsten habe ich dank Lisa (Anm. d. Red. ausgebildete Yogalehrerin) auch Yoga für mich entdeckt. Es hilft mir wirklich sehr und ich fühle mich dadurch noch besser.“
Welche Rolle spielt das Thema Corona in der Kabine? „Es ist wahrscheinlich wie bei den meisten Menschen Thema Nummer eins. Man kommt nicht drum rum, sich über die Neuigkeiten auszutauschen. Es prägt ja aktuell unser ganzes Miteinander. Es ist schon komisch, wenn man seine Teamkollegen nicht umarmen darf. Wir können uns zwar unterhalten, aber das nur mit gebührendem Abstand. Es fallen so viele Dinge weg, die ein Mannschaftsgefüge ausmachen.“
Zwei Transfer-Trümpfe: Gute Chancen bei Özcan Der 1. FC Köln wird im nächsten Transferfenster kleine Brötchen backen müssen. Wann auch immer die laufende Saison beendet werden wird und sich die nächste Möglichkeit für Transfers ergibt, werden dem FC kaum finanziellen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Gut aber, dass zwei Spieler zu den Geissböcken zurückkehren dürften, auf die Sportchef Horst Heldt große Stücke hält. Sie könnten die Trümpfe in der FC-Kaderplanung werden.
Dass Frederik Sörensen im Sommer von den Young Boys Bern zum FC zurückkehren wird und in Köln noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, ist schon länger bekannt. Dass Horst Heldt den Dänen schätzt und ihm dies auch schon deutlich signalisiert hat, ebenfalls. Da passt es gut, dass die Kölner Sörensen fest in die Kaderplanung für die kommende Saison aufgenommen haben. Sörensen soll neben Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos zum Kern der Defensive zählen. Jorge Meré hätte dann die Möglichkeit zum Abschied, der FC hätte die Hoffnung auf eine Ablöse in hoher einstelliger Millionenhöhe. Toni Leistners Zukunft ist noch unklar.
Neben Sörensen richten sich die Augen des Kölner Interesses aber vor allem auch auf Salih Özcan. Für das Kölner Eigengewächs hat sich die Leihe zu Holstein Kiel voll ausgezahlt. Der 22-Jährige glänzte bislang bei den Störchen auf halblinker Achter-Position im Mittelfeld, zeigte sich zweikampfstark und torgefährlich. Während andere Klubs bereits ihr Interesse signalisiert haben und Kiel nicht mehr von einem Verbleib ausgeht, rechnet sich der FC die größten Chancen auf eine Rückkehr aus. Nachdem im hohen Norden jüngst berichtet worden war, dass Özcan einen neuen Anlauf in Köln favorisiert, erfuhr der GEISSBLOG.KOELN: Kurz vor der Coronakrise trafen sich die FC-Verantwortlichen mit dem Spieler, um ihn von einer Rückkehr ans Geißbockheim zu überzeugen.
Rückkehrer als Alternativen zu umworbenen FC-Stars Özcan soll in den Planungen von Sportchef Heldt eine wichtige Rolle spielen, zumal der FC auf der Sechs und der Acht zwar zahlreich besetzt ist, aber Birger Verstraete und Marco Höger sportlich unter Markus Gisdol praktisch keine Rolle mehr gespielt haben. Zudem dürfte es neben Bornauw auch bei Dauerläufer Ellyes Skhiri im Sommer zum Interesse anderer Klubs kommen, wenngleich weder der Belgier noch der Tunesier abgegebenen werden sollen. Finanzstarke Vereine könnten den klammen Kölnern jedoch Angebote machen, die man sich gut überlegen müsste. Und so hilft es, gerade auf beiden Positionen von Bornauw und Skhiri mit Sörensen und Özcan zwei Rückkehrer in der Hinterhand zu haben, die sich bei ihren aktuellen Klubs weiterentwickelt und mächtig Selbstvertrauen geholt haben.
„Habe es als Nicht-Virologe nicht verstanden“ Wehrle übt Kritik an Masken-Vorschlag Wann rollt endlich wieder der Ball in der Bundesliga? Und unter welchen Bedingungen kann gespielt werden? Beim Vorschlag des Bundesarbeitsministeriums, die Profis mit Masken spielen zu lassen, sieht FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) jedenfalls Ungereimtheiten.
1. FC Köln: Maskenpflicht auf dem Feld für Alexander Wehrle zweifelhaft „Auf dem Spielfeld macht das ja wenig Sinn“, erklärt Wehrle, denn: „Wenn du auf dem Spielfeld bist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass du Kontaktperson eins werden kannst, weil du ja nicht 15 Minuten ununterbrochen sprichst. Daher habe ich es als Nicht-Virologe nicht verstanden.“
Dennoch hält der FC-Boss den Vorschlag nicht für komplett abwegig: „Außerhalb des Spiels kann man aber darüber diskutieren, ob das sinnvoll ist“, erklärte er gegenüber Sky Sport News HD. Bei der virtuellen Vollversammlung der DFL wurden am Donnerstag unterdessen die Rahmenbedingungen für eine Fortführung der Saison geschaffen. Jetzt muss die Politik entscheiden, ob ein Liga-Neustart gesellschaftlich zu verantworten wäre. „Wir sind bereit, wir haben unser Konzept vorgelegt. Das Robert Koch-Institut muss nun prüfen, ob es in die richtige Richtung geht. Danach müssen die Ministerpräsidenten das mit Berlin abstimmen“, sagte Wehrle.
Wehrle ist guter Dinge, dass das Konzept der DFL so überzeugend sein wird, dass die Bundesliga wieder aufgenommen werden kann. „Die Taskforce hat sich viel Mühe gemacht, mit vielen Experten gesprochen. Ich glaube, es ist eine gute Grundlage, für die Politik eine Entscheidung zu treffen. Ich hoffe, dass es anerkannt wird“, sagt DFL-Präsidiumsmitglied Wehrle.
Alexander Wehrle verteidigt Pläne zum Bundesliga-Neustart Kritikern, die einen Bundesliga-Neustart für gesellschaftlich unverantwortbar halten, entgegnete Wehrle im Interview am Geißbockheim: „Wenn andere Geschäfte wieder öffnen können, dann ist es für uns legitim, mit einem Konzept die Öffnung vorzubereiten. Die endgültige Entscheidung liegt nicht in unserer Hand. Wir können nur abwarten, wir haben unsere Hausaufgaben erledigt.“
Alexander Wehrle: „Von Tag zu Tag schauen“ Man müsse weiter von Tag zu Tag schauen. Klar sei, dass man vor einem möglichen Wiederbeginn eine gewisse Phase in der Vorbereitung mit Mannschaftstraining benötige. Dabei ginge es auch um Verletzungsthematiken. „Man muss eigentlich vom Spieltermin zurückrechnen, und dann muss es möglich sein, mindestens zehn, besser 14 Tage im Mannschaftstraining zu sein. Aber wir brauchen erst mal den Zeitpunkt“, sagte Wehrle. „So weit sind wir noch nicht.“
Am Samstagabend war Wehrle dann noch gemeinsam mit Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes in der ARD-„Sportschau“ zu Gast. Dort äußerte der FC-Boss auch seine Hoffnung, dass mit einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs „ein bisschen Normalität in dieser für uns alle unfassbaren Krise“ zurückkehrt. Fußball sei ein „ganz wichtiger sozialer Faktor, den wir da berücksichtigen müssen“, erklärte Wehrle.
FC informiert Ticketkäufer: Ausgefallene Präsente für Verzicht auf Erstattung Ein Bote brachte das große Paket mit den vielen Briefen zu den Vorstandsmitgliedern nach Hause. Persönlich unterzeichneten Präsident Werner Wolf (63) und seine Vizes Eckhard Sauren (4 und Carsten Wettich (40) sowie die Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) und Horst Heldt (50) das Schreiben an Dauerkarten-Besitzer und Einzelticket-Käufer.
1. FC Köln verschickt Briefe am Dienstag Am Dienstag wird der Brief dann rausgehen, in dem der 1. FC Köln seine Fans und Kunden um den Verzicht auf eine Rückerstattung bitten wird. „Es bleibt dabei: Wer sein Geld zurück will, der bekommt es auch zurück“, sagt FC-Boss Wolf. „Wir machen aber auch deutlich, dass uns jeder, der verzichtet, sehr weiterhilft.“
Vorstand und Geschäftsführung haben sich ein Konzept ausgedacht, es mit dem Mitgliederrat abgestimmt und dann der AG Fankultur vorgestellt. „Die Reaktionen waren durchweg positiv“, erinnert sich Vize Wettich an das Treffen am vergangenen Donnerstag. „Wir haben unterschiedliche Personenkreise, die wir ansprechen, und daher zeigen wir auch unterschiedliche Möglichkeiten auf.“
Carsten Wettich: „Fans haben drei Optionen“ Einerseits sind da die Dauerkarten-Inhaber, die auf den Besuch der letzten fünf Heimspiele verzichten müssen. Dann sind da die Käufer von Einzeltickets, Business- und VIP-Kunden. Wettich: „Die Fans haben mehrere Optionen: Sie können sich den Ticketwert zurückerstatten lassen. Sie können auch einen Teil des Ticketpreises vom FC spenden lassen. Und sie können sich statt einer Erstattung verschiedene attraktive Alternativen sichern, die man nicht kaufen kann.“
Alexander Wehrle ist von Ideen überzeugt Der FC hat lange nachgedacht und ist sich sicher, außergewöhnliche Ideen für die ausgesperrten Stadionbesucher gefunden zu haben. Finanzchef Wehrle sagt: „Ich denke, unsere Fans können aus mehreren ausgefallenen Präsenten auswählen. Was genau, wollen wir noch nicht verraten.“
Welche Quote an Verzicht sich der FC erhofft, wird auch noch nicht preisgegeben. Vize Sauren, der ebenfalls rund zwei Stunden lang Unterschrift auf Unterschrift leistete, sagt: „Fest steht: Jeder Euro hilft uns sehr."
Gefangen im Corona-Labyrinth: Der Rückhalt schwindet Der Fußball in Deutschland befindet sich mitten in einem Labyrinth, aus dem es noch keinen Ausweg gibt. Zumindest keinen, den man auf den ersten Blick erkennt. Und so mäandern die einzelnen Verantwortlichen der Klubs vor allem verbal in unterschiedlichste Richtungen. Sie tragen so dazu bei, dass der Rückhalt für den Lieblings-Volkssport der Deutschen schwindet. Viel hat, wen wundert’s, mit Geld zu tun.
Zunächst einmal: Der Vorwurf, der Fußball wolle eine Sonderrolle in der Coronavirus-Pandemie einnehmen, geht am Kern der Sache vorbei. Nicht nur das Fußballbusiness, sondern alle Branchen und ihre Lobbyisten versuchen in der Politik die besten Deals für ihre Bereiche herauszuschlagen. Das ist ein natürlicher Vorgang und nicht ausschließlich dem Fußballgeschäft vorenthalten. Was den Kickern zufällt, ist lediglich die außergewöhnliche Aufmerksamkeit, die diese Branche auf sich zieht – und die nicht nur der Fußball geschickt versucht zu nutzen, sondern auch so mancher Politiker, der sich gerne in diesem Licht sonnt.
Der Unterschied des Fußballs zu anderen Branchen liegt jedoch nicht nur in der Aufmerksamkeit, sondern auch in seinen finanziellen Möglichkeiten. Während die Gastronomie, Hotellerie oder die zahllosen Künstler, die auf Monate hinweg ohne Einnahmen dastehen, sich von der Politik verraten fühlen, entsteht auf Seiten des Fußballs der Eindruck eines Sonderweges. Das bestreiten durchweg alle Beteiligten, müssen sie auch. Doch danach gehen die Aussagen bereits auseinander. Gerne verwenden die Fußballbosse gerade die Untergangsszenarien: Hans-Joachim Watzke sprach nun bei Sky davon, „wenn wir die nächsten Monate nicht mehr spielen, dann säuft die ganze Bundesliga ab“. Es gehe „um die Rettung des Fußballs“. Ralf Rangnick bemühte gar im SWR ein anderes Bild. „Ich glaube, dass ein Wiederbeginn eine große Signalwirkung für die Gesellschaft haben würde“, sagte Rangnick. Es sei nicht nur aus finanzieller Sicht für die Vereine wichtig, sondern auch aus psychologischer Sicht „für die gesamte Menschheit“.
Der Fußball würde auch ohne die Bundesliga überleben Dieser, mit Verlaub, Größenwahn ist das Problem des Fußballs: Der Fußball hält sich für unersetzlich, zwar nicht für systemrelevant, aber in seiner heutigen Form doch für gesellschaftlich prägend, einflussreich und daher schützenswert. Der Trugschluss, dem die Vereinsbosse aufgesessen sind, ist: Sie glauben, ohne die großen Vereine und ohne die Bundesliga würde der Fußball in Deutschland sterben. Das ist mitnichten der Fall. Fußball würde weiter gespielt, auf den Ascheplätzen und Wiesen, in den kleinen und größeren Stadien, und auch bald wieder von anderen Vereinen in einer professionellen Liga – nur eben nicht mehr in einem derartigen Milliardengeschäft wie dem heutigen. International würde der deutsche Fußball womöglich abschmieren. National hingegen würde er sich weiter großer Beliebtheit erfreuen. Der Unterschied wäre: Es würde im Fußball nicht mehr so viel Geld verdient werden wie heute. Und an diesem Punkt beginnt das Problem, das DFL-Boss Christian Seifert in seiner Pressekonferenz am Donnerstag ansprach.
Seifert sprach von „Missgunst“ gegenüber dem Profi-Fußball und dass er nicht verstehe, was man in den letzten Jahren falsch gemacht hätte. Daher zeigte sich Seifert überaus demütig, versicherte überdeutlich, dass die Ligen hinter allem zurückstehen würden, solange es kein Konzept gäbe, mit dem die Politik einverstanden wäre. Im Labyrinth der Coronakrise sprechen aber nicht alle in Seiferts Ton, so kündigte Hasan Salihamidzic für den FC Bayern im Sommer direkt mal zwei Top-Verpflichtungen an, einen Star und ein Supertalent. Klar, dass die Münchner nicht nur von ihrem Festgeld-Konto profitieren werden, sondern auch von den wohl fallenden Transfersummen. Man bereitet sich an der Säbener Straße offenbar bereits händereibend auf die nächste Transferperiode vor. So viel zum Thema Demut.
Das Problem mit den staatlichen Hilfen Auch andere Formulierungen stoßen Fans und jenen, die mit Fußball eigentlich nichts zu tun haben, in der Krise sauer auf. BVB-Boss Watzke erklärte beispielsweise, man wolle gar keine „staatlichen Hilfen und gar nichts“. Doch genau in diesem Punkt lag Watzke grundlegend falsch. Es geht auch in den Profi-Ligen bereits seit Wochen um staatliche Hilfen in Millionenhöhe. Schließlich haben zahlreiche Bundesliga-Klubs ihre Mitarbeiter in den Geschäftsstellen in Kurzarbeit geschickt. Kurzarbeit ist ein staatliches Programm, in dem die Bundesagentur für Arbeit Teile der Lohnzahlungen übernimmt. Insofern nehmen die Fußballklubs sehr wohl bereits staatliche Hilfen in Anspruch. Auch der 1. FC Köln, der 80 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt hat und auf diese Weise eine monatliche Unterstützung des Staates in Höhe einer hohen fünfstelligen Summe erhält. Und auch die geplanten Gespräche mit der Stadt Köln zur Stadionpacht sind nichts anderes als der Versuch an staatliche Vergünstigungen zu kommen.
Dies ist, wie in allen anderen Branchen auch, das Recht eines jeden Klubs. Doch aus der Sicht vieler Menschen in nicht alles, was legal ist, auch legitim. Das Hauptargument ist kein Mysterium: Warum sollen Fußballklubs staatliche Hilfen bekommen, damit sie ihren Profis in der Coronakrise weiter deren Millionengehälter zahlen können? Dabei sind es nicht nur die Gehälter der Spieler. Auch die Bosse verdienen längst fürstlich. Zur Einordnung: Borussia Dortmund hatte 2018 das Gehalt seines Geschäftsführers Watzke offengelegt – 1,767 Millionen Euro pro Jahr zuzüglich 788.000 Euro an Boni. Von diesen jährlich 2,555 Mio. Euro soll der BVB-Boss aktuell bereit sein auf monatlich ein Drittel zu verzichten. Ein scheinbar großzügiges Entgegenkommen an seinen Arbeitgeber, doch auf die nackten Zahlen berechnet sind dies bei einem monatlichen Brutto-Verdienst von 212.000 Euro zwar ein Verzicht von 72.000 Euro monatlich. Es bleiben dem Chef der Schwarz-Gelben aber noch immer 140.000 Euro – im Monat.
Das Beispiel Adidas Diese aus jedem Gleichgewicht geratenen Verhältnisse sind es, die vielen Menschen sauer aufstoßen. Dass die Vereine dabei lediglich müde auf gültige Verträge hinweisen, ist nicht genug. Auch nicht, dass viele Spieler auf Teile ihrer Gehälter verzichten – wie das Rechenbeispiel Watzke zeigt. Ein anderes Beispiel zeigt, wie verzahnt die Fußballbranche in der Wirtschaft ist. Der Sportartikelhersteller Adidas gehört zu den Premium-Ausrüstern der internationalen Fußballbranche. Real Madrid erhält von Adidas jährlich 120 Millionen Euro, der Deutsche Fußball-Bund kassiert pro Saison 50 Millionen Euro, auch der FC Bayern München, der italienische Spitzenklub Juventus Turin oder der britische Rekordmeister Manchester United werden von Adidas mit zweistelligen Millionenbeträgen jährlich gestützt. Auf der anderen Seite erhielt Adidas Mitte April eine Darlehenszusage in Höhe von 2,4 Milliarden Euro durch die staatliche Förderbank KfW.
Auch dies – natürlich legal. Schließlich hat die Politik versprochen, dass alle Firmen in der Corona-Krise Finanzhilfen bekommen und der Staat die komplette Haftung übernimmt. Trotzdem lassen manche Banken kleinere Kunden hängen. Statt dem Mittelstand geben sie ihr Geld lieber Großkonzernen. Der Grund liegt auf der Hand: Daran verdienen sie mehr. Im Falle der Fußballbranche kommt der Adidas-Großkredit auch den vielen internationalen Topklubs zugute, denen Adidas als Ausrüster verbunden ist. Mit dem Kredit an Adidas wurden also indirekt Fußballklubs quersubventioniert.
"Kollateralschaden der Coronakrise" Es verwundert daher, dass sich die Fußballbranche über den Gegenwind wundert. Seifert fürchtet, dass der Profi-Fußball zu einem „Kollateralschaden der Coronakrise“ werden könnte. Doch diese Furcht, das weiß wohl Seifert selbst am besten, dürfte unbegründet sein, schließlich tun alle Seiten bereits alles für einen Wiederbeginn der Liga. Die Kollateralschäden der Coronakrise wird es anderswo geben. Doch das wird man kaum mitbekommen. Denn es wird Branchen und Unternehmen treffen, auf die die Öffentlichkeit kaum schaut, weil sie nicht so glamourös daher kommen wie der Fußball. Und weil deutlich weniger Geld bewegt wird als auf dem grünen Rasen.
Verwirrung um Rexhbecaj-Deal: Kann Wolfsburg die Kaufoption umgehen? Seit dem vergangenen Winter spielt Elvis Rexhbecaj für den 1. FC Köln. Die Geißböcke haben den Mittelfeldspieler bis zum Sommer 2021 vom VfL Wolfsburg ausgeliehen und sich anschließend auch eine Kaufoption gesichert. Diese soll nun aber an die Zustimmung von Wölfe-Geschäftsführer Jörg Schmadtke gebunden sein.
Als Horst Heldt im Winter-Trainingslager in Benidorm verkündete, dass Elvis Rexhbecaj noch am selben Abend zum 1. FC Köln stoßen würde, fand der Geschäftsführer viele lobende Worte für den 22-jährigen. „Elvis ist ein sehr laufstarker und disziplinierter Spieler. Im Mittelfeld kann er auf verschiedenen Positionen flexibel zum Einsatz kommen und wird unsere Qualität in diesem Bereich verbessern“, freute sich Heldt im Januar über die anderthalbjährige Leihe des Wolfsburger Eigengewächs. Gleichzeitig bestätigte der 50-jährige, dass sich der FC im Anschluss an die Leihe eine Kaufoption für den Spieler gesichert hätte. Diese soll dem Vernehmen nach bei knapp sieben Millionen Euro liegen.
Kann Schmadtke sein Veto einlegen? Nach einem Bericht des Sportbuzzer soll aber der VfL Wolfsburg die finale Entscheidung darüber treffen dürfen, ob die Geißböcke den Mittelfeldspieler fest verpflichten können. Demnach könne Wölfe-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sein Veto bei einem Verkauf von Rexhbecaj einlegen. Eine durchaus zweifelhafte Klausel, sollte eine entsprechende Kaufoption tatsächlich im Leihvertrag verankert sein. Denn laut dem Portal sportsandlaw räumen vertraglich festgelegte Kaufoptionen einem ausleihenden Verein das Recht ein, „einen Spieler nach Ende der Leihe durch Kauf fest zu verpflichten. Die Höhe der Kaufsumme wird zusammen mit dem Leihvertrag festgelegt.“ Sollte der VfL also wirklich die Entscheidungsmacht darüber haben, ob der FC Rexhbecaj kaufen kann oder nicht, müsste zumindest das Vorhandensein der vertraglich festgelegten Kaufoption angezweifelt werden. Zu genauen Vertragsinhalten äußern sich Spieler sowie Vereine in den seltensten Fällen. Doch im Falle von Rexhbecaj bestätigte Horst Heldt zumindest die Kaufoption eindeutig. Einzig im Falle des Abstiegs müsse der Spieler vorzeitig zum VfL zurück. Damit scheint es zumindest fraglich, in welcher Form sich der VfL ein entsprechendes Veto vertraglich zugesichert haben soll.
Doch unabhängig davon, ob es in den Händen des FC liegt, den 22-jährigen im Sommer 2021 fest zu verpflichten, dürften die sieben Millionen Euro an Ablösesumme ohnehin hinfällig sein. Der Großteil der ausgehandelten Verträge dürften in den kommenden Transferperioden kaum mehr Bedeutung haben, da alle festgeschriebenen Ablösesummen auf Annahmen einer Zeit vor Corona ausgerichtet waren und nun angesichts der auch wirtschaftlichen Krise hinfällig sein dürften. Dass der FC also in einem Jahr sieben Millionen Euro für Elvis Rexhbecaj auf den Tisch legen kann, scheint eher unwahrscheinlich. Ausgeschlossen ist jedoch nicht, dass sich der FC und Wolfsburg trotzdem am Ende einig werden könnten. Schließlich war es Schmadtke selbst, der kürzlich die Entwicklungen im Fußball kritisierte und im Podcast Der Sechzehner sagte: „Wir müssen uns unterhalten über Ablösesummen. Wir müssen uns unterhalten über Beraterzahlungen. Wir müssen uns unterhalten über Gehälter.“ Vieles wird in den kommenden Monaten also an der Entwicklung der Folgen der Corona-Pandemie hängen. Und im Falle Elvis Rexhbecaj nicht zuletzt auch an der Entwicklung des Spielers selbst.
Kölns Mittelfeld-Entdeckung - Schmadtke hat Veto bei Rexhbecaj Elvis Rexhbecaj war die Entdeckung des fulminanten 5:0-Erfolgs gegen Hertha BSC und danach auch beim 3:0-Sieg über den FC Schalke 04 eine Bereicherung des FC-Mittelfelds. Die Leihgabe vom VfL Wolfsburg erwies sich als wahrer Volltreffer und perfekter Backup für die Kölner Zentrale. Für anderthalb Jahre hatte Sportchef Horst Heldt das Eigengewächs der Niedersachsen von seinem Vor-Vorgänger Jörg Schmadtke ausgeliehen – und sich zudem eine Kaufoption in den Vertrag schreiben lassen. Für sieben Millionen Euro können die Kölner Rexhbecaj kaufen.
1. FC Köln: Kaufoption hat einen Schmadtke-Haken Allerdings hat die Sache einen Haken, wie der Sportbuzzer nun berichtet: So hat sich Schmadtke eine Veto-Option in den Kontrakt schreiben lassen: Der FC kann das Mittelfeld-Juwel kaufen, aber nur dann, wenn der VfL Wolfsburg auch Ja sagt! Dabei könnte sich der Powerfußballer eine Zukunft in Köln sicher vorstellen, hat sich hier gut eingelebt. „Die Mannschaft hat es mir sehr leicht gemacht. Nur das Aufräumen und das Wäsche waschen war am Anfang nicht so einfach“, sagt der Jung-Profi, der in Wolfsburg noch bei den Eltern gelebt hatte.
Elvis Rexhbecajs Bruder Blendard zieht an den Rhein Die Familie kommt ihn aber oft am Rhein besuchen, Bruder Blendard könnte bald ebenfalls ganz nach Köln ziehen. Alle gemeinsam hoffen, dass es für Rexhbecaj bald weitergeht mit Fußball und der Bundesliga. Gerade für so einen jungen Kerl wie den gebürtigen Kosovo-Albaner ist das Warten auf die Rückkehr zum Liga-Alltag schwierig. Deshalb hat er sich auch mit dem Gedanken an Geisterspiele angefreundet. „Schön sind diese Spiele nicht. Aber ich spiele lieber vor leeren Rängen als gar nicht. Sonst trainiert man ja für nichts.“
Markus Gisdol kann sich auf Rhexbecaj verlassen Das Geister-Derby verfolgte Rexhbecaj auf der Ersatzbank, doch Coach Markus Gisdol weiß, dass er sich auf den Kicker verlassen kann, sollte eine seiner Stammkräfte Jonas Hector (29) oder Ellyes Skhiri (24) in der Mittelfeldzentrale wegen Sperren oder Verletzungen ausfallen. Und was letztendlich mit der Kaufoption speziell und Ablösesummen im Allgemeinen wird, steht wegen der Verwerfungen der Corona-Krise ja ohnehin noch in den Sternen.
Köln sucht Horn-Konkurrenten - Kesslers FC-Vertrag wird nicht verlängert Thomas Kessler (34) ist nicht irgendein Profi im Kader des 1. FC Köln. Das Eigengewächs ist seit 20 Jahren im Verein – lediglich unterbrochen von zwei Leih-Ausflügen zum FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt. In der traumhaften Saison 2016/2017 war er zur Stelle, als Timo Horn (26) lange verletzt ausfiel – und vertrat den Stammkeeper monatelang bravourös. Unvergessen: seine tolle Leistung bei seiner Saison-Premiere beim Derby-Sieg in Mönchengladbach.
1. FC Köln sucht Konkurrenz für Timo Horn Jetzt aber neigt sich seine Zeit zumindest als Profi dem Ende entgegen. Schon länger war es kein Geheimnis mehr, dass der FC auf der Suche nach einer Nummer zwei ist, die Timo Horn Konkurrenz machen könnte, doch es war noch in der Schwebe, ob Kessler eine Saison als Stand-by-Profi dranhängen würde. Kesslers Rolle in der Mannschaft ist eine besondere, obwohl er nicht spielt, gehört er zu den Führungsfiguren, ist seit Jahren im Spielerrat und führt die Mannschaftskasse. Im März meldete sich Kessler bei der Bundesagentur für Arbeit offiziell arbeitssuchend. Jetzt hat der Verein laut „Kicker“ Kessler deutlich gemacht, dass der Vater von drei Kinder keinen neuen Vertrag bekommt. Wie es mit ihm weitergeht, bleibt aber fürs erste dennoch offen. Denn Kessler, so heißt es, will erst einmal den Markt sondieren, ob er nicht noch bei einem anderen Klub eine sportliche Herausforderung findet. Der Keeper fühlt sich nämlich weiterhin topfit.
Thomas Kessler: Zweite Karriere am Geißbockheim Sollte das nicht der Fall sein, wird die fest verabredete zweite Karriere Kesslers beginnen. Eine noch nicht näher definierte Aufgabe in der KGaA wartet auf den Kölner, noch ist nur unklar, ob in Bereichen wie Marketing, Management oder näher an der Mannschaft.
Hinter Kessler hoffen die Nachwuchskeeper Julian Krahl (21) und Brady Scott (20) auf die Chance, aufsteigen zu können. Stand jetzt kehrt auch Jan-Christoph Bartels (21), der bislang zum SV Wehen Wiesbaden ausgeliehen ist, ans Geißbockheim zurück. Es gilt trotzdem als wahrscheinlich, dass ein weiterer Torwart von außen zum FC stoßen soll.
Mäuschen-Party mit Liebeserklärung - FC-Torjäger Cordoba feiert süßes Jubiläum Er spielt die Saison seines Lebens: Jhon Cordoba (26) ist mit seinen zehn Toren der Topstürmer des 1. FC Köln – er hat schon jetzt genauso viele Treffer erzielt wie in seinen bisherigen drei Bundesliga-Jahren zusammen.
Einer der Gründe für seinen Aufschwung: ganz viel Familien-Doping! Denn auch neben dem Platz läuft es für den Kolumbianer bestens, im Juni 2019 durften sich Cordoba und seine spanische Freundin Anabel Garcia erstmals über Nachwuchs freuen.
Liebeserklärung an Jhon Cordoba Am Sonntag wurde ihre kleine Isabella nun zehn Monate alt. Die Familie nutzte die trainingsfreie Zeit, um zu feiern – mit einer Zehn aus Rosen und gleich drei Minnie Mäusen. Für Papa Jhon gab es eine süße Liebeserklärung seiner Anabel: „Vielen Dank, dass du dich immer so sehr um uns kümmerst. Du bist so ein liebevoller und fürsorglicher Vater.“
Jhon Cordoba genießt die Zeit mit seiner Familie Die trainingsfreien Wochen während der Corona-Pause hatten für Cordoba zumindest etwas Gutes: Er konnte ganz viel Zeit mit Anabel und Isabella verbringen. „Ich habe sie sehr genossen“, sagte der Torjäger zuletzt im EXPRESS-Interview. „Es ist auch mal schön, sich nur auf die Familie konzentrieren zu können. Im normalen Bundesliga-Betrieb wäre das sicher nicht möglich gewesen. Das hat mir sehr gutgetan und viel Kraft gegeben in dieser schwierigen Zeit.“
Jhon Cordoba „möchte unbedingt wieder spielen“ Aber natürlich will Cordoba auch endlich wieder in der Bundesliga auf dem Platz stehen: „Ich möchte unbedingt wieder spielen! Ich glaube, dass es jedem in unserer Mannschaft in den Füßen kribbelt.“ Seine Ansage im EXPRESS: „Ich glaube nicht, dass die Pause meiner Form und meiner Entwicklung schaden wird. Mein Ziel ist es, an die Leistungen von vor der Pause anzuknüpfen.“
Jhon Cordoba glaubt an Fortsetzung der Bundesliga im Mai Beim kolumbianischen „Caracol Radio“ sprach Cordoba nun auch von einer baldigen Rückkehr ins normale Mannschaftstraining und erklärte: „Die Liga wird am 9. Mai oder spätestens am 16. Mai wieder aufgenommen. Ich denke, wenn es losgeht, wird der notwendige Schutz geboten sein.“
Der Angreifer zählte vor der Corona-Pause zu den formstärksten Spielern der Bundesliga – die zehn Saisontreffer gelangen ihm allesamt in seinen letzten 13 Einsätzen vor der Unterbrechung. Kann Cordoba beim geplanten Geister-Endspurt so weitermachen, darf er Ende Juni gleich zwei Dinge feiern: eine bärenstarke Saison mit dem 1. FC Köln und den ersten Geburtstag seiner Isabella.
Zukunft in Köln? Koziello über seinen Fehler beim FC-Wechsel Genau wie beim 1. FC Köln wartet auch Vincent Koziello beim Paris FC auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Bei seinem Leihverein konnte der Franzose vor der Saisonunterbrechung wichtige Spielpraxis sammeln. Einen Verbleib in der Hauptstadt kann sich Koziello daher genauso gut vorstellen wie eine Rückkehr nach Köln, wobei der Spieler nun einen entscheidenden Fehler bei seinem Wechsel zum FC ausgemacht hat.
Vincent Koziello weilt aktuell bei seiner Familie in der Nähe von Cannes. Die Region ist weitaus weniger von der Coronavirus-Pandemie betroffen als Paris. Seit Januar ist der französische Mittelfeldspieler vom FC an den Zweitligisten Paris FC ausgeliehen. Von dort aus erhält Koziello wie in der aktuellen Situation üblich jede Woche einen individuellen Trainingsplan mit Ausdauer-, Kraft- und Stretchingeinheiten.
"Es gibt viel wichtigere Dinge als Fußballspiele" Nach zwei unbefriedigenden Jahren in Köln wollte der 24-jährige in seinem Heimatland Spielpraxis sammeln. Beim FC kam der kleine Mittelfeldspieler in dieser Saison zu keiner einzigen Bundesligaminute und durfte lediglich in der Regionalliga zwei Mal ran. In der französischen Hauptstadt stand Koziello bis zum Corona-bedingten Abbruch sechs Mal in der Startelf und konnte vier Siege und ein Unentschieden mit Paris einfahren. Damit hat sich die Mannschaft sogar vom vorletzten Rang auf einen Nichtabstiegsplatz vorgekämpft. Koziello hofft daher, dass die Meisterschaft schon bald fortgesetzt werden kann. „Wir erkennen, dass es viel wichtigere Dinge als Fußballspiele gibt. Aber in Bezug auf die Saison ist es wahr, dass es frustrierend ist“, sagte der Spieler dem französischen Nachrichtenkanal BFM avec RMC Sport. Dabei hofft Koziello, die Saison in Paris zu Ende spielen zu können, egal wie lange das dauern könnte. Die Möglichkeit, die Saison erst im Spätsommer zu beenden und die neue Spielzeit mit Kalenderjahr 2021 beginnen zu lassen, hält der 24-jährige ebenfalls für möglich. „Ich möchte die Saison aber auf jeden Fall mit Paris beenden, wenn sie wieder aufgenommen wird.“
Koziello will aus eigenem Fehler lernen Eigentlich müsste Koziello am 30. Juni ans Geißbockheim zurückkehren, doch angesichts der Coronakrise hatte die FIFA bereits angedeutet, auslaufende Verträge bis zum neuen Saisonende weiter laufen zu lassen. Nichtsdestotrotz werden der FC und der Franzose über die weitere Zukunft des Spielers nachdenken müssen. Koziello zumindest hat sich bislang noch keine Gedanken darüber gemacht. „Ich werde es aber tun müssen. Ich diskutiere das mit meinem Vater. Der FC ist ein Verein, den ich wirklich mag und ich werde mit Horst Heldt sprechen, um zu sehen, was sie wollen.“ Dabei war es Heldts Vorgänger Armin Veh, der Koziello im Winter 2018 für drei Millionen Euro und mit vielen Vorschusslorbeeren aus Nizza nach Köln geholt hatte. Doch gerade die Anerkennung des damaligen Geschäftsführers macht Koziello rückblickend nach nur 27 Pflichtspielen unter fünf verschiedenen FC-Trainern als möglichen entscheidenden Fehler aus. „Ich habe vielleicht den Fehler gemacht, zu einem Sportdirektor zu gehen, der mich gut fand, anstatt zu einem Trainer.“ Unter dem damaligen Trainer Stefan Ruthenbeck stand Koziello acht Mal in der Rückrunde in der Startelf. Markus Anfang ließ den Spieler in der Zweitligasaison nur sechs Mal von Beginn an ran. Unter Achim Beierlorzer und Markus Gisdol konnte Koziello überhaupt keinen Einsatz verzeichnen. Gleichzeitig habe der Franzose aber aus der Situation gelernt: „Aus dieser Erfahrung heraus werde ich bei meinen nächsten Transfers eher dem Trainer als dem Sportdirektor Anerkennung zollen. Sie sind in einem Verein zwar unverzichtbar, aber nicht diejenigen, die am Wochenende die Mannschaft aufstellen.“ So habe er es auch im Winter bei seinem Wechsel nach Paris gemacht und auf das Vertrauen von Trainer René Girard gebaut.
In Köln waren es oftmals aber auch Verletzungen, die den quirligen Dribbler in einer guten Phase wieder ausgebremst haben. Eine Schulterverletzung und ein Innenbandriss im Knie setzten den Spieler insgesamt über zwei Monate außer Gefecht. „All diese Dinge geben mir heute das Gefühl, in Köln unvollendet zu sein.“ Klingt, als hätte Koziello mit dem FC noch nicht gänzlich abgeschlossen. Ob der Spieler in Köln jedoch noch einmal auf den Platz zurückkehren wird, dürfte erst die kommende und angesichts der Krise nicht gerade einfache Transferperiode zeigen.
DFL lässt alle 49 Bewerber zu - FC: Alex Wehrle hat Good News in schlechten Zeiten Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat im ersten Schritt des Lizenzierungsverfahrens für die Saison 2020/21 in der Bundesliga und der 2. Liga keinem der 49 Bewerber die Spielberechtigung verweigert. Dabei wurden die zuletzt von der Mitgliederversammlung beschlossenen Ausnahmeregelungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie berücksichtigt.
So wurde unter anderem im Lizenzierungsverfahren bei den Vereinen auf die Überprüfung der Liquidität verzichtet, da die Unterbrechung des Spielbetriebs aufgrund der Coronakrise viele Klubs vor ernsthafte Schwierigkeiten stellt. Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Lizenzen soll spätestens in der zweiten Juni-Hälfte erfolgen.
DFL: Einige Klubs müssen Bedingungen erfüllen Bis dahin müssen manche Klubs allerdings „Bedingungen erfüllen, um im Falle der sportlichen Qualifikation die Spielberechtigung zu erhalten“, andere „erhielten die Lizenz unter Auflagen“. Einer dieser Vereine ist Bundesliga-Schlusslicht SC Paderborn. Dort sind infrastrukturelle und medientechnische Auflagen zu erfüllen.
Alexander Wehrle: „Haben die Lizenz ohne Auflagen erhalten“ Die 1. FC Köln KGaA hingegen gehört trotz Krise zu den Glücklichen, die keine Auflagen erfüllen müssen. „Ja, wir haben die Lizenz ohne Auflagen erhalten“, bestätigt Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) dem EXPRESS. Im ersten Schritt wurde die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft. Bis Mitte Mai geht es unter anderem um rechtliche und infrastrukturelle Kriterien. Nach Ablauf der Beschwerdefrist tagt dann erstmals der Lizenzierungsausschuss unter dem Vorsitz von Jan-Christian Dreesen. Der finanzielle Aspekt wird nach DFL-Angaben in der kommenden Spielzeit erneut überprüft, die Unterlagen sind bis zum 15. September einzureichen.
FC-Profi mit Sorge - Verstraete: „Was ist, wenn einer positiv getestet wird?“ Die FC-Profis wollen bereit sein für Tag X, trainieren aber weiter ins Ungewisse. Der 9. Mai? Unwahrscheinlich. Der 16. Mai? Schwierig. Immer noch ist unklar, ob überhaupt wieder Fußball gespielt werden kann. Klar, dass die Profis Fragen haben, verunsichert sind. Ein zentrales Problem treibt Birger Verstraete (26) um: „Was ist, wenn einer von uns positiv getestet wird?“
Kumpel von Ellyes Skhiri aus dem Koma erwacht Die Nachricht aus Frankreich dürfte auch Thema in der FC-Kabine sein: Junior Sambia (23), Ex-Montpellier-Kollege von FC-Mittelfeld-Motor Ellyes Skhiri (24), war mit Atem- und Magenbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden und beim zweiten Test positiv auf das Coronavirus getestet. Er war so schwer an Covid-19 erkrankt, dass er künstlich beatmet werden musste. Inzwischen ist Sambia aus dem Koma erwacht, ob er allerdings bleibende Schäden davonträgt – bei genesenen Covid-19 Patienten wurden insbesondere vernarbte Lungenbereiche festgestellt – ist derzeit völlig offen.
Birger Verstraete: „Die Bundesliga zu stoppen, ist keine Option“ Natürlich lässt so etwas auch die FC-Profis nicht kalt. So bekennt Verstraete bei „HNL“ in Belgien: „Ich habe gelesen, dass ein großer Verein wie Schalke 04 bereits in Schwierigkeiten ist, daher ist es keine Option, die Bundesliga hier vorzeitig zu stoppen. Seit dem ersten Tag haben die Clubs in Deutschland beschlossen, in die allgemeine Quarantäne zu gehen. Sie wollen eines der ersten Länder sein, das wieder aufgenommen wird, und sie erwarten sicherlich, dass der Wettbewerb in zwei, drei Wochen wieder beginnt.“
Sebastiaan Bornauw sorgt sich um Testkapazitäten Dafür macht sich auch sein Landsmann, Abwehrrecke Sebastiaan Bornauw in der belgischen Umfrage bereit. Aber er merkt an: „Wenn es um Tests geht, sollten wir meiner Meinung nach keinen Vorrang vor anderen Menschen haben. Sie sind hier überzeugt, dass sie bald viele Tests hier haben werden. Und sobald sie dazu in der Lage sind, können die Dinge schnell voranschreiten. Wenn wir wieder anfangen, Fußball zu spielen, werden wir hier alle drei Tage getestet, wie ich es jetzt höre.“
Maske im Spiel? Birger Verstraete: „Das sehe ich nicht“ Eine Maske im Training oder Spiel zu tragen, hält Verstraete für unwahrscheinlich. „Daran glaube ich nicht, aber du weißt nicht, was kommt. Die größte Frage bei uns ist, was passieren soll, wenn ein Spieler positiv getestet wird. Sollte nur der Spieler unter Quarantäne gestellt werden oder das gesamte Team?“
Da sieht der DFL-Plan vor, den Spieler in Quarantäne zu stecken, jene Profis, die in der Trainingsgruppe des Infizierten waren, müssten dann individuell trainieren und nach drei Tagen noch einmal getestet werden. „Durch die engmaschigen Tests wollen wir bestmöglich verhindern, dass Spieler, die sich infiziert haben, auf andere Profis treffen“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle, der das Konzept der Taskforce Sportmedizin im DFL-Präsidium abgesegnet hat.
Klar ist: Die meisten Profis haben ihre Bereitschaft signalisiert, für die Fortsetzung des Spielbetriebs viele Einschränkungen des Privatlebens in Kauf zu nehmen. Letzte Gewissheit, das ist allen Beteiligten bewusst, kann das alles aber nicht geben. Wann es weitergeht weiß auch niemand. Und so trainieren die FC-Profis weiter ins Ungewisse…
Horst Heldt plant mit alten Bekannten - Stehen beim 1. FC Köln zwei Neuzugänge fest? Für Sportchef Horst Heldt (50) wird es ein Sommer voller Unwägbarkeiten. 35 Spieler hat der FC Stand jetzt für den 1. Juli unter Vertrag. „Wir planen erstmal mit allen Spielern, die unter Vertrag stehen“, sagt Heldt, machte aber schon vor Wochen klar, dass er nicht alle behalten will. „Das wäre das Worst Case Scenario.“ Und trotzdem könnte es sein, dass zwei Neuzugänge für die neue Saison schon feststehen!
Horst Heldt: Größerer Kader keine Lösung Größere Kader sollen aber nicht die Lösung für die weiter bestehende Gefahr von Infektionen und Quarantäne sein, wie Heldt bekennt: „Es muss noch ein sinnvolles Mannschaftstraining möglich sein. Es gibt zwar einige englische Klubs die eine große Zahl von Spielern unter Vertrag haben, aber man muss die erstens auch finanzieren können und zweitens ihnen auch ein ordentliches Arbeiten ermöglichen.“
Deshalb hat Heldt im Sommer auch noch einiges zu tun, schließlich kehren eine Menge Spieler zurück. Bei zwei Profis ist die Einschätzung aber eine andere. Zum einen ist da Frederik Sörensen (28), der bei Young Boys Bern zu überzeugen wusste und schon auf Heldts Wunschzettel stand, als der Manager noch in Hannover arbeitete.
Sörensen Ersatz für Leistner, Bornauw oder Meré? Sörensen könnte helfen, sollte Toni Leistner (29) den Verein verlassen, ein unmoralisches Angebot für Sebastiaan Bornauw (21) reinflattern oder Jorge Meré (23) ein akzeptables Angebot aus Spanien präsentieren können.
Der zweite Profi ist Salih Özcan (22). Das FC-Eigengewächs hat sich bei Holstein Kiel etabliert, spielt eine starke Zweitliga-Saison, ist zweikampfstark und torgefährlich. Özcan war in allen Jugend-Nationalmannschaften Kapitän, allerdings bekam seine Karriere beim FC unter Coach Markus Anfang einen bösen Knick.
Horst Heldt: „Natürlich beschäftigen wir uns mit Salih“ Davon hat er sich augenscheinlich erholt. „Natürlich beschäftigen wir uns mit Salih, das ist ein interessanter Spieler, ist doch klar“, sagt Heldt. Zumal im zentralen Mittelfeld Veränderungen anstehen: Vincent Koziello (24) hat keine Zukunft mehr beim FC, welche Rolle Birger Verstraete (26) noch spielen soll, ist fraglich. Sollte der FC in finanzielle Schieflage geraten, könnte zudem Ellyes Skhiri (24) ein Verkaufskandidat sein, so dass plötzlich Planstellen frei wären in der FC-Zentrale.
Was mit den anderen Profis geschieht, ist noch offen. Doch es ist sehr wahrscheinlich, dass Sörensen und Özcan schon bald wieder für den FC nach dem Ball jagen werden.
Vorläufig ohne Auflagen: FC erhält Lizenz für 2020/21 In den vergangenen Jahren war die Nachricht eher eine Begleiterscheinung. Der 1. FC Köln bekam die Lizenz für die folgende Spielzeit stets ohne Auflagen. Am Dienstag gab der Klub bekannt, auch für 2020/21 alle Voraussetzungen „ohne besondere Auflagen und Bedingungen“ erfüllt zu haben. Der Entscheidung der Deutschen Fußball-Liga liegt dieses Mal jedoch eine Einschränkung zugrunde.
Wie der Effzeh am Dienstag erklärte, habe der Klub die Lizenz für die Saison erhalten, hinsichtlich der Prüfung der finanziellen Kriterien gebe es in diesem Jahr wegen der Corona-Krise allerdings Ausnahmen. „Besondere Auflagen oder Bedingungen muss der FC erneut nicht beachten“, hieß es in der Mitteilung. „Die sportlichen, rechtlichen, personellen, administrativen, infrastrukturellen und medientechnischen Kriterien sind allesamt erfüllt. Das gilt grundsätzlich auch für das Kriterium der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.“
Die Einschränkung umfasst jedoch den Bereich der Liquiditätsprüfung. Diese wurde aufgrund der Corona-Krise noch nicht abgeschlossen und verschoben. Daher betrifft die Formulierung „ohne Auflagen“ nicht die Frage der Liquidität. Dies hatte die DFL am 31. März so beschlossen und angekündigt, unter Umständen einzelnen Klubs erst später Auflagen zu erteilen, beispielsweise in Form von regelmäßigen Nachweisen der Liquidität im Verlauf der kommenden Spielzeit. Dies könnte auch den FC betreffen, weshalb zwar die Lizenz an sich nicht mehr gefährdet sein wird, sehr wohl aber Auflagen hinzukommen könnten.
„Wir freuen uns sehr, dass der 1. FC Köln auch für die kommende Saison alle Kriterien für den Profifußball ohne Auflagen erfüllt“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. „Die finanzielle Situation der einzelnen Klubs in der kommenden Spielzeit hängt entscheidend davon ab, ob und wann wir die aktuelle Saison 2019/20 zu Ende spielen können. Das gilt auch für den 1. FC Köln. Daher möchte ich mich bei der DFL bedanken, die auch bei der Lizenzierung einen seriösen, nachhaltigen und individuellen Weg gefunden hat, mit dieser extremen und unvorhersehbaren Krise umzugehen.“