„Nicht ganz richtig“: Verstraete relativiert Aussagen des FC Birger Verstraete gehört nicht zu den zwei positiv getesteten Spielern beim 1. FC Köln. Doch offenbar hatte der Belgier direkten Kontakt zu einem der beiden nun in Quarantäne befindlichen FC-Profis. Auch deswegen sieht der 26-Jährige das Vorgehen des Gesundheitsamts, der Deutschen Fußball Liga und des Klubs kritisch. Verstraete ist zudem in Sorge um seine Freundin.
Birger Verstraete hat sich in den letzten Wochen immer wieder in heimischen Medien zu seiner Situation beim FC, zum Umgang mit der Coronavirus-Krise und zur Wiederaufnahme des Trainings beim FC geäußert. Nun kritisierte der Belgier im TV-Sender VTM den Umgang mit den drei positiven Tests bei den Geissböcken. Auch, weil er selbst direkt davon betroffen ist.
„Der Test fand am Donnerstag gegen 16 Uhr statt und davor waren wir ständig von 9 bis 15 Uhr zusammen. Mit einem der beiden fraglichen Spieler habe ich am Donnerstag im Fitnessstudio ein Duo gebildet“, sagte Verstraete im Interview, das die Zeitung Het Laatste Nieuws dokumentierte. „Dass wir überhaupt nicht mit ihnen in Kontakt gekommen sind, ist nicht ganz richtig. Und der Physiotherapeut hat mich und andere Spieler wochenlang behandelt.“ Auf dem Trainingsplatz hatte man beim FC zwar versucht darauf zu achten, meist zwei Meter Abstand einzuhalten. Doch dies gelang nicht immer, offenbar auch nicht in den Räumlichkeiten am Geißbockheim. „Dass wir vorerst nicht alle unter Quarantäne gestellt werden, ist ein bisschen bizarr“, sagte Verstraete.
Der Mittelfeldspieler machte zwar deutlich, dass die betroffenen Spieler und der Physiotherapeut „nicht einmal ein Husten“ gezeigt hätten. Doch nun blickt der 26-Jährige besorgt auf die zweite Testrunde, die am Sonntag durchgeführt wird. „Ich hoffe, es bleibt bei drei positiven Tests, aber ich denke auch daran, was wäre, wenn sich das Virus verbreitet hat. Es wäre naiv von mir zu sagen, dass der Fußball so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden sollte.“
Deutliche Worte und Kritik am Gesundheitsamt, das für den Umgang mit positiven Tests verantwortlich ist, aber auch an der DFL und am FC. „Bei uns geht das Training einfach weiter. ‚Es ist nicht so schlimm‘, sagen sie hier“, sagte Verstraete. „Schauen Sie, es ist kein Problem für uns als Spieler, aber die Gesundheit der Familie steht an erster Stelle. Fußball ist nicht das Wichtigste.“ Insbesondere, weil Verstraetes Lebensgefährtin Zoé Timmermans zur Risikogruppe gehört und der FC-Profi das Virus nicht zuhause übertragen darf. „Meine Freundin ist eine Herzpatientin. Das ist mir viel wichtiger. Ich möchte, dass alle gesund sind, bevor wir wieder Fußball spielen.“
Verstraete ließ zudem durchklingen, dass wenn es nach ihm gehen würde, die Bundesliga wohl schon längst abgebrochen worden wäre. „Es liegt nicht an mir zu entscheiden, ob die Bundesliga-Saison beendet werden soll, aber wenn alle Spieler anonym entscheiden könnten, ohne dass die Vereine ihnen die Schuld geben können, wäre ich sehr gespannt, wie die Abstimmung ausgehen würde.“
Nach Rapport wegen Corona-Kritik - Verstraete rudert zurück und bleibt im Team Es waren Sätze wie Kanonenkugeln auf das Hygienekonzept der Fußball-Bundesliga. Nach den positiven Tests von zwei Spielern und einem Physiotherapeut hatte Birger Verstraete (26) herbe Kritik an der Vorgehensweise geübt. Der Belgien-Profi„Es ist bizarr, dass wir nicht in Quarantäne müssen!“
1. FC Köln: Birger Verstraete zum Rapport ans Geißbockheim Als das Interview, das er dem belgischen TV-Sender „VTM“ gegeben hatte, Samstagabend via EXPRESS nach Deutschland schwappte, war klar: Das würde Folgen haben. Beim Sonntagfrühstück war der belgische Mittelfeldspieler plötzlich bundesweit ein Thema. Verstraete selbst hatte für das Frühstück nicht viel Zeit. Denn der Belgier musste zum Rapport! Um Punkt 11 Uhr fuhr der Nationalspieler (1 Länderspiel) mit seiner Freundin Zoé Timmermanns am Geißbockheim vor.
Um die hatte sich Verstraete auch gesorgt, als er mit ehrlichen Worten seine Zweifel anmerkte: „Ich möchte, dass alle gesund sind, bevor wir wieder Fußball spielen. Meine Freundin ist Herzpatientin und deshalb Risikogruppe. Die Gesundheit meiner Familie, meiner Freundin und aller ist von größter Bedeutung. Das ist mir viel wichtiger. Erst Gesundheit, dann Fußball.“
Birger Verstraete soll vor die Wahl gestellt werden Sonntagvormittag also musste er zum Gespräch. Kurz zuvor waren Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) und Horst Heldt (50) eingetrudelt. Zudem war Mannschafts-Doc Paul Klein (52) als Hygienebeauftragter vor Ort, um mögliche Missverständnisse wegen des Konzepts mit dem Spieler aufzuklären.
Am Eingang des Bürogebäudes wurde Verstraete von Kölns Lizenzspieler-Leiter Frank Aehlig (52) in Empfang genommen.
Im Gespräch erklärten die FC-Verantwortlichen Verstraete im Beisein seiner Freundin Zoé Timmermans, warum die Gefahr einer Ansteckung im Trainingsbetrieb relativ gering ist.
Im Nachgang ruderte Verstraete über die offiziellen FC-Kanäle zurück: „Nachdem die drei positiven Fälle in unserem Kreis bekannt wurden, habe ich einem Interview über meine persönlichen Sorgen vor einer Ansteckung meiner Freundin berichtet. Dabei habe ich mich an einigen Stellen falsch ausgedrückt, so dass in der Übersetzung ein missverständlicher Eindruck entstanden ist, der mir leid tut. Statt aus der Emotion heraus ein Interview zu geben, hätte ich den Kontakt zu unserem Arzt suchen und mir meine Fragen erklären lassen müssen.“
Die anderen Profis wurden noch am Sonntag erneut getestet, um weitere Ansteckungen innerhalb des Kaders vorerst auszuschließen. FC-Geschäftsführer Wehrle hatte die positiven Tests als Beleg gewertet, dass das DFL-Konzept funktioniert.
Horst Seehofer: „Gesamter Klub muss in Quarantäne“ Doch Verstraete war mit seinem Unverständnis nicht allein. Geht es nach Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU), muss das gesamte FC-Team in Quarantäne und nicht nur das betroffene Trio. Der „Bild am Sonntag“ sagte er: „Wenn es einen Corona-Fall in einer Mannschaft oder bei der Mannschaftsbetreuung gibt, dann müssen der gesamte Club und gegebenenfalls auch die Mannschaft, gegen die man zuletzt gespielt hat, zwei Wochen lang in Quarantäne.“
Das Gesundheitsamt sagt dagegen, dass die negativ getesteten FC-Spieler weiter in Gruppen trainieren dürfen. Und das will auch Verstraete ab Montag wieder machen. Auf seine Zoé muss er allerdings in den kommenden Wochen verzichten.
Verstraete: „Ich fühle mich beim FC wohl und gut aufgehoben. Ich werde weiter im Training und im Spiel beim FC alles geben und möchte die Saison in Köln zu Ende spielen. Meine Freundin, die wegen einer Herz-Vorerkrankung zur Risikogruppe gehört, wird nach Hause nach Belgien fahren und dort erstmal bleiben.“
FC reagiert auf Verstraete-Kritik: „Schutzmaßnahmen wurden eingehalten“ Nach den kritischen Aussagen von Mittelfeldspieler Birger Verstraete hinsichtlich der vereinsinternen Vorgehensweise nach den drei positiv getesteten Corona-Fällen hat der 1. FC Köln Stellung bezogen. Demnach weist der Klub die Vorwürfe von sich, falsche Angaben über den Trainingsbetrieb gemacht zu haben. Der Spieler selbst entschuldigte sich für seine missverständliche Wortwahl.
Es waren Worte, die ganz Fußball-Deutschland und wohl auch die Politik am Sonntagmorgen aufhorchen ließen. FC-Mittelfeldspieler Birger Verstraete kritisierte das Vorgehen der Geißböcke nach den drei positiven Covid-19-Fällen in einem belgischen Interview harsch. „Dass wir überhaupt nicht mit ihnen in Kontakt gekommen sind, ist nicht ganz richtig. Und der Physiotherapeut hat mich und andere Spieler wochenlang behandelt“, erklärte der Belgier über den Trainingsbetrieb am Geißbockheim und zeigte sich verwundert über die Konsequenzen, die der Verein nach den bestätigten Infektionen zweier Spieler und einem Betreuer gezogen hatte: „Dass wir vorerst nicht alle unter Quarantäne gestellt werden, ist ein bisschen bizarr“.
FC weist Fehlverhalten von sich Für Verstraete blieb das Interview ebenfalls nicht ohne Folgen: Am Sonntagmorgen musste der Spieler mit seiner Freundin, die zur Risikogruppe zählt, zur Aussprache ans Geißbockheim kommen. Nun hat der 1. FC Köln Stellung zu den kritischen Worten seines Spielers bezogen. Die Aussagen des 26-jährigen, auch im Falle eines positiven Tests weiter zusammen trainieren zu lassen, weist der Verein von sich. „Im Einklang mit dem medizinischen Konzept der Deutschen Fußball Liga DFL werden beim FC ausschließlich Spieler trainieren und spielen, die durch zwei aufeinanderfolgende negative Tests den Nachweis haben, dass sie mit dem neuartigen Corona-Virus nicht infiziert sind. Aus diesem Grund werden alle Spieler vor der geplanten Wiederaufnahme des Trainings am Montag rechtzeitig erneut getestet“, heißt es in dem vom Klub veröffentlichten Statement. Gleichzeitig betont der FC: „Die Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen wurden eingehalten.“ Des Weiteren verwies der Verein darauf, dass das Gesundheitsamt über die weiteren Maßnahmen bei positiven Fällen im Spieler- oder Mitarbeiterkreis entscheiden und sich dabei an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zum Umgang mit Kontaktpersonen halten würde. Auf dieser Grundlage hätten die zuständigen Gesundheitsbehörden entschieden, dass der FC sein bisheriges Konzept fortsetzen kann.
"Lag nicht in meiner Absicht, den Behörden oder dem FC Vorwürfe zu machen" Auch Birger Verstraete nahm zu seinen getätigten Aussagen am Sonntag Stellung. „Ich habe mich an einigen Stellen falsch ausgedrückt, sodass in der Übersetzung ein missverständlicher Eindruck entstanden ist, der mir leid tut“, wird der Spieler zitiert. „Statt aus der Emotion heraus ein Interview zu geben, hätte ich den Kontakt zu unserem Arzt suchen und mir meine Fragen erklären lassen müssen. Es lag nicht in meiner Absicht, den zuständigen Behörden oder dem 1. FC Köln Vorwürfe zu machen. Ich fühle mich beim FC wohl und gut aufgehoben. Ich werde weiter im Training und im Spiel beim FC alles geben und möchte die Saison in Köln zu Ende spielen.“ Verstraetes Lebensgefährtin, die aufgrund einer Herz-Vorerkrankung zur Risikogruppe gehört, wird nach Angaben des Spielers nun in die Heimat nach Belgien fahren und dort vorerst bleiben.
FC aktualisiert sein Konzept und plant vorgezogenes Trainingslager Der 1. FC Köln hat auf die drei positiven Covid-19-Fälle reagiert und ein Quarantäne-ähnliches Trainingslager geplant. Mit Wiederaufnahme des Mannschaftstraining wollen sich die Geißböcke an einem geschützten Ort zusammenfinden und bis zum Bundesliga-Restart abschotten, um das Infektionsrisiko weiter zu minimieren.
Das von der „Taskforce Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ entwickelte Konzept sieht vor, dass alle Mannschaften der Bundesliga und Zweiten Liga eine Woche vor Wiederaufnahme des Spielbetriebs in ein Quarantäne-ähnliches Trainingslager gehen. Der 1. FC Köln hat diesen Zeitpunkt nun unabhängig vom Liga-Restart auf den Beginn des Mannschaftstrainings vorgezogen.
Infektionsrisiko soll weiter minimiert werden Damit hatten die Geißböcke eigentlich am Mittwoch mit jenen Spielern beginnen wollen, die zwei Mal negativ auf das Coronavirus getestet wurden. Diesen Zeitpunkt hat der FC aber nun vorerst auf ein unbestimmtes Datum verschoben. Erst, wenn die Politik eine positive Entscheidung hinsichtlich der Fortsetzung der Saison fällt, nehmen die Kölner das Mannschaftstraining wieder auf – dann jedoch nicht am Geißbockheim, sondern an einem geschützten und weitestgehend abgeschotteten Ort. Somit soll das Infektionsrisiko für Spieler und Betreuer weiter minimiert werden. Diese Entscheidung könnte bereits am kommenden Mittwoch fallen. Dann werden Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten erneut konferieren und auch das erstellte Konzept zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs diskutieren.
"Freiwillige Abschirmung des Teams hilft" Der 1. FC Köln hat damit also auf die drei positiven Fällen innerhalb der Mannschaft sowie gleichzeitig auf die Kritik von Mittelfeldspieler Birger Verstraete reagiert und sein medizinisches Konzept noch einmal überarbeitet. FC-Geschäftsführer Horst Heldt erklärte diesbezüglich: „Wenn wir ins Mannschaftstraining gehen, bedeutet dies Körperkontakt. Der kann nach den Richtlinien des medizinischen Konzepts der DFL nur zwischen Spielern möglich sein, die die Gewissheit haben, dass alle Mitglieder der Trainingsgruppe negativ auf das Virus getestet sind. Gerade zum Start möchten wir dabei sichergehen, dass unsere Mannschaft sich nicht im Alltag anstecken kann und dass alle sich an die neue Situation gewöhnen können. Daher ist es für uns die beste Lösung, dass wir beieinander bleiben und uns konzentriert vorbereiten können. So wie in einem Trainingslager.“ Durch die positiven Testungen und die öffentliche Kritik eines Spielers ist das Konzept der DFL am Wochenende ins Wanken geraten. Nichtsdestotrotz steht die Wiederaufnahme des Spielbetriebs aus wirtschaftlicher Sicht an oberster Stelle. „Es ist für die Liga, aber auch für den gesamten deutschen Sport von enormer Bedeutung, dass wir unter den Bedingungen eines vernünftigen medizinischen Konzepts die Saison zu Ende spielen können“, sagte Finanzchef Alexander Wehrle. „Zugleich steht die Gesundheit der Spieler und Mitarbeiter immer im Zentrum. Eine freiwillige Abschirmung des Teams für einen gewissen Zeitraum hilft dabei.“ Ein Ort für das Quarantäne-ähnliche Trainingslager ist noch bekannt. Naheliegend wäre jedoch die Sportschule in Hennef, wo in der Hennes-Weisweiler-Akademie jährlich die Ausbildung zum Fußballlehrer stattfindet.
Quarantäne im Hotel - Wie der 1. FC Köln seine Isolation plant Es gibt einen Kölner Idealfall, einen Hoffnungsschimmer. Es ist dieser: Spätestens am Donnerstag, einem Tag nach einem dann positiven Entscheid der Politik, steigen die Profis des 1. FC Köln mit Mundschutz am neuen Quarantäne-Quartier, dem Hotel Dorint am Heumarkt, in den Mannschaftsbus. Das Ziel ist das Geißbockheim. Der Plan: Die Rückkehr ins erste reguläre Mannschaftstraining seit rund zwei Monaten.
Drei Coronafälle beim 1. FC Köln Es gibt aber auch ein anderes Szenario, das nicht nur für den FC, sondern für den deutschen Fußball und seine Bemühungen um die Wiederaufnahme des Bundesligabetriebs ein brutaler Rückschlag wäre. Dieser kann schon am Montag zur bitteren Wahrheit werden. Denn sollten nach dem Bekanntwerden der ersten drei Coronafällen beim 1. FC Köln noch weitere dazu kommen, dann hätten nicht nur die Kölner ein großes Problem. Am Vormittag sollen die Ergebnisse des zweiten Corona-Tests feststehen. Nach dem ersten am Donnerstag war bekannt geworden, dass zwei Profis und ein Physiotherapeut mit dem Coronavirus infiziert sind. Nach einem Bericht der „Bild“ handelt es sich um die Profis Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann, die schon mal zwei Wochen im Training fehlen werden. Bisher ist der FC der einzige Erstligist derzeit, der positive Fälle hat oder sie jedenfalls kommuniziert.
Sollten weitere hinzukommen, wäre auch klar, dass sich eine bisherige Annahme nicht mehr aufrechterhalten ließe. Denn bisher geht der Verein davon aus, dass die Infektionen im privaten Umfeld passiert sind. Und eben nicht durch das Training in Kleingruppen, bei dem angeblich penibel auf die Regeln geachtet wurde. Das Gesundheitsamt Köln gab dem FC Recht und verordnete nur für das Trio häusliche Quarantäne. Die Tests bewertete der FC daher als „positives Signal“ für die Tragfähigkeit des DFL-Konzepts. Für Geschäftsführer Alexander Wehrle, der auch dem DFL-Präsidium angehört, zeigt es, „dass wir sehr zuversichtlich sein können, dass wir auf Basis dieses Konzepts in den Spielbetrieb gehen können.“ Dennoch: Auch Wehrle dürfte insgeheim überrascht gewesen sein, dass ein Trio aus dem FC-Team infiziert ist. Denn am Sonntagabend waren offiziell nur noch 135 von rund 1,1 Millionen Kölnern am Virus erkrankt.
Umzug ins Hotel Dorint am Heumarkt Der Klub baute schon vor und reagierte. „Im Laufe der Woche“ will der FC seine Mannschaft für ein Trainingslager zusammenziehen. Voraussetzung sei, dass die Politik „die Freigabe zur Fortsetzung der Saison gibt“, teilte der FC am Sonntagabend mit. Mannschaft, Trainer- und Betreuerteam werden für das Mannschaftstraining an einem geschützten Ort in „freiwilliger Quarantäne“ zusammenbleiben.
Nach Informationen dieser Zeitung bezieht der Tross das Hotel Dorint am Heumarkt. Mitten in der Stadt also. Die DFL sieht ohnehin vor, dass alle Teams eine Woche vor dem Neustart in quarantäne-ähnliche Trainingslager gehen. Im Gespräch war auch ein Umzug in die Sportschule Hennef, davon nahm der FC dann Abstand. „Gerade zum Start möchten wir dabei sichergehen, dass unsere Mannschaft sich nicht im Alltag anstecken kann und dass alle sich an die neue Situation gewöhnen können“, sagt Sportchef Horst Heldt, der wie Wehrle turbulente Tage hinter sich hat.
FC setzt Training am Montag fort Am Freitagabend sah sich der FC gezwungen, früher als beabsichtigt die Coronafälle öffentlich zu machen. Denn diese waren schon zu Medien durchgesickert. Die Namen der Infizierten veröffentlichte der FC aus Rücksicht auf die Privatsphäre nicht. Doch spätestens am Montag, wenn das Training in Kleingruppen fortgesetzt wird, wären diese ohnehin publik geworden. Jetzt eben früher.
Und dann erfuhr die Klubführung am späten Samstagabend auch noch von einem brisanten Interview von Mittelfeldspieler von Birger Verstraete im flämischen TV-Sender „VTM“, das ganz sicher nicht im Interesse des Vereins war, aber dafür bundesweit die Runde machte. Die Geschäftsführer bestellten den Belgier deshalb am Sonntag um 11 Uhr zum Rapport ein. Verstraete hatte erstmals Bedenken eines Bundesliga-Profis zur derzeitigen Situation ganz deutlich vorgetragen. „Wir werden nicht unter Quarantäne gestellt, und das ist schon ziemlich bizarr. Der Plan war, dass wir weiter trainieren, egal, ob es positive Tests gibt“, sagte Verstraete. Er glaube an eine weitere Verbreitung des Virus und habe aktuell keine Lust auf Fußball, weil eine Wiederaufnahme der Saison Mitte Mai „naiv“ sei. „Meine Freundin ist herzkrank, und manche Jungens haben Kinder zu Hause. Für mich ist das jetzt viel, viel wichtiger“, hatte der Belgier gesagt. Er könne sich vorstellen, dass viele Profis bei einer anonymen Befragung für einen Saison-Abbruch votierten.
Verstraete muss zurückrudern Der FC versuchte am Sonntagmittag, Verstraetes Aussagen einzufangen. Der 26-Jährige relativierte diese, entschuldigte sich. Für etliche Fans in den sozialen Medien war der Fall schnell klar: Der Verein hatte den Belgier mehr oder weniger zu dieser Entschuldigung gedrängt. Von fehlender Empathie des Klubs war die Rede, aber auch von fehlender Professionalität Verstraetes. Laut Verein bleibt er Mitglied des Teams.
Derweil wartet seine vorerkrankte Freundin darauf, in die belgische Heimat fahren zu können. Das ist auch so ein Plan. Der geht aber nur auf, wenn auch Verstraete negativ getestet wurde. Ansonsten geht es in die häusliche Quarantäne.
Zweite Corona-Kontrolle / FC erneut getestet – hier plant Köln sein Quarantäne-Camp Der 1. FC Köln im Kampf gegen das Coronavirus: Nachdem am Freitag in der ersten Testreihe zwei Profis und ein Physio positiv auf die Krankheit Covid-19 getestet wurden, hofft man nun, dass sich das Virus nicht innerhalb des Kaders weiter ausgebreitet hat. Eins ist klar: Die FC-Profis brauchen zweimal Covid-19-Nein zum Trainings-Ja!
1. FC Köln: Spieler kamen einzeln Deshalb beorderte der 1. FC Köln alle Profis und Mitglieder des Team-Stabs am Sonntag zum Geißbockheim. Von Stürmer Jhon Cordoba (26) bis zum Koch Marc Flogaus mussten alle sich noch mal dem Test-Ritual der Mitarbeiter des Labors Dr. Wisplinghoff in Köln-Marsdorf unterwerfen.
Anders als noch am Donnerstag, als man zwar mit etwas Abstand, aber doch grüppchenweise hoch zum Geißbockheim-Restaurant ging, waren die Spieler nun einzeln bestellt und kamen in Abständen am Trainingsgelände an. Timo Horn (26), Anthony Modeste (32), Mark Uth (28), Jhon Cordoba, Jonas Hector (29), Sebastiaan Bornauw (20) waren am Sonntag alle vor Ort.
1. FC Köln erwartet Ergebnisse am Montag Die große Hoffnung ist, dass diesmal alle Tests negativ sind und damit die Sorge, dass sich die Spieler oder Mitarbeiter schon beim Gruppen-Trainingsbetrieb untereinander anstecken, unbegründet ist.
Birger Verstraete (26) hatte in seinem Interview in Belgien den Eindruck erweckt, man halte sich nicht an alle Regeln, musste daraufhin zum Rapport. Nach dem Gespräch war er zurückgerudert, wird seine Freundin allerdings nach Belgien schicken. sie hat eine Herz-Erkrankung und gehört daher zur Risikogruppe.
In zwei Schüben fuhren die Profis am Sonntag vor. Die Ergebnisse erwartet der Klub am Montagvormittag, für den Nachmittag ist dann eine Trainingseinheit angesetzt. Der 1. FC Köln stellte nach der Diskussion um Verstraete klar, dass man sich weiterhin streng an die Vorgaben des Gesundheitsamts halten will: „Daran dürfen nur Spieler teilnehmen, die vorher zweimal negativ getestet wurden.“ Auf der Basis der Vorgaben des Robert Koch-Instituts haben die Behörden entschieden, dass der 1. FC Köln den Trainingsbetrieb fortführen kann.
1. FC Köln plant Quarantäne-Camp Bevor die Bundesliga fortgesetzt wird, sollen alle Mannschaften eine Woche lang in ein Quarantäne-Trainingslager – ohne Kontakte nach draußen. Der FC hat mehrere Optionen und favorisiert wohl eine Unterbringung im Dorint-Hotel am Heumarkt. Von dort aus könnte die Mannschaft zum Geißbockheim pendeln.
Alexander Wehrle: „Freiwillige Abschirmung des Teams hilft“ Köln will sogar schon ab der Rückkehr ins Mannschaftstraining Mitte der Woche in sein Quarantäne-Camp ziehen – sobald die Politik das Go gibt. Auch die Sportschule Hennef wäre eine Option.
FC-Sportchef Horst Heldt (50) sagt: „Alle müssen sich an die neue Situation gewöhnen. Da ist es für uns die beste Lösung, dass wir beieinander bleiben und uns konzentriert vorbereiten können.“ FC-Finanzchef und DFL-Präsidiumsmitglied Alexander Wehrle (45): „Es ist für die Liga von enormer Bedeutung, dass wir die Saison zu Ende spielen können. Eine freiwillige Abschirmung des Teams hilft dabei.“
FC-Coach Markus Gisdol (50) hatte im EXPRESS-Interview gesagt: „Wir sollten alles machen, was notwendig ist, damit wieder gespielt werden kann. Wenn dafür Quarantäne notwendig sein sollte, sind wir gerne dazu bereit.“
Corona-Alarm beim FC - Welche Profis in Quarantäne müssen und wie es nun weitergeht Corona-Alarm beim FC. Donnerstag waren Mannschaft, Trainer und Betreuer auf das Virus getestet worden. Freitag folgte die Schock-Nachricht: Zwei Spieler und ein Physiotherapeut sind positiv! Sonntag rückte dann der Rest des Kaders ein zweites Mal an. Die große Hoffnung: Dass jetzt alle Tests negativ sind! Denn das DFL-Konzept steht mehr denn je auf dem Prüfstand.
Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann in Quarantäne Nach EXPRESS-Informationen sind Ismail Jakobs (20) und Niklas Hauptmann (23) die mit Corona infizierten Profis. Zudem soll Physio Daniel Schütz betroffen sein. Der FC hatte das Trio in Absprache mit dem Gesundheitsamt sofort in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. Am Sonntag erwischte EXPRESS dann Jakobs’ Bruder und Mutter am Geißbockheim. Der Klub bietet Familienangehörigen an, sich ebenfalls auf das Virus testen zu lassen.
1. FC Köln plant Quarantäne-Camp Und wie geht es jetzt weiter beim FC? Mit Tests und einem Quarantäne-Camp! Da die Mannschaft von Chefcoach Markus Gisdol (50) ab Montagnachmittag – wie schon in den vergangenen Wochen – wieder in Gruppen trainieren soll, fand am Sonntagnachmittag eine zweite Testrunde statt.
Der FC hofft, dass sich das Virus nicht noch weiter im Kader ausgebreitet hat. Die bislang negativ getesteten Spieler brauchen nun ein zweites Covid-19-Nein für das Trainings-Ja. Aber im Grunde bangt die ganze Liga mit: Ein weiterer positiver Test in der Trainingsgruppe der drei Infizierten würde bedeuten, dass man sich trotz Hygienekonzept untereinander anstecken kann – und damit wäre die Hoffnung auf ein Mannschaftstraining wohl vorerst begraben.
Zweite Corona-Testrunde am Geißbockheim Also mussten alle noch mal zum Abstrich: Von Torjäger Jhon Cordoba (26) über Trainer Gisdol bis hin zu Mannschaftskoch Marc Flogaus erschienen Sonntag alle zum erneuten Test, der wie bereits am Donnerstag von Mitarbeitern des Labors Dr. Wisplinghoff (Köln-Marsdorf) durchgeführt wurde.
Der weitere FC-Plan für die Fortsetzung der Liga: Komplette Abschottung, sobald es ein offizielles Go für die Rückkehr ins Mannschaftstraining gibt.
Das DFL-Konzept sieht vor, dass jedes Team eine Woche lang in ein Quarantäne-Trainingslager muss, bevor der Ball in der Bundesliga wieder rollt. Der FC will sein Quartier freiwillig sogar schon früher beziehen. Mit dem Start des Mannschaftstrainings geht es für die Profis sofort ins Quarantäne-Camp.
FC-Quartier am Heumarkt Nach EXPRESS-Informationen hat sich der Bundesliga-Zehnte dafür entschieden, im Dorint-Hotel am Heumarkt zu wohnen. Von dort aus kann der FC dann zum Training ans Geißbockheim oder ins Rhein-Energie-Stadion pendeln. Wird die Bundesliga tatsächlich, wie von der DFL geplant, ab 16. Mai fortgesetzt, müssten die Kölner Spieler wohl schon Mitte der Woche ihre Koffer packen.
Sportchef Horst Heldt (50) sagt: „Wenn wir ins Mannschaftstraining gehen, bedeutet dies Körperkontakt. Der kann nach den Richtlinien des medizinischen Konzepts der DFL nur zwischen Spielern möglich sein, die die Gewissheit haben, dass alle Mitglieder der Trainingsgruppe negativ auf das Virus getestet sind. Gerade zum Start möchten wir dabei sichergehen, dass unsere Mannschaft sich nicht im Alltag anstecken kann und dass alle sich an die neue Situation gewöhnen können. Daher ist es für uns die beste Lösung, dass wir bei einander bleiben und uns konzentriert vorbereiten können. So wie in einem Trainingslager.“
Alexander Wehrle: „Von enormer Bedeutung“ Finanzboss Alexander Wehrle (45), der gleichzeitig dem DFL-Präsidium angehört, macht klar: „Es ist für die Liga, aber auch für den gesamten deutschen Sport von enormer Bedeutung, dass wir unter den Bedingungen eines vernünftigen medizinischen Konzepts die Saison zu Ende spielen können. Zugleich steht die Gesundheit der Spieler und Mitarbeiter immer im Zentrum. Wir werden unser medizinisches Konzept daher in Absprache mit dem Gesundheitsamt noch einmal aktualisieren, sobald durch das Mannschaftstraining neue Bedingungen gelten. Eine freiwillige Abschirmung des Teams für einen gewissen Zeitraum hilft dabei.“
Zunächst einmal muss der FC aber auf die Ergebnisse der zweiten Corona-Testrunde warten – und hoffen, dass es am Montag nicht den nächsten Schock gibt!
Negativ bleiben Wenn für den 1. FC Köln die positiven Tests zweier Spieler und eines Betreuers beim ersten Test-Durchgang auf das Coronavirus noch nicht der Worst Case waren, dann waren es die Aussagen von Birger Verstraete. Seit Freitag betreiben der Klub und die Deutsche Fußball Liga Schadensbegrenzung und bewegen sich dabei auf dünnem Eis. Das vorgegebene Motto lautet: Positiv bleiben und auf negative Tests hoffen.
Wer Krisenkommunikation in Aktion sehen wollte, musste am Wochenende nur den Kanälen des 1. FC Köln folgen. Erst äußerte sich Geschäftsführer Alexander Wehrle. Dann wurde Mannschaftsarzt Dr. Paul Klein von der eigenen Medienabteilung interviewt, um alle medizinischen Fragen zu beantworten und Zweifel auszuräumen, dass der FC seine Angestellten gefährde. Schließlich wurden auch die Verbände aktiv, DFB-Arzt Tim Meyer ging mit einem ausführlichen Interview an die Öffentlichkeit, die Mediziner und Verantwortlichen anderer Klubs äußerten sich ebenfalls. Alle waren bemüht zu betonen, dass die positiven Tests nur zeigen würden, wie gut das DFL-Konzept funktioniere.
Doch da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Erst die positiven Tests, auf die die Kritiker an der Bundesliga und an den Wiederaufnahme-Plänen nur gewartet hatten. Und dann auch noch Birger Verstraete, der in einem Interview in Belgien sorgenvolle Worte zum Kurs der DFL und der Klubs fand. Am Sonntag folgte die erwartete Replik der Kölner Krisen-PR: Verstraete musste zum Rapport und anschließend zurückrudern. Er habe sich „an einigen Stellen falsch ausgedrückt, so dass in der Übersetzung ein missverständlicher Eindruck entstanden ist, der mir leid tut“.
FC geht nicht auf Verstraetes Sorgen ein Auffällig war in der Mitteilung der Geissböcke: Weder nahm ein Verantwortlicher Stellung zu Verstraetes Äußerungen, noch bezog sich der FC in irgendeiner Form auf den Kern dessen, was Verstraete in seinen ursprünglichen Aussagen zum Ausdruck gebracht hatte: auf die Sorge selbst infiziert zu werden und seine Freundin anzustecken. Das Einzige, was kommuniziert wurde, war, dass Verstraetes Freundin nun erst einmal nach Belgien reist und bis auf weiteres dort bleibt. Verständnis für die persönlichen Sorgen und Ängste des Mitarbeiters fanden sich in der FC-Mitteilung nicht, nur der durchaus interessante Hinweise: „Verstraete wird weiter beim 1. FC Köln trainieren und spielen.“
Welches Mitspracherecht haben die Spieler? Zurück bleibt der Eindruck, dass Verstraete hinter verschlossenen Türen deutlich zurechtgewiesen worden sein dürfte. Denn waren die drei positiven Tests zunächst nur sachliche Hinweise auf den Status Quo bei einem der 18 Bundesligisten, gab der Belgier der Situation eine menschliche, emotionale Ebene. Und genau diese ist es, die die Verbände und die Klubs in der Entscheidung rund um den Bundesliga-Wiederbeginn so fürchten. Seit Wochen versucht die DFL sachlich und fachlich zu argumentieren, Vernunft zu demonstrieren und zu erklären, dass das vorgelegte Konzept die Risiken für die beteiligten Personen zwar nicht auf Null reduziert, aber nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zumindest minimiert. Verstraetes Einwand jedoch lässt nun fragen, wie viel davon die Spieler selbst glauben und wie groß das Vertrauen der Profis in die getroffenen Maßnahmen tatsächlich ist.
Nach den drei positiven Tests hatte die Hoffnung des FC gelautet: Hauptsache keine weiteren positiven Fälle, schon gar nicht innerhalb der gleichen, bereits betroffenen Trainingsgruppe. Denn nur bei negativen Tests wäre man mit einem blauen Auge davon gekommen. Nun muss man auch noch die Sorgen der Spieler in der öffentlichen Diskussion einfangen. Sollte es weitere positive Ergebnisse geben, dürfte automatisch die Frage entstehen, welches Mitspracherecht den Spielern zusteht. Denn im Zweifel – das zeigt das Beispiel Verstraete und seine Freundin Zoé Timmermans – gefährden sie nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch jene ihrer Mitmenschen im häuslichen Umfeld.
Zwei wissenschaftliche Annahmen sind unerlässlich Bislang fußt das Konzept der DFL vor allem auf zwei wissenschaftlichen Annahmen des Robert-Koch-Instituts (RKI): Erstens soll durch zwei Tests pro Woche sichergestellt werden können, dass keine Infektionsketten entstehen können, weil eine Ansteckung in den ersten Tagen der Infektion noch nicht gegeben sein soll. Zweitens soll auf dem Rasen während des Trainings und des Wettkampfes unter freiem Himmel (auch mit Zweikämpfen) die Ansteckungsgefahr um ein Vielfaches geringer sein als in geschlossenen Räumen.
Erweisen sich beide Grundannahmen als richtig, kann das DFL-Konzept tatsächlich funktionieren. Verständlich also, dass die Vereins- und Verbandsbosse nicht müde werden auf das RKI und die Gesundheitsämter als unabhängige Richter zu verweisen. Auf wen soll man sich in diesen Zeiten schließlich sonst verlassen als auf Virologen? Auf Armin Laschet oder Karl Lauterbach wohl kaum. Doch klar ist auch: Sollte auch nur eine der beiden Annahmen falsch sein, sollten sich die Profis gegenseitig während des Trainings oder eines Bundesliga-Spiels leicht gegenseitig infizieren können, wäre das Spiel aus. Dann wären keine Fußballspiele mehr möglich – nicht nur im Profibereich, sondern auch im Breitensport -, ehe ein Impfstoff gefunden ist. Und deshalb heißt das Gebot der Stunde: Negativ bleiben! Zumindest bei den Tests.
FC-Kommentar - Nach positiven Corona-Tests: Nur so kann die Liga noch gerettet werden Zwei Spieler und ein Physiotherapeut des 1. FC Köln wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Die Fortsetzung des Spielbetriebs in der Bundesliga wackelt wieder gewaltig. Ein Kommentar.
Es ist und bleibt ein Kartenhaus, das die DFL da aufgebaut hat, um die Bundesliga irgendwie zu Ende zu spielen. Und schon am Tag nach den ersten Tests wackelt es bedenklich.
Quarantäne-Camp dürfte nur der erste Schritt sein Drei positive Covid-19-Fälle im Team-Umfeld des 1. FC Köln waren schlimm genug. Schlimmer wäre es, wenn jetzt noch ein weiterer aus der Trainingsgruppe hinzukommt. Denn dann wäre die Story, dass alle drei sich im privaten Umfeld angesteckt hätten, kaum noch haltbar. Das Schweigen bei einigen Bundesliga-Klubs lässt allerdings vermuten, dass die Kölner nicht allein sind mit diesem Problem. Und das bleibt, solange die Spieler nach Hause fahren und im täglichen Leben Kontakte mit der Außenwelt haben, bestehen. Der Schritt ins Quarantäne-Camp dürfte nur der erste sein.
Fällt das DFL-Kartenhaus zusammen? Um Zwangsquarantäne größerer Gruppen oder ganzer Teams, die einem Saisonabbruch gleichkämen, zu verhindern, müssen die 36 Profi-Klubs Corona-frei bleiben. Das kann aber nur gelingen, wenn sie sich dauerhaft von der Außenwelt abschotten. Sonst dürfte das Kartenhaus schneller zusammenfallen, als es DFL-Boss Christian Seifert und seine Mitstreiter aufgebaut haben.
Vier Ausleihen wohl beendet: Wenig Hoffnung auf Spielpraxis Zehn Spieler des 1. FC Köln laufen in dieser Saison für andere Klubs in anderen Ligen und Ländern auf. Für vier dieser Leihspieler ist die Spielzeit 2019/20 allerdings womöglich schon beendet. Und damit auch die Hoffnung auf Spielpraxis und die Chance sich für andere Klubs zu empfehlen.
Während beim 1. FC Köln trainiert wird und die Hoffnungen steigen, dass die Bundesliga-Saison doch noch beendet werden kann, schlagen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden die Emotionen hoch. In Frankreich hat Premierminister Édouard Philippe den Profifußball für diese Spielzeit als beendet erklärt und damit für einen Schock im ganzen Land gesorgt. Frankreich ist eines der am härtesten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Länder und hat bis zum 11. Mai noch strikte Ausgangsbeschränkungen aktiv, die danach erst in einigen Regionen wieder gelockert werden sollen. „Die Saison 2019/20 im Profisport, vor allem im Fußball, kann nicht wieder aufgenommen werden“, sagte daher Philippe.
Zwar sucht man innerhalb der Liga nun nach Lösungen und Schlupflöchern wie dem Austragen von Spielen im Ausland – wo auch immer dies möglich sein könnte bei den aktuell geltenden Reisebeschränkungen. Doch Frankreich folgte letztlich nur den Bewegungen in den Niederlanden und Belgien. In Belgien wird die Bestätigung des Saisonabbruchs zwar immer weiter verschoben, doch alles läuft – wie auch in Holland – darauf hinaus.
Nur wenige Leihspieler sollen zurückkehren Für Lasse Sobiech (Royal Mouscron), Yann Aurel Bisseck (Roda Kerkrade), Joao Queiros (Willem II) und Vincent Koziello (Paris FC) dürfte dies bedeuten: Die vier Leihspieler des 1. FC Köln werden bei ihren aktuellen Klubs wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Weil im Falle eines Saisonabbruchs von den Klubs wohl auch keine Trainingsmöglichkeiten mehr unter Coronavirus-Einschränkungen stattfinden dürfte, hätte sich für das Kölner Quartett die Lage im Vergleich zu Deutschland verschlechtert. Keine Spiele, kein Training, keine Werbung in eigener Sache. Genau der Grund, der zu den Leihen geführt hatte, hat sich voraussichtlich erledigt.
Die anderen Kölner Leihspieler fiebern dagegen in Deutschland (Bartels/Wiesbaden, Horn/Hannover, Özcan/Kiel, Schaub/HSV), Österreich (Ostrak/Hartberg) oder Schweiz (Sörensen/Bern) dem Wiederbeginn der Ligen entgegen. Die kommenden Wochen werden für sie alle richtungsweisend sein. Köln will bekanntlich längst nicht mit allen Leihspielern weitermachen, neben Sörensen und Özcan dürften die beiden Toptalente Bisseck und Ostrak Chancen haben auf eine längerfristige Weiterbeschäftigung. Darüber hinaus hätte Köln nichts dagegen, für die anderen Leihspieler dauerhafte Abnehmer zu finden. Andernfalls droht dem FC in der nächsten Saison ein übergrößer Kader.
FC an spanischem Mittelfeld-Talent Busquets interessiert? Trotz der noch immer vorherrschenden Ungewissheit, ob und wann die laufende Saison angesichts der Corona-Krise beendet werden kann, muss der 1. FC Köln seine Planungen für die kommende Spielzeit vorantreiben. Nun gibt es Gerüchte aus Spanien, der FC sei an Oriol Busquets interessiert. Der 21-jährige war zuletzt vom FC Barcelona an Twente Enschede ausgeliehen.
Für Oriol Busquets ist seine Leihe in die Niederlande bereits beendet. Nach 21 Spielen und einer Vorlage des Mittelfeldspielers wurde die Saison in der Eredivisie kürzlich aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen. Für den defensiven Mittelfeldspieler geht es in der kommenden Saison zurück nach Spanien, wo er bis 2021 beim FC Barcelona unter Vertrag steht.
Spanischer Junioren-Nationalspieler auf der Liste einiger Bundesligisten Laut Angaben der spanischen Zeitung Mundo Deportivo sollen jedoch zahlreiche Bundesligisten ein Auge auf den 21-jährigen Katalanen geworfen haben. Neben dem 1. FC Köln nennt die Zeitung auch Werder Bremen, den 1. FSV Mainz 05 und den Hamburger SV als mögliche Interessenten. Die Hanseaten könnten jedoch wohl nur im Falle eines Aufstiegs in die Verhandlungen mit einsteigen. Bereits im vergangenen Sommer soll RB Leipzig bei Busquets vorgefühlt haben, am Ende erhielt jedoch Enschede den Zuschlag.
Beim FC Barcelona, für die der spanische Junioren-Nationalspieler bislang zwei Profi-Spiele bestritt, soll Trainer Quique Setién allerdings nicht abgeneigt sein, dem Eigengewächs in der kommenden Sommer-Vorbereitung Aussichten auf einen Platz im Kader zu bieten. Sollte sich dies für Busquets jedoch als chancenlos herausstellen, käme ein Verkauf oder eine Vertragsverlängerung mit neuerlicher Leihe in Betracht. Ob der 1. FC Köln wirklich an dem jungen Spanier interessiert ist, dürfte sich aber ohnehin erst zeigen, sobald die laufende Saison zu Ende gespielt werden kann. Aktuell sind die Geißböcke im defensiven Mittelfeld mit Jonas Hector, Ellyes Skhiri, Marco Höger und Birger Verstraete gut besetzt. Zudem kehrt mit Salih Özcan mit großer Wahrscheinlichkeit ein ebenfalls talentierter Spieler für diese Position von seiner Leihe aus Kiel zurück.
An der Corona-Front - Ex-FC-Profi: Ich bin heute Hausmeister im Altenheim! Die Corona-Krise verlangt der Gesellschaft alles ab. Zuallererst denen, die an vorderster Front stehen und sich als Helfer in Kliniken und Seniorenzentren für die Menschen aufopfern. Ein Ex-FC-Profi gehört dazu. Dennis Grassow (48), von 1997-1999 in Köln aktiv, hat nach der Karriere einen ganz anderen Weg eingeschlagen.
Dennis Grassow: Haustechniker am Hachinger Bach Einen abseits des Fußballs: Der einstige Abwehr-Hüne ist heute Haustechniker im Seniorenzentrum am Hachinger Bach in Taufkirchen!
„Nach meiner aktiven Zeit hab ich zwar die Trainerlizenzen gemacht bis zur A-Lizenz und war unter Güttler auch Co-Trainer in Weiden. Doch dann hab ich für mich erkannt und beschlossen, dass ich mich nicht im Fußball weiter orientiere“, beginnt Grassow zu erzählen, als wir ihn pünktlich morgens um 9.30 Uhr auf Schicht im Seniorenzentrum erreichen.
Seit bereits sieben Jahren ist der Ex-Verteidiger hier tätig. Werkelt, repariert, telefoniert. Schlagbohrer statt Stollenschuhe. Nur fünf Minuten von seinem Wohnhaus entfernt. Ein bescheidenes Hausmeister-Dasein bei hilfsbedürftigen alten Menschen. Fernab des schillernden Haifischbeckens Profifußball, in dem genug gierige Gestalten selbstsüchtig und missgünstig nach Vorteilen lauern.
„Wegen meiner Ausbildung als Installateur hat man mir die Chance gegeben hier Fuß zu fassen. Es macht hier sehr viel Spaß. Ich koordiniere Fremdfirmen, bin Brandschutz- und Sicherheitsbeauftragter. Klar ist es durch die Corona-Zeit momentan ein Brennpunkt. Aber bei uns ist noch alles ruhig und ich kann froh sein, zu den Arbeitnehmern in Deutschland zu zählen, die momentan noch voll arbeiten dürfen“.
Dennis Grassow kickt heute für Bavaria Monaco So ganz vom Fußball losgelassen hat der Mann, der später noch mit der SpVgg Unterhaching die erste Meisterschaft von Bayer Leverkusen erfolgreich verhinderte, aber nicht. Sein Sohn kickt ebenfalls und Grassow selbst spielt noch beim TSV Neuried in der Seniorentruppe mit sowie bei Bavaria Monaco. Einem Team aus Altprofis, das im Münchner Raum für den guten Zweck aufläuft. Vergleichbar mit der Lotto-Elf, die man im Kölner Raum kennt.
Wie denkt er über die Zeit in Köln? Leider gehörte der sympathische Bär zu jener Truppe, die erstmalig in der ruhmreichen Geschichte des FC 1998 absteigen musste.
Dennis Grassow: Die Siege über Leverkusen waren die schönsten „In Köln war mit meine schönste Zeit. Trotz des Abstiegs. Die Fanszene hat mich begeistert. Wie die Leute am Marathontor standen. Ich habe dort viele tolle Menschen kennengelernt, zu denen ich bis heute auch noch Kontakt habe. Dafür bin ich sehr dankbar“, schildert Grassow. Bernd Schuster sei nicht sein Highlight-Trainer gewesen, sagt er. Dessen Nachfolger als Ex-FC-Coach, Ewald Lienen, wollte ihn halten, doch weil sein Heimatklub Haching gerade aufgestiegen war, zog es Grassow damals zurück nach Bayern. Der Hausmeister schmunzelt: „Legendär waren natürlich die Siege mit Haching gegen Leverkusen. Das wird die Kölner ja bis heute freuen...“
Dennis Grassow: Daum die Schale noch entrissen In der Tat unvergessen: Im Mai 2000, vor fast genau 20 Jahren, spuckte Grassow mit seinen Hachinger Jungs den haushohen Bayer-Favoriten um Michael Ballack & Co. in die Suppe, nahm Christoph Daum und Reiner Calmund durch ein sensationelles 2:0 die Meisterschale noch vom Teller und erschuf somit den Vizekusen-Spott.
Auch beim berühmten Spiel auf Schalke, genau ein Jahr später, stand Grassow auf dem Platz. Als Königsblau in letzter Sekunde die historische Premieren-Meisterschaft durch die Bayern im Fernduell versaut wurde: „Da waren die Schalker eine Minute lang Meister. Sowas vergisst man nicht.“
„Werden nicht ernst genommen“ - Ex-FC-Profi kämpft nun für anderen Kölner Traditionsklub Den FC-Fans ist Alexander Voigt (42) noch bestens als Arbeitstier und Aufstiegsheld bekannt. Anfang des Jahres heuerte der Ex-Profi aber bei einem anderen Traditionsverein der Stadt an: den Cologne Crocodiles. Auch Kölns Footballer trifft die Corona-Krise hart – Voigt kämpft jetzt für die Zukunft seines neuen Klubs.
Alexander Voigt: Büro statt Fußballplatz Im Januar tauschte der frühere Abwehrspieler den Fußball gegen das Football-Ei: Er gab seinen Trainerposten beim Regionalligisten Wuppertaler SV auf und wechselte ins Management der Crocodiles. „Büro statt Fußballplatz – das war eine große Umstellung. Mit Sponsoren muss man natürlich anders reden als mit Spielern“, sagt Voigt im EXPRESS-Gespräch schmunzelnd.
Bei den Erstliga-Footballern, die dieses Jahr ihren 40. Geburtstag feiern, ist er für Sponsoring, Veranstaltungsorganisation und die Entwicklung des Leistungszentrums zuständig. Bereut hat er die Entscheidung nicht: „Das sind alles Sachen, die mir Spaß machen und herausfordernd sind. Es war auf jeden Fall genau der richtige Schritt für mich.“ Saisonstart der GFL verschoben Kommenden Samstag würde Voigt eigentlich sein erstes Crocodiles-Heimspiel als Verantwortlicher erleben – die German Football League (GFL) sollte in ihre neue Saison starten. Wäre da nicht die Corona-Pandemie...
Anders als beispielsweise beim 1. FC Köln, ist bei den Crocodiles derzeit nicht mal an Gruppentraining zu denken, die Spieler halten sich seit Wochen zu Hause fit. Voigt: „Als Headcoach einer solchen Mannschaft muss man 50 Spieler bei Laune halten und ein Programm zusammenstricken, das ist noch mal eine andere Hausnummer.“
Wann das Team zurück auf den Trainingsplatz kann? Die Crocodiles sind ratlos. Voigt erklärt: „Tatsache ist, dass unser Sport da total hintenansteht. Wir werden gar nicht beachtet, wenn man anfragt, wann es weitergeht – wann man zum Beispiel in Bocklemünd auf der Bezirkssportanlage wieder trainieren darf. Wenn man dann liest, dass die Fußballer auf eine Rückkehr in den Spielbetrieb drängen, fühlt man sich schon nicht ernst genommen. Natürlich hat der Fußball da eine Sonderrolle.“
Cologne Crocodiles: Lage noch nicht existenzbedrohend Die gute Nachricht in der Krise: Existenzbedrohend ist die Lage für die Crocodiles aktuell nicht – selbst wenn die gesamte Saison ins Wasser fallen sollte. „Wir würden das schaffen, übrigens als einer von wenigen Vereinen der GFL“, sagt Voigt, der sich dennoch sorgt: „Wir wollen keinen Spendenaufruf machen, aber fest steht, dass wir natürlich keinen dicken TV-Vertrag haben, auf den wir hoffen können. Und einige neue Abschlüsse mit Partnern sind durch die Corona-Krise geplatzt. Deswegen ist unsere finanzielle Situation derzeit nicht so einfach. Die Frage ist auch: Wie kommen unsere Partner aus dieser Situation heraus? Auf lange Sicht wird diese Krise ein Problem werden.“
Kurzfristig denkt der Verein über Kurzarbeit nach. Viele Spieler verdienen ihren Lebensunterhalt zwar nicht mit Football, ein paar Euro können aber trotzdem gespart werden. Die besserverdienenden Spieler aus den USA, die in der neuen Saison für die Crocodiles auflaufen sollen, haben es vor der Pandemie gar nicht mehr nach Köln geschafft und müssen derzeit nicht bezahlt werden.
Voigt: „Wir sind über jede Unterstützung dankbar, über jeden, der sich als Partner einbringen möchte. Die ganze Saison steht noch vor der Tür, wir wollen spielen und ich gehe schwer davon aus, dass wir auch spielen werden.“ Die GFL hofft nun auf einen Startschuss Ende August oder Anfang September.
Alexander Voigt würde sich über Bundesliga-Fortsetzung freuen Und Sonderrolle hin oder her – natürlich würde Voigt sich auch freuen, wenn es in der Fußball-Bundesliga weitergeht. „Dann läuft endlich mal wieder frischer Sport im Fernsehen. Als früherer Fußballer kann ich verstehen, dass die Jungs mit aller Macht ihrem Job nachgehen wollen. Die Vereine müssen Geld verdienen. Man darf das auch nicht vergleichen mit Kindern, die nicht auf den Sportplatz dürfen – Fußball ist der Job der Profispieler.“
An Geisterspiele in Müngersdorf hat er eine ganz besondere Erinnerung: „2001 hatten wir mit dem FC ein Freundschaftsspiel gegen Kamerun ohne Zuschauer. Das war schon ätzend genug, auch wenn es nur ein Testspiel war.“
Dass Kölns Erfolgsserie auch vor leeren Rängen weitergehen wird – davon ist Voigt überzeugt: „Diese Siege unter Markus Gisdol waren hochverdient, da war nichts Glückliches dabei. Der FC hat nicht zufällig so viele Punkte geholt. Hut ab!“
Acht Vereine in acht Jahren - Ex-FC-Stürmer kritisiert: „Spieler sind wie Ware“ In acht Jahren stand er für insgesamt acht Vereine auf dem Platz, 2015 kam er beim 1. FC Köln auf acht Bundesliga-Einsätze und einen Auftritt im DFB-Pokal. Deyverson (2 ist in seiner Karriere bislang ganz schön rumgekommen, kickte in Brasilien, Portugal, Deutschland und Spanien. Mittlerweile steht er beim FC Getafe in Spanien unter Vertrag. Gegenüber der „Gazeta Esportiva“ erklärt er nun, warum er nie lange bei einem Klub verweilte – und dass er sich nun etwas mehr Kontinuität wünsche.
Deyverson: Spieler sind Ware Die Schuld für die vielen Wechsel sieht er nicht bei sich. Das erklärt er mit einem ungewöhnlichen Vergleich: „An einem Tag bin ich in einem Klub, am anderen Tag in einem anderen. Es ist wie beim Verkauf von Erfrischungsgetränken: Sie verkaufen Cola, Fanta, Fanta Traube, aber alles ist Coca-Cola“, erklärt er. „Wir sind wie eine Ware“.
Die Entscheidung liege dabei eben nicht immer beim Spieler: „Fans verstehen nicht, dass wir nicht ewig im Verein bleiben werden. Ich werde 29, ein Spieler mit 20 kommt und der Verein gibt ihm eine Chance. Im Transferbusiness zwischen den Klubs halten uns die Leute für Söldner, aber es geht um die Bindung, Punkt. Ich habe kein Rivalteam. Ich bin Vasco-Anhänger, aber wenn ich für Flamengo spielen muss, werde ich spielen“, sagt er. Er könne „zu keinem Team sagen: ‚Ich gehe nicht‘“, erzählt er in Hinblick auf seine Zukunft.
Deyverson möchte beim FC Getafe bleiben Beim FC Getafe würde er nun gerne bleiben – wenn es die wirtschaftliche Lage zulässt: „Ich spreche viel mit meinem Berater Felipe Dias. Er sagt mir, dass der Klub sehr glücklich sei und dass er mich halten wolle, aber jetzt sei alles wegen der wirtschaftlichen Situation schwierig. Wenn ich nach Palmeiras zurückkehren muss, werde ich mich auch freuen, aber hier bin ich superglücklich. Die Leute behandeln mich mit viel Zuneigung. Ich habe die Absicht, hierzubleiben.“
Beeinflussen kann er das aber wohl nicht. Sein Verbleib hängt davon ab, ob Getafe die Kaufoption in Höhe von 5,5 Millionen Euro zieht. Da könnte ihm vor allem die Corona-Krise mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen.
„Bin froh, dass wir sie haben“ - Heldt sieht FC-Vorteil im Corona-Notfall Die Bundesliga bereitet sich auf die Geister-Restsaison vor. Noch sind viele Fragen rund um die Durchführung des Spielbetriebs offen. Ein zentrales Problem treibt dabei auch FC-Profi Birger Verstraete (26) um: „Was ist, wenn einer von uns positiv getestet wird?“
Andere Bundesligisten waren schon in Quarantäne Dieser Fall trat bereits bei FC-Konkurrent Eintracht Frankfurt auf. Weil gleich zwei Fußballer der Hessen positiv auf das Coronavirus getestet wurden, musste die gesamte Mannschaft der Eintracht zwei Wochen lang in Quarantäne. Nicht auszudenken, wenn dies einem Team während des laufenden Betriebs passieren sollte!
Für den Fall, dass es einen Erkrankten geben sollte, könnte im Worst-Case-Szenario der gesamte Spieltagskader auf einen Schlag wegbrechen. Das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) besagt zwar, dass bei einer möglichen Infektion nur die jeweiligen Spieler in Quarantäne müssen – doch Ulrike Protzer (57) ist anderer Meinung.
1. FC Köln: U21-Spieler könnten einspringen Nach Einschätzung der Virologie-Professorin, die zum Expertenrat von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) gehört, würde eine Corona-Erkrankung bei einer Geisterpartie zwingend eine komplette Team-Isolation nach sich ziehen: „Wenn es nach einem Bundesliga-Spiel einen Fall gibt, dann müssen die beiden Mannschaften in die Quarantäne.“
Aus diesem Grund kann sich der FC glücklich schätzen, dass er noch eine U21 hat – im Gegensatz zu vielen anderen Bundesliga-Klubs. Köln setzt im Notfall auf die Corona-Reserve! Sportboss Horst Heldt (50) zum EXPRESS: „Ich bin froh, dass wir noch eine zweite Mannschaft haben.“
Spieler von Mark Zimmermann (46) könnten im Corona-Notfall einspringen, und müssten sich nicht wie die U19-Talente erst an „Männerfußball“ gewöhnen. Falls Teile der Profi-Truppe ausfallen, wäre das nicht nur für den Spielbetrieb, sondern auch für ein geregeltes Mannschaftstraining ganz entscheidend.
Andere Bundesligisten wie Bayer Leverkusen, RB Leipzig, Union Berlin und Eintracht Frankfurt haben ihre U21-Teams in den vergangenen Jahren abgeschafft – auch in Köln hatte es zwischenzeitlich solche Diskussionen gegeben, als die Mannschaft vor dem Abstieg in die Mittelrheinliga stand.
Bundesliga-Klubs sollen für „ausreichend große Kader“ sorgen Jetzt könnte die U21 wichtiger denn je werden! Auch mit Blick auf die neue Saison: Denn da wird das Virus nicht verschwunden sein, Ausfälle und Quarantäne-Maßnahmen drohen weiterhin. So stand bereits im DFL-Papier zu den weiteren Corona-Maßnahmen, die Klubs sollten für „ausreichend große Kader“ sorgen.
Schon vom Budget her ist allerdings ein deutlich breiterer Kader für FC-Sportchef Heldt nicht realisierbar: „Es muss noch ein sinnvolles Mannschaftstraining möglich sein. Es gibt zwar einige englische Klubs, die eine große Zahl von Spielern unter Vertrag haben, aber man muss diese erstens finanzieren können und zweitens ihnen auch ein ordentliches Arbeiten ermöglichen.“
Und eben da kommt die Reserve für die Klubs ins Spiel – wenn man denn noch eine hat. Die Entscheidungen von Bayer & Co. könnten sich nun rächen…
Weitere Vorteile für den FC: Die U21 ist in der Regionalliga West richtig gut unterwegs (Platz 5). Einige Spieler wie Leon Schneider (19), der mit dem Team von Markus Gisdol (50) im Winter-Trainingslager war, haben schon mehrfach mit den Profis trainiert. Und Gisdols Assistent André Pawlak (49) kennt einen Großteil der Jungs aus seiner Zeit als Kölns Regionalliga-Trainer noch in- und auswendig.
FC-Stürmer lässt's scheppern - Modeste schon richtig heiß auf Liga-Fortsetzung Das sieht doch schon wieder mehr nach Fußball aus! Nach dem teilweise knüppelharten Zirkeltraining der vergangenen Wochen sind am Geißbockheim mittlerweile auch wieder Kombinationen zu bestaunen. Langer Ball auf die Außen, Flanke, und in der Mitte lauern zwei Angreifer. Am Mittwoch brachte Keeper Thomas Kessler (34), einen Tag nachdem sein Profi-Abschied verkündet wurde, im Privatduell Anthony Modeste (32) mehrfach zur Verzweiflung – der Franzose scheiterte sogar per Seitfallzieher.
Anthony Modeste läuft im Training heiß Doch dann ballerte sich Modeste mit zwei Traumtoren schon mal für den Neustart der Liga warm: Erst mit einer Kung-Fu-Einlage, die ein wenig an seinen legendären Treffer gegen die Bayern erinnerte. Dann mit einem Volleyschuss in den Winkel. Tony ist heiß!
Bereits am Dienstag hatte Chefcoach Markus Gisdol (50) seine Jungs wieder grätschen lassen – natürlich weiterhin ohne Gegenspieler, nur nach dem Ball. Am Donnerstag trainiert der FC noch mal in zwei Gruppen, dann wartet schon ein langes Wochenende: Gisdol gibt seiner Mannschaft Freitag, Samstag und Sonntag frei.
Die große Hoffnung der Liga und auch des 1. FC Köln: eine Rückkehr ins normale Mannschaftstraining nächste Woche.
1. FC Köln beschenkt Menschen in Pflege-Einrichtungen Unterdessen hat der FC auch abseits des Rasens wieder für strahlende Gesichter gesorgt. In einer gemeinsamen Aktion mit der Kölner Caritas beschenkte der Klub 750 Bewohner und Mitarbeitende in Caritas-Pflegeeinrichtungen. Nicole Fischer, Leiterin der FC-Stiftung, überreichte am Mittwoch Blumen und Grußkarten aus dem Geißbockheim für die Bewohner sowie Snackboxen und Fanschals für Mitarbeiter vor dem Caritas-Wohnhaus Gut Pisdorhof in Ossendorf.
„Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sozialen Berufen, die in dieser schwierigen Zeit außergewöhnliche Leistungen erbringen. Alle Menschen, die in Heimen für Senioren oder Menschen mit Behinderung wohnen, möchten wir mit dieser Aktion vom Alltag ablenken und Freude schenken“, sagte FC-Boss Alexander Wehrle (45), der sich kurzfristig entschuldigen ließ.
Caritas-Vorstand Peter Krücker freute sich über die tolle Unterstützung des 1. FC Köln in diesen schwierigen Zeiten. „Solche Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in unseren Häusern sind gerade in dieser schwierigen Zeit mit den zurzeit geltenden Besuchsbeschränkungen besonders wichtig. Das tut einfach der Seele gut.“
„Wie früher auf dem Bolzplatz“ - FC-Coach Gisdol über veränderten Fußball und neue Stars Er führte den 1. FC Köln aus dem Bundesliga-Keller und wurde als erster Trainer seit Peter Stöger mit Fan-Sprechchören gefeiert: Markus Gisdol (50) ist voll und ganz beim FC angekommen! Nur die Corona-Krise konnte seine unfassbare Erfolgsserie mit acht Siegen in elf Spielen stoppen.
EXPRESS traf Gisdol zum Exklusiv-Interview über seine FC-Pläne und die Folgen der Pandemie für den Fußball. Lesen Sie hier den ersten Teil.
Markus Gisdol, mehr als eineinhalb Monate sind seit dem letzten Spiel und einem normalen Bundesliga-Alltag vergangen. Was vermissen Sie am meisten? Den Wettkampf, das ist das Salz in der Suppe – im Spiel, aber auch im Training. Und ich vermisse den Kontakt, die Nähe zu meinen Spielern. Ich würde die Jungs einfach gerne mal wieder in den Arm nehmen. Diese Distanz, die herrschen muss, ist sehr unpersönlich. Daran möchte ich mich gar nicht gewöhnen.
Diese Woche gab es positive Signale aus der Politik, was das DFL-Konzept und Geisterspiele betrifft. Wie optimistisch sind Sie, dass es im Mai weitergeht? Es lohnt sich nicht, eine Prognose abzugeben. Wir haben im Trainerteam mindestens schon zehn verschiedene Szenarien durchgeplant und sie hinterher allesamt wieder verworfen. Wir müssen uns auf den Tag X vorbereiten. In den letzten Wochen wurde über verschiedene mögliche Starttermine diskutiert, dementsprechend mussten wir auch die Belastung der Spieler immer wieder anpassen. Ich merke in dieser Zeit so sehr wie noch nie, wie unglaublich wertvoll mein Trainerteam ist. Die Jungs schuften von morgens bis abends und machen alle einen sensationellen Job.
Es gab bereits erste Corona-Tests. Vor der Fortsetzung der Liga soll zudem eine Quarantäne-Situation in Form eines Trainingslagers hergestellt werden. Was halten Sie davon? Wir sollten alles machen, was notwendig ist, damit wieder gespielt werden kann. Wenn dafür Quarantäne notwendig sein sollte, sind wir gerne dazu bereit. Um die Bundesliga fortzusetzen, müssen wir Kompromisse eingehen. Wir sind alle gewillt, an die Schmerzgrenze zu gehen – und darüber hinaus. Ich sage: Wenn ein vertretbares Konzept vorliegt, dann lasst uns wieder anfangen. Es geht hier nicht vordergründig um die 400 Bundesliga-Profis oder die Trainer, uns geht es gut. Es hängt so viel mehr an einer Fortsetzung. Es sind Tausende Menschen im Hintergrund betroffen, für die es existenziell ist, dass es weitergeht.
Können Sie sich vorstellen, an der Seitenlinie mit Maske zu coachen? Auch das gilt als mögliche Maßnahme. Als Trainer kommuniziere ich permanent mit meinen Spielern auf dem Feld – das stelle ich mir mit Maske äußerst schwierig vor. Ich glaube eher nicht, dass es so kommen wird. Die Durchführung der Spiele sollte den Fußball nicht zu sehr verfremden. Das Spiel muss es wert sein, gespielt zu werden.
Für Sie als Trainer wird sich dennoch einiges ändern – die gegnerische Bank hört mit. Coachen Sie jetzt anders? Mein Coaching werde ich trotzdem nicht großartig ändern. Es wird allerdings noch wichtiger sein, dass wir bestimmte Mechanismen schon in der Kabine besprechen. Ich mache mir gerade viele Gedanken darüber, was passiert, wenn wir wegen der Gruppengröße zum Beispiel in zwei verschiedene Kabinen müssen. Für diesen Fall muss ich mir ganz genau überlegen, wie meine Ansprache am besten bei jedem ankommt.
Derzeit wird nur diskutiert, ob und wie es weitergeht. Geht der Fokus auf die sportlichen Ziele verloren? Wir denken permanent an unsere Ziele. Die Herausforderung ist die: Wir haben 25 Spieltage absolviert und dabei ein für uns gutes Zwischenergebnis erzielt. Das Spiel wird sich jetzt aber verändern, der Rest der Saison wird unter außergewöhnlichen Rahmenbedingungen stattfinden. Nur: Das wird in der Endabrechnung niemanden interessieren – es gibt am Schluss keine zwei Tabellen, keine Corona-Wertung. Dieser Challenge müssen wir uns stellen, um in der Gesamtabrechnung eine gute Position zu haben.
Wie genau wird sich das Spiel unter Geister-Bedingungen verändern? Es wird extrem ehrlich werden. Wir kommen zurück zu den Wurzeln, zur Basis. Ich stelle es mir vor wie früher auf dem Bolzplatz: Dort wurden wir auch nicht angefeuert – sondern wir haben alles gegeben, weil wir das Spiel lieben. Man trifft sich Elf gegen Elf und die Mannschaft, die es mehr will, gewinnt. Es wird viel darauf ankommen, sich selber zu motivieren. Ohne Fans müssen die Spieler das aus sich herauskitzeln, was sie einst zum Bundesliga-Profi gemacht hat.
Es gibt Spieler, die brauchen dabei keine Hilfe, die kommen mit dieser außergewöhnlichen Situation sehr gut klar. Es gibt aber auch Profis, die sich schwerer tun. Diese Jungs werden wir daran erinnern, wofür sie Fußball spielen und warum sie dieses Spiel so lieben. Wir arbeiten gerade intensiv daran und nehmen uns viel Zeit, genau diese Themen zu besprechen.
Kann die Zwangspause ein Neustart für die Spieler sein, die bisher hinten dran waren? Ich sage: Es wird auch neue Stars geben. Es ist nämlich gar nicht so leicht, sich von einem vollen Stadion mit einem irren Lärmpegel auf 90 Minuten Stille umzustellen. Ich bin überzeugt, dass in dieser Phase in jedem Team neue Spieler in den Fokus rücken werden, die man im Moment noch nicht so auf dem Zettel hat. Auch bei uns wird es Überraschungen geben.
Was halten Sie vom Vorschlag, dass ein Team künftig fünfmal wechseln darf? Eine super Idee! Das würde uns enorm helfen. Wir hatten es noch nie, dass wir uns auf eine Wettkampfperiode von neun Spielen in sechs Wochen vorbereiten mussten. Das ist ja eher ein Turniermodus. Wir starten von Null auf Hundert und bleiben die ganze Zeit über am Limit. Das sind enorme Belastungen. Wenn fünf Wechsel pro Spiel erlaubt wären, könnten wir vernünftig rotieren und jedem Spieler die nötigten Pausen geben.
Nach Jakobs und Hauptmann: Weitere FC-Tests negativ Der 1. FC Köln hat am Montagvormittag bestätigt, dass es keine weiteren positiven Tests auf das Coronavirus gegeben hat. Die Geissböcke hatten am Freitag drei positive Ergebnisse kommunizieren müssen und ihre Spieler sowie Betreuer am Sonntag ein zweites Mal untersuchen lassen. Nach den nun durchgängig negativen Befunden erhofft sich der FC die Rückkehr ins Mannschaftstraining noch in dieser Woche.
Am Sonntagabend waren die Namen der drei positiv getesteten FC-Spieler und -Betreuer durchgesickert. Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann befinden sich seit Freitag in Quarantäne, ebenso Physiotherapeut Daniel Schütz. Zwar bestätigte der Effzeh diese Namen auch am Montag nicht, doch am Wochenende war ohnehin kaum eine Information mehr intern geblieben, nachdem seit Freitag eine Nachricht die nächste gejagt hatte.
„Die Tests am Sonntag haben keinen weiteren Fall von Corona-Infektionen beim 1. FC Köln ergeben“, teilte der Klub am Montag mit. „Der 1. FC Köln hat am Sonntag erneut seine gesamte Mannschaft sowie Trainer- und Betreuerstab auf COVID-19 testen lassen. Alle Tests eines unabhängigen Labors waren negativ.“ Somit ist nun klar: Außer den drei Genannten haben alle anderen Spieler, Trainer und Betreuer zwei negative Coronavirus-Tests in Folge absolviert und erfüllen damit laut des Konzepts der Deutschen Fußball Liga die Kriterien zur Teilnahme an einem Mannschaftstraining unter Wettkampfbedingungen, also auch inklusive Zweikämpfen. Sofern es die Politik gestattet, wird der FC daher ab Donnerstag jenen Schritt einleiten, den er am Sonntagabend angekündigt hatte: ein einwöchiges Trainingslager unter abgeschotteten Bedingungen.
"Werden unser medizinisches Konzept aktualisieren" Dieses soll allerdings nicht außerhalb Kölns, sondern in der Domstadt stattfinden. Die Geissböcke werden dem Vernehmen nach am Heumarkt im Dorint logieren und entweder am Geißbockheim oder im RheinEnergieStadion trainieren. „Wenn wir ins Mannschaftstraining gehen, bedeutet dies Körperkontakt. Gerade zum Start möchten wir dabei sichergehen, dass unsere Mannschaft sich nicht im Alltag anstecken kann und dass alle sich an die neue Situation gewöhnen können“, erklärte Sportchef Horst Heldt. „Daher ist es für uns die beste Lösung, dass wir beieinander bleiben und uns konzentriert vorbereiten können. So wie in einem Trainingslager.“
Damit geht der FC weiter als von der Deutschen Fußball Liga gefordert, wohl auch als klares Signal in Folge der drei positiven Tests am vergangenen Freitag. Einerseits sollen die Spieler die Sicherheit bekommen, sich in einem möglichst virenfreien Umfeld auf den Fußball konzentrieren zu können. Andererseits soll der Kölner Weg ein Zeichen an die Öffentlichkeit sein, dass man die drei positiven Ergebnisse vom Freitag ernst nimmt und die Konsequenzen zieht. Das deutete auch Geschäftsführer Alexander Wehrle an: „Wir werden unser medizinisches Konzept in Absprache mit dem Gesundheitsamt noch einmal aktualisieren.“ Bis zum Bescheid über die Erlaubnis zum Mannschaftstraining und zum Start ins abgeschirmte Trainingslager wird der 1. FC Köln weiter in Gruppen auf Abstand trainieren, das nächste Mal am Montagnachmittag.
„Froh über die Ergebnisse“ - Alle Tests negativ – FC hat keine neuen Corona-Fälle Aufatmen beim 1. FC Köln! Die Tests am Sonntag haben keine weiteren Fälle von Corona-Infektionen beim FC ergeben.
Nachdem in der ersten Testrunde nach EXPRESS-Informationen Ismail Jakobs (20), Niklas Hauptmann (23), sowie Physio Daniel Schütz positiv getestet worden waren, ist nun kein weiterer Corona-Fall dazu gekommen.
Erleichterung bei Jonas Hector, Rafael Czichos und Co. Die gesamte Mannschaft sowie Trainer- und Betreuerstab wurden erneut vom unabhängigen Labor von Dr. Wisplinghoff getestet - und das Ergebnis macht Mut! Besonders die Spieler, die mit Jakobs in einer Trainingsgruppe waren, dürften besonders erleichtert sein, dass sie sich nicht angesteckt haben.
Den FC hätte es dabei durchaus hart treffen können, denn mit Mark Uth, Sebastiaan Bornauw, Kingsley Ehizibue und Kapitän Jonas Hector hatten vier absolute Stammspieler täglich unmittelbaren Kontakt zu Jakobs. Rafael Czichos wird ebenfalls ein Stein vom Herzen gefallen sein, dass sein Test negativ ausgefallen ist. Der Rekonvaleszent, der sich nach seiner schweren Wirbelverletzung zurück in die Mannschaft kämpft, hatte immerhin über anderthalb Wochen Einzeltraining mit Niklas Hauptmann.
Alexander Wehrle ist froh über die Ergebnisse „Wir sind natürlich froh über die Ergebnisse. Sie zeigen, dass das Hygiene- und Infektionsschutzkonzept greift und den Spielern Sicherheit gibt. Sie treffen am Geißbockheim nur mit Mitspielern und Mitarbeitern zusammen, die doppelt negativ getestet sind. Wir dürfen dabei aber jetzt nicht nachlassen", sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.
1. FC Köln bezieht Quarantäne-Camp Da es keine Neuinfizierungen gibt, sind keine weiteren Maßnahmen von Seiten des Gesundheitsamtes zu erwarten. Am Montagnachmittag wird die Mannschaft von Cheftrainer Markus Gisdol daher wieder in Gruppen trainieren. Der weitere FC-Plan für die Fortsetzung der Liga: Komplette Abschottung, sobald es ein offizielles Go für die Rückkehr ins Mannschaftstraining gibt.
Verstraetes Sorge um Gesundheit und sportliche Zukunft Birger Verstraete gehört weiter zur Trainingsgruppe des 1. FC Köln. Der Belgier dürfte am Sonntag nur knapp dem Los entgangen sein, das tags drauf Salomon Kalou bei Hertha BSC ereilte. Doch der FC-Spieler betreibt schon länger eine Abspaltung von den Geissböcken. Den 26-Jährigen umtreibt nicht nur die Sorge um seine Gesundheit, sondern auch um seine sportliche Zukunft, die wohl nicht in Köln liegt.
Als die Spieler des 1. FC Köln am Montagnachmittag um 14.45 Uhr aus den Umkleidekabinen des Geißbockheims gingen, führte sie ihr Weg nicht direkt auf den Trainingsplatz. Gemeinsam mit dem Trainerteam, Geschäftsführer Alexander Wehrle und Lizenzspielerleiter Frank Aehlig (Horst Heldt war terminlich verhindert) traf man sich in den Räumlichkeiten des Restaurants am Geißbockheim, dem einzigen Raum, der derzeit groß genug ist, um den Coronavirus-Anforderungen für eine Teamsitzung zu entsprechen.
Dort teilten Wehrle und Aehlig sowie Chefcoach Markus Gisdol den Spielern mit, wie es nach der negativen Testrunde vom Sonntag ohne neue Infektionen weitergeht. Dabei ging es auch um die Vorbereitungen auf das Trainingslager, das der FC für den Beginn des Mannschaftstrainings plant. Eine halbe Stunde lang saßen die Spieler mit den Verantwortlichen zusammen, ehe es auf den Trainingsplatz ging – im vorgegebenen Abstand und in den kommenden Tagen auch erst einmal ohne mediale Begleitung. Die hatte es über das Wochenende aus Kölner Sicht zur Genüge gegeben – nicht zuletzt wegen der drei positiven Tests auf das Coronavirus, vor allem aber aufgrund des Interviews von Birger Verstraete im belgischen Fernsehen.
Verstraete spricht aus, was viele Spieler denken Grundsätzlich verweist man beim FC gerne auf die Mündigkeit der Spieler, die alleine entscheiden können, was gut für sie ist. Noch immer wabert der Satz von Ex-Manager Jörg Schmadtke durch die Gänge der Geschäftsstelle, der einmal sagte: „Die Spieler können sagen, was sie wollen. Sie müssen nur mit dem Echo leben können.“ Das Echo, das Birger Verstraete am Sonntag zu hören bekommen hatte, dürfte dem Spieler noch einige Stunden später in den Ohren geklungen haben. Zwar ist die Autorisierung von Interviews und Zitaten natürlich auch am Geißbockheim, wie in der gesamten Bundesliga, gängige Praxis. So verschwinden gerne mal unliebsame Äußerungen der Spieler aus schriftlichen Statements und werden durch weichere Formulierungen ersetzt. Doch in Radio- und Fernsehinterviews ist dies freilich nicht möglich.
Schon gar nicht, wenn das Interview am FC vorbei geführt wird. Es war nicht das erste Mal in den vergangenen Wochen, dass sich Verstraete ohne vorherige Absprache mit dem FC in belgischen Medien äußerte. Doch am Freitag hatte er dies unter dem Eindruck der positiven Tests seiner Teamkollegen getan und dabei seinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Eine eigentlich überaus wohltuende Form der Kommunikation, die selten geworden ist im Fußballbusiness. Und so sprach Verstraete wohl zahlreichen anderen Fußballprofis, nicht nur beim FC, aus dem Herzen. Denn dass sich so mancher Spieler, auch am Geißbockheim, beim aktuellen Training längst nicht wohl fühlt in seiner Haut, ist ein offenes Geheimnis. Nur war Verstraete eben der erste Profi, der dies auch aussprach.
FC sieht sich Shitstorm ausgesetzt Dem FC fehlte es in der Folge am nötigen Fingerspitzengefühl, auf diese Schwingungen des Gesagten einzugehen. Ein Statement eines Verantwortlichen als Ausdruck des Verständnisses hätte schon gereicht. Zum Beispiel Sätze der Marke: „Wir haben mit Birger Verstraete gesprochen und nehmen seine Sorgen ernst. Wir haben ihm die getroffenen Maßnahmen noch einmal erklärt und ihm versichert, dass die Gesundheit unserer Spieler über allem steht.“ Doch eben jene Nähe zum besorgten Mitarbeiter gab es nicht, weshalb sich der FC in kürzester Zeit einem Shitstorm ausgesetzt sah, der am Montag erst abebbte, als Salomon Kalou mit seinem bemerkenswerten Video aus dem Hertha-Inneren auf den Plan trat.
Verstraete treibt Abschied aus Köln voran Doch Verstraetes Aussagen könnten auch noch eine weitere Dimension haben, die womöglich auch erklärt, warum der FC so kühl reagierte. Denn längst ist am Geißbockheim allen Beteiligten klar, dass Verstraete bei nächster Gelegenheit einen Vereinswechsel anstreben wird. Der 26-Jährige fühlt sich unverstanden und nicht gewürdigt. Dies wurde bereits vor Monaten klar, als Verstraete sich eine Augenverletzung zugezogen hatte, der FC seinen Spieler schützen wollte, indem man die wahren Gründe für seine längere Nicht-Berücksichtigung zurückhielt, doch Verstraete anschließend vehement bestritt, dass ihm die Augenprobleme länger begleitet hätten. Er sei vielmehr aus Leistungsgründen vom Trainer außen vorgelassen worden. Anders ausgedrückt: Markus Gisdol stehe nicht auf den Spieler.
Schon zu diesem Zeitpunkt schien Verstraete seinen Abschied im Sommer vorzubereiten. Nach seinem Vier-Millionen-Euro-Wechsel vom KAA Gent zum FC hatte sich der defensive Mittelfeldspieler mehr erhofft als sieben Startelf-Einsätze und zwei Einwechslungen. In der Rückrunde gehörte Verstraete noch überhaupt nicht zum Spieltagskader. Auch dieser Frust dürfte bei Verstraete im Interview eine Rolle gespielt haben. Der Belgier ist in den heimischen Medien präsent und hat sich wieder in Erinnerung gerufen. Dass er am Sonntag nur knapp der Suspendierung entgangen sein dürfte, wird ihm weitere Argumente gegeben haben, um in der nächsten Transferphase ein Ende der unglücklichen Ehe und einen Wechsel herbeizuführen. Und sollte der defensive Mittelfeldspieler dadurch noch eine Millionenablöse in die Kölner Kassen spülen, wäre auch dem FC geholfen.
Poker um FC-Star: Köln will Uth halten – aber Schalke-Boss glaubt an Rückkehr Er ist maßgeblich am Höhenflug des 1. FC Köln beteiligt. Winterneuzugang Mark Uth (2 erwies sich mit vier Toren und vier Vorlagen in sieben Spielen als echter Volltreffer.
Markus Gisdol würde Mark Uth gerne weiter beim 1. FC Köln sehen Klar, dass Markus Gisdol (50) seinen Wunschspieler gerne längerfristig beim FC sehen würde. Zu Uths Zukunft sagt der FC-Trainer im EXPRESS-Interview: „Der Stand ist so, dass Horst Heldt, Alex Wehrle und ich sehr gerne hätten, dass er bei uns bleibt.“ Der FC hofft dabei, den gebürtigen Kölner in Corona-Zeiten unter der festgeschriebenen Ablösesumme von zehn Millionen Euro kaufen oder erneut ausleihen zu können. „Aufgrund der aktuellen Situation sind die finanziellen Rahmenbedingungen für die kommende Saison noch nicht abschließend abzusehen“, ergänzt Gisdol.
Schalke 04 will Mark Uth im Sommer zurückholen Doch offenbar haben die FC-Verantwortlichen ihre Rechnung ohne Uths Stammklub Schalke 04 gemacht. Die Königsblauen sind nämlich nicht gewillt, den Angreifer ziehen zu lassen. „Wir freuen uns, welche guten Leistungen Mark Uth in Köln gezeigt hat. Ich gehe Stand jetzt davon aus, dass er in der neuen Saison wieder das königsblaue Trikot tragen wird“, sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider (49) der „Bild“-Zeitung.
Mark Uth kann sich Verbleib beim 1. FC Köln vorstellen Uth, der sich auf Anhieb zum Publikumsliebling gemausert hat, kann sich als gebürtiger Porzer durchaus einen Verbleib bei seinem Herzensklub vorstellen. Der variable Offensivspieler hat bereits mehrfach betont, dass er sich in seiner Heimat pudelwohl fühlt, zuletzt im EXPRESS-Interview: „Ich freue mich, wenn sich die Fans wünschen, dass ich bleibe. Aber ich entscheide nicht alleine über meine Zukunft. Ich für mich muss vor allem schauen, wo ich mich wohler fühle. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nichts ausschließen.“
Klingt nach einem zähen Poker um den Publikumsliebling...
Nach Corona-Zwangsabstieg - Ab auf die Insel? Ex-FC-Stürmer in England heiß begehrt Mit dem SC Amiens erlebte Serhou Guirassy (24) unlängst einen denkbar bitteren Moment: Da die Saison in der französischen Ligue 1 aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen wurde, ereilte den Klub aus dem hohen Norden Frankreichs der Zwangsabstieg – gegen diesen will der Verein des ehemaligen FC-Angreifers nun mit einer Petition ankämpfen.
Unabhängig davon ist Fakt: Mit neun Toren und einem Assist in 23 Liga-Partien hatte der französische Angreifer im Verlauf der Saison sein Bestes getan, um den Absturz in Liga zwei zu verhindern. Am Ende half es dennoch nichts. Gut für Guirassy: Seine Leistungen haben nun offenbar Begehrlichkeiten bei einigen prominenten Klubs geweckt.
Serhou Guirassy vor Wechsel in die Premier League? So will die englische „The Sun“ erfahren haben, dass unter anderem Champions-League-Finalist Tottenham Hotspur und der englische Ex-Meister FC Chelsea ihre Fühler nach dem Stürmer ausgestreckt haben. Allerdings soll ein weiterer Premier-League-Klub in der Poleposition sein: West Ham United. Der Londoner Klub habe Guirassy schon im Winter verpflichten wollen, sei damals aber abgeblitzt. Nun soll es bereits Gespräche zwischen beiden Vereinen geben.
Der Coach der „Hammers“, David Moyes (57), soll ein großer Fan des Ex-FC-Angreifers (45 Spiele, neun Tore, zwei Vorlagen) sein. Angeblich seien die Londoner nun bereit, bis zu 17 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. In Amiens steht Guirassy noch bis zum Sommer 2022 unter Vertrag. Ein Verkauf wäre ohne Frage ein sportlicher Verlust – würde den Franzosen aber einen warmen Geldregen bescheren. Für Guirassy wäre es derweil ein bedeutender Karriere-Schritt.
Der Franzose war im Sommer 2017 für 3,8 Millionen Euro Ablöse vom OSC Lille zum 1. FC Köln gewechselt. Nach zweieinhalb durchwachsenen Jahren – auch bedingt durch anfängliches Verletzungspech – folgte im Januar 2019 zunächst eine Leihe nach Amiens. Ein halbes Jahr später verpflichteten die Nordfranzosen den Stürmer für sechs Millionen Euro fest.