Nach Gisdol-Ansage an Thielmann „Die will er kein zweites Mal bekommen“
Jan Thielmann steht vor seiner zweiten Saison als Bundesliga-Profi. Noch vor knapp drei Jahren stand der 18-jährige in der C-Jugend für Eintracht Trier auf dem Platz. Nun hat der Mittelfeldspieler bereits eine komplette Rückrunde in Deutschlands höchster Spielklasse absolviert. Doch wie tickt der Junioren-Nationalspieler aus dem beschaulichen Ort Föhren? Der GBK hat mit seinem ehemaligen Nachwuchstrainer aus der Heimat gesprochen.
Die letzten zwölf Monate dürften Jan Thielmann wie im Traum vorgekommen sein. Zunächst feierte der offensive Mittelfeldspieler im Juni 2019 die Deutsche Meisterschaft mit der U17 des 1. FC Köln. Ein halbes Jahr später debütierte das Talent unter Markus Gisdol in der Bundesliga. Der Mut des 50-jährigen, mit Thielmann, Katterbach und Jakobs den jungen Spielern im Kader der Geißböcke zu vertrauen, brachte letztlich die sportliche Wende für die Profis. Seinen Bundesliga-Einstand gab der inzwischen 18-jährige beim 2:0-Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen. Dabei erhielt der eigentliche A-Junioren-Spieler im Derby gegen die Werkself den Vorzug vor erfahrenen Profis wie Louis Schaub oder Marcel Risse.
Ich habe gedacht: Gisdol, was machst du da?
Freilich verfolgt man Thielmanns Entwicklung auch in seiner Heimat ganz genau. Als Kind kickte der Junioren-Nationalspieler für den SV Hetzerath, danach zwei Jahre lang für die C-Junioren von Eintracht Trier, ehe er ins Sportinternat in die Domstadt wechselte. Noch immer hält Thielmann den Kontakt zu seiner alten Mannschaft bei der Eintracht. Zwar durfte der Youngster vor seinem ersten Spiel niemanden außer seine Eltern über seinen Einsatz informieren, nach der Partie klingelte in Trier jedoch das Telefon. „Nach seinem ersten Spiel kam eine SMS von ihm, in der er gesagt hat, dass es auch Teil meines Verdienstes sei. Respekt vor dem Jungen“, sagte Thielmanns ehemaliger Eintracht-Trainer Marcel Lorenz im Gespräch mit dem GBK. Zwar sei Lorenz immer davon überzeugt gewesen, dass Thielmann eines Tages den Sprung in die Bundesliga schaffen würde. Dass er aber bereits zwei Jahre nach seinem Wechsel von Trier nach Köln sein Debüt feiern würde, damit hätte man auch bei der Eintracht nicht gerechnet.
„Ich war sehr überrascht, wie schnell das ging und dass er vor allem immer von Anfang an gespielt hat.“ Vor allem der Zeitpunkt, als sich der FC mitten im Abstiegskampf befand, sorgte an der Mosel für Erstaunen: „Ich habe am Anfang gedacht: Gisdol, was machst du da? Du kannst nicht im Abstiegskampf die Erfahrenen auf die Bank setzen und Thielmann spielen lassen. Aber der Trainer hat alles richtig gemacht“, legte Lorenz seine anfänglichen Bedenken schnell ab. Überhaupt zeigt sich der Nachwuchstrainer von Eintracht Trier beeindruckt über das aktuelle Vorgehen am Geißbockheim. „Ich finde es gut, wie der FC in dieser schwierigen Phase auf die jungen Spieler gesetzt. Ich habe schon vor drei Jahren gesagt, dass Jan seinen Weg machen wird und davon bin ich immer noch überzeugt.“ Auch, dass Thielmann von Gisdol nach schwächeren Spielen nicht sofort aus dem Kader oder gar der ersten Elf genommen wird, überzeugt Lorenz.
So etwas spornt ihn an
Dass Thielmann allerdings nur aufgrund seines junges Alters nicht vor harten Ansagen seines Trainer verschont bleibt, offenbarte die letzte Folge der vereinseigenen FC-Dokumentation 24/7. Nach einer schwachen ersten Halbzeit im Rückspiel gegen Bayer 04 Leverkusen nahm sich Gisdol den Youngster vor und appellierte lautstark an seinen rechten Außenbahnspieler: „Jan, wenn du aufdrehen kannst – ich kann es dir nicht oft genug sagen. Entweder du willst Bundesliga spielen oder nicht. Dann geh‘ ins Eins gegen Eins und zeig‘, dass du es kannst. Es ist mir egal, ob du 18 oder 35 bist.“ Eine harte Ansage, mit der Thielmann aber laut Lorenz gut umgehen kann. „So etwas spornt ihn an. Ich glaube, dass er in diesem Moment sofort den Schalter umgelegt hat und es dem Trainer zeigen wollte.“ Und in der Tat: Thielmann kam damals in der 54. Minute nach guter Aktion von der linken Seite in die Mitte ziehend zum Abschluss und verfehlte das Leverkusener Tor nur knapp.
Hitzkopf Thielmann hat noch zu viel Respekt
Bei der Eintracht aus Trier hat man Thielmann als intensiv arbeitenden Spieler in Erinnerung, der sich nicht auf seinen Erfolgen ausruht. „Gisdols Ansage wird er sich auch in Zukunft zu Herzen nehmen, denn er will die mit Sicherheit kein zweites Mal bekommen“, ist sich Lorenz sicher, der seinen ehemaligen Schützling selbst während des Trainings bereits zwei Mal früher unter Dusche schickte, weil er ein großer Hitzkopf gewesen sei.
Für den Youngster wird es in der kommenden Saison darum gehen, seine Nervosität in der Bundesliga abzulegen und das Selbstvertrauen auf den Platz zu bringen, welches ihn im Nachwuchs so stark gemacht hatte. „In den Eins-gegen-Eins-Situationen hat er, glaube ich, noch Respekt vor den Stars. Ich denke aber, das vergeht mit der Zeit“, glaubt Lorenz. Mit seiner Anzahl an Saisoneinsätzen liegt Thielmann zumindest vor Routiniers wie Marcel Risse oder gleichauf mit Spielern wir Jorge Meré oder Elvis Rexhbecaj. Beim FC vertraut man darauf, dass Thielmann zu einem Spieler auf Bundesliga-Niveau reifen wird und plant den 18-jährigen daher fest im Profikader mit ein. „Dass sie Jan behalten und nicht wie andere junge Spieler verleihen, spricht für ihn“, sagt auch sein ehemaliger Weggefährte.
„Sehe Chance auf die Bundesliga“ FC verlängert mit Talent Jens Castrop bis 2023
Der 1. FC Köln bindet das nächste Talent langfristig: Mittelfeld-Juwel Jens Castrop (17) hat einen neuen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Der bisherige U17-Kapitän wird gleichzeitig befördert – zumindest für die nächsten Wochen. Castrop absolviert die Vorbereitung mit dem Profi-Team und darf sich Chefcoach Markus Gisdol (50) präsentieren.
Horst Heldt: „Ein sehr ehrgeiziger Spieler“
Sportchef Horst Heldt (50) sagt: „Jens ist ein sehr ehrgeiziger Spieler, der sich auf dem Platz nicht nur mit Präsenz und einer extrem starken Dynamik auszeichnet, sondern auch mit einem extrem starken Willen. Wir wollen ihn in den nächsten Jahren bei uns zum Profi entwickeln.“
Castrop happy: „Ich freue mich riesig über das Vertrauen, das mir der FC in den Gesprächen mit den Verantwortlichen entgegengebracht hat. In der letzten Saison hat man gesehen, dass Markus Gisdol auf junge Spieler setzt. Diese Perspektive und das persönliche Gespräch mit dem Cheftrainer der Profis waren entscheidend für mich. Er hat mir einen Weg aufgezeigt, an den ich glaube. Deshalb sehe ich hier meine Chance, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.“
Jens Castrop mit U17 Deutscher Meister
Castrop ist gebürtiger Düsseldorfer, spielt seit 2015 für den FC und gilt als eines der größten Talente im Klub. 2019 wurde er mit der U17 Deutscher Meister. In der vergangenen Saison übernahm der zentrale Mittelfeldspieler nach dem Abgang von Florian Wirtz (17) zu Bayer Leverkusen die U17-Kapitänsbinde.
Castrops Profi-Chance zeigt, dass der FC aus dem schmerzhaften Wirtz-Verlust gelernt hat und unter Heldt und Gisdol weiter konsequent auf seine talentierten Eigengewächse setzt.
In den vergangenen Monaten hatten bereits Noah Katterbach (19), Jan Thielmann (18 ), Tim Lemperle (18 ) und Robert Voloder (19) langfristige Profi-Verträge am Geißbockheim unterschrieben, der Kontrakt von Ismail Jakobs (20) hatte sich durch seine Profi-Einsätze automatisch bis 2022 verlängert.
Fünf Talente debütierten 2019/20 für den 1. FC Köln
Mit Katterbach, Jakobs, Thielmann, Lemperle und dem im Winter zu Stuttgart gewechselten Darko Churlinov (20) hatten in der abgelaufenen Saison insgesamt fünf Eigengewächse für den FC in der Bundesliga debütiert. Hinzu kamen mit Wirtz und Can Bozdogan (19, Schalke) noch zwei Ex-Kölner bei anderen Klubs.
U-Nationalspieler Castrop ist beim FC zunächst eigentlich für die U19 von Trainer Stefan Ruthenbeck eingeplant. Dort hat er dank der Teilnahme an der Youth League die Chance auf internationale Einsätze.
Die Nachricht kam auch für Kölns Sport-Boss Horst Heldt (50) überraschend. Young Boys Bern schickt Leih-Spieler Frederik Sörensen (28 ) zurück nach Köln. „Bern hat ein Überangebot auf seiner Position“, sagt der FC-Sportboss. Sörensen wurde bereits verabschiedet, bestreitet aber noch den Schweizer Pokal.
Und dann? „Wir werden in den nächsten Tagen Kontakt mit seinem Management aufnehmen und sehen, wie die Haltung ist“, erklärt Heldt.
Kölns Position: Der Däne hat durchaus eine Chance, beim FC als frisch gebackener Schweizer Meister Fuß zu fassen – wenn er und seine Familie denn Lust dazu haben...
Heldt: „Er hat jetzt wieder Vertrag bei uns und wir werden dann sehen, wie wir ihn einbauen.“ Ansonsten müsste Sörensen (Vertrag bis 2021) verkauft werden oder Köln ihm eine Abfindung zahlen um ihn von der Gehalts-Liste zu bekommen. Sörensen verdient rund 2 Mio Euro pro Jahr in Köln.
Demnächst macht Sörensen erst mal Urlaub. Heldt: „Er würde dann Anfang September zum Team stoßen. Dass er in der Vorbereitung lange nicht dabei sein kann, ist nicht so problematisch. Er hat in Bern ja auch lange trainiert und gespielt.“
Für Verhandlungen freigestellt Koziello bereits in Portugal
Vincent Koziello steht beim 1. FC Köln vor dem Absprung. Wie die Geißböcke am Dienstag auf GBK-Nachfrage bestätigten, weilt der 24-jährige bereits in Portugal und ist für den Trainingsstart der Kölner am Mittwoch freigestellt. Der Franzose war zuletzt an Paris FC in die zweite französische Liga verliehen.
Koziello war im Januar 2018 mit großen Vorschusslorbeeren zum 1. FC Köln gewechselt, konnte diese aber nicht erfüllen. Nach einer enttäuschenden Zweitliga-Saison mit nur 14 Einsätzen und einer Bundesliga-Hinrunde 2019/20 beim FC ohne Einsatz war er im vergangenen Winter nach Paris verliehen worden. Nun wird Koziello die Geißböcke wohl noch in dieser Woche in Richtung Portugal verlassen.
Wie der FC auf GBK-Nachfrage bestätigte, wird Koziello am Mittwoch zum Trainingsauftakt am Geißbockheim fehlen, um seine Zukunft zu klären. Diese scheint bei CD Nacional zu liegen, der in die portugiesische Primeira Liga aufgestiegen ist. Der Klub aus Madeira hat sein Interesse bei dem kleinen Mittelfeldspieler hinterlegt. Alle Seiten wollen den Deal noch in dieser Woche in trockene Tücher bringen. Dann käme Koziello nicht mehr zum FC zurück und wurde nach nur 27 Pflichtspielen in Deutschland seine Karriere in Portugal fortsetzen.
Geht noch einer vorm Trainingsstart? FC-Reservist vor Unterschrift bei Ronaldo-Klub
Am Mittwoch trudeln die Profis des 1. FC Köln nach und nach am Geißbockheim ein. Einer wird aber nicht zu sehen sein: Vincent Koziello (24), der zuletzt an Paris FC verliehen war und sich anschließend bei Kölns U21 fit hielt, ist in Portugal und steht vor dem Wechsel.
CD Nacional verhandelt mit Vincent Koziello
CD Nacional will den kleinen Franzosen auf Leihbasis verpflichten. Nach EXPRESS-Informationen befindet sich Koziello zu Verhandlungen vor Ort. Der FC macht Druck, will schnell eine Lösung für den Ladenhüter, der im Winter in die zweite französische Liga gewechselt war und dort vor dem Corona-Abbruch sechs Spiele absolviert hatte.
Auch CD Nacional musste die Saison abbrechen, lag allerdings nach 24 Spieltagen in Portugals zweiter Liga klar auf Kurs Wiederaufstieg und spielt künftig erstklassig. Der Klub aus Madeira, aus dessen U15 einst ein gewisser Cristiano Ronaldo kam, ist auch international kein Unbekannter, stieg aber zuletzt zweimal ab und will sich wieder im Oberhaus etablieren.
Vincent Koziello muss Zugeständnisse machen
Mit Koziello? Klar ist: Alle Seiten müssten Zugeständnisse machen, damit der Transfer des im Winter der Abstiegssaison 2017/18 vom OSC Nizza geholten Koziello über die Bühne geht. Der Franzose konnte am Geißbockheim nie wirklich überzeugen, bekam aber auch selten mal eine Chance über mehrere Spiele.
Sein größter Moment war sicher sein Treffer beim 2:1-Sieg bei RB Leipzig in der Abstiegssaison. Damals kam er auf zwölf Einsätze, in der Aufstiegssaison spielte er nur 14-mal, im vergangenen Jahr war er dann gleich komplett außen vor. Das Problem bei einem Wechsel: Das volle Gehalt können die Portugiesen keinesfalls übernehmen.
Horst Heldt will den Kader reduzieren
Für FC-Sportchef Horst Heldt (50) ist das Ziel klar: Möglichst viele Spieler, die im Kader keine Rolle spielen werden, noch vor Trainingsstart loswerden, um zu verhindern, dass ihr Marktwert in einer „Trainingsgruppe 2“ noch mehr ins Schwimmen gerät. Nach der Beförderung von Youngster Jens Castrop (17) zu den Profis ist wieder ein Platz weniger zu vergeben.
Hinter der Zukunft von Frederik Sörensen steht noch immer ein großes Fragezeichen. Ab dem 15. August steht der dänische Innenverteidiger nach seiner Leihe bei den Young Boys wieder im Kader des 1. FC Köln, arbeitet laut ‚kicker‘ allerdings an einem Abschied. Dem Vernehmen nach sucht Sörensen einen Klub in Italien, wo er bereits bei Juventus Turin und Hellas Verona unter Vertrag stand.
Nicht ausgeschlossen ist aber nach wie vor, dass der 28-Jährige eine Perspektive in der Domstadt aufgezeigt bekommt. Kölns Sportchef Horst Heldt bekundete immer wieder seine Wertschätzung für Sörensen. Gleichwohl gilt: Die Geißböcke müssen ihr siebenköpfiges Innenverteidiger-Kontingent verkleinern.
„Alles Jammern bringt nichts“ FC-Boss Wehrle über Fan-Rückkehr und Folgen für Köln
Der Start der Bundesliga-Saison 2020/21 rückt näher – und unzählige Fans wollen endlich wieder in die Stadien!
Die Mitgliederversammlung der DFL hat am Dienstag erhebliche Einschränkungen bei einer möglichen Rückkehr der Anhänger beschlossen. Stehplätze, Alkohol und Gäste-Fans sind zunächst mal verboten, dafür lebt die Hoffnung auf ein Ende der Geisterspiele.
Alexander Wehrle: „Ein gutes Zeichen“
Alexander Wehrle (45), Geschäftsführer des 1. FC Köln und DFL-Präsidiumsmitglied, sprach nach der Versammlung ausführlich über die Liga-Pläne.
Wehrle über...
…über das DFL-Konzept für die Rückkehr der Fans in die Stadien: „Es war richtig und wichtig, dass wir heute darüber diskutiert haben und dass wir einen Mehrheitsbeschluss getroffen haben. Das ist gutes Zeichen für die Gespräche, die noch mit der Politik anstehen und auch mit den jeweiligen lokalen Behörden. Jeder Verein muss das Konzept, das er für seine Situation vor Ort bespricht, genehmigt bekommen. Es ist gut, dass wir für alle einheitliche Grundvoraussetzungen geschaffen haben, die allerdings – und das ist auch wichtig – nur temporär sind. Denn wir befinden uns in einer pandemischen Entwicklung und die ist dynamisch. Von daher muss man flexibel reagieren können.“
…die Rückkehr zur Normalität: „Die wünsche ich mir total zurück, wie wahrscheinlich alle Menschen weltweit. Dass wir überhaupt über eine Teilöffnung für Zuschauer sprechen, ist schon ein gutes Zeichen – ein kleiner Schritt zurück in die Normalität. Für uns ist es auch ratsam, eher in kleineren Schritten zu denken und nicht sofort eine Vollauslastung zu fordern. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht richtig und das würde auch keiner verstehen.“
…die Bedeutung der Fans für 1. FC Köln: „Die Fans sind ein elementarer Bestandteil der Fußball-Kultur in Deutschland, Europa, wohl weltweit. Und besonders auch beim 1. FC Köln. Deswegen fehlen uns unsere Fans, das haben wir in den Spielen nach dem Restart leidvoll erfahren müssen. Gerade für Traditionsvereine, die vor ausverkauftem Haus spielen, ist es noch schwieriger. Aber alles Jammern bringt nichts, wir müssen uns der Situation stellen, deswegen ist es für uns umso wichtiger, in kleinen Schritten in die Normalität zurückzukehren – und hoffentlich ab Mitte September wieder mit Fans Fußball zu spielen, auch wenn wir nicht alle einladen können.“
…das Konzept des 1. FC Köln und die mögliche Zuschaueranzahl im Rhein-Energie-Stadion: „Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da wir uns in vertraulichen Gesprächen mit dem Gesundheitsamt befinden. Das waren erste sehr gute Gespräche, weitere werden folgen. Wenn das Konzept final als tragfähig eingestuft wurde, werden wir das verraten.“
…das Verbot Alkohol und Stehplätzen: „Es ist völlig nachvollziehbar, dass es da verschiedene Standpunkte gibt, da die Stadien auch unterschiedliche Voraussetzungen haben. Wir hatten einen sehr guten und fruchtbaren Dialog. Am Ende haben wir demokratisch abgestimmt und ich gehe davon aus, dass sich alle daran halten werden. Wir reden hier von einer Lösung bis Ende Oktober, also sechs Spiele. Danach werden wir in Abhängigkeit der pandemischen Entwicklung entscheiden, ob die Regelung fortgeführt wird. Ich wünsche mir natürlich auch, dass wir so schnell wie möglich wieder Stehplätze in den Stadien sehen werden.“
…die nächsten Schritte: „Wir spielen ab Mitte September Fußball, von daher brauchen wir eine gewisse Vorlaufzeit. Es gibt nächste Woche noch mal politische Gespräche mit den Gesundheitsministern auf Landesebene, da geht es grundsätzlich um Großveranstaltungen. Dann müssen alle Vereine mit den lokalen Behörden möglichst zeitnah eine Lösung finden, damit jeder weiß, mit wie vielen Zuschauern man planen kann.“
…die Auswirkungen des Stehplatz-Verbots beim FC: „Bei uns werden die Stehplätze zu Sitzplätzen umfunktioniert. Das bedeutet aber keinen finanziellen Verlust für die Stehplatz-Inhaber. Wer Stehplatz-Kunde ist, wird zum gleichen Preis auf einem Sitzplatz sitzen, wenn er ins Stadion möchte. Von daher ist das bei uns zumindest eine fanfreundliche Lösung.
…die finanziellen Folgen für den FC: „Das hängt davon ab, wie viele Zuschauer wir ins Stadion bekommen. Dass wir mit deutlich zweistellig negativen Mindereinnahmen rechnen müssen aufgrund der Pandemie, ist bekannt. Das sind extrem schwierige finanzielle Voraussetzungen für alle Bundesligisten, auch für uns.“
Auch Schaub freigestellt! Queiros‘ Zukunft bleibt offen Es geht wieder los: Der 1. FC Köln startet am Mittwoch in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison 2020/21. Doch nicht alle Profis, die bei den Geißböcken unter Vertrag stehen, werden am Mittwoch am Geißbockheim auflaufen. Drei Spieler sind nach Informationen des GEISSBLOG.KOELN freigestellt, um ihre Zukunft zu klären: Neben Vincent Koziello, der in Portugal weilt, sind dies Louis Schaub und Tomas Ostrak. Auch Joao Queiros wird nicht mit dabei sein, allerdings nicht, um seine Zukunft zu klären.
Auf dem Papier umfasst der Kader des 1. FC Köln noch immer 32 Spieler. Sportchef Horst Heldt arbeitet jedoch fieberhaft an einer Verkleinerung des Aufgebots. Bartels, Bisseck, Hauptmann, Scott und Verstraete sind schon weg, Kessler in die Geschäftsstelle gewechselt, Uth und Leistner zu ihren eigentlichen Klubs zurückgekehrt. Doch gerade die acht zurückkehrenden Leihspieler machen den Kölnern noch immer Sorgen, denn nur zwei von ihnen sollen bleiben: Jannes Horn und Salih Özcan.
Frederik Sörensen wird nicht nach Bern wechseln, am Mittwoch aber noch nicht wieder beim FC weilen. Vincent Koziello wurde freigestellt, um in Portugal mit einem interessierten Klub zu verhandeln (mehr dazu hier). Dagegen wird neben Horn und Özcan auch Lasse Sobiech nach GBK-Informationen am Mittwoch die Vorbereitung am Geißbockheim aufnehmen, obwohl der Innenverteidiger bei den Geißböcken eigentlich nicht mehr eingeplant ist. Doch es heißt, der 29-jährige wolle noch einmal um eine Chance im FC-Kader kämpfen. Viel Aussicht auf Erfolg hat dieses Vorhaben zwar nicht. Die Kölner haben jedoch betont sich im Zweifel an Verträge zu halten.
Schaub und Ostrak für Verhandlungen freigestellt Neben Sörensen und Koziello wird dagegen ein weiteres Trio nach GBK-Informationen nicht am Mittwoch am Geißbockheim auflaufen: Louis Schaub und Tomas Ostrak wurden vom FC ebenso wie Koziello freigestellt, um ihre Zukunft zu klären und mit interessierten Klubs zu verhandeln. Genauere Informationen liegen noch nicht vor, doch auch bei ihnen scheint sich ein baldiger Abschied abzuzeichnen. Dagegen wird zwar auch Joao Queiros am Mittwoch nicht zum Trainingsauftakt erscheinen. Ein Abschied aus Köln zeichnet sich bei den Portugiesen noch nicht ab. Nach GBK-Informationen soll der inzwischen 22-jährige in der kommenden Woche das Training bei der U21 von Trainer Mark Zimmermann aufnehmen. Eine Zukunft bei den Profis hat der einstige Drei-Millionen-Mann nicht.
27 Profis plus Castrop nehmen Vorbereitung auf Demzufolge erwartet Markus Gisdol am Mittwoch 27 FC-Profis plus den gerade erst zu den Profis beförderten Jens Castrop aus der U19 (mehr dazu hier) zum ersten Treffen nach der Sommerpause. Zunächst stehen die ersten Corona-Tests seit dem 34. Spieltag sowie weitere medizinische Untersuchungen an, ehe athletische Überprüfungen dem ersten Training auf dem Rasen am Samstag voran stehen. Der Auftakt mit Ball am Samstag soll nicht-öffentlich und ohne Zuschauer stattfinden. Wie viele Spieler am 20. August mit ins einzige Trainingslager nach Donaueschingen fahren werden, ist unklar. Auch, wann es den ersten Neuzugang geben wird. Dagegen scheinen die nächsten Abgänge nur noch eine Frage der Zeit.
Geld oder Spielpraxis? Das ist die Ladenhüter-Regel des 1. FC Köln
Am Mittwoch startet die Vorbereitung beim FC und wie das in Zeiten einer Pandemie so ist, kommen die Profis erst einmal in Kleingruppen zu den vorgeschriebenen Tests, ehe Trainer Markus Gisdol (50) seine Mannschaft am Samstag auf dem Platz begrüßen will.
Da der Kader aber weiterhin zu groß ist, müssen dringend Lösungen gefunden werden. Und da gibt es eine Leitlinie: EXPRESS enthüllt Kölns Ladenhüter-Regelung!
Schwierige Aufgabe für FC-Sportboss Horst Heldt
Sportchef Horst Heldt (50) und das Trainerteam stehen vor einer schwierigen Aufgabe. Der Kader soll auf ein erträgliches Maß reduziert werden, man will aber auch nicht den Marktwert der nicht mehr benötigten Profis vernichten.
„Es wird Spieler im Trainingsbetrieb geben, mit denen wir nicht unbedingt planen. Es wird aber auch Profis geben, für die wir andere Lösungen finden müssen“, sagte Heldt schon vergangene Woche.
Viele Profis des 1. FC Köln ohne Aussicht auf Einsätze
Ob Louis Schaub (25), Lasse Sobiech (29), Simon Terodde (32), Vincent Koziello (24), Kingsley Schindler (27) oder Joao Queiros (22) – keiner von ihnen darf sich Hoffnungen auf Einsätze machen. Und so suchen derzeit die Berater fieberhaft nach anderen Lösungen. Der FC hofft, einen Großteil der Gehälter einsparen zu können. Christian Clemens, Simon Terodde, Lasse Sobiech und Louis Schaub haben beim 1. FC Köln wenig Aussicht auf Spielzeit.
Wie schon im Winter bei den Ausleihen von Sobiech zu Royal Mouscron und Koziello zu Paris FC. Bereits damals galt die Faustformel, die auch in diesem Sommer wieder zur Anwendung kommen soll.
Wie EXPRESS erfuhr, bieten Sportchef Heldt und Kaderplaner Frank Aehlig (52) interessierten Vereinen folgende Offerte: Ein Drittel des Gehalts übernimmt der 1. FC Köln, ein Drittel der aufnehmende Verein. Aber auch der Spieler muss seinen Part übernehmen und auf ein Drittel seines Gehalts verzichten.
Vincent Koziello steht in Portugal unter Druck
Das dürfte bei älteren Spielern schwierig werden. Profis wie Schaub oder Koziello aber müssen Spielpraxis sammeln. Der erste, der sich nun entscheiden muss, ob er den Ladenhüter-Deal annimmt, ist Koziello.
Der befindet sich gerade bei CD Nacional auf Madeira und bekommt von allen Seiten Druck, sich zu entscheiden – auch weil im September wohl die ersten Sonderzahlungen anstehen.
Der Meister der abgebrochenen zweiten portugiesischen Liga, in dessen Nachwuchs ein gewisser Cristiano Ronaldo (35) seine Karriere startete, ist zurück in der Primeira Liga und will den kleinen Techniker verpflichten – kann aber natürlich nicht das Gehalt übernehmen.
Frederik Sörensens komplizierte Situation
Fraglich ist auch, wie es mit Frederik Sörensen (28 ) weitergeht. Dieser kam bei den Young Boys Bern im letzten Saisonspiel zwar noch mal zum Einsatz – gleichzeitig aber machte der Schweizer Meister deutlich, dass man nicht mit dem ausgeliehenen Dänen plane und verabschiedete ihn mit herzlichem Dank.
Unternimmt Sörensen (Köln-Vertrag bis 2021) einen zweiten Anlauf beim FC oder sucht er einen kompletten Neuanfang? Sportchef Heldt kündigt Gespräche mit dem Berater des Innenverteidigers an.
Frederik Sörensen im FC-Trainingslager nicht dabei
Die Situation ist kompliziert: Bis Mitte August ist Sörensen ausgeliehen, dann ist erst mal Urlaub angesagt. Das FC-Trainingslager (20. bis 29. August) ist daher keine Option. Dem Vernehmen nach soll es den Dänen, der für den FC mit rund zwei Millionen Euro Jahresgehalt recht teuer ist, wieder einmal Richtung Italien ziehen.
Mit der Ladenhüter-Regelung könnte sich ein Verein finden...
Erst Unterschrift, dann Probleme So schwer wird Gisdols Köln-Neustart!
Markus Gisdol (50) unterschreibt heute seinen neuen Vertrag (bis 2023) beim FC. Doch danach holen ihn die alten Probleme ein... So schwer wird Gisdols Neustart!
„Jetzt sollten wir eine kontinuierliche Entwicklung auf unserem Weg hinbekommen. Der Weg muss für den 1. FC Köln heißen, ein stabiles Mitglied der Bundesliga über die nächsten Jahre zu werden – nicht zu träumen und nicht zu fantasieren“, erläutert der Trainer.
So weit, so gut. Aber auch so schwer.
► Hauptproblem: Gisdol weiß nach wie vor nicht, mit wem er für die neue Saison wirklich planen kann. Vor allem im Sturm gibt‘s drei große Fragezeichen. Der Vertrags-Poker mit Jhon Cordoba (27) zieht sich seit Monaten. Bei einem Angebot ab 15 Millionen ist er wohl weg. Simon Terodde (32) ist frustriert, weil er zu wenig Spielzeit hat. Dazu kommt, dass sich Gisdol seinen Wunsch-Spieler Mark Uth (28 ) wohl abschreiben muss.
► Nach den Medizin-Checks wird es Samstag voll auf dem Platz. 32 Spieler hat Köln unter Vertrag, fast alle (bis auf Sörensen, Schaub, Koziello) werden wohl erst mal dabei sein. Ideale Bedingungen sind das nicht. Möglich, dass es schnell eine Trainingsgruppe 2 geben wird, sollte Sport-Boss Horst Heldt (50) die Spieler nirgends unterbringen.
► Dazu das miese Saison-Finale. Die Bosse vertrauen Gisdol trotz Sieglos-Serie (10 Spiele) und Bremen-Vorführung (1:6). Aber diese Last schleppt der Trainer mit in die neue Saison.
► Auch die Pläne mit einem erneuten Gehaltsverzicht werden nicht zur guten Laune in der Vorbereitung beitragen.
Dass der Neustart ein schwerer wird, wissen auch die Bosse. Nicht umsonst hatte Heldt zuletzt schon offen den nächsten Kampf um den Klassenerhalt ausgerufen!
Trainer bleibt langfristig Köln verlängert mit Gisdol bis 2023
Drei weitere Jahre an der Seitenlinie. Der 1. FC Köln hat wie erwartet den Vertrag mit Trainer Markus Gisdol (50) bis 2023 verlängert.
Gisdols Kontrakt hatte sich durch den Klassenerhalt automatisch um ein Jahr bis 2021 verlängert und wurde nun um zwei weitere Jahre ausgedehnt. Der Trainer erhält rund 1 Mio Euro Grundgehalt pro Saison. Eine satte Gehaltserhöhung ist aufgrund der finanziellen Corona-Verluste nicht möglich.
Auch der im November gemeinsam mit Gisdol gekommene Sportchef Horst Heldt hatte seinen Vertrag kürzlich bis 2023 verlängert. Lesen Sie auch
„Er hat die Mannschaft im letzten Jahr in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Bei allen Herausforderungen auf dem Weg zum Klassenerhalt hat er Mut und Führungsqualitäten bewiesen - und es darüber hinaus geschafft, unsere Mannschaft, Routiniers und Youngster, weiterzuentwickeln“, kommentierte Heldt die Vertragsverlängerung von Gisdol.
Nach neun Jahren Physio Maierstein nicht mehr bei den Profis Neuer Psychologe kommt
Der 1. FC Köln legt wieder los – und baut mit dem Start in die Vorbereitung auch sein Funktionsteam um. Überraschend: Klaus Maierstein, seit 2011 Physiotherapeut am Geißbockheim, arbeitet künftig nicht mehr für die FC-Profis.
Stattdessen wird Christian Osebold befördert, ist nun Chef der Physios, zu denen weiterhin Daniel Schütz und der aus dem Nachwuchsleistungszentrum zur Bundesliga-Mannschaft versetzte Matti Forkel gehören.
1. FC Köln setzt auf Sportpsychologen
Ebenfalls neu bei den Profis ist Moritz Anderten, der bislang für die sportpsychologische Betreuung im NLZ verantwortlich war. Er soll die Arbeit von Chefcoach Markus Gisdol (50) begleiten.
Sportchef Horst Heldt (50) erklärt: „Wir beschäftigen uns schon länger intensiv mit dem Thema, waren aber immer der Meinung, dass der Zeitpunkt richtig gewählt sein muss, um die Betreuung unserer Profis um einen Sportpsychologen zu erweitern. Zum Start in eine neue Saison passt das. Neben dem Fußballtraining wollen wir mit der Zusammenarbeit die mentale Leistungsfähigkeit unserer Jungs fördern.“
Nun auch offiziell Gisdol-Verlängerung bis 2023 perfekt!
Seit Wochen war es ein offenes Geheimnis, nun ist es auch offiziell: Markus Gisdol hat seinen Vertrag als Cheftrainer des 1. FC Köln um zwei Jahre bis 2023 verlängert. Der 50-jährige wird damit für den Klassenerhalt belohnt, den er mit den FC-Profis in der vergangenen Saison erreichte. Sein ursprünglich bis 2020 laufender Kontrakt hatte sich bereits durch den Verbleib in der Bundesliga um ein Jahr bis 2021 verlängert. Nun wurde er ausgeweitet und angepasst.
Nach Horst Heldt hat auch Markus Gisdol seinen Vertrag beim 1. FC Köln verlängert. Das bestätigte der Klub am Mittwoch zum Vorbereitungsstart. Das Duo hatte im November 2019 die Arbeit am Geißbockheim aufgenommen, nachdem die erfolglosen Armin Veh und Achim Beierlorzer ihrer Aufgaben entbunden worden waren. Nach einer einschneidenden Kurskorrektur im Dezember war es Gisdol und Heldt gelungen, die am Boden liegende Mannschaft sportlich wieder aufzurichten und im Winter so zu verstärken, dass man durch einen beeindruckenden Zwischenspurt letztlich die Klasse hielt.
„Unser Ziel ist es, den FC in der Bundesliga zu etablieren. Entscheidende Voraussetzung dafür ist ein Team, das kompetent und vertrauensvoll zusammenarbeitet und hinter unserem Weg steht“, sagte Sportchef Horst Heldt bei der Verkündung. „Genau das gilt für Markus, er ist ein wichtiger Teil davon. Er hat die Mannschaft im letzten Jahr in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Bei allen Herausforderungen auf dem Weg zum Klassenerhalt hat er Mut und Führungsqualitäten bewiesen – und es darüber hinaus geschafft, unsere Mannschaft, Routiniers und Youngster, weiterzuentwickeln.“
Gisdol betonte, den FC mit allen Mitteln in der Bundesliga halten zu wollen. „Wir haben gemeinsam einen Weg eingeschlagen, mit dem Ziel, weiter fester Bestandteil der Bundesliga zu sein. Dabei ist es wichtig, dass wir unsere erfahrenen Spieler und unsere Top-Talente mit leidenschaftlicher Arbeit und einem klaren Konzept weiterentwickeln“, sagte der FC-Coach.“
Der FC will mit der Verlängerung ein Zeichen des Vertrauens setzen, nachdem die Mannschaft unter Gisdol vor der Sommerpause zehn Spiele sieglos geblieben war. Gleichzeitig sollen die Vertragskonditionen für den Fall des sportlichen Misserfolgs aus Klub-Perspektive günstiger als in der Vergangenheit gestaltet worden sein. Gisdols Gehalt wurde demnach nur minimal angehoben, da die Corona-Krise nichts anderes erlaubt. Eine Abfindung im Falle einer Trennung soll zudem auf rund 800.000 Euro gedeckelt worden sein – egal zu welchem Zeitpunkt des nun drei Jahre laufenden Vertrags. Dem gegenüber stehen die üblichen Staffel-Prämien im Erfolgsfall bis hin zur Qualifikation für Europa, die der FC nur zu gerne bereit wäre zu zahlen. Mit Gisdol verlängerte auch Co-Trainer Frank Kaspari seinen Vertrag bis 2023. Zu den Verträgen von André Pawlak und Andreas Menger äußerte sich der Klub zunächst nicht.
FC-Profis starten mit Corona-Tests Trio freigestellt
Die FC-Profis sind zurück am Geißbockheim! Während der Klub die Vertragsverlängerung von Chefcoach Markus Gisdol (50) offiziell machte, fuhren die Spieler am Mittwochmorgen einzeln zum Corona-Test vor.
Corona-Tests beim 1. FC Köln
Dafür hatten Kapitän Jonas Hector (30), Stürmer Anthony Modeste (32) und Co. alle einen persönlichen Zeitslot bekommen. Bevor Gisdol seine komplette Mannschaft wieder auf dem Trainingsplatz versammeln darf, sind laut DFL-Statuten zwei negative Tests notwendig. Jonas Hector kommt zum Vorbereitungsstart beim 1. FC Köln.
Kölns erstes Teamtraining ist für Samstag geplant – ohne Fans. „Der FC ist mit dem Gesundheitsamt im Austausch, wann und wie wieder öffentliche Trainings am Geißbockheim möglich sind. Das gilt auch für die Testspiele“, heißt es vom Klub.
Drei Profis für Verhandlungen freigestellt
Die nächsten Tage nutzen die FC-Profis für die obligatorischen Leistungstests und Untersuchungen. Trainer Markus Gisdol kam mit deutlich kürzeren Haaren aus dem Urlaub.
Ein Quartett fehlte am Mittwoch: Neben Vincent Koziello (24), der vor eine Leihe zum portugiesischen Erstliga-Aufsteiger CD Nacional steht, sind auch Louis Schaub (25) und Tomas Ostrak (20) freigestellt, um Verhandlungen mit anderen Klubs führen zu können. Timo Horn nach dem Corona-Test am Geißbockheim
Joao Queiros nicht im Profi-Training eingeplant
Und: Joao Queiros (22) wird unabhängig davon, ob er einen neuen Verein findet, nicht mit den Profis trainieren. Der Drei-Millionen-Euro-Einkauf von 2017 wird bei der U21 in die Vorbereitung einsteigen, sollte sich kein Abnehmer melden.
Dafür waren zum Auftakt am Mittwoch mit Salih Özcan (22), Jannes Horn (23) und Lasse Sobiech (29) drei Leih-Rückkehrer dabei.
Drei FC-Testspiele kommende Woche
In der kommenden Woche wartet auf den FC am Dienstag mit Landesligist SpVg. Porz schon der erste Testspiel-Gegner. Weiter geht es mit einem Doppel am 15. August (Samstag, 14/16 Uhr) gegen den niedersächsischen Oberligisten Blau-Weiß Lohne und Mittelrheinligist Deutz 05.
Nach einer weiteren Testpartie gegen Zweitligist VfL Bochum (18. August, 15 Uhr) mit Ex-FC-Stürmer Simon Zoller (29) reist Köln am 20. August ins Trainingslager nach Donaueschingen (bis 29. August).
Nach der Rückkehr steht mit dem Spiel gegen den niederländischen Erstligisten FC Utrecht (5. September, 15.30 Uhr) die Generalprobe vor dem Auftakt im DFB-Pokal eine Woche später an.
Kingsley Schindler wird den 1. FC Köln offenbar in Kürze verlassen. Nach Informationen des ‚Express‘ sind die Verhandlungen mit einem ambitionierten Zweitligisten weit fortgeschritten. Die Vertragsunterschrift könne noch am Donnerstag erfolgen. Es laufe auf eine Leihe hinaus.
Schindlers Vertrag in der Domstadt ist noch bis Sommer 2023 datiert. Der Außenstürmer war erst vor einem Jahr ablösefrei von Holstein Kiel nach Köln gewechselt. Seit der Amtsübernahme von Markus Gisdol spielte der 27-Jährige aber kaum noch eine Rolle. Magere 46 Einsatzminuten stehen im Jahr 2020 auf Schindlers Konto.
Mit der Vertragsverlängerung von Trainer Markus Gisdol hat Geschäftsführer Horst Heldt dem 1. FC Köln keinen Gefallen getan. Der SPORT1-Kommentar von Markus Höhner.
Den Gerüchten folgt nun die offizielle Umsetzung. Der 1. FC Köln hat den ohnehin schon bis 2021 datierten Vertrag mit Cheftrainer Markus Gisdol um zwei weitere Jahre bis 2023 verlängert. Für mich keine kluge Entscheidung der sportlichen Leitung. Sie kann für den FC eigentlich nur teuer werden.
Wie Gisdol die Mannschaft in aussichtsloser Situation aus dem Tabellenkeller zum Klassenerhalt führte, war der beachtliche Teil seines Arbeitsnachweises in Köln. Mit dem Erreichen dieses Zieles war die automatische Verlängerung des Trainer-Kontraktes bis 2021 verankert.
Dies ist branchenüblich und der vereinbarte und verdiente Lohn für erfolgreiche Arbeit. Nun aber zwei weitere Jahre draufzupacken, ohne weiteren Verdienst und trotz negativer sportlicher Entwicklung, ist aus meiner Sicht regelrecht unmodern und fahrlässig. Eine längere Laufzeit ist in der Regel gleichbedeutend mit einer höheren Abfindung im Trennungsfalle, zudem aber in jedem Falle eine sehr langfristige Bindung.
Dabei wäre eher Skepsis angesagt. Gisdol ist ein Trainer, der nicht nur bei seinen letzten Stationen den frühen Erfolgen große Einbrüche folgen ließ. Woran auch immer das liegen mag, es wiederholt sich.
Heldts völlig übertriebenes Treuebekenntnis
Denn genau auf dem Kurs war er zuletzt auch mit Köln. Seit der Klassenerhalt greifbar war, knickte die Mannschaft komplett ein, spielte uninspiriert und ausstrahlungslos, blieb in den letzten zehn Spielen sieglos und knatterte mit Ach und Krach mit dem knappen Klassenerhalt ins Ziel. Tiefpunkt war das finale und blamable 1:6 bei Abstiegskandidat Bremen. Auch das ist die Referenz und Teil zwei von Gisdols Arbeit.
Statt auf diesen brutalen Abwärtstrend mit planerischer und professioneller Weit- und Vorsicht zu reagieren, präsentiert Heldt in wirtschaftlich und sportlich ungewissen Corona-Zeiten ein aus meiner Sicht völlig übertriebenes Treuebekenntnis als Zeichen der Geschlossenheit und Rückendeckung.
Den Trainer zu fordern, mit neuen Erfolgen für sich und neue Vertragsjahre zu werben, wäre zeitgemäßer und sinnvoller gewesen. Die Karte, eine Verlängerung bei guter Entwicklung zu einem spannenden Zeitpunkt als öffentlichen Impuls zu präsentieren, hat Heldt jetzt schon gespielt und verspielt. Ohne jede Not.
Kölns Top-Stürmer Cordoba: Führerschein weg! Wie lange bleibt er noch in Köln?
Auf dem Platz ist Kölns Jhon Cordoba (27/Vertrag bis 2021) eine Rakete. 13 Tore letzte Saison, dazu mit seiner Dynamik von den Gegenspielern kaum zu stoppen. Auf der Straße dagegen wurde er zuletzt ausgebremst...
Cordobas Führerschein ist weg!
BILD erfuhr: Der Kolumbianer musste seinen Lappen abgeben, weil er zu flott unterwegs gewesen sein soll. Nach seinem Spanien-Urlaub wurde Cordoba am Mittwochmorgen zum Corona-Test am Geißbockheim von FC-Busfahrer Michael Liebetruth gefahren. Nicht zum ersten Mal...
Zuletzt pendelte er auch häufiger mit einem E-Scooter zwischen seiner Wohnung und dem Trainingsgelände hin und her. Der Klub wollte sich dazu auf BILD-Nachfrage nicht äußern. Denn er hat ganz andere Sorgen: Nach wie vor pokert der Star-Stürmer mit dem FC um seine Zukunft!
Köln hofft weiter auf vorzeitige Verlängerung. Cordoba soll auch bei England-Klubs (u.a. Sheffield und Wolverhampton) auf dem Zettel stehen. Ein konkretes Angebot haben die Bosse um Horst Heldt (50) aber nicht auf dem Tisch liegen. Die Schmerzgrenze der Ablöse liegt bei rund 15 Mio. Euro.
Wie geht es weiter?
Cordobas Berater checken nach wie vor den Transfermarkt. Köln will das erste Angebot nachbessern, spätestens bis Mitte/Ende August eine Entscheidung. Bis dahin gibt Cordoba erst mal nur auf dem Platz Gas...
Neuer Vertrag, alte Sorgen Klare Aufträge für Gisdols FC-Zukunft
Es stand seit Wochen fest, nun ist es endlich offiziell: Markus Gisdol (50) hat pünktlich zum Vorbereitungsstart des 1. FC Köln einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Mit ihm verlängert sein Assistent Frank Kaspari (49); André Pawlak (49) und Andreas Menger (47), die das Trainerquartett komplettieren, müssen erst einmal ohne frisches Arbeitspapier auskommen.
Gisdol startet mit neuem Kontrakt und neuer Frisur – trägt aber noch einen ganzen Rucksack alter Sorgen in die neue Spielzeit!
Gisdol: „Haben gemeinsam einen Weg eingeschlagen“
Mit kurz geschnittenen und von der Sommersonne fast hellblonden Haaren trat der FC-Trainer am Mittwochmorgen am Geißbockheim seinen Dienst an. Auch Gisdol musste sich einem Corona-Test unterziehen, das konnte seiner Laune aber nichts anhaben.
Die Verlängerung seines Arbeitskontrakts dürfte dazu beigetragen haben. Wie seit 2014 üblich, beinhaltet der Vertrag eine Abfindungsklausel für den Fall des Scheiterns – ein Jahresgehalt. Gisdol hofft natürlich, dass diese nie wirksam wird.
„Wir haben gemeinsam einen Weg eingeschlagen, mit dem Ziel, weiter fester Bestandteil der Bundesliga zu sein. Dabei ist es wichtig, dass wir unsere erfahrenen Spieler und unsere Top-Talente mit leidenschaftlicher Arbeit und einem klaren Konzept weiterentwickeln“, sagt er.
Horst Heldt will Team, „das hinter unserem Weg steht“
Doch klar ist auch: Der Rucksack von zehn Corona-Spielen ohne Sieg wiegt schwer, die derbe 1:6-Pleite von Bremen hängt nach – und nur Erfolgserlebnisse können verhindern, dass der FC direkt wieder in den Abstiegsstrudel rutscht und der Druck wächst.
Sportchef Horst Heldt (50) ist von Gisdol überzeugt: „Unser Ziel ist es, den FC in der Bundesliga zu etablieren. Entscheidende Voraussetzung dafür ist ein Team, das kompetent und vertrauensvoll zusammenarbeitet und hinter unserem Weg steht. Genau das gilt für Markus, er ist ein wichtiger Teil davon.“
Markus Gisdol hat viele Baustellen
Mit Kontinuität zum Erfolg – Gisdol bekommt klare Aufträge mit auf den Zukunftsweg: So soll er in der neuen Saison nicht nur das Spiel mit dem Gegenpressing weiterentwickeln, sondern es schaffen, dass der FC verschiedene Systeme beherrscht, um auch mit Ball Gegner bezwingen zu können.
Vor allem aber soll er die Jugendspieler zu konstanten Leistungen führen, der klamme FC ist in der Konkurrenz mit den Investoren-Klubs in der Liga dringend auf Transfereinnahmen angewiesen.
Allerdings beginnt Gisdol seine Vorbereitung nicht nur mit mehr als 30 Profis, sondern auch mit vielen Baustellen. Allen voran die nicht geklärte Zukunft von Star-Stürmer Jhon Cordoba (27) lässt den Coach in eine ungewisse Zukunft blicken.
Vorbereitungsstart des 1. FC Köln: Unter besonderen Vorzeichen In etwas mehr als fünf Wochen beginnt die neue Saison für den 1. FC Köln. Markus Gisdol und sein Team bereiten sich ab Mittwoch unter speziellen Umständen darauf vor.
Seit heute herrscht wieder rege Betriebsamkeit im Kölner Grüngürtel, denn die Profis des 1. FC Köln haben am Mittwoch die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison angetreten – wie so ziemlich alles in diesen Zeiten auf ungewöhnliche Art. Am Geißbockheim waren keine Zuschauer*innen zugegen, die in voller Vorfreude auf die neue Saison den Neuzugängen zujubelten. Während das Publikum wegen der Pandemie-Maßnahmen fehlte, wartet der Bundesliga-Vierzehnte immer noch auf den ersten externen Spieler, der neu zur Mannschaft stößt – natürlich liegt das auch an der durch Corona veränderten Transferdynamik in diesem Sommer, aber auch am Wirtschaften des 1. FC Köln in der jüngeren Vergangenheit. Der schon leicht verkleinerte, aber immer noch nicht endgültig konkurrenzfähige Kader wird sich in den nächsten Wochen weiter verändern müssen: Einige Spieler müssen abgegeben, andere noch hinzugeholt werden. Für Vincent Koziello, Louis Schaub, Tomas Ostrak und Kingsley Schindler gibt es keine Zukunft in Köln, sie alle befinden sich derzeit auf Vereinssuche.
Für die Spieler, mit denen der FC plant, laufen bis einschließlich Freitag zwar erst einmal sportmedizinische Voruntersuchungen, offiziell befindet sich der FC aber dennoch in einem Prozess, der die Mannschaft bestmöglich auf die am Wochenende des 12. September beginnende Saison vorbereiten soll. Dann trifft die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol im DFB-Pokal auf einen Berliner Vertreter, bevor es eine Woche später in der Bundesliga mit dem ersten Spieltag losgeht. Bis dato warten mit dem FC Utrecht und dem VfL Bochum nur zwei Profiteams als Gegner, zuvor trifft der FC in Testspielen noch auf Porz, Lohne und Deutz. Zwischendurch reist der kölsche Tross für neun Tage in ein Trainingslager nach Donaueschingen.
Dem Kader fehlt es wohl an Kreativität Neben der Arbeit an den Leistungsfaktoren des Fußballs steht diese Sommervorbereitung in Köln unter besonderen Vorzeichen: Stand jetzt ist nicht davon auszugehen, dass mit Jhon Cordoba und Mark Uth zwei der Schlüsselspieler der vergangenen Saison auch in Zukunft für den FC spielen werden. Während der Kolumbianer sich in seinem letzten Vertragsjahr befindet und noch Transfererlöse einspielen könnte, liegt die Zukunft von Uth aus finanzieller Sicht wohl eher in Gelsenkirchen – obwohl sich der Sachstand bei beiden bis in den Herbst noch verändern kann. In jedem Fall aber fehlt Markus Gisdol, dessen Vertragsverlängerung zum Vorbereitungsstart bekanntgegeben wurde, ein Spielmacher oder Satelliten-Stürmer, der neben Cordoba eingesetzt werden könnte. Durch den baldigen Weggang von Louis Schaub fehlt eine Alternative zu Dominick Drexler, der dem Label „Kreativspieler“ im Kölner Kader wohl aktuell noch am nächsten kommt, zuletzt aber von Gisdol eher auf den Außenbahnen eingesetzt wurde. Die erste große Baustelle im Kader daher: Die Verpflichtung eines Zehners.
Unabhängig davon, wer beim FC als Sturmspitze agiert: Aktuell fehlt ein Übergangsspieler, dessen Stärken darin liegen, im letzten Drittel Aktionen einzuleiten, sei es aus eigenem Aufbauspiel oder eher aus Umschaltaktionen, auf denen beim 1. FC Köln in der letzten Saison der Fokus lag. Im aktuellen Kader kommen für diese Position Elvis Rexhbecaj und auch der nach seiner Rückkehr aus Kiel gereifte Salih Özcan in Frage – durch ihre Laufstärke und Dynamik liegen bei beiden die Stärken aber eher weiter hinten im Feld. Dort hingegen gelten Ellyes Skhiri und Jonas Hector als gesetzt und es dürfte schwer werden, die beiden zu verdrängen. Etwas besser sieht es auf den Flügeln aus: Neben Florian Kainz, Ismail Jacobs, Jan Thielmann und Tim Lemperle werden dort auch die beiden ehemals Langzeitverletzten Christian Clemens und Marcel Risse um ihre Chance kämpfen.
Überangebote im Zentrum Ansonsten gilt es für Gisdol noch, einen Platz für Jannes Horn zu finden, dem von den Leih-Rückkehrern offensichtlich noch am meisten Chancen eingeräumt werden, langfristig um einen Kaderplatz zu konkurrieren. Frederik Sörensen wird nach dem Saisonende in der Schweiz erst im September zur Mannschaft stoßen, Lasse Sobiech sucht zwar anscheinend seine Chance, dürfte aber in der Hierarchie relativ weit hinten stehen. Mit Sebastiaan Bornauw, Rafael Czichos, Jorge Meré und Robert Voloder weist der derzeitige Kader eben auch schon vier Innenverteidiger aus.
Eines wird deutlich: Der FC verfügt derzeit in Abwehr- und Mittelfeldzentrum über ein Überangebot an Spielern, die konkurrenzfähig sind und für einen Startplatz in Frage kommen. Auch auf einer weiteren Position gilt das nur bedingt, denn gerade die Position des Rechtsverteidigers ist mit Kingsley Ehizibue und Benno Schmitz eventuell nicht ausreichend besetzt.
Personelle Veränderungen gab es rund um die Profis jedoch trotzdem: Neben der Verlängerung der Verträge des Trainerteams nahm der FC auf der Position des leitenden Physiotherapeuten eine Veränderung vor. Klaus Maierstein wird ersetzt durch Christian Osebold und dessen Team. Und auch eine weitere Personalie ist bemerkenswert: Ab sofort unterstützt mit Moritz Anderten ein Sportpsychologe die Mannschaft dauerhaft und nicht nur episodenhaft. Das ist insofern zu begrüßen, als die Ressourcen in der mentalen Leistungsfähigkeit der Profis in der Vergangenheit vielleicht nicht immer zu 100 Prozent ausgeschöpft wurden.
Keine Vorbereitung wie jede andere Der 1. FC Köln bleibt trotz oder gerade wegen der vielen Herausforderungen eigentlich fortwährend im Ausnahmezustand. Seit der Bundesliga-Unterbrechung im März, dem Training im Home Office, der Wiederaufnahme des Normalbetriebs und der letztlich sieglosen zehn Spiele am Ende der Saison ist man am Geißbockheim derzeit weit davon entfernt, konzentriert und fokussiert an der Erreichung der Ziele zu arbeiten. Bis Saisonstart wird sich der Kader noch stark verändern und es ist derzeit noch komplett offen, welche Art von Neuzugängen dazustoßen – wenn überhaupt. Vielleicht gelingt es auch erst ganz spät, durch kurzfristige Deals den Kader zu verstärken. Was es allerdings bedeuten kann, schlecht in die Saison zu starten, weiß der 1. FC Köln noch aus der letzten Saison und leidvoller Erinnerung.
Auftakt am Geißbockheim: Auch Schindler für Gespräche freigestellt Der 1. FC Köln hat am Mittwoch die Vorbereitungen auf die neue Saison aufgenommen. In zeitlichen Blöcken kamen die Spieler am Morgen einzeln zum Geißbockheim. Der erste Arbeitstag war für Profis allerdings nur kurz, denn zunächst standen die obligatorischen Corona-Testungen auf dem Programm. Kingsley Schindler wurde derweil für Gespräche mit einem anderen Verein freigestellt.
Der 1. FC Köln ist zurück am Geißbockheim. Um Punkt neun Uhr verkündeten die Geißböcke die Vertragsverlängerung von Trainer Markus Gisdol bis 2023 (hier mehr dazu). Wenige Minuten später trudelten die ersten Spieler zu ihrem ersten offiziellen Arbeitstag der neuen Saison am Trainingsgelände ein. Auf den Platz ging es am Mittwoch allerdings noch nicht. Die Spieler kamen einzeln und zeitversetzt an, da vor den ersten Corona-Ergebnissen Berührungspunkte zwischen den Profis weitestgehend vermieden werden sollten. Mit Lasse Sobiech, Vincent Koziello und Tomas Ostrak kehrten dabei drei Spieler von ihren Leihvereinen zurück und nahmen die Vorbereitung beim FC wieder auf. Neben den ebenfalls zuletzt ausgeliehenen Louis Schaub, Vincent Koziello und Tomas Ostrak fehlte am Mittwoch derweil auch Kingsley Schindler. Der Offensivspieler wurde wie das Trio offiziell vom Verein freigestellt, um seine persönliche Zukunft zu klären. Frederik Sörensen wird derweil nach der erst kürzlich beendeten Saison in der Schweiz erst später beim FC zurückerwartet.
Kein Laktattest auf der Ostkampfbahn Für die Profis des FC war der erste Besuch am Geißbockheim fünfeinhalb Wochen nach dem letzten Saisonspiel allerdings nur kurz: Nach einer halben Stunde verließen die ersten Spieler bereits wieder das Trainingslände. Einen gemeinsamen Laktattest wie in den vergangenen Jahren auf der Ostkampfbahn neben dem RheinEnergieStadion wird es in dieser Saison ebenfalls nicht geben. Die Spieler müssen ihre Leistungsdiagnostik einzeln und auf Laufbändern absolvieren, weshalb die gesamten medizinische Voruntersuchung in diesem Jahr drei statt der üblichen zwei Tage in Anspruch nehmen und daher noch bis Freitag andauern werden. Am Samstag geht es für das Team schließlich das erste Mal wieder auf den Trainingsplatz.
Maierstein nach neun Jahren weg – FC holt Sportpsychologen Überraschung zum Trainingsauftakt beim 1. FC Köln: Die Geißböcke haben mit sofortiger Wirkung Physiotherapeut Klaus Maierstein von seinen Aufgaben bei den Profis entbunden. Der 51-jährige war seit 2011 im Verein und Leiter der Abteilung Physiotherapie/Rehabilitation. Darüber hinaus installieren die Kölner zur kommenden Saison einen Sportpsychologen.
Der 1. FC Köln hat am Mittwoch personelle Veränderungen im Funktionsteam der Profis bekannt geben. In der Abteilung Physiotherapie/Rehabilitation wurde Leiter Klaus Maierstein von seinen Aufgaben entbunden. Der Physiotherapeut wechselte 2011 vom FC Bayern München zum 1. FC Köln und löste damals Dieter Trzolek als Leiter der Abteilung ab. Seither galt Maierstein als Vertrauter der älteren Spieler. Zwar hielten sich bereits in der Aufstiegssaison die Gerüchte, Maierstein habe sich mit Trainer Markus Anfang überworfen, dennoch kam die Absetzung des 51-jährigen am Mittwoch durchaus überraschend. Für Maierstein wird Christian Osebold die Leitung der Abteilung übernehmen. Neben Osebold komplettieren Daniel Schütz und Matti Forkel das Team der Physiotherapeuten, welcher aus dem Nachwuchsleistungszentrum zu den Profis aufrückt. Wie es für Maierstein derweil weitergeht, wird in den nächsten Wochen intern mit der Geschäftsführung besprochen. Auch eine gänzlich Trennung vom Physiotherapeuten scheint nicht ausgeschlossen.
FC installiert Sportpsychologen Neben dem Führungswechsel in der Physiotherapie hat der FC weitere personelle Änderungen im Staff bekannt gegeben. Ab sofort wird Moritz Anderten als Sportpsychologe für die Profis zuständig sein. Zuvor war der Diplom-Sportwissenschaftler in der Nachwuchsabteilung der Geißböcke tätig. Nun wird Anderten das Bundesliga-Team begleiten und dauerhaft zum Staff gehören.
Schon bei Amtsbeginn von Präsident Werner Wolf war am Geißbockheim über eine sportpsychologische Beratung für die Spieler diskutiert wurden. Nun dürfte die Installation Andertens als eine Lehre aus der Corona-Situation gesehen werden, als die Geißböcke in zehn Spielen bis zum Saisonende ohne Sieg blieben. Der Sportpsychologe dürfte nun mit den Profis daran arbeiten, diese Bürde nicht mit in die kommende Spielzeit zu nehmen. „Wir beschäftigen uns schon länger intensiv mit dem Thema, waren aber immer der Meinung, dass der Zeitpunkt richtig gewählt sein muss, um die Betreuung unserer Profis um einen Sportpsychologen zu erweitern“, erklärte Geschäftsführer Horst Heldt im Rahmen der Verkündung. „Zum Start in eine neue Saison passt das. Neben dem Fußballtraining wollen wir mit der Zusammenarbeit die mentale Leistungsfähigkeit unserer Jungs fördern.“ Beim FC ist das Hinzuziehen eines Psychologen genauso wie die Absetzung von Maierstein ein klares Zeichen, dass man nicht nur innerhalb der Mannschaft für Veränderungen sorgen will. Vielmehr soll auch im Hintergrund um das Funktionsteam ein Umbruch eingeleitet werden, der alte eingefahrene Strukturen aufbrechen und frischen Wind ins Geißbockheim bringen soll.
Heldt und Gisdol trifft keine Schuld an der Skepsis Der 1. FC Köln verpasst es zwar den Vertrag mit Markus Gisdol zum richtigen Zeitpunkt zu verlängern. Doch der neue Kontrakt soll den neuen Geist verkörpern, mit dem Sportchef Horst Heldt den FC in eine bessere Zukunft führen will. Die Krise ist groß genug, um aus ihr eine Kraft zu entwickeln, mit der dieser Wandel gelingen kann. Die Risiken sind groß. Doch das wären sie auch, wenn man das richtigen Timing für die Verlängerung gefunden hätte.
Dass der FC in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit dem Timing seine Probleme hatte, ist kein Geheimnis. Die Trennung von Peter Stöger nach wochenlanger Hinhaltetaktik war stillos, der Zeitpunkt der Entlassung von Markus Anfang lächerlich, das Herumgeeiere bei Achim Beierlorzer absurd und auch der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Trennung von Armin Veh mit Schlusspfiff nach einem hochemotionalen 1:2 gegen Hoffenheim zumindest fragwürdig.
Warum soll Gisdol keine Verlängerung verdient haben? Trennungen jedoch sind generell schwierige Fälle, Vertragsverlängerungen hingegen sollen Positives vermitteln. Doch wie schon bei Gisdols Präsentation im November will auch jetzt keine echte Begeisterung über die Verlängerung aufkommen. Dabei steht außer Frage, was Gisdol geleistet hat: Er kam zu einem Zeitpunkt, als sonst kein Trainer kommen wollte. Er riss das Ruder herum, als niemand mehr dran glaubte. Er legte mit seiner Mannschaft eine Serie hin, die erst recht niemand für möglich hielt. Und er schaffte letztlich den Klassenerhalt, der für die Geißböcke überlebenswichtig war und auch nächste Saison sein wird. Warum soll dieser Mann also keine Vertragsverlängerung verdient haben?
Trotzdem muss sich Markus Gisdol dieser Tage ein wenig an die Zeit rund um seine Ernennung zum FC-Coach erinnert fühlen. Schon wieder schlägt ihm Skepsis entgegen, wie schon im November. Doch Gisdol braucht sich nicht grämen. Er kann nichts dafür. Genauso wenig wie für die Kritik an dem verhältnismäßig späten Start in die Vorbereitung. Das Problem sind die Erfahrungswerte mit dem FC aus der jüngeren Vergangenheit. Wenn eine Mannschaft drei Sommer in Folge (2017 bis 2019) körperlich nicht genug gearbeitet hat, herrscht eine berechtigte Skepsis für den nächsten Sommer vor. Wenn eine Mannschaft in drei Jahren fünf Trainer verheizt, ohne daraus die Lehren für sich zu ziehen und ohne dass der Verein drastische Konsequenzen für die Spieler zieht, herrscht eine berechtige Skepsis für den nächsten Trainer vor. Vor allem dann, wenn dieser zuletzt zehn Spiele nicht mehr gewonnen hat.
Ein selten gewordenes Zeichen des Vertrauens Dabei könnte gerade dieser Sommer für den 1. FC Köln der große Einschnitt sein. Dabei könnte gerade diese Vorbereitung, dieser Transfermarkt, diese Corona-Krise die große Chance für die Geißböcke darstellen. Klar, die Verlängerung des Vertrags hätte bereits in der Corona-Unterbrechung im April oder Mai erfolgen können. Damals wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, alle Seiten schienen sich ohnehin schon einig, zumal der Klassenerhalt schon damals in greifbarer Nähe war. Doch auch die heutige Zeit birgt großes Potential. Vielleicht mal wieder das falsche Timing, dafür aber ein Zeichen des Vertrauens, das selten geworden ist in dieser Branche. Der FC verlängert mit Gisdol in dem vollen Wissen, dass bei einem Fehlstart in die neue Saison der Trainer sofort unter Beschuss stehen würde. Und was das bewirken kann, hat schon Gisdols Vorgänger erlebt. Doch die Kölner wollen endlich einen anderen Weg gehen, langfristiger denken, entwickeln, mit jungen Spielern arbeiten, Kontinuität herbeiführen. Wer davon spricht, muss entsprechende Verträge vergeben. Das ist nun geschehen. Jetzt muss es auch gelebt werden. Von allen – vor allem aber von den Spielern.
Von Neuzugängen spricht man in Köln so gut wie überhaupt nicht, dennoch muss der FC auch einkaufen. Wie es scheint, beginnt die (naturgemäß eher bescheidene) Shopping-Tour in Hannover. Nach kicker-Informationen ist Torhüter Ron-Robert Zieler (31) ein heißer Kandidat für die Position der Nummer 2 hinter Stammkeeper Timo Horn. Zieler wird Hannover 96 ablösefrei verlassen.
Zieler und Schindler FC und Hannover vor Tauschgeschäft
Vollziehen Horst Heldt und Gerhard Zuber ein Tauschgeschäft zwischen dem 1. FC Köln und Hannover 96? Die Anzeichen verdichten sich, wonach Torhüter Ron-Robert Zieler von den Niedersachsen auf Leihbasis zum Effzeh wechseln und als neue Nummer zwei den aktuellen Stammtorhüter Timo Horn herausfordern soll. Derweil steht Kingsley Schindler vor einer Leihe zu 96, um in der Zweiten Liga Spielpraxis zu sammeln.
Schon länger werden allerhand Spieler zwischen Köln und Hannover gehandelt. Jannes Horn, Kingsley Schindler, Louis Schaub und Simon Terodde einerseits und Torhüter Ron-Robert Zieler sowie Rechtsaußen Linton Maina andererseits. Letzteren kann sich der 1. FC Köln wohl nicht leisten. Zieler hingegen soll laut Kölner Stadt-Anzeiger vor der Unterschrift bei den Geißböcken stehen.
Der in der FC-Jugend groß gewordene Torhüter war bei den Niedersachsen erst ausmanövriert und dann verbal von Präsident Martin Kind abserviert worden. Der 31-jährige will Hannover verlassen und wäre nach den Kind-Aussagen im Verkaufsfall wohl ablösefrei, doch dem Bericht zufolge soll es sich zunächst um eine Leihe nach Köln handeln. Schon länger suchen die Geißböcke eine neue Nummer zwei, nachdem Thomas Kessler seine Karriere beendet hatte.
Zieler der erste Neuzugang?
Sollte es tatsächlich zum Zieler-Deal kommen, könnte im Gegenzug Kingsley Schindler zu Hannover 96 wechseln. Der Rechtsaußen hatte am Mittwoch beim Auftakt der Kölner Vorbereitung auf die neue Saison gefehlt und war zu Verhandlungen mit einem nicht näher genannten Zweitligisten freigestellt. Der Express hatte später berichtet, dabei handele es sich um 96. Schindler hat beim FC keine Zukunft mehr und gilt ebenso wie Koziello, Schaub, Queiros, Ostrak und Sobiech als Kandidat für einen Wechsel.
Noch vor Samstag, dem ersten Trainingstag der Geißböcke, wollen die Kölner ihren Kader noch einmal deutlich verkleinern. Zieler wäre dagegen der erste Neuzugang in diesem Sommer.