Das waren die Gewinner und Verlierer der FC-Saison Hinter der Mannschaft des 1. FC Köln liegt eine Saison mit zahlreichen Höhen und Tiefen. Wer konnte überzeugen? Wer enttäuschte? Selten verlief eine Kölner Spielzeit derart gegensätzlich in den einzelnen Phasen der Hin- und Rückrunde. Die Gewinner und Verlierer der Saison.
Der 1. FC Köln spielt auch in der kommenden Saison in der Bundesliga. Das ist die beste Nachricht, die die Geißböcke nach einer turbulenten Spielzeit vermelden können. Über einige Phasen der Saison dürfte man am Geißbockheim allerdings wohl gerne den Mantel des Schweigens werfen. Die Spieler waren zahlreichen Leistungsschwankungen unterlegen. Einige Profis konnten sich ins Rampenlicht spielen, andere gerieten arg ins Abseits.
Die Verlierer der Saison Zu den Verlierern der Saison zählen zweifelsohne vor allem jene Akteure, die die Saison bei den Geißböcken nicht zu Ende bringen durften. Die krachend gescheiterten Achim Beierlorzer und Armin Veh stehen dabei an vorderster Front, ebenso wie die im Winter abgeschobenen Louis Schaub, Matthias Bader, Lasse Sobiech und Vincent Koziello. Das Quartett spielte in den Überlegungen der Geißböcke überhaupt keine Rolle mehr und durfte sich in der Winterpause einen neuen Verein suchen. Gleiches galt auch für Niklas Hauptmann, für den der FC aber erst jetzt einen Abnehmer fand. Der 3,4-Millionen-Mann blieb in der abgelaufenen Saison ohne einen einzigen Profi-Einsatz und wurde nun für ein Jahr zu Holstein Kiel verliehen.
Darüber hinaus werden nach dieser Saison zahlreiche weitere Spieler ihre Rolle beim FC hinterfragen müssen, nachdem sie die in sie gesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Im Angriff hatten man sich insbesondere von Anthony Modeste, aber auch von Simon Terodde viel mehr erhofft. Der Franzose kam erst gegen Saisonende in Form. Terodde stand in der Rückrunde nur noch 64 Minuten auf dem Platz. Zusammen kamen die beiden 32-jährigen Angreifer auf nur sieben Liga-Treffer. Insbesondere Terodde wird sich in der Sommerpause seine Gedanken machen, ob ein Tapetenwechsel ein Jahr vor Vertragsende Sinn ergeben würde. Nachdem dieser den FC mit 29 Saisontoren beinahe im Alleingang zurück in die Bundesliga geschossen hatte, konnte er in dieser Saison seine Bundesliga-Tauglichkeit nicht unter Beweis stellen.
Schindler und Risse verlieren das Duell auf der rechten Seite Auf der rechten Außenbahn kämpften in dieser Saison Kingsley Schindler und Marcel Risse vergeblich um Spielzeit. Unter Achim Beierlorzer war der aus Kiel gekommene Schindler zuerst noch gesetzt, konnte in insgesamt 13 Einsätzen aber nur eine Vorlage beisteuern. Mit Markus Gisdol an der Seitenlinie stand Schindler dann nur noch in dessen erster Partie gegen RB Leipzig in der Startformation und kam im weiteren Saisonverlauf nur noch zu zwei Kurzeinsätzen. Neun Mal stand der 26-jährige dabei nicht einmal mehr im Kader. Risse stand derweil in dieser Saison lediglich sechs Mal in insgesamt 134 Minuten auf dem Feld. Den letzten Einsatz hatte der verletzungsanfällige 30-jährige am ersten Rückrunden-Spieltag gegen den VfL Wolfsburg. In den folgenden acht Spielen wurde Risse von Gisdol nicht berücksichtigt und fehlte im Saisonfinale aufgrund von Knieproblemen komplett. Kaum vorstellbar, dass es für sie beim FC noch eine Zukunft im Team gibt.
Im defensiven Mittelfeld enttäuschten derweil Marco Höger und Birger Verstraete und verloren im Laufe der Saison zwischenzeitlich respektive gänzlich den Anschluss. In der Sommerpause hatte sich Höger trotz der beiden Transfers auf seiner Position noch optimistisch gezeigt, weiterhin eine gute Rolle spielen zu können. Am Ende kam der 30-jährige jedoch nur auf einen Einsatz über die volle Distanz. Zwischen Spieltag 15 und 29 blieb er beinahe völlig außen vor (nur zwölf Minuten auf dem Platz), im Schlussspurt setzte Gisdol dann noch einmal vermehrt auf den Mittelfeldspieler. Anders verhielt sich die Situation bei Birger Verstraete. Der Neuzugang aus Gent stand in den ersten vier Saisonspielen jeweils in der Startformation, ehe ihn eine Operation am Meniskus zurückwarf. Zuvor konnte der Belgier durchaus gute Ansätze zeigen. Unter Markus Gisdol kam der 26-jährige dann nur noch vier Mal zum Einsatz und stand in der kompletten Rückrunde nicht ein einziges Mal im Kader. Speziell nach seinen kritischen Aussagen gegenüber der Wiederaufnahme des Spielbetriebes war Verstraete gänzlich aufs Abstellgleis geraten. Sein frühzeitiger Wechsel zu Royal Antwerpen war folgerichtig.
Ähnlich enttäuschend dürfte auch die Saison für Jorge Meré verlaufen sein. Vor der Saison als Innenverteidiger Nummer eins gehandelt, kam der Spanier insgesamt nur in elf Spielen zum Einsatz. Davon stand Meré lediglich fünf Mal in der Startformation und fiel in der Rangordnung der Innenverteidiger zwischenzeitlich sogar auf den vierten Platz zurück, sodass der 23-jährige zwischenzeitlich sogar von Zuhause aus zusehen musste. Der FC wird versuchen den Spanier im Sommer zu verkaufen. Der Verteidiger gilt als einer der wenigen Kandidaten, die Geld in die klammen Kassen spülen könnten.
Die Gewinner der Saison Es gab in der abgelaufenen Spielzeit aber auch positive Entwicklungen. Vor allem die Profi-Debüts von Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann stachen heraus. Selbstverständlich unterlagen die drei Youngster den erwartbaren Leistungsschwankungen junger Spieler. Doch immerhin spielten sich Katterbach und Jakobs auf der linken Seite zwischenzeitlich fest. Während Jakobs mit 20 Spielen, zwei Toren und zwei Vorlagen von Gisdol bereits als einer seiner „gesetzten Spieler“ betitelt wurde, zahlte Katterbach insbesondere im letzten Saisondrittel viel Lehrgeld. Doch mit seinen 19 Jahren kommt der Linksverteidiger schon jetzt auf 18 Bundesliga-Einsätze und zählt damit zweifelsfrei zu den Gewinnern der Saison. Genauso wie Thielmann, der ebenso wie Tim Lemperle seine Bundesliga-Tauglichkeit in Zukunft erst noch unter Beweis stellen muss. Doch dass Gisdol ihn als ersten Spieler des Jahrgangs 2002 einsetzte und fortan elf weitere Male auf den Platz brachte, war Auszeichnung genug für den deutschen U17-Meister von 2019. Was das Quartett fraglos miteinander verbindet: Sie werden stabile und erfahrene Nebenleute benötigen, um sich auch in der nächsten Saison kontinuierlich weiterentwickeln zu können.
Cordoba explodiert, Kainz überrascht Neben den Nachwuchsspielern sorgte wohl Sebastiaan Bornauw in dieser Saison für die größte positive Überraschung. Als junger Spieler mit Potential nach Deutschland gekommen, entwickelte sich der Belgier nach anfänglichen Problemen zum unangefochtenen Stammspieler in der Innenverteidigung. Einzig aufgrund einer Gelb- und einer Rotsperre sowie kurzfristiger muskulärer Probleme stand der 21-jährige in fünf Spielen nicht auf dem Platz. Neben seiner Robustheit in der Abwehr avancierte Bornauw auch im Angriff zu einer echten Waffe: Mit sechs Treffern war der Abwehrhüne der zweiterfolgreichste Torjäger bei den Geißböcken. Besser war in dieser Hinsicht nur Jhon Cordoba, der mit 13 Saisontoren ebenfalls zu den Gewinnern der Saison zählt. Nach seiner erfolgreichen Zweitliga-Saison mit 20 Toren stellte der Kolumbianer nun auch im Fußball-Oberhaus seine Torgefahr unter Beweis und rechtfertigte, wenn auch spät, seine im Sommer 2017 gezahlte Ablösesumme in Höhe von 17 Millionen Euro. Nicht umsonst haben zahlreiche nationale wie internationale Top-Vereine den Angreifer inzwischen auf ihrem Zettel.
In der Rückrunde profitierte Cordoba auch von der Verpflichtung von Mark Uth. Nach einer enttäuschenden Halbserie auf Schalke ohne eigenen Treffer blühte der 28-jährige in seiner Heimat wieder auf. Mit fünf Toren und sechs Vorlagen hatte Uth einen entscheidenden Anteil am Kölner Klassenerhalt und konnte sich bei den Geißböcken aus seiner eigenen sportlichen Krise befreien. Ähnliches gilt auch für Florian Kainz. Der Österreicher ging in der Wahrnehmung bei den Geißböcken häufig unter und zählte wohl zu den am meisten unterschätzten Spielern am Geißbockheim. Spätestens unter Gisdol schaffte es der Linksaußen dann aber deutlich regelmäßiger sein Potential abzurufen und zählte mit einer starken Bilanz von fünf Toren und sieben Vorlagen ebenfalls zu den Gewinnern der Saison.
Simon Terodde könnte den 1. FC Köln in der laufenden Transferperiode verlassen. „Wir sind mit ihm im Austausch. Er hat noch Vertrag und wir arbeiten gerne mit ihm zusammen. Er gibt immer alles. Wir werden nach der Pause schauen, wie seine Gedanken sind“, kündigt Geschäftsführer Horst Heldt gegenüber der ‚Bild‘ Gespräche mit dem Stürmer an.
Hinter Jhon Cordoba (27) und Anthony Modeste (32) ist der Terodde nur noch dritte Wahl. Laut der Boulevardzeitung will der 32-Jährige aber unbedingt spielen und denkt daher über einen Abschied nach. „Simon ist ein Spieler mit einem exzellenten Charakter. Es ist klar, dass er, wie viele andere Spieler, gerne mehr spielen möchte“, so Heldt.
Cordoba-Uth-Tausch? Kruse? Das ist dran an den FC-Gerüchten
Seit Monaten wird über die Zukunft von Jhon Cordoba und Mark Uth diskutiert – jetzt kommt Kölns Stürmer-Karussell so richtig in Schwung. Der große FC-Wunsch: Beide sollen bleiben! Deswegen lehnte der Klub ein erstes Angebot für Cordoba bereits ab. EXPRESS erklärt, was an den vielen Gerüchten um die FC-Offensive dran ist.
Horst Heldt will Jhon Cordoba und Mark Uth halten
Trotz seines schmalen Budgets hat Sportchef Horst Heldt (50) längst nicht abgehakt, dass Uth UND Cordoba weiter mit dem Geißbock auf der Brust stürmen.
Im EXPRESS macht er den FC-Fans Hoffnung auf einen Verbleib des 18-Tore-Duos: „Ja, warum auch nicht? Wir haben nie etwas anderes behauptet. Wir haben immer klar gesagt, dass wir beide gerne behalten wollen.“
Heldt kämpft um seine Stars und erklärt: „Das wichtigste Ziel für die nächste Saison ist es, in der Liga zu bleiben. Dafür brauchen wir eine konkurrenzfähige Mannschaft. Die aktuelle Situation ist natürlich nicht leicht für alle, auch nicht für uns – aber es ist jetzt auch nicht so, dass wir erst 40 Spieler verkaufen müssen, um zehn verpflichten zu können.“
Die Schwierigkeiten sind bekannt: Cordobas Vertrag läuft 2021 aus – bei einer vorzeitigen Verlängerung wird eine saftige Gehaltserhöhung fällig. Uth ist nach Ende seiner Leihe seit dem 1. Juli offiziell wieder Schalker – seine Ausstiegsklausel (zehn Millionen Euro) kann sich der FC nicht leisten.
So wird gemunkelt, Schalke wolle Cordoba eins zu eins gegen Uth tauschen. Und nach EXPRESS-Informationen ist beim FC tatsächlich ein solches Angebot eingegangen.
Für die Verantwortlichen war das allerdings gar kein Thema. Nicht nur, weil beide bleiben sollen – Cordobas Marktwert (kam 2017 für 17 Millionen Euro aus Mainz) dürfte weitaus höher als jener von Uth sein. Das Gespräch war dementsprechend schnell beendet.
Für Heldt ist Kreativität gefragt: „Es ist klar, dass wir uns einen Transfer im Millionenbereich nicht leisten können und nicht leisten werden. Aber es gibt auch andere Wege, so einen Transfer zu stemmen“, sagt er über Uth.
Eine Möglichkeit: Da der Spieler unbedingt in Köln bleiben will und Schalke sein Gehalt sparen möchte, könnte Heldt seinen Ex-Klub doch noch von einer neuen Leihe mit verpflichtender Kaufoption überzeugen.
Wo liegt Kölns Schmerzgrenze für Jhon Cordoba?
Bei Cordoba muss sich der FC – auch wenn er am liebsten verlängern will und dem Kolumbianer ein erstes Angebot unterbreitet hat – mit mehreren Szenarien auseinandersetzen.
Heldt: „Es gibt drei Möglichkeiten: Vertragsverlängerung, ihn behalten mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder einen Verkauf. Aktuell fokussieren wir uns auf das erste Szenario. Wir haben ihm dabei nicht die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, er muss sich sofort entscheiden.“
Wie viel müsste ein Klub zahlen, damit Heldt schwach wird? „Bei Transfers muss man immer flexibel sein. Wenn jemand fünf Millionen für Jhon bietet, antworte ich darauf erst gar nicht (lacht). Bei jedem Spieler gibt es eine Schmerzgrenze. Wir sind Aufsteiger, wir müssen uns mit allem beschäftigten, alles andere wäre fahrlässig“, lässt er sich nicht in die Karten schauen.
Nach EXPRESS-Informationen würde der FC erst ab 15 Millionen Euro ins Grübeln kommen. Oberhalb der 20 Millionen wäre die Sache wohl klar – fraglich, ob ein Interessent im Corona-Sommer so tief für Cordoba in die Tasche greift.
Gerüchte um Max Kruse
Als mögliche Alternative für Uth und Cordoba geisterte zuletzt der Name Max Kruse (32) ums Geißbockheim. Der Ex-Bremer hat seinen Vertrag bei Fenerbahce Istanbul wegen ausstehender Gehaltszahlungen gekündigt und anschließend erklärt: „Wenn ich es mir aussuchen kann, dann liegt meine Zukunft in der Bundesliga. Das Portemonnaie ist nicht mehr so wichtig. Ich glaube, dass ich für fast alle Klubs in der Bundesliga bezahlbar bin.“
Heldt reagiert auf Nachfrage: „Das haben wir zur Kenntnis genommen. Er ist ein herausragender Fußballer, der seine Qualitäten schon oft genug unter Beweis gestellt hat. Es gibt aber keinen Kontakt zu ihm.“
Den wird es nach EXPRESS-Informationen auch nicht geben. Kruse passt einfach nicht zur FC-Philosophie, gilt nicht mehr als der laufstärkste Spieler, wäre der Falsche für das gewünschte Pressing. Nach Platz 18 in der Lauftabelle schweben Köln bei allen Qualitäten Kruses andere Typen vor.
Lockt ein internationaler Spitzenklub? Neue Gerüchte um FC-Kader-Planer Aehlig
Zieht es Kölns Lizenzbereich-Leiter Frank Aehlig (52) zum AC Mailand? EXPRESS hatte bereits im April über das Gerücht berichtet, der Kader-Planer könne Ralf Rangnick (62) nach Italien folgen (hier lesen Sie mehr). Laut „Geissblog“ nimmt ein solcher Wechsel nun Formen an. Frank Aehlig gilt als Wunschkandidat für Ralf Rangnicks Team
Hintergrund: Aehlig arbeitete einst bei RB Leipzig mit Rangnick Seite an Seite und hat den Kontakt zu dem früheren Bundesliga-Trainer nie verloren. Aktuell ist Rangnick nach sieben Jahren in Leipzig als „Head of Sport und Development Soccer“ im Red-Bull-Konzern tätig. Sponsored Ad
In Mailand soll er den Posten des Sportdirektors übernehmen, Verhandlungen hat er bereits bestätigt. Diese ziehen sich allerdings schon seit Monaten – es ist unklar, ob es wirklich zu einer Einigung kommt.Sollte es mit einem Engagement klappen, gilt Aehlig als Wunschkandidat für Rangnicks Team. Er selbst möchte die Gerüchte nicht kommentieren.
Frank Aehlig übernahm nach Armin Vehs Abgang
Bereits im vergangenen Sommer hatte es Spekulationen um eine Rückkehr zu RB Leipzig gegeben, wo Aehlig vor seinem FC-Job von 2014 bis 2017 Sportkoordinator gewesen war. Doch statt zu wechseln, verlängerte der Dresdner seinen ursprünglich bis Juni 2020 laufenden Köln-Vertrag um zwei Jahre.
Nach dem vorzeitigen Abschied von Sportchef Armin Veh (59), der Aehlig zum FC geholt hatte, übernahm er im November 2019 interimsweise die sportliche Leitung.
Frank Aehlig für 1. FC Köln auf Trainersuche
Während das Präsidium um Werner Wolf (63) nach einem neuen Geschäftsführer fahndete, trieb Aehlig parallel die Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen Trainer Achim Beierlorzer (52) voran. Er traf sich unter anderem mit dem Ex-Herthaner Pal Dardai (44), bevor die Wahl schließlich auf Markus Gisdol (50) fiel. Als Mann für die erste Reihe sah sich Aehlig damals allerdings nicht – obwohl Präsident Wolf voll des Lobes für ihn war.
Viel Arbeit für Frank Aehlig und Horst Heldt
Die Chance, für einen ruhmreichen Klub wie den AC Mailand zu arbeiten, könnte er sich wohl kaum entgehen lassen. Doch ansonsten hat Aehlig keinen Grund, den FC zu verlassen. Sportchef Horst Heldt (50) und Trainer Gisdol betonten schon mehrfach, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert.
Zeugnis-Noten nach Saisonende So haben sich die FC-Spieler geschlagen
Der 1. FC Köln hat als Aufsteiger eine wellenförmige Saison hinter sich gebracht. Einem Tief zu Beginn und dem frühen Abschied von Trainer Achim Beierlorzer und Sportchef Armin Veh folgte das Hoch unter Markus Gisdol und Horst Heldt, das die Geißböcke bis auf Rang zehn spülte. Nach der Corona-Zwangspause blieb der FC in zehn Spielen sieglos, schaffte aber mit 36 Punkten und einem Torverhältnis von 51:69 als 14. trotzdem den angestrebten Klassenerhalt. Das Auf und Ab spiegelt sich auch in der Saisonleistung der Spieler wider.
Timo Horn (34 Spiele/0 Tore/0 Assists): An dem FC-Torwart scheiden sich weiter gerne die Geister. Intern auch für die nächste Saison von Sportchef Horst Heldt als Nummer eins deklariert, steht der 27-Jährige öffentlich nach jedem Fehler im Mittelpunkt der Kritik. Mit mehr Konstanz und Selbstsicherheit könnte der Ur-Kölner diesen Kritikern die passende Antwort geben. Note: 3-
Kingsley Ehizibue (31/1/1): Neuzugang und Stimmungskanone: Der Rechtsverteidiger startete stark, verbreitete dann auf der rechten Seite Chaos, um sich unter Gisdol zu stabilisieren. Viel Luft nach oben. Note: 4
Benno Schmitz (18/0/0): Mädchen für alles auf den defensiven Außenbahnen. Einige solide Auftritte, aber auch einige bedenkliche. Note: 4
Sebastiaan Bornauw (28/6/0): Shooting-Star des FC in dieser Saison. Der gerade einmal 21-jährige Belgier überzeugte durch reifes Auftreten, selbstbewusstes Spiel und Torgefahr. Kommender Führungsspieler, wenn er bleibt. Note: 2
Rafael Czichos (26/1/2): Bundesliga-Debüt mit 29 und feste Größe in der Innenverteidigung. Er hatte bei seinem Horror-Zusammenstoß in Berlin einen Schutzengel und feierte dank Corona noch in dieser Saison sein Comeback. Note: 3
Jorge Meré (11/1/0): Abgetaucht, unglücklich und letztlich nur noch die Nummer vier in der Innenverteidigung. Das spanische Juwel hat viel an Glanz und von seinem 30 Millionen Euro Marktwert verloren. Note: 5
Toni Leistner (13/0/0): Der Leihspieler von den Queens Park Rangers überzeugte als rustikaler Innenverteidiger auf Anhieb, ließ nach der Corona-Pause aber immer mehr nach. Note: 4
Noah Katterbach (18/0/0): Bundesliga-Premiere mit 18 auf Schalke und maßgeblich beteiligt am zwischenzeitlichen Höhenflug des FC. Ließ dann nach seiner Vertragsverlängerung aber Federn. Der Hochtalentierte musste als Linksverteidiger viel Lehrgeld bezahlen. Note: 3-
Jonas Hector (29/4/3): Der Kapitän war einer der Motoren des Aufschwungs unter Gisdol. Lauf- und spielstark, dazu torgefährlich. Nach Corona aber nur noch ein Schatten seiner selbst und durch zwei tragische, private Schicksalsschläge schwer getroffen. Note: 3+
Ellyes Skhiri (32/1/3): Tunesisches Laufwunder mit einem Gespür für das Räumliche. In Freiburg offenbarte sich sein Potenzial, das er allerdings nicht immer so wie beim 2:1 am 3. Spieltag abrufen konnte. Note: 2-
Marco Höger (15/0/0): Der Routinier entpuppte sich als Auslaufmodell, dessen Wert sich zunehmend als Führungsspieler neben dem Platz zeigte. Note: 4-
Birger Verstraete (9/0/1): Ganz starker Beginn unter Beierlorzer, dann durch Verletzungen zurück- und aus dem Kader geworfen. Nach Irrungen neben dem Platz schließlich nach Antwerpen transferiert. Note: 4
Kingsley Schindler (13/0/2): Dem Ex-Kieler blieb erst nur eine Nebenrolle, bevor er aufs Abstellgleis geriet. Note: 5
Elvis Rexhbecaj (13/0/4): Der Leihspieler aus Wolfsburg zeigte überragende Auftritte in Berlin und gegen Schalke, tauchte nach Corona aber mit in die Unscheinbarkeit ab. Note: 3-
Dominick Drexler (27/3/4): Bundesliga-Debüt mit 29 und in der guten Phase des FC mit vielen lichten Momenten. In den beiden schlechten Phase konnte der Bonner aber wenig Akzente setzen. Note: 3-
Florian Kainz (28/5/7): Torgefährlich, gut im Eins-gegen-Eins und bei Standards. Eine solide Saison für den Österreicher. Note: 3
Jan Thielmann (12/0/1): Sein Erstliga-Debüt beim 2:0 gegen Leverkusen stand sinnbildlich für den Aufschwung des FC unter Markus Gisdol mit jugendlichem Elan. Der inzwischen 18-Jährige blieb aber viel zu schüchtern, um sein ganzes Können entfalten zu können. Note: 4-
Marcel Risse (6/0/2): Ein Opfer seiner Verletzungshistorie und möglicherweise deshalb schon mit 29 am Ende seiner Karriere als Fußball-Profi. Note: 4
Ismail Jakobs (20/2/2): Emotionaler Dauersprinter, der mit Fans im Rücken vor Corona stark performte und nach Corona ohne Fans gar nicht mehr. Note: 4
Mark Uth (15/5/7): Der Leihspieler aus Schalke hob das FC-Spiel in der Rückrunde auf ein anderes Niveau, wirkte nach Corona aber zunehmend wie ein Fremdkörper. Note: 3+
Jhon Cordoba (29/13/2): Kraftvoll, dynamisch, kaum zu halten und wichtige Anspielstation. Der Kolumbianer rechtfertigte seine 17 Millionen Euro-Ablöse aus dem Sommer 2017 und schaffte den Durchbruch als Bundesliga-Torjäger. Note: 2
Anthony Modeste (27/4/1): Ein typisches Modeste-Tor beim 2:1 in Freiburg, dann aber nur noch Bankdrücker. Als er nach Corona aus der Joker-Rolle heraus gerade zu alter Form gefunden hatte, litt der Franzose unter der zunehmenden Grüppchenbildung im Team. Note: 4+
Simon Terodde (23/3/1): Blieb als Torjäger auf der Schwelle zwischen viel zu gut für die 2. Liga und nicht ganz ausreichend für die 1. Liga hängen. Note: 4
Was die FC-Profis von Leon Goretzka lernen können Die Spieler des 1. FC Köln haben sich in den Urlaub verabschiedet. Wenn sie Anfang August wiederkommen, werden sie auf ein verändertes Athletik-Trainerteam treffen. Für die freie Zeit haben sie individuelle Trainingspläne mitgekommen. Man darf gespannt sein, ob sich einer der FC-Profis Leon Goretzka zum Vorbild genommen hat. Der Bayern-Star hatte seinen Körper in der Corona-Pause transformiert und sein Leistungsniveau dadurch noch einmal deutlich angehoben.
Dennis Morschel ist nicht mehr Reha-Trainer beim 1. FC Köln. Der 35-jährige wechselt aus dem Athletik-Team der Geißböcke zur neuen Saison zu Borussia Dortmund. Nachdem Morschel 2016 von Preußen Münster in das Kölner Nachwuchsleistungszentrum gewechselt war, war er im Januar 2018 als Nachfolger von Marcel Abanoz zu den FC-Profis gewechselt. Zusammen mit Max Weuthen, der als Athletik-Trainer den Posten von Yann-Benjamin Kugel übernahm, betreute Morschel fortan die Profis. Nun der Abschied zum BVB.
Ein Nachfolger ist bereits gefunden und kommt erneut aus dem eigenen Nachwuchs. Leif Frach übernimmt Morschels Posten. Der studierte Sportwissenschaftler, der auch den B-Trainerschein besitzt, hatte nach seinem Abschluss an der Sporthochschule Köln als Reha-Coach bei Werder Bremen begonnen. Nach zwei Jahren war er zurück nach Köln zum FC gewechselt, um anschließend erneut für den Nachwuchs des SVW zu arbeiten, schließlich als Leiter der Athletik-Abteilung im Werder-Nachwuchs. Von dort aus war er 2018 erneut zurück nach Köln zum FC gewechselt und hatte Morschels und Weuthens Posten im FC-NLZ übernommen. Nun also der Aufstieg zu den FC-Profis unter Markus Gisdol an Weuthens Seite.
Goretzka kann als Vorbild dienen Noch ohne Frach hatte Weuthen den Trainingsplan für die Sommerpause der Kölner erstellt. Gisdol hatte angedeutet, dass die Spieler nach der langen und kräftezehrenden Saison eine längere Zeit bekämen, um sich zu erholen. Nicht bekannt ist, ob so mancher Spieler jedoch darum gebeten hat, einen straffen Trainingsplan für die Pause zu erhalten. Um einen solchen hatte Leon Goretzka vom FC Bayern im März gebeten, um sich in Abstimmung mit der Physio-Abteilung des Rekordmeisters auf ein kaum vorstellbares Niveau zu trainieren. Als die Saison Ende Mai wieder begann, war Goretzka kaum wiederzuerkennen. Von dem schlaksigen Mittelfeldspieler war nichts mehr zu sehen. Stattdessen hatte sich der Nationalspieler mehrere Kilo Muskelmasse antrainiert, sichtbar an den Armen und den Schultern, vor allem aber – wie auf Instagram zu sehen – am Rücken und der gesamten Rumpfmuskulatur. Aus einem hochgewachsenen, aber schmalen Goretzka wurde ein Mittelfeld-Bulle, weiterhin schnell auf den Beinen, nun aber auch robuster wie kaum ein zweiter Spieler in der Bundesliga. Der Erfolg war auf dem Rasen sofort sichtbar: In den Zweikämpfen am Boden wie in der Luft stärker, noch selbstbewusster und mit schier grenzenlosem Vertrauen in seinen Körper, blühte Goretzka im Saison-Endspurt noch einmal auf und brillierte mit drei Toren und vier Vorlagen im Kampf um die Meisterschaft.
Schnell fragten Experten: Würden nun auch andere Fußballprofis Goretzkas Weg gehen und die Sommerpause nutzen, um sich entsprechend aufzutrainieren? In der Vergangenheit hatten Spieler wie Robert Lewandowski, Cristiano Ronaldo oder Gareth Bale für derartige körperliche Verwandlungen gestanden und sich so in die Weltspitze katapultiert. So weit ist Goretzka noch nicht, doch seine Rolle beim FC Bayern hat sich verändert. Zusammen mit Joshua Kimmich hat er sich an die Spitze der nächsten Generation gesetzt. Wird er somit zum Vorbild für andere Fußballer, auch jene beim 1. FC Köln?
Muskeln und Tempo widersprechen sich nicht Immer wieder in den vergangenen Jahren gab es Diskussionen beim FC, ob die Spieler körperlich zulegen müssten. Läuferisch, aber auch muskulär. In der Abstiegssaison 2017/18 sprach Stefan Ruthenbeck beispielsweise nach dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt fast schon ehrfürchtig über die gegnerische Mannschaft. „Als die Jungs nach dem Spiel ihre Trikots ausgezogen haben, hat man gesehen, was sie so stark macht.“ Der FC war körperlich weit überlegen, Frankfurt hatte damals unter Niko Kovac auch deswegen so großen Erfolg, weil dieser besonderen Wert auf die Arbeit im Kraftbereich gelegt hatte. Längst gelten Ansichten überholt, wonach muskulär besonders ausgeprägte Profis automatisch an Geschwindigkeit verlieren. Ein Blick in andere Sportarten wie Rugby zeigt, dass ein besonders muskulärer Körperbau kein Widerspruch zu Topspeed und Wendigkeit sein muss. Ein Beispiel ist der vom FC Liverpool umworbene Adama Traoré von den Wolverhampton Wanderers. Ein Spieler, der beim FC Barcelona als schmächtiger Jugendlicher über die Außenbahn flitzte und sich dann über die Jahre zum wohl körperlich stärksten Fußball in Europa entwickelte. Ein Kraftpaket, sich auch derart schnellkräftig machte, dass er mit 37 (!) km/h aktuell als der schnellste Fußballer der Welt gilt.
Nur wenige FC-Spieler auf einem ähnlichen Niveau Leon Goretzka nutzte nun die Coronavirus-Unterbrechung, um sich körperlich derart zu transformieren, dass man sich fragen muss, warum das nicht alle Fußballprofis getan haben oder im Sommer tun werden. Nicht jeder Körper funktioniert und reagiert gleich auf Trainingsreize, nicht jeder Mensch kann muskulär gleiche Ergebnisse erzielen. Doch beim FC gibt es nur wenige Spieler, die in Sachen Robustheit ihren Gegenspielern meist überlegen sind. Jhon Cordoba und Christian Clemens gelten als die beiden größten Kraftpakete. Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos sowie Anthony Modeste stehen ihnen in nicht vielem nach. Doch allzu viele andere FC-Profis könnten sich an Goretzka, aber auch an Joshua Kimmich ein Beispiel nehmen. Auch der 25-jährige Defensivspezialist hat sich in den letzten zwei Jahren körperlich derart weiterentwickelt, dass er trotz seiner überschaubaren Körpergröße (1,76 Meter) bereits in der Innenverteidigung eingesetzt wurde. Spieler wie das Bayern-Duo haben erkannt, dass ihnen ein muskulöserer Körper nicht nur physisch weiterhilft, sondern auch psychologisch. Den Gegner beeindrucken, nicht angreifbar sein, Härte ausstrahlen: Bornauw und Cordoba waren beim FC in der vergangenen Saison auch deshalb die besten Feldspieler, weil sie ihren Gegnern körperlich häufig überlegen waren. Ob ihre Teamkollegen sich dies zu Herzen nehmen? Leon Goretzka hat vorgemacht, dass eine Veränderung kein Wunderwerk ist, sondern in wenigen Wochen herbeigeführt werden kann.
Mit Dom in die Saison 2020/21? Angebliche FC-Trikots geistern durchs Netz
Wie sehen die neuen Trikots des 1. FC Köln für die Saison 2020/21 aus? Eine Frage, die viele Fans fast genauso sehr wie der Transfermarkt beschäftigt.
Durchs Internet geistern bereits mehrere Entwürfe: Wie ein weißes Heim-Shirt mit schwarzer Dom-Silhouette und ein blaues Ausweichshirt, auf dem die Konturen des Kölner Wahrzeichens zu sehen sind – ähnlich wie eine EKG-Kurve.
Aber: Der Klub dementiert, dass es sich um die echten Trikots handelt. Woher die Entwürfe stammen, ist unklar. Die FC-Fans müssen sich also noch gedulden.
1. FC Köln präsentiert neue Trikots erst in der Saison-Vorbereitung
Die Präsentation der drei neuen Shirts ist für den Start der Vorbereitung geplant. Der wird durch das späte Saisonfinale erst Ende Juli/Anfang August sein. Getragen werden die Trikots dann erstmals in den Vorbereitungsspielen.
Über das Design schweigt man am Geißbockheim bislang gewohnt eisern. Dass der Dom zu sehen ist, wäre aber gar nicht mal unlogisch: Im vergangenen Jahr war dem Klub und Ausstatter Uhlsport mit dem blauen Ausweichshirt ein großer Erfolg gelungen. Und dieses ist bekanntlich mit der Silhouette der Kathedrale gemustert.
Alexander Wehrle erklärt Trikot-Formel
Uhlsport (mit Sitz im baden-württembergischen Balingen) geht in seine dritte Saison als FC-Ausstatter, musste in der 2. Liga beginnen und nun auch schleppende Absätze während der Corona-Krise hinnehmen.
Worauf der FC bei der Wahl seiner Trikots setzt, erklärte Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) bei der Vorstellung der Shirts im vergangenen Jahr. Kölns Finanzboss: „Der FC steht gleichermaßen für Tradition und Moderne, für klassische Werte und Mut zur Veränderung. Entsprechend haben wir auch unsere Trikots nach der traditionellen Formel kreiert, die unsere Fans sich wünschen: Zu Hause Weiß, auswärts Rot und zum Ausweichen ein besonderer Akzent.“ Das dürfte auch für die kommende Saison gelten.
Am Geißbockheim gibt es extra eine Trikotkommission mit Fan-Vertretern, die in die Entwicklung eng eingebunden ist. Womöglich handelt es sich bei den aufgetauchten Entwürfen um verworfene Vorschläge.
Suche nach Abnehmer für Jorge Meré gestaltet sich schwierig
Jorge Meré hat es in die Heimat gezogen. Der Innenverteidiger des 1. FC Köln verbringt seinen Sommerurlaub mit Freundin Marta in Spanien. Die freie Zeit unter südländischer Sonne wird der 23-Jährige sicherlich auch dazu nutzen, um über seinen weiteren sportlichen Weg nachzudenken, dessen jüngster Verlauf ihn nicht mehr glücklich stimmen kann.
Hinter dem U21-Europameister von 2019 liegt eine verkorkste Saison mit nur elf Einsätzen (ein Tor) in der Fußball-Bundesliga, davon gerade einmal fünf von Beginn an. Unter Trainer Markus Gisdol ist Meré im mannschaftsinternen Innenverteidiger-Ranking hinter dem gesetzten Sebastiaan Bornauw, Rafael Czichos sowie Leihgabe Toni Leistner zwischenzeitlich auf den vierten Platz zurückgefallen. Gisdol bevorzugt im Abwehrzentrum körperliche Robustheit, Meré steht dagegen eher für den filigranen Verteidiger. Guter Start und schwaches Ende
Dabei hatte seine Zeit beim 1. FC Köln vielversprechend begonnen. Jorge Meré galt in der Abstiegssaison 2017/18 als einer der wenigen Gewinner, ging mit in die Zweite Bundesliga und verhalf zum direkten Wiederaufstieg. Doch seit dem vergangenen Sommer läuft bei dem Innenverteidiger kaum noch etwas zusammen. Meré wirkte nicht vollständig austrainiert, hatte immer mal wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen und wurde im Herbst durch eine Rot-Sperre weiter zurückgeworfen.
Längst ist die einstige Kölner Stammkraft nur noch Ergänzungsspieler. Merés früherer Marktwert von 30 Millionen Euro ist eingebrochen, der Spieler unzufrieden mit seiner Rolle als Bankdrücker, wie FC-Sportchef Horst Heldt erklärt hatte: „Wenn man sich in Jorge und auch andere, die zu wenig spielen, hineinversetzt – die sind immer verärgert.“ Zu Schulden hat sich Meré aber offenbar nichts kommen lassen: „Jorge ist ein absoluter Sportsmann und er hat nicht so agiert, dass man jetzt mit dem Finger auf ihn zeigen müsste“, sagte Heldt.
Immer wieder Wechselgerüchte
Dennoch entstand während der vergangenen drei Jahre selten das Gefühl, dass Jorge Meré am Geißbockheim so richtig angekommen ist. Seit seiner Unterschrift beim FC im Sommer 2017 für eine Ablösezahlung von sieben Millionen Euro an Sporting Gijón ranken sich immer wieder Wechselgerüchte um ihn. Die Meldungen stammen vor allem aus dem Herkunftsland des Abwehrmannes. Erst im Juni hatte die spanische Sportzeitung „Marca“ gemeldet, Meré stünde vor einer Einigung mit dem FC Valencia. Doch wie die Rundschau erfuhr, hat aktuell kein einziger Verein eine Anfrage für Meré beim 1. FC Köln hinterlegt.
Sein Vertrag beim Tabellenvierzehnten der gerade abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit läuft nach einer noch unter Heldts Vorgänger Armin Veh getätigten vorzeitigen Verlängerung zwar noch bis 2023. Sollte sich jedoch ein Interessent finden, würden ihm die Kölner bei einem entsprechenden Angebot wohl keine Steine in den Weg legen. Schließlich ist der FC in Zeiten der Corona-Krise darauf angewiesen, das eigene Transferbudget aufzustocken, um den Kader samt seiner anfälligen Defensive fit zu machen für die zweite Erstliga-Saison in Folge.
Unklar ist auch, ob Toni Leistner noch einmal für den 1. FC Köln auflaufen wird. Der 29-Jährige steht nach abgelaufenem Leihgeschäft mit dem englischen Zweitligisten Queens Park Rangers seit dem 1. Juli nicht mehr bei den Geißböcken unter Vertrag. Leistner legte in seinem 13 Einsätze umfassenden Halbjahr beim FC einen sehr ordentlichen Beginn hin, baute in der Schlussphase aber deutlich ab. Gespräche zwischen Leistner und dem FC soll es bereits gegeben haben. Bekannt ist jedoch auch, dass die Kölner ihren eingeschlagenen Weg, verstärkt auf den eigenen Talentschuppen zu setzen, fortführen möchten – und dass sie in diesem Zuge den bisherigen U19-Kapitän und -Abwehrchef Robert Voloder vor kurzem mit einem langfristigen Profivertrag ausgestattet haben.
Torwart-Suche: Neue Nummer zwei? Ihn verpflichtete Horst Heldt schon einmal
Der 1. FC Köln sucht eine neue Nummer zwei, einen Herausforderer für Stammkeeper Timo Horn. Und auf dem Markt ist ein Torhüter, den Sportchef Horst Heldt schon einmal verpflichtet hat: Michael Esser (32).
2017 holte er den damaligen Darmstädter für zwei Millionen Euro zu Hannover 96. Ein Jahr später wurde Esser zum Stammkeeper der Niedersachsen. Nach Hannovers Abstieg verdrängte Rückkehrer Ron-Robert Zieler (31) den gebürtigen Castrop-Rauxeler allerdings wieder.
In der Winterpause der abgelaufenen Saison versuchte Esser sein Glück daher bei der TSG Hoffenheim, doch auch bei den Kraichgauern musste er sich hinten anstellen. Am 30. Juni ist sein Vertrag ausgelaufen, dementsprechend wäre er ablösefrei zu haben. Union Berlin ebenfalls mit Interesse an Michael Esser
Nach EXPRESS-Informationen zählt Esser sowohl beim FC als auch bei Union Berlin zum Kandidatenkreis. Kölns Mitaufsteiger hat Stammkeeper Rafal Gikiewicz an Augsburg verloren. Sportchef Heldt lässt sich nicht in die Karten schauen, sagt: „Wir haben noch keine Personalentscheidung getroffen.“ Esser wurde bereits 2019 beim FC gehandelt, dann verlängerte der Klub den Vertrag von Thomas Kessler allerdings noch mal um ein Jahr.
Klar ist, dass der FC nur mit drei Profi-Torhütern in die neue Saison gehen will. Daher wurde der Vertrag von US-Boy Brady Scott (21) nicht verlängert. Talent Julian Krahl (20) soll als Nummer drei des Bundesliga-Teams in der Regionalliga Spielpraxis sammeln. Horst Heldt: „Brauchen auf jeder Position Konkurrenz“
Zur Suche nach einem Herausforderer für Horn sagte Heldt im EXPRESS-Interview: „Wir brauchen auf jeder Position Konkurrenz. Timo ist unsere Nummer eins und bleibt es auch in der kommenden Saison. Wir suchen eine Nummer zwei, die aber den Antrieb hat zu spielen. Wir wollen einen ambitionierten Torwart, der im Training alles gibt, der sich als Herausforderer definiert.“
Esser, der bereits zwei Bundesliga-Jahre als Stammkraft hinter sich hat, könnte so jemand sein.
Kölner Neuzugänge: Welche Spieler konnten überzeugen?
Sechs Neuzugänge konnte der 1. FC Köln unter dem ehemaligen Sportchef Armin Veh vor dem Saisonstart 2019/20 präsentieren. Nicht alle Spieler konnten dabei ihre Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis stellen, sodass Veh-Nachfolger Horst Heldt mit der Verpflichtung von drei Leihspielern im Winter noch einmal nachjustierte. Insgesamt fällt das Fazit der Kölner Transferaktivitäten im letzten Jahr jedoch versöhnlich aus.
Als Armin Veh im Sommer 2018 seinen Kader für die Mission Wiederaufstieg formte, erklärte der damalige Geschäftsführer, dass er alle Spieler auch für die Bundesliga geholt hätte. Eine kolossale Fehleinschätzung! Die meisten dieser Spieler sind nach nur zwei Jahren beim FC gescheitert, bei anderen Vereinen untergekommen oder haben keine Zukunft mehr am Geißbockheim. Einzig Rafael Czichos konnte in der abgelaufenen Erstliga-Saison seine Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis stellen. Dominick Drexler und mit großen Abstrichen Benno Schmitz zeigten in einigen Partien zwar durchaus gute Ansätze, werden aber in der kommenden Spielzeit um ihre Plätze kämpfen müssen.
Veh verdoppelte Transferbudget
Nachdem der FC im Winter des Zweitliga-Jahres mit Florian Kainz und Anthony Modeste zwei Spieler als Vorgriff auf die Bundesliga geholt hatte, mussten die Geißböcke in der vergangenen Sommerpause noch einmal finanziell ins Risiko gehen, um eine konkurrenzfähige Bundesliga-Mannschaft auf den Rasen zu bringen. Rund 20 Millionen Euro gab Veh vor der Saison für neue Spieler aus und verdoppelte damit das im Vorfeld geplante Transferbudget. Doch nicht alle Sommer-Neuzugänge konnten im Laufe der Saison überzeugen, sodass Horst Heldt im Winter mit drei Leihspielern in allen drei Mannschaftsteilen noch einmal nachlegen musste.
Als letzter Neuzugang im vergangenen Sommer hatte der Transfer von Sebastiaan Bornauw festgestanden. Mit einer Ablöse von rund sechs Millionen Euro lehnten sich die Geißböcke finanziell für den jungen Belgier aus Anderlecht weit aus dem Fenster. Doch schon früh in der Saison konnte der damals 20-jährige das Kölner Investment rechtfertigen. Ursprünglich als Alternative für Rafael Czichos eingeplant, erkämpfte sich Bornauw bereits am zweiten Spieltag seinen Stammplatz und verdrängte damit den eigentlich vor der Saison als gesetzt angesehenen Jorge Meré. Mit seiner Robustheit in der Defensive und seiner Torgefährlichkeit vor dem gegnerischen Tor entwickelte sich Bornauw zu einem der wertvollsten Profis im Kölner Kader. 28 Mal stand der auch außerhalb des Platzes als Vollprofi auftretende Belgier in der Bundesliga auf dem Feld und erwies sich für den FC als Glücksgriff. Seinen Marktwert dürfte der Abwehrspieler inzwischen mindestens verdoppelt haben und könnte den Geißböcken früher oder später bei konstant gleichbleibender Leistung eine hohe Ablösesumme bescheren, zumal der Innenverteidiger noch vier weitere Jahre Vertrag hat.
Leistner kam nur als Plan D
Obwohl Bornauw bei den Geißböcken eingeschlagen war, wollte der FC im Winter in der Innenverteidigung noch einmal nachlegen. Jorge Meré konnte sich weder unter Achim Beirlorzer noch unter Markus Gisdol durchsetzen, Lasse Sobiech verabschiedete sich im Januar zu Royal Mouscron nach Belgien. Als eigentliche Wunschlösungen für die Position galten erst Simon Palette und dann Benedikt Höwedes. Letztlich verpflichtete Heldt in Toni Leistner nur seinen Wunschkandidaten Nummer vier, denn auch an Panagiotis Retsos von Bayer 04 Leverkusen hatten die Kölner lange Zeit Interesse. Am Ende wurde es der 29-jährige Leistner von den Queens Park Rangers. Für den FC in der Rückbetrachtung eine kluge Entscheidung, denn spätestens seit Czichos‘ schwerer Verletzung brauchten die Kölner positionsgetreuen Ersatz. Dieser Aufgabe wurde Leistner zumindest vor dem Corona-bedingten Saisonabbruch vollends gerecht und fügte sich nahtlos in die damals noch funktionierende Kölner Elf ein. 13 Mal kam der gebürtige Dresdener insgesamt für die Geißböcke zum Einsatz, dürfte nun aber in die Englische Championship zurückkehren. Zwar ließ sich der FC eine Hintertür, doch eine Verpflichtung gegen Ablöse wäre aus Kölner Sicht eine große Überraschung.
Das Missverständnis mit Birger Verstraete
Im defensiven Mittelfeld legten die Kölner in dieser Saison gleich dreifach nach. Nachdem Matthias Lehmann seine Karriere beendet hatte und Vincent Koziello nicht zu überzeugen wusste, holte Armin Veh vor der Saison Ellyes Skhiri und Birger Verstraete. Während sich die Verpflichtung des Tunesiers bezahlte machte und Skhiri in seiner erster Bundesliga-Saison nicht nur Stammspieler wurde, sondern auch der dritte laufstärkste Spieler aller 18 Mannschaften, war die Beziehung von Verstraete und dem FC von gegenseitiger Enttäuschung geprägt. In der Hinrunde hatte der Belgier mehrfach mit körperlichen Problemen zu kämpfen und kam nur auf neun Einsätze. Zu Beginn der Saison hatte der giftige und zweikampfstarke Mittelfeldmann unter Beierlorzer noch zu überzeugen gewusst. Unter Gisdol spielte der 26-jährige aber keine Rolle mehr und flüchtete noch vor Ende der Saison zurück in seine Heimat. Die vier Millionen Euro, die der FC vor der Saison nach Gent überwiesen hatte, konnte Verstraete am Ende also nicht rechtfertigen.
Mit der frühen Aussortierung von Verstraete wollte Heldt im Winter auch auf dieser Position noch einmal Verstärkung holen. Marco Höger kam mit neun Einsätzen in der Hinrunde nicht über die Rolle des Reservisten hinaus. So sicherte der Geschäftsführer den Kölnern im Januar die Dienste von Elvis Rexhbecaj. Der Mittelfeldspieler wurde für anderthalb Jahre vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Nachdem der 22-jährige zunächst nicht an der gesetzten Doppel-Sechs Hector/Skhiri vorbei kam, erarbeitete sich Rexhbecaj im Laufe der Rückkehr immer mehr Spielanteile. Beim 5:0-Erfolg gegen Hertha BSC feierte der Spieler ein beeindruckendes Startelf-Debüt und konnte auch im darauffolgenden Spiel gegen Schalke 04 überzeugen. Nach der Corona-Unterbrechung wurde Rexhebcaj von Gisdol in jeder Partie mindestens eingewechselt, doch mit der schwindenden Leistung der gesamten Mannschaft ging auch der Stern des Leihspielers wieder allmählich unter. Trotzdem konnte der Mittelfeldmann in der Rückrunde sein Potential andeuten und könnte in seiner zweiten Leih-Saison beim FC zu einem wichtigen Baustein werden.
Ehizibue mit Licht und Schatten
Früh im Jahr 2019 machte der FC die Verpflichtung von Kingsley Ehizibue klar. Der Niederländer sollte die seit Jahren schwach besetzte rechte Abwehrseite der Geißböcke insbesondere durch seine Schnelligkeit aufwerten. Während Benno Schmitz und Matthias Bader schon in der Zweiten Liga nicht überzeugen konnten, erhoffte man sich am Geißbockheim, mit Ehizibue einen für die Bundesliga tauglichen Rechtsverteidiger gefunden zu haben. Während der aus Zwolle gekommene 25-jährige früh mit seinem enormen Tempo auffiel, zahlte Ehizibue gegen technisch starke Gegenspieler jedoch häufig Lehrgeld. Durch teilweise haarsträubende Ballverluste, schlechtes Stellungsspiel und falsches Timing in den Zweikämpfen brachte der Rechtsverteidiger den FC häufig zur Verzweiflung. Der für drei Millionen Euro aus der Eredivisie gekommene Ehizibue hat also in der kommenden Saison noch deutlich Luft nach oben. Sollte der Niederländer seine Schwächen ausbessern können und offensiv an seinen Flanken arbeiten, könnte der pfeilschnelle Abwehrspieler während seines noch bis 2023 laufenden Vertrags auch in der Offensive noch zu einer Waffe für die Geißböcke werden.
Ähnliche Attribute wie Ehizibue versprach sich der FC auch von Kingsley Schindler. Der offensive Flügelspieler kam vor der Saison ablösefrei von Holstein Kiel und galt als Wunschspieler von Markus Anfang. Dieser war zum Zeitpunkt von Schindlers Antritt bei den Geißböcken aber nicht mehr im Amt. Doch auch unter Achim Beierlorzer stand der Rechtsaußen an den ersten zehn Spieltagen in der Startelf. Dabei gelangen Schindler zwar zwei Torvorlagen, ein eigener Treffer blieb dem Offensivspieler ebenso verwehrt wie konstante Leistungen. Unter Gisdol verlor Schindler den Anschluss und kam in der Rückrunde nur noch zu zwei Kurzeinsätzen. Daher dürfte Schindler nach nur einer Saison beim FC zu jenen Spielern gehören, die sich in der Sommerpause Gedanken über ihre Zukunft machen dürften. Eine wirkliche Perspektive dürfte der gebürtige Hamburger bei den Geißböcken in der kommenden Saison nicht haben. Allerdings besitzt der Rechtsaußen noch einen Vertrag bis 2023. Zumindest ging man beim FC mit der ablösefreien Verpflichtung Schindlers kein großes finanzielles Risiko ein.
Ähnliches gilt für Julian Krahl, der zwar als Profi-Transfer gelistet wurde, jedoch lediglich in elf Regionalliga-Partien für die Geißböcke zwischen den Pfosten stand und auch keinen wirklichen Druck auf Thomas Kessler als Nummer ausüben konnte.
Als absolute Verstärkung erwies sich derweil Mark Uth als Leihgabe von Schalke 04. Der Angreifer kehrte im Winter auf Leihbasis zu seinem Heimatverein zurück und konnte sich nach einer schwachen Halbserie bei Königsblau sofort bei den Geißböcken fest spielen. Mit fünf Toren und sechs Vorlagen hatte der 28-jährige maßgeblichen Anteil am Kölner Klassenerhalt. Mit seiner Spielübersicht und Präsenz auf der Zehn zog Uth immer wieder die Aufmerksamkeit der Gegenspieler auf sich und verschaffte Jhon Cordoba in der Spitze damit wichtige Räume. Zudem sorgte Uth durch starke Standards und aus der zweiten Reihe für Gefahr. Kein Wunder, dass die Geißböcke den gebürtigen Kölner trotz Formschwäche gegen Ende der Saison auch im nächsten Jahr behalten wollen. Auch der Spieler würde bekanntlich gerne beim FC bleiben, noch steht eine weitere Verpflichtung aber angesichts der finanziell schwierigen Lage bei den Geißböcken und der hohen Ablöseforderung von Schalke 04 in den Sternen.
Fazit: Befriedigender Transfer-Sommer und stark nachjustiert
Insgesamt kann der 1. FC Köln – ganz im Gegensatz zum Vorjahr – mit seinen Transferaktivitäten in der Saison 2019/20 durchaus zufrieden sein. Mit Ellyes Skhiri und Sebastiaan Bornauw holten die Kölner zwei Leistungsträger und konnte den Kader durch die Verpflichtung von Kingsley Ehizibue zumindest perspektivisch aufwerten. Einzig Birger Verstraete funktionierte beim FC überhaupt nicht und hat den Verein inzwischen wieder verlassen. Auch Kingsley Schindler konnte seinen Wert für den FC noch nicht unter Beweis stellen. Dafür hat Sportchef Heldt im Winter die Schwachstellen des Kaders erkannt und mit Mark Uth, Elvis Rexhbecaj und Toni Leistner für weitere Verstärkung gesorgt. Da die aktuelle Mannschaft des FC jedoch zum Großteil noch von Armin Veh zusammengestellt wurde, wird sich Heldt erst im nächsten Jahr so richtig an seinen Transfers wird messen lassen können.
‚Stellenabbau‘ beim FC: Öffnet sich die Tür für Leistner nochmal?
Ohne einen Sieg haben sich die Domstädter nach dem Restart der Bundesliga über die Ziellinie gequält. Der 1.FC Köln hat sein Saisonziel Klassenerhalt erreicht, die Euphorie darüber fiel aber aus. Gleich nach dem letzten Abpfiff der Spielzeit ging der Fokus auf die Personalplanung über. Toni Leistner könnte dabei noch eine Rolle spielen.
Für den Augenblick ist die Leihe des Abwehrspielers von den Queens Park Rangers beendet. Ob es ein Abschied auf Zeit oder ein Lebewohl für immer ist, wird sich in den kommenden Wochen und vielleicht gar Monaten klären. „Wir haben Stand heute eine ganze Reihe an Innenverteidigern unter Vertrag, mit denen wir uns beschäftigen müssen“, zitiert der Express Horst Heldt. Der Sportchef liefert so den entscheidenden Hinweis. Der FC muss ‚Stellenabbau‘ betreiben, dann kann Leistner sehr wohl wieder in den Mittelpunkt rücken.
Platz schaffen für Leistner
Das Duo aus Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos gilt als gesetzt, im Kader hat außerdem Eigengewächs Robert Voloder einen Platz sicher. Laut des Boulevardblatts bleibt da Raum für zwei weitere erfahrenere Kräfte. Aktuell wären das Jorge Mere, Lasse Sobiech und womöglich Frederik Sörensen, der noch bis Monatsende auf Leihbasis bei den BSC Young Boys in der Schweiz spielt. Hinzu kommen Joao Queiros und Yann Aurel Bisseck, die aber wie Sobiech keine große Zukunft in Köln haben dürften. Sprich: Auch entweder Mere oder Sörensen müssten den Klub wohl verlassen, um Leistner die Tür zu öffnen.
„Kein Franz Beckenbauer“
„Toni hat das in der Rückrunde hervorragend gemacht. Er hat genau das eingebracht, was wir uns von ihm erwartet haben“, lobt Heldt jedenfalls. Der 29-Jährige bestach mit seiner resoluten Zweikampfführung, offenbarte aber auch Schwächen mit dem Ball am Fuß. In Köln wussten sie davon natürlich vorher, „dass er kein Franz Beckenbauer ist, der von hinten durch das ganze Mittelfeld nach vorne dribbeln kann“, wie Heldt formuliert. Die Leihe im Winter verbucht er dennoch als Erfolg, und schließt das Kapitel keineswegs endgültig. „Wir werden jetzt schauen, wie es weitergeht.“ Leistner steht in London bei QPR noch bis 2021 unter Vertrag.
Die Bundesliga-Saison des 1. FC Köln Ein guter Bock springt nur so hoch wie er muss?
Der 1. FC Köln schafft in einer Achterbahnsaison den Klassenerhalt, doch die jüngsten Auftritte geben allen Grund zur Sorge. Für die Bundesliga-Tauglichkeit muss sich einiges ändern in der Wohlfühloase am Geißbockheim.
Im Grunde genommen könnten beim 1. FC Köln alle Beteiligten zufrieden sein. Die „Geißböcke“ haben das erklärte Saisonziel, ein weiteres Jahr in der Bundesliga spielen zu dürfen, erreicht. Sogar im Grunde genommen recht souverän: Zum einen stand rechnerisch der Klassenerhalt nach dem Remis gegen Eintracht Frankfurt schon vor dem abschließenden Spieltag fest, zum anderen hatte der FC schon vor der Corona-Pause die für den Ligaverblieb letztlich nötige Punktzahl auf die Habenseite gebracht. Dass im Umfeld des Bundesliga-14. dennoch eher Unzufriedenheit herrscht, hat vor allem mit der Bilanz zu tun, die die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol nach der Fortsetzung des Spielbetriebs einfuhr.
In den neun Spielen holte der FC keinen einzigen Sieg, lediglich vier Remis stehen den fünf Niederlagen gegenüber. Negativer Höhepunkt des augenscheinlichen Abwärtstrend bei den Kölnern nach dem Re-Start: Die desaströse Leistung beim 1:6 in Bremen zum Abschluss der Spielzeit. Doch auch ohne das Debakel an der Weser waren die Fragezeichen rund ums Geißbockheim angesichts der schwachen Auftritte im Saisonendspurt größer geworden. Statt an die starken Spiele zu Jahresbeginn anzuknüpfen, als die „Geißböcke“ sogar zwischenzeitlich Richtung Europapokal schielten, präsentierte sich die Gisdol-Elf nach der Corona-Pause wie ein zukünftiger Absteiger. Die Ergebnisse zeigen das deutlich auf: Lediglich die kriselnden Schalker holten seit dem Re-Start weniger Punkte als der FC.
„Voll befriedigend“? Verheerendes Zeugnis für einen Proficlub!
Das ist auch der Hauptgrund, weshalb der Klassenerhalt mehr oder weniger ernüchtert zur Kenntnis genommen wurde. Ein Klassenerhalt, der dem FC keineswegs zuflog. Wer die Saison Revue passieren lässt, dem dürfte das noch einmal deutlich bewusst werden. Nach der Niederlage bei Union Berlin und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz hatten wenige noch Geld auf einen Ligaverbleib der „Geißböcke“ setzen wollen. Dass am Ende dank eines Zwischenspurt der besten Sorte auch in der kommenden Spielzeit Bundesliga-Fußball im Müngersdorfer Stadion zu sehen sein wird, ist keine Leistung, die klein geredet werden sollte. Dass die Eindrücke seit dem Re-Start allerdings das Gesamtbild trüben, sollte niemanden verwundern. Die Befürchtungen, in der kommenden Spielzeit wieder dort zu stehen, wo der FC Anfang Dezember stand, sind nicht unberechtigt.
Diese extremen Schwankungen im Leistungsbild des 1. FC Köln, der aus dem Tabellenkeller dank einer fulminanten Siegesserie in Richtung Europapokal-Plätze stürmte, sollten den Verantwortlichen zu denken geben. Dass FC-Präsident Werner Wolf dieser Achterbahnsaison in seiner Bewertung die Note „voll befriedigend“ verpasst, spricht allerdings nicht für allzu großen Unbill über die Auftritte der „Geißböcke“ in der jüngsten Vergangenheit. Ein „Voll befriedigend“ mit nur einem Drittel ordentlicher Anwesenheit? Das ist tatsächlich eine stabile Bilanz – wenn der 1. FC Köln ein Langzeitstudent wäre, der nach 18 Semestern so langsam mal seinen Abschluss eintüten sollte. Für einen Proficlub im Leistungssport ist das ein verheerendes Zeugnis. Ein guter Bock springt offenbar nur so hoch, wie er muss.
Trotz der schwierigen Umstände: Zweifel an Gisdol wachsen
Der erneute Leistungseinbruch hat die Zweifel bei den FC-Fans jedenfalls wieder deutlich größer werden lassen, ob dieser Verein auch auf Strecke eine Chance in der Bundesliga haben wird. Und die Auftritte seit der Fortsetzung des Bundesliga-Betriebs haben auch die Zweifel an Trainer Markus Gisdol geweckt. Viele befürchten einen ähnlichen Verlauf wie in Hamburg, wo er es schaffte, eine totgeglaubte Mannschaft aus dem Dornröschenschlaf zu holen, vor dem Abstieg zu bewahren, aber alsbald nach der Sommerpause seinen Zauber zu verlieren. Auch diesmal hat es Gisdol schnell geschafft, einen emotionalen Zugang zum Team zu finden, diese für seinen Plan zu begeistern und damit Erfolge einzufahren. Und auch diesmal scheint es, als wäre diese Verbindung nach einer Unterbrechung gekappt.
Es gibt viele Variablen in dieser Rechnung – es war tatsächlich eine turbulente Saison für die „Geißböcke“, deren Aufs und Abs oft kaum erklärlich wirkten. Und dennoch sollten es die Verantwortlichen vermeiden, diese Umstände als allzu bequeme Alibis zu nutzen und sich dahinter bestmöglich zu verstecken. Stattdessen muss eine schonungslose Analyse folgen, um die Voraussetzungen zu schaffen, auch in der kommenden Saison den Klassenerhalt möglichst nervenschonend einzufahren. Dass die Schwankungen der eigenen Leistungsfähigkeit und -bereitschaft auch in der Mannschaft und in der Führungsetage ein Thema ist, bewiesen die Aussagen nach der Bremen-Blamage, als unter anderem Marco Höger und Vizepräsident Carsten Wettich dies deutlich ansprachen. Daraus müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Keine allzu schönen Aussichten für alle FC-Fans
Die Handlungsfähigkeit des Vereins ist dabei allerdings ziemlich eingeschränkt: Die Folgen der Coronavirus-Pandemie haben den FC hart getroffen, allerdings schlägt noch schlimmer die Misswirtschaft der Verantwortlichen in der jüngeren Vergangenheit zu Buche. Salopp formuliert: Die „Geißböcke“ haben spätestens seit der Qualifikation für den Europapokal das Geld mit der Schubkarre aus dem Fenster geschüttet. Teure Verpflichtungen wie Jannes Horn (sieben Millionen Euro) oder Niklas Hauptmann (3,4 Millionen Euro), die sportlich keine Rolle spielten. Viele Spieler, die in den sportlichen Planungen nicht mehr wichtig sind, können üppig dotierte Verträge ihr Eigen nennen. Kurzum: Das Preis-/Leistungsverhältnis des Kölner Kaders ist nicht gerade mit positiven Begriffen belegt.
Und nun eben dafür sorgt, dass selbst ein möglicher Umbruch, der offensichtlich allerdings nicht angedacht ist, schwierig zu finanzieren wäre. FC-Sportgeschäftsführer Horst Heldt, dessen Vertrag direkt nach Ende der Saison vorzeitig bis 2023 verlängert wurde, ist um seine Aufgabe weiß Gott nicht zu beneiden: 33 Spieler umfasst der Kölner Kader derzeit, große Sprünge auf dem Transfermarkt sind selbst bei einer umfassenden Rosskur nicht zu erwarten. Eine Verpflichtung von Schalke-Leihgabe Mark Uth, der in der Rückrunde ein enorm wichtiger Faktor für den Klassenerhalt gewesen war, scheint ebenso unrealistisch wie eine Vertragsverlängerung von Torjäger Jhon Cordoba, dessen Kontrakt bei den „Geißböcken“ im Sommer 2021 ausläuft. Keine allzu schönen Aussichten für alle FC-Fans.
Es muss sich einiges ändern in der Wohlfühloase am Geißbockheim
Aber gerade weil alle Beteiligten dank des schwachen Saisonendspurts mit „keinem guten Gefühl in die Sommerpause“ gehen, wie es Marco Höger ausdrückte, dürfen diese Vorzeichen keine Ausrede sein. Nicht die zu großen Teilen selbst verschuldete finanzielle Lage. Nicht die zu großen Teilen selbst verschuldete sportliche Situation. Nicht der schrumpfende Kredit der Verantwortlichen bei den eigenen Fans. Nicht die Frage, ob bald wieder Zuschauer im Stadion sein dürfen oder nicht. Nicht die immer wieder schnell herbeizitierte Erwartungshaltung der FC-Fans oder der vermeintlich außergewöhnliche Druck an einem Standort wie Köln. Es muss sich im Sommer viel ändern in der Wohlfühloase am Geißbockheim. Damit der Bock auch in der kommenden Saison zumindest so hoch springt, wie er muss. Allein das wird schon schwierig genug.
Schon drei Wirbelbrüche Jakobs hatte schwere Verletzungen
Ismail Jakobs gehört zu den Shootingstars beim 1. FC Köln. In der abgelaufenen Saison schwang sich der 20-jährige unter Markus Gisdol zum Stammspieler auf und gehörte im Winter und Frühjahr zu den besten Kölnern. Doch der Linksaußen hat in jungen Jahren schon schwere Zeiten hinter sich. Erstmals sprach er offen über schwere Verletzungen, die ihn seine Karriere hätten kosten können.
Dass Ismail Jakobs überhaupt noch beim 1. FC Köln spielt, haben die Geißböcke André Pawlak zu verdanken. Das erklärte Jakobs in einem Interview mit dem YouTuber Leeroy Matata. Bekanntlich hatte Jakobs im Frühjahr 2019 mehrere Angebote von Erst- und Zweitligisten vorliegen und war sich mit dem SC Paderborn eigentlich schon einig gewesen. „Ich stand kurz vor dem Wechsel, aber mein U21-Trainer André Pawlak ist zu den Profis gewechselt und hat hat sehr auf mich gesetzt“, sagte Jakobs. „Er hat dafür gesorgt, dass ich nicht wechsele und beim FC bleibe. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken.“
Jakobs verletzte sich zwar in der Sommer-Vorbereitung und zog sich einen Muskelbündelriss zu. Doch im Herbst kämpfte er sich zurück, debütierte unter Achim Beierlorzer in der Bundesliga und wurde unter Gisdol zum Stammspieler. Am Ende der Saison stand Jakobs 20 Mal auf dem Platz – in allen Spielen in der Startelf – und kam auf zwei Tore und zwei Vorlagen. Eigentlich Linksverteidiger, setzte Gisdol den schnellen Außenbahnspieler auf der offensiven linken Position ein.
Hohlkreuz als gefährliche Schwachstelle
Dass Jakobs überhaupt noch Bundesliga spielt, ist hingegen ein medizinischer Glücksfall für den 20-jährigen. Zwar war bislang bekannt, dass der gebürtige Kölner in der Jugend häufiger verletzt war. Doch erst jetzt sprach Jakobs erstmals offen über die Verletzungen, die weitaus gravierender waren als übliche Fußballer-Blessuren. „Ich habe ein ausgeprägtes Hohlkreuz und habe mir zweimal in der U19 und einmal in der U21 einen Wirbel gebrochen“, sagte Jakobs. Jedes Mal sei er vier Monate ausgefallen, habe sich aber zunächst keine großen Gedanken gemacht. „Dann hatte ich ein relativ heftiges Gespräch mit meinen Trainern, in dem sie mir Bilder vorgelegt haben, was passieren kann, wenn ein Rückenwirbel bricht.“ Erst durch dieses Gespräch sei Jakobs bewusst geworden, dass eine solche Verletzung zu schweren Einschränkungen bis hin zur Lähmung führen könne.
„Ich war zu jung, um mir darüber Gedanken zu machen“, gestand Jakobs in dem Gespräch. Er habe erst durch die Intervention der Trainer verstanden, dass er künftig anders an sich arbeiten musste. „Ich muss viel krasser als andere auf meinen Körper achten“, sagte Jakobs, der damals ein spezielles Trainingsprogramm erhielt und beim FC muskulär intensiv betreut wird, um seinen Körper auf die Bundesliga-Belastungen vorzubereiten. Mit Erfolg: Seit Herbst 2019 blieb Jakobs nahezu beschwerdefrei und gilt als einer der Hoffnungsträger der Geißböcke für die kommende Saison.
Der FC hätte die Saison mit der Corona-Pause beenden können
Der 1. FC Köln ist froh, dass die Saison 2019/20 zu Ende ist. Dank eines zwischenzeitlichen Kraftaktes haben die Geißböcke den Klassenerhalt geschafft. Nicht mehr und nicht weniger war das angekündigte Ziel. Der Saisonbeginn wirft aber genau wie das Ende zahlreiche Fragen auf und lässt den FC mit viel Arbeit für die Sommerpause zurück. Die Lehren einer Mammut-Saison.
Die Geschichte der Saison: Von zu Tode betrübt bis himmelhoch jauchzend und zurück innerhalb nur einer Saison – selbst für den von Höhenflügen und tiefen Abstürzen erprobten 1. FC Köln war die abgelaufene Saison eine außergewöhnliche Achterbahnfahrt. Die Nerven der Kölner Verantwortlichen und der FC-Anhänger wurden maximal strapaziert. Während in der Sommerpause vor einem Jahr die zunächst erfrischend offene und eloquente Art des Achim Beierlorzer für Aufbruchstimmung rund um das Geißbockheim sorgte, folgte nur wenig später der bittere Absturz. Beierlorzer war selbst viel zu aufgeregt endlich Bundesliga-Trainer zu sein, als dass er die Mannschaft hätte auf Kurs bringen können. Nach elf Spieltagen und nur sieben Punkten war das Kapitel Beierlorzer schon wieder beendet. Dann kam Markus Gisdol, weil, wie es schien, kein anderer wollte. In der öffentlichen Wahrnehmung war der 50-jährige bereits gescheitert, ehe er sein Amt beim FC angetreten hatte. Mit nur einem Punkt aus seinen ersten drei Spielen schienen sich die Kritiker auch bereits bestätigt zu fühlen, ehe die Kölner mit 24 Punkten aus zehn Spielen eine nie für möglich gehaltene Serie hinlegten. Es spricht für das schwache Niveau der Liga, dass diese eine gute Phase ausreichte, um die Klasse zu halten. Denn was sich zwischen Spieltag 26 und 34 beim FC abspielte, war punktmäßig und auch fußballerisch genauso schwach wie unter Beierlorzer. So nehmen die Kölner eine gefährliche Hypothek mit in die nächste Saison.
Das Endergebnis: Der 1. FC Köln hat seine erste Saison nach dem Wiederaufstieg auf Platz 14 beendet. Hätte man sich in Köln vor dieser Spielzeit umgehört, hätte wohl jeder Anhänger diese Endplatzierung unterschrieben. Mit fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang erreichte der FC sein Ziel Klassenerhalt mit bloßem Blick auf die Tabelle sogar souverän. Nach dem letzten Saisonsieg gegen den SC Paderborn sagte Gisdol zwar, dass 32 Punkte noch nicht für den Klassenerhalt reichen würden. Doch da hatte sich der Trainer getäuscht, denn Werder Bremen beendete die Spielzeit mit 31 Zählern auf dem Relegationsplatz. Der FC hätte also seine Saison mit der Corona-Unterbrechung beenden können und wäre trotzdem nicht abgestiegen. Böse Zungen behaupten gar, so mancher Spieler hatte die Saison tatsächlich bereits beendet. Und so wirft die Saison am Geißbockheim viele Fragen auf: Wie gut ist die Mannschaft wirklich? Welches Gesicht ist das wahre? Wie konnte es sein, dass der FC im Frühjahr derart über seinen Verhältnissen spielte? Und vor allem: Warum konnte sich der FC ohne Zuschauer nicht mehr motivieren und dümpelte unmotiviert und ziellos durch das Saisonfinale? Die Verantwortlichen sind längst aufgefordert, jeden Stein umzudrehen, um Antworten zu finden. Denn fest steht: Nicht nur wäre mit der Ausgangslage von 32 Punkten und Platz zehn nach 25 Spieltagen wesentlich mehr möglich gewesen als Platz 14. Vor allem gilt der FC nun schon wieder als einer der ersten Abstiegskandidaten für die kommende Saison. Für die Sommerpause, vor allem aber für die Transferarbeit des Horst Heldt alles andere als eine ideale Voraussetzung.
Spiel der Saison: Der 2:0-Derbysieg über Bayer 04 Leverkusen am 15. Spieltag wird in der Rückbetrachtung des FC wohl als entscheidendes Spiel der Saison gelten. Zwar betitelte Markus Gisdol die einen Spieltag zuvor erlebte 0:2-Pleite bei Union Berlin als lehrreichstes Spiel. Doch mit dem folgenden Erfolg gegen die Werkself leitete der FC den Turnaround ein. Ein Derbysieg als Grundstein für den Klassenerhalt – wenigstens das wird die FC-Fans freuen. Darüber hinaus hatten sie in den rheinischen Duellen nichts zu lachen. Zwei Niederlagen gegen Gladbach, je eine Niederlage gegen Düsseldorf und Leverkusen und jenes wahnwitzige 2:2 gegen die Fortuna, das in der Nachbetrachtung womöglich der wichtigste Punktgewinn in der Coronaphase war, jedoch auch eine der schlechtesten Leistungen der Kölner.
Moment der Saison: Der Schlusspfiff nach dem letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Durch das 1:1-Unentschieden machten die Geißböcke den nach den ersten 14 Saisonspielen kaum mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt am 33. Spieltag auch rechnerisch perfekt gemacht. Mit einer Laola-Welle vor der leeren Südkurve bedankten sich die FC-Spieler symbolisch für die Unterstützung ihrer Fans, deren Abwesenheit in Corona-Zeiten wohl kaum einer Mannschaft so sehr geschadet hat wie dem FC.
Zitat der Saison: „Mein Kölsch ist nicht das beste. Erst nach zwei oder drei Kölsch wird es besser.“ (Mark Uth)
Gegensatz der Saison: Braucht es für die Auf-und-ab-Saison-der Geißböcke noch eine Statistik? Bitte sehr! Während der FC mit seiner Offensive um die internationalen Plätze hätte mitspielen können, zeigte sich die Defensive auf Zweitliga-Niveau. 51 erzielte Tore in der Bundesliga schafften die Kölner in den letzten 20 Jahren nur einmal – in der Europa-Saison unter Peter Stöger 2016/17. Besser waren die Geißböcke zuletzt mit 59 Toren in der Saison 2000/01. Hinten präsentierte sich der FC dagegen mit 69 Gegentoren so anfällig wie ansonsten nur in vier der sechs Abstiegsjahre. 2017/18, als es zuletzt in die Zweite Liga runter ging, kassierte der FC sogar nur ein Gegentor mehr. In der Saison 1984/85 schaffte der FC mit einer ähnlich schwachen Bilanz von 66 Gegentreffern zwar ebenfalls den Klassenerhalt, erzielte damals aber auch 69 eigene Tore und wurde mit dieser Bilanz am Ende sogar Tabellen-Dritter. In 2020/21 kassierte einzig Schlusslicht Paderborn (74) noch mehr Gegentreffer als der FC. Doch auch 69 Gegentore sind im Schnitt mehr als zwei Treffer pro Spiel gegen sich. Dass der FC damit überhaupt die Klasse halten konnte, lag einzig an der Effizienz vor dem gegnerischen Kasten.
Erkenntnis der Saison: Die Abwehrsorgen müssen genauso im Mittelpunkt der Aufarbeitungen von Markus Gisdol und Horst Heldt stehen wie der Erhalt oder die Ausweitung der Torgefährlichkeit. Der FC darf nicht den Fehler wie 2017 machen und glauben, dass sich die Torgefahr automatisch auf mehrere Schultern verteilen wird. Vor allem aber gilt es das Kölner Scheunentor zu schließen. Ansonsten geht der FC im zweiten Bundesliga-Jahr nach dem Wiederaufstieg schnurstracks wieder in Liga zwei.
Analyse: Finanzen beim FC Dem Abgrund entronnen, dem Abgrund entgegen
Der 1. FC Köln stolperte nach der Coronapause am Abstieg vorbei. Dadurch vermied er eine finanzielle Katastrophe. Doch die Aussichten bleiben auch in der Bundesliga schlecht. Denn der effzeh büßt nun für die Fehler, die er in der Vergangenheit beging. Die Transferphase droht schon jetzt zu einer Schauergeschichte zu werden.
Alexander Wehrle war verstimmt. Auf Sky war zu sehen, dass der Geschäftsführer des effzeh nach dem 0:3 grinsend zu den Bremer Verantwortlichen blickte. Einige Fans legten ihm das übel aus, woraufhin er dem Express sagte: “Nach dem Gegentor bin ich aufgestanden, und hab den Kopf geschüttelt und bitter gelacht. Es war mehr eine Art Galgenhumor. Und sicherlich keine Freude.” Doch seine Verstimmtheit begründete er mit einem weiteren Umstand: „Ich ärgere mich sehr darüber, in dem Spiel ging es um viele Millionen für uns.“
Damit lag Wehrle richtig. Bis zu fünf Millionen Euro hätte der effzeh durch einen Sieg gegen Bremen im kommenden Jahr an TV-Geldern einfahren können – ein Bremer Abstieg war dafür notwendig. Das Ende ist bekannt, der effzeh zerfiel beim 1:6 in Bremen schlimmer als der Aktienkurs von Wirecard. Die TV-Millionen? Erstmal futsch. Entweder war den Spielern nicht bewusst, dass sie auch um die Sicherheit ihrer Gehaltsschecks spielen, oder es war ihnen egal. Wehrles Unmut erklärt sich daher leicht. Mit den fünf Millionen Euro hätte er immerhin bereits die Gehälter von Marco Höger, Marcel Risse und Niklas Hauptmann bezahlen können.
Zu hohe Gehälter, zu lange Verträge
Denn es sind vor allem die Gehälter der Fußballspieler, die Wehrles Lage verkomplizieren. Ex-Geschäftsführer Armin Veh bemängelte bereits letzten Sommer, dass der Kader 53 Millionen Euro koste, aber überbezahlt sei. Neben den bereits genannten Höger, Risse und Hauptmann kassieren auch Jorge Meré, Lasse Sobiech und Christian Clemens siebenstellige Summen. Bei den Leihen von Frederik Sörensen, Salih Özcan und Jannes Horn zahlte der effzeh anteilig mittlere sechsstellige Summen, damit andere Vereine sie überhaupt ausleihen. Und alleine die Topverdiener Anthony Modeste, Timo Horn und Jonas Hector erhalten, zusammengerechnet, etwa zehn Millionen Euro – exklusive Punkteprämien. Diese fallen jedoch geringer aus, als der effzeh ursprünglich veranschlagte (36 statt 40 Punkte).
Zu den Gehältern kommen die Vertragslängen der Spieler. Alleine bis 2022 stehen Rafael Czichos, Benno Schmitz, Louis Schaub, Dominick Drexler, Marcel Risse, Florian Kainz und Vincent Koziello unter Vertrag. Eine Laufzeit bis 2023 existiert bei Timo Horn, Jorge Meré, Ellyes Skhiri, Kingsley Schindler, Niklas Hauptmann und Anthony Modeste. Im nächsten Sommer laufen lediglich die Verträge von Marco Höger, Christian Clemens, Simon Terodde und Jhon Cordoba aus. Viel Gehaltsvolumen wird also nicht frei, obwohl dies nötig wäre, um den Kader ausreichend zu verstärken.
Wo der effzeh auf der einen Seite zu lange Verträge mit zu hohen Gehältern schloss, radierte er auf der anderen Seite Transferwerte buchstäblich aus. Die von Jannes Horn und Frederik Sörensen sind ins Bodenlose gerutscht. Beide dürfte der effzeh nur loswerden, wenn er Teile des Gehalts weiter zahlt. Louis Schaub spielte nach einer ordentlichen Zweitligasaison schnell keine Rolle mehr, sodass er an den HSV verliehen wurde – offensichtlich war er noch einer der Wenigen, die andere Vereine haben wollten. Nach einer desaströsen Rückrunde in Hamburg besitzt er nur noch Ramschwert, eine Perspektive hat auch er beim effzeh nicht. Bei Birger Verstraete grenzte die Wertvernichtung an Vorsatz. Für rund vier Millionen Euro kam er als Hoffnungsträger für das defensive Mittelfeld aus Gent, für rund anderthalb Millionen Euro geht er nun nach Antwerpen. Er spielte bis zu seiner Verletzung durchschnittlich und dann keine Rolle mehr. Dass und wie der effzeh ihn während der Coronapause demütigte, dürfte ihm die letzte Motivation geraubt haben. Mit Florian Wirtz verlor der Verein zudem das größte Talent seit Jahren an Leverkusen, weil er in den Verhandlungen mit dem Nachwuchsstar nicht überzeugte.
Der Effzeh hat den finanziellen Vorteil verspielt
Die Kaderplanung der vergangenen Jahre entsorgte den finanziellen Vorteil, den sich der effzeh durch die Europa League-Teilnahme verschafft hatte. Die Diskrepanz zwischen sportlichem Potential und Gehältern sowie Vertragslängen fällt oft eklatant zum Nachteil des effzeh aus (Höger, Risse, T. Horn, Modeste). Armin Veh und Alexander Wehrle statteten Spieler mit langfristigen Verträgen aus, die den Kader aufblähen und das Budget auf Jahre belasten, dem effzeh aber sportlich keinen Mehrwert bieten (Hauptmann, Sobiech, Schmitz, Schindler). Spieler, die noch ein wenig Marktwert besaßen, wurden entweder nicht rechtzeitig verkauft (J. Horn, Sörensen) oder verramscht (Schaub, Verstraete). Aktuell würde der effzeh die neue Saison mit 34 Lizenzspielern beginnen – für mehr als 50 Millionen Euro Gehaltskosten und ohne die Gewissheit, dass dieser Kader den Klassenerhalt schaffen kann.
Zu der ungünstigen Ausgangslage beim Kader kommen infrastrukturelle Kosten. Der Stadtrat gab dem effzeh zwar grünes Licht für den Ausbau im Grüngürtel, doch für ein Rollen der Bagger müsste der Verein einen neuen Kredit aufnehmen. Nach Recherchen des Geissblog würden sich die Gesamtkosten bereits jetzt auf über 20 Millionen Euro belaufen. Kürzlich berichteten Medien zudem, dass die Stadionmiete erneut gedrückt werden solle, da die Geschäftsgrundlage wegen der Geisterspiele nicht mehr vorhanden sei. Dabei ist das Arrangement mit der Stadt schon jetzt so FC-freundlich, dass 2014 die EU-Kommission eingeschaltet wurde, um die Zulässigkeit zu prüfen. In der ersten Liga zahlt der Klub die Kompensation für eine extrem geringe Miete in Liga 2; er versichert sich somit gegen die eigene Unfähigkeit. Zumal die rund zehn Millionen Euro Miete nur auf dem Papier stimmen, denn der effzeh vermietet die Namensrechte an die städtische RheinEnergie. Sie zahlt dem Klub in der Bundesliga 3,5 und in der zweiten Liga 3 Millionen Euro. Den Versuch, im Lichte der steigenden TV-Einnahmen nochmals etwas an der Vereinbarung mit der Stadt zu ändern, darf man also durchaus als Verzweiflungstat bezeichnen.
Sehenden Auges nach unten
Angesichts dieser Ausgangslage wundern sich viele Fans über die (geplanten) Vertragsverlängerungen mit Horst Heldt und Markus Gisdol. Ihre Verträge hätten sich im Falle des Klassenerhalts ohnehin verlängert. Nun sollen sie, zu erhöhten Bezügen, bis 2023 laufen. Als Abfindungssumme soll jeweils ein Jahresgehalt fixiert worden sein. Bei Heldt meldete der effzeh schon Vollzug, bei Gisdol scheint es nur noch eine Frage von Tagen zu sein. Verwunderlich ist das nicht nur aufgrund der Leistungen der letzten Wochen, sondern auch vor dem Hintergrund der durchschnittlichen Amtszeit der Verantwortlichen. Bei den Trainern beträgt sie etwa seit Zvonimir Soldo 2009 343 Tage (inklusive der viereinhalb Jahre von Peter Stöger, exklusive derer läge sie bei 216), Gisdol liegt nun bei 224. Weder die letzten sportlichen Eindrücke noch die allgemeine Erfahrung deuten darauf hin, dass Gisdol bis 2023 im Amt bleiben wird. Für Heldt gilt Ähnliches. Auch wenn beide den Klassenerhalt und nicht die schlechte finanzielle Lage verantworten. Das tun vor allem Armin Veh und Alexander Wehrle.
Sie schlossen die meisten der Verträge ab, die nun schmerzen. Sie verpulverten den finanziellen Vorsprung des Vereins, indem sie den Großteil des Budgets bis 2022 und länger an Spieler banden, die sportlich und finanziell nur wenig Steigerungspotential boten. Sie sind dafür verantwortlich, dass der effzeh in der abgelaufenen Saison wieder bei Banken Überbrückungskredite aufnehmen musste, um das laufende Geschäft zu finanzieren. Und schlussendlich war es Wehrle, der nach dem Rauswurf Jörg Schmadtkes seinen alten VfB-Weggefährten Armin Veh als Geschäftsführer Sport beim Vorstand durchdrückte.
Eine Aufarbeitung dieser Geschehnisse fand weder im Verein noch in der KGaA statt. Mit Jürgen Sieger schmiss der Vizepräsident im Dezember hin, der diese hätte leisten können. Von den Verbliebenen signalisieren weder Präsident Werner Wolf noch die Vizepräsidenten Eckhard Sauren und Carsten Wettich ein Interesse daran; Wehrle scheint fester im Sattel zu sitzen als je zuvor.
Der effzeh hat sich in die aktuelle Lage sehenden Auges hineinmanövriert. Wehrle mag die Hauptverantwortung dafür tragen, doch die Versäumnisse anderer Verantwortlicher entschuldigt das nicht. Weder im Aufsichtsrat, noch im Präsidium kontrollierte man die Geschäftsführung ausreichend. Unterm Strich hat der effzeh so eine hervorragende Ausgangslage innerhalb von zwei Jahren vollkommen verspielt. Sportlich, strukturell und finanziell ist er wieder auf dem Niveau eines Fahrstuhlclubs angekommen. Ohne den sensationellen Lauf vor der Coronapause wäre er schon jetzt vermutlich wieder abgestiegen. Die aktuellen Leistungen, aber auch die Äußerungen von Spielern wie Marco Höger (“Man hat gemerkt, dass es für Bremen um viel geht und für uns nicht mehr um so viel.”) deuten nicht auf Besserung in der kommenden Saison hin.
Die Perspektive? Düster.
Die Perspektive bleibt daher nicht nur, aber auch in finanzieller Hinsicht, düster. Das aktuelle Geschäftsjahr wird der effzeh mit einem zweistelligen Millionenverlust abschließen, ein Minus ist auch im nächsten eingeplant. In den vergangenen Wochen sanken die Marktwerte des Kaders nochmals. Spielerverkäufe werden voraussichtlich nur mit Teilzahlungen, definitiv aber mit einem dicken Minus realisiert werden können. Vermutlich werden, wie im Fall Verstraete, mindestens diejenigen gehen, die noch ein wenig Transferwert besitzen. Niklas Hauptmann verlieh der effzeh nach Kiel, allerdings dürfte er hier, ähnlich wie bei Salih Özcan, einen Teil des Gehaltes weiterhin übernehmen. Was mit Leistungsträgern wie Sebastiaan Bornauw oder Jhon Cordoba passiert, ist offen. Bereits im Januar spekulierte Alexander Wehrle über einen größeren Transfer, der “die Dinge dann schnell verändern” könne. Das spricht zwar für Flexibilität in der Rhetorik, aber nicht auf dem Bankkonto. Denn schon im Januar war klar, dass die Wintertransfers den Spielraum für den Sommer weiter verengen. Der effzeh benutzt Einnahmen aus der Zukunft, um die Gegenwart zu flicken. Er ist in einen Teufelskreis wie unter Claus Horstmann geraten.
Ein weiteres Problem besteht im fehlenden Konzept, wie junge Spieler in den Profikader integriert werden und ihren Transferwert steigern sollen. Zwar brachten es Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann auf viele Einsätze. Doch diese entsprangen der Not, ihnen lag kein Plan zugrunde. In der nächsten Saison stehen mit Robert Voloder, Yann-Aurel Bisseck, Salih Özcan, Tomas Ostrak und Tim Lemperle fünf weitere Nachwuchsspieler im Kader. Bislang haben weder Horst Heldt noch Markus Gisdol erkennen lassen, was sie eigentlich mit ihnen vorhaben. Lediglich bei Özcan kündigte der effzeh vage an, ihm demnächst mehr Spielzeit verschaffen zu wollen. Auch bei der Integration von Jugendspielern in den Erstligakader scheint das Prinzip Hoffnung zu walten. Das größte Talent, Florian Wirtz, zog es zudem auf die andere Rheinseite.
Egal, wie man es drehen und wenden mag: Der Effzeh steht vor einem ungemütlichen Sommer. Alexander Wehrle und Horst Heldt steht eine Mammutaufgabe bevor. Sie müssen den Kader gleichzeitig verschlanken und verbessern – in personeller wie sportlicher Hinsicht. Sie müssen die Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre nun ausbaden. Im Falle Alexander Wehrles sind es sogar die eigenen.
„Das wird nicht noch mal reichen“ Nach FC-Analyse: Erste Chef-Ansage für die Profis
Das FC-Präsidium um Klub-Oberhaupt Werner Wolf wünschte sich nach Kölns Achterbahn-Saison eine umfassende Analyse von Sportboss Horst Heldt. Jetzt gibt es die erste Ansage für die Profis: Heldt und Trainer Markus Gisdol wollen den Spielern Beine machen!
Horst Heldt: „Ziel erreicht, aber nicht alles ist gut“
„Wir haben die Saison am Sonntag intensiv aufgearbeitet, diese drei sehr unterschiedlichen Blöcke“, sagt Heldt: „Die entscheidende Frage lautet: Was war die Herausforderung und das Ziel? Das haben wir mit dem Klassenerhalt erreicht – ein paar andere Vereine haben das nicht geschafft. Aber natürlich ist deshalb nicht alles gut.“
Vor allem eine Statistik beschäftigt die Verantwortlichen: Kein Bundesligist spulte weniger Kilometer ab als der FC. Heldt: „Wir waren die laufschwächste Mannschaft der Liga. Das war nicht ansatzweise befriedigend, das wollen und müssen wir verändern. Es wird nicht reichen, wenn wir noch mal so eine Performance abliefern.“
1. FC Köln: Platz 18 in der Lauftabelle
Als Gisdol den FC übernahm, lag die Mannschaft bereits auf Platz 18 der Lauftabelle. Dann kletterte Köln zwischenzeitlich nach oben – rutschte während der Sieglos-Serie nach der Corona-Pause aber wieder auf den letzten Rang ab.
Insgesamt waren die Kölner in dieser Saison 3833,1 Kilometer unterwegs. Vor dem FC stehen Fortuna Düsseldorf (3868 km) und Achim Beierlorzers Mainzer (3876,4 km). Angeführt wird die Lauftabelle von Bayer Leverkusen (4054,7 km) und Union Berlin (4007,2).
Ellyes Skhiri liefert beim 1. FC Köln den Top-Wert
Heldt verspricht Besserung: „Wir wissen, wo die Ansätze sind und wie wir in dieser Hinsicht mit den Spielern umgehen müssen. Das wird ein wesentlicher Bestandteil sein, wenn wir in die Vorbereitung starten.“
An einem Kölner können sich viele Mitspieler ein Beispiel nehmen: Ellyes Skhiri. Der tunesischer Sechser, der vor einem Jahr aus Montpellier zum FC kam, lief in seiner ersten Saison in Deutschland 374,9 Kilometer (im Schnitt 12,63 km pro Spiel) – der drittbeste Wert der Bundesliga.
Noch fleißiger als Skhiri waren lediglich Bayerns Joshua Kimmich (397,9 km) und Bremens Davy Klaassen (385,5 km). Zweitbester Kölner war Kapitän Jonas Hector (311,7 km) auf Platz 41. Ansonsten knackte kein FC-Profi die 300 Kilometer.
Heldt: „Unser Gesicht wird sich ein Stück weit verändern“
Der 1. FC Köln hat in den letzten zehn Bundesligaspielen der abgelaufenen Saison keinen Sieg mehr einfahren können. Geschäftsführer Horst Heldt will den Kader deshalb auch verändern.
Auf welchen Positionen der 1. FC Köln Verstärkung benötigt, ließ Horst Heldt im Express zwar offen: „Das möchte ich öffentlich nicht konkretisieren. Wir haben viele Verträge, die müssen wir erst mal abarbeiten.“ Doch der Geschäftsführer kündigte an: „Wie gesagt: Unser Gesicht wird sich ein Stück weit verändern, das ist klar.“
Heldt will neue Reize setzen
Der Endspurt hat gezeigt: Dauerhaft langt die Qualität so nicht für die 1. Bundesliga. Zwar hatte das Team unter Trainer Markus Gisdol eine überragende Phase mit 24 von 30 möglichen Punkten. Allerdings fehlte die Konstanz. „Wir sind davon überzeugt, dass wir neue Reize setzen müssen, aber wir haben auch gewisse Rahmenbedingungen, die wir einhalten müssen“, sagte Heldt.
Schmales Budget, doch der Kader soll zum Trainingsaufakt ein Gesicht haben
Er verwies sofort auf die Schwierigkeiten: „Wir haben ein schmales Budget, das wird nicht einfach.“ So müsse zunächst der Kader verkleinert werden: „Dafür haben wir Zeit, das muss nicht am 2. Juli stehen.“ Heldt setzte sich dennoch eine Linie: „Als persönliches Ziel habe ich mir gesetzt, möglichst viele Personalentscheidungen bis zum Trainingsauftakt zu klären.“
War's das für den FC? Schalke-Boss mit Uth-Ansage: „Wir planen mit ihm“
Kämpft Köln vergeblich um Mark Uth oder pokert der FC Schalke 04 nur? Jochen Schneider, Sportvorstand der Königsblauen, erklärte im „Doppelpass“, dass er für die kommende Saison mit dem kölschen Offensiv-Star plane!
Jochen Schneider: „Mark Uth kommt zurück“
Angesprochen auf Uth und Sebastian Rudy (ausgeliehen an die TSG Hoffenheim) sagte der Schalke-Boss am Sonntag unmissverständlich: „Uth und Rudy kommen zurück. Das sind gestandene Bundesliga-Spieler, die das Gerüst in der Mannschaft bilden. Mit ihnen planen wir.“
Dabei möchte Uth (fünf Tore, sechs Vorlagen in 15 FC-Einsätzen) nach seiner halbjährigen Leihe doch unbedingt am Geißbockheim bleiben. Sportboss Horst Heldt (50) bekräftigte unter der Woche im EXPRESS-Interview noch einmal, dass er den gebürtigen Kölner fest verpflichten will.
Horst Heldt will Mark Uth beim 1. FC Köln halten
Der FC-Sportchef: „Wir wollen ihn gerne behalten und er kann sich das auch sehr gut vorstellen. Wir sind im Austausch mit Schalke 04. Es ist klar, dass wir uns einen Transfer im Millionenbereich nicht leisten können und nicht leisten werden. Aber es gibt auch andere Wege, so einen Transfer zu stemmen.“
Uth soll auf Schalke rund vier Millionen Euro Jahresgehalt verdienen. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Stimmen aus dem Klub-Umfeld gegeben, laut derer S04 sich Uths Lohn gerne sparen würde.
Jochen Schneider: „Viel Kapital an Leihspieler gebunden“
Sind Schneiders Worte also nur Taktik, um den besten Preis rauszuholen? Neben seiner Uth-Ansage erklärte er am Sonntag auch: „Viel Kapital ist an Spieler gebunden, die wir verliehen haben. Wenn wir junge gute Spieler holen können, dann können wir auch eine gute Mannschaft aufs Feld führen. Dazu haben wir eine der besten Nachwuchsakademien in Deutschland, wenn nicht in Europa.“
Klingt nach einer Hintertür für den Uth-Deal. Die Frage ist allerdings weiterhin, ob sich der FC leisten kann, durch diese zu gehen. Heldt fokussiert sich zunächst mal darauf, den Kader zu verkleinern, sagt: „Es hängt vieles mit Abgängen zusammen.“
Schalke 04 braucht mehr Stürmer-Tore
Schalke braucht nach einer noch längeren Sieglos-Serie ähnlich wie der FC neue Impulse für die Saison 2020/21 – quasi ohne Transfer-Budget.
Uth (Schalke-Vertrag bis 2022, Ausstiegsklausel 10 Millionen Euro) hat in der Rückrunde in Köln bewiesen, wie sehr er in der Bundesliga für Furore sorgen kann. Da Schneider auch erklärte „Es ist eine der Erkenntnisse der Saison, dass wir zu wenig Stürmer-Tore gemacht haben“, sagt sich S04 wohl: Lieber soll Uth einen neuen Anlauf in Gelsenkirchen nehmen, als zum Schnäppchen-Preis die Biege machen.
Simon Terodde schielt auf einen Wechsel in diesem Sommer. Besonders groß ist das Interesse in der zweiten Liga. Ein bisschen Matthias Scherz steckt in Terodde. Die Parallelen zwischen dem langjährigen Kölner und dem heutigen FC-Stürmer sind augenscheinlich. Beide treffen in der zweiten Liga quasi nach Belieben. Im deutschen Oberhaus kommen ihre Fähigkeiten allerdings nicht so zum Tragen.
Insofern ist auch nicht verwunderlich, dass sich – sozusagen – eineinhalb Zweitligisten nach Terodde erkundigt haben. Wie der ‚kicker‘ berichtet, hat der Hamburger SV bei dem 32-Jährigen angefragt. Dem Fachmagazin zufolge zeigt außerdem Werder Bremen für den Fall des Abstiegs Interesse. Man traut Terodde also vor allem zu, im deutschen Unterhaus für viele Tore zu sorgen.
Terodde will gehen
Klar ist: Der frühere Union-Goalgetter würde den 1. FC Köln gerne verlassen, um andernorts wieder regelmäßiger zum Einsatz zu kommen. „Wir sind mit ihm im Austausch. Er hat noch Vertrag und wir arbeiten gerne mit ihm zusammen. Er gibt immer alles. Wir werden nach der Pause schauen, wie seine Gedanken sind“, kündigte Geschäftsführer Horst Heldt zuletzt an.
Hinter Jhon Córdoba (27) und Anthony Modeste (32) ist Terodde im Sturmzentrum der Kölner nur noch die Nummer drei. Lediglich siebenmal stand der Rechtsfuß in dieser Saison in der Bundesliga-Startformation, in der Rückrunde – auch wegen kleinerer Verletzungen – kein einziges Mal mehr. Vertraglich ist Terodde noch bis 2021 an Köln gebunden. Es dürfte sich also eine Lösung finden lassen.
Exklusiv: Wie vor 20 Jahren FC legt Kulttrikot neu auf!
Vor 20 Jahren spaltete ein Trikot die Fans des 1. FC Köln. Nach dem Bundesliga-Aufstieg unter Ewald Lienen lief der FC in der Saison 2000/01 in einem kanariengelben Outfit auf. Zwei Jahrzehnte später lassen die Geißböcke diesen Look wieder aufleben. Das erfuhr der GEISSBLOG.KOELN exklusiv und zeigt, wie das neue Trikot aussehen wird.
Vor wenigen Tagen wurden die Aufnahmen für die neuen Trikots der Saison 2020/21 gemacht. Einige FC-Spieler fanden sich im RheinEnergieStadion ein und posierten vor einem Green Screen in den neuen Heim-, Auswärts- und Ausweichtrikots. Nach GBK-Informationen wurden dabei auch die Aufnahmen mit kanariengelben Jerseys gemacht, die eine Reminiszenz an das Kulttrikot 2000/01 sein sollen, das die Fan-Szene zunächst in Aufregung versetzt hatte.
Vor exakt 20 Jahren liefen die FC-Profis um Kapitän Dirk Lottner in einem gelben Trikot mit grünen Streifen und roten Applikationen auf. Damals waren viele Anhänger wenig begeistert, doch in den Folgejahren entwickelte sich ein Run auf das Outfit und wurde zu einem Muss für viele Trikot-Sammler. Die Geißböcke wollen nach zwei Jahrzehnten dieses Trikot neu auflegen, diesmal mit grünen Schulterelementen und roten Absätzen sowie dem roten Rewe-Schriftzug.
Der FC wollte das neue Trikot-Design auf Nachfrage dieser Onlinezeitung nicht bestätigen, doch ein solcher Trikot-Entwurf war nach GBK-Informationen auch in den letzten Jahren immer wieder ein Thema. Nun setzte es sich zum 20-jährigen Jubiläum gegenüber anderen Entwürfen durch. Die weiteren Designs des Heim- und Auswärtstrikots sind noch nicht bekannt, dem Vernehmen nach soll es sich aber wie mehrheitlich in den vergangenen Jahren um ein weißes Heim- und ein rotes Auswärtstrikot handeln. Alle drei Outfits sollen zum Trainingsauftakt der Profis Anfang August offiziell vorgestellt werden.
An Rheinbrücke: FC-Fans verhöhnen Bayer nach Final-Pleite mit „Vizekusen”-Schriftzug
Wer den Schaden hat...
Sonntag an der Leverkusener Rheinbrücke. Neun weiße Buchstaben auf rotem Grund prangen der rechten Seite des Stroms zum Spott entgegen: „Vizekusen“ steht auf den südlichen Scheiben an der Autobahn 1.
Fans des 1. FC Köln für Schriftzug verantwortlich?
Wer mag wohl der „Verfasser“ sein? Die Antwort scheint schnell gefunden: In diversen Fangruppen des 1. FC Köln wurden Schnappschüsse flugs in den sozialen Medien verbreitet, denn wer weiß, wie lange es dauert, bis das Leverkusener Fanlager den Schriftzug übermalt.
Die Pokal-Schlappe des Rivalen im Endspiel von Berlin erheitert eben die Gemüter beim Anhang des Geißbocks. „Ich hab es zigmal geschickt bekommen“, so ein erheiterter FC-Fan, der nicht mit Namen auftauchen will.
Vizekusen! Schon wenige Tage vor dem Endspiel war durchgesickert, dass Bayer 04 sich den Namen per Patent auf weitere zehn Jahre hat schützen lassen. Offenbar in weiser Voraussicht auf das 2:4-Debakel gegen die Bayern. Auch Peter Bosz konnte dem Verein noch nicht das Sieger-Gen einhauchen. Hilflos musste der Coach ansehen, wie die Bayern mit Bayer im Geisterfinale kurzen Prozess machten.
Der Mythos Vizekusen, von dem sich die Werkself sportlich längst hatte lösen wollen, lebt nun unfreiwillig zum Gespött der Kölner Fans erst mal weiter. Und das konnte schon am Sonntag jeder Autofahrer beim Überqueren der Rheinbrücke sehen.
Schmunzelnd, wenn man Humor hat. Verärgert, wenn man Leverkusener Fan durch und durch ist...
Nächste FC-Abgänge: Torhüter-Talent geht in die 3. Liga U21-Torjäger wechselt nach Regensburg
Das Transfer-Karussell dreht sich am Geißbockheim! Mit Jan-Christoph Bartels (21) steht nach Birger Verstraete (26, Leihe zu Royal Antwerpen) und Niklas Hauptmann (24, Leihe zu Holstein Kiel) der dritte Profi-Abgang fest. Das Torhüter-Talent wechselt zu Drittligist Waldhof Mannheim.
Bartels nach seiner Vertragsunterzeichnung: „Ich bin sehr froh darüber, das Trikot des SV Waldhof tragen zu dürfen. Zudem bin ich überzeugt, mich hier bestmöglich entwickeln zu können, um dann mit dem SV Waldhof die sportlichen Ziele in der nächsten Saison erreichen zu können. Besonders mit der großen Tradition und den tollen Fans im Rücken, freue ich mich hier den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen zu dürfen.“
Sein FC-Vertrag lief eigentlich noch bis 2021. Die vergangene Saison hatte Bartels auf Leihbasis bei Zweitligist Wehen Wiesbaden verbracht – mit viel Verletzungspech.
1. FC Köln nur noch mit drei Torhütern im Profi-Training
Dass der frühere Junioren-Nationaltorwart am Geißbockheim keine Zukunft mehr hat, hatte Horst Heldt (50) bereits im EXPRESS-Interview angekündigt. Der FC-Sportchef erklärte, dass er nur noch mit drei Profi-Torhütern plane – Nummer eins Timo Horn (27), einem neuen Herausforderer und Nummer drei Julian Krahl (20). Deshalb wurde auch der Vertrags von US-Boy Brady Scott (21) nicht verlängert.
Bartels war im Sommer 2017 vom FSV Mainz 05 nach Köln gewechselt. Auf dem Platz stand er für die U19 und die U21, trainieren durfte er unter Andreas Menger (47) bei den Profis. Nun geht es für ihn in der 3. Liga weiter.
Kaan Caliskaner wechselt zu Jahn Regensburg
Kaan Caliskaner (20) wurde dagegen eine Etage weiter oben fündig: Kölns U21-Stürmer hat einen Dreijahres-Vertrag bei Zweitligist Jahn Regensburg unterschrieben.
Der Angreifer sagt: „Ich hatte in den vergangenen Jahren bereits einen sehr positiven Eindruck vom SSV Jahn gewonnen. Der Klub bietet ein stabiles, ruhiges Umfeld, in dem gerade junge Spieler gut arbeiten können.“ Sein Trainer ist mit Mersad Selimbegović der frühere Assistent von Achim Beierlorzer.
Caliskaner war 2018 aus Bergisch Gladbach zur U19 des FC gewechselt, traf prompt in elf Partien elfmal. Und auch in der U21 lief es für ihn: Vergangene Saison erzielte er in der Regionalliga West sechs Treffer in 24 Spielen (plus sechs Vorlagen). Dass Caliskaner den FC verlassen wird, hatte der Klub zuletzt bereits angekündigt.
Wenn es irgendwann einfach nicht mehr weitergeht, ist eine Veränderung häufig der einzige Ausweg. Salih Özcan befand sich vor einem Jahr in einer solchen Situation. Wie sich das anfühlt, wusste er bis dato nicht. Das Eigengewächs des 1. FC Köln hatte seine Geburtsstadt noch nie für einen längeren Zeitraum verlassen. Doch nachdem Özcan bei den Geißböcken in eine Phase der sportlichen Stagnation abgerutscht war, blieb ihm keine andere Wahl.
Zum Meistertitel in der Saison 2018/19 der 2. Fußball-Bundesliga hatte der zentrale Mittelfeldspieler nach gebrauchter Rückrunde kaum beitragen können. Seine Chancen auf kurzfristige Besserung galten nach der Rückkehr des 1. FC Köln ins Oberhaus als gering. Eine vernünftige Perspektive war das nicht für den Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold von 2017, der als 18-Jähriger in der Bundesliga für den FC debütiert hatte.
Größter Schritt in seinem Leben
Also wagte Salih Özcan im Sommer vergangenen Jahres den wohl größten Schritt in seinem bisherigen Leben. Er zog weg aus dem heimischen Ehrenfeld, ging raus aus dem gewohnten Umfeld und ließ sich für eine Saison in den hohen Norden verleihen. Bei Zweitligist Holstein Kiel, so die Vorstellung, sollte der deutsche U21-Nationalspieler wieder regelmäßig Spielpraxis erhalten und zu seinen Stärken zurückfinden. Schließlich besitzen die „Störche“ in der Branche einen guten Ruf, wenn es um die Leihe höherklassiger Talente geht.
Ein Vorhaben, das tatsächlich wunderbar aufging. Salih Özcan avancierte beim KSV Holstein zu einem der auffälligsten Zweitligaspieler der abgelaufenen Saison. In seinen 28 Einsätzen, von denen er 26 von Beginn an bestritt, überzeugte der Rechtsfuß in offensiverer Position auf der Acht mit Torgefahr (fünf Treffer, sieben Vorlagen) und Zweikampfstärke. Özcan war aus der Startformation des Tabellenelften nicht wegzudenken. Das Jahr an der fernen Ostseeküste soll den 22-Jährigen auch aus menschlicher Sicht vorangebracht haben. Beobachter berichten von einem weiter gereiften jungen Mann.
Aufblühende Entwicklung
Der 1. FC Köln hat die aufblühende Entwicklung von Salih Özcan genau verfolgt. Mit Manfred Schmid, dem früheren Co-Trainer von Peter Stöger, verfügt der Club seit Jahresbeginn über einen Chefscout, der sich explizit um die Betreuung verliehener FC-Profis kümmert. Trotz Özcans starker Leistungen in Kiel und eines noch bis 2021 gültigen Vertrages in Köln ist es allerdings unklar, ob der FC und sein Eigengewächs wieder zusammenkommen.
Wie der FC am Montag auf Anfrage der Rundschau mitteilte, gibt es derzeit keine Gespräche mit Özcan über die kommende Saison. Sportchef Horst Heldt wollte sich zudem mit Verweis auf die in den meisten Fällen noch ungeklärte Zukunft der zehn zurückgekehrten Leihspieler nicht näher zu der Personalie äußern. Dabei hatten die Kölner erst im Juni noch öffentlich starkes Interesse an ihrem Eigengewächs bekundet. Ob bei einer der beiden Seiten inzwischen ein Umdenken stattgefunden hat?
Unbestritten ist, dass beim FC Handlungsbedarf in der Mittelfeldzentrale besteht. Der inzwischen an Royal Antwerpen ausgeliehene Birger Verstraete konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, Marco Höger spielte ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Eine Rolle, von der Salih Özcan weg musste und weg wollte.