1. FC Köln gibt fünf Testspiel-Gegner bekannt Wiedersehen mit Simon Zoller
Im Rahmen der Vorbereitung wird der 1. FC Köln sechs Testspiele absolvieren. Fünf Gegner stehen bereits fest. Nach der Sommerpause werden die Profis am kommenden Mittwoch (5. August) zunächst mit Leistungstests in die neue Saison starten.
Das erste Testspiel steht dann am 11. August gegen den Landesligisten SpVg. Porz an. Vier Tage danach gibt es einen Doppeltest gegen Blau-Weiß Lohne und die SV Deutz 05.
Nach einem Spiel gegen den Zweitligisten VfL Bochum am 18. August geht es dann in das erste und einzige Trainingslager nach Donaueschingen (20. bis 29. August). Dort ist ein Testspiel geplant, der Gegner ist aber noch offen.
Bevor es dann ernst wird, testet der FC am 5. September gegen den FC Utrecht. Die Testspiele finden jeweils im Franz-Kremer-Stadion statt. Ob Zuschauer erlaubt sein werden, ist nicht klar.
Eine Woche später steht dann die erste Runde im DFB-Pokal an. Köln trifft auf den Sieger des Berliner Landespokals, der noch ausgespielt werden muss.
Die Testspiele des 1. FC Köln in der Saisonvorbereitung 2020/21:
Nächster FC-Abgang perfekt Köln verleiht Rekord-Talent für zwei Jahre
Der 1. FC Köln verkleinert seinen Kader weiter: Innenverteidiger Yann Aurel Bisseck (19) wird für zwei Jahre – bis Juni 2022 – zum portugiesischen Erstligisten Vitoria SC Guimaraes verliehen.
Leihe mit Kaufoption Köln gibt Bisseck für zwei Jahre an Vitória Guimarães ab
Yann Aurel Bisseck verlässt den 1. FC Köln zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren auf Leihbasis. Nachdem der 19-jährige Innenverteidiger zunächst an Holstein Kiel und später an Roda JC Kerkrade verliehen wurde, wird er in den kommenden zwei Spielzeiten für den portugiesischen Erstligisten Vitória Guimarães auflaufen. Der Tabellensiebte der Liga NOS sicherte sich zudem eine Kaufoption, die nach Klubangaben bei 900.000 Euro liegt.
Bei Guimarães ist Bisseck, der 2017 im Alter von 16 Jahren sein Debüt für die Kölner gab und bis heute der jüngste Profi der Vereinsgeschichte ist, der dritte Deutsche im Kader. Neben Elias Abouchabaka (20) stößt auch Schalke-Talent Jonas Carls (23) zur kommenden Saison auf Leihbasis zu den Portugiesen.
„Das ist eine gute Lösung für beide Seiten. Bei Guimaraes hat Yann die Chance, sich auf längerfristig hohem Niveau weiterzuentwickeln und Spielpraxis zu sammeln. Das ist für seine nächsten Schritte im Profifußball ganz wichtig“, sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt.
Peter Stöger und Manfred Schmid vor Wiedervereinigung?
Gemeinsam führten Peter Stöger (54) und Manfred Schmid (49) den 1. FC Köln aus der 2. Bundesliga in die Europa League – bald könnte das einstige Erfolgsduo wieder vereint sein!
Stöger (seit 2019 Sportvorstand bei Austria Wien) ist auf Trainersuche, braucht einen Nachfolger für den zu Sturm Graz abgewanderten Christian Ilzer (42). Und ganz oben auf seiner Wunschliste soll laut übereinstimmenden Berichten aus Österreich sein früherer FC-Assistent Schmid stehen.
Gemeinsam von Austria Wien zum 1. FC Köln
2013 waren beide von der Austria nach Köln gewechselt. Nach dem Aus am Geißbockheim und einem halben Jahr bei Borussia Dortmund trennten sich 2018 aber ihre Wege, auch der Kontakt wurde weniger.
Schmid kehrte im Februar 2019 zum FC zurück und arbeitete zunächst als Scout, dann als Co-Trainer von Achim Beierlorzer (52) und aktuell als Leihspieler-Betreuer. Stöger übernahm vor einem Jahr den Austria-Job.
Folgt ihm Schmid nun? Es ist kein Geheimnis, dass ein Posten als Cheftrainer sein großer Traum ist. Schmids Vertrag beim FC wäre bei einem Wechselwunsch sicherlich kein Hindernis.
Ein weiterer Kandidat bei der Austria ist der eigene Amateure-Trainer Harald Suchard (51). Stögers Vorstandskollege Markus Kraetschmer sagte der „Krone“ aber: „Es geht um die Vertragsdetails und einige Kandidaten sind auch noch gebunden.“ Das spräche eher für Schmid.
Austria-Bosse halten sich bedeckt
Der gebürtige Wiener urlaubte zuletzt mit seiner Familie auf Lanzarote, reiste dann in seine Heimatstadt. Ob er sich dort mit Stöger zu Gesprächen getroffen hat, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Am 7. August startet die Austria in die Saisonvorbereitung.
„Spätestens da soll der neue Trainer dabei sein. Wenn er früher feststeht und die Tinte am Vertrag trocken ist, noch besser“, sagt Kraetschmer, hält sich allerdings bedeckt: „Ich werde jetzt ganz sicher keine Namen nennen, oder Spekulationen kommentieren.“
Schmid würde nach neun Monaten Abstinenz auf den Trainingsplatz zurückkehren. Im November 2019 war für ihn zum zweiten Mal Schluss als FC-Assistent, da Markus Gisdol (50) mit Frank Kaspari (49) einen eigenen Co-Trainer mitbrachte.
Der Ösi blieb im Verein, übernahm zu Beginn des Jahres den neu geschaffenen Posten des Development-Coaches. Als solcher hielt er den Kontakt zu den verliehenen Profis, stattete ihnen Besuche ab – solange das corona-konform möglich war.
Bewegung in der FC-Defensive Meré ackert, Leistner drängt, Bisseck geht
Beim 1. FC Köln stapeln sich die Innenverteidiger – doch es kommt Bewegung in Markus Gisdols Defensive. Yann Aurel Bisseck (19) wird erneut verliehen, Jorge Meré (23) ackert weiter für einen Neustart und Toni Leistner (29) drängt auf eine schnelle Entscheidung.
Bisseck wechselt zu Vitoria SC Guimaraes
Der nächste FC-Abgang ist perfekt: Eigengewächs Bisseck wird für zwei Jahre zum portugiesischen Erstligisten Vitoria SC Guimaraes verliehen. Zuvor wurde sein eigentlich bis 2022 laufender Vertrag bis 2023 verlängert. Guimaraes erhält eine Kaufoption, kann sich für 900.000 Euro 85 Prozent der Transferrechte am Innenverteidiger sichern.
FC-Geschäftsführer Horst Heldt (50) sagt: „Das ist eine gute Lösung für beide Seiten. Bei Guimaraes hat Yann die Chance, sich längerfristig auf hohem Niveau weiterzuentwickeln und Spielpraxis zu sammeln.“
Bisseck ist jüngster Bundesliga-Spieler des 1. FC Köln
In der vergangenen Saison war Bisseck, der 2017 gegen Hertha mit 16 Jahren, elf Monaten und 28 Tagen zum jüngsten Bundesliga-Spieler der FC-Historie wurde, an den niederländischen Zweitligisten Roda JC Kerkrade verliehen. In Köln hätte er in der neuen Saison keine Aussichten auf Spielzeit gehabt.
Rafael Czichos (30) und Sebastiaan Bornauw (21) gelten in der Innenverteidigung als gesetzt. Frederik Sörensen (28 ) könnte von seiner Leihe (Young Boys Bern) zurückkehren und der bisherige U19-Kapitän Robert Voloder (19) will sich bei den Profis beweisen.
Zudem stehen mit Lasse Sobiech (29) und Joao Queiros (22) noch zwei völlig chancenlose Innenverteidiger auf Kölns Gehaltsliste.
Jorge Meré wirkt fitter
Und Jorge Meré (23)? Der ackert weiter für den Neustart – ob beim FC oder einem anderen Klub. Sollte sich kein Abnehmer für den Spanier finden, wartet auf Köln ein fitterer Meré als noch vor einem Jahr. In seiner Heimat Gijon gibt er im Fitnessstudio und mit Läufen fleißig Vollgas, die Fortschritte sind ihm deutlich anzusehen.
Bleibt der U21-Europameister, verschlechtern sich die Karten für Toni Leistner (29), der nach seiner Winter-Leihe von England-Zweitligist Queens Park Rangers gerne weiter für den FC spielen würde.
Toni Leistner: „Ewig kann ich nicht auf Köln warten“
„Es gab vor ein paar Wochen eine Übereinkunft, dass Köln mich behalten will. Ich habe aber seitdem nichts mehr vom FC gehört“, sagte der Dresdner der „Bild“. Er drängt auf eine Entscheidung: „Ewig kann ich nicht auf eine Zusage von Köln warten, da muss ich auch an mich und meine Familie denken. Wenn ein anderes Angebot kommt, das zu 100 Prozent passt, würde ich woanders zusagen.“
Stand jetzt steigt Leistner am 12. August in England wieder ins Training ein. Bei QPR bleiben möchte er aber nicht.
FC-Sportchef Heldt sind aktuell die Hände gebunden. Solange es keine weiteren Abgänge in der Innenverteidigung gibt, ist eine feste Leistner-Verpflichtung unmöglich. Bisseck war zumindest ein Anfang.
Nach Kopf-Unfall Privat-Trainer für Kölns Czichos!
FC-Star Rafael Czichos (30) hat bewegende Wochen hinter sich. Vergangenen Februar zerfetzte sich Kölns Innenverteidiger in Berlin einen Halswirbel, schrammte haarscharf an einer Querschnittslähmung vorbei. 101 Tage später stand er beim 2:4 gegen Leipzig wieder auf dem Platz.
BILD: Konnten Sie im Urlaub richtig abschalten?
Czichos: „Und wie! Wir waren zwei Wochen auf Mallorca und hatten trotz Corona einen richtig schönen Urlaub. Außer im Taxi und in geschlossenen Räumen, zum Beispiel auf dem Weg zum Sitzplatz im Restaurant, war alles wie immer.“
BILD: Ihre Metallplatte, die nach dem Unfall über zwei Wirbel geschraubt ist, macht keine Probleme?
Czichos : (lacht) „Nein, die ist jetzt mein lebenslanger Begleiter. Wir kennen und schätzen uns, am Flughafen hat bei der Kontrolle auch nichts gepiept.“
BILD: Belastet Sie der Crash mit Berlins Marko Grujic noch?
Czichos: „Nein, der Unfall ist raus aus meinem Kopf. Ich hatte auch in den letzten Spielen keine Angst, in Zweikämpfe zu gehen.“
BILD: Trotzdem: Müssen Sie mit der Platte im Körper vorsichtiger sein als sonst?
Czichos: „Bei manchen Dingen im Alltag denkt man mehr darüber nach. Im Urlaub zum Beispiel: Kann ich mich mit einem Gummi-Donut von einem Boot über das Mittelmeer ziehen lassen?“
BILD: Konnten Sie?
Czichos: (lacht) „Ja. Wenn man in der Bundesliga in Zweikämpfe fliegt, dann kann eigentlich nicht mehr viel Härteres kommen.“
BILD: Müssen Sie Ihren Körper nach der Verletzung besonders trainieren?
Czichos: „Das versuche ich zumindest. Ich bin jetzt extra eine Woche früher in Köln und arbeite mit einem Privat-Trainer aus Bonn zusammen. Wir machen Neuro-Training, um die Auswirkungen auf den Rücken zu korrigieren.“
BILD: Worum geht es beim Neuro-Training?
Czichos: „Im Grunde darum, dass ich meinen Körper besser beherrsche. Da geht es vor allem um Koordination, damit ich auf dem Platz dann Bälle besser einschätzen kann. Mit den Übungen feile ich quasi an der Feinjustierung.“
BILD: Hat die nach Ihrem Comeback gefehlt?
Czichos: „Vielleicht auch. Vor allem hat mir wegen der fehlenden Spielpraxis Kraft und Fitness gefehlt. Aber Sie meinen sicher das ein oder andere Foul, zum Beispiel beim Derby in Leverkusen gegen Kevin Volland. Das hätte mir nicht passieren dürfen.“
BILD: Die Belastung wird in der neuen Saison brutal. Es gibt keine richtige Winterpause. Finden Sie das gefährlich?
Czichos: „Das muss man abwarten. Die Engländer haben schon immer so ein intensives Programm über den Jahreswechsel. Natürlich wird das nicht leicht, gerade für Klubs wie Bayern, die aktuell auch noch Champions League spielen, haben eine Mega-Belastung.“
BILD: Darf man das Spielern zumuten?
Czichos: „Wir sind alle Profis, verdienen unser Geld mit Leistungssport. Die Trainer werden uns auf die Belastung vorbereiten, von daher ist das okay. Ich denke eher, dass es mal ein Leistungsloch bei dem ein oder anderen Spieler geben wird – und hoffentlich keine Verletzung aufgrund der Intensität.“
BILD: Köln hat die letzten zehn Spiele verloren, dazu die 1:6-Blamage in Bremen. Nehmen Sie das mit in die neue Saison?
Czichos: „Uns hat die Sieglos-Serie alle angekotzt, erst recht die Vorstellung in Bremen. Das war ein Dämpfer, an dem ich lange zu knabbern hatte. Unser Ziel muss es sein, auf dem Platz wieder so ein Team wie rund um die Winterpause zu werden – das war beeindruckend damals.“
BILD: Der Klub hat angekündigt, dass es erneut Gespräche wegen eines möglichen Gehaltsverzichts geben wird. Wie stehen Sie dazu?
Czichos: „Wir haben beim ersten Mal schon gezeigt, dass wir bereit sind, den Verein zu unterstützen. Sollte es wieder Gespräche geben, wird das sicher keine große Sache im Team werden.“
Immer wieder in den vergangenen Jahren waren sie ein Thema: die Rückholaktionen ehemaliger FC-Profis oder Verpflichtungen geborenen Kölner. Aktuell erscheint der Kader des 1. FC Köln kölscher denn je. Insgesamt elf von 32 Spielern haben entweder schon für den FC-Nachwuchs gespielt oder sind in Köln oder unmittelbarer Nähe geboren. Aber wie wichtig ist dies wirklich für die Geißböcke?
Sechs Spieler aus dem aktuellen Kader des 1. FC Köln sind in Köln geboren: Christian Clemens, Marco Höger, Timo Horn, Ismail Jakobs, Salih Özcan und Marcel Risse. Dazu kommen mit Noah Katterbach (Simmerath) und Dominick Drexler (Bonn) zwei Spieler mit unmittelbarer Nähe zur Domstadt. Neben Clemens, Horn, Jakobs, Katterbach und Özcan haben zudem Tim Lemperle, Jan Thielmann und Robert Voloder eine Vergangenheit im Nachwuchs des Klubs. Sogar Simon Terodde und Jonas Hector könnte man noch hinzurechnen, da sie einst als junge Spieler von 21 bzw. 20 Jahren zur zweiten Mannschaft des FC gewechselt waren, ehe sie zu Profis reiften. Und auch Yann Aurel Bisseck, am Mittwoch nach Portugal verliehen, hätte als gebürtiger Kölner und FC-Eigengewächs noch der Liste angehört.
Der Kölsch-Faktor, immer wieder wurde er in den letzten Jahren diskutiert. Nicht nur, wenn über eine Rückholaktion von Lukas Podolski diskutiert wurde, sondern auch im Hinblick auf die Verbundenheit zum Klub, der Bedeutung des FC für die Spieler und die Auswirkung dieses Gefühls auf die Mannschaft. Wie wichtig ist es aber wirklich, dass die Spieler die Stadt und den Klub schon lange, womöglich seit Kindesbeinen an kennen? Wie wichtig ist dieser Umstand für die Fans, die sich einerseits möglichst viele Eigengewächse im Team wünschen, andererseits aber vor allem Erfolg? Unter Peter Stöger und Jörg Schmadtke kamen Clemens, Höger und Risse zum FC (zurück), unter Armin Veh Terodde (und Anthony Modeste – irgendwie ja auch ein Rückkehrer). Nach dem Abstieg bemühte sich der FC ganz bewusst alle seine kölschen Identifikationsfiguren zu halten – Stichwort „Durch et Füer“.
Publikumslieblinge kommen überall her
Doch in den letzten Monaten nahm gerade die Kritik an den Lokalmatadoren zu – von Horn über Höger und Risse bis Clemens, Hector und Modeste. Die kölsche Fraktion gehört bei den Fans längst nicht mehr zu den uneingeschränkten Publikumslieblingen, wie man sich das in der FC-Führung erhofft hatte. Zwar setzen die Verantwortlichen weiterhin – zumindest öffentlich – vor allem auf gerade diese Spieler. Doch auch intern sind sie längst nicht mehr unantastbar.
Wie wichtig ist der Kölsch-Faktor also noch in einer Zeit, in der die Fans sich vor allem den Verbleib von Spielern wie Sebastiaan Bornauw und Jhon Cordoba wünschen? Freilich werden die Anhänger nie müde von einer neuen Generation an FC-Eigengewächsen zu träumen, die es in die Bundesliga schaffen und zu den Gesichtern eines Wandels werden – wie Katterbach, Jakobs oder Thielmann. Doch andere Spieler in der Geschichte des Klubs – von Roger van Gool und Yasuhiko Okudera über Andrzej Rudy und Henrik Andersen bis hin zu Sunday Oliseh, Dorinel Munteanu und Toni Polster – brauchten keinen tiefer gehenden Bezug zur Domstadt oder zum Geißbockheim, um sich in die Herzen der Fans zu spielen.
Nicht zu bequem machen im heimeligen FC-Nest
Horst Heldt, selbst mit seiner gesamten Historie an den FC gebunden, setzt aus natürlicher Überzeugung auf den weichen Faktor Köln. Nicht nur aus finanzieller Not fördert der Sportchef den Nachwuchs und hätte lieber heute als morgen eine Mannschaft aus jungen, hungrigen Spielern, die sich für den Klub zerreißen und – ein netter Nebeneffekt – die Gehaltsliste etwas entlasten. Andererseits ist in den letzten Jahren immer wieder der Vorwurf laut geworden, dass so mancher Spieler, der schon länger beim FC unter Vertrag steht, es sich etwas zu bequem im heimeligen FC-Nest gemacht hat. Gerade dieses Gefühl, das Gegenteil dessen, was die emotionale Bindung ans Geißbockheim eigentlich bewirken sollte, erhofft man sich beim FC in den kommenden Wochen und Monaten austreiben zu können. Kölsch oder nicht – nur der Erfolg zählt.
Jorge Meré (23) und Louis Schaub (25) haben beide keine Zukunft beim 1. FC Köln – zumindest dachte man das bis zuletzt. Nun könnte laut dem ‚kicker‘ ein Umdenken bei den finanziell angeschlagenen Kölnern stattfinden. Bei Meré erhofft man sich eine Ablöse von fünf Millionen Euro, was in Anbetracht der Marktlage unrealistisch ist. Mit Schaub spielt noch ein weiteres Sorgenkind beim FC, der Spielmacher konnte seinen Marktwert aufgrund durchwachsener Leistungen während seiner Leihe beim Hamburger SV nicht steigern.
Sollte man die Spieler nicht zu akzeptablen Konditionen abgeben können, muss Trainer Markus Gisdol möglicherweise umdisponieren. Dies bestätigt auch Sportdirektor Horst Heldt: „Grundsätzlich wäre es in der heutigen Zeit töricht, sich nicht mit jedem Spieler auseinanderzusetzen, der bei uns unter Vertrag steht. Jeder hat die Möglichkeit, sich der Konkurrenzsituation zu stellen.“ Und weiter: „Joachim Löw hat gesagt, die Tür sei immer auf. Das ist eine gute Sprachregelung – auch als Verein.“
Vom Scheich-Klub Erfahrene Verstärkung für FC-Frauen
Während es bei den Männern einigermaßen ruhig zugeht bei der Personalplanung, macht Nicole Bender als Teammanagerin der Frauen schon Nägel mit Köpfen.
Mit Marith Müller-Prießen (29) kommt eine erfahrene Defensiv-Spezialistin zum Zweitligisten – mit dieser Verpflichtung untermauern die Geißböcke ihre Ambitionen, den direkten Wiederaufstieg anzupeilen und sich dann in der Bundesliga endlich zu etablieren.
Marith Müller-Prießen bringt viel internationale Erfahrung mit zum 1. FC Köln
Müller-Prießen spielte in ihrer Karriere bereits für FCR Duisburg, Bayer Leverkusen und für fünf Jahre beim 1. FFC Frankfurt, ehe es sie in die französische Hauptstadt zog. Sie gewann bereits die Champions League (2015), den UEFA Women’s Cup (2009) und zweimal den DFB-Pokal.
Mit Paris war Müller-Prießen Fünfter als die Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden musste. Trainer Sascha Glass, der den Bundesliga-Abstieg nicht mehr verhindern konnte, freut sich über die hochkarätige Verpflichtung.
FC hält Nationalspielerin
„Es ist keine Frage, dass Marith von ihren Fähigkeiten eine sehr gute Bundesligaspielerin ist. Deswegen sind wir stolz, dass wir sie von unserem Zukunftskonzept überzeugen konnten, auch in der 2. Bundesliga für uns zu spielen. Sie steigert unsere Qualität in der Defensive und bringt nationale und internationale Erfahrung mit nach Köln.“
Müller-Prießen bricht ihre Zelte beim Scheich-Klub in Paris, wo bis zum Frühjahr auch Vincent Koziello spielte, ab und geht den FC-Weg mit Überzeugung mit: „Ich freue mich riesig auf die für mich komplett neue Herausforderung. Nachdem die französische Liga bereits im März abgebrochen wurde, kann ich es nach der langen Corona-Zwangspause kaum erwarten, wieder anzugreifen. Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass die FC-Frauen nächstes Jahr wieder erstklassig sind, um in der Liga zu spielen, in die dieser Traditionsclub langfristig zweifelsfrei gehört.“
Kein Geld für neue Spieler Das Dilemma des 1. FC Köln
Köln. Der Fußball-Bundesligist kann weiterhin nicht auf dem Transfermarkt aktiv werden – weil das Geld fehlt. Um neue Spieler zu verpflichten, müssen erst Profis verkauft oder verliehen werden. „Ewig warten“ wollen potenzielle Verstärkungen wie Toni Leistner allerdings nicht.
Es ist nur ein Satz, aber er zeigt das ganze Dilemma, in dem der 1. FC Köln derzeit steckt, Toni Leistner hat ihn gegenüber der „Bild“-Zeitung gesagt: „Ewig kann ich nicht warten.“ Der Innenverteidiger hat in der Rückrunde der abgelaufenen Saison für den Fußball-Bundesligisten gespielt, er war ausgeliehen vom englischen Zweitligisten Queens Park Rangers, Leistner lief 13 Mal für den FC, seine Leistung war meistens ordentlich. Sowohl der FC als auch der Abwehrspieler verkündeten vor wenigen Wochen, dass beide Seiten sich vorstellen können, dass Leistner in Köln bleibt. Es habe bereits vor einigen Wochen „eine Übereinkunft“ gegeben, sagte der 29-Jährige – aber: „Ich habe seitdem nichts mehr vom FC gehört.“
Das liegt daran, dass Kölns Verantwortliche sich es plötzlich anders überlegt haben, sondern eher daran, dass ihnen die Hände gebunden sind: Der FC kann keine Spieler verpflichten – wenn er nicht Profis verkauft, um Ablösen zu generieren, oder zumindest verleiht, um die Kosten für den aufgeblähten Kader zu verkleinern. Selbst kleine Ablösesummen sind kaum stemmbar, so wie in Leistners Fall. Der Verteidiger will nicht zurück nach London, der Club plant nicht mit ihm, sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr; wirklich teuer wäre der Verteidiger nicht. Und doch ist er derzeit wohl zu teuer.
Das Transferfenster ist zwar bis zum 5. Oktober geöffnet, der FC könnte aber dennoch unter Druck geraten – weil auch die Spieler in Zeiten der Corona-Krise nach Sicherheit lechzen. „Ich muss auch an mich und meine Familie denken“, sagte Leistner. „Wenn ein anderes Angebot kommt, das zu 100 Prozent passt, würde ich woanders zusagen.“
Und was für ihn gilt, zählt für viele Profis. Köln will sich ja auch auf anderen Positionen verstärken, vor allem im Mittelfeld und im Angriff – und erst recht, wenn der zuletzt vom FC Schalke 04 ausgeliehene Offensivspieler Mark Uth nicht zu finanzieren ist und Torjäger Jhon Cordoba aufgrund seines im Sommer des nächsten Jahres auslaufenden Vertrags verkauft werden muss. Ein Wechsel des kolumbianischen Stürmers würde zwar Geld in die Kölner Kassen spülen, es müsste aber auch ein treffsicherer Ersatz her.
Bringt Guirassy noch mal Geld?
Und so hofft der Verein auch auf durchaus ungewöhnliche Einnahmequellen: Im Januar 2019 hat der FC Serhou Guirassy an den SC Amiens abgegeben – und hat sich eine Weiterverkaufsbeteiligung am Stürmer gesichert, der trotz des Abstiegs seines Clubs in Frankreich auf sich aufmerksam gemacht hat.
Der 24-Jährige soll unter anderem das Interesse englischer Clubs geweckt haben, er soll rund 20 Millionen Euro kosten – und könnte den Kölnern so rund zwei Millionen Euro bringen, die der Bundesligist ziemlich gut gebrauchen könnte.
"Wir haben uns ja etwas dabei gedacht" Startet Köln zu spät? Heldt beruhigt
Die Tatsache, dass der 1. FC Köln die Vorbereitung auf die kommende Saison später als viele andere Bundesliga-Klubs startet, sorgte bei einer Menge Beobachtern einmal mehr für Schnappatmung. Die Negativserie nach dem Re-Start hinterließ Spuren, bei Beobachtern und Kritikern womöglich tiefere als bei den Betroffenen.
Als hätte man in den verschiedenen Fachabteilungen des Bundesligisten jegliche Analyse in Sachen Fitness, Belastung und Steuerung versäumt, wurde der mahnende Zeigefinger ob des späten Beginns in die Luft gestreckt, immerhin handelte es sich beim FC ja um das Team, das in der vergangenen Saison von allen Bundesligisten mit am wenigsten Kilometer abgespult hatte.
Zwar ist es schwer bis unmöglich, von Laufdaten auf Ergebnisse zu schließen. Andererseits ist Fußball ein Laufspiel. Wobei viele Trainer und deren wissenschaftlichen Assistenten weniger die Menge an Kilometern für wichtig befinden, sondern eher die Wege, die man wählt und die Momente, in denen man die Räume wechselt, freigibt oder besetzt.
Horst Heldt, Geschäftsführer des 1. FC Köln, beruhigte im Gespräch mit dem "Kölner Stadtanzeiger" die Fans ob des späten Trainingseinstiegs am 5. August: "Wir haben uns ja etwas dabei gedacht. Wir haben das Saisonfinale eingehend analysiert und diesmal einen anderen Ansatz gewählt, von dem wir überzeugt sind." Dieser Ansatz basierte in erster Linie auf der Beobachtung von Trainer Markus Gisdol, der eine "mentale Erschöpfung" bei den Profis ausgemacht haben wollte. Zudem habe man die Phase vor dem Re-Start möglicherweise intensiver genutzt als die Konkurrenz. Dem werde man nun in der Trainingssteuerung Rechnung tragen. Immerhin bleiben auch mit dem späten Start fünf Wochen bis zum Pokalspiel, um die nötigen Grundlagen zu schaffen. Heldt beruhigt: "Wir haben den Jungs für die Zeit des Urlaubs ja auch Trainingspläne an die Hand gegeben. Und wenn ich mir das bei Instagram so anschaue, dann scheinen sie ja bereits sehr fleißig zu sein."
Vom 20. bis zum 29. August geht es nach Donaueschingen ins Trainingslager, dort warten zwei Testspielgegner. Rund um diese Dienstreise wird im Franz-Kremer-Stadion gearbeitet, fünf Testspiele sind terminiert.
FC-Legende im Interview Bodo Illgner: „Heldt ist ein Glücksgriff“
In Köln steht Horst Heldt (50) vor einer Mammutaufgabe. Aus der Ferne hat ein alter Weggefährte aber großes Vertrauen in sein Wirken. Bodo Illgner (53), Weltmeister von 1990 und langjähriger Torwart des 1. FC Köln, hat den FC auch in der Corona-Zeit beobachtet und weiß, welch schwere Monate auf die Bosse bei seinem Ex-Verein warten.
„Horst ist mit seiner Erfahrung ein absoluter Glücksgriff“, sagt Illgner im Interview. Lesen Sie, was der Fußball-Experte über seinen Nachfolger Timo Horn (27), aber auch über die kommenden Spiele in der Champions League sagt:
Bodo Illgner, weil uns derzeit viele Corona-Nachrichten, gerade auch aus Ihrer Wahlheimat Florida erreichen: Wie geht es Ihnen?
Wir sind alle gesund! Ich wohne in einem Bezirk, da sind die Zahlen am niedrigsten. In Miami gehen die Zahlen aber schon hoch. Es gibt allerdings auch widersprüchliche Signale. Aber es sind viele Leute daran gestorben, es drohen Folgeschäden. Also sind wir vorsichtig, haben uns erst in dieser Woche wieder mit Leuten getroffen – und hoffen, dass man das Virus bald in den Griff bekommt.
Wie haben Sie die Geisterspiel-Phase in der Bundesliga verfolgt?
Natürlich hatte man im Frühjahr ein besonderes Auge auf die Bundesliga, da sie ja lange Zeit die einzige Liga war, die wieder gespielt hat. Das lag daran, wie konsequent die Menschen in Deutschland mit dem Corona-Virus umgegangen sind – und daher relativ glimpflich davongekommen sind.
Der 1. FC Köln kam aber nicht wieder ins Rollen…
Nach so einer Zwangspause ist immer alles möglich. Leider hat es beim FC nicht mehr so geklappt. Vielleicht weil man vorher schon die entscheidenden Punkte gesammelt hat, von unten kam nach der Zwangspause von den anderen Mannschaften auch nicht mehr der wirkliche Druck – da war vielleicht einfach die Luft raus.
Als langjähriger FC-Torhüter hat man immer einen besonderen Blick auf seine Nachfolger. Wie sehen Sie Timo Horns sportliche Entwicklung?
Er gilt und galt ja schon sehr lange als großes Torwarttalent. Aber für einen Keeper ist es nicht so ganz einfach, sich in einer Mannschaft hervorzutun, die in ihrer Entwicklung nicht aus den Füßen kommt. Bei mir war es damals so ähnlich. Zu Beginn haben wir unter Christoph Daum um die Meisterschaft mitgespielt, den Schwung haben wir anfangs noch mit in die 90er genommen, dann fehlten aber die internationalen Einnahmen, um weiter mitzuhalten. Als wir dann erstmals gegen den Abstieg gespielt haben und das Angebot von Real kam, hieß es hop oder topp – und ich habe mich dann voll und ganz für den Schritt nach Madrid entschieden. Man muss den idealen Zeitpunkt finden. Aber auch da: Es ist eine individuelle Entscheidung und jeder muss das für sich selbst beurteilen.
Horn hatte sportlich mit Problemen zu kämpfen – und erlebte zudem teilweise harsche Kritik der Fans, gerade in den sozialen Medien.
Das bekomme ich natürlich aus der Ferne nicht mit. Unsere Spielergeneration konnte ihr Image über Interviews in Fernsehen und Zeitung aufbauen. Heute hat man auf Social Media noch mehr Möglichkeiten, aber man muss der Typ dafür sein, denn es hat ja auch seine Kehrseite mit den Hatern und den Fake-Accounts. Ich persönlich wäre nicht so der Typ dafür, es gibt aber auch Spieler, die das hochprofessionell betreiben – und unterm Strich dann auch extra viel Geld damit verdienen.
Mit Horst Heldt ist ein ehemaliger Weggefährte von Ihnen jetzt in verantwortlicher Position. Ein Gewinn für den Verein?
Absolut! Der Horst ist jetzt schon so lange in verantwortlicher Position dabei, ob in Stuttgart, Schalke oder zuletzt Hannover. Er hat so viele Kontakte, er kennt das Umfeld, die Erfahrung – er wird große Pläne haben für den FC. Das ist ein absoluter Glücksgriff.
Er hat jetzt eine Mammutaufgabe vor sich…
Die Situation ist sicher nicht einfach. Horst kam damals als Spieler zum FC, als es noch gut lief, hat hier ja auch einiges mitgemacht. Dass man in naher Zukunft noch mal an die Top-Zeiten anknüpfen kann, daran ist Stand heute leider nicht zu denken, das weiß er und die Fans wissen das auch. Es wird erst mal viele kleine Schritte bedürfen.
Corona dürfte die Schwierigkeiten noch mal verschärfen. Sind diese Herausforderungen lösbar?
Man muss auf seinem Niveau gute Lösungen finden. So wie Borussia Dortmund versucht, immer wieder mit jungen Talenten den Bayern sportlich Paroli zu bieten. Hansi Flick hat dann allerdings nach seinem Amtsantritt einen super Job gemacht. Jeder Klub muss sich nach seiner Decke strecken. Je weniger Geld zur Verfügung ist, umso weniger Fehler darfst du dir allerdings erlauben. Bodo Illgners Geheimfavorit für die Champions League
Die Bayern holen Leroy Sané zurück in die Bundesliga. Ein gutes Signal?
Klar ist das ein Ausrufezeichen, auch wenn es einige Zeit gedauert hat und er erst aus der Verletzung wiederkommt. Trotzdem werden die Engländer erst einmal nicht einzuholen sein. Es ist unglaublich, was da derzeit passiert.
Sie strecken ihre Fühler wieder nach Deutschland aus. Mit Timo Werner und Antonio Rüdiger spielen künftig zwei Nationalspieler beim FC Chelsea. Möglich, dass mit Kai Havertz bald ein weiterer dazukommt.
Zu meiner Zeit sind Rom und Mailand gut gefahren mit ihren deutschen Enklaven. Es macht vieles einfacher, wenn du in einer Gruppe bei einem neuen Klub bist. Sie haben mit Frank Lampard einen jungen Trainer, der aber als Spieler alles erlebt hat – ich bin wirklich gespannt, welche Rolle sie spielen werden.
Bei Ihrem Ex-Klub Real Madrid wurde Toni Kroos einmal mehr spanischer Meister.
Die Erfolge, die er vorzuweisen hat, in seiner ruhigen und unspektakulären Art – andere würden da ganz anders abgefeiert werden. Toni hat einen ganz hohen Stellenwert in Madrid, in Spanien und wird da sehr geschätzt für seine Spielweise.
Die Bayern haben den Nachteil, dass sie solange Pause hatten. Juventus spielt bis fast daran, die Engländer sind jetzt erst fertig. Für Manchester City ist der Titel ein großer Traum, allerdings sollte man Real trotz des Hinspiels nicht abschreiben. Mein Geheimfavorit ist Atletico. Diego Simeone wird seine Mannschaft auf den Punkt topfit machen. Die darf man auf keinen Fall aus den Augen lassen. Aber die Bayern gehören auch zum Favoritenkreis – keine Frage.
Schmid bleibt dem FC treu Stöger kann sich seinen Kumpel nicht leisten
Kommt es zur großen Wiedervereinigung des kölschen Euro-Trainer-Trios? Mit Peter Stöger (54) als Sportvorstand und Ex-Torwarttrainer Alexander Bade als Sportdirektor haben schon zwei Ex-FC-Größen beim österreichischen Traditionsclub Austria Wien angeheuert.
Doch nach dem Abgang von Christian Ilzer (42) zu Sturm Graz brauchen die beiden einen neuen Cheftrainer. Und da käme Manfred Schmid (49) ins Spiel. Der hatte lange Jahre unter Peter Stöger als Co-Trainer fungiert, 2018 nach dem Absturz beim FC und einem halben Jahr BVB mit Champions-League-Qualifikation trennten sich ihre Wege.
Manfred Schmid und sein Traum vom Cheftrainer
Als 2019 Schmid dann zum FC zurückkehrte und ohnehin in Köln wohnen blieb, während sich Stögers Lebensmittelpunkt zurück nach Wien verlagerte, wurde der Kontakt spärlicher. Folgt nun aber das Comeback der Beziehung? Übereinstimmende Medienberichte in Österreich nennen Schmid als Topkandidaten auf den Chef-Trainerposten – dass der den Traum von der Leitung einer Profi-Mannschaft stets hegte, ist kein Geheimnis.
Das Geld! Austria kann sich Schmid nicht leisten
Nach EXPRESS-Informationen aber ist ein Engagement von Schmid bei Austria Wien nahezu ausgeschlossen. Der Grund scheint wieder mal das liebe Geld. Zwar stand sein Name auf einer Liste mit Kandidaten und wurde auch durchdiskutiert. Aber die Austria kann sich Schmid kaum leisten.
Schon seit Dezember kämpfen die Veilchen ums finanzielle Überleben, sogar die Weihnachtsfeier musste man streichen. Während sich Bade vornehmlich ums Sportliche kümmert, führt Stöger Gespräche mit Banken und Investoren. Gespräche, die in der Corona-Krise nicht einfacher wurden.
Schmid hat noch zwei Jahre FC-Vertrag
Deshalb müssen sie auch beim Trainer-Gehalt sparen. Das Problem: Schmid hat noch zwei Jahre Vertrag beim FC. Der wurde damals ohne Auflösungsklausel eigentlich für die Chef-Scout-Rolle unterschrieben. Der Österreicher, inzwischen zur Betreuung der Leih-Profis eingesetzt, kassiert gut 400 000 Euro pro Saison – eine Summe, die die Austria niemals bezahlen könnte.
Deshalb soll es auch erst gar keine konkreten Gespräche gegeben haben. Schmid bleibt dem FC erhalten!
Im Winter beim FC Schalke 04 mehr oder weniger aussortiert, in der Rückrunde auf Leihbasis beim 1. FC Köln ein absoluter Leistungsträger: Kein Wunder, dass Mark Uth gerne in der Domstadt bleiben würde und der FC mit einer festen Verpflichtung liebäugelt. Allerdings ist der Angreifer für zu teuer für die Kölner.
Das Preisschild für Uth lag bislang bei zehn Millionen Euro. So hoch ist die Ausstiegsklausel des gebürtigen Kölners, der im Sommer 2018 aus Hoffenheim zu Schalke wechselte. Diese ist laut "Bild" jedoch inzwischen abgelaufen. Uth könnte für mögliche Interessenten nun noch teurer werden.
Hintergrund: Schalke ist dringend auf Transfereinnahmen angewiesen, könnte darauf spekulieren, dass lukrative Angebote für Uth aus England eintrudeln. Der FC scheint jedenfalls aus dem Rennen zu sein.
Und könnte Uth für die zuletzt so desaströse Offensive der Knappen nicht auch ein deutliches Upgrade sein? Ja, meint Schalkes Jahrhundert-Trainer und Aufsichtsrat Huub Stevens. "Er ist ein guter Fußballer und laufstark. Er könnte zweite Spitze spielen und würde uns im Sturm sicherlich verstärken", lobte der Niederländer Uth gegenüber der "Bild". Stevens muss es wissen, schließlich arbeitete er während seines kurzen Engagements als Hoffenheimer Chefcoach 2015/2016 intensiv mit Uth zusammen.
FC Schalke 04 hofft, 1. FC Köln ist genervt
Zwar gilt das Verhältnis zwischen dem Profi und Schalkes Trainer David Wagner als unterkühlt. In der Führungsetage des Revierklubs halten sich aber angeblich dennoch angeblich Hoffnungen, dass Uth auch im königsblauen Trikot seine Kölner Form zeigen könnte.
Eine Rückkehr in seine Geburtsstadt wird für Uth derweil immer unwahrscheinlicher. Lediglich vier Millionen Euro will der FC angeblich für den deutschen Nationalspieler a.D. berappen - wohl viel zu wenig, um Uth aus seinem bis 2022 laufenden Schalker Vertrag herauszukaufen.
In Köln reagiert man dieser Tage eher genervt von den Fragen zur Zukunft von Mark Uth. "Es gibt keinen neuen Stand", erklärte Manager Horst Heldt zuletzt.
Der entfachte Streit Corona, Finanzen und Investoren
Die Corona-Krise hat zahlreiche Probleme des Profi-Fußballs nicht nur in Deutschland offenbart. Längst ist nicht nur hinter den Kulissen ein Kampf der Kulturen entbrannt zwischen den reichen und Investoren-getriebenen Klubs sowie den kleineren, meist noch vereinsgeführten Teams. Der 1. FC Köln könnte in dieser Gemengelage zu den großen Leidtragenden der aktuellen Entwicklungen gehören.
Kein Geld für Transfers, ein zu großer finanzieller Fußabdruck aus den letzten drei Jahren, dazu eine sich immer weiter öffnende Schere in der Bundesliga, durch die Corona-Krise noch einmal verschärft: Der 1. FC Köln muss aufpassen, dass er sportlich und finanziell in den kommenden Monaten nicht in arge Schieflage gerät und den Anschluss verliert. Fünf Probleme sehen nicht nur die Bosse der Geißböcke unmittelbar vor der Bundesliga aufsteigen, die zu einer gravierenden Veränderung des Liga-Gesichts führen könnte.
1. TV-Gelder: Je erfolgreicher, desto reicher
Die neue TV-Gelder-Tabelle der Bundesliga beschert dem 1. FC Köln in der kommenden Saison 40,34 Mio. Euro Einnahmen. Nur drei Klubs (Stuttgart, Union Berlin, Bielefeld) kassieren weniger. Das hat sich der FC selbst zuzuschreiben. Ein Sieg über Bremen am 34. Spieltag hätte sechs Mio. Euro mehr bedeutet. Doch generell zeigt die TV-Gelder-Tabelle auch: Wer in den letzten Jahren erfolgreich war, kassiert auch mehr. Eigentlich eine logische Verteilung. Schließlich soll Erfolg auch honoriert werden. Doch umfasst diese Regel alle Aspekte? Darüber streiten die Bundesliga-Gelehrten. Zementiert diese Regelung nicht viel eher die bestehenden Kräfteverhältnisse? Wäre eine andere Verteilung gerechter? Aber nach welchen Kriterien? Sicher darf Misserfolg in einer Saison mit finanziellem Gewinn in der Folgesaison nicht belohnt werden. Doch die TV-Rechte werden auch wegen den Einschaltquoten so gut von den TV-Sendern bezahlt. Welche Klubs aber liefern die meisten Zuschauer? Sind dies nur die erfolgreichen Klubs? Mitnichten! Bundesliga-Vorsprecher wie Alexander Wehrle oder Andreas Rettig setzen sich für mehr Faktoren ein, die zur Verteilung der Gelder führen sollen. „Du kriegst immer mehr Geld aus dem Topf, je besser du dich platzierst“, sagte unlängst Rettig im kicker. „Das führt zu dem Rattenrennen: Du musst mehr Gelder generieren, damit du an diese Fleischtöpfe kommst.“ Die Topklubs, vor allem der FC Bayern, argumentieren, die aktuelle Regelung sei nötig, damit die besten Bundesliga-Klubs international wettbewerbsfähig seien. Doch ist die nationale Liga wirklich für das Vorankommen des FC Bayern in der Champions League verantwortlich? „Natürlich müssen unsere Vereine international wettbewerbsfähig sein, andererseits muss der nationale Wettbewerb ausgeglichen sein“, sagte Wehrle jüngst dem GBK. „Alle Vereine haben eine Daseinsberechtigung. Dafür gilt es einzustehen.“
2. Investoren: Je reicher, desto erfolgreicher
Aktuell gilt die Verteilung, wie sie ist – und diese sieht vor, dass mehr Erfolg auch mehr Reichtum bedeutet. Doch andersrum, so überlegen sich einige Klubs nun, könnte es auch gehen: Je mehr man investiert, desto erfolgreicher schneidet man ab. Deswegen sagte Rettig auch, dass die momentane „ungleiche Verteilung“ viele Klubs „Investoren in die Arme“ treibe – siehe Hertha BSC. Nur Borussia Mönchengladbach unter den Top sieben der für Europa qualifizierten Klubs gehört sich noch vollständig selbst. Die anderen sechs Vereine haben entweder strategisch Anteile abgegeben, sind an der Börse oder sind Werks- bzw. Investorenklubs. Andere Teams wissen, dass sie nachziehen müssen, wenn sie den Anschluss nicht verlieren wollen. Nur Gladbach schaffte es in den letzten Jahren durch rein sportlichen Erfolg wirtschaftliche Vorteile zu schaffen, die man in infrastrukturelle Unabhängigkeit und wiederum in sportliche Leistungsfähigkeit investieren konnte. Der Rest? Rutschte immer tiefer in die sportliche Bedeutungslosigkeit und in die Fußball-Romantik ab, in der man sich dafür feiert, sich wenigstens noch selbst zu gehören, wenn man schon sportlich kaum mehr etwas zu feiern hat und keine Rolle mehr in der Liga spielt.
3. „Hasardeur-Mentalität“: Das gewollte Vergrößern der Kluft
„Das System befördert genau die falschen Anreize und schafft eine Hasardeur-Mentalität“, beklagte Rettig. Einerseits meinte er damit die verzweifelten Transfers potentieller Abstiegskandidaten, die sich – wie Bremen zuletzt – verschulden, Kaufpflichten für den Klassenerhalt eingehen und anschließend wirtschaftlich nur noch schwächer dastehen. Andererseits sieht man klare Anzeichen für versuchte Plünderungen der wirtschaftlich angeschlagenen Klubs. Die Großen kaufen den Kleinen ihre Topspieler weg und versuchen die Preise klein zu halten, um auch die Konkurrenten klein zu halten. Hertha BSC, so heißt es, will mit seinen frischen Millionen gezielt auch Bundesliga-Konkurrenten die Spieler abwerben, wie in Köln Jhon Cordoba. Andere wie RB Leipzig lachen sich schon länger ins Fäustchen, machen ihre Deals mit Salzburg und umgehen jegliche Regularien der DFL, die angeblich einen gerechten Wettbewerb ermöglichen sollen. Und wenn es nötig wird, werden ihnen 100 Mio. Euro Schulden erlassen. Davon können Klubs wie Schalke oder Köln nur träumen. Die Topklubs tun alles, um die Kluft zu ihren kleineren Konkurrenten aus den niederen Tabellenregionen noch größer werden zu lassen. Das Ziel ist klar: Je mehr sie die Vereine aus der unteren Tabellenhälfte schwächen, desto einsamer wird ihr eigener Kampf um die Europa-Plätze und desto seltener stößt mal ein Klub als Überraschung von unten in diese Phalanx vor.
4. Corona offenbart die Krankheiten des Systems
Die Corona-Krise hat diesen Klubs sogar noch eine Hilfestellung geliefert. Vereine wie Schalke, Köln, Bremen oder Mainz sind ungleich härter von den Einnahmeverlusten betroffen als Werksklubs, bei denen Verluste vom Mutterkonzern getragen werden, oder von Investoren-Klubs, bei denen einfach frisches Geld nachgeschossen wird. Zudem sind diese Klubs weniger von Zuschauereinnahmen abhängig, da Leverkusen, Wolfsburg oder Hoffenheim vor deutlich weniger Menschen spielen als andere Klubs. Und jene, die mit ihren großen Stadien große Verluste einstreichen (Bayern, Dortmund), haben sich in den letzten Jahren durch das bekannte TV-Gelder-Ungleichgewicht einen finanziellen Vorteil erarbeitet, der solche Verluste nun kurzfristig abfedern kann. Wehrle nannte es „eine berechtigte Befürchtung“, dass die Corona-Krise die Schere noch größer machen wird. „Gerade durch Corona besteht die Gefahr, dass Klubs, die Investoren als Fundamente haben, gerade jetzt noch einmal mehr investieren werden als ohnehin geplant, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“ Überdies hat die Corona-Krise offenbart, wie knapp fast alle Bundesligisten seit Jahren kalkulieren. Jeder Cent fließt in den Kader, in Transfers, in Millionengehälter. Rücklagen gibt es kaum, lieber bedienen sich zahlreiche Klubs beim Staat in Form von Kurzarbeitergeld oder Krediten mit Landesbürgschaften. Die Hoffnung der kleineren Klubs ruht nun auf der Task Force der DFL zur Erarbeitung neuer Strukturen für einen nachhaltigeren und gerechteren Fußball. Doch wie ist es wirklich um Solidarität und den Gedanken bestellt, einen faireren Wettbewerb herzustellen? Diese Frage wurde wohl in Problem 3 beantwortet.
5. Die Träumereien: Eigene Liga für Vereine?
Dass über Abspaltungen oder die Schaffung neuer Ligen diskutiert wird, ist nicht neu – national wie international. Dass der Bayern-Präsident Herbert Hainer nun aber erklärte, man könne auch darüber nachdenken, Zweitvertretungen von Klubs bis in die Zweite Liga aufsteigen zu lassen, war eine Stoßrichtung, die man länger nicht gehört hat. Als Drittliga-Meister mit dem FC Bayern II kam diese Anregung nicht ganz zufällig. Daraus folgt nicht zwangsläufig, dass dies bald ernsthaft diskutiert werden wird. Das Denkmodell beinhaltet aber Facetten, die zeigen, in welche Richtung bei so manchem reichen Klub gedacht wird. Denn freilich würde eine solche Regelung den Verdrängungswettbewerb für die kleineren Klubs nur noch erhöhen. Andere Stimmen wiederum gehen radikal in die entgegen gesetzte Richtung. Sie richten sich daran aus, dass die DFL eigentlich klare Regelungen aufgestellt hatte, gegen die so mancher Klub – unter gütiger Mithilfe der DFL – verstößt. „Dann kicken wir eben in der Bundesliga, die anderen sollen dann ihre eigene Liga gründen“, sagte Christian Streich der Süddeutschen Zeitung. „Wichtig ist, dass die 50+1-Regel bleibt.“ Nur müsste sich dann auch jeder an die 50+1-Regelung halten. Doch wie diese aufgelöst wird, sieht man gerade wieder in Berlin. Die Hertha verkauft mehr und mehr seiner Anteile, gibt nur vor, weiterhin 50+1 der Stimmrechte zu behalten, während Lars Windhorst über 50 Prozent der Anteile hält. Wer glaubt, dass Windhorst sich damit abgeben würde, wurde bereits zu Zeiten Jürgen Klinsmann eines besseren belehrt. Und wer sehen will, wohin dies auch führen kann, findet bei 1860 München Antworten. Die 50+1-Regelung ist längst hinfällig. Die Frage ist nur, wann dies auch offiziell wird – und was sich dadurch verändern wird, auch für den 1. FC Köln.
„Sein Weg war klar besprochen“ U19-Coach Ruthenbeck über FC-Talente und Wirtz-Abgang
Erst die deutsche U17-Meisterschaft, dann die Talente-Flut bei den Profis – die Nachwuchsarbeit des 1. FC Köln zählt zu den besten Deutschlands.
Bei ihm machen die FC-Juwele ihre letzten Schritte, bevor es in den Männerbereich geht: Stefan Ruthenbeck ist seit 2017 Kölns U19-Trainer, war zwischenzeitlich selbst Profi-Coach (Dezember 2017 bis Juni 2018). Der Talente-Experte im Interview:
Stefan Ruthenbeck, das letzte U19-Spiel liegt mittlerweile fast fünf Monate zurück. Sind Sie froh, dass es im September endlich wieder losgeht?
Definitiv. Mit dem Saisonstart haben wir wieder Spiele vor Augen, auf die wir hin trainieren können. Das tut den Jungs gut, und auch uns Trainern. Alle sind heiß darauf, wieder um etwas zu spielen.
Mit dem Saisonabbruch im März wurde Ihnen als Tabellenführer die Chance auf die Meisterschaft genommen...
Wir hatten keinen richtigen Abschluss, das macht einen schon traurig. Da geht es mir gar nicht darum, ob wir Meister geworden wären oder nicht. Da muss man auch Realist sein – ich wage zu bezweifeln, dass wir der Favorit auf den Titel gewesen wären. Aber der Abschluss fehlt eben. Was ich extrem positiv fand: Die Profiabteilung hat mit Robert Voloder und Tim Lemperle zwei Jungs direkt mitgenommen. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
Insgesamt haben vergangene Saison fünf Eigengewächse bei den Profis debütiert – eine Wahnsinnsquote.
Wenn man sieht, wie sich Jan Thielmann und Noah Katterbach, die beide noch U19 hätten spielen können, durchgesetzt und verkauft haben, macht einen das viel stolzer als ein Titel – ohne solche Erfolge zu schmälern. Dass unsere U17 vor einem Jahr die Meisterschaft geholt hat, war auch extrem wichtig für den Verein, um zu zeigen, wie gut beim 1. FC Köln gearbeitet wird.
In den vorherigen Jahren schaffte es kaum ein Talent aus den eigenen Reihen zu den Profis. Wie kam es jetzt zu dieser Flut?
Das ist eine Summe mehrerer Teile. Wir haben gerade Jahrgänge, die das nötige Potenzial haben, dazu wird im Nachwuchsbereich aktuell gut gearbeitet. Und mit Markus Gisdol haben wir einen mutigen Profi-Trainer, der die Jungs reinhaut. Aber: Das kann man nur machen, wenn die Spieler gut genug sind. Ich habe es als Profi-Trainer selbst erlebt: Es wird oft nach Talenten geschrien – aber sie müssen auch da sein. Das ist nicht jede Saison so.
Kann der FC seinen Weg, auf eigene Talente zu setzen, in den nächsten Jahren fortsetzen?
Davon bin ich überzeugt. Und deswegen sprechen wir auch so offensiv an, dass wir in Sachen Infrastruktur etwas verändern müssen. Dass man im Winter mit drei Mannschaften auf einem Trainingsplatz steht, darf nicht sein. Damit ist man irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig. Die Infrastruktur ist für Transfers im Nachwuchsbereich elementar. Aktuell können wir damit werben, dass wir so erfolgreich sind und viele Jungs bei den Profis unterbringen. Aber darauf allein können wir uns nicht verlassen.
Haben Sie ein Ziel, wie viele Ihrer Jungs es in der neuen Saison zu den Profis schaffen sollen?
Um Gottes Willen, nein. Wenn wir den einen oder anderen oben anbringen, ist das natürlich super. Aber jedes Jahr fünf Spieler an die Profis heranzuführen, geht nicht, so realistisch sind wir im Verein. Dennoch haben wir noch viele spannende Jungs in unseren Reihen, die wir entwickeln wollen.
Wie sehen als amtierender Westdeutscher Meister die Ziele in der U19-Bundesliga aus?
Das höre ich immer wieder, wie toll und gut wir sind. Aber man muss aufpassen mit der Erwartungshaltung an die Jungs. Wir haben eine sehr junge Mannschaft mit 16 Spielern aus dem 2003er-Jahrgang. Fakt ist, dass wir wieder oben mitspielen wollen, aber das ist keinesfalls selbstverständlich. Wir haben schon einige Unterschiedsspieler nach oben abgegeben, die theoretisch noch bei uns spielen könnten, wie Jan und Tim oder Florian Wirtz, der unserer U17 im Meisterjahr und auch noch vergangene Saison seinen Stempel aufgedrückt hat.
Viele Ihrer 2003er Jungs haben lange mit Wirtz zusammengespielt. Bringt es Extra-Motivation, dass einer aus ihren Reihen bereits Bundesliga und wohl bald auch Europa League spielt?
Auf jeden Fall! Und jetzt wird es spannend, diese Rolle neu zu besetzen. Der eine oder andere Spieler könnte schneller den nächsten Schritt machen.
In der U17 spielt mit Justin Diehl jemand, dem viele Beobachter eine ähnlich steile Entwicklung zutrauen. Könnte er im Laufe der Saison schon zur U19 aufrücken?
Wir wissen alle um Justins Qualität, das ist ein super Junge. Aber wir dürfen ihn nicht verheizen. Justin wird erst im November 16 Jahre alt – wir müssen ihn behutsam aufbauen.
War der FC bei Florian Wirtz in dieser Hinsicht zu vorsichtig?
Wir haben mit Florian und seiner Familie ganz offen gesprochen – und sie haben sich völlig mitgenommen gefühlt. Sein Weg war klar besprochen.
Die neue U19-Saison wird ohne Rückrunde gespielt. Richtig so?
Da wir im DFB-Pokal spielen, die Chance auf die Youth League haben und in den U-Nationalmannschaften vertreten sind, wartet trotzdem ein ordentliches Programm auf die Jungs. Aus DFB-Sicht muss man aber aufpassen, dass man nicht alles den Nationalmannschaften unterstellt. Es gibt genügend Spieler, die nicht nominiert werden und trotzdem den Weg in den Profibereich schaffen. Für diejenigen sind 17 Saison-Spiele schon ein bisschen wenig.
Die Youth League ist die Königsklasse der Nachwuchsteams – ein riesiger Anreiz?
Aber klar! Europäisch zu spielen und sich mit Top-Mannschaften zu messen, wäre eine riesige Sache. Das wäre für den gesamten Klub toll, auf dieser Ebene mal stattzufinden, und würde in die Geschichte unserer Nachwuchsabteilung eingehen. Wir hoffen, dass wir uns Anfang September mit Bremen sportlich um die Teilnahme duellieren dürfen.
Zu Ihnen persönlich: Ihr Vertrag läuft bis 2022. Sehen Sie Ihre Zukunft langfristig im Nachwuchsbereich?
Mir macht es mit meinen Trainerkollegen, den Chefs im NLZ und den Verantwortlichen im Profibereich unheimlich viel Spaß, ich habe riesigen Bock auf diese Aufgabe. Aber natürlich kann man nie wissen, was die Zukunft bringt. Das merkt man gerade in dieser Corona-Zeit, es ist schwer abzusehen, wie die Gegebenheiten in den nächsten Jahren aussehen – jeder weiß, dass wir uns weiterentwickeln müssen. Und der FC muss natürlich auch mit meiner Arbeit zufrieden sein. Derzeit fühle ich mich jedenfalls sehr wohl hier und habe deswegen auch schon dem einen oder anderen Profi-Klub abgesagt.
So kam es zur FC-Kompakt-Vorbereitung Quälix Magath gab entscheidenden Tipp
Nur noch wenige Tage, dann geht es wieder los! Mit einem kompakten Programm will sich der 1. FC Köln auf eine hoffentlich erfolgreiche Bundesliga-Saison vorbereiten. Während andere schon wieder ackern, wählte der FC nach der Corona-Delle einen anderen Ansatz. Unter anderem, weil Felix Magath einen entscheidenden Tipp gab...
Am Montag kehrt Coach Markus Gisdol aus seinem Urlaub (u.a. auf Ibiza) zurück und nimmt mit seinem Trainerteam die Arbeit auf. Eine Woche zusätzlich hat der FC-Trainer seine Mannschaft durchschnaufen lassen.
Heldt: Wir haben einen anderen Ansatz gewählt
„Wir haben uns etwas dabei gedacht und diesmal einen anderen Ansatz gewählt“, erklärte FC-Sportchef Horst Heldt, nachdem Coach Markus Gisdol eine mentale Erschöpfung bei der Mannschaft festgestellt hatte. Bei der Ursachenforschung rückte vor allem die Phase des kontaktlosen Gruppentrainings in den Fokus. Ohne Gewissheit, wann wieder ein Spielbetrieb möglich wäre, zogen sich die Wochen quälend lange dahin.
Der Versuch, mit intensiven Einheiten einen körperlichen Vorteil für den Re-Start herauszuarbeiten, schlug fehl. Bei der Suche nach Alternativen wurde Sportchef Heldt schließlich bei Felix Magath hellhörig.
Magath, damals Chefcoach, holte Heldt einst als Manager zum FC Schalke. Nun leitet er als „Chef Global Soccer“ bei Hauptsponsor Flyeralarn die Geschicke der Würzburger Kickers. Die starteten wie kein anderes Team nach dem Neubeginn durch und stiegen nach einem fulminanten Endspurt in die Zweite Liga auf.
Auf Heldts Nachfrage erklärte Magath, dass die Spieler sich individuell fitgehalten hätten bis wieder Teamtraining möglich war. Körperlich auf der Höhe und im Kopf frisch rollten die Kickers die Tabelle von Platz zehn bis auf Platz zwei auf.
Felix „Quälix“ Magath hat den Kenner-Blick
Das gab den entscheidenden Denkanstoß für die längere Pause. Denn wenn jemand einen Kennerblick auf die körperliche Fitness seiner Spieler hat, dann mit Sicherheit „Quälix“ Magath, dessen intensives Fitnesstraining in der Vorbereitung stets ein Grundstein für den Erfolg seiner Teams war.
Also wählte der FC die kompakte Variante, will dann gleich intensiv in die körperliche Arbeit einsteigen. „Vier, fünf Wochen reichen locker“, glaubt Gisdol. Bis dahin sollen die Spieler sich mit fünf Läufen pro Woche und individuellem Athletik-Training eine gute körperliche Grundlage schaffen.
Schließlich wartet eine kräftezehrende Bundesliga-Saison auf die FC-Spieler mit vielen englischen Wochen. Zudem droht zu Beginn die Abstellung einiger Leistungsträger für die Nationalmannschaft. Doch zumindest die Instagram-Posts der Spieler lassen darauf schließen, dass die meisten Profis fleißig an ihrer Fitness arbeiten.
Sandhausen leiht Nartey aus "Besitzt Gier und Hartnäckigkeit"
Der SV Sandhausen schlägt vor dem Wochenende doppelt auf dem Transfermarkt zu und sichert sich nach den Diensten von Daniel Keita-Ruel auch Mittelfeldspieler Nikolas Nartey. Der dänische U21-Nationalspieler ist schon lange im Blickfeld von Cheftrainer Uwe Koschinat und konnte schon in der letzten Saison erste Schritte im Profi-Fußball gehen.
Über Rostock nach Sandhausen
Im Frühjahr 2017 wechselte Nikolas Nartey aus Kopenhagen zum 1. FC Köln, dort stieg der junge Däne zunächst aus der Bundesliga ab und wurde anschließend Zweitliga-Meister mit den Domstädtern. Aktiv mitgewirkt hatte Nartey aber nur in zwei Kurzeinsätzen, sodass die Kölner ihn an den VfB Stuttgart abgaben und der wiederum eine Leihe zum F.C. Hansa Rostock in der letzten Saison perfekt machte. Dort konnte Nartey in 19 Drittliga-Spielen mit einem Tor und vier Vorlagen auf sich aufmerksam machen.
Die Rückkehr nach Stuttgart wird aber eine kurze, der Bundesliga-Aufsteiger verleiht Nartey direkt wieder zum SV Sandhausen. Dort freut sich vor allem Cheftrainer Uwe Koschinat über den Neuzugang: "Nikolas Nartey verfolgen wir schon seit seinem Wechsel zum 1.FC Köln. Es war sehr interessant zu sehen, wie er letzte Saison in der 3. Liga seine Stärken aus dem Juniorenbereich bereits umsetzen konnte." Schnelligkeit und Offensivdrang schätzt der SVS-Coach. "Darüber hinaus besitzt er die Gier und die Hartnäckigkeit im Verteidigen, gerade in offensiven Zonen", schwärmt Koschinat über den zentralen Mittelfeldspieler, der sich nun am Hardtwald beweisen kann.
1. FC Köln: Die wichtigsten Infos für Dauerkartenbesitzer für 2020/21
Der 1. FC Köln hat den Auswahl-Prozess für Dauerkartenbesitzer um eine Woche nach hinten verschoben und zugleich wichtige Fragen zum weiteren Vorgehen beantwortet. Hintergrund ist, wie der Verein am Freitag mitteilte, dass wichtige Entscheidungen für den weiteren Spielbetrieb und den Spielplan der Saison in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erst in der kommenden Woche erwartet werden. Dauerkartenbesitzer können deshalb nun vom 7. bis zum 18. August auswählen, wie sie mit ihrer Dauerkarte in der neuen Spielzeit verfahren möchten. Drei Optionen stehen dabei zur Auswahl:
Erstattung für nicht besuchte Spiele
Spiele, die wegen Corona nicht besucht werden können, werden zurückerstattet. Der Verein setz hierfür zwei Etappen an, eine Ende Dezember und eine nach Saisonabschluss.
Pausieren für eine Saison
Die Dauerkarten verlängern sich automatisch am Ende jeder Saison um eine weitere. Der Verein bietet Besitzern die Möglichkeit, ihre Karte für eine Saison zu pausieren. Der Vorteil ist, dass der Anspruch auf den Dauerkartenplatz in der Saison 2021/22 nicht verloren geht, sondern erhalten bleiben kann.
Sondertrikot mit Namen
Wer von beiden oben genannten Optionen keinen Gebrauch machen will, und sich statt Rückerstattung oder Pausierung dazu entscheidet, den vollen Preis zu bezahlen, unterstützt damit den 1. FC Köln „in einer extrem schwierigen Lage“, wie es auf der Website heißt. Für die Fans, die sich hierfür entscheiden, Plant der Verein Sondertrikots anfertigen zu lassen, die mit dem Namen des Dauerkarteninhabers personalisiert werden.
Sobald der Spielplan am 7. August veröffentlicht ist, können Dauerkartenbesitzer mit einer E-Mail des Vereins rechnen. Bis zum 18. August kann dann gewählt werden.
Bevorzugt, wer auf Erstattung verzichtet
Im Fall einer Teilöffnung des Stadions und falls es behördlich festgelegt weniger Plätze als Dauerkarteninhaber geben sollte, werden die Zugangsberechtigungen verlost. Hierbei werden Fans, die auf eine Erstattung ihrer Dauerkarte verzichtet haben, bevorzugt behandelt, teilt der Verein mit. „Jene Fans, die auf eine Erstattung verzichten, gehen für den FC ein besonderes finanzielles Risiko ein. Dass sie in einem Losverfahren in diesem speziellen Fall dann womöglich gar kein Ticket erhalten, während andere Fans ins Stadion können, sollte aus Sicht des 1. FC Köln vermieden werden“, heißt es auf der Website.
Davon träumte er schon beim FC Austria: Stöger macht es jetzt wie Arsène Wenger
Die Gerüchte um Manfred Schmid (49) hielten sich bei Austria Wien nicht lange. Der ehemalige Co-Trainer von Peter Stöger (54) wird nicht neuer Chef-Coach beim österreichischen Traditionsclub. Und auch sonst wird kein Coach kommen. Denn: Stöger macht es einfach selber.
Stöger nach Wengers Vorbild
„Stögsi“ macht genau das, was ihm am Ende seiner Amtszeit beim 1. FC Köln vorschwebte: Er wird Sportvorstand und Trainer in Personalunion wie es sein Vorbild Arsène Wenger bei Arsenal London lange Jahre war! Das gaben die Favoriten-Städter am Freitag bekannt.
„Wir haben uns nach dem überraschenden Ausscheiden von Christian Ilzer und seinem Trainerteam in den letzten 14 Tagen intensiv den Kopf zerbrochen, haben viele lange und intensive Gespräche geführt und uns ist dann immer klarer geworden, wie komplex und schwierig die aktuelle Situation ist“, sagte Stöger. „Wir mussten bei unserer Entscheidung die Suche nach einem strategischen Partner, die aktuelle budgetäre Situation, das unsichere Umfeld durch COVID-19 und die Vereinsstruktur berücksichtigen. Deswegen habe ich mich entschieden, in dieser schwierigen Phase diese Position für ein Jahr zu übernehmen.“
Stöger Trainer für ein Jahr
Die Entscheidung ist damit nicht nur zeitlich begrenzt, es wird auch deutlich, dass sie finanzielle Gründe hatte. Denn die Austria kämpft schon seit Dezember gegen die Insolvenz, in vielen Gesprächen mit Banken und möglichen Geldgebern versucht Stöger eine Zukunft für den Verein aufzubauen.
Dass er dabei seinen Trainer an Sturm Graz verlieren würde, war dabei eigentlich nicht eingeplant. Wie sein Trainerteam dann aussehen wird und welche Rolle der derzeitige Sportdirektor Alexander Bade (49) spielen wird, ist unsicher.
Kraetschmer: „Stöger eine gute Wahl“
Der Vorstandsvorsitzende Markus Kraetschmer (48 ) zur Entscheidung seines Vorstandskollegen Stöger: „Wir haben zwei sehr intensive Wochen hinter uns, weil die Trainer-Frage für uns eine enorm wichtige Personalentscheidung ist. Ich bin überzeugt davon, dass Peter Stöger als Trainer und sportlicher Leiter nach englischem Modell eine sehr gute, wichtige und richtungsweisende Wahl ist." Und dass er das drauf hat, davon war Stöger schon beim 1. FC Köln überzeugt.
Coach Glass holt Ex-Schützling Klett steht künftig im Tor der FC-Frauen
Die Personalplanung der FC-Frauen setzt sich nahtlos fort. Teammanagerin Nicole Bender und Coach Sascha Glass präsentierten am Freitag den nächsten Neuzugang: Torhüterin Manon Klett (23) verstärkt den Zweitligisten in der kommenden Spielzeit!
Manon Klett soll Aufstieg festhalten
Damit rücken sie dem Ziel, einen aufstiegsfähigen und auch bundesligatauglichen Kader zu haben, ein Riesenstück näher. Klett kommt vom SC Sand und war dort bis zu ihrer Verletzung Stammtorhüterin, kam auf 23 Einsätze.
Dort war Coach Glass vor seiner FC-Zeit tätig und er nutzte die Kontakte, um seinen ehemaligen Schützling vom Kölner Konzept zu überzeugen.
Klett spürt Vertrauen von Glass & Co.
Klett freut sich auf die neue Herausforderung: „Ich hatte hervorragende Gespräche mit den Verantwortlichen des 1. FC Köln. Ich habe direkt das Vertrauen gespürt und freue mich auf die neue Stadt und die neue Herausforderung in Köln. Nach meiner Daumenverletzung in der vergangenen Saison bin ich wieder topfit und brenne darauf zu zeigen, dass man sich im Tor auf mich verlassen kann.“
Glass holt ehemaligen Schützling
Glass hat damit seine Wunschtorhüterin zwischen den Pfosten. „Ich bin von Manons Fähigkeiten absolut überzeugt. Sie hat bereits in ihrem ersten Bundesligajahr gezeigt, dass Sie zu den besten deutschen Torhüterinnen gehört. Sie strahlt Ruhe aus und ist eine absolute Instinkttorhüterin, die auch in der Lage ist, vermeintlich unhaltbare Bälle zu halten und somit ein Spiel mitentscheiden kann. Wir sind froh, mit ihr und Paule Nelles, die sich in den letzten Monaten gut entwickelt hat, zwei sehr gute Torhüterinnen in unseren Reihen zu haben.“
FC-Frauen-Kader nimmt Formen an
Damit nimmt der Kader für die Zweitliga-Saison Formen an. Durch den Abstieg unterliegen die Frauen nicht den strengen Corona-Regeln des Profi-Sports.
Die Frauen starten in der Staffel Süd, die mit neun Mannschaften den Spielbetrieb absolvieren wird. Nur der Tabellenerste steigt auf – und das ist das erklärte Kölner Ziel.
FC-Hilferuf an Dauerkarten-Kunden Wehrle: „Nächste Woche mehr Planungssicherheit“
Wie geht es weiter mit den Dauerkarten-Besitzern beim 1. FC Köln? Vor allem wegen der äußerst unglücklichen Kommunikation waren viele FC-Kunden vor Wochen Sturm gelaufen und hatten der Klub kritisiert.
Selbst Präsident Werner Wolf (63) hatte damals Fehler einräumen müssen: „Wir müssen den Anspruch haben, gut erklären zu können. Das haben wir versucht – aber offensichtlich ist es nicht bei allen Leuten so angekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das tut mir persönlich natürlich leid. Wir haben versucht, es sozial möglichst adäquat zu machen und alle Möglichkeiten zu bieten.“
FC-Dauerkarten: Fans müssen sich entscheiden
Der FC verzichtete auf eine Regelung zum 31. Juli, will die nächste Woche abwarten. „Dann wissen wir, was laut der DFL-Vollversammlung am 4. August möglich ist und wir haben den Spielplan – und damit wesentlich mehr Planungssicherheit für alle“, sagt FC-Finanzchef Alexander Wehrle (45).
Ab dem 7. August, dem Tag haben die Fans dann bis zum 15. August die Möglichkeit, zwischen drei Varianten zu entscheiden: Man kann sich das Geld für die Partien, die man wegen der Corona-Pandemie nicht besuchen kann, am Ende der Hinrunde und am Saisonende erstatten lassen. Menschen, die von der Krise betroffen sind, haben die Möglichkeit, ihre Dauerkarte für eine Saison ruhen zu lassen, ohne den Anspruch darauf zu verlieren. Und man hat die Möglichkeit, dem Klub zu helfen und auf eine Erstattung zu verzichten.
1. FC Köln mit Hilferuf an die Fans
Der FC erklärt auf seiner Homepage dann auch, warum er derzeit auf jede Hilfe angewiesen ist: „Die Corona-Pandemie hat den 1. FC Köln in der Saison 2019/20 trotz Reduzierung von Ausgaben, Kurzarbeit sowie Gehaltsverzicht von Profis, Vorstand, Geschäftsführung und Abteilungsleitern einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet.“
Weiter heißt es: „Die Folgen für die Saison 2020/21 werden, je nach Verlauf der Pandemie, noch dramatischer sein. Als mitgliedergeführter Verein ohne externe Investoren ist der FC auf die Unterstützung seiner Fans angewiesen.“
Dauerkarten-Lösung mit Vorteilen für die Fans
Die Dauerkarten-Lösung hat auch Vorteile für die Fans, insbesondere für die Stehplatzinhaber: Sollten keine Stehplätze angeboten werden können, dürfte ihnen ein Sitzplatz ohne Mehrkosten angewiesen werden. Das und ob Gästefans und Alkohol-Ausschank möglich sind, wird bei der DFL-Vollversammlung am 4. August geklärt. Die Plätze werden im Losverfahren verteilt, dabei kommen aber alle Dauerkartenbesitzer nacheinander so oft wie möglich zum Zuge.
Kabänes-Lösung: Nicht allein ins Stadion
Wer ins Stadion kann, ist noch offen. FC-Geschäftsführer Wehrle kämpft im DFL-Präsidium für eine bundesweite Lösung.
Auch mit dem Kölner Gesundheitsamt gibt es Gespräche, wie der Zugang zum Stadion geregelt wird. Und weil niemand alleine Fußball schauen will, hat der FC eine „Kabänes“-Lösung ausgetüftelt: Wer im Losverfahren Zugang zum Spiel hat, kann einen Dauerkarteninhaber benennen, mit dem er die Partie verfolgen wird.
So hofft der FC, eine mögliche fanfreundliche Lösung gefunden zu haben. Boss Wolf: „Wir können in den Spiegel schauen.“
Kevin Danso weckt offenbar das Interesse eines weiteren deutschen Klubs. Nach Informationen von ‚Sky‘ hat Fortuna Düsseldorf den Innenverteidiger des FC Augsburg im Visier. Gleiches gelte nach wie vor für den Hamburger SV.
Ob die Anfang Juni gehandelten Bundesligisten Werder Bremen und 1. FC Köln noch im Rennen sind, bleibt offen. Der VfB Stuttgart habe nach der Verpflichtung von Waldemar Anton derweil kein Interesse mehr an Danso. Der 21-jährige Österreicher besitzt in Augsburg noch einen Vertrag bis 2024.
Welche Geldgeber-Modelle gibt es in der Bundesliga?
Finanzielle Beschränkungen im europäischen Fußball sind längst zur Farce verkommen. Die Aufhebung der Europapokal-Sperre für Manchester City durch den europäischen Sportgerichtshof CAS hat das Financial Fairplay im Fußball praktisch beerdigt. Die Deutsche Fußball Liga hat ihre eigene 50+1-Vorgabe längst selbst unterwandert. Und so folgen immer mehr Klubs dem Diktat des Geldes. Zahlreiche Bundesligisten haben dafür Wege eingeschlagen, um die Anteile an ihren Unternehmen zu Geld zu machen.
Das Wort „Investor“ steht für viele Fußballfans auf der Roten Liste. Diskussionen darüber sind unerwünscht. Der Verein müsse den Mitgliedern gehören, heißt es. Dabei geht es nicht um die Anteile an den Vereinen, sondern an den ausgelagerten Kapitalgesellschaften. Eine Spitzfindigkeit? Vielleicht. Fakt ist, dass vielerorts Vereinsmitglieder Sturm laufen, weil sie keine Investoren, Teilhaber, strategische Partner oder wie auch immer geartete fremde Geldgeber wünschen.
Doch welche Varianten gibt es bereits in der Bundesliga? Von den 18 Bundesligsten haben bereits sieben Klubs mehr als 50 Prozent ihrer Anteile abgeben (oder haben sie nie besessen). Vier weitere Klubs haben Anteile unter 50 Prozent verkauft. Nur noch drei ausgelagerte Profiabteilungen sind noch zu 100 Prozent im Besitz des Muttervereins, während vier weitere Klubs ihre Lizenzspielerabteilungen noch nicht einmal ausgelagert haben und daher auch keine Anteile verkaufen könnten, selbst wenn sie wollten. Hier der Überblick über alle 18 Bundesligisten der Saison 2020/21.
FC Bayern München: Vereinsmitglieder: 293.000
Der FC Bayern München e.V. ist der mitgliederstärkste Sportverein der Welt. Seit 2002 ist die Profiabteilung ausgegliedert. 75 Prozent dieser AG befinden sich noch in Vereinsbesitz, 25 Prozent wurden verkauft. Den Begriff „Investoren“ lehnt man beim FC Bayern ab. Bei den drei beteiligten Firmen handelt es sich um jahrelange Sponsoren aus München bzw. Bayern. Adidas, Allianz und Audi halten je 8,33 Prozent der Anteile, ließen sich diese im Schnitt je rund 90 Mio. Euro kosten und stiegen als strategische Partner ein.
Borussia Dortmund: Vereinsmitglieder: 159.000
Der BVB beschloss auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 26. Februar 2000 den ersten Börsengang in der deutschen Fußball-Geschichte. Dieser fand letztlich am 31. Oktober 2000 statt, die BVB-Aktie wurde zum Kurs von elf Euro ausgegeben (aktueller Stand: 5,55 EUR). Damit ist die ausgelagerte Kapitalgesellschaft nicht mehr im Vereinsbesitz. Der BVB 09 e.V. hält selbst nur noch 5,53 Prozent an der AG. 64,88 Prozent befinden sich im Streubesitz, 9,83 Prozent bei Evonik, 9,33 Prozent beim Unternehmer Bernd Geske, 5,43 Prozent bei Signal Iduna und 5,00 Prozent bei Puma. Kurzfristig brachte der Börsengang damals rund 130 Mio. Euro in die Kasse, doch Misswirtschaft und der Sturzflug der Aktie auf 80 Cent brachten die Borussia an den Rand des Ruins.
RB Leipzig: Vereinsmitglieder: 17
Das Konzernprodukt RB Leipzig ist der wohl größte Zankapfel in der Bundesliga. Jeder weiß, dass der Red Bull Konzern die Geschicke leitet, dass es eine Verbindung zu Salzburg gibt, dass nur 17 Mitglieder Stimmrecht haben, dass das Stammkapital zu 99 Prozent von Red Bull gehalten wird und dass der Vorwand, die Stimmrechte lägen beim Verein, aufgrund der fehlenden Mitgliederstruktur ein trojanisches Pferd ist. Dennoch hat die DFL diesem Konstrukt zugestimmt und es wird sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Nach der Lex Leverkusen und Wolfsburg existiert nun auch eine Lex Leipzig.
Borussia Mönchengladbach ist der einzige Klub in der Phalanx der Top-Teams, der noch vollständig in Vereinsbesitz ist. Am 1. Januar 2003 gliederten die Mitglieder die Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH aus. Der eingetragene Verein ist bis heute alleiniger Gesellschafter und hat damit weiterhin die alleinige Kontrolle über alle Entscheidungen. Nur zwei weitere Vereine haben eine vergleichbare Konstellation – der 1. FC Köln und der SV Werder Bremen.
Bayer 04 Leverkusen: Vereinsmitglieder: 10.000
Die Lex Leverkusen legte die Grundlage, auf die sich später Wolfsburg und Hoffenheim beriefen. Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH wurde am 1. April 1999 gegründet und hat mit dem Turn- und Sportverein Bayer 04 Leverkusen e. V. praktisch nichts mehr zu tun. Die Bayer AG ist seit der Gründung alleinige Gesellschafterin. Eine Ausnahmeregelung der 50+1-Regel erlaubt es seitdem Wirtschaftsunternehmen, die Mehrheit an einem Fußballklub zu übernehmen, wenn sie den Mutterverein über 20 Jahre lang ununterbrochen und erheblich gefördert haben.
TSG Hoffenheim: Vereinsmitglieder: 11.000
In Hoffenheim wurde der Verein seit 1990 durch SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp gefördert und von der Kreisliga bis in die Bundesliga finanziert. Im Februar 2015 stimmte der Verein dafür, dass Hopp aufgrund der Lex Leverkusen nicht nur 96 Prozent des Stammkapitals, sondern auch 96 Prozent der Stimmrechte an der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH übernehmen kann. Die restlichen vier Prozent hält weiterhin der Verein. Hopp spielte in seiner Jugend selbst für die TSG sorgte in den letzten 30 Jahren für den finanziellen Background zum Aufstieg der Kraichgauer.
VfL Wolfsburg: Vereinsmitglieder: 5000
Die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH entstand 2001 durch Ausgliederung der Profiabteilung des 1945 gegründeten Vereins für Leibesübungen Wolfsburg e. V. Da die Volkswagen AG den Verein, vergleichbar zu Bayer, zuvor mehr als 20 Jahre lang gefördert hatte, durfte sie erst 90 Prozent und seit 2008 sämtliche Anteile an der Gesellschaft übernehmen.
SC Freiburg: Vereinsmitglieder: 25.000
Der Sport-Club Freiburg 1904 e. V. gehört sich selbst – und zwar als Verein. Als einer von vier Bundesligisten ist der SC Freiburg keine Kapitalgesellschaft. Eine Ausgliederung ist nicht geplant.
Eintracht Frankfurt: Vereinsmitglieder: 90.000
Die Eintracht verfügt seit 2000 über eine ausgegliederte Aktiengesellschaft der Profis. Die Anteile sind besonders verteilt: Zu 67,88 Prozent gehören sie weiterhin dem Verein, doch drei Gesellschaften mit Eintracht-Bezug haben sich gebildet, um sich Anteile zu sichern: 18,55 Prozent halten die Freunde des Adlers GmbH, hinter denen sich der Investmentbanker und SGE-Aufsichtsratschef Philip Holzer sowie Stephen Orenstein (Frankfurter Unternehmer und seit 1985 Dauerkarten-Inhaber) verbergen. Sie investierten 15 Mio. Euro in ihre Anteile. Mit 10,00 Prozent sind die Freunde der Eintracht Frankfurt AG der zweitgrößte externe Partner, Dahinter verbergen sich das Bankhaus Metzler, die DZ Bank, die Landesbank Hessen-Thüringen sowie die BHF-Bank. Und dann wäre da noch Wolfgang Steubing mit seiner AG, die 3,57 Prozent hält. Steubing galt jahrelang als wirtschaftlicher Denker und Lenker der Eintracht als Aufsichtsratschef. Der 70-jährige wurde durch Wertpapierhandel reich und brachte neben seinem Vermögen auch sein Know-how über Jahre in den Klub ein.
Hertha BSC: Vereinsmitglieder: 37.500
Hertha BSC hat mit Lars Windhorst den zweiten Investoren-Versuch gestartet. Im Januar 2014 hatte der Investor Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) mit 61,2 Millionen Euro Anteile an Hertha erworben. Im November 2018 erwarb der e. V. die Anteile zurück – eine Option, die viele Fans in den Diskussionen um Investoren häufig vergessen. Doch Hertha nutzte die Klausel im Vertrag nicht, um die Stimmen und Anteile zu behalten, sondern um sie sofort wieder zu verkaufen. Vor der Saison 2019/20 stieg Lars Windhorst über die Peil Investment B.V. in die KGaA ein und pumpte 224 Millionen Euro in den Klub. Dafür erhielt er 49,9 Prozent der Anteile. Doch damit nicht genug. Anfang Juli 2020 erklärte der Verein, Windhorst erweitere sein Investment um 150 Millionen Euro. Damit hält die Peil Investment B.V. nun 66,6 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Um die 50+1-Regelung offiziell einzuhalten, behält der e. V. jedoch über 50 Prozent der Stimmen.
1. FC Union Berlin: Vereinsmitglieder: 37.000
Neben den SC Freiburg ist auch der 1. FC Union Berlin noch ein e.V. ohne ausgegliederte Profiabteilung und gehört damit weiterhin sich selbst.
FC Schalke 04: Vereinsmitglieder: 160.000
Als zweitgrößter Verein Deutschlands hat der FC Schalke 04 seine Profiabteilung noch immer nicht ausgegliedert. Über eine Auslagerung wird aber schon länger diskutiert und gestritten, insbesondere aufgrund der hohen Schulden des Klubs. Eine Auslagerung würde wohl den Einstieg von Geldgebern nach sich ziehen.
1. FSV Mainz 05: Vereinsmitglieder: 12.500
Neben Freiburg, Union und Schalke ist Mainz der vierte und letzte von 18 Vereinen, die keine ausgelagerte Profiabteilung besitzen. Eine solche Auslagerung ist aktuell auch nicht geplant.
1. FC Köln: Vereinsmitglieder: 111.500
Die Situation des 1. FC Köln ist wohl den meisten Fans bekannt. Der Klub verfügt über eine ausgelagerte Profi-Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), die jedoch zu 100 Prozent dem Verein gehört.
FC Augsburg: Vereinsmitglieder: 19.000
Der FC Augsburg 1907 e.V. hält lediglich 0,61 Prozent der Anteile an der FC Augsburg 1907 GmbH & Co KGaA und damit an der Profiabteilung. Der Rest gehört dem Brandschutz-Unternehmer und Präsidenten Klaus Hofmann. 99,39 Prozent hält die Hofmann Investoren GmbH, der neben Hofmann weitere Unternehmer angehören, darunter Marcus Höfl, der Ehemann von Ski-Star Maria Höfl-Riesch. Das Sagen habe aber zu 100 Prozent der Verein, sagt Hofmann – der Präsident.
SV Werder Bremen: Vereinsmitglieder: 41.000
Neben dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach ist Werder Bremen der dritte und letzte Bundesligist, dem die ausgelagerte KGaA zu 100 Prozent selbst gehört.
DSC Arminia Bielefeld: Vereinsmitglieder: 12.000
Bei Arminia Bielefeld liegen die Anteile an der 2001 ausgegliederten Lizenzspielerabteilung zu 71,4 Prozent beim DSC Arminia Bielefeld e. V. Die restlichen Anteile hat sich das „Bündnis Ostwestfalen“ gesichert, ein Verbund aus regionalen Unternehmen, die die Arminia unterstützen wollen. Darüber hinaus existiert allerdings auch noch eine Stadion-Beteiligungsfirma, die Bündnis Alm GmbH. Diese besitzt das Bielefelder Stadion und gehört mehreren lokalen Unternehmern. Die Arminia hat mit der Bündnis Alm GmbH einen Mietvertrag über 15 Jahre geschlossen, zahlt also die Stadionpacht nicht an die Stadt (wie der 1. FC Köln), sondern an ein Firmenkonglomerat, das dafür die Sanierung und Instandhaltung der Alm trägt.
VfB Stuttgart: Vereinsmitglieder: 71.500
Beim VfB Stuttgart ist die Lizenzspielerabteilung des Klubs seit 2017 ausgegliedert. Die VfB Stuttgart 1893 AG gehört zu 88,25 Prozent dem Verein und zu 11,75 Prozent der Daimler AG, dem ortsansäßigen Weltkonzern, der gleichzeitig Namensgeber des Stadions und Hauptsponsor ist. Die Daimler AG zahlte für die 11,75 Prozent einen Preis von 41,5 Millionen Euro. Darüber hinaus hat der VfB allerdings auch noch zwei andere Firmen, die VfB Stuttgart Beteiligungs-GmbH und die VfB Stuttgart Marketing GmbH, die zusammenhängen. Erstere Beteiligungsfirma wurde im Jahr 2000 gegründet, um dem Verein liquide Mittel für Sonderausgaben wie Transfers zur Verfügung zu stellen. Dies geschah unter anderem bei der Verpflichtung von Fernando Meira, als stille Teilhaber an der Firma dem VfB das Geld zur Verfügung stellten. Diese stillen Teilhaber halten als Gegenleistung Anteile an der Marketing-GmbH, sodass ein großer Teil der Marketing-Einnahmen des Klubs nicht dem Verein zufließen, sondern den stillen Teilhabern.
FC-Legende „Icke“ Häßler „Gisdols Weg kann zum Erfolgsmodell werden“
Köln-Ikone. Echter Weltmeister, der beim Triumph von Rom vor genau 30 Jahren im Finale gegen Argentinien (1:0) in der Startelf stand. Bis heute ist Thomas „Icke“ Häßler (54) ein Liebling der kölschen Gemeinde und eine internationale Größe im Fußball-Business. Denn der einstige Ausnahme-Dribbler, der den FC-Profis während seiner Zeit als Co-Trainer sogar mit fast 50 Jahren noch was vormachte im Training, spielte in seiner Karriere auch erfolgreich in Italien.
Im Interview spricht Häßler über den FC, seine Zeit in Italien, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.
Thomas Häßler, Sie stehen seit einem Jahr beim BFC Preußen in Berlin an der Seitenlinie. Bei ihrem Ex-Klub, dem 1. FC Köln, wird der Vertrag von Markus Gisdol langfristig verlängert. Die richtige Entscheidung?
Das ist für mich die logische Konsequenz. Markus Gisdol hat den FC stabilisiert, aus der Abstiegszone rausgeholt. Dann ist das ein tolles Zeichen vom FC an den Trainer, die Mannschaft und die Fans, um mehr Stabilität und Kontinuität zu schaffen. Das ist die Wertschätzung, die im Fußball oft viel zu kurz kommt.
Was muss passieren, damit der FC in der neuen Saison nicht wieder in Abstiegsnot gerät? Nach der Corona-Pause hat die Mannschaft kein Spiel mehr gewonnen...
Die Corona-Situation war schwierig und man sollt diese Phase nicht so negativ bewerten. Grundsätzlich wäre es gut, den Kader ein Stück weit qualitativ zu verstärken. Ich weiß, dass das aktuell vor allem finanziell sehr schwer umsetzbar ist. Deswegen ist der Weg, den Markus Gisdol mit jüngeren Spieler eingeschlagen hat, nicht nur kostengünstig – er könnte für den FC auch langfristig ein Erfolgsmodell werden. Köln hat immer eine tolle Jugend gehabt. Jetzt gilt es, diese Jungs an die Profis heranzuführen und den Mut zu haben, den jungen Spielern eine Chance zu geben. Das hat ja schon gut geklappt. So entsteht die Identifikation, die langfristig Früchte trägt – nicht nur für den Verein, sondern auch für die Fans, für Köln und für die ganze Region.
Der größte Erfolg Ihrer Karriere, der WM-Titel 1990, liegt genau 30 Jahre zurück. Werden Sie noch oft darauf angesprochen?
Ja, schon öfters. Insbesondere dieses Jahr, dank unseres Jubiläums.
Im selben Jahr sind Sie vom FC zu Juventus gewechselt. Würden Sie das heute noch mal genauso machen?
Absolut. Italien war damals das Nonplusultra im Fußball. Und ich hatte Glück, in dieser Liga zu spielen. Das war einfach weltklasse!
Sie waren damals einer von vielen deutschen Stars in Italien. Warum hat es so viele dorthin gezogen?
Die Serie A war einfach die beste Liga der Welt, da haben die Besten der Besten gespielt: Diego Maradona, Ruud Gullit, Marco van Basten, Roberto Baggio, Rudi Völler, Lothar Matthäus, Andi Brehme, Jürgen Klinsmann. Das war einzigartig.
Wie sehen Sie Ihre Ex-Klubs Juventus und AS Rom heute? Von den europäischen Top-Ligen läuft aktuell nur noch die Serie A.
Juve ist verdient zum neunten Mal in Folge italienischer Meister geworden. Sie stehen im Achtelfinale der Champions League, spielen also trotz der Corona-Unterbrechung eine tolle Saison. Die Roma musste um die internationalen Plätze kämpfen und ist auch noch in der Europa League vertreten. Meine beiden Ex-Vereine sind durchaus gut im Rennen – also habe ich damals alles richtig gemacht (lacht).
Cristiano Ronaldo hat trotz seiner 35 Jahre die 30-Tore-Mark geknackt. Hätten Sie ihm das zugetraut?
Auf jeden Fall. Cristiano Ronaldo ist ein Ausnahmesportler – ein Athlet, der auf allen Ebenen sehr professionell ist. Der ist so heiß auf Fußball, dass ich ihm noch weitere Rekorde zutraue.
Hat Juventus mit ihm die Chance auf den Champions-League-Titel?
Das glaube ich eher nicht. Da sehe ich ein, zwei Mannschaften mit größeren Chancen.
Erwartet uns jetzt in der Königsklasse die vielleicht letzte Show von Messi und Ronaldo?
Ich hoffe nicht. Es kommt immer auf die Lust, den Willen und das Körperliche an. Lust und Willen haben die beiden. Wenn der Körper mitmacht, dann werden wir noch ein paar Jährchen an ihnen viel Spaß haben. Für mich sind Ronaldo und Messi noch immer die Besten der Welt.