Die Profis des 1. FC Köln werden sich auf eine knackige Vorbereitung einstellen müssen. Bis zum Saisonstart in fünf Wochen werden die Spieler körperlich wie taktisch hart arbeiten müssen. Diese Drohung gab Markus Gisdol seiner Mannschaft bereits mit auf den Weg. Dabei haben sich die Spieler die harte Vorbereitung selbst zuzuschreiben.
Wenn Markus Gisdol seine Spieler heute zum ersten Mal wieder auf den Trainingsplatz bittet, bleiben der Mannschaft fünf Wochen bis zum ersten Pflichtspiel der neuen Saison im DFB-Pokal. Eine Woche später folgt bekanntermaßen der Bundesliga-Auftakt gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
Während andere Vereine bereits wieder seit mehreren Tagen im Mannschaftstraining stehen, sehen sich die Geißböcke der Kritik ob des späten Trainingsstarts zu unrecht ausgesetzt. „Ein toller Saisonstart hängt nicht von der Länge der Vorbereitung ab“, ist sich Markus Gisdol sicher. Überhaupt war der 50-jährige bei seinen vorherigen Station nicht damit aufgefallen, seine Mannschaften wochenlang auf die kommende Saison vorzubereiten. „Ich bin ein Freund kompakter Vorbereitungen“, erklärte der Schwabe und kündigte für seine Spieler an: „Es wird hart für die Jungs.“ Daran dürften die Profis selbst wohl kaum einen Zweifel hegen, klagten einige doch bereits nach dem Winter-Trainingslager in Benidorm über die härteste Vorbereitung, die sie in ihren Karrieren bisher mitgemacht hätten.
Schwerpunkte nach dem Trainingslager abgearbeitet
Zwar habe man sich beim FC durchaus überlegt, bereits zehn Tage eher wieder zusammenzukommen, doch am Ende entschied man sich auch aufgrund der Erfahrungen aus der Corona-Unterbrechung für die kompakte Vorbereitung. Das Training in Kleingruppen habe dabei gezeigt, dass die Mannschaft lieber kürzer und dafür härter arbeite. Nun wollen die Geißböcke fünf Wochen lang den Fokus voll auf den Saisonstart richten, anstatt während einer längeren Vorbereitung möglicherweise die Geduld und die Konzentration zu verlieren. Zwölf Tage lang werden die Kölner dafür nun zunächst am Geißbockheim für ihr zweites Bundesliga-Jahr in Folge schuften. Danach geht es für zehn Tage ins Trainingslager nach Donaueschingen. Dann sollen die wichtigsten Weichen bereits gestellt sein, sodass es in den verbleibenden zwei Wochen bis zum ersten DFB-Pokalspiel nur noch um den Feinschliff geht. „Wir werden die großen Schwerpunkte bis nach dem Trainingslager abgearbeitet haben.“ Das heißt auch, dass die Spieler von Samstag an in den nächsten drei Wochen hart werden arbeiten müssen. Aufgrund der beiden Länderspiele Anfang September wird der FC dann voraussichtlich ohnehin noch einmal einen kleinen Break haben, wenn der ein oder andere Spieler mit seiner Nationalmannschaft unterwegs sein wird.
Verantwortliche werden Spieler genau beobachten
Eine wichtige Baustelle dürfte während der Vorbereitung auch die Arbeit am Tempo sein. „Geschwindigkeit ist ein ganz zentrales Thema in der Bundesliga“, machte Gisdol deutlich und ließ damit auch durchblicken, weshalb der aus Hannover zurückgekehrte Jannes Horn beim FC wieder eine Chance erhalten soll. Der Linksverteidiger gilt als enorm temporeich und hat in der Zweiten Liga eine ordentliche Entwicklung genommen. Dass das Tempo jedoch nicht das einzige entscheidende Kriterium darstellt, hat derweil die Personalie Kingsley Schindler gezeigt. Der Rechtsaußen gehörte ebenfalls zu den schnellsten Spielern im Kader von Markus Gisdol, wurde nun aber mangels Perspektive auf Spielpraxis in die Zweite Liga verliehen. Ein Schicksal, das bis zum Saisonstart auch noch andere Spieler treffen könnte. So machte Geschäftsführer Horst Heldt deutlich, dass man genau beobachten werde, wer den eingeschlagenen Weg mitgehe und in der Vorbereitung voll mitziehe.
Corona-Verdacht im Nachwuchs Training und Testspiele abgesagt
Der 1. FC Köln hat den nächsten Covid-19-Verdachtsfall: Nach den positiven Tests bei zwei FC-Profis während der vergangenen Saison hat es nun womöglich den Nachwuchs getroffen. Das Training der Nachwuchs-Mannschaften von U15 bis U19 muss zunächst unterbrochen werden, bis sich der Verdachtsfall geklärt hat. Mehrere Testspiele der Kölner Nachwuchsteams sind betroffen und fallen aus.
Informationen des GBK bestätigen einen Bericht der Kölnischen Rundschau, wonach es im Nachwuchsleistungszentrum einen Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion gibt. Als Sofortmaßnahme haben die Geißböcke daher vorübergehend mit dem Training der NLZ-Teams ausgesetzt und mehrere Testspiele abgesagt. Die U17 (Samstag gegen Unterrath) spielt ebenso nicht wie die U19 (Samstag in Hoffenheim). Erst sollen sich Spieler und Betreuer Corona-Tests unterziehen, was bislang nicht erfolgt war, da es keine behördlichen Vorgaben für entsprechende Tests gegeben hatte.
Beim FC spricht man von einer Vorsichtsmaßnahme und will erst einmal die Testergebnisse abwarten, ehe weitere Maßnahmen getroffen werden. Die U21 soll nicht betroffen sein und den Trainings- und Testspiel-Betrieb aufrecht erhalten. Bei den Profis wurden am Mittwoch die ersten und am Freitag die zweiten Corona-Tests durchgeführt. Am Samstag will sich der Klub zu den Ergebnissen äußern und anschließend erstmals auf den Trainingsplatz zurückkehren. Ob es auch im Profi-Bereich nach der Sommerpause bereits Verdachtsfälle gibt, wurde nicht bekannt.
Hygienekonzept für Stadionpublikum Ausgelebte Law-and-Order-Fantasie
Die Stadien werden im September aller Voraussicht nach unter einem strengen Hygienekonzept wieder öffnen. Dass es ein Konzept geben muss, ist verständlich. Doch werden die Maßnahmen am Ende auch wieder vollständig zurückgedreht? Zweifel sind angebracht. Die DFL muss hier klare Kante zeigen.
Wie in den letzten Monaten schon fast üblich, gab sich sich Christian Seifert auch auf der Pressekonferenz nach der außerordentlichen DFL-Mitgliederversammlung am Dienstag sehr demütig in Richtung Politik. Denn der Fußball will von der Politik mal wieder was: Er will wieder vorne weg gehen. Er will als erster seine Fans zurück. Und mit Sätzen wie „Die DFL erwartet nichts, die DFL fordert auch nichts“ fährt Seifert dabei wieder dieselbe Strategie wie schon im April, als der Fußball überhaupt wieder auf die Bühne wollte. Die Strategie des Bittstellers, welcher devot jedes „Nein“ der Politik zur Kenntnis genommen hätte. Denn Großveranstaltungen sind eigentlich noch bis 31. Oktober untersagt, die Saison beginnt allerdings schon Mitte September. Es braucht also eine Ausnahme. Mal wieder.
Doch die Zeit drängt und ein politisches „Nein“ hätte die DFL natürlich nicht einfach so zur Kenntnis genommen. Die DFL braucht Zuschauer im Stadion für ihr Produkt Bundesliga. Und darum beschlossen die 36 Profiteams auf ihrer außerordentlichen Mitgliederversammlung nach knapp dreistündiger Debatte mit einfacher Mehrheit, dass die Stadien nach Möglichkeit teilweise wieder geöffnet werden sollen. Jedoch mit großen Einschränkungen: So gibt es in diesem Jahr keine Kontingente für Gästefans. Zudem bleiben bis zum 31.10 die Stehplätze geschlossen und auch Alkohol darf bis Ende Oktober nicht im Stadion verkauft werden. Außerdem festgelegt wurde eine Identitätsfeststellung aller Stadiongänger, um mögliche Infektionsketten durchbrechen zu können. Die genaue Ausgestaltung dabei liegt im Verantwortungsbereich der einzelnen Clubs.
Die neue Stadionrealität ist de facto eine Law-and-Order-Fantasie
Im Kern heißt das für die kommende Zeit: Personalisierte Tickets, Alkoholverbot, Gästefanverbot, Stehplatzverbot. Und nicht zu vergessen: Borussia Dortmund testete am 34. Spieltag der abgelaufenen Saison Wärmebildkameras am Eingang, im Stadioninneren kamen 3D-Sensoren zum Einsatz, um die Abstandsregeln zu kontrollieren. Ob dies ein Modell für die Zukunft ist, wird sich zeigen. Aber selbst wenn nicht, sind die Maßnahmen ziemlich genau das, wovor organisierte Fans schon lange warnen und wogegen sie sich jahrelang mit Händen und Füßen wehrten: Die Corona-Maßnahmen als Dauerzustand wären das Ende einer Fankultur, wie man sie kennt.
Erwartbar regte sich bereits vor dem Beschluss Widerstand gegen diese Pläne. Ultras und andere aktive Fangruppierungen wollen bei einer Teilöffnung nicht ins Stadion. Für sie gilt: Alle oder keiner. „Wir sprechen uns klar gegen einen Fußball mit Zuschauern aus, der am Ende für DFL und DFB nur Argumente dafür liefern soll, dass der Fußball auch ohne seine aktiven Fanszenen funktionieren würde“, argumentierte beispielsweise die Rote Kurve Hannover. Andreas Jour, Vorsitzender des „FC Schalke 04 Supportersclub e. V.“, legte nach und ließ sich gegenüber dem ZDF mit den Worten zitieren, dass sich ihm der Verdacht aufdränge, die derzeitige Situation würde dafür genutzt, einen Versuchsballon zu starten, wie zukünftig ein Fußball ohne Stehplätze und ohne den üblichen Support funktioniere und aussähe.
„Es wird nicht den einen Lichtschaltermoment geben, wo die Politik den Startschuss gibt für volle Stadien ab dem nächsten Spieltag.“ (Christian Seifert)
Und auch die Interessengemeinschaft „Unsere Kurve e. V.“ meldete sich zu Wort. Sie erkannte in ihrem Statement zwar an, dass es einen Widerspruch zwischen dem notwendigen Gesundheitsschutz und dem Ausleben von Fankultur gäbe. Stellte danach allerdings auch fest, dass „neue Technologien der Überwachung nicht durch die Hintertür des Gesundheitsschutzes eingeführt werden [dürften].“
Allen Stellungnahmen ist also die Befürchtung gemein, dass nicht sämtliche Maßnahmen nach Ende der Pandemie ohne Wenn und Aber zurückgedreht werden. Es herrscht großes Misstrauen vor. Ein Misstrauen, welches schnell in weiterem Desinteresse münden könnte. Gerade für viele leidenschaftliche die hard-Fans und Auswärtsfahrer ist das Ende der Fahnenstange erreicht, sie wenden sich ab. Ein Trend, der auch die Funktionärsebene beunruhigen sollte.
Erste Politiker fordern bereits eine Ausweitung des Alkoholverbots
Und Wasser auf die Mühlen der Zweifler gab es schnell. Während Julian Franzke im kicker noch davon sprach, es gäbe „keine Indizien, die dafür sprechen würden“, dass „‚die da oben‘ die Corona-Krise ausnutzen könnten, um die Fankultur dauerhaft stärker zu reglementieren“, wagte sich der ehemalige Kunstturner und jetzige CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger bereits aus der Deckung. Er begrüßte gegenüber der Augsburger Allgemeinen das generelle Alkoholverbot im Stadion und forderte dieses auch über den 31.10 hinaus. Seine Position begründete er mit Ausschreitungen oder dem Missbrauch von Pyrotechnik, bei welchem seiner Meinung nach Alkohol oft eine Rolle spielt.
Durch Fakten und außerordentliche Sachkenntnis ist dieses Statement des CDU-Hinterbänklers nicht geprägt, es zeigt dennoch exemplarisch, wovor man sich bei der Teilöffnung durchaus fürchten sollte: Es werden jetzt de facto Überwachungsfantasien von Law-and-Order-Fetischisten implementiert, welche das Kulturgut und den Freiraum Fankultur einschränken oder im Extremfall sogar sein Ende bedeuten könnten. Und ob diese vollständig zurückgedreht werden, ist derzeit nicht garantiert. Immerhin können Politiker im Wahlkampf leicht mit einem Plus an vermeintlicher Sicherheit argumentieren, welches jetzt endlich im Stadien Einzug hält und die Kriminalität eindämpft. Und das Sicherheitsargument zieht am Ende fast immer, in der Vergangenheit wurde einmal eingeführte Sicherheitsarchitektur nur ganz selten wieder zurückgebaut.
Die DFL muss gegenüber der Politik klare Kante zeigen
Deswegen sollte die DFL die Skepsis der aktiven Fans anerkennen sowie rasch und eindeutig erklären, dass der derzeitige Zustand ein absoluter Ausnahmefall ist. Denn es geht auch nicht nur um die aktiven Fanszenen. Auch viele sonst nicht organisierte Fans könnte die Situation am Ende in eine Zwickmühle führen: Denn es gibt ja durchaus Gründe, in der kommenden Saison ins Stadion gehen zu wollen. Die Mannschaft will unterstützt werden. Die oft einzigartige Gastronomielandschaft rund um die Stadien wird nach einer weiteren Geisterspielsaison vermutlich sterben. Und die kleineren Vereine brauchen jede Einnahme. Das gilt für unterklassige Vereine noch mehr als für Bundesligisten, aber solange Solidarität im Profifußball nur für Sonntagsreden gebraucht wird, halt auch dort.
„Ich bitte darum, die Debatte um Stehplätze oder Fans im Allgemeinen auch nicht zu einer Grundsatzdiskussion zu machen – es geht hier darum, einem nicht zu unterschätzenden Infektionsgeschehen Rechnung zu tragen.“ (Christian Seifert)
So wird sich der unorganisierte, aber kritische Stadionbesucher am Ende fragen und abwiegen: Gibt mir der Stadionbesuch den emotionalen Kick, mit dem man die Pilgerfahrt nach Müngersdorf bislang verbunden hat? Kein Alkohol, keine Stehplätze, ein (wenn überhaupt) halbleeres Stadion, keine Gästefans, über welche man sich entweder aufregen, ärgern oder lustig machen kann. Kurzum: Ein Nationalmannschaftserlebnis im Quadrat inklusive umfassendem Überwachungsfeeling. Der skizzierte Stadionbesuch erinnert bei Lichte betrachtet ja doch eher an eine Karikatur dessen, was den Stadionbesuch ausmacht.
Die Maßnahmen müssen schnell wieder zurückgenommen werden
Aber der Stadionbesuch ist für viele Menschen ein wichtiger emotionaler Teil ihres Lebens, der benötigte Ausbruch aus dem Alltag, den sie als Ventil für ihr Seelenheil brauchen. Sie sollten sich bei ihrer Abwägung von der DFL nicht auch noch unabsichtlich zum nützlichen Idioten von Rainer Wendt und anderer Scharfmacher machen und mit ihrem Stadionbesuch implizit und unabsichtlich längerfristig eine Dystopie unterstützen und gutheißen, aus der es nach Corona kein Zurück mehr gibt.
Dass Christian Seifert der Öffentlichkeit das Bild vermittelt, der Fußball wäre gegenüber der Politik Bittsteller, mag die für ihn und sein Amt die meist richtige Vorgehensweise sein. Der Ligastart gab dieser Strategie zumindest im Frühjahr Recht. Allerdings muss er jetzt aufpassen, den Rückhalt bei vielen Fans nicht endgültig zu verlieren und den Populisten durch Demutsgesten Tür und Tor zu öffnen. Die Message muss klar sein: Die Maßnahmen müssen am Ende ohne Wenn und Aber zurückgenommen werden. Das abschreckende Beispiel der Nationalmannschaft sollte der DFL-Chef vor Augen haben, der deutsche Fußball hat seine bunte Fankultur als „unique selling point“ und sollte ab und an auf sie hören. Manchmal kann es dann halt nicht nur die zurückhaltende Haltung sein, manchmal muss man auch klare Kante zeigen. Die Zukunft des Fußballs entscheidet sich nicht nur im eigenen Geldbeutel, am Ende wurde in der Geschichte auch oft mit den Füßen abgestimmt.
Neue Corona-Fälle zum Auftakt Zwei FC-Profis infiziert!
Der 1. FC Köln hat am Samstag mit dem Training begonnen. Die Mannschaft von Markus Gisdol kehrte nach der Sommerpause auf den Rasen zurück – doch zwei Spieler fehlten. Salih Özcan und Tim Lemperle haben sich in der trainingsfreien Zeit mit dem Coronavirus infiziert und werden zehn Tage pausieren müssen. Einer der beiden Spieler zeigt leichte Symptome.
Als die Spieler des 1. FC Köln am Samstag um halb elf ins Franz-Kremer-Stadion einliefen, fehlten mehrere Spieler, darunter auch Salih Özcan und Tim Lemperle. Der Verein teilte daraufhin mit, dass die Testungen auf Covid-19 bei zwei Spielern positive Ergebnisse zu Tage gefördert hätten. Zwar wollte der FC die Namen Özcan und Lemperle nicht kommentieren, doch nach GBK-Informationen handelt es sich um das Duo.
Auch ein Mitarbeiter des Betreuerstabes wurde positiv getestet. Sein Name wurde zunächst nicht bekannt. Bereits in der vergangenen Saison hatten die Kölner drei positives Tests verkündet, damals hatten sich Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann von den Profis angesteckt. Nun hieß es, dass einer der beiden Neuinfizierten „leichte Symptome“ zeigte, wie Sportchef Horst Heldt bestätigte. Die Spieler werden nun zehn statt der bislang 14 Tage in Quarantäne gehen und sich medizinisch betreuen lassen. Das Vorgehen ist mit den örtlichen Gesundheitsbehörden besprochen.
Auch Nachwuchs betroffen
Neben Özcan und Lemperle fehlte zudem Anthony Modeste im Training. Der Franzose hat sich nach FC-Angaben aber nicht infiziert und trainierte separat am Geißbockheim individuell.
Heldt bestätigte überdies einen Verdachtsfall im Umfeld eines Nachwuchsspielers. Daher wurde der Trainings- und Spielbetrieb bis einschließlich U19 im Nachwuchs vorübergehend ausgesetzt. Anfang der kommender Woche könnte alles zum normalen Ablauf zurückkehren, sofern die nun folgenden Tests negativ ausfallen.
FC-Hammer: Köln-Urgestein Risse vor Absprung Klub stellt nächste zwei Profis frei
Der 1. FC Köln hat die nächsten beiden Profis für Verhandlungen mit anderen Klubs freigestellt. Überraschung: Neben Leih-Rückkehrer Lasse Sobiech (29) steht jetzt auch FC-Urgestein Marcel Risse (30) vor dem Absprung!
Marcel Risse mit FC-Vertrag bis 2022
Der Routinier hatte zuletzt sportlich zwar keine Rolle mehr gespielt, ein Wechsel hatte sich aber nicht angedeutet. Sein Vertrag beim FC läuft noch bis 2022.
Sobiech war bereits in der vergangenen Saison an den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron ausgeliehen und hat beim FC keine Aussichten auf Spielzeit.
Am Mittwoch waren beide noch bei der ersten Corona-Testrunde am Geißbockheim dabei gewesen. Beim Teamtraining am Samstag fehlten sie dagegen.
Weiterhin freigestellt sind Louis Schaub (25) und Vincent Koziello (24), der seit Tagen vor der Unterschrift bei CD Nacional in Portugal steht.
Sportchef Heldt: „Wir sind bei Vincent noch nicht ganz durch. Auch bei Louis ist es so, dass wir uns mit dem Verein und Berater einig sind, dass alle den Wechsel machen wollen. Aber der Klub muss noch seine Hausaufgaben machen. In den nächsten zehn Tagen sollten wir durch sein.“
„Darf ruhig polarisieren“ Neue FC-Trikots: Mit Dom & Moschee und als Kanarienvögel
Pünktlich zum ersten Mannschaftstraining der neuen Saison am Samstagvormittag hat der 1. FC Köln seinen Trikotsatz für die Spielzeit 2020/21 komplettiert. Wobei diese keine Überraschung mehr sind: Es handelt sich um jene Designs, über die bereits im Vorfeld spekuliert worden war.
1. FC Köln spielt auswärts komplett in Rot
Auswärts tritt der FC weiterhin komplett in Rot an. Neu: die Hosen sind in dieser Saison weinrot. Das konnte man bereits in der Doku 24/7 FC erahnen.
Ein entscheidendes Detail war dort aber nicht zu sehen: In die neuen Auswärtstrikots ist die Kölner Skyline eingearbeitet. Nicht nur der Dom und das Rhein-Energie-Stadion, sondern auch die Moschee auf der Venloer Straße. „Der FC zeigt sich als weltoffener Klub“, heißt es in der Vorstellung.
Die Ausweichtrikots sind, ebenfalls wie erwartet, eine Neuauflage der kunterbunten Kult-Shirts aus der Saison 2000/01. Die kölschen Kanarienvögel sind zurück!
Vielleicht bringt der Look ja Glück: Vor 20 Jahren landete der FC auf Rang zehn der Bundesliga. Eine Platzierung, gegen die man am Geißbockheim sicherlich auch dieses Mal nichts einzuwenden hätte...
Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) sagt: „Das rote Auswärtstrikot ist schön und elegant und wird Traditionalisten besonders gefallen. Das gelbe Ausweichtrikot dagegen darf ruhig polarisieren. Zum Fußball und besonders zum FC gehören Mut, Optimismus und eine Portion Frechheit. Das kommt mit dem Kanarienvogel-Look zum Ausdruck und wir sind sicher, dass dieses besondere Ausweichtrikot wie vor 20 Jahren das Zeug zum Kult hat.“
Uhlsport-Chefin: „Der 1. FC Köln ist Kult“
Uhlsport-Chefin Melanie Steinhilber sagt: „Der 1. FC Köln ist Kult. Der Mut und die Unkonventionalität spiegeln sich im neu aufgelegten ‚Papageientrikot‘ wider. Das elegante Auswärtstrikot mit dem Verlauf der Kölner Skyline stärkt den Bezug zur Heimat, wenn das Team in der Fremde um Punkte kämpft.“
Die Trikots sind ab sofort im FC-Fanshop erhältlich. Die Kosten: 79,99 Euro bzw. 71,99 Euro für Mitglieder (Junior 59,99 Euro/53,99 Euro).
Erstmals in einem neuen Trikot auflaufen wird der FC am Dienstag (19 Uhr) beim Testspiel gegen die SpVg. Porz im Franz-Kremer-Stadion. Beim Trainingsstart am Samstagvormittag trugen die Kölner Profis das Auswärtsshirt.
Zwei FC-Profis positiv getestet Corona-Alarm in Köln!
Wieder Corona-Alarm beim 1. FC Köln! Nur wenige Tage nach dem Trainingsstart am 5. August muss Köln zwei Spieler aus dem Trainingskader streichen. Grund: Corona!
Nach BILD-Informationen handelt es sich um die FC-Profis Salih Özcan (22) und Tim Lemperle (18). Sie sind vor der ersten Teameinheit positiv auf das Coronavirus getestet worden, werden jetzt zehn Tage vom Team isoliert. Auch im Funktionsteam der Kölner gibt es einen bestätigten Corona-Fall. Bereits im Mai hatten sich Kölns Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann sowie ein Betreuer mit dem Virus angesteckt. Auch bei Birger Verstraete (jetzt Antwerpen) waren bereits Antikörper nachgewiesen worden.
Sportchef Horst Heldt über die neuen Corona-Fälle: „Sie haben sich direkt in Quarantäne begeben. Deswegen müssen nicht alle isoliert werden. Es gibt bei einem der beiden leichtere Symptome, bei einem keine.“
Und: „Das Gesundheitsamt hat mit allen Interviews geführt und so entschieden. Alle anderen hatten zwei negative Testergebnisse. Unsere engmaschigen Testungen gehen natürlich weiter.“
▶︎ Risse und Sobiech fehlten am Samstag ebenfalls. Sie sind für Gespräche mit anderen Klubs freigestellt, Modeste trainiert individuell.
Im Nachwuchs wurde zudem der Spielbetrieb eingestellt (U16 bis U19) komplett eingestellt, weil einige Spieler mit infizierten Personen Kontakt hatten.
Fünf Profis fehlten beim Kölner Trainingsauftakt am Samstag, die beiden Corona-Fälle Salih Özcan und Tim Lemperle, Stürmer Anthony Modeste (der individuell arbeitete), Abwehrspieler Lasse Sobiech und überraschend auch Marcel Risse.
Der Flügelspieler steckt im Zwiespalt: Einerseits gilt er als Fan-Liebling und wichtiger Kaderspieler auf der menschlichen Ebene, andererseits wurden die Einsätze zuletzt weniger, die Zukunft sieht in dieser Beziehung in Köln für ihn ebenfalls nicht rosig aus. Diese Situation besprach Risse mit Trainer Markus Gisdol, die überhaupt kein Problem miteinander haben. So kann Risse sich nun in Ruhe auf Klubsuche begeben, aber - für den Fall, dass er keinen neuen Arbeitgeber findet - sofort wieder ins Mannschaftstraining der Kölner einsteigen. Andere Profis, die einen Klub suchen wie etwa Louis Schaub oder Vincent Koziello, werden dagegen zunächst mit der U 21 trainieren müssen.
Risse will auf keinen Fall seinen Vertrag (bis 2022) absitzen, dazu ist sein Ehrgeiz zu groß und auch die Lust auf Fußball nach schweren Verletzungen in den vergangenen Jahren. Die 2. Liga lockt bereits, Holland und Belgien gelten ebenfalls als Alternativen. Das Paket, dass der 30-Jährige bieten kann, könnte einigen Klubs helfen: Risse ist taktisch intelligent, arbeitet defensiv stark mit, er flankt aus vollem Lauf und schießt gefährliche Standards. Einer davon ließ ihn unsterblich werden: seit er am 19. November 2016 in Mönchengladbach in der Nachspielzeit aus über 30 Metern zum 2:1-Sieg traf, genießt der Junge aus Köln-Kalk Kultstatus bei den FC-Fans. Was den Abschied sicherlich nicht einfacher macht.
Neue Details zum Zieler-Deal Kesslers cooler Ausstand
Ron-Robert Zielers (31) Wechsel zum 1. FC Köln scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. EXPRESS weiß: Die größte Hürde, das Gehalt des Torhüters, ist genommen.
Zieler zählt in Hannover zu den Top-Verdienern, soll aber bereit sein, auf einen Teil seines Salärs zu verzichten. Einen weiteren Teil zahlt 96, sodass der FC für den neuen Herausforderer von Stammkeeper Timo Horn (27) nicht allzu tief in die Tasche greifen muss.
Ron-Robert Zieler für eine Saison zum 1. FC Köln
Zieler, der in Hannover zwar Vertrag bis 2023, aber keine Chance mehr hat, soll für die kommende Saison ausgeliehen werden.
FC-Sportchef Horst Heldt (50) hat Kölns Interesse am Weltmeister von 2014 bestätigt: „Es ist klar, dass wir eine Nummer zwei suchen. Wir prüfen den Markt. Sicherlich kann man sagen, dass wir uns auch mit Ron-Robert beschäftigen.“
Es gebe zwar noch andere Kandidaten – aber Zieler gilt als klarer Favorit und soll Nummer eins Horn künftig Dampf machen. Doch offiziell konnte Heldt beim ersten Mannschaftstraining am Samstag noch keinen neuen Stand verkünden.
Zieler sechs Jahre beim 1. FC Köln ausgebildet
Kölns Sportboss zuletzt: „Wer zu uns kommt, kommt als Nummer zwei mit Anspruch, Nummer eins zu werden. Unsere Erwartung ist, dass er Gas gibt, egal wen wir holen. Hier soll keiner mit dem Kissen am Hintern kommen und sich auf die Bank setzen. Man darf sich nicht als Nummer zwei oder drei zufriedengeben. Wir brauchen Leute, die bereit sind zu kämpfen.“
Es wäre Zielers zweiter FC-Wechsel: 1999 war der gebürtige Kölner aus dem Nachwuchs von Viktoria ans Geißbockheim gekommen und hatte sechs Jahre in der FC-Jugend verbracht, bevor er den Sprung auf die Insel zu Manchester United wagte. 15 Jahre später winkt die Rückkehr! Ron-Robert Zieler zunächst nicht auf Kandidaten-Liste des 1. FC Köln
Und das, obwohl Zieler zunächst gar nicht auf Kölns Wunschzettel stand. Anders als Michael Esser (32), den Hannover als seinen Nachfolger verpflichtet hat.
Zielers Ausbootung (96-Präsident Kind: „Wir hätten ihn gar nicht verpflichten dürfen damals“) und die Zugeständnisse beim Gehalt machen den Deal jetzt möglich.
Thomas Kessler gibt Aus- und Einstand
Bevor der neue Torhüter kommt, hat der alte seinen Ausstand gegeben: Thomas Kessler (34) verteilte am Freitag am Geißbockheim Eis – es war gleichzeitig sein Einstand als Trainee in der Geschäftsstelle. Und bei mehr als 30 Grad eine willkommene Abkühlung!
Kessler hatte seine aktive Laufbahn nach 20 Jahren im Verein zum 30. Juni beendet. Am Montag begann für ihn mit dem Start seiner Management-Ausbildung beim FC die Karriere nach der Karriere.
So lief der Trainingsauftakt „Gibt nicht viel Freiraum“
Nach der Aufarbeitung folgt die Korrektur: Der 1. FC Köln hat am Samstag das Training für die neue Saison 2020/21 aufgenommen. Markus Gisdol will seinen Spieler kaum Freizeit gönnen, muss aber gleich zwei positive Coronatests verdauen. Rafael Czichos bemängelt derweil: „Noch sind die Transferticker langweilig.“
Interview mit FC-Teammanagerin Nicole Bender „Wir sind überzeugt: Der Kader wird die Ziele erreichen.“
Nicole Bender, die Teammanagerin der FC-Frauen spricht über den neuen Kader, strukturelle Veränderungen und die Perspektive der Frauenabteilung.
Einige namhafte Neuzugänge mit Erstligaerfahrung kommen zum effzeh – trotz des Abstiegs. Welche Kriterien waren für euch bei den Transfers entscheidend?
Wir haben Positionen identifiziert, auf denen wir uns verstärken mussten. Wichtig war auch, dass die Spielerinnen charakterlich zum Klub passen. Wir wollten keine ‚Eintagsfliege‘ verpflichten, die in einer Saison irgendwo stark war und dann sofort weitergezogen ist. Das sieht man an den Vertragslaufzeiten, die zwei Jahre betragen. Das wäre im Männerfußball nicht viel, im Frauenfußball ist das aber schon langfristig. Vor allem, weil sie ligaunabhängig gelten. Letzteres freut uns besonders. Es zeigt, dass wir die Spielerinnen von uns und unseren Plänen überzeugt haben. Wir haben den Neuen auch gezeigt, was wir hier haben. Dazu gehört vor allem das Geißbockheim. Da haben einige schon große Augen gemacht. Aber wir haben auch erklärt, was wir nicht haben. Da waren wir transparent und ehrlich.
Folgen noch weitere Transfers als die, die bisher bekannt gegeben wurden?
Wir haben bislang sechs Neuzugänge: Islacker, Lotzen, Beck, Pfluger, Müller-Prießen und Klett. Wir sind überzeugt, dass wir einen Kader zusammengestellt haben, der unsere Ziele erreichen wird.
Wir sind überzeugt, dass wir einen Kader zusammengestellt haben, der unsere Ziele erreichen wird.
Einen großen Umbruch im Kader scheint es trotz des Abstiegs nicht zu geben, vom Stammpersonal gingen lediglich Elvira Herzog und Lucia Ondrusova. Wieso habt ihr euch für eine starke Kontinuität im Kader entschieden?
Als Sascha am 1. Januar anfing, hatten wir eine Kaderstärke von 27. Für den Restart haben wir das auf 22 reduziert, nun haben wir sechs Spielerinnen hinzugeholt und uns von neun getrennt. Das ist schon ein Umbruch, aber keiner, der das Herzstück der Mannschaft auseinanderreißt. Klar, die Neuzugänge bringen Erstligaerfahrung mit. Aber auch Caro Schraa und Karo Kohr treffen in der zweiten Liga oft. Insofern ist die Kontinuität zwar da, aber in Form eines kleineren Kaders.
Und bei den bisherigen Spielerinnen seht ihr noch Steigerungspotential?
Ja. Die 13, für die wir uns entschieden haben, werden der zweiten Liga einen anderen Stempel aufdrücken können als der ersten.
Eine Nachfrage: Gesetzt den Fall, ihr steigt auf. Steht dann noch ein Umbruch bevor oder plant ihr, den Kader dann eher zu verfeinern?
Da wollen wir erstmal die Saison und die Entwicklung der Spielerinnen abwarten. Es wäre fatal zu sagen, wir machen definitiv einen Umbruch. Wir wollen schauen, wie sich die Spielerinnen reinhängen und sich entwickeln. Ob und was wir am Kader verändern, entscheiden wir daher frühestens in einem halben Jahr.
Letzte Woche gab der DFB bekannt, dass der effzeh im Südteil der zweiten Liga eingruppiert wird. Welche Folgen gehen damit einher? Auf welche Mannschaften trefft ihr und wie schätzt ihr die Stärke der anderen Teams ein?
Generell sagt man, dass die Südgruppe stärker ist. Wir treffen auf die zweiten Mannschaften von Bayern, Hoffenheim und Frankfurt. Rein theoretisch heißt das, dass wir auch als Vierter aufsteigen können. Was wir aber im Kopf behalten müssen, ist, dass alle Mannschaften dir Punkte klauen können; etwa Saarbrücken und Andernach. Alle werden hoch motiviert sein, wenn sie auf den 1. FC Köln treffen. Das trifft auch auf Niederkirchen zu, da habe ich damals angefangen (lacht). Die Mädels müssen diese Spiele motiviert, diszipliniert und vor allem hart angehen. Spielerisch werden wir vermutlich überlegen sein, allerdings wird es etwas mehr auf die Socken geben. Darauf müssen wir uns schon jetzt einstellen. Dazu kommt, dass in den zweiten Mannschaften wahrscheinlich auch oft Spielerinnen aus den ersten auflaufen werden, um Spielpraxis zu bekommen.
‚Zweite Mannschaften‘ ist ein gutes Stichwort: Die zweite Mannschaft des effzeh wäre eigentlich in die zweite Liga aufgestiegen, muss nun aber in der Regionalliga bleiben. Welche Folgen hat das und wie stellt ihr die zweite Mannschaft auf?
Wir hätten bei einem Aufstieg einer DFB-Auflage, eine U20 aufzustellen, nachkommen müssen. Diese Auflage gibt es in der Regionalliga nicht, aber wir haben die zweite Mannschaft trotzdem zu einer U20 umgebaut. Sie dient als Ausbildungsmannschaft. Wir wollen unsere Spielerinnen darin fordern und fördern. Dazu kommen drei erfahrene Spielerinnen, die das Team führen und die jüngeren Spielerinnen beraten sollen. Mit Anna Kirschbaum, Meike Meßmer und Romina Frommont haben wir Gespräche geführt und ihnen ihre Rolle erklärt. Alle kennen den Verein gut und wissen, was wir vorhaben. Dementsprechend tut uns das allen gut.
Damit formulierst du einen hohen Anspruch an die Jugendarbeit des effzeh. Was bedeutet dieser Anspruch konkret? Gab es beispielsweise Veränderungen im Jugendbereich?
Ja, da wir künftig mehr Spielerinnen für die erste Mannschaft ausbilden wollen. Zuletzt haben leider nur wenige den Sprung geschafft. Wir haben in den Trainerteams personell einiges verändert, und insbesondere von den Veränderungen im Leistungsbereich, also U20 und U17, erhoffen wir uns eine positive Wirkung. Dazu kommt, dass wir in jeder Mannschaft ein Trainerteam haben, das aus einem Mann und einer Frau besteht. Damit bezwecken wir zweierlei: Zum einen sollen die Spielerinnen verschiedene Ansprechpartner haben, schließlich tickt ja jeder Mensch anders. Zum anderen möchten wir aber auch Frauen als Trainerinnen fördern.
Ich habe mir vor einigen Tagen einmal die ‚frauenfußballerische Landkarte‘ von NRW angeschaut. Abgesehen von Leverkusen und Essen gibt es da eigentlich keine namhafte Konkurrenz für den effzeh. Da liegt also viel Potential brach. Wie wollt ihr dieses Potential ausschöpfen?
Ein erster Schritt besteht darin, Willi Breuer als Scout im Jugendbereich einzusetzen. Er wird für uns nach jungen Toptalenten suchen. Jemanden wie Lena Oberdorf, die viele Jahre bei den Jungs mitgespielt hat, wollen wir frühzeitig entdecken. Das ist unser Ziel, und wir glauben, dass wir uns mit diesem Schritt dem Ziel nähern können.
Bislang gab es keinen großen ‚Staff‘, der für die Frauenabteilung arbeitet. Plant ihr für den Seniorinnenbereich weitere strukturelle oder personelle Ergänzungen, um ihn weiter zu professionalisieren?
Ja, das machen wir peu a peu. Es wäre ja auch fatal, damit jetzt wegen des Abstiegs aufzuhören. Es gab allerdings vorher durchaus einen großen Staff, allerdings auf Honorarbasis. Die Leute konnten zwar immer etwas machen, aber eben nur begrenzt. Ich habe dann entschieden, dass wir lieber auf weniger Personal setzen, dafür aber mit höherer Qualität und mehr Zeit. Das heißt: Vollzeit. Sascha, Mirella und ich sind Vollzeitbeschäftigte, für die erste Mannschaft kam zudem ein Kollege hinzu, der sich zu 50 Prozent der Videoanalyse und zu 50 Prozent dem Teammanagement widmen wird. Letzteres teilen wir uns damit aktuell. Wenn du dich nur um das Tagesgeschäft kümmern willst, kannst du natürlich auch alles erstmal laufen lassen. Aber wenn du dich wirklich verbessern willst, wenn du im Verein und im Jugendbereich besser aufgestellt sein willst, brauchst du auch mal Zeit, um kreative Gedanken zu entwickeln, um Meetings abzuhalten und Strategien zu entwickeln. Ich bin überzeugt, dass wir das nun besser hinbekommen. Alleine während der Coronazeit war ich für den Spielbetrieb, das Teammanagement und für Einzelgespräche mit Spielerinnen zuständig. Das war schon eine Menge Holz, und da kam ich an meine Grenzen. Insofern folgen wir da jetzt erstmal dem Motto ‚Klein, aber fein‘.
Das klingt auch nach einer höheren Verbindlichkeit. Kannst du diese Veränderungen in Zahlen beschreiben?
Wenn ich nur das Trainerteam betrachte, dann sieben zu zweieinhalb plus Torwarttrainer auf Honorarbasis. Das ist also fast die Hälfte. Alle haben zudem ihre Schwerpunkte. Mirella kümmert sich als Co-Trainerin beispielsweise hauptsächlich um die Athletik. Mit unserem Neuzugang Sebastian Bolte im Bereich der Videoanalyse haben wir das Trainerteam sehr wertvoll ergänzt. Wir kennen uns schon länger, und er war zuletzt beim DFB. Er war dort unter anderem als Teammanager für Jugendmannschaften und als Videoanalyst für mehrere Teams tätig, kommt also auch aus dem Frauenfußball.
Es wäre schon sehr gut, wenn in diesem Jahr schon mit dem Bauen begonnen werden könnte.
Ich frage mal ganz dumpf: Wo sollen die Leute denn arbeiten? Das Geißbockheim ist jetzt schon jetzt zu klein für alle Mitarbeiter, und wir unterhalten uns gerade in den Katakomben des Franz-Kremer-Stadions. Im Falle eines Aufstiegs und einer fortschreitenden Professionalisierung dürfte die Frauenabteilung ja auch weiter wachsen.
Wir haben hier im Nachbarzimmer unser Büro, in dem wir zu viert sitzen. Einerseits ist das eine historische Arbeitsstätte mit einigem Flair, andererseits steht es, soweit mir bekannt, unter Denkmalschutz und wir kriegen die Fenster kaum weiter als 20 Zentimeter auf. Insofern platzen wir hier aus allen Nähten. Das trifft auf alle zu, also auch auf das Nachwuchsleistungszentrum, die Profiabteilung und alle anderen Mitarbeiter. Dementsprechend können wir es kaum erwarten, bis der erste Spatenstich beim Ausbau erfolgt ist. Es wäre schon sehr gut, wenn in diesem Jahr schon mit dem Bauen begonnen werden könnte. Davon träume ich mindestens zwei Mal pro Woche (lacht).
Gibt es eigentlich schon eine Aufteilung, wer dann wo einziehen soll?
Das neue Gebäude ist grundsätzlich für die Leistungsmannschaften gedacht. Wir, die Frauenabteilung, hätten wahrscheinlich auch etwas davon. Nicht vom Neubau, aber von dem Platz, der dann in den bestehenden Gebäuden frei würde. Ich hoffe dementsprechend auf einen schnellen Baufortschritt (lacht).
Bedeutet der Abstieg für euch einen finanziellen Einschnitt, bleibt das Budget konstant oder erhöht sich sogar?
Wir haben finanzielle Einbußen, insbesondere im Bereich der Sponsorengelder. Der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga ist enorm. Da reden wir über einen sechsstelligen Betrag, das ist das DFB-Sponsoring von Magenta und Flyeralarm. Das fehlt uns leider. Auch der Vertrag mit unserem Hauptsponsor Schaebens wäre eigentlich mit dem Abstieg hinfällig gewesen. Allerdings bleibt er uns glücklicherweise erhalten.
Das ist ein sehr starkes Signal. Was ist mit dem Budget, das euch der 1. FC Köln zur Verfügung stellt? Fängt er möglicherweise die wegfallenden Sponsorengelder auf?
Nein, die Sponsorengelder fehlen uns.
Vor einem Jahr war eines deiner Ziele, dass jede Spielerin vom Sport leben können soll. Nähert sich der FC diesem Ziel an?
Ja. Und zwar in größeren Schritten, als ich dachte. Die Ankündigungen sind keine Luftnummern. Dafür bin ich wirklich dankbar. Ich denke auch nicht, dass es noch lange dauern wird, bis wir das Ziel erreicht haben.
Vom ganz krassen Hygienekonzept zu „Macht mal“ ist es nicht weit.
Wie hoch sind denn die jeweiligen Anteile? Vorhin sagtest du, in 2019/20 seien 60 Prozent berufstätig gewesen. Verändert sich dieser Prozentsatz in der neuen Saison?
Das weiß ich nicht auswendig. Aber durch den Abstieg haben auch einige Spielerinnen leider finanzielle Einbußen, weil wir einfach nicht das gleiche wie in der ersten Liga zahlen können. Ich schätze, dass sich der Prozentsatz in der kommenden Saison daher nicht stark ändert, aber wir spielen ja auch in der zweiten Liga. Da ist es schon ein Erfolg, dass wir dieses Level überhaupt halten können. Ich hoffe, dass wir nach dem Aufstieg noch einmal einen großen Schritt machen können.
Auch wenn wir das Thema Corona vorhin schon einmal hatten: Wie wird sich die Corona-Pandemie auf die Saison 20/21 auswirken?
Puh, darauf bin ich auch gespannt. Ich weiß, dass wir nicht mehr dem Hygienekonzept der ersten Liga unterliegen. Denn, du wirst das kaum glauben, die zweite Liga hat keine Vorgaben vom DFB hinsichtlich der Testungen, weil wir zu einer Amateurliga zählen. Da wird die Diskrepanz zwischen erster und zweiter Liga besonders deutlich: Vom ganz krassen Hygienekonzept zu „Macht mal“ ist es nicht weit.
Das klingt absurd.
Finde ich auch. Aber es gibt schon einige Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Die erstellen wir für uns als 1. FC Köln, wir wollen uns ja auch selbst schützen. Natürlich achten wir damit auch auf die Profifußballer, die dieses Konzept einhalten müssen. Wir arbeiten derzeit mit dem Nachwuchsleistungszentrum und der Profiabteilung an einem gemeinsamen Konzept, damit wir wissen, was hier erlaubt ist und was nicht.
Wenn die zweite Liga zum Amateurbereich zählt, wie läuft das alles denn dann an den Spieltagen?
Ich habe dazu noch keine Info. Nach meinem jetzigen Verständnis würde ich sagen und hoffen, dass wir Zuschauer hereinlassen können, weil wir uns dann an den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen orientieren könnten. Ich fände das klasse, aber das müssen wir natürlich mit dem Gesundheitsamt abklären. Denn wir wollen schließlich auch weiterhin die Spielerinnen und Zuschauer schützen, auch wenn wir keine Vorgaben vom DFB mehr haben.
Spielt ihr denn demnächst im Franz-Kremer-Stadion oder müsst ihr ins Südstadion ausweichen?
Ins Südstadion gehen wir auf keinen Fall. Das kostet Geld, was wir uns in der zweiten Liga sparen wollen. Ob wir im Franz-Kremer-Stadion spielen können, ist noch unklar, da wir nicht wissen, ob die Profifußballer nicht eventuell dort trainieren müssen. Das besprechen wir aber nächste Woche. Falls das nicht geht, spielen wir eben auf Platz 7 auf dem Trainingsgelände. Wir sind flexibel. Mir ist es lieber ‚zuhause‘ zu spielen als im Südstadion. Und das Zuhause ist nun einmal hier.
Eine letzte Frage noch: Steigt der FC auf?
Ja, wir steigen auf. Davon bin ich fest überzeugt.
Jetzt auch FC Everton dran Carlo Ancelotti buhlt um FC-Sturmstar Cordoba
Schon im ersten Training stach Jhon Cordoba (27) wieder heraus: Mit der gewohnten Wucht und Körperlichkeit startete Kölns erfolgreichster Stürmer der Vorsaison in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit.
FC Everton: Carlo Ancelotti mit Interesse
Doch ob der Kolumbianer seinen 13 Toren und zwei Vorlagen aus der letzten Saison noch viele Treffer hinzufügt steht weiter in den Sternen.
Nach Berichten aus Kolumbien gesellt sich nun nach Wolverhampton und Sheffield auch noch der FC Everton in den Kreis der Interessenten ein. Ex-Bayern-Coach Carlos Ancelotti (61) habe laut Berichten aus Kolumbien den Wunsch geäußert, sein Stürmer-Portfolio um den bulligen Stürmer zu erweitern. Everton müsse aber, wie so viele Klubs in diesen Tagen, erstmal seinen Kader ausdünnen, ehe es zu konkreten Aktivitäten auf dem Transfermarkt kommen könnte.
Trotzdem wird deutlich: Cordoba gilt wegen seiner Vertragssituation als mögliches Schnäppchen und dürfte noch weitere Interessenten anlocken.
1. FC Köln ohne Chance im Rennen um Jhon Cordoba?
Hat der FC im Rennen um Cordoba noch eine Chance, nach dem die erste Offerte abgeschmettert wurde? Vor Vorbereitungsstart hatte Sportchef Horst Heldt (50) zum Stand der Gespräche: „Es gibt keinen neuen Stand. Wir haben ihn gerade gesehen und träumen alle von dem Körper, den er hat. Wir haben Jhon ein Angebot unterbreitet. Das ist geprüft worden, und sein Berater Christian Wein hat uns mitgeteilt, dass es nicht zufriedenstellend ist und deswegen nicht akzeptiert wird. Das ist ein ganz normaler Vorgang und jetzt schauen wir, wie es weitergeht. Ein neues Angebot gibt es noch nicht.“
Doch es gibt schon deutliche Zeichen, dass man selbst nicht mehr wirklich an eine Cordoba-Zukunft glaubt. So setzte man etwa bei den Trikot-Shootings für das neue Jahr auf Publikumslieblinge wie Ismail Jakobs oder Kingsley Ehizibue – der Sturmstar aber blieb außen vor.
Ungewisse Situation im FC-Sturm
Das schwierigste für den FC an der Situation ist die Ungewissheit. Schließlich war die Wende in der vergangenen Saison vor allem dem Duo Mark Uth und Jhon Cordoba zu verdanken. Der eine bereitet sich mit Schalke auf die neue Saison vor, der andere plant seinen Absprung auf die Insel.
Auch wenn Heldt weiter um Uth buhlt und auf Cordobas Verlängerung hofft: Eine Zukunft ohne beide ist nicht unwahrscheinlich. Wer das Eigengewächs und den einstigen 17-Millionen-Euro-Rekordeinkauf ersetzen soll, ist dagegen völlig ungewiss!
FC-Held freigestellt Mehrere Optionen: Wohin zieht es Marcel Risse?
Paukenschlag zum Trainingsstart!
Der 1. FC Köln hat Fan-Liebling Marcel Risse (30) für Verhandlungen mit anderen Klubs freigestellt. Leih-Rückkehrer Lasse Sobiech (29) steht ebenfalls vor dem Absprung. Sportchef Horst Heldt (50) bestätigt: „Bei beiden werden Gespräche geführt.“
Marcel Risse: Ehrliches Gespräch mit Markus Gisdol
Dass Risse am Samstagvormittag im Franz-Kremer-Stadion nicht mit dabei war, als FC-Coach Markus Gisdol (50) zum ersten Mannschaftstraining bat, kam durchaus überraschend. Der Routinier hatte nach seinen langen Verletzungspausen sportlich zwar keine große Rolle mehr gespielt (sechs Kurzeinsätze in der vergangenen Bundesliga-Saison) – ein Wechsel hatte sich aber nicht angedeutet. Sein Vertrag beim FC läuft noch bis 2022.
Der Freistoß-Spezialist, der 2016 mit seinem Tor des Jahres in Gladbach zum Helden wurde, hatte nach einem offenen, fairen Gespräch mit Gisdol Klarheit: Auch in der neuen Saison wird er kaum mehr Praxis bekommen als bislang.
Marcel Risse: Rückkehr zum 1. FC Nürnberg?
Wohin zieht es Risse? Nach EXPRESS-Informationen hat er mehrere Optionen: Ein Zweitligist – dem Vernehmen nach der 1. FC Nürnberg, mit dem der Kalker 2009 schon einmal den Aufstieg schaffte – und ein Klub aus den Niederlanden sollen an einer Leihe interessiert sein.
Wahrscheinlich ist, dass Risse, der vor Kurzem zum zweiten Mal Vater wurde, nicht weit von seinem Wohnort Bergisch Gladbach weg will. Es sei denn, es tut sich eine „verrückte“ Lösung auf – wie einst bei seinem Kumpel Thomas Broich (39) mit Australien. Doch dort läuft die aktuelle Saison noch, Wechsel sind nicht möglich.
Marcel Risse muss nicht wechseln
Findet Risse keine andere Lösung „gehört er sofort wieder zum Team“, sichert ihm Heldt eine Sonderrolle zu. Heißt: Er kann gehen, muss aber nicht.
Andere Reservisten müssen dagegen damit rechnen, in eine „Trainingsgruppe 2“ oder die U21 zu rutschen, falls kein Transfer gelingt.
Wie Sobiech, der sich ebenfalls einen neuen Klub suchen kann. Der Abwehr-Riese war bereits in der vergangenen Rückrunde an den belgischen Erstligisten Royal Mouscron ausgeliehen, hat beim FC keine Aussicht auf Spielzeit. Spekulationen hatte es in den vergangenen Monaten über eine Rückkehr nach St. Pauli gegeben.
Horst Heldt hofft auf Vollzug bei Schaub und Koziello
Neben Risse und Sobiech sind auch Louis Schaub (25) und Vincent Koziello (24), der mit dem portugiesischen Erstligisten CD Nacional verhandelt (EXPRESS berichtete), weiterhin vom Training freigestellt.
Heldt erklärt: „Wir sind bei Vincent noch nicht ganz durch. Auch bei Louis ist es so, dass wir uns mit dem Verein und dem Berater einig sind, dass alle den Wechsel machen wollen. Aber der aufnehmende Klub muss noch seine Hausaufgaben erledigen.“ Der Sportchef rechnet damit, dass er „in den nächsten sieben bis zehn Tagen“ Vollzug melden kann.
20 Feldspieler beim ersten Mannschaftstraining des 1. FC Köln
In den vergangenen Tagen und Wochen hat der FC bereits Kingsley Schindler (27, Hannover 96), Tomas Ostrak (20, MFK Karvina), Yann Aurel Bisseck (19, Vitória Guimarães), Niklas Hauptmann (24, Holstein Kiel) und Birger Verstraete (26, Royal Antwerpen) verliehen. Joao Queiros (22) wird demnächst bei der U21 erwartet.
Beim ersten Profi-Training am Samstag waren 20 Feldspieler dabei – wobei Salih Özcan (22) sowie Tim Lemperle (18 ) aufgrund ihrer positiven Corona-Tests fehlten und Anthony Modeste (32) individuell trainierte.
Das Torwart-Trio komplettierte Nachwuchskeeper Jonas Urbig (17). Mit Timo Horn (27) und Julian Krahl (20) stehen aktuell nur zwei Profi-Torhüter unter Vertrag. Hannovers Weltmeister Ron-Robert Zieler (31) soll Horns neuer Herausforderer werden – doch noch kann Heldt auch in dieser Personalie keinen Vollzug vermelden.
Nach Corona-Ausfällen FC befördert nächsten U19-Spieler ins Profi-Training
Das nächste FC-Talent darf sich bei den Profis zeigen: U19-Spieler Marvin Obuz (18 ) trainiert seit Sonntag mit der Mannschaft von Markus Gisdol (50).
Damit reagiert der Klub auf den Ausfall von Tim Lemperle (18 ), der wie auch Salih Özcan (22) positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Marvin Obuz ist wie Tim Lemperle offensiver Außenspieler
Beide müssen für zehn Tage in Quarantäne – mindestens so lange wird Obuz im Profi-Training mitmischen. Der Junioren-Nationalspieler ist wie Lemperle auf den offensiven Außenbahnen zu Hause. In der vergangenen Saison erzielte er bei der U19 in 18 Einsätzen sechs Treffer und steuerte zwei Vorlagen bei. Zum Trainingsauftakt am Samstag hatte Obuz noch gefehlt – der U17-Meister von 2019 musste zunächst die beiden obligatorischen Corona-Tests absolvieren.
21 Feldspieler beim Training des 1. FC Köln
Mit ihm standen am Sonntagvormittag beim nicht-öffentlichen Training im Franz-Kremer-Stadion nun 21 Feldspieler auf dem Rasen. Stürmer Anthony Modeste (32) fehlt wegen muskulärer Probleme weiterhin angeschlagen und muss noch auf seine erste Teameinheit warten. Sportchef Horst Heldt beobachtet im Franz-Kremer-Stadion das Training des 1. FC Köln.
Jens Castrop (17), der unter der Woche einen Vertrag bis 2023 unterschrieben hat und die gesamte Vorbereitung mit den Profis absolvieren soll, dürfte durch Özcans Zwangspause stärker in den Fokus rücken – beide sind zentrale Mittelfeldspieler.
Besonderes Geburtstagsgeschenk für Jonas Urbig
Als dritter Torhüter war am Samstag bereits Jonas Urbig ins Profi-Training aufgerückt – an seinem 17. Geburtstag. Sportchef Horst Heldt (50) hatte zuvor schon angekündigt, zum Auftakt einen Nachwuchskeeper befördern zu wollen, da die neue Nummer zwei erst noch verpflichtet werden muss.
Der Wechsel von Hannovers Ron-Robert Zieler (31, ein Jahr Leihe) scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Markus Gisdol: „Wir ziehen unser Programm durch“
Coach Gisdol ließ seiner Start-Ansage („Das werden harte Wochen für die Jungs“) derweil gleich mal Taten folgen. Nach zwei 90-minütigen Einheiten am Samstag bei rund 35 Grad waren Sonntagvormittag sogar knapp zwei Stunden Training angesagt – bei zumindest etwas kühleren Temperaturen.
Gisdol: „Mit dem Wetter müssen wir klarkommen, wir ziehen unser Programm durch und trainieren intensiv. Wir haben unseren Spielern bewusst eine längere Pause gegeben, weil wir unsere Vorbereitung sehr intensiv gestalten wollen – ohne viele freie Tage. Wir werden die kommenden sechs Wochen konsequent nutzen und unsere Defizite aufarbeiten.“
Obuz für Lemperle Heldt macht Risse zum Sonderfall
Beim 1. FC Köln hat am Sonntag der nächsten Youngster bei den Profis mittrainieren dürfen. Marvin Obuz (Jahrgang 2002) übernahm den Trainingsplatz des Covid-19-infizierten Tim Lemperle. Derweil erklärte Sportchef Horst Heldt, dass der freigestellte Marcel Risse die Sicherheit genieße, im Falle eines geplatzten Transfers zu den FC-Profis zurückkehren zu können.
Marcel Risse ist nicht irgendein Profi beim 1. FC Köln. Der 30-jährige hält nun schon seit sieben Jahren die Knochen für die Geißböcke hin, schoss den FC 2013/14 mit neun Toren und vier Vorlagen zurück in die Bundesliga, absolvierte insgesamt 163 Pflichtspiele für die Kölner und machte sich nicht zuletzt durch seinen Freistoß-Hammer in der Nachspielzeit im Derby bei Borussia Mönchengladbach unsterblich. Dass er später durch mehrere schwere Verletzungen ins sportliche Abseits geriet, soll nicht zu einem unehrenhaften Aus beim FC führen.
„Entweder er wird verliehen oder er kann sofort wieder mit den Profis trainieren“, sagte Horst Heldt und schloss auch eine Versetzung Risses in eine separate Trainingsgruppe oder zur U21 aus. „Marcel Risse wird nicht für die U21 spielen“, stellte Heldt klar. Damit will der FC dem 30-jährigen den verdienten Respekt entgegen bringen für das Erbrachte, wenngleich Trainer Markus Gisdol dem Rechtsaußen klar gemacht hat, dass er sich kaum Hoffnungen auf mehr Spielzeit als in der vergangenen Saison wird machen können (nur 128 Bundesliga-Minuten). Andere Spieler wissen dagegen, dass sie keine Zukunft mehr am Geißbockheim haben und entweder einen neuen Klub finden oder sich im Zweifel in einer separaten Trainingsgruppe fit halten müssen. Gisdol und Heldt sind sich einig, dass es keinen übergroßen FC-Kader geben darf. Einzig Risse wäre weiter herzlich willkommen für den Fall, dass sich ein Wechsel zerschlagen sollte.
Obuz und Castrop für Lemperle und Özcan
Derweil haben die Geißböcke auf den Ausfall von Tim Lemperle (Coronavirus) reagiert und Marvin Obuz aus der U19 zu den Profis befördert. Der 18-jährige kommt am liebsten über die linke Außenbahn und wird zumindest vorübergehend mit dem Gisdol-Team trainieren. Eine große Chance für den 18-jährigen, der mit der FC-U17 2019 Deutscher Meister wurde und seit mehreren Jahren in den deutschen Junioren-Nationalmannschaften spielt. Ähnlich wie der 17-jährige Jens Castrop durch den Ausfall von Salih Özcan, bekommt Obuz nun durch den Lemperle-Ausfall die Chance sich zu zeigen. Ob das Duo auch mit ins Trainingslager nach Donaueschingen reisen könnte, ist noch nicht bekannt.
Geheim-Treffen mit Zieler! Keeper schon in Köln + FC will schnelle Entscheidung
Geht jetzt alles ganz schnell?
Nach BILD-Informationen hat sich Sport-Boss Horst Heldt (50) am Samstag mit Ron-Robert Zieler (31) in Köln getroffen. Der FC will den in Hannover aussortierten Keeper unbedingt als neue Nummer 2 holen. Zieler muss nur noch „Ja“ zum FC sagen.
„Es gab ein Treffen“, bestätigt Heldt, „Hannover war darüber informiert. Es war ein gutes Gespräch.“
► So gut, dass Zieler kurz vor der Unterschrift beim FC steht. Es geht um ein Leih-Geschäft über ein Jahr. Der Keeper (in Köln geboren) hat in Hannover noch Vertrag bis 2023.
Heldt hat dem Spieler im Gespräch noch mal aufgezeigt, welche Rolle er in Köln einnehmen soll. Zuletzt hatte Heldt die so beschrieben: „Wir suchen eine Nummer 2. Aber mit dem Anspruch, Nummer 1 zu werden. Derjenige soll sich nicht mit dem Kissen unterm Hintern auf die Bank setzen.“ Heißt auch: Schwächelt Horn in dieser Saison, kriegt Zieler seine Chance.
Zieler muss jetzt für sich entscheiden, ob er zunächst die Rolle als ambitionierter Ersatzmann und Horn-Dampfmacher wirklich annehmen will. Kurioser Aspekt: Zieler ist wie Horn bei der Kölner Agentur „Sports Total“ unter Vertrag. Der neue Horn-Rivale kommt somit aus dem eigenen Stall...
Wie geht es weiter?
Köln will die schnelle Entscheidung. Gut möglich, dass die Montag schon fällt.
„Wünsche ihm alles Gute!“ Zieler-Wechsel vor Abschluss?
Die Rückkehr von Ron-Robert Zieler zum 1. FC Kölns steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Wie Sportbuzzer berichtet, soll der Wechsel des Torhüters von Hannover 96 zu den Geißböcken schon am Montag verkündet werden. Der Deal sieht eine einjährige Leihe vor, 96-Präsident Martin Kind fand schon verabschiedende Worte für den 31-jährigen. Ad
Köln – Von 1999 bis 2005 durchlief Ron-Robert Zieler die Jugendmannschaften des 1. FC Köln, ehe er zu Manchester United wechselte. Nun könnte sich der Kreis 15 Jahre später schließen. „Ich wünsche ihm aus ganzem Herzen alles Gute“, wurde Martin Kind am Sonntag zitiert und ist offenbar bereit den Torhüter auf Leihbasis ziehen zu lassen. Zuletzt hatte es aus Hannover geheißen, man wolle Zieler am liebsten per Vertragsauflösung ziehen lassen, da man fürchtete, im Falle eines Aufstiegs dem 31-jährigen ein Gehalt in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro zahlen zu müssen.
Nun scheinen sich Hannover 96, der 1. FC Köln und der Torhüter jedoch auf ein einjähriges Leihgeschäft geeinigt zu haben. Zieler, der bei den Niedersachsen als Nummer eins abgesetzt worden war, soll als Herausforderer von Timo Horn zum FC wechseln und dort den Kampf um den Posten zwischen den Pfosten aufnehmen. Sein aktuelles Zweitliga-Gehalt von rund 700.000 Euro würde der FC wohl zum größten Teil übernehmen. Damit wäre Zieler der erste Neuzugang der Kölner in diesem Sommer.
Zieler-Transfer fast perfekt FC holt Weltmeister für die Bank
Ein Weltmeister für die Kölner Bank!
Das Buhlen um Ron-Robert Zieler (31) von Hannover 96 war erfolgreich. Der in Köln aufgewachsene Keeper steht unmittelbar vor der Rückkehr zum FC. Schon Montag könnte der einjährige Leih-Deal verkündet werden.
Heldt bestätigt Treffen mit Ron-Robert Zieler
Am Samstag traf sich Sportchef Horst Heldt (50) mit dem bei Hannover 96 sportlich in Ungnade gefallenen Ex-Nationalkeeper.
„Es war ein gutes Gespräch, in dem wir über seine Rolle bei uns gesprochen haben“, bestätigt der FC-Manager gegenüber EXPRESS das Treffen. „Jetzt hoffe ich, dass alles über die Bühne geht.“ Dem steht offenbar nichts mehr im Wege. Montag dürften die letzten Details besprochen werden.
Bis zuletzt hatte sich Hannover-Boss Martin Kind (76) gegen einen Leih-Deal gestemmt. Der Hörgeräte-Mogul wollte einen klaren Schnitt, bot Zieler dem Vernehmen nach 1,2 Millionen Euro für eine Vertragsauflösung. Doch der Profi, der in Hannover einen Vertrag bis 2023 mit Option auf eine weitere Saison besitzt und sich im Aufstiegsfall auf eine satte Gehaltserhöhung freuen darf, ging auf diese Offerte nicht ein.
Da kam Köln ins Spiel. Der FC suchte einen Stellvertreter für Timo Horn (27), nachdem Thomas Kessler (34) als Trainee in die Geschäftsstelle gewechselt ist.
Zieler aus der FC-Jugend zu Manchester United
Das Anforderungsprofil: Horn bleibt die klare Nummer eins, aber Zieler soll im Training ordentlich Druck machen. Heldt: „Ich denke, das ist eine für alle Seiten vernünftige Lösung, die jedem weiterhilft.“
Der Keeper war 2005 aus der U17 des FC in die Jugend-Akademie von Manchester United gewechselt. Der Sprung in die Bundesliga gelang ihm später bei Hannover 96. Über Leicester City und den VfB Stuttgart kehrte Zieler 2019 nach Hannover zurück – mit dem Ziel, dort seine Karriere ausklingen zu lassen.
Trainer Kocak setzt nicht mehr auf Zieler
Daraus wurde dann nichts, weil Coach Kenan Kocak (39) nach einer durchwachsenen Saison nicht mehr mit dem Keeper plant, im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg lieber auf Hannover-Rückkehrer Michael Esser (32) setzt.
Zieler war außen vor und muss Zugeständnisse machen. So verzichtet er für die Ausleihe nach Köln auf einen kleinen Teil seiner Einkünfte, verdient dem Vernehmen nach gut 500.000 Euro beim FC – muss dafür nicht die Saison auf der Hannover-Tribüne verbringen. 96 spart einen Batzen Gehalt für eine Saison.
Und der FC hat das Torwart-Problem für den Fall einer Horn-Verletzung auf hohem Niveau gelöst und nun auch im Training zwei Keeper mit Top-Qualität. Heldt macht aber deutlich: „Die ganze Geschichte ist auf eine Saison begrenzt.“
Martin Kind hofft auf langfristige Lösung
Allerdings hoffen die Niedersachsen, dass Zieler sich in Köln durchsetzt und der FC ihnen vielleicht doch hilft, die Problematik dauerhaft zu lösen – damit der Keeper im nächsten Jahr nicht erneut vor der Tür steht.
96-Boss Kind: „Ich wünsche Ron-Robert von ganzem Herzen alles Gute in Köln – und langen sportlichen Erfolg!“
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
Zweitliga-Klubs locken Auch Viktoria will FC-Liebling Risse
Spielt Marcel Risse (30) trotz seiner FC-Freistellung weiter in Köln?
Nach EXPRESS-Informationen bemüht sich Drittligist Viktoria um eine Verpflichtung des gebürtigen Kalkers, der einst beim TuS Höhenhaus das Fußballspielen lernte. Viktoria will den Rechtsaußen zurück auf die Schäl Sick lotsen – hat aber nur Außenseiterchancen.
1. FC Nürnberg und VfL Bochum an Marcel Risse interessiert
Denn Risse bieten sich nach sieben Jahren beim FC, wo er in der vergangenen Saison mit nur sechs Kurz-Einsätzen sportlich keine Rolle mehr spielte, attraktivere Optionen: Neben dem 1. FC Nürnberg, mit dem er 2009 schon einmal den Bundesliga-Aufstieg schaffte, zeigt mit dem VfL Bochum noch ein zweiter Zweitligist reges Interesse am Freistoß-Spezialisten.
Auch aus der niederländischen Eredivisie gibt es Anfragen, unter anderem von Twente Enschede.
1. FC Köln jagt Marcel Risse nicht vom Hof
Risse steht also vor der Wahl. Da sein gut dotierter FC-Vertrag noch bis 2022 läuft, ist zunächst eine Leihe wahrscheinlich. Einen Platz im Profi-Team am Geißbockheim hat er sicher, sollte er sich doch gegen einen sportlichen Neuanfang entscheiden. Dann gehöre er „sofort wieder zur Mannschaft“, hat Sportchef Horst Heldt (50) zugesichert.
Risse hatte vor dem Trainingsstart einen offenen, fairen Austausch mit den Verantwortlichen. Er weiß, dass es sportlich für ihn schwierig wird – aber auch, dass er nach 163 Pflichtspielen, 26 Toren und 32 Vorlagen nicht vom Hof gejagt wird.
Insgesamt vier Profis des 1. FC Köln freigestellt
Neben Risse sind aktuell auch Lasse Sobiech (29), Louis Schaub (25) und Vincent Koziello (24), der mit dem portugiesischen Erstligisten CD Nacional verhandelt, weiterhin vom Training freigestellt.
Heldt erklärt: „Wir sind bei Vincent noch nicht ganz durch. Auch bei Louis ist es so, dass wir uns mit dem Verein und dem Berater einig sind, dass alle den Wechsel machen wollen. Aber der aufnehmende Klub muss noch seine Hausaufgaben erledigen.“
Der Sportchef rechnet damit, dass er „in den nächsten sieben bis zehn Tagen“ Vollzug melden kann. Dann dürfte auch Marcel Risses Entscheidung feststehen.
Mission Schadensbegrenzung: Der FC meint es ernst Dass Marcel Risse den 1. FC Köln nach sieben Jahren womöglich verlassen könnte, ist ein klares Indiz für den Weg, den Horst Heldt und Markus Gisdol eingeschlagen haben. Einen verdienten Spieler wie den 30-jährigen, dazu charakterlich einwandfrei, dem notwendigen Umbruch unterzuordnen, zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der die Verantwortlichen den FC neu aufbauen wollen. Diese Entwicklung ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist.
Die abschließende Analyse nach der vergangenen Saison, so ist aus dem Geißbockheim zu hören, fiel umfassend und auch selbstkritisch aus. Zwar sind mit Horst Heldt und Markus Gisdol die zwei Hauptverantwortlichen des sportlichen Bereichs erst seit November 2019 in Amt und Würden. Doch der erweiterte Staff inklusive Führungspersonen wie Geschäftsführer Alexander Wehrle und nicht zu vergessen die Profis des 1. FC Köln stehen schon länger in Diensten des Vereins. Nachdem die Selbstkritik seit 2017 eher scheinheilig daher gekommen und selbst sachliche Kritik großspurig beiseite gewischt worden war, scheint es den heutigen Verantwortlichen mit der Aufarbeitung ernst.
Und so hat am Geißbockheim das große Aufräumen begonnen. Heldt, Wehrle, Gisdol und Co. sind emsig damit beschäftigt jahrelange Fehler auszumerzen. Sichtbar ist dies bislang in acht Abgängen im Profi-Bereich sowie im Umbau der physiotherapeutischen Abteilung geworden. Dass die meisten Abgänge auf Leihbasis vollzogen werden, zeigt jedoch, dass die Korrekturen nur langsam vorangehen, zunächst nicht nachhaltig sein können und noch mehrere Jahre andauern werden. „Schadensbegrenzung“ lautet daher eines der Wörter, die beim FC intern in Bezug auf die Saison 2020/21 benutzt werden. Ein Begriff, der das ganze Ausmaß dessen beschreibt, was der im September 2019 angetretene Vorstand und die im November 2019 angetretene sportliche Führung von ihren Vorgängern geerbt haben.
Verlassen 13 Spieler oder mehr den FC? Immer deutlicher tritt hervor, wie überlebenswichtig der Klassenerhalt in der kommenden Saison wäre. Ein neuerlicher Abstieg würde bedeuten, die besten Spieler unter Wert zu verlieren und gleichzeitig jene Spieler nicht loszuwerden, die man eigentlich schon jetzt nicht mehr weiter beschäftigen möchte. Im Falle eines neuerlichen Gangs in die Zweite Liga würden dem FC aufgrund der verschwenderischen letzten Jahre sowie der Corona-Krise die finanziellen Mittel fehlen, um wie vor zwei Jahren einen Angriff auf den sofortigen Wiederaufstieg auszurufen. Der FC stünde vor den Scherben dessen, was man seit 2017 kaputt gemacht hat. Umso überlebenswichtiger erscheinen die kommenden Wochen und Monate für den Verein.
Allen voran kommt Gisdol die Aufgabe zu, die Mannschaft trotz aller Probleme auf dem Transfermarkt bestmöglich auf die Saison vorzubereiten, körperlich wie taktisch. Heldt hat damit begonnen den Kader zu reduzieren und ist damit noch längst nicht fertig: Sollten nach den bisherigen acht Abgängen auch noch Koziello, Schaub, Sobiech, Queiros und Risse den Klub verlassen – und sei es nur auf Leihbasis -, hätte der FC in diesem Sommer 13 (!) Spieler abgegeben. Weitere könnten gar noch dazu kommen, doch immerhin hätte der Kader dann eine trainierbare Größe. Mit wenigen, aber gezielten Neuzugängen will Heldt anschließend die Mannschaft ähnlich punktuell verstärken wie dies im Winter mit den drei Leihschäften Uth, Leistner und Rexhbecaj gelungen war. Sollte dies gelingen, wären die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mission Klassenerhalt geschaffen.
Anderer Geist als in den letzten Jahren Mut macht auch der Spielplan, den die Deutsche Fußball Liga am vergangenen Freitag veröffentlichte. Hatte der letztjährige Spielplan noch einem Trainer-Entlassungs-Programm geglichen und Wort gehalten, erscheinen in dieser Saison die 34 Spieltage für den FC deutlich ausgeglichener zwischen vermeintlich stärkeren und vermeintlich schwächeren Klubs. Ob sich dies wirklich als Vorteil erweisen wird, bleibt freilich abzuwarten. Doch zumindest haben die Kölner eine Sorge weniger. Genügend andere gibt es fraglos weiterhin und wird es noch lange geben. Die angerichteten Schäden sind immens. Die Lust auf Veränderung beim FC allerdings offenbar ebenfalls. Und sollten die Verantwortlichen nun tatsächlich auch vor großen Namen nicht mehr Halt machen, beweist dies einen anderen Geist als in den letzten Jahren.
Dass Marcel Risse den 1. FC Köln nach sieben Jahren womöglich verlassen könnte, ist ein klares Indiz für den Weg, den Horst Heldt und Markus Gisdol eingeschlagen haben. Einen verdienten Spieler wie den 30-jährigen, dazu charakterlich einwandfrei, dem notwendigen Umbruch unterzuordnen, zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der die Verantwortlichen den FC neu aufbauen wollen. Diese Entwicklung ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist.
Die abschließende Analyse nach der vergangenen Saison, so ist aus dem Geißbockheim zu hören, fiel umfassend und auch selbstkritisch aus. Zwar sind mit Horst Heldt und Markus Gisdol die zwei Hauptverantwortlichen des sportlichen Bereichs erst seit November 2019 in Amt und Würden. Doch der erweiterte Staff inklusive Führungspersonen wie Geschäftsführer Alexander Wehrle und nicht zu vergessen die Profis des 1. FC Köln stehen schon länger in Diensten des Vereins. Nachdem die Selbstkritik seit 2017 eher scheinheilig daher gekommen und selbst sachliche Kritik großspurig beiseite gewischt worden war, scheint es den heutigen Verantwortlichen mit der Aufarbeitung ernst.
Und so hat am Geißbockheim das große Aufräumen begonnen. Heldt, Wehrle, Gisdol und Co. sind emsig damit beschäftigt jahrelange Fehler auszumerzen. Sichtbar ist dies bislang in acht Abgängen im Profi-Bereich sowie im Umbau der physiotherapeutischen Abteilung geworden. Dass die meisten Abgänge auf Leihbasis vollzogen werden, zeigt jedoch, dass die Korrekturen nur langsam vorangehen, zunächst nicht nachhaltig sein können und noch mehrere Jahre andauern werden. „Schadensbegrenzung“ lautet daher eines der Wörter, die beim FC intern in Bezug auf die Saison 2020/21 benutzt werden. Ein Begriff, der das ganze Ausmaß dessen beschreibt, was der im September 2019 angetretene Vorstand und die im November 2019 angetretene sportliche Führung von ihren Vorgängern geerbt haben.
Verlassen 13 Spieler oder mehr den FC?
Immer deutlicher tritt hervor, wie überlebenswichtig der Klassenerhalt in der kommenden Saison wäre. Ein neuerlicher Abstieg würde bedeuten, die besten Spieler unter Wert zu verlieren und gleichzeitig jene Spieler nicht loszuwerden, die man eigentlich schon jetzt nicht mehr weiter beschäftigen möchte. Im Falle eines neuerlichen Gangs in die Zweite Liga würden dem FC aufgrund der verschwenderischen letzten Jahre sowie der Corona-Krise die finanziellen Mittel fehlen, um wie vor zwei Jahren einen Angriff auf den sofortigen Wiederaufstieg auszurufen. Der FC stünde vor den Scherben dessen, was man seit 2017 kaputt gemacht hat. Umso überlebenswichtiger erscheinen die kommenden Wochen und Monate für den Verein.
Allen voran kommt Gisdol die Aufgabe zu, die Mannschaft trotz aller Probleme auf dem Transfermarkt bestmöglich auf die Saison vorzubereiten, körperlich wie taktisch. Heldt hat damit begonnen den Kader zu reduzieren und ist damit noch längst nicht fertig: Sollten nach den bisherigen acht Abgängen auch noch Koziello, Schaub, Sobiech, Queiros und Risse den Klub verlassen – und sei es nur auf Leihbasis -, hätte der FC in diesem Sommer 13 (!) Spieler abgegeben. Weitere könnten gar noch dazu kommen, doch immerhin hätte der Kader dann eine trainierbare Größe. Mit wenigen, aber gezielten Neuzugängen will Heldt anschließend die Mannschaft ähnlich punktuell verstärken wie dies im Winter mit den drei Leihschäften Uth, Leistner und Rexhbecaj gelungen war. Sollte dies gelingen, wären die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mission Klassenerhalt geschaffen.
Anderer Geist als in den letzten Jahren
Mut macht auch der Spielplan, den die Deutsche Fußball Liga am vergangenen Freitag veröffentlichte. Hatte der letztjährige Spielplan noch einem Trainer-Entlassungs-Programm geglichen und Wort gehalten, erscheinen in dieser Saison die 34 Spieltage für den FC deutlich ausgeglichener zwischen vermeintlich stärkeren und vermeintlich schwächeren Klubs. Ob sich dies wirklich als Vorteil erweisen wird, bleibt freilich abzuwarten. Doch zumindest haben die Kölner eine Sorge weniger. Genügend andere gibt es fraglos weiterhin und wird es noch lange geben. Die angerichteten Schäden sind immens. Die Lust auf Veränderung beim FC allerdings offenbar ebenfalls. Und sollten die Verantwortlichen nun tatsächlich auch vor großen Namen nicht mehr Halt machen, beweist dies einen anderen Geist als in den letzten Jahren.
Zieler-Transfer noch heute Interesse an Cordóba wächst
Der 1. FC Köln steht unmittelbar vor der Verpflichtung von Ron-Robert Zieler. Noch heute soll der Schlussmann unterschreiben. Derweil haben zwei weitere Klubs Interesse an Jhon Córdoba angemeldet.
Beim sich anbahnenden Transfer von Ron-Robert Zieler zum 1. FC Köln sind nur noch Details zu klären. Der ‚kicker‘ berichtet, dass der Deal noch am heutigen Montag offiziell über die Bühne gehen wird.
Im Raum steht ein auf eine Saison terminiertes Leihgeschäft – natürlich mit Option auf eine weitere Zusammenarbeit. Der Punkt: Weil Zielers Gehalt im Falle eines Aufstiegs von Hannover 96 deutlich ansteigen würde, wäre dieser Vertragsinhalt mit den Kölnern ebenfalls neu zu verhandeln.
Interesse an Córdoba wächst
Unterdessen muss sich Horst Heldt auch mit der Personalie Jhon Córdoba befassen. Laut dem ‚kicker‘ sind mit den beiden Premier League-Aufsteigern West Bromwich Albion und Leeds United zwei Interessenten hinzugekommen. Zuvor hatten der FC Everton, die Wolverhampton Wanderers und Sheffield United ihre Fühler ausgestreckt. Auch Hertha BSC wurde schon gehandelt.
Bei einem deutlich zweistelligen Millionenangebot würde man auf Kölner Seite wohl über einen Verkauf nachdenken – zumal Córdoba ein erstes Angebot über die Verlängerung seines in einem Jahr auslaufenden Vertrags ablehnte. So könnte der FC noch einmal kräftig Kasse machen, bevor der 27-jährige Stürmer in einem Jahr ablösefrei auf den Markt käme.
Ex-FC-Coach Solbakken In Müngersdorf träumt Stale von der Sensation
Es ist die große europäische Fußball-Bühne und eine emotionale Rückkehr: Acht Jahre nach seinem Aus beim 1. FC Köln kehrt Stale Solbakken (52) ins Rhein-Energie-Stadion zurück und hat eine reizvolle, aber schier unlösbare Aufgabe vor der Brust: Im Viertelfinale der Europa-League spielt der Norweger mit dem FC Kopenhagen gegen keinen geringeren als Premier-League-Vertreter Manchester United (21 Uhr, live auf DAZN).
Solbakken: Köln immer im Herz behalten
„Es ist schön, wieder hier zu sein. Leider hat es damals mit all der Unruhe und den Machtkämpfen im Verein nicht geklappt, aber die Kölner und ihre Stadt haben meine Familie immer im Herzen behalten“, sagt Solbakken dem EXPRESS. Vom damaligen Sportdirektor Volker Finke verpflichtet, überwarf sich der Coach schnell mit dem Ex-Freiburger. Nach gutem Start fielen Stützen wie Pedro Geromel und Lukas Podolski langfristig aus, in der Rückrunde kam es zu einem nahezu beispiellosen Absturz, der fünfte Abstieg stand am Ende der Saison.
Solbakken in Kopenhagen wieder erfolgreich
Nach einem ähnlich kurzen Abenteuer in Wolverhampton ist Solbakken nun zurück in Kopenhagen, wurde 2019 dänischer Meister. „Wir haben eine sehr junge, vielversprechende Mannschaft, die in der Liga etwas schwankende Leistungen gezeigt hat. In Europa aber hat sie einen großartigen Job gemacht“, lobt der Trainer. Noch nie kam der FC Kopenhagen soweit und kann sich nun mit einem absoluten Top-Team messen. Solbakken bastelt an der Sensation
Viel Zeit für Sightseeing bleibt ihm nicht, er bastelt minutiös an der Sensation. Seine Spieler hat er mit einem ungewöhnlichen Spruch schonmal motiviert. „Wenn ihr Manchester United schlagt, bekommt ihr meinen Bonus und müsst euch für den Rest eures Lebens keine Sorgen mehr machen“, scherzte er nach einem Training vergangene Woche.
Solskjaer und Solbakken sind gute Freunde
Solbakken trifft in diesem Spiel auch auf einen alten Bekannten. Coach bei Manchester United ist Ole Gunnar Solskjaer. Gemeinsam waren sie 1998 in dem Kader Norwegens, der bei der Weltmeisterschaft Brasilien schlug und auch sonst für viel Furore sorgte. Zeitweise hatten sie bei der Nationalelf sogar ein Zimmer.
Solskjaer ist entsprechend gewarnt: „Stale ist ein guter Freund von mir. Seine Mannschaften sind immer gut organisiert und schwer zu bespielen.“
Wie schwer, das wird sich am Montagabend im Rhein-Energie-Stadion zeigen. Es ist die erste UEFA-Partie in Müngersdorf, hier wird am 21. August auch der Sieger gekürt.
Zwei Corona-Fälle bei Leipzig-Gegner Atlético
Dass Stale Solbakken in diesem Spiel dabei ist, scheint unwahrscheinlich. Alleine, dass er nochmal als Coach in Müngersdorf stehen kann, darauf freut er sich sehr. „Ich habe den Weg zum Stadion immer geliebt, die Stimmung in der Südkurve. Schade, dass es heute leer ist. Aber es werden viele Erinnerungen in mir hochkommen.“ Und vielleicht klappt es ja sogar mit der Sensation...
Corona-Ungewissheit beim FC Bitterer Rückschlag für Özcan, Bammel vor Tests
Äußerlich gibt man sich beim 1. FC Köln betont gelassen. Inzwischen haben die Verantwortlichen nach den positiven Testergebnissen von Ismail Jakobs (20) und Niklas Hauptmann (24) schon ihre Erfahrungen, wie man mit solchen Nachrichten umgeht.
Deshalb gilt die Botschaft: Trotz drei neuer positiver Corona-Tests ist die Lage unter Kontrolle, das Konzept funktioniert.
Zehn Tage Isolation für Corona-Trio
Abwehrboss Rafael Czichos (30) tätigte eine beispielhafte Aussage: „Es ist in dieser Zeit nicht wirklich ungewöhnlich, dass ein Test auch mal positiv ausfällt. Wir drücken den Jungs die Daumen, dass sie schnell wieder fit werden und bei uns sind.“
Trotzdem ist die Nervosität beim FC spürbar. Seit Donnerstag befinden sich Salih Özcan (22), Tim Lemperle (18 ) und Psychologe Moritz Anderten (38 ) in Quarantäne. Rückkehrer Özcan ist symptomfrei positiv getestet, Lemperle hat leichte Beschwerden. Allen gemeinsam ist: Sie müssen sich zehn Tage lang auf Anordnung des Kölner Gesundheitsamts isolieren. Der Rest darf weiter trainieren, für Lemperle rückt Marvin Obuz (18 ) aus der U19 vorerst auf.
„Die drei haben sich direkt von der Gruppe entfernt und in Quarantäne begeben“, sagt Sportchef Horst Heldt (50). „Das Gesundheitsamt hat mit allen Interviews geführt und so entschieden. Alle anderen Spieler und Trainer hatten zwei negative Testergebnisse. Unsere engmaschigen Testungen gehen natürlich weiter.“
1. FC Köln: Wenig Abstand, keine Masken
Heißt: Anfang der Woche rücken die Tester wieder an – und es wird spannend. Schließlich zeigen nicht nur die Fotos vom Vorbereitungsstart: Zwar hielten sich die Spieler bei Fan-Anfragen an den vorgeschriebenen Abstand, untereinander hatte man aber weniger Scheu, einen kurzen Plausch zu halten. Ohne Maske und mit wenig Abstand.
Nun muss der Klub hoffen, dass am Mittwoch nichts schiefgegangen ist. Schließlich ist der positive Test gerade für Mittelfeldmann Özcan tragisch genug. Das Eigengewächs, das unter Markus Anfang (46) beim FC den Anschluss verlor und sich bei Holstein Kiel wieder zurück in den Fokus spielte, hatte sich für diese Vorbereitung viel vorgenommen. Seine Spielweise kommt dem von Coach Markus Gisdol (50) favorisierten Gegenpressing entgegen – Özcan darf sich durchaus Chancen auf Spielzeit ausrechnen.
Özcan verliert zwei wichtige Wochen
Aber: Durch den positiven Test verliert er nun zwei Wochen intensiver Arbeit mit der Mannschaft – und kann sich erst im Trainingslager (ab 20. August) wieder ranarbeiten.
Eine Chance birgt das für Jens Castrop (17), der ebenfalls im zentralen Mittelfeld zu Hause ist und sich in den ersten Einheiten neben Jonas Hector (30) mit Routinier Marco Höger (30) abwechselte.
„Da wird sich noch einiges tun“ FC-Profis Czichos über Vorbereitung & Transfers
Das war ganz schön heiß! Mitten in der größten Hitzewelle dieses Sommers startet der 1. FC Köln in die Vorbereitung und es geht gleich richtig zur Sache. FC-Verteidiger Rafael Czichos (30) stand nach der Rückkehr auf den Rasen Rede und Antwort.
Der Kölner Profi über...
…die ersten Einheiten in der Hitze: „Es war heiß, anstrengend, nass – vor allem aber schön, endlich mal wieder am Ball gewesen zu sein und die Jungs wieder auf dem Platz gesehen zu haben. Ich glaube, es war ein anstrengender Einstieg in eine anstrengende Vorbereitung.“ Markus Gisdol kündigt anstrengende Phase an
…Markus Gisdols Ansprache: „Er hat erst mal die neuen Spieler und Staff-Mitglieder vorgestellt und begrüßt. Dann hat er uns darauf vorbereitet, dass uns eine anstrengende Phase bevorsteht. Dass wir gut arbeiten müssen, uns gut pflegen müssen in dieser Vorbereitung. Dann haben wir noch ein bisschen über die Ziele gesprochen, die wir uns für diese Saison gesteckt haben.“
…die zwei positiven Corona-Tests: „Es ist in dieser Zeit nicht wirklich ungewöhnlich, dass ein Test auch mal positiv ausfällt. Wir drücken den Jungs die Daumen, dass sie schnell wieder fit werden und schnell wieder bei uns sind.“ Rafael Czichos über Saisonziele des 1. FC Köln
…die Zielsetzung für die neue Saison: „Ich glaube, dass es relativ einfach ist: Es ist das zweite Jahr für uns in der Bundesliga und wir brauchen gar nicht zu träumen. Unser Ziel sollte es sein, am Ende nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Ich glaube, so vertritt das auch jeder in der Mannschaft.“
...den Spielplan: „Ich weiß, dass wir am ersten Spieltag gegen Hoffenheim spielen, dann ist glaube ich am dritten Spieltag ein Derby, habe ich gehört. Ich glaube, es ist auch egal – wir müssen sowieso gegen jeden spielen. Aber da habe ich noch ein paar Trainingseinheiten und ein paar nasse Shirts vor mir.“ Rafael Czichos hofft auf möglichst volle Stadien
…die Hoffnung auf Spiele vor Fans: „Ich bekomme das nur aus den Schlagzeilen mit. So wirklich beschäftigt habe ich mich damit noch nicht, weil es noch ein Stück hin ist. Am Ende kann ich es leider ohnehin nicht entscheiden. Das macht die Politik. Von daher ist es sehr schwer einzuschätzen. Natürlich hoffen wir, dass möglichst vielen Fans kommen dürfen, erstmal aber dass überhaupt Zuschauer da sind. Dann steht es noch in den Sternen, wie viele, und wo, und wie und was. Es ist noch ein bisschen schwierig, darüber zu reden.“
…mögliche Bewegungen im Kader: „Jeder konnte sich darauf einstellen, dass es ein anderer Transfersommer wird. Es ist ein bisschen langweilig, wenn man die Transferticker liest und da kommt einfach nichts Großes. Aber das war zu erwarten und ich bin mir sicher, dass sich auch bei uns noch das eine oder andere tun wird. Wir werden sehen, wie der Kader dann gegen Hoffenheim aussehen wird. Oder in Berlin im DFB-Pokalspiel.“