Zahlen zur FC-Saison Wo Köln top war und wo es Nachholbedarf gibt
Für die Spieler des 1. FC Köln heißt es aktuell Akkus aufladen. Die Saison war lang und auch die nächste Spielzeit wird durch ihren engen Terminplan extrem kräftezehrend. Wir blicken noch mal zurück und nehmen Kölns Achterbahn-Jahr mit einer großen Statistik-Übersicht unter die Lupe.
Welcher Profi hatte den besten Punkteschnitt? Wer stand am häufigsten im Abseits? Wer hat mehr gefoult als alle anderen Kölner? Hier kommen die wichtigsten Zahlen zur FC-Saison:
Heldt zum neuen Gisdol-Vertrag "Es bedarf keiner Sitzung mehr"
Dass Markus Gisdol seinen Vertrag beim 1. FC Köln verlängern soll, ist beschlossene Sache. Unterschrieben ist das neue Arbeitspapier für den 50-Jährigen noch nicht. Allerdings sind die finanziellen Rahmendaten bereits mit den Gremien besprochen.
Vollzug kann Horst Heldt noch nicht vermelden. Wobei Kölns Manager aber auch nicht den Anschein erwecken möchte, dass es noch ein Wende in der Causa geben könnte. "Wir sind in guten Gesprächen", erklärt der 50-Jährige zu den Vertragsverhandlungen mit Trainer Markus Gisdol, der seinen bis 2021 laufenden Vertrag vorzeitig um eine Spielzeit ausweiten soll.
Bei den Gesprächen geht es offenbar noch um Detailfragen. "Wir sind mit seinem Management im direkten Austausch und auch mit den Gremien intern", benennt Heldt den Stand der Dinge. Dabei sind die groben Rahmendaten schon so weit abgesteckt worden, dass das Vertragswerk nur noch formal die Hürde des Gemeinsamen Ausschusses nehmen muss. "Es ist nicht so, dass es am Mittwoch einer Sitzung dafür bedarf", erklärt Heldt mit dem Blick darauf, dass das Gremium Mitte nächster Woche erneut tagt.
Gisdols bisherige Liestung wiegt viel
Gisdol ("Diese Mannschaft ist mir nach dieser kurzen Zeit schon extrem ans Herz gewachsen") gebührt an der Rettung des Aufsteigers, den er am 18. November nach elf Spielen mit nur sieben Punkten auf dem 17. Tabellenplatz übernommen hatte, ein großer Anteil. "Diese Leistung nur ansatzweise infrage zu stellen, ist töricht", hatte Heldt schon vor dem Saisonfinale erklärt.
Nach einem famosen Zwischenspurt mit 24 Punkten aus zehn Partien folgten allerdings zehn Ligaspiele ohne Sieg, in denen der FC nur noch vier Zähler ergatterte. Jetzt hat Gisdol die Aufgabe Stabilität zu erzeugen.
Trainer will Köln endgültig stabilisieren
"Eigentlich ist es nicht mein Ziel, einen Verein zu übernehmen, der in einer extremen Situation oder Schwierigkeiten ist. Ich habe dies hier gern nochmal gemacht, weil ich die Mannschaft spannend fand. Zum Glück haben wir es geschafft", erklärte der Trainer in der vereinseigenen Doku 24/7 FC und nannte das nächste Ziel: "Jetzt sollten wir einfach eine kontinuierliche Entwicklung hinbekommen auf unserem Weg. Und der muss für den 1. FC Köln heißen, ein stabiles Mitglied in der 1. Bundesliga über die nächsten Jahre zu werden."
„Zur Zeit kein Kontakt“ Heldt kommt bei Uth nicht weiter
Mark Uth konnte im vergangenen halben Jahr beim 1 FC Köln überzeugen, die Leihgabe des FC Schalke 04 war Stammspieler. Doch wie geht es weiter? Beide Seite wollen auch in Zukunft zusammenarbeiten, doch die finanziellen Parameter gestalten sich schwierig.
Der 1. FC Köln hätte Mark Uth für zehn Millionen Euro weiterverpflichten können, doch diese Summe war für den Effzeh nicht stemmbar – vor allem nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Der FC Schalke 04 steht bei diesen Verhandlungen zumindest vertragstechnisch nicht unter Druck, der Kontrakt läuft noch bis 2022.
Heldt hat großes Interesse an Uth-Verpflichtung
„Wir haben großes Interesse, aber Schalke hat sich auch erst mal öffentlich positioniert, dass sie mit Mark planen. Zur Zeit gibt es keinen Kontakt“, erklärte Manager Horst Heldt im kicker. Doch klar ist auch: Auf Schalke hat Uth eigentlich keine Zukunft, der Spieler will weg aus Gelsenkirchen nach Köln. Wann der Corona-Transfermarkt überhaupt ins Rollen kommt, lässt sich allerdings noch nicht absehen.
Leistner-Verbleib? Köln verweist auf "sehr viele" Verteidiger
Zuletzt erklärte Toni Leistner, dass er sich ein erneutes Engagement beziehungsweise einen Verbleib beim 1. FC Köln durchaus vorstellen könne und darüber auch grundsätzlich Einigkeit mit den Rheinländern herrsche.
Dennoch schlussfolgert der "kicker" in seiner Montagsausgabe, dass für den 29-Jährigen, der nach seiner halbjährigen Leihe seit dem 1. Juli wieder offiziell den Queens Park Rangers (Vertrag bis 2021) angehört, "eine FC-Zukunft derzeit unwahrscheinlich" ist. Grund dafür ist die finanzielle Situation der Kölner und das große Angebot in der Innenverteidigung.
So erklärte FC-Manager Horst Heldt im Fachmagazin eher zurückhaltend: "Wir können es uns gut vorstellen, ihn zu halten, aber wir haben sehr viele Innenverteidiger unter Vertrag." Insgesamt gibt es bei den Geißböcken acht Akteure für die Abwehrzentrale – ohne Leistner. Dabei sind laut "kicker" nur Sebastiaan Bornauw, Rafael Czichos und Youngster Robert Voloder fest eingeplant.
Erschwerend kommt hinzu, dass Leistners Frau hochschwanger ist und er daher eine schnelle Entscheidung priorisiere. Unter dieser Prämisse ist ein erneutes Engagement beim FC "quasi auszuschließen", so das Blatt. Es bleibt also spannend, für welchen Verein der Rechtsfuß in Zukunft das Trikot überstreifen wird.
„Schauen, ob es eine Zukunft für mich gibt" Was wurde aus Matze Lehmanns FC-Wunsch?
Im August startet Thomas Kesslers (34) Karriere nach der Karriere. Der bisherige Torhüter beginnt am Geißbockheim eine Management-Ausbildung, bleibt dem FC so auch abseits des Rasens treu. Einer seiner langjährigen Mitspieler hatte nach seiner aktiven Zeit ebenfalls ein FC-Angebot, schlug dieses aber aus: Matze Lehmann (37).
Lehmann dachte über Job beim 1. FC Köln nach
Sieben Jahre verbrachten beide zusammen am Geißbockheim, feierten mit zwei Aufstiegen und dem Einzug in die Europa League große Erfolge. Ihr gemeinsamer Weg hätte abseits des Platzes sogar noch weitergehen können. Schließlich hatte auch Ex-Kapitän Lehmann offen über einen Job beim FC nachgedacht.
Bevor er am 12. Mai 2019, beim 3:5 gegen Jahn Regensburg, letztmals in seiner Karriere für Köln auflief, hatte der Sechser gesagt: „Falls ich als Fußballer aufhöre, setzen wir uns zusammen und schauen, ob es hier beim FC eine Zukunft für mich gibt.“
Wehrle: „Haben ihm etwas angeboten“
Tatsächlich gab es in der folgenden Sommerpause ein Gespräch zwischen Lehmann und Lizenzbereich-Leiter Frank Aehlig (52). Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) erinnert sich: „Wir haben ihm nach seinem Karriereende etwas angeboten, das er zum damaligen Zeitpunkt nicht annehmen wollte.“ Das hat sich bis heute nicht geändert, auch wenn Wehrle und Lehmann im losen Austausch sind.
Doch worum ging es? Ex-Sportchef Armin Veh (59) ließ damals gegenüber EXPRESS durchblicken: „Wir haben Matthias einen Vorschlag gemacht, es wäre ein Posten in der Analyse.“
Lehmann wollte Abstand vom Fußball-Geschäft
Lehmann entschied sich aber dafür, das Fußballgeschäft zunächst mal hinter sich zu lassen und von der Bildfläche zu verschwinden.
Bei „24/7 FC“ erklärt er nun: „Nach 19 Jahren war für mich schnell klar, dass ich erst mal kompletten Abstand vom Fußball möchte. Ich habe lange nichts gelesen und gesehen, um das Leben ohne Fußball richtig wahrzunehmen und zu spüren. Das war auch irgendwo eine Befreiung, Teil des normalen Lebens zu sein.
Kessler beginnt im August neuen Job beim 1. FC Köln
Kessler dagegen tickt anders: „Ich bin nicht der Typ, der sich einfach zurückzieht und gar nichts macht. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass das Angebot, das mir der Verein gemacht hat, sehr, sehr gut war.“
Rettig fordert gleiche Bedingungen bei Fan-Rückkehr "Nach dem Schwächsten richten"
Ob schon beim Saison-Auftakt im September wieder Fans in den Bundesliga-Stadien, ist noch ungewiss. Der ehemalige DFL-Boss Andreas Rettig hat sich aber schon jetzt zu Wort gemeldet. Er fordert, dass dabei die kleineren Klubs als Maßstab herhalten sollten.
Der langjährige Bundesliga-Manager Andreas Rettig hat sich für gleiche Bedingungen der Profiklubs bei der Rückkehr von Zuschauern in die Fußball-Stadien ausgesprochen. "Notwendig ist, dass sich die gesamte Liga nach dem Schwächsten richtet, also dem Klub, der prozentual am wenigsten Zuschauer ins Stadion lassen darf", sagte der 57-Jährige dem Hamburger Abendblatt (Montag). Hier sei die Deutsche Fußball Liga als Vertretung der 36 Vereine aus der ersten und zweiten Bundesliga gefordert.
Er halte es für nachvollziehbar, „wenn die einzelnen Bundesländer aufgrund des unterschiedlichen Corona-Infektionsgeschehens auch unterschiedliche Restriktionen und Lockerungen verfügen“, meinte er. „Die Bundesländer stehen auch nicht in einem direkten Wettbewerb miteinander. Das ist bei den Fußball-Profiklubs aber völlig anders.“ Deshalb müssten für alle Vereine gleiche Bedingungen gelten, auch wenn sich die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. „Die Integrität des Wettbewerbs und damit gleiche Voraussetzungen für alle steht auch in der Satzung der DFL“, sagte er.
Rettig: "Solidarität ist keine Einbahnstraße"
Den Vereinen riet er, die Stadien zu öffnen, auch wenn die Maßnahme sich wirtschaftlich nicht rechnen sollte. Schließlich seien viele Fans den Klubs entgegengekommen, als sie in der Corona-Zwangspause und den Geisterspielen nach der Wiederaufnahme der Saison auf Rückzahlungen verzichtet hätten. „Solidarität ist keine Einbahnstraße“, sagte Rettig. „Es ist meines Erachtens das falsche Signal, in dieser Situation den Break Even als Kriterium heranzuziehen.“
Rettig war bis Ende September 2019 kaufmännischer Geschäftsführer des Zweitligisten FC St. Pauli. Zuvor arbeitete er beim SC Freiburg, dem 1. FC Köln und dem FC Augsburg in der Bundesliga. Vor seiner Zeit in Hamburg war er DFL-Geschäftsführer.
Vorbild Augsburg? Gisdol will den 1. FC Köln etablieren
Konstantes Mitglied der 1. Bundesliga statt Fahrstuhlmannschaft: Markus Gisdol will den 1. FC Köln dauerhaft ganz oben etablieren. Statt utopische Ziele auszurufen, nennt der Trainer konkret einen Verein, der für diese Beständigkeit steht.
Der FC Augsburg durchlebt in einer Bundesliga-Saison häufiger brenzlige Phasen, doch aus dem tiefsten und gröbsten Abstiegskampf halten sich die Fuggerstädter meistens raus. Zu groß ist die individuelle Qualität inzwischen, Manager Stefan Reuter kann auf dem Transfermarkt in etwas höhere Regale greifen, wie auch die Neuzugänge Daniel Caligiuri oder Tobias Strobl zeigen.
Köln schon zweimal im vergangenen Jahrzehnt abgestiegen
2011 stiegen die Augsburger erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf – und seitdem nicht mehr ab. Das gestaltet sich beim 1. FC Köln anders. Zweimal stiegen der Effzeh im vergangenen Jahrzehnt ab, nach einem kurzen Zwischenhoch mit dem Einzug in die Europa League folgte ein Jahr später schon wieder der Neuaufbau in der zweiten Liga.
Gisdol nennt Augsburg als Vorbild
Markus Gisdol will diese Szenarien verhindern, bindet sich deshalb langfristig bis 2023 an die Kölner. „Der Weg muss für den FC sein, ein stabiles Mitglied in der Bundesliga über die nächsten Jahre zu werden – nicht zu träumen und nicht zu fantasieren“, legte der Coach den Finger in die Wunde. Er nannte sein Vorbild: „Wenn ich sehe, welchen Weg Mannschaften wie zum Beispiel Augsburg genommen haben, die schon neun oder zehn Jahre in der Liga sind: Das können durchaus Vorbilder für uns sein.“
Beim FC nicht zufrieden Jetzt machen Europas Topklubs Jagd auf Kölner Juwel
Diese Nachricht hat für hohe Wellen am Geißbockheim gesorgt: Tottenham und Atletico Madrid jagen Can Bozdogan (19). Den Sülzer Jungen, der beim 1. FC Köln ausgebildet wurde, aber im Trikot des FC Schalke 04 sein Bundesliga-Debüt feierte.
Can Bozdogan spielte seit der U8 beim 1. FC Köln
Der FC hat den nächsten Rohdiamanten verpennt! Seit der U8 lief Bozdogan für den FC auf, war stets Führungsspieler und zeitweise sogar Kapitän. Dazu durchlief er sämtliche U-Nationalmannschaften und zog schon früh das europaweite Interesse auf sich. In seinem ersten Jahr in der A-Jugend schaffte es der Mittelfeldspieler beim FC auf Anhieb in die Startelf und absolvierte 25 Spiele für die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck.
Chance bei Can Bozdogan und Florian Wirtz verpasst
Der Weg zu den Profis war geebnet, doch das Signal von oben blieb aus. Während sein Kumpel Noah Katterbach (19) die Chance bekam, vermisste Bozdogan das Vertrauen und die Wertschätzung der Verantwortlichen. Ähnlich wie bei Ausnahmetalent Florian Wirtz (17), dem man nicht wirklich einen überzeugenden Vorschlag unterbreiten konnte.
Dabei ging es längst nicht nur um die Finanzen, auch die Anbindung an das Bundesliga-Team und eine Einbindung seiner ebenfalls kickenden Schwester Juliane hätte man sich in der Familie Wirtz gewünscht. Dies alles bot Bayer dem Juwel und bekam den Zuschlag.
Auch bei Bozdogan verpasste man es beim FC, dem hoch veranlagten Linksfuß eine langfristige Perspektive aufzuzeigen – und ließ so eine nächste große Gelegenheit verstreichen, auch mal mit der eigenen Jugendarbeit Transfererlöse zu erzielen. Schalke 04 schlug bei Can Bozdogan zu
Stattdessen schlug Schalke zu. Nachdem die Knappen Bozdogan ein Angebot unterbreitet hatten, forcierte das Juwel trotz aller FC-Bemühungen ihn zum Bleiben zu bewegen seinen Abschied aus der Heimat. Die Aussicht auf deutlich mehr Geld und die Möglichkeit zeitnah Bundesliga zu spielen überzeugten den Teenie.
Wie wird es Horst Heldt gelingen einen konkurrenzfähigen Bundesliga-Kader auf die Beine zu stellen? Der 1. FC Köln muss mit geringen finanziellen Mitteln auf dem Transfermarkt agieren, den Kader verkleinern und die offensichtlichen Baustellen beheben. Das Ziel: eine Mannschaft, die den Klassenerhalt schaffen kann. In den GBK-Transfer-News findet Ihr alles Wissenswerte zu den Gerüchten rund um den FC.
Der 1. FC Köln möchte Mark Uth gerne weiter verpflichten. Mit seinen fünf Toren und sechs Vorlagen hatte der 28-jährige in der Rückrunde maßgeblichen Anteil am Kölner Klassenerhalt. Doch seit dem 01. Juli steht der Angreifer wieder beim FC Schalke 04 unter Vertrag und scheint bei den Königsblauen auch vorerst eingeplant.
Die Situation
Mit Mark Uth haben die Kölner in der Rückrunde im Offensivzentrum einen erheblichen Schub an Kreativität gewonnen. Auch der Angreifer fühlte sich in seiner Heimat wieder wohl. So war es wenig verwunderlich, dass sich Verein und Spieler schon vor Ende der Saison zueinander bekannt haben. Doch die dritte Partei, nämlich Uths eigentlicher Arbeitgeber Schalke 04, spielt dabei aktuell nicht mit. Wie die Königsblauen bereits öffentlich bekannt gaben, soll der Stürmer zunächst im Kader von David Wagner eingeplant sein. Zwar hätten die Geißböcke über eine Kaufoption verfügt, mussten diese aber aufgrund der nicht finanzierbaren Höhe von zehn Millionen Euro verstreichen lassen. Wie es mit der Personalie Uth beim FC also weiter geht, ist Stand jetzt noch völlig offen. Dem Kicker sagte Geschäftsführer Horst Heldt nun, dass es zwischen dem FC und Uth zur Zeit „keinen Kontakt“ gebe. Dem GEISSBLOG.KOELN gegenüber erklärte Heldt nun, dass aktuell zwar keine konkreten Gespräche stattfänden, die Aussage „Zur Zeit gibt es keinen Kontakt“ aber missverständlich wäre. Dies würde nämlich nicht suggerieren, dass die Gespräche grundsätzlich abgebrochen seien. Es gebe aktuell nur keine veränderte Situation, auf Basis der man die Gespräche weiterführen könne. Erst wenn sich auf dem Transfermarkt etwas verändert, würden die Gespräche wieder aufgenommen. „Es ist kein Geheimnis, dass sich beide Seiten gut vorstellen können, dass Mark beim FC bleibt. Wenn sich zwei etwas wünschen, heißt das aber nicht, dass der Dritte die Vorstellung teilen muss“, erklärte der 50-jährige dem GEISSBLOG. Allerdings besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass die Schalker ihre Aussage hinsichtlich einem Verbleib von Uth noch verändern werden.
GBK-Einschätzung
Spekulationen über einen möglichen Verbleib von Mark Uth beim 1. FC Köln sind aktuell müßig. Alle drei Parteien haben ihren Standpunkt bereits deutlich gemacht: Der FC würde Uth gerne behalten und Uth würde gerne beim FC bleiben. Aber auch die Schalker wollen den Angreifer, der in Köln wieder zu alter Stärke gefunden hat, nicht einfach ziehen lassen. Eine hohe Ablösesumme werden die Geißböcke aber nicht nach Gelsenkirchen überweisen können. So bestätigte auch Heldt, dass sämtliche Spekulationen über das mögliche Transfer-Modell, ob Leihe oder Kauf, aktuell nicht ernsthaft kommentierter seien. Denn dafür müsste zunächst einmal Bewegung auf den Transfermarkt kommen – und das ist nicht der Fall.
Kampf gegen die Pfunde Jorge Meré kontert Bäuchlein-Foto
„Fit für den Neustart?“ fragte EXPRESS kürzlich in Richtung von FC-Verteidiger Jorge Meré. Der Abwehrspieler gilt als einer, der schonmal ein bisschen mehr tun muss, um seine körperliche Fitness zu erhalten, isst gerne gute Tapas und arbeitet deshalb auch im Urlaub an seiner Fitness.
Meré kämpft in den Fitness-Studios
Sein Kampf gegen die Kilos dokumentierte der spanische Rekord-Juniorennationalspieler mit einem Foto aus dem Fitnessstudio in seiner spanischen Heimat. Dabei stand er so gegen ein Gerät gelehnt, dass ein kleines Bäuchlein unverkennbar war.
Oder trog der Schein? Jedenfalls konterte der Spanier den EXPRESS-Artikel nun erneut via Instagram, mit einem Foto in Badehose. Da steht er lachend und mit freiem Oberkörper, mit einem Augenzwinkern schreibt er dau in unsere Richtung: „Einer braucht hier eine Brille.“ Und in der Tat wirkt er auf dem Foto dann doch ziemlich schlank.
Wie auch immer: Für eine erfolgreiche Zukunft in Köln spricht nicht viel, bei einem passenden Angebot kann Meré gehen. Trainer Markus Gisdol bevorzugt robustere Verteidigertypen, dürfte kaum in einer Weise Verwendung haben, die den Ansprüchen des Spaniers entspricht.
Interesse an Jorge Meré ja, Angebote nein
Immer wieder wird ein Interesse von spanischen Klubs kolportiert, doch weder können die Klubs eine Millionen-Ablöse stemmen, noch scheint jemand bereits, dass Gehalt von über zwei Millionen Euro übernehmen zu wollen.
Doch beim FC will man ihm helfen, seinen Weg zu finden. Sportchef Horst Heldt (50) sagte zuletzt gegenüber EXPRESS: „Jorge ist noch ein junger Spieler, er hat alle Möglichkeiten: Manchmal ist es in so einem Fall auch richtig, über einen alternativen Weg nachzudenken. All das werden wir mit ihm besprechen.“
Voraussetzung ist dafür absolute körperliche Fitness, in den letzen Jahren kam er gerne mal mit ein paar Pfunden zuviel aus dem, Urlaub. Wie die Fotos aus seinem Urlaub zeigen, scheint Meré auch in der Fußball-Pause genau daran akribisch zu arbeiten…
Vier Gründe Heldt erklärt den bewegungslosen Transfermarkt
„Sehr ruhig ist noch untertrieben.“ Mit diesen Worten hat Horst Heldt im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN die aktuelle Lage auf dem internationalen Transfermarkt beschrieben. Der Sportchef des 1. FC Köln befindet sich in einer Warteschleife, aus der sich der Klub wohl erst im August herauswinden wird. Auch in dieser Woche wird es wohl zu keinen weiteren Personalentscheidungen kommen.
Horst Heldt hat alle Hände voll zu tun und doch sind ihm die Hände gebunden. Keine Neuzugänge ohne Abgänge, so viel ist längst klar. Das beste Beispiel dafür ist die Personalie Mark Uth. Keine Gespräche bedeutet in diesem Fall einfach nur: nichts Neues. Denn erst einmal laufen die Gespräche nur auf Seiten der Abgänge. „Alle sind noch sehr zurückhaltend“, sagt Heldt auf GBK-Nachfrage. „Dass wir für Birger Verstraete und Niklas Hauptmann frühzeitig Lösungen gefunden haben, war für uns sehr wichtig.“ Jetzt aber müsse sich der FC genauso wie viele andere Klubs aus vier Gründen gedulden.
1. Viele Ligen spielen noch
Die Ligen in zahlreichen anderen Ländern sind noch nicht beendet. „Sportlich stehen noch einige Entscheidungen an“, betont Heldt. Erst wenn alle Vereine wissen, in welchen Ligen sie spielen werden, ob Champions League, Europa League oder gar nicht international, erst wenn die TV-Gelder über die definitiven Platzierungen verteilt sind, werden in vielen internationalen Ligen die Planungen für die nächste Saison so richtig beginnen. Das beste Beispiel aus Kölner Sicht ist die Schweiz: Dort spielt Frederik Sörensen bei den Young Boys Bern, dem aktuellen Tabellenführer mit zwei Punkten Vorsprung bei noch vier ausstehenden Spielen. Erst am letzten Spieltag wird sich wohl die Meisterschaft entscheiden, wenn YB auf den Zweiten aus St. Gallen trifft. Dann wird auch klar sein, ob Bern in die Champions-League-Qualifikation darf oder als Zweiter in der Europa League spielen würde. Nach GBK-Informationen hatte YB eine Kaufoption auf Sörensen, diese ist jedoch abgelaufen. Doch im Falle der Meisterschaft stünden die Chancen eher zugunsten eines Verbleibs des Dänen in Bern, der sich sportlich wie familiär dort wohl fühlt. Bern hätte dann das Geld sich den Innenverteidiger zu leisten. Eine Entscheidung wird aber nicht vor Mitte August fallen.
2. EL- und CL-Endrunde erst im August
Die Europa League und Champions League der Saison 2019/20 werden erst im August zu Ende gespielt. Das heißt: Die internationalen Top-Klubs halten ihre Kader noch zusammen, wollen keine Top-Spieler abgeben, die dann im August nicht mehr zu Verfügung stehen würden. „Viele dieser Vereine werden jetzt noch nicht aktiv werden oder nur wenige Transfers machen“, glaubt Heldt. Erst ab Ende August wird es dann mit noch einem Monat Zeit auf dem Transfermarkt bis zum 5. Oktober so richtig rund gehen. Dann wird alles Geld verteilt sein, insbesondere bei den ganz großen Klubs, die durch ihre großen Transfers häufig erst die internationalen Dominobewegungen auslösen.
3. Gehälter sparen im Juli
Erst ab Ende Juli herrscht bei den Bundesligisten wieder Trainingsbetrieb, so richtig nehmen in Deutschland die Klubs ihre Arbeit aber erst wieder im August auf – so auch der FC. „Im Juli herrscht also noch kein akuter Handlungsbedarf“, sagt Heldt. Dies ist ein wichtiger Faktor in einer Zeit, in der die Gelder knapp sind. Der imaginäre Stichtag ist daher der 1. August. Wenn Vereine erst zu diesem Tag neue Spieler unter Vertrag nehmen, müssen sie auch erst ab August deren Gehälter zahlen. Die Klubs sparen damit also die Juli-Gehälter für Neuzugänge. Der Umkehrschluss gilt allerdings gleichermaßen, denn auf der anderen Seite müssen sie die Juli-Gehälter jener Spieler tragen, die sie eigentlich loswerden wollen, bei denen die aufnehmenden Klubs aber im Juli noch pokern und ebenso auf den August warten. Beim FC sind dies bekanntlich zahlreiche Profis. Daher können es sich die Geißböcke nicht leisten, potentiellen Neuzugängen bereits im Juli ein Gehalt zu zahlen, für das der Klub keine Gegenleistung in Form von Trainings oder Pflichtspielen erhält.
4. Die Zuschauerfrage in der Corona-Krise
Noch ist nicht geklärt, wie sich die Corona-Krise auf die nächste Saison auswirken wird, wie viele Zuschauer ab wann wieder in die Stadien dürfen und zu welchen Bedingungen. Diese Entscheidungen werden gravierende Auswirkungen auf die Finanzplanungen der Klubs haben. Je schneller die Planungen vorankommen und die Klubs die Zusagen der Behörden erhalten, desto eher können die Vereine ihre Budgets für die kommende Saison aktualisieren und wissen, wie viel Geld ihnen für Transfers zur Verfügung stehen wird. Im Kölner Fall wird laut kicker das Fassungsvermögen des RheinEnergieStadions gemäß des DFL-Leitfadens für eine Teil-Öffnung zwischen 14.964 und 21.934 Zuschauern liegen. Ab wann dies gelten wird, wie sich diese Zuschauer tatsächlich über das Stadion verteilen werden und welche Preise sie für die einzelnen Bereiche zahlen müssen, ist noch in Arbeit. Klar ist: Der FC wird um jeden Zuschauer kämpfen in der Hoffnung, die Verluste so gering wie möglich zu halten.
Vier Gründe also, weshalb gerade ein Klub wie der 1. FC Köln sich noch in Geduld üben muss. Der außergewöhnlich ruhige Transfermarkt wird erst im August so richtig ins Rollen kommen.
Pakt der Rivalen muss sein Fortuna und FC im Gleichschritt bei TV-Geldern
Es wird heiß diskutiert: Ist der aktuelle Verteilerschlüssel bei der Vermarktung der deutschen Profi-Fußball-Ligen gerecht? Oder sollte mehr Solidarität zwischen den Top-Vereinen und dem Rest der Klubs herrschen und die Gelder gleichmäßiger verteilt werden?
Bei diesem Thema sind sich ausnahmsweise die Bosse des 1. FC Köln und der Fortuna einig. Kann man in dieser Situation mal machen, findet unser Auro. Ein Kommentar.
Wer hat das bessere Bier? Wer den besseren Karneval und wer die bessere Musik? Welche Stadt ist schöner? Und selbstverständlich auch: Wo gibt es den besseren Sport. Die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf und die zwischen dem FC und Fortuna hat Tradition. Seit der gegenwehrlosen 1:6-Arbeitsverweigerung des Geißbock-Klubs am letzten Spieltag in Bremen, die Düsseldorfs Abstieg mit besiegelte, ist neues Feuer drin.
Köln und Fortuna Düsseldorf: Angespanntes Verhältnis
Das kam bei den Rot Weißen sog ar nicht gut an, auch wenn man den Absturz ins Unterhaus mit der 0:3-Pleite bei den Eisernen hauptsächlich selbst zu verantworten hatte. Doch nun ist ein neues Thema auf dem Tapet: Die Neuverteilung der TV-Gelder. Und da pusten plötzlich die Bosse beider Vereine ins gleiche Horn (musste wegen des Torwarts der Kölner sein...).
Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann wird nicht müde zu fordern, dass die Einnahmen aus der Liga-Vermarktung gleichmäßiger verteilt werden auf die Profiligen und die Schere zwischen den Top-Klubs und denen, die ein bisschen mitspielen dürfen, nicht weiter auseinandergeht.
Thomas Röttgermann und Alexander Wehrle mit Schulterschluss
Bei dieser Forderung springt ihm Kölns Geschäftsführer Alexander Werle zur Seite. Beim Thema Geld gibt es plötzlich eine rheinische Allianz! Ist das verwerflich? Nein!
Zukunft zu wichtig für Animositäten
Es geht um die Zukunft des deutschen Fußballs – und die ist einfach zu wichtig. Die Corona-Pandemie zeigt erneut, dass es im Profibereich zu viele Vereine gibt, die beim Versuch, irgendwie mitzuhalten, zu große Risiken eingegangen sind. Ohne die unsägliche Geister-Saison am Ende hätte es eine Pleitewelle gegeben. Das Fundament muss bei allen Klubs solider werden.
Verteilerschlüssel bei den TV-Geldern muss verändert werden
Dazu ist eine Neuausrichtung beim Verteiler-Schlüssel für die TV-Gelder unumgänglich. Selbst wenn es die Chancen der deutschen Vertreter auf der internationalen Bühne nicht fördert. Und da dürfen dann gerne auch mal rheinische Rivalen ergebnisorientiert zusammenarbeiten.
Röttgermann und Wehrle mit einem inhaltlichen Schulterschluss in einer entscheidenden Frage. Das macht Sinn, insbesondere, wenn das Ergebnis am Ende stimmt.
Vater war Hannover-Held '85 Aufstieg mit Schaub junior?
„Mein Vater hat seine Geschichte gehabt. Ich bin auch ein anderer Spielertyp als er und will meine eigene Geschichte schreiben.“ Das sagte Louis Schaub (25), zuletzt von Köln an den HSV ausgeliehen.
Das nächste Kapitel der Geschichte soll eine „Wiederholung“ werden: Aufstieg mit 96! Dabei könnte Offensiv-Mann Schaub eine ähnliche Rolle spielen wie sein Vater vor 35 Jahren. Die Roten sind offenbar an einer Ausleihe des Österreichers interessiert – wie bereits im vergangenen Winter. Da machte der HSV das Rennen, jetzt ist 96 in der Pole Position.
Aufstieg mit Schaub junior?
Der Papa hat's vorgemacht. Fred Schaub (†42) gehörte zu den „Helden '85“. Die junge Truppe von Kult-Trainer Werner Biskup († 72) mit u.a. Giesel, Hellberg, Hartmann, Surmann und Heidenreich stieg sensationell in die Bundesliga auf. Sieben Tore machte Vater Schaub, sein wichtigstes beim vorentscheidenden 2:2 in Kassel am vorletzten Spieltag.
Nur gut 120 Kilometer von Kassel entfernt starb Fred Schaub im April 2003 bei einem Unfall auf der A7. Nach einem Besuch bei seiner Mutter in Kalbach (bei Fulda) raste er mit seinem Kleinwagen unter einen LKW. Sohn Louis (damals 8 ) war mit im Auto, überlebte mit Bein- und Kopfverletzungen.
„Es war schon extrem schwierig. Meine Mama und eigentlich alle haben extrem zusammengehalten“, sagte Louis mal. „Sie hat auch dafür gesorgt, dass alles weiterging, auch mit dem Fußball hat sie mich immer unterstützt.“
Louis wuchs bei der Mama (Österreicherin) in Wien auf, kickte in der Jugend bei Admira und Rapid. Profi-Debüt für Rapid 2012, Nationalspieler seit 2016. Vor zwei Jahren der Wechsel für 3,5 Millionen Euro nach Köln – und jetzt nach Hannover?
In Köln hat Schaub noch Vertrag bis 2022, aber bei FC-Trainer Gisdol keine Zukunft. Im Gespräch soll eine Ausleihe mit Kauf-Option sein.
Und dann wiederholt sich vielleicht die Geschichte: 96-Aufstieg mit Schaub, Teil 2...
Drei neue Gelenke nach Corona-Infektion So hart ist Kölns Kult-Doc Schäferhoff
Der 1. FC Köln und das Corona-Virus – es ist eine ganz eigene Geschichte. Bei der ersten Test-Welle waren gleich drei FC-Profis positiv auf das Virus getestet wurden. Was bisher niemand wusste: Auch FC-Doc Peter Schäferhoff (65) hat eine Covid-19-Infektion hinter sich. Nicht die einzige Neuigkeit bei der Orthopädie-Legende. Der Virus und drei neue Gelenke – so hart ist Kölns Kult-Arzt!
Doc Peter Schäferhoff lange nicht beim FC
In den letzten Wochen der Saison suchte man Peter Schäferhoff vergeblich beim 1. FC Köln. Sein Kollege Paul Klein – als Team sorgen sie seit Jahren für die vorbildliche ärztliche Betreuung beim 1. FC Köln – hatte neben der ärztlichen Betreuung auch noch den Job des Hygiene-Beauftragte übernommen.
Schäferhoff mit Corona-Virus infiziert
Das lag aber nicht daran, dass Schäferhoff zur Risiko-Gruppe gehörte und geschützt werden sollte. Da hatte er nämlich bereits Antikörper im Blut.
EXPRESS erfuhr: Auch Schäferhoff hatte sich mit dem Corona-Virus infiziert. „Ja, das stimmt. Es ist in St. Anton im Skiurlaub passiert“, sagt der FC-Doc. Zum Glück aber blieb ein schwerer Verlauf aus. „Ich habe mich wie bei einer Grippe gefühlt, hatte ein paar Tage Husten. Dann ging es mir aber schnell wieder besser.“
Peter Schäferhoff hat Corona-Antikörper
Nach der Infektion machte Schäferhoff einen Antikörper-Test. „Mein Körper hat welche gebildet, ich kann also relativ entspannt in die neue Saison gehen“, sagt Schäferhoff. Vor einer neuen Infektion mit dem Virus braucht Schäferhoff jedenfalls keine Angst mehr haben, der Doc dürfte immun sein.
„Ich war froh, dass ich es relativ früh und relativ glimpflich hinter mich gebracht habe, schließlich bin ich ja auch nicht mehr der Jüngste. Aber das Virus wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Ob im Fußball oder im normalen Leben.“
Dass er solange beim FC fehlte, hatte allerdings einen anderen Grund: Nach vielen Jahren in der Klinik waren die Knie „hinüber“. Ausgerechnet die Knie-Koryphäe brauchte nun einen Eingriff an seinem Spezialgelenk! „Ich konnte kaum noch richtig laufen. Ich habe mich dann entschlossen, es endlich einmal machen zu lassen.“
Binnen vier Wochen bekam er zwei neue Kniegelenke, läuft aber schon wieder ohne Stöcke - und kommt mit dem Rad zur Arbeit! Und in diesem Sommer ist auch noch die kaputte Hüfte dran. Schäferhoff lacht: „Alles in einem Abwasch, natürlich von meinem lieben Kollegen Thomas Stock. Der hat das Thema im Griff.“
Schäferhoff macht weiter als FC-Doc
Damit er auch künftig wieder den FC-Profis auf dem Platz helfen kann. „Ich mache auf jeden Fall weiter, freue mich schon auf die kommende Saison“, sagt der Doc. Allerdings werden seine Sprints auf Spielfeld nicht mehr ganz so schnell gehen.
Chef-Physio Klaus Maierstein (51) hat er aber schon gewarnt, dass er nicht so vorpreschen soll. „Wenn er doch zu schnell macht, dann stelle ich ihm ein Beinchen“, lacht der Arzt, der in seine 25. FC-Saison geht. Mit neuen Knien, neuer Hüfte und Antikörpern im Blut. Zumindest bei Schäferhoff kann also kaum etwas schiefgehen...
Gisdol unterschreibt bis 2023 Viel Vertrauen und mehr Gehalt für FC-Coach
Wenn am Mittwochabend das mächtigste Gremium des 1. FC Köln zusammentrifft, ist eine Entscheidung nur noch Formsache: Nach der Verlängerung des Vertrags von Manager Horst Heldt wird wenig überraschend auch der Kontrakt des Cheftrainers verlängert.
Markus Gisdol (50) erhält wie schon Held einen Vertrag bis 2023 und darf sich trotz ungewisser Corona-Aussichten über leicht verbesserte Bezüge freuen (rund 1 Mio Euro plus Prämien).
Gisdol übernahm in aussichtsloser Lage
Gisdol hatte den Klub im November in einigermaßen aussichtsloser Lage übernommen und war nach einem schwachen Start bis ans Tabellenende abgerutscht. Dann schaffte der Schwabe aber mit einem fulminanten Lauf die Wende, phasenweise war der FC mit acht Siegen aus zehn Spielen hinter Bayern und Dortmund die drittbeste Mannschaft der Liga.
Mit dem ersten Geisterspiel, dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach, endete dieser Höhenflug allerdings abrupt, im Saisonfinale wollte der Gisdol-Truppe kein Sieg mehr gelingen, der Abschluss mit dem 1:6 in Bremen geriet dann vollends zum peinlichen Debakel. Heldt stellte sich demonstrativ vor Gisdol
Aber schon davor hatte sich Horst Heldt (50) demonstrativ vor seinen Coach gestellt. Es wäre „töricht“ seine Leistung klein zu reden, einen Trainer mit einem auslaufenden Vertrag in die Saison sei kein Zeichen von Vertrauen. Im EXPRESS-Interview hatte Heldt die Verlängerung für Gisdol bereits begründet: „Er hat von Beginn an ein unheimliches Tempo in der Arbeitsintensität vorgelegt. Er hat den Turnaround geschafft. Wir haben ein kleines Budget und können keine Luftschlösser bauen, das akzeptiert er. Er ist ein absoluter Teamplayer.“
Heißt: Gisdol akzeptiert die bescheidenen Möglichkeiten und traut sich zu, mit dem vorhandenen Kader weiter zu arbeiten. „Es geht darum, sich Schritt für Schritt in der Bundesliga zu etablieren“, umschrieb er das Ziel kürzlich in der Doku „24/7 FC“.
FC-Spieler verschleißen Trainer
Die Vertragsverlängerung dürfte aber auch ein Signal an die Spieler sein, deren Einstellung über weite Strecken der Saison zu wünschen übrig ließ und denen Gisdol mit einer Woche Extra-Urlaub reichlich Zeit zum Nachdenken über das verkorkste Saison-Finale gab. Die haben seit dem Aus von Erfolgscoach Peter Stöger (54) nun schon reichlich Übungsleiter verschlissen.
Stefan Ruthenbeck (48), Markus Anfang (46), Achim Beierlorzer (52) – keiner überstand auch nur eine komplette Spielzeit auf der FC-Bank. Das soll sich nun mit Markus Gisdol ändern und deshalb unterschreibt der sein neues Arbeitspapier. Mit ihm sollen seine Co-Trainer Frank Kaspari (49) und André Pawlak (49) sowie Torwarttrainer Andreas Menger (47) neue Verträge unterschreiben.
Gehalt+Prämien+Absicherung Das ist der Gisdol-Vertrag!
Die Trainer-Zukunft am Geißbockheim heißt Markus Gisdol (50). Nach Sport-Boss Horst Heldt (50/Kontrakt bis 2023) wird auch Gisdols Vertrag noch vor dem Trainingsstart verlängert. BILD erklärt die Inhalte.
Vertrags-Dauer
Mit dem Klassenerhalt hat sich Gisdols Arbeitspapier automatisch bis 2021 verlängert. Trotzdem legt der FC vorzeitig zwei Jahre drauf. Grund: Die Bosse wollen nach außen und vor allem gegenüber der Mannschaft demonstrieren: Gisdol ist unser Mann, dem wir zu 100 Prozent vertrauen!
Präsident Werner Wolf (63): „Ich bin ein Freund von Kontinuität. Ich bin überzeugt davon, dass Gisdol und Heldt in Zukunft sehr erfolgreich mit der Mannschaft arbeiten werden.“
Gehalt
Der Trainer erhält rund 1 Mio Euro Grundgehalt pro Saison. Eine satte Gehaltserhöhung ist aufgrund der finanziellen Corona-Verluste nicht möglich.
Prämien
Spielt Köln gut, profitiert auch Gisdol. Nach BILD-Informationen gibt es Extra-Kohle für diverse Zielerreichungen (Tabellenplätze). Es sollen zudem Prämien für Meisterschaft, Champions League und Europa League im Vertrag verankert sein.
Absicherung
Gegen die lange Vertragsdauer sichert sich Köln ab. Sollte Gisdol vor 2023 fliegen, gibt‘s eine festgelegte Abfindung. So war es schon unter den letzten Trainern seit Peter Stöger (2013-2017). Maximal 800000 Euro würde Gisdol nach BILD-Info im Falle eines Rauswurfs kassieren.
Wie wird es Horst Heldt gelingen einen konkurrenzfähigen Bundesliga-Kader auf die Beine zu stellen? Der 1. FC Köln muss mit geringen finanziellen Mitteln auf dem Transfermarkt agieren, den Kader verkleinern und die offensichtlichen Baustellen beheben. Das Ziel: eine Mannschaft, die den Klassenerhalt schaffen kann. In den GBK-Transfer-News findet Ihr alles Wissenswerte zu den Gerüchten rund um den FC.
Dass Jhon Cordoba eines der heißesten Eisen im Transfer-Feuer dieses Sommers sein würde, war schon länger klar. Nun hat sich der Kolumbianer zu seiner Situation beim 1. FC Köln geäußert. Der 27-jährige ist durch eine 13 Saisontore bei zahlreichen Klubs in Europa begehrt. Aktuell befindet sich der Stürmer in Barcelona, weil er wegen der Pandemie nicht in seine Heimat Kolumbien reisen konnte.
Die Situation
Dem Radiosender Caracol sagte er nun: „Ich fühle mich momentan sehr wohl in Deutschland, es war eine gute Saison für mich. Aber man wird sehen, was in der Zukunft passiert.“ Und weiter: „Das Ziel war der Klassenerhalt. Wir hatten eine sehr gute Phase. Danach konnten wir aber kein Spiel mehr für uns entscheiden. Die Saison war sehr ungewöhnlich und lang und wir waren im Endeffekt nur froh, dass wir unser Ziel erreicht haben. Wir hoffen, dass es nächste Saison anders laufen wird.“ Ob Cordoba dann aber wirklich noch für den FC spielen wird, ließ er offen: „Wir wissen ja, dass der Transfermarkt lange offen sein wird. Ich habe einen Vertrag in Köln, aber man weiß im Fußball nie, was passiert. Ich bleibe ruhig.“
GBK-Einschätzung
Die Aussagen bestätigen letztlich nur, was längst allen klar ist: Der FC wird sich gewaltig strecken müssen, um den Angreifer mit einem neuen Vertrag zu binden. Der Stürmer wäre töricht, zum jetzigen Zeitpunkt einen Abschied auszuschließen, hat er sich doch in den letzten Monaten zu einem der interessantesten Stürmer der Bundesliga entwickelt. Cordoba befindet sich in der für ihn bestmöglichen Situation: Er fühlt sich in Köln wohl und könnte beim FC einen neuen, hervorragend dotierten Vertrag unterschreiben. Andererseits könnten sich ihm in den kommenden Wochen auf dem Transfermarkt Türen zu anderen Vereinen öffnen, die deutlich größeren Ambitionen folgen als Köln. Cordoba könnte womöglich künftig international spielen und noch einmal mehr verdienen als beim FC. Er hält also alle Karten in der Hand, und dessen ist er sich offenbar auch bewusst. Sein Hinweis, dass der Transfermarkt „lange offen sein wird“, ist daher unmissverständlich: Cordoba wird noch länger warten, wie sich der Transfermarkt entwickelt und welche Angebote auf den Tisch kommen. Erst dann wird er sich entscheiden.
Kommentar zur Gisdol-Verlängerung Den Zeitpunkt verstehen muss man nicht
Der 1. FC Köln wird den Vertrag mit Markus Gisdol bis 2023 verlängern, sein Trainer-Gespann wird folgen. Der FC sieht das als Vertrauensbeweis. Unser FC-Reporter allerdings findet, dass man mit dieser Entscheidung hätte noch warten können. Ein Kommentar.
Noch diese Woche wird es amtlich: Der 1. FC Köln verlängert seinen Vertrag mit Markus Gisdol. Man kann nun dem Cheftrainer gratulieren, aber auch auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen: Verstehen muss man den Zeitpunkt dieser Entscheidung nicht.
Gisdol der richtige Mann zur rechten Zeit
Niemand stellt in Abrede, dass Gisdol im vergangenen Herbst genau der richtige Trainer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Kaum ein anderer hätte sich das Himmelfahrtskommando FC angetan, dass er den Klassenerhalt geschafft hat, ist sensationell – und das entgegen aller Vorbehalte, die ihm entgegengebracht wurden. Aber genau dafür hatte er ja eine Prämie und eine Vertragsverlängerung um ein Jahr in seinem Kontrakt stehen.
Markus Gisdol hat viel Arbeit beim 1. FC Köln
Nun wartet viel Arbeit: Gisdol muss in diesem Sommer eine Antwort auf die Defizite im Corona-Endspurt finden und eine Idee entwickeln, wo er mit seinem Fußball eigentlich hinwill, gerade dann, wenn seine Mannschaft mal den Ball hat. Er muss an den körperlichen Nachlässigkeiten arbeiten und es schaffen, seine Truppe dauerhaft sprichwörtlich ins Laufen zu bekommen.
Dafür wird er wieder alles hineinwerfen, seine ganze professionelle Einstellung, seine leidenschaftliche Arbeitsweise, sein emotionales Gespür für die Situation.
Warum der 1. FC Köln hätte warten können
Ob er es damit hinbekommt? Gut möglich, aber längst nicht sicher. Jeder rund um den FC würde es Gisdol wünschen, niemand will seine Leistung in den letzten neun Monaten schmälern. Doch bis Gisdol auf einer Stufe etwa mit dem erfolgreichen Ex-Coach Peter Stöger steht, wird er noch einige Aufgaben meistern müssen, angefangen mit der schwierigen nächsten Saison, in der es aufgrund der wirtschaftlichen Situation ohne substanzielle Neuverpflichtungen gehen muss. Genau deshalb hätte man auch noch mit dieser Verlängerung ein bisschen warten können. Zumal es viele Trainer gibt - so etwa der als Geschäftsführer in Köln gescheiterte Armin Veh - die aus Prinzip nur Jahresverträge unterzeichnen, um es beiden Seiten einfacher zu machen, auch mal getrennter Wege zu gehen.
Gisdol-Verlängerung: Im Zweifel kostet sie Geld
Die Verlängerung als Zeichen hätte man sich zudem noch für die Saison aufheben können, um vielleicht Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. So bewirkt diese Entscheidung eigentlich nur eins: Im Zweifel kostet sie Geld, nämlich dann, wenn man sich von Gisdol und seinem Gespann aus welchen Gründen auch immer vorzeitig trennen müsste. Und Geld ist genau das, was der arg gebeutelte Klub nicht hat.
Jetzt spricht Jhon Cordoba Kölner Sturmstar lässt seine Zukunft offen
Im Kampf um den Klassenerhalt war er mehr als einmal der entscheidende Turm in der Offensiv-Schlacht: Jhon Cordoba hatte mit seinen 13 Treffern erheblichen Anteil an der Rettung des 1. FC Köln.
Kaum Geld für Cordoba-Verlängerung
Damit hat er sich in die Notizbücher auch größerer Klubs gespielt – und der finanziell angeschlagene FC ist in einer schwierigen Situation: Es ist kaum Geld da, um den Kolumbianer von einer vorzeitigen Vertragsverlängerung zu überzeugen.
Aber Sportchef Horst Heldt (50) kann genausowenig das Risiko eingehen, dass der Angreifer seinen Vertrag beim FC auslaufen lässt – denn um den Kader zu verstärken, sind die Kölner auf Transfereinnahmen zwingend angewiesen.
Jhon Cordoba fühlt sich wohl in Deutschland
Doch was plant Cordoba? Der kann in diesem Sommer nicht in seine Heimat Kolumbien reisen, verbringt den Sommer mit seiner kleinen Tochter in Barcelona, wo seine Frau zu Hause ist.
Aber kehrt er nach Köln zurück? Im Gespräch mit Radio Caracol, einem der größten Radiosender in seiner mittelamerikanischen Heimat, lässt er sich alle Optionen offen. „Ich fühle mich momentan sehr wohl in Deutschland, es war eine gute Saison für mich. Aber man wird sehen, was in der Zukunft passiert.“
Jhon Cordoba war nur bedingt zufrieden
Mit der abgelaufenen Saison ist er, was den Verlauf angeht, nur bedingt zufrieden: „Das Ziel war der Klassenerhalt. Wir hatten eine sehr gute Phase. Danach konnten wir aber kein Spiel mehr für uns entscheiden. Die Saison war sehr ungewöhnlich und lang und wir waren im Endeffekt nur froh, dass wir unser Ziel erreicht haben. Wir hoffen, dass es nächste Saison anders laufen wird.“
Transferfenster in der Bundesliga lange offen
Aber ob dann Jhon Cordoba noch beim 1. FC Köln ist, das lässt auch der Stürmer offen. Die Transferperiode dauert bis zum 5. Oktober, konkrete Gespräche über die Zukunft führt sein Berater Christian Wein mit FC-Sportchef Horst Heldt, bislang aber ohne konkretes Ergebnis.
Cordoba: „Wir wissen ja, dass der Transfermarkt lange offen sein wird. Ich habe einen Vertrag in Köln, aber man weiß im Fußball nie, was passiert. Ich bleibe ruhig.“
Abfindungen statt Einnahmen Zwei Abgänge nächste Woche?
Der 1. FC Köln kämpft um jeden Platz im Profi-Kader. Doch die Verkleinerung geht schleppend voran, weil der Transfermarkt noch nahezu brach liegt (mehr dazu hier). Nach GBK-Informationen könnten in der kommenden Woche zumindest zwei weitere Spieler die Geißböcke verlassen. Doch fast jeder Abgang wird dem FC nicht nur gut tun, denn Ablösesummen werden die Kölner praktisch keine generieren, sondern bei den meisten Geschäften eher noch draufzahlen müssen. Doch alles scheint besser als den aktuellen Kader weiter finanzieren zu müssen.
Unter jenen Spielern, die den FC sicher verlassen können, befinden sich nur vier Profis, deren Abgänge bilanziell keine Probleme mit sich bringen würden. Die beiden Eigengewächse Yann-Aurel Bisseck und Tomas Ostrak sowie die beiden einst ablösefreien Neuzugänge Kingsley Schindler und Lasse Sobiech stehen mit keinerlei Ablösesummen in den Abschreibungen der Kölner Bücher. Gleiches galt bereits für Jan-Christoph Bartels und Brady Scott. Insofern wäre ein Verkauf dieser Spieler, sofern möglich, nicht mit einem bilanziellen Verlust verbunden.
Doch alleine das Beispiel Lasse Sobiech zeigt, mit welchen Problemen die Kölner zu kämpfen haben. Der Innenverteidiger verdient beim FC in der Bundesliga ein siebenstelliges Gehalt, das ihm dank eines Vertrags bis 2022 noch zwei Jahre lang zusteht. Mehrere Zweitligisten sollen an dem kopfballstarken Defensivspezialisten interessiert sein. Die Gehaltsdifferenz, die bei über einer halben Million Euro pro Jahr liegen würde, müsste im Fall eines Abgangs wohl oder übel der FC in großen Teilen übernehmen. Und weil der FC in Corona-Zeiten für einen Spieler, den der Klub unbedingt loswerden will, keine nennenswerte Ablösesumme mehr erwarten kann, gäbe es kein echtes Gegengewicht, das der FC einer Abfindung entgegen halten könnte. Solche Beispiele finden sich im FC-Kader zuhauf.
Warum der FC bei den Abgängen eher draufzahlen wird
Beispiel Simon Terodde: Der Stürmer kam im Januar 2018 für rund drei Millionen Euro aus Stuttgart und bekam einen Dreieinhalb-Jahres-Vertrag, aufgrund dessen er nun noch mit knapp unter einer Million Euro für sein letztes Vertragsjahr in den Büchern des Klubs steht. Für dieses Bundesliga-Jahr steht dem 32-jährigen ein Jahresgehalt von über zwei Millionen Euro zu. Wie bei Sobiech auch, würden sich diverse ambitionierte Zweitligisten die Finger nach dem zweitbesten Knipser der Zweitliga-Geschichte lecken. Doch zu welchen Kosten? Nur, wenn der FC einen Großteil des Gehalts übernehmen – und wohl auch auf eine Ablösesumme verzichten würde, einzig mit der Option auf eine erfolgsbasierte Nachvergütung im Sommer 2021, beispielsweise in Form einer Aufstiegs- oder Einsatzprämie. Doch sicher scheint: Sollte Terodde den FC verlassen, wird dies den Klub eine hohe sechsstellige, wenn nicht gar siebenstellige Summe kosten.
Beispiel Jannes Horn: Von den 7 Mio. Euro Ablöse, die der FC im Sommer 2017 zahlte, sind noch über zwei Mio. Euro in den Büchern vorhanden. Ein Verkauf des Spielers müsste also eigentlich diese Summe einbringen, um dem FC ein Minusgeschäft zu ersparen. Diese Summe soll daher auch die Kaufoption betragen haben, die Hannover 96 jedoch verstreichen ließ. Nun verhandelt Horst Heldt mit seinem Freund Gerhard Zuber bei 96, und womöglich kommt man sich langsam näher. Dass aus dem Geißbockheim nun zu hören war, dass Markus Gisdol den schnellen Linksfuß zu schätzen gelernt habe und sich vorstellen könnte mit ihm in der nächsten Saison zu arbeiten, mag aufgrund Horns Dynamik nicht einmal unglaubwürdig sein, doch gleiches kann man auch über die Schalker Aussagen zu Mark Uth sagen. Viel eher dürfte dieses Gerücht eine Kölner Verhandlungstaktik sein, um letztlich doch noch ein paar Euro aus den Hannoveranern herauszuleiern. Viel dürfte es aber nicht werden, denn auch Horn verdient beim FC siebenstellig und müsste bei 96 – vom FC finanzierte – Abstriche machen.
Beispiel Louis Schaub: Der Österreicher ist einer der tragischen Fälle beim FC. Technisch hoch veranlagt, ist er unter Gisdol an den läuferischen Defiziten gescheitert. Dass er in der Rückrunde selbst beim HSV nicht in die Spur zurück fand, kostete den Offensivspieler (und damit auch den FC) einen Großteil seines Marktwertes. Wie es mit Schaub weitergeht, ist gänzlich offen. Nur eines ist klar: Beim FC wird es nicht weitergehen. Doch auch hier gilt: Noch hat der FC erst die Hälfte der Ablöse für Schaub (3,5 Mio. Euro) abgeschrieben. Wer aber würde aktuell für den 25-jährigen rund 1,8 Mio. Euro ausgeben? Und dann auch noch das Kölner Gehalt bezahlen? Es wird eine schwierige Vereinssuche für Schaub. Eine erneute Leihe gilt als deutlich wahrscheinlicher denn ein Verkauf. Gleiches gilt übrigens aus denselben Gründen für Vincent Koziello. Dem Duo wird es wohl ähnlich ergehen wie Niklas Hauptmann, der die Geißböcke entsprechend verlassen hat – jedoch auch nur, weil der FC einen Teil des Gehalts des Mittelfeldspielers in Kiel tragen wird.
Dreifach-Lösung mit Hannover?
Horst Heldt weiß um diese Probleme. Seine Aufgabe besteht vor allem darin, das Gehaltsniveau zu senken. Selbst Teil-Zahlungen der Gehälter als Abfindungen oder Wechsel-Anreize würden helfen. Das Motto: Lieber gibt der FC einen Spieler ab, indem er noch einmal seine sechsstellige Summe zahlt, als ihn für ein siebenstelliges Gehalt zuzüglich Prämien weiter zu beschäftigen. Kleinere Ablösesummen für den einen oder anderen Spieler würden die Deals noch erträglicher machen. Heldt weiß aber, dass er in diesem Sommer nicht das große Geld wird verdienen können. Für ihn wäre es schon ein Gewinn, weniger Gehälter in 2020/21 ausgeben zu müssen als vertraglich vorgesehen.
Ob es sich dabei gut trifft, dass Hannover 96 neben Jannes Horn angeblich auch noch Simon Terodde und Louis Schaub ins Visier genommen hat, wird sich zeigen. Horst Heldt und Gerhard Zuber hätten dann gleich ein ganzes Paket zu verhandeln. Aus der Freundschaft zwischen den beiden Männern jedoch zu schließen, dass die Verhandlungen einfach werden könnten, wäre jedoch ein Trugschluss. Denn am Ende sitzt in Hannover auch noch ein gewisser Martin Kind, der bekanntlich gerne das letzte Wort hat. Und dass dieser ein harter Verhandlungspartner ist und nichts zu verschenken hat, weiß der FC aus leidvoller Erfahrung der letzten Jahre.
Arminia Bielefeld stellt sich dem 1. FC Köln als "Angstgegner" vor
Bielefeld/Köln - Die Social-Media-Abteilung von Arminia Bielefeld ist trotz des ruhenden Spielbetriebs fleißig. Seit einigen Tagen zwitschern sie sich durch die gesamte Fußball-Bundesliga und erfreuen die Fans mit einfallsreichen und teils lustigen Tweets. Auch vor dem 1. FC Köln machten die Aufsteiger nicht Halt.
"Lieber @fckoeln: Dieses Stadion, diese Atmosphäre, anschließend noch ein Kaltgetränk in dieser tollen Stadt am Rhein - dafür spielt man in der @Bundesliga_DE! Bis bald - wir kommen auch gerne an Karneval und verkleiden uns als Angstgegner", schrieb der Bundesliga-Rückkehrer Richtung Köln und garnierte den entsprechenden Tweet ferner mit einem grinsenden Gesicht.
Ob der 1. FC Köln die Arminen als Angstgegner fürchten muss, wird die neue Saison zeigen. Auch der West-Rivale Schalke war schon an der Reihe.
"Lieber @s04! Das letzte Spiel gegen euch hat Bock auf mehr gemacht, wir hätten gerne noch ein paar Minuten länger gespielt, aber das holen wir in der kommenden @Bundesliga_DE-Saison mit 2x90 Minuten nach. Bleibt gesund und bis bald!", hieß es in Anspielung auf das Pokalspiel gegen die Knappen im Vorjahr, in dem Arminia knapp unterlag.
Die Kölner bereiten sich momentan sehr entspannt auf die neue Saison vor. Die Spieler weilen im Urlaub.
29-Jähriger beleidigt Hoffenheim-Milliardär FC-Fan als Hopp-Hasser verurteilt
Dumm gelaufen!
Ein Ultra-Fan (29) des 1. FC Köln wollte als überführter Hopp-Hasser einen Strafbefehl von 60 Tagessätzen à 50 Euro nicht akzeptieren. Er zog vor Gericht. Ergebnis: Die Richterin brummte ihm zehn weitere Tagessätze auf – und verurteilte ihn zu 70 Tagessätzen à 50 Euro (insgesamt 3500 Euro) Geldstrafe wegen Beleidigung von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (80)!
Der FALL
Dienstagnachmittag, 14.30 Uhr, Saal 217 im Kölner Amtsgericht: Der schlaksige, unscheinbare Lukas R. (kariertes Hemd, graue Jeans, Turnschuhe, ledig, kinderlos) ist Angeklagter. Vorwurf: Beleidigung. Er soll er beim FC-Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am 8. November 2019 im Ultra-Block der Südkurve Schmähgesänge mitgesungen haben. Wortlaut: „Dietmar Hopp, du Sohn einer Hure“. Außerdem habe er ein 20-Meter-Banner mit der Aufschrift „Du bist und bleibst der größte Hurensohn“ hochgehalten.
Lukas R., der laut seines Anwalts Trommler in einer Ultra-Gruppe sein soll, und Tausende andere „Problem-Fans“ wurden während des Fußballspiels dabei von einer Polizistin (25) gefilmt. Sie sollte im Auftrag von „szenekundigen Beamten“ (kennen die örtlichen Hooligans bestens) per Handkamera das Verhalten von Pöbel-Fans festhalten, wenn es zu strafbaren Handlungen (z.B. Schmähgesänge, beleidigende Banner, Pyrotechnik) kommt.
R., ein kaufmännischer Assistent, wurde neben zwei weiteren Ultra-Mitgliedern von der Kölner Polizei identifiziert, Hopp gemeldet und von dessen Anwälten angezeigt.
DAS GERICHTSVERFAHREN
Der Prozess entwickelte sich am Dienstag zu einem mehrstündigen juristischen Tauziehen zwischen Verteidiger Dr. Andreas Hüttl (43) auf der einen sowie Staatsanwalt Niklas Schmidt (36) und Richterin Julia Schumacher (40) auf der anderen Seite. Hüttl, ein bekannter Fan-Anwalt von Hannover 96, stellte steile Thesen auf und reicht mehrere Anträge ein, deren Verlesung allein 45 Minuten dauert!
▶︎Hopp ist seit Jahren Opfer übelster Beleidigungen. Warum eigentlich? Manche traditionsbewusste Fußballfan-Gruppierungen (meist Ultras) werfen dem SAP-Mitbegründer vor, den Kreisklasse-Club TSG 1899 Hoffenheim mit seinen Milliarden in die Bundesliga hochgekauft zu haben. Als Synonym für Käuflichkeit, so beschreiben es immer wieder Hopp-Hasser, die wegen Beleidigung vor Gericht stehen, werde der Unternehmer daher als „Hurensohn“ öffentlich in den Fußballstadien gebrandmarkt.
Dabei ist Hopp in Wirklichkeit ein stiller Wohltäter, spendet Millionen Euro für soziale und gemeinnützige Projekte und steckt neuerdings Milliarden in die Forschung und Erfindung eines Anti-Corona-Impfstoffs.
DIE TAKTIK DER VERTEIDIGUNG
Der Anwalt fordert die Aussetzung des Verfahrens und pocht darauf, dass Hopp persönlich erscheint und von ihm befragt werden kann. Der Unternehmer (geschätztes Vermögen: 15,5 Milliarden Euro) war auch geladen worden, kam aber nicht. Hopp ließ sich entschuldigen, weil er im Urlaub sei und zur Corona-Risikogruppe gehöre.
Als im Kölner Amtsgerichtssaal das Polizei-Video gezeigt und per Zoom ein Mann mit akkurat geschnittenem Bart aus der Menschenmenge in der Südkurve hervorgehoben wird, redet sich der Strafverteidiger in Rage:
►„Unklar, ob diese Person R. ist.“
►„Ob diese Hand (die das Banner festhält/Anm. der Red.) von R. ist, ist nicht erkennbar.“
►„Ich sehe keinerlei Mundbewegungen.“
►Außerdem: Sein Mandant habe gar nicht gewusst, was genau auf dem Banner geschrieben stand. Daher fordert er in seinem Plädoyer: Freispruch!
GEGENREDE DES GERICHTS
Da irrt der Anwalt. Richterin Julia Schumacher kontert charmant, aber unmissverständlich: „Ich bin zwar keine Lippenleserin, aber da wurde gesungen und Herr R. bewegte die Lippen.“ Die Vorsitzende weiter: „Der Mandant hat verblüffende Ähnlichkeit mit der Person auf dem Video.“
Staatsanwalt Niklas Schmidt mit Blick zum Angeklagten: „Es gibt keine Zweifel, dass er das Banner hochgehalten hat.“ Damit ist er für das Gericht eindeutig als Täter überführt. Der Verteidiger verblüfft dagegen mit der gewagten These, ob die Schmähgesänge nicht eher als „übersteigertes Stilmittel der Meinungs- und Kundgebungsfreiheit“ einzuordnen seien.
Der ANGEKLAGTE SCHWEIGT
Indes nimmt sein 29-jähriger Mandant die ganze Verhandlung eher teilnahmslos wahr. Er wirkt gelangweilt. Wie ein Fremdkörper im Saal, als ob es hier gar nicht um ihn ginge. Zu den Vorwürfen schweigt der Mann, der in Bergisch Gladbach geboren wurde und nach Köln zog.
Als ihm Richterin Schumacher das letzte Wort erteilt, erwidert er: „Ich möchte nichts mehr sagen." Kein Wort oder Gesichtsausdruck von Reue oder Bedauern.
ABRECHNUNG DER RICHTERIN
Dafür redet ihm die Richterin in ihrer abschließenden Urteilsbegründung ins Gewissen: „Jeder, der dieses Banner festgehalten hat, wollte zum Ausdruck bringen: 'Hopp ist und bleibt der größte Hurensohn!' Das ist kein Ausdruck der Kunst- oder Meinungsfreiheit! Da wird ein Individuum, Dietmar Hopp, zutiefst in seiner Ehre herabgesetzt!"
Am Ende wurde R. im Vergleich zum abgelehnten Strafbefehl aus Mai 2020 von der Amtsrichterin um 500 Euro höher auf insgesamt 3500 Euro abgestraft, weil er im Prozess kein für ihn strafmildernd wirkendes Geständnis ablegte.
Fazit: Hätte sich R. glaubwürdig entschuldigt oder vorher den 3000-Euro-Strafbefehl der Staatsanwaltschaft angenommen, wäre er billiger davon gekommen...
Kein Interesse an Weltmeister Zieler U21-Nationalspieler für Terodde?
Das wäre eine spektakuläre Entscheidung in der Kölner Torwartfrage gewesen: Hannover 96 hat dem FC den 2014er-Weltmeister Ron-Robert Zieler (31) angeboten.
96-Coach Kenan Kocak (39) will künftig auf eine neue Nummer eins setzen. Favorit ist Michael Esser (32), der auch beim FC auf der Kandidatenliste als neuer Herausforderer für Timo Horn (27) stand. Zieler, der erst vor einem Jahr nach Hannover zurückgekehrt war, hat allerdings noch einen Vertrag bis 2023 und zählt bei den Niedersachsen zu den Top-Verdienern
Zieler ohne Zukunft bei Hannover 96
Da Kölns Keeper-Suche kein Geheimnis ist, sprach 96-Manager Gerhard Zuber (44) FC-Sportchef Horst Heldt (50), mit dem er ohnehin diverse Personalien (u.a. Jannes Horn und Louis Schaub) zu klären hat, bereits vor Wochen auf einen möglichen Zieler-Wechsel an. Heldts Interesse hielt sich aber in Grenzen, das Thema war schnell vom Tisch – obwohl 96 zu erheblichen finanziellen Zugeständnissen bereit gewesen wäre.
War der Name Zieler zu groß für die FC-Pläne? „Timo ist unsere Nummer eins und bleibt es auch in der kommenden Saison. Wir suchen eine Nummer zwei, die aber den Antrieb hat zu spielen. Wir wollen einen ambitionierten Torwart, der im Training alles gibt, der sich als Herausforderer definiert“, hatte Heldt nach Saisonende im EXPRESS-Interview erklärt.
Ron-Robert Zieler beim 1. FC Köln ausgebildet
Zieler, in Köln geboren und sechs Jahre im FC-Nachwuchs ausgebildet, sieht sich sicherlich nicht als Nummer zwei – auch wenn er nicht die beste Saison hinter sich hat.
Der Konkurrenzkampf um das Kölner Tor wäre wohl zwangsläufig größer geworden, als man das am Geißbockheim für nötig erachtet. Heldt: „Die Bewertungsgrundlage ist für mich die Leistung auf dem Platz und die Identifikation mit dem Klub – da hat Timo Horn erst mal 100 von 100 Punkten.“
Robin Hack für Simon Terodde?
Im Angriff nehmen die Spekulationen um Aufstiegs-Torschützenkönig Simon Terodde (32) immer mehr Fahrt auf. Vor allem der Hamburger SV und der 1. FC Nürnberg sollen heiß auf den FC-Reservisten sein. Das Problem jeweils: Teroddes üppiges Gehalt jenseits der zwei Millionen Euro.
Laut „Sport Bild“ könnte der Angreifer allerdings mit Nürnbergs Offensiv-Talent Robin Hack (21) verrechnet werden. Der U21-Nationalspieler (zehn Zweitliga-Tore vergangene Saison) steht schon länger auf der FC-Liste und wäre die gewünschte Verstärkung für die Außenbahnen oder auch eine Alternative zu Mark Uth (28), bei dessen Weiterverpflichtung gerade Stillstand herrscht.