„Das macht den FC kaputt“ Stephan Engels macht Müller-Römer schwere Vorwürfe
Der Mitgliederrat des 1. FC Köln hat sich darauf geeinigt, dass Carsten Wettich als Kandidat zur Wahl des Vizepräsidenten antreten soll. Um diese Position wollte sich auch der ehemalige FC-Profi Stephan Engels bewerben. Doch nach eigener Auskunft hatte er nie eine Chance. Er spricht von einem „abgekarteten Spiel“ und macht Stefan Müller-Römer, Vorsitzender des Mitgliederrats, schwere Vorwürfe.
Der Mitgliederrat des 1. FC Köln hat sich festgelegt, wer der Kommission zur Wahl des Vizepräsidenten vorgeschlagen werden soll: Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sich das Gremium auf Carsten Wettich (40) geeinigt. Der bisherige Amtsinhaber, der vorläufig bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Amt ist, hat auch erklärt, antreten zu wollen. Doch vor allem beim früheren FC-Profi und -Trainer Stephan Engels stößt der Vorgang nicht auf Gegenliebe.
Weltmeister kommt aus Hannover Torwart Ron-Robert Zieler vor Rückkehr zum 1. FC Köln
Weltmeister-Torhüter Ron-Robert Zieler steht vor einer Rückkehr zum 1. FC Köln. Der Torhüter, der in der vergangenen Woche von Hannover 96 degradiert worden war, soll nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für eine Saison vom Zweitligisten ausgeliehen werden. Bei den Niedersachsen steht der gebürtige Kölner noch bis 2023 unter Vertrag. Es könnte in Hannover so kommen, dass der Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wird, so dass ein ablösefreier Wechsel möglich wäre. Zuerst hatte der „Kicker“ berichtet.
Am 21. Juli hatte diese Zeitung davon berichtet, dass Hannovers Sportdirektor Gerhard Zuber bereits bei FC-Sportchef Horst Heldt wegen Zieler vorstellig geworden war und sich erkundigte, ob der FC nicht doch Interesse am Keeper hätte. Damals war Zielers Aus bei seinem langjährigen Klub 96 offenbar schon beschlossene Sache. Heldt lehnte da noch ab und verwies darauf, dass Timo Horn die klare Nummer eins des FC sei.
Doch inzwischen hat sich die Situation verändert. Nach dem verkündeten Aus seines Sohnes bei 96 griff Vater Raimunt Zieler im Gespräch mit dieser Zeitung Hannovers Verantwortliche scharf an, sprach von einem „schäbigen Vorgang“, der ihn „anwidert“. Daraufhin legte 96-Klubchef Martin Kind nach und strafte Zieler ab: „Wenn Zieler mich fragt, empfehle ich einen Wechsel. Bei uns wird er keine Chance mehr haben“, sagte der 76-Jährige und schob bitterböse hinterher: „Wir hätten ihn gar nicht verpflichten dürfen damals.“ Zieler hätte seinen Vertrag in Hannover, wo er mit seiner kleinen Familie ein Haus besitzt und eigentlich die Zukunft geplant hatte, zwar auch absitzen können, doch wohl nicht unter diesen Umständen. Da sich für ihn offenbar auch andere Optionen wie Union Berlin nicht realisieren ließen, fand ein Umdenken statt.
Sein Kölner Berater Volker Struth von der Agentur SportsTotal war diese Woche am Geißbockheim und sprach lange mit Horst Heldt. Zwar hat die Agentur mehrere FC-Profis unter Vertrag, doch in diesem Gespräch soll es auch um Zieler gegangen sein. Abstriche beim Gehalt
Klar ist allerdings auch: In Köln müsste der Torhüter Abstriche beim Gehalt machen und erst einmal die Herausforder-Rolle hinter Horn akzeptieren. Dazu scheint der 31-Jährige bereit zu sein. Denn die Rückkehr nach Köln wäre nicht nur eine in seine Geburtsstadt, sondern auch eine zu seinen Wurzeln: Der Ostheimer trug von 1999 bis 2005 das Trikot des FC, bevor er in die weite Welt zu Manchester United wechselte. Über Stationen bei Hannover, Leicester City, dem VfB Stuttgart und noch einmal 96 wird er nun wohl wieder am Geißbockheim landen.
„Ich möchte mehr spielen“ Kingsley Schindler geht auf Leihbasis nach Hannover
Nun ist offiziell, was EXPRESS bereits exklusiv berichtet hatte: Flügelflitzer Kingsley Schindler (27) verlässt den 1. FC Köln nach nur einem Jahr wieder. Der Rechtsaußen wechselt auf Leihbasis für eine Saison zu Zweitligist zu Hannover 96.
Schindler per Leihe nach Hannover 96
„Wir alle wissen um das Potenzial von King. Aufgrund der Konkurrenzsituation in unserem Kader kam er in der Rückrunde allerdings nicht so oft zum Einsatz. Das ist nicht sein Anspruch – und das ist nachvollziehbar für uns. Deshalb haben wir gemeinsam mit ihm besprochen, dass ein Wechsel Sinn macht“, sagt FC-Geschäftsführer Horst Heldt.
Der gebürtige Hamburger war vor einem Jahr ablösefrei von Holstein Kiel zum FC gewechselt – als Wunschspieler des längst entlassenen Trainers Markus Anfang (46) - stattete ihn der damalige Sportchef Armin Veh (59) mit einem Vierjahresvertrag aus.
Kingsley Schindler unter Markus Gisdol abgemeldet
Unter Anfangs Nachfolger Achim Beierlorzer (52) zählte Schindler zum Saisonstart zum Stammpersonal. Doch unter Markus Gisdol (50) war Schindler abgemeldet. Im Winter probierte Gisdol ihn im Trainingslager im spanischen Benidorm noch als Rechtsverteidiger aus – ein Experiment mit kurzer Halbwertszeit.
In der Rückrunde stand Schindler mickrige 46 Minuten auf dem Rasen. Die Bilanz seines ersten Bundesliga-Jahres: 13 Spiele, 850 Minuten, zwei Vorlagen, null Tore.
Kingsley Schindler fleißig in der Sommerpause
In der Sommerpause schuftete der Offensivspieler, der von der ghanaischen Nationalmannschaft träumt, mit einem Personal-Trainer für einen Neustart. Dieser soll aber nicht beim FC, sondern eine Etage tiefer in Hannover stattfinden.
Schindler, der bis 2023 an Köln gebunden ist und ein Erstliga-Gehalt einstreicht, wird nun ein Jahr nach Hannover ausgeliehen und soll Spielpraxis sammeln.
Das sagen Horst Heldt und Kingsley Schindler
„Bei Hannover hat er die Chance, bei einem ambitionierten Zweitligisten zu spielen. Für die Saison wünschen wir ihm ganz viel Erfolg“, sagt FC-Sportchef Heldt.
Schindler selbst sagt: „Der Wechsel zum 1. FC Köln war nach drei erfolgreichen Jahren in Kiel richtig. In der Bundesliga Erfahrung zu sammeln, hat mich wieder ein Stück weitergebracht. Aber ich möchte mehr spielen und meine Leistung nicht nur im Training, sondern auch im Wettkampf zeigen. Deshalb habe ich mich für diesen Schritt entschieden.“
Insgesamt vier Spieler des 1. FC Köln freigestellt
Auch Vincent Koziello, der nach Portugal zu CD Nacional verliehen werden soll, sowie Louis Schaub und Talent Tomas Ostrak sind freigestellt, um Verhandlungen mit anderen Klubs zu führen.
1. FC Köln gewinnt Rechtsstreit um Modeste-Provision
Der Fußball-Bundesligist 1. FC Köln muss keine Provision für den Transfer des Stürmers Anthony Modeste im Jahr 2017 nach China bezahlen. Das teilte das Oberlandesgericht (OLG) Köln am Donnerstag mit. Die Beraterfirma Petralito Sport Service GmbH war bereits im Dezember vor dem Kölner Landgericht mit der Klage auf zwei Millionen Euro Provision gescheitert, zog aber anschließend vor das OLG. Wie das OLG mitteilte, hat die Firma ihren Einspruch zurückgezogen. Zuvor hatte der 24. Senat des OLG der Schweizer Beraterfirma mitgeteilt, dass ihr Einspruch wohl keinen Aussicht auf Erfolg habe.
„Wir haben nie an unserer Position gezweifelt. Entsprechend sind wir sehr froh, dass dieses Verfahren nun beendet und unsere Auffassung vollumfänglich bestätigt worden ist”, sagte Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle auf der Homepage des Vereins.
Zur Begründung des OLG hieß es, die Beraterfirma habe nicht den Nachweis erbringen können, dass sie „Vermittlungsleistungen erbracht habe, die zu dem erfolgreichen Transfer wesentlich beigetragen hätten”. Eine Vermittlung von Kontakten zwischen dem Geschäftsführer des 1. FC Köln und dem damaligen Trainer des chinesischen Clubs FC Tianjin, dem italienischen Weltmeister Fabio Cannavaro, sei „für die Entstehung eines Provisionsanspruches nicht ausreichend”.
Stürmer Modeste war 2017 für eine Summe zwischen 30 und 35 Millionen Euro nach China gewechselt und Mitte November 2018 wieder zum Traditionsclub an den Rhein zurückgekehrt.
FC-Abwehr: Sörensens Fingerzeig Neue Spanien-Option für Meré?
Die Abwehr bleibt die große Baustelle in der Kader-Planung des 1. FC Köln. Auf keiner anderen Position herrscht ein derartiges Überangebot wie in der Innenverteidigung – und nirgendwo gibt es so viele Fragezeichen.
Frederik Sörensen (28 ), bei dem zunächst vieles auf einen festen Wechsel zu seinem Leih-Klub Young Boys Bern hinauslief, hat keine Zukunft in der Schweiz. Das heißt aber nicht automatisch, dass der bis 2021 unter Vertrag stehende Däne kommende Saison für den FC auflaufen wird.
Frederik Sörensen hat nun italienische Berater
Es ist kein Geheimnis, dass Sörensen seit Jahren von einer Rückkehr nach Italien träumt, wo er vor seinem Köln-Wechsel (2015) für Juventus, den FC Bologna sowie Hellas Verona in der Serie A spielte – und seine Lebensgefährtin Elisa kennenlernte, die natürlich auch nur zu gerne zurück in ihre Heimat möchte.
Ein klarer Fingerzeig: Sörensen wird inzwischen nicht mehr von dem Dänen Michael Bolvig – ein enger Vertrauter Sörensens und sogar Taufpate seiner Zwillinge – beraten, sondern von einer italienischen Agentur. Dadurch erhofft sich der Innenverteidiger wohl bessere Chancen auf ein Engagement im Süden. Vor seiner Leihe nach Bern hatte es trotz langer Suche an Angeboten aus Italien gemangelt.
Jorge Meré: Neues Interesse von Real Valladolid?
Richtung Süden könnte es auch Jorge Meré (23) ziehen. Aus Spanien heißt es, Real Valladolids Interesse am U21-Europameister von 2019 sei neu entflammt.
Meré war bereits vor Monaten mal ein Thema beim spanischen Erstligisten, bei dem Brasilien-Legende Ronaldo (43) als Präsident fungiert. Inzwischen waren die Abwehr-Planungen Valladolids zwar abgeschlossen, doch durch die Verletzung von Stammspieler Kiko Olivas (31), der voraussichtlich für die gesamte Hinrunde ausfällt, muss Verstärkung her.
Jorge Meré beim 1. FC Köln nur noch Ersatz
Meré hatte in der vergangenen Saison einen schweren Stand unter FC-Trainer Markus Gisdol (50) und schuftete nun die ganze Sommerpause über in seiner spanischen Heimat für einen Neustart.
Sportdirektor Miguel Ángel Gómez bescheinigte Meré „ein Spielerprofil, mit dem Real Valladolid gerne arbeitet.“ Im Gespräch ist eine Leihe mit Kaufoption, es soll allerdings auch einen Interessenten aus der Schweiz geben.
Spekulationen um Meré sind für den FC nichts Neues. Konkrete Angebote gingen in der Vergangenheit am Geißbockheim aber nicht ein. Mal sehen, ob sich das dieses Mal ändert...
Vertragsverlängerung beim 1. FC Köln: Alles auf die Karte Markus Gisdol Vorzeitig verlängert der 1. FC Köln den Vertrag mit Trainer Markus Gisdol. Den Mut, den die „Geißböcke“ in Sachen Vorbereitung zeigen, legen sie auch in dieser Personalie an den Tag – und setzen damit alles auf die Karte Gisdol.
Für eine kleine Überraschung sorgte Markus Gisdol zum Vorbereitungsauftakt des 1. FC Köln dann doch: Statt seiner über Jahre bekannten Frisur tauchte der Trainer der „Geißböcke“ zum ersten Aufeinandertreffen der anstehenden Saison mit der Mannschaft mit einem sommerlich-frischen Kurzhaarschnitt auf. Doch abseits der optischen B-Note gab es am Geißbockheim vor den anstehenden Leistungstest wenig Überraschendes zu vermelden: Markus Gisdol präsentierte sich gut gelaunt wie eh und je – diesmal dürfte seine äußerst positive Mimik auch der Tatsache geschuldet gewesen sein, dass der FC seinen Vertrag vorzeitig bis in den Sommer 2023 verlängert hat.
Ein lange erwarteter Schritt, der auch als Zeichen zu werten ist. Als Zeichen des vollen Vertrauens zum 51 Jahre alten Trainer, der trotz der schwachen Leistungen nach der Corona-Pause und zehn Spielen ohne Sieg im Saisonendspurt die Rückendeckung der Entscheider genießt. Als Zeichen, dass der 1. FC Köln nach vielen Turbulenzen und schwierigen Jahren nun Kontinuität an der Seitenlinie einkehren lassen möchte. „Unser Ziel ist es, den FC in der Bundesliga zu etablieren. Entscheidende Voraussetzung dafür ist ein Team, das kompetent und vertrauensvoll zusammenarbeitet und hinter unserem Weg steht“, betonte FC-Geschäftsführer Horst Heldt deshalb auch bei der Verkündung der vorzeitigen Vertragsverlängerung mit dem Trainer, der die „Geißböcke“ in der zurückliegenden Spielzeit in halbwegs ruhiges Fahrwasser geführt hatte.
Umbruch im Kader, Umbruch im Umfeld Dennoch: So verständlich der Wunsch nach Kontinuität bei der chronisch unruhigen Diva aus der Domstadt auch ist, so lobenswert die nun mit Taten unterfütterte Unterstützung des FC-Frontmanns auch ist, richtig einleuchtend ist die Entscheidung in der derzeitigen Situation nicht. Gisdols Kurzzeit-Kontrakt, den er im November 2019 unterschrieben hatte, verlängerte sich nach dem Erreichen des Klassenerhalts automatisch bis in den Sommer des kommenden Jahres. Bei der derzeitigen Ausgangslage eine völlig ausreichende Situation: Nach der sportlichen Schwächephase zum Saisonende hätte der nicht nur dank Corona chronisch klamme Club abwarten können, wohin sich die Dinge in der anstehenden Spielzeit entwickeln. Dass dieser Schritt nun bei den eigenen Fans angesichts der Auftritte nach der Bundesliga-Unterbrechung und der finanziellen Lage des Vereins Kritik hervorruft, ist nur allzu verständlich.
Doch der FC setzt für die anstehenden Aufgaben alles auf die Karte Gisdol: Der angestrebte Umbruch im Kader ist im vollem Gange, wenngleich den Entscheidern durch die teilweise grotesk überdimensionierten Verträge aus der jüngeren Vergangenheit an der einen oder anderen Stelle die Hände gebunden sind. Den Umbruch im Team um das Team haben die „Geißböcke“ dagegen schon vollzogen: Mit Moritz Anderten ziehen die Verantwortlichen nach längerer Überlegung einen Sportpsychologen hinzu, schon in der Rückrunde hatte Horst Heldt öffentlich über eine Ergänzung in diesem Bereich nachgedacht. Dazu kommen Umstrukturierungen bei den Physiotherapeuten, wo der langjährige Leiter Klaus Maierstein seinen Posten räumen muss. Nicht nur die Mannschaft soll offensichtlich eine Einheit bilden, auch beim Trainerteam gilt für die „Geißböcke“ dieselbe Maxime.
Ein Risiko, das aufgehen muss Die Zweifel, ob diese Ausrichtung allerdings Früchte tragen wird, sind groß, beim FC sind viele ob der Erfahrungen aus den vergangenen 25 Jahren gebrannte Kinder. Und auch wenn im langfristigen Vertrag für Markus Gisdol eine Abfindungsregelung vorhanden ist, die den Betrag bei einer möglichen Trennung deckelt, schauen viele Kölner nicht nur auf den Karriereweg des einstigen Hoffenheim- und HSV-Coaches, sondern auch auf die wechselhafte Historie ihres Herzensvereins. Seit 1999 blieben die FC-Trainer im Schnitt etwas weniger als 500 Tage im Amt (ohne Interimslösungen), einzig Peter Stöger, Christoph Daum, Friedhelm Funkel und Ewald Lienen überschritten diese Marke. Sollte Gisdol allein diese Saison als Coach der „Geißböcke“ überstehen, hätte der sympathische Schwabe dies bereits erreicht. Das dürfte allemal wahrscheinlicher sein als die Erfüllung seines Dreijahresvertrages.
Für den FC gilt jedoch erst einmal das Motto, das auch über der Vorbereitung steht: Mutig müsse man sein, verkündete Gisdol angesichts des späten Trainingsstarts. Diesen Mut zeigen die „Geißböcke“ nun auch auf der Trainerposition, wo sie sich mit Haut und Haaren dem jetzigen Coach verschreiben. Das ist in der jüngeren Vergangenheit mehrfach schief gegangen und hat unter anderem für das Kaderchaos gesorgt, das nun am Geißbockheim vorherrscht. Doch in der aktuellen Lage, mit leeren Taschen, aber große Aufgaben, muss der FC das Risiko wohl nehmen. Oder sieht sich zumindest in der Situation, dieses Risiko nehmen zu müssen. Für alle Beteiligten wäre es das Beste, wenn diese Abwägungen aufgehen würden. Wer den 1. FC Köln ein wenig kennt, der weiß: Es wäre überraschender als Markus Gisdols neue Kurzhaarfrisur.
Nach Rückkehr aus Kiel: Salih Özcans Reifeprozess geht beim 1. FC Köln weiter Als wohl einziger Spieler des 1. FC Köln kehrt Salih Özcan mit einem positiven Gefühl nach seiner Leihe ans Geißbockheim zurück. Der 22-Jährige konnte die Saison in Kiel zur Weiterentwicklung nutzen.
Mit dem Vorbereitungsstart am Geißbockheim war auch ein altbekanntes Gesicht wieder zu sehen: Salih Özcan nahm als Spieler des 1. FC Köln seine Arbeit wieder auf, nachdem er zwischen August 2019 und Juni 2020 bei Holstein Kiel in der zweiten Liga aktiv war. Der immer noch erst 22-Jährige gehörte zu den zahlreichen Spielern, die der FC in der vergangenen Saison ausgeliehen hatte – als einer der wenigen kehrt der U21-Nationalspieler mit einem positiven Zeugnis in seine Geburtsstadt zurück. Der 1. FC Köln und dessen Trainer Markus Gisdol können sich auf einen attackierenden Mittelfeldspieler freuen, der in seiner Entwicklung offenbar einen Sprung machen konnte. Bei den „Störchen“ kam der Ehrenfelder auf 28 Einsätze, nur zwei Mal kam er dabei von der Bank. Insgesamt schoss Özcan fünf Tore, sieben Tore legte er auf. Zwölf Scorerpunkte sind für einen zentralen Mittelfeldspieler auf den ersten Blick eine gute Bilanz. Und auch abseits dieser Kernstatistiken war das Leihgeschäft aus Özcans Sicht ein Erfolg – es darf nicht vergessen werden, dass Özcan trotz seiner bereits beeindruckenden Erfahrung ein junger Profi ist.
Nachdem er im September 2016 sein Debüt für den FC in der Bundesliga gegeben hatte, war er in der legendären Saison, in der sich sein Ausbildungsverein für die Europa League qualifizieren konnte, erstmal nicht mehr als ein Joker – mit seinen damals 18 Jahren sammelte er aber wichtige Erfahrungen. Pro Einsatz kam er während seiner Debütsaison auf 30 Einsatzminuten. Diese Statistik sollte sich in der kommenden Saison verbessern, als der FC in der Europa League randurfte, in der Bundesliga aber einen historisch schlechten Abwärtstrend hinlegte und quasi im Winter schon abgestiegen war. Özcan spielte in jener Saison aber relativ viel, trotz seines jungen Alters kam er auf mehr als 1600 Einsatzminuten allein in der Bundesliga. Für den geplanten Wiederaufstieg unter Markus Anfang rückte der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille (2017) allerdings wieder ins zweite Glied, es reichte nur zu etwas mehr als 600 Spielminuten und 15 Einsätzen. Von daher war es eine nachvollziehbare Entscheidung im vergangenen Sommer, als der damalige Geschäftsführer Armin Veh und Trainer Achim Beierlorzer dem Rechtsfuß nahelegten, in der zweiten Liga Spielpraxis zu sammeln.
Ein erfolgreiches Leihgeschäft mit Holstein Kiel Als geeignete Station bot sich der Standort in Kiel an, zu dem der FC zuletzt enge Verbindungen pflegte – in der aktuellen Saison ist Mittelfeldspieler Niklas Hauptmann dahin ausgeliehen. Özcan übernahm dort während der Saison eine Führungsrolle und kehrt nun mit mehr als 2000 Einsatzminuten im Gepäck zurück ans Geißbockheim. Dem Kölner Stadt-Anzeiger sagte er nach seiner Rückkehr rückblickend: „Ich habe gute Erfahrungen gesammelt, mich fußballerisch weiterentwickelt und bin sicherlich auch torgefährlicher geworden. Und das alles in relativer Ruhe, denn in Kiel ist das Interesse an Holstein längst nicht so groß wie in Köln am FC.“ Für den gebürtigen Kölner, der als einziges Mitglied der „Durch et Füer“-Fraktion gerade erst am Anfang seiner Karriere steht, war der Aufenthalt im hohen Norden auch aus anderer Sicht ein Erfolg. „(…) ich bin sicher auch als Person gereift, da ich mal längere Zeit weg von der Familie war. Insofern hat mir die Zeit in Kiel sehr gut getan.“
Zuvor war seine Zeit beim FC nicht wirklich einfach gewesen: Der rauschhaften ersten Saison folgte der Abstieg, eine Erfahrung, die gerade für einen jungen Spieler prägend sein kann. In der zweiten Liga setzte Markus Anfang eher auf andere Spieler, auch weil Özcan vielleicht nicht an sein Leistungsmaximum herankam. „Ich denke, dass es da normal ist, wenn man als 19-, 20-Jähriger Leistungsschwankungen hat“, erklärte der Mittelfeldspieler im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. „Vielleicht habe ich rückblickend zu viel nachgedacht, zu viel Angst gehabt, Fehler zu machen. Für junge Spieler ist es dann erst recht nicht einfach, wenn Du nicht das Vertrauen spürst.“ Das klingt nachvollziehbar – und zeigt wieder einmal auf, dass es für die Entwicklung eines Spielers eben auch Geduld braucht. Geduld, die in Köln nicht immer vorhanden ist.
Salih Özcan hat sich als Spieler verbessert In Kiel jedoch hatte er genügend Gelegenheit, seine Stärken auszuspielen: Özcan, der beim FC in der Vergangenheit häufiger darunter litt, unter Druck falsche Entscheidungen zu treffen oder zu viel zu wollen, reifte als Spieler in allen Bereichen des Spiels. Offensiv erhöhte er seinen Output, traf fünf Mal und schoss im Durchschnitt 1,7 Mal auf das gegnerische Tor. Auch im Passspiel zeigte er durchgängig hohes Niveau: Seine Passquote lag über die gesamte Saison gesehen bei mehr als 80 %, daraus resultierten 1,6 key passes pro Spiel und insgesamt 7 Torvorlagen. In Erinnerung blieben zahlreiche Aktion im Dress der Störche, in denen Özcan den Ball eroberte, danach mit Tempo auf die gegnerische Kette zulief und einen filtrierenden Pass spielte – alleine an einer solchen Aktion lässt sich erklären, was für ein Spielertyp er ist.
Sein Engagement in der Defensivarbeit gehört ebenfalls zu seinen Stärken und sorgte dafür, dass er bei den Kielern einen Stammplatz innehatte. Von daher überrascht es nicht, dass Markus Gisdol auf ihn setzt – dessen Credo, den Gegner durch aggressives Anlaufen und Mittelfeldpressing unter Druck zu setzen, dürfte Özcans Spielweise entgegen kommen. Vielleicht kann der 22-Jährige auch davon profitieren, dass beim FC derzeit die Position des Zehners vakant ist – seine Chance könnte darin liegen, dass Gisdol ihn auf dieser Position testet und dann die Leistungen stimmen.
Das Eigengewächs kehrt motiviert in die Heimat zurück In jedem Fall möchte Özcan nun nach der Leihe in die zweite Liga beim 1. FC Köln voll angreifen. Zusammen mit der Konkurrenz, bestehend aus Kapitän Jonas Hector, Ellyes Skhiri, Elvis Rexhbecaj und Marco Höger, möchte er sich für einen der Plätze im Defensiven Mittelfeld bewerben – wenn er nicht als Zehner eingeplant ist. Die Rückkehr nach Hause dürfte bei Özcan noch ein zusätzliches Stück Motivation freisetzen. „Mein Herz schlägt für den 1. FC Köln. Das ist doch logisch, wenn man in Köln geboren ist, die komplette Jugend des FC durchlaufen und für den Verein in der Bundesliga debütiert hat“, bekannte er im Interview. Nun darf er zum dritten Mal eine Vorbereitung mit den FC-Profis absolvieren und darauf hoffen, Einsatzzeit in der Bundesliga zu sammeln. Für ihn sind die Vorzeichen dieses Mal definitiv besser.
Heldt kündigt Schindler-Deal an und bestätigt Interesse an Zieler Vollziehen Horst Heldt und Gerhard Zuber ein Tauschgeschäft zwischen dem 1. FC Köln und Hannover 96? Die Anzeichen verdichten sich, wonach Torhüter Ron-Robert Zieler von den Niedersachsen auf Leihbasis zum Effzeh wechseln und als neue Nummer zwei den aktuellen Stammtorhüter Timo Horn herausfordern soll. Derweil steht Kingsley Schindler vor einer Leihe zu 96, um in der Zweiten Liga Spielpraxis zu sammeln. Das hat Heldt am Donnerstagmittag bestätigt.
Schon länger werden allerhand Spieler zwischen Köln und Hannover gehandelt. Jannes Horn, Kingsley Schindler, Louis Schaub und Simon Terodde einerseits und Torhüter Ron-Robert Zieler sowie Rechtsaußen Linton Maina andererseits. Letzteren kann sich der 1. FC Köln wohl nicht leisten. Zieler hingegen ist ein Kandidat bei den Geißböcken, wie Heldt am Donnerstagmittag bestätigte: „Wir beschäftigen uns mit Ron-Robert Zieler. Wir beschäftigen uns aber auch mit anderen Torhütern.“
Der in der FC-Jugend groß gewordene Torhüter war bei den Niedersachsen erst ausmanövriert und dann verbal von Präsident Martin Kind abserviert worden. Der 31-jährige will Hannover verlassen und wäre nach den Kind-Aussagen im Verkaufsfall wohl ablösefrei, doch dem Bericht zufolge soll es sich zunächst um eine Leihe nach Köln handeln. Schon länger suchen die Geißböcke eine neue Nummer zwei, nachdem Thomas Kessler seine Karriere beendet hatte. Doch eine Entscheidung steht nach Heldts Aussage nicht unmittelbar bevor. „Wer zu uns kommt, kommt als Nummer zwei, aber mit dem Anspruch die Nummer eins zu werden. Egal wer kommt, soll Gas geben und sich nicht mit dem Kissen unter dem Hintern auf die Bank setzen.“
Zieler der erste Neuzugang? Während der Zieler-Deal noch nicht fix ist, wird der FC wohl noch am Donnerstag die Leihe von Kingsley Schindler verkünden. „Kingsley wird für ein Jahr an Hannover 96 verliehen“, sagte Heldt am Mittag. Der Rechtsaußen hatte am Mittwoch beim Auftakt der Kölner Vorbereitung auf die neue Saison gefehlt und war zu Verhandlungen mit einem nicht näher genannten Zweitligisten freigestellt. Schindler hat beim FC keine Zukunft mehr und gilt ebenso wie Koziello, Schaub, Queiros, Ostrak und Sobiech als Kandidat für einen Wechsel. Noch vor Samstag, dem ersten Trainingstag der Geißböcke, wollen die Kölner ihren Kader noch einmal deutlich verkleinern. Zieler wäre dagegen der erste Neuzugang in diesem Sommer.
Siebter Abgang perfekt: Schindler zu Hannover 96! Wie erwartet hat der 1. FC Köln den Transfer von Kingsley Schindler zu Hannover 96 noch am Donnerstag perfekt gemacht. Der 27-jährige wird für ein Jahr an den Zweitligisten verliehen. Über eine Kaufoption für die Niedersachsen wurde zunächst nichts bekannt.
Kingsley Schindler ist der siebte Abgang beim 1. FC Köln in diesem Sommer. Nach den Torhütern Bartels, Kessler und Scott ist der Rechtsaußen nach Bisseck, Hauptmann und Verstraete der vierte Feldspieler, der zumindest vorübergehend die Geißböcke verlässt. „Wir alle wissen um das Potenzial von King. Aufgrund der Konkurrenzsituation in unserem Kader kam er in der Rückrunde allerdings nicht so oft zum Einsatz“, sagte Sportchef Horst Heldt und bezog sich damit auf lediglich zwei Einwechslungen seit dem 12. Spieltag der vergangenen Saison. „Das ist nicht sein Anspruch – und das ist nachvollziehbar für uns. Bei Hannover hat er die Chance, bei einem ambitionierten Zweitligisten zu spielen.“
Der Deal war am Mittwoch durchgesickert, nachdem Schindler nicht zum Trainingsauftakt am Geißbockheim erschienen war und der FC erklärte, der Außenbahnspieler sei für Verhandlungen abgestellt. Diese führten am Donnerstag zum Transfer. „Der Wechsel zum 1. FC Köln war nach drei erfolgreichen Jahren in Kiel richtig“, sagte Schindler zum Abschied. „In der Bundesliga Erfahrung zu sammeln, hat mich wieder ein Stück weitergebracht. Aber ich möchte mehr spielen und meine Leistung nicht nur im Training, sondern auch im Wettkampf zeigen. Deshalb habe ich mich für diesen Schritt entschieden.“
Beim FC kam er in seinem ersten Jahr auf elf Bundesliga- und zwei Pokal-Einsätze. Beim FC besitzt der 27-jährige noch einen Vertrag bis 2023, nachdem er im Sommer 2019 ablösefrei von Holstein Kiel zu den Geißböcken gewechselt war. Nun also der vorerst temporäre Schritt nach Hannover.
„Der Transfermarkt zieht an“: Wann wird der FC aktiv? Für einen Moment hatte es am Donnerstag so ausgesehen, als würde der 1. FC Köln mit Ron-Robert Zieler womöglich am Samstag einen ersten Neuzugang präsentieren können. Doch außer dem Interesse der Geißböcke ist an Eile derzeit von den Kölnern noch nichts geboten. Horst Heldt sieht jedoch ein zunehmendes Tempo auf dem Transfermarkt, das auch dem FC zugute kommen könne. Markus Gisdol geht derweil mit zwei internen Neuzugängen in die Vorbereitung.
Am Donnerstag war die Zeit des personellen Abarbeitens: Horst Heldt und Markus Gisdol stellten sich erstmals in der Vorbereitung den Fragen der Kölner Medien. Neben der Bestätigung der Schindler-Ausleihe nach Hannover und dem Interesse an Ron-Robert Zieler ging es vor allem um Jhon Cordoba und Mark Uth. Der Stand: unverändert. Heldt bestätigte, dass der FC dem Kolumbianer ein Angebot unterbreitet habe, das dessen Berater jedoch als nicht akzeptabel zurückgewiesen habe. „Das ist ein ganz normaler Vorgang“, sagte Heldt. „Es hat bislang kein weiteres Angebot gegeben.“ Darüber hinaus bestätigte der Sportchef, dass Köln weiter Mark Uth verpflichten wolle, man mit dem Spieler in Kontakt stehe, mit Schalke aber nicht. „Mark ist in der Vorbereitung verpflichtet beim FC Schalke 04 Gas zu geben.“ Alles andere werde die Zeit zeigen.
Die Zeit jedoch spielt natürlich eine Rolle. Heldt sagte zwar, dass es aktuell bei keinem Spieler eine Deadline gebe, betonte aber auch, dass sich dies mit fortschreitender Vorbereitung verändern werde. Kurzum: Noch hat der FC Zeit, noch hat sich auf dem Transfermarkt nicht viel getan, noch sind die Spielsteine auf dem internationalen Feld der Wechsel nicht in arge Bewegung geraten. Doch so langsam scheint etwas zu passieren. „Der Transfermarkt zieht gerade an“, sagte Heldt. „Zur Zeit ist die Situation aber noch nicht so, dass wir einfach so zuschlagen könnten. Wir verfolgen weiter die Vorgabe den Kader zu reduzieren. So müssen wir im ersten Schritt agieren. Dieser ist noch nicht abgeschlossen.“ Sieben Abgänge sind es, weitere sollen dazu kommen (Queiros, Koziello, Schaub, Sobiech).
Gisdol kennt Özcan und Horn noch nicht Keine einfache Situation für Markus Gisdol, der sich bereits neue Gesichter zum Trainingsauftakt gewünscht hätte, jedoch wusste, dass sich dieses Jahr die Transferaktivitäten weit in die Vorbereitung hinein verschieben werden. „Wir werden während der Vorbereitung mehr Veränderungen im Kader haben“, sagte Gisdol. „Das ist sicher eine total außergewöhnliche Situation. Dadurch ist alles anders.“ Fünf Wochen sind es noch bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal. Erst einmal wird Gisdol nur mit jenen Spielern arbeiten können, die ihm im Hier und Jetzt zur Verfügung stehen.
Dazu zählen immerhin zwei Spieler, die der 50-jährige bislang noch nicht kennt: Jannes Horn und Salih Özcan, die beiden Rückkehrer aus Hannover und Kiel. „Sie sind für mich Neuzugänge“, sagte Gisdol. „Salih kann auf der Sechs, Acht und Zehn spielen. Jannes ist ein Linksverteidiger mit viel Tempo. Es wäre fahrlässig gewesen, ihm hier keinen Neustart zu ermöglichen.“ Özcan könnte sogar, da er sich in Kiel zu einem torgefährlichen Mittelfeldspieler entwickelt hat, ein Kandidat für die Uth-Position werden, soll aber auch Ellyes Skhiri und Jonas Hector Konkurrenz machen. Horn dagegen soll sich mit Noah Katterbach hinten links duellieren und auch als Option für die Position des offensiven Linksaußen getestet werden. Beide kommen mit Selbstvertrauen zu einem FC, der sich merklich gewandelt hat seit ihrem Abgang im letzten Sommer. Und dann wäre da auch noch Jens Castrop aus der U19, ein Perspektivspieler für das defensive Mittelfeldzentrum. Eigentlich also sogar drei Neuzugänge. Beim FC muss man dieser Tage genügsam sein. Die dicken Jahre sind erst einmal vorbei.
Zwischen Hoffen und Bangen: So ist der Stand der Dinge bei Uth und Córdoba Sportchef Horst Heldt bezog am Donnerstag in einer Medienrunde zu einigen wesentlichen Personalien beim 1.FC Köln Stellung.
Eine ganz wichtige Kaderfrage ist die des Torjägers Jhon Córdoba, dessen Vertrag im Sommer 2021 in Köln ausläuft. Der FC will bekanntlich mit dem Kolumbianer verlängern, blitzte aber beim Stürmer und dessen Berater Christian Wein mit der ersten Offerte noch ab. „Wir haben Jhon ein Angebot unterbreitet. Das ist geprüft worden, und sein Berater hat uns mitgeteilt, dass es nicht zufriedenstellend ist und deswegen nicht akzeptiert wird. Das ist ein ganz normaler Vorgang und jetzt schauen wir, wie es weitergeht. Ein neues Angebot gibt es noch nicht“, sagte Heldt. Córdoba ist ein Kandidat für einen Wechsel, der dem FC noch eine stattliche Ablöse einbringen könnte. Offenbar gibt es Interesse an ihm aus England von den Wolverhampton Wanderers und Sheffield United.
Mark Uth trainiert nach seiner Rückrunde auf Leihbasis für Köln mittlerweile wieder bei Schalke 04 mit. Heldt hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass er den Offensivspieler doch noch verpflichten kann. „Es hat sich nichts an der Situation verändert, dass wir ihn verpflichten wollen. Was er den Verantwortlichen auf Schalke gesagt hat, weiß ich nicht, das geht mich nichts an. Auch wir haben einen Austausch mit Mark. Er ist verpflichtet, richtig Gas zu geben in der Vorbereitung, er steht auf Schalke unter Vertrag. Es ist kein Geheimnis, dass wir an ihm interessiert sind“, sagte der Manager, der auf den Faktor Zeit setzt.
Jonas Hector zurück Der Sportchef zeigte sich erfreut, dass Kapitän Jonas Hector, der zum Saisonende wegen des Todes seines Bruders gefehlt hatte, die Arbeit am Geißbockheim wieder aufgenommen hat: „Wir waren mit Jonas in Kontakt. Ich habe ihn auch gestern gesehen. Jonas macht einen guten Eindruck, er freut sich auf das Training und die Spiele. Alles andere geht uns nichts an. Jonas ist ein wichtiger Bestandteil unseres Teams. Wir begleiten ihn bei den größten Erfolgen und den schwersten Momenten. So respektvoll, wie sich das gehört“, sagte Heldt.
FC-Duo erklärt Pläne: Gisdol und Heldt über Transfers, Gehaltsverzicht und Vorbereitung Die Mannschaft ist zurück, die Tinte unter den neuen Verträgen von Sportchef und Trainer längst trocken – der 1. FC Köln legt wieder los! Zeit für Horst Heldt (50) und Markus Gisdol (50) über die wichtigsten Personalien und Baustellen am Geißbockheim zu sprechen.
Heldt bastelt seit Wochen am Kader, für Gisdol steht Samstag das erste Mannschaftstraining an. So sehen die Pläne des FC-Duos aus, das bis 2023 verlängert hat.
Horst Heldt über... ...Jhon Cordobas Zukunft: „Es gibt keinen neuen Stand. Wir haben ihn gerade gesehen und träumen alle von dem Körper, den er hat. Wir haben Jhon ein Angebot unterbreitet. Das ist geprüft worden, und sein Berater Christian Wein hat uns mitgeteilt, dass es nicht zufriedenstellend ist und deswegen nicht akzeptiert wird. Das ist ein ganz normaler Vorgang und jetzt schauen wir, wie es weitergeht. Ein neues Angebot gibt es noch nicht.“
...Wunschspieler Mark Uth: „Es hat sich nichts an der Situation verändert, dass wir ihn verpflichten wollen. Was er den Verantwortlichen auf Schalke gesagt hat, weiß ich nicht, das geht mich nichts an. Auch wir haben einen Austausch mit Mark. Er ist jetzt verpflichtet, richtig Gas zu geben in der Vorbereitung, er steht auf Schalke unter Vertrag. Es ist kein Geheimnis, dass wir an ihm interessiert sind.“
...Jonas Hector, der zum Saisonende wegen des Todes seines Bruders gefehlt hatte: „Wir waren mit Jonas in Kontakt. Ich habe ihn auch gestern gesehen. Jonas macht einen guten Eindruck, er freut sich auf das Training und die Spiele. Alle andere geht uns nichts an. Jonas ist ein wichtiger Bestandteil unseres Teams. Wir begleiten ihn bei den größten Erfolgen und den schwersten Momenten. So respektvoll, wie sich das gehört.“
...Ron-Robert Zieler: „Es ist klar, dass wir eine Nummer zwei suchen. Wir prüfen den Markt. Sicherlich kann man sagen, dass wir uns auch mit Ron-Robert Zieler beschäftigen. Wir beschäftigen uns aber auch mit anderen Torhütern. Es gibt für uns ein paar interessante Kandidaten.“
...einen neuen Gehaltsverzicht der Profis: „Es waren noch nicht alle Spieler gemeinsam wieder hier. Und selbst wenn, würden wir sie nicht sofort darauf ansprechen. Das machen wir dann, wenn wir es für notwendig und richtig halten.“
...die Corona-Tests der Mannschaft: „Es ergibt keinen Sinn, Wasserstandsmeldungen abzugeben. Wir halten es für vernünftiger, uns erst nach dem zweiten Test am Freitag zu äußern.“
...das DFL-Konzept für eine Fan-Rückkehr ins Stadion: „Die Hoffnung auf eine Teil-Öffnung der Stadien ist jetzt der nächste Schritt. Es ist legitim und richtig, dass wir uns Gedanken darüber machen. Die Gesundheit geht dabei weiterhin vor. Kleine Schritte sind wichtig – auch mit Makeln, die einem nicht gefallen. Wie Alkoholverbot und keine Stehplätze. Aber das macht eben Sinn. Der Wunsch ist natürlich eine Vollauslastung, daran hat sich nichts geändert.“
Markus Gisdol über... ...Leih-Rückkehrer Jannes Horn: „Links haben wir mit Noah Katterbach schon einen guten Jungen. Jannes hat Geschwindigkeit und kann die linke Seite gut spielen. Es wäre fahrlässig gewesen, ihn nicht zurückzuholen. Es geht nicht darum, was er hier schon geleistet hat. Er ist für mich ein Neuzugang. Jannes kann als Linksverteidiger oder auch eine Position weiter vorne eingesetzt werden.“
...weitere Änderungen im Kader: „Das ist eine total außergewöhnliche Situation, was den Kader angeht. Das Transfer-Fenster geht bis Oktober und manche Ligen spielen sogar noch. Es ist eben alles anders dieses Jahr. Man muss sich darauf einstellen, dass es mehr Veränderungen im Laufe der Vorbereitung gibt als bisher.“
...das Wiedersehen mit seiner Mannschaft: „Wir haben die Pause bewusst länger gemacht, damit wir uns mit großer Vorfreude und Energie wiedertreffen können. Das spürt man, wenn man jetzt in die Gesichter schaut. Da ist die Frische zurück, die Jungs freuen sich, dass sie wieder zusammen sind. Das war bei mir auch so. Man muss sich zügeln, die Spieler nicht zu sehr in den Arm zu nehmen.“
...die Saison-Vorbereitung: „Es ist schon viel Basisarbeit da, wir fangen nicht bei Null an. Aber es wird eine harte Zeit für die Jungs. Sie hatten zwei Wochen frei und haben dann mit individuellen Läufen begonnen. Es wurde alles ordnungsgemäß abgearbeitet. Ich bin allgemein kein Freund davon, wenn sich die Vorbereitung wie ein Kaugummi zieht. Ich mache das gerne kompakt mit hartem Training. Die Zeit bis zum ersten Punktspiel reicht allemal.“
...eine Neuaufstellung des Mannschaftsrats: „Das ist eine Überlegung. Eine neue Saison soll so beginnen, dass sich eine Hierarchie ein Stück weit verändert. Das gehört zu einer neuen Mannschaft, auch wenn nicht viele neue Gesichter dabei sind. Der Mannschaftsrat vertritt die Spieler beim Verein, da braucht man eine gute Mischung. Es hat sich vergangene Saison in der Gewichtung innerhalb des Teams etwas getan und das wird sich jetzt sicherlich auch auswirken.“
Castrop-Coup und Youth League als starke Signale Der 1. FC Köln ist mit zwei Paukenschlägen im Nachwuchs in den August gestartet. Der Startplatz der U19 in der kommenden Youth-League-Saison sowie der Profi-Vertrag für Jens Castrop sind die erhofften Signale der Stärke, mit denen die Geißböcke nicht nur den Talenten, sondern auch den Profis eine Zukunft zeigen, wie man sie sich erhofft.
Die U19 der Geißböcke frohlockt. Am Montag um kurz nach 15 Uhr hatten Spieler und Verantwortliche per Videoschalte an der Auslosung für die Youth League teilgenommen und gejubelt, als der 1. FC Köln aus dem Lostopf gezogen worden war. Youth League! FC international! Das erste Mal für den Kölner Nachwuchs überhaupt, und dann auch noch in diesem Jahr, mit dieser hochtalentierten Mannschaft, nach diesen verrückten zwei Jahren der A- und B-Junioren mit dem U17-Meistertitel 2019, der in letzter Sekunde verpassten U19-Endrunde 2019, den beiden Staffel-Titeln 2020 und den Corona-bedingt verpassten Chancen auf weitere Deutsche-Meister-Titel. Die Teilnahme an der Youth League ist die große Belohnung für den gesamten FC-Nachwuchs und für die Arbeit der letzten Jahre.
Und dann verkündete der FC tags drauf auch noch die Verlängerung mit Jens Castrop und die Bindung des nächsten Toptalents bis 2023. Der 17-jährige, der sich im Schatten von Florian Wirtz zu einem der höchst gehandelten Youngster beim FC entwickelt hatte, bleibt beim FC und darf bereits in diesem Sommer mit den Profis trainieren. Ein klares Zeichen, dass die Geißböcke die Fehler aus dem Wirtz-Verlust verstanden haben und nun anders handeln wollen. Ein klares Zeichen auch an andere Toptalente wie Justin Diehl, die man unbedingt halten und besonders fördern will. In Kombination mit der Teilnahme an der Youth League und dem dieser Tage exponentiell wachsenden Fokus auf dem Nachwuchs des 1. FC Köln ein durchaus gelungener Start in die neue Saison.
Der FC muss mit diesen Pfunden wuchern Natürlich ist dieser Erfolg auch eine Aufgabe und ein Richtwert für die Zukunft. Die U19 ist in diesem und nächstem Jahr besetzt mit vielversprechenden Talenten, mit Topspielern, die das Ziel Profifußball für sich ausgegeben haben. Doch beim FC hatte man sich auf den starken Jahrgängen 2001 bis 2003 etwas ausgeruht. Schon im Jahrgang 2004 stechen aktuell nur noch Justin Diehl sowie der gerade erst verpflichtete Österreicher Nicolas Bajlicz heraus, weshalb die U17 in dieser Saison als nicht so stark eingeschätzt wird wie die Jahrgänge zuvor. Der FC muss also jetzt aus den jüngsten Erfolgen, den vielen Beförderungen zu den Profis Kapital schlagen. Geißbockheim-Ausbau hin oder her – der Klub kann hier und jetzt mit Pfunden wuchern, die ihm lange nicht mehr gegeben waren. Setzen die Verantwortlichen diese Lockmittel geschickt ein, kann der Nachwuchs des 1. FC Köln viele weitere gute Jahre vor sich haben.
FC-Boss vs. SPD-Mann Heldt über Lauterbach: „Ist der Politiker oder Showmaster?“
FC-Sportchef Horst Heldt (50) ist ein Freund der klaren Worte. Das bekam Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53), der im März zu einem Gehaltsverzicht der Bundesliga-Profis aufgerufen hatte, deutlich zu spüren. Heldts Antwort damals: „Es wäre jetzt absolut sinnvoll, sich mit populistischen Scheiß-Ausdrücken zurückzuhalten.“
Und nun weiß auch SPD-Politiker Karl Lauterbach (57), dass der FC-Manager kein Blatt vor den Mund nimmt...
Karl Lauterbach kritisiert DFL-Konzept
Gesundheitsexperte Lauterbach zählte zu den lautesten Kritikern des Restarts der Fußball-Bundesliga. Auch das neue DFL-Konzept für die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien hält er für „überhaupt nicht angemessen“.
Bei „Maischberger“ mahnte Lauterbach am Mittwochabend, dass sich Deutschland am Anfang einer zweiten Welle befinde, sagte: „Die Kinder müssen mit Masken unterrichtet werden und da macht man sich Gedanken, vor 25.000 Leuten Fußball zu spielen.“ Es gebe keinen Anlass, zusätzliche Corona-Fälle durch Fußballfans zu riskieren, hatte er zudem im Vorfeld der Sendung auf Twitter geschrieben.
Horst Heldt wünscht sich Lösungsansätze
Angesprochen auf Lauterbachs Kritik konterte Heldt am Donnerstag, fragte in die Medienrunde zum Auftakt der Vorbereitung am Geißbockheim: „Ist der noch Politiker oder schon Showmaster?“
Kölns Sportchef führte aus: „Es ist wichtig, die Gefahren zu thematisieren und auf die Risiken hinzuweisen. Aber man kann nicht nur sagen, was man alles nicht darf. Ich erhoffe mir auch Lösungsansätze. Viele Politiker marschieren voran und gehen einen Weg, bei dem ich mich auch abgeholt fühle. Und dann gibt es Leute, die sagen mir nur, was nicht geht.“
DFL-Konzept: kein Alkohol, keine Stehplätze, kein Gäste-Fans
Die Mitgliederversammlung der DFL hatte am Dienstag mehrheitlich für den Fall der Fan-Rückkehr ein Alkoholverbot sowie die Streichung der Stehplätze bis zum 31. Oktober beschlossen. Zudem sollen bis Jahresende keine Gäste-Fans zugelassen werden.
Heldt machte darauf aufmerksam, dass bereits der geglückte Restart der Bundesliga im Mai von scharfer Kritik begleitet worden war. Letztlich sei das Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs aber eine Blaupause für andere Sportarten gewesen.
Horst Heldt: „Gesundheit geht weiterhin vor“
Der 50-Jährige hält es auch für „legitim und richtig“, dass sich die DFL und die Klubs nun Gedanken über eine Zuschauer-Rückkehr machen: „Die Hoffnung auf eine Teil-Öffnung der Stadien für Fans ist jetzt der nächste Schritt. Die Gesundheit geht dabei weiterhin vor. Kleine Schritte sind wichtig – auch mit Makeln, die einem nicht gefallen. Maßnahmen wie Alkoholverbot und keine Stehplätze ergeben eben Sinn.“
Beim FC stehen am Freitag die zweiten Corona-Tests der Mannschaft an. Über die Ergebnisse der ersten Runde wollte Heldt noch nichts verraten: „Es ergibt keinen Sinn, Wasserstandsmeldungen abzugeben. Wir halten es für vernünftiger, uns erst nach dem zweiten Test zu äußern.“ Beim ersten Mannschaftstraining am Samstag dürfen nur jene Profis dabei sein, die zweimal negativ getestet wurden.
Neue Klüngel-Vorwürfe Ist Kölns Rats-Boss Müller-Römer noch tragbar?
Der Zoff um Mitgliederrats-Boss Stefan Müller-Römer (52) hört nicht auf!
Zuletzt hatte sich in BILD Friedhelm Henze (65), Ex-Mitgliederrat, beschwert: „Müller-Römer schafft sich eine Wohlfühl-Oase, in der alle nach seinem Willen tanzen.“ Sein Vorwurf: Die Kandidaten-Auswahl zur Wahlkommission sei nicht fair.
Jetzt legt Alt-Star Stephan Engels (59) im „Stadtanzeiger“ nach, spricht u.a. von „Klüngel hoch zehn“ und „ich wurde von Herrn Müller-Römer in dem Telefonat am 11. Juni bewusst belogen und getäuscht.“ Sein Vorwurf: Engels wollte als Vize-Präsident kandidieren und hatte das frühzeitig mitgeteilt. Intern hatte sich der Mitgliederrat längst auf den derzeitigen Übergangs-Vize Carsten Wettich (40) festgelegt, Müller-Römer verschwieg das damals.
Der Hammer: Es soll neben Wettich nicht mal eine Kandidaten-Liste gegeben haben. Dabei hätte man sich neben Engels mit Leuten wie Andreas Rettig (57), Friedhelm Funkel (66) oder Erich Rutemöller (75) endlich Sport-Kompetenz in den Vorstand holen können.
Immer wieder Müller-Römer!
► Letzten November hatte er einen Fan auf der Tribüne als „Lutscher“ bepöbelt. Seine unabgesprochenen China-Aussagen sorgten für geplatzte Geschäfte und Millionen-Verluste.
BILD fragte nach: Herr Müller-Römer, sind Sie noch tragbar?
„Die erhobenen Vorwürfe sind unzutreffend, da Herr Engels ausgesprochene Einladungen abgelehnt hat. Ebenso wie bei Herrn Henze ist es unverständlich, wieso hier wieder der Weg über die Öffentlichkeit anstatt intern das Gespräch gesucht wurde“, sagt Müller-Römer.
Wurden konkret Kandidaten für den Posten des Vizepräsidenten im Mitgliederrat angesprochen, bzw. gibt es überhaupt eine Liste mit Kandidaten neben Herrn Wettich?
„Ja. Sowohl zur Anzahl der Kandidaten, Namen oder auch Inhalten der geführten Gespräche werden wir aus Gründen der Vertraulichkeit keine Aussage treffen.“
Übrigens: Die Mitgliederversammlung soll trotz Corona in der Arena durchgezogen werden – anstatt virtuell. Dann hätte es Müller-Römer bei geringerer Beteiligung leichter, seinen Kandidaten Wettich durchzuwinken...
„Zählt zu unseren Top-Talenten“ FC bindet 15-jährigen Stürmer Diehl bis 2023
Der 1. FC Köln bindet Nachwuchstalent Justin Diehl langfristig an den Verein. Der 15-Jährige, der seit der U8 beim 1. FC Köln spielt, hat nach Angaben des Vereins einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
„Justin zählt zu unseren Top-Talenten“, sagte Geschäftsführer Horst Heldt. „Auch wenn er noch ganz jung ist, wollen wir ihm die langfristige Perspektive aufzeigen, bei uns Profi zu werden“, so Heldt weiter.
Der 1. FC Köln leiht Tomas Ostrak ein weiteres Jahr aus. Der 20-jährige Mittelfeldspieler wechselt zum MFK Karvina in Tschechien, spielt in der kommenden Saison in der obersten Spielklasse seines Heimatlands.
"Für Tomas‘ Entwicklung ist Spielpraxis auf hohem Niveau nach wie vor am wichtigsten. Die können wir ihm in Köln aktuell nicht garantieren. Deshalb sind wir froh, dass wir gemeinsam mit ihm eine gute Lösung gefunden haben", sagt FC-Geschäftsführer Horst Heldt.
Tomas Ostrak kam 2016 vom tschechischen Club MFK Frýdek-Místek zum 1. FC Köln. In der zurückliegenden Saison war Ostrak an TSV Hartberg ausgeliehen und kam zwölf Mal für den österreichischen Erstligisten zum Einsatz.
FC startet mit Heimspiel gegen Hoffenheim in die neue Saison
Der 1. FC Köln startet mit einem Heimspiel in die Bundesliga-Saison 2020/21. Markus Gisdol trifft dabei mit seiner Mannschaft auf seinen ehemaligen Arbeitgeber TSG 1899 Hoffenheim. Das gab die Deutsche Fußball Liga am Freitag bekannt. Bereits in den ersten fünf Partien treffen die Kölner auf beide Liga-Neulinge. Zum rheinischen Derby kommt es derweil bereits am dritten Spieltag.
Anders als in der vergangenen Saison dürfte der 1. FC Köln das Auftaktprogramm der Bundesliga mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben. Zwar treffen die Geißböcke am ersten Spieltag um den 18. September mit der TSG 1899 Hoffenheim bereits auf einen Europa-League-Teilnehmer, dafür darf sich der FC zu Beginn jedoch aber über ein Heimspiel freuen. Danach geht es direkt zum Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld, ehe am dritten Spieltag die Borussia aus Mönchengladbach zum Derby zu Besuch ist. Darüber hinaus haben die Geißböcken an Spieltag drei und vier zwei Heimspiele in Folge, denn nach dem Derby kommt bereits Eintracht Frankfurt nach Müngersdorf. An Spieltag sechs empfangen die Kölner den FC Bayern München, am neunten Spieltag geht es zu Borussia Dortmund. Das Derby gegen Bayer 04 Leverkusen findet in der Hinrunde zuhause am 12. Spieltag statt. Am letzten Spieltag, der am 22. Mai 2021 ausgetragen werden soll, ist der FC Schalke 04 im RheinEnergieStadion zu Gast. „Es ist schön, dass wir mit einem Heimspiel starten. Mit Hoffenheim sind wir gegen einen Europa-League-Teilnehmer gleich zu Beginn voll gefordert“, kommentierte FC-Cheftrainer Markus Gisdol den Spielplan. Geschäftsführer Horst Heldt sagte: „Spielen müssen wir gegen alle. Deshalb wünsche ich mir einen erfolgreichen Start mit möglichst vielen FC-Fans im Stadion.“
Um den deutlich späteren Saisonstart im Vergleich zu den vergangenen Jahren zu kompensieren, wurde die Winterpause von der DFL verkürzt. Am 23. Dezember wird noch die zweite Runde des DFB-Pokals ausgespielt, ehe es am am 02. Januar bereits wieder mit dem 14. Spieltag der Bundesliga weitergeht. Das neue Kalenderjahr leitet der FC mit einem Heimspiel gegen den FC Augsburg ein. Darüber hinaus müssen die Mannschaften drei Mal unter der Woche antreten.
Der komplette FC-Spielplan in der Übersicht: https://geissblog.koeln/2020/08/bundesliga-spielplan-202021-alle-spiele-des-1-fc-koeln-2/
FC-Coach kündigt harte Wochen an Gisdols Ziele für die Vorbereitung
42 Tage nach dem letzten Pflichtspiel, der 1:6-Klatsche bei Werder Bremen, rollt der Ball beim FC wieder. Am Samstag starten Markus Gisdols (50) und seine Profis mit dem ersten Mannschaftstraining endgültig in die Vorbereitung. Und der Chefcoach kündigt schon mal harte Wochen an.
Gisdol setzt beim 1. FC Köln auf kompakte Vorbereitung
Gisdols Start-Ansage: „Die Jungs gehen an den Ball und dann legen wir richtig los. Wir brauchen kein Schonprogramm.“
Köln kehrt als einer der letzten Bundesligisten auf den Rasen zurück, der Trainer erklärt: „Ich bin kein Freund davon, wenn sich die Vorbereitung wie ein Kaugummi zieht.“ Damit habe er schlechte Erfahrungen gemacht. „Ich mache das gerne kompakt und konsequent mit hartem Training. Ganz klar: Es wird eine harte Zeit für die Jungs.“
Bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal bleiben noch fünf Wochen. „Das reicht allemal“, sagt der Coach. Wobei dem FC nach dem Trainingslager in Donaueschingen (20.-29. August) durch die anstehenden Länderspiele mehrere Leistungsträger fehlen dürften.
Gisdol: So läuft die Vorbereitung beim 1. FC Köln
Gisdol: „Bisher war diese Pause nach zwei Spieltagen, das war auch nicht ideal. Jetzt liegt sie vorm ersten Pflichtspiel, darauf müssen wir uns einstellen. Wir müssen das Trainingslager intensiv nutzen, am Ende werden wir einen großen Schwerpunkt abgearbeitet haben. Danach geht es in die Feinjustierung.“
Ohnehin habe seine Truppe im Urlaub bereits richtig Gas gegeben: „Es ist schon viel Basisarbeit da, wir fangen nicht bei Null an. Die Jungs hatten zwei Wochen frei und haben dann mit individuellen Läufen begonnen. Es wurde alles ordnungsgemäß abgearbeitet.“
Gisdol will beim Fc viel im taktischen Bereich arbeiten
Darauf will Gisdol in der Vorbereitung den Fokus legen: „Wir wollen uns flexibler aufstellen, in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen – was den Wechsel von Vierer- auf Dreierkette, was unsere Anlaufhöhen angeht. Das wird die erste richtige Vorbereitung, die wir zusammen haben. Jetzt haben wir mal Zeit, miteinander zu arbeiten.“
Zum Auftakt am Samstag warten bei angesagten 37 Grad gleich zwei Einheiten im Franz-Kremer-Stadion – ohne Fans. „Wir sind im Austausch mit dem Gesundheitsamt, wann und wie wieder öffentliche Trainings und Testspiele möglich sind“, teilt der FC mit.
Vorbereitung: 1. FC Köln kehrt auf den Rasen zurück
Der obligatorische Teil ist erledigt. Nach drei Tagen im Zeichen von Corona-Testungen und Leistungs-Überprüfungen kehrt der 1. FC Köln zum Kernelement seiner Arbeit zurück. Auf den Tag genau sechs Wochen, nachdem die Saison 2019/20 der Fußball-Bundesliga ins Ziel gerettet worden ist, trainieren die FC-Profis am Samstag in zwei Einheiten erstmals wieder mit dem Ball am Fuß.
An den Rahmenbedingungen hat sich in der Zwischenzeit nichts verändert. Zaungäste sind aus Infektionsschutzgründen weiterhin nicht zugelassen. Das Training findet deshalb nach wie vor unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Franz-Kremer-Stadion statt. Das gilt auch für das erste Testspiel am Dienstag (19 Uhr) am Geißbockheim gegen den Landesligisten SpVg Porz. „Der FC ist mit dem Gesundheitsamt im Austausch, wann und wie wieder öffentliche Trainings und Testspiele möglich sind“, teilte der Verein am Freitag mit.
Gut gerüstete Mannschaft
Markus Gisdol sieht seine Mannschaft für die Rückkehr auf den Rasen derweil gut gerüstet: „Es wurde alles ordnungsgemäß abgearbeitet. Es ist schon viel Basisarbeit da, wir fangen nicht bei Null an“, stellte der FC-Coach bei der Auswertung der individuellen Fitnesspläne der Spieler zufrieden fest. Gisdol hatte in außergewöhnlichen Zeiten zu außergewöhnlichen Maßnahmen gegriffen und seinem Team nach einem kräftezehrenden Abstiegskampf samt Zwangspause einen Sommerurlaub in Extralänge gegönnt. Die ersten beiden Wochen waren komplett frei, ehe es mit ersten Läufen wieder losging.
Dass der 1. FC Köln erst in dieser Woche und damit als einer der letzten Bundesligisten ins Training zurückgekehrt ist, war Teil von Gisdols Plan: „Wir haben die Pause bewusst länger gemacht, damit wir uns mit großer Vorfreude und Energie wiedertreffen können“, erläuterte der erfahrene Fußballlehrer. Legt man seine ersten Eindrücke zugrunde, hat die Maßnahme ihren Zweck voll erfüllt: „Das spürt man, wenn man jetzt in die Gesichter schaut. Da ist Frische zurück. Die Jungs freuen sich, dass sie wieder zusammen sind.“ Gisdol beschlichen die gleichen Gefühle: „Das war bei mir auch so. Man muss sich zügeln, die Spieler nicht zu sehr in den Arm zu nehmen.“
Zeit der Erholung vorbei
Nun ist die Zeit des Abschaltens und der Erholung jedoch vorbei. „Es wird eine harte Zeit für die Jungs“, erklärte der FC-Coach mit Blick auf den fünfwöchigen Fahrplan bis zum Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal am Wochenende des 11. bis 14. September. Eine Woche später beginnt dann die Bundesliga. „Die Zeit reicht allemal“, beruhigte Gisdol.
Auch ohne Corona hätte er wohl nicht viel früher mit dem Training begonnen: „Ich bin allgemein kein Freund einer langen Vorbereitung, es zieht sich sonst wie Kaugummi. Ich möchte das gerne kompakt mit hartem Training.“ Ein Ziel der kommenden Wochen lautet indes, die taktische Variabilität zu erhöhen: „Wir wollen uns flexibler aufstellen und am Wechsel von Vierer- auf Dreierkette während des Spiels sowie an verschiedenen Anlaufhöhen arbeiten“, erläuterte der 50-Jährige.
Während Markus Gisdol in Sachen Trainingsplanung an Bewährtem festhält, erwartet der Trainer des 1. FC Köln bei der Zusammenstellung des Aufgebots völlig neue Erfahrungen: „Das ist eine total außergewöhnliche Situation, was den Kader betrifft. Das Transferfenster geht bis Oktober und manche Ligen spielen sogar noch.“
Folge: „Man muss sich darauf einstellen, dass es mehr Veränderungen im Laufe der Vorbereitung gibt als bisher.“ Spannung birgt dabei vor allem die Zugangsseite. Denn Neuverpflichtungen haben die Geißböcke bislang nicht vorzuweisen.
Der 1. FC Köln bemüht sich weiterhin um eine Vertragsverlängerung mit Stürmer Jhon Córdoba (27). Zur Situation des Kolumbianers äußert sich Sportchef Horst Heldt im Interview mit dem ‚Express‘ wie folgt: „Wir haben Jhon ein Angebot unterbreitet. Das ist geprüft worden, und sein Berater Christian Wein hat uns mitgeteilt, dass es nicht zufriedenstellend ist und deswegen nicht akzeptiert wird. Das ist ein ganz normaler Vorgang und jetzt schauen wir, wie es weitergeht. Ein neues Angebot gibt es noch nicht.“
Auch die Personalie Mark Uth (28 ), der nach seiner Leihe beim FC zu Schalke 04 zurückgekehrt ist, haben die Kölner noch nicht abgehakt: „Es hat sich nichts an der Situation verändert, dass wir ihn verpflichten wollen. Auch wir haben einen Austausch mit Mark. Er ist jetzt verpflichtet, richtig Gas zu geben in der Vorbereitung, er steht auf Schalke unter Vertrag. Es ist kein Geheimnis, dass wir an ihm interessiert sind“, so Heldt.
Torwart-Poker: Jetzt spricht Papa Zieler „Ich weiß nicht, ob Köln das Beste für Ron wäre“
Die heiße Kiste um die Kiste: Köln ist an Ron-Robert Zieler (31) dran! Der Weltmeister von 2014 soll aus Hannover kommen, um Stammkeeper Timo Horn (27) Dampf zu machen (BILD berichtete). Es wäre die spektakuläre Rückkehr von Zieler, der 2005 aus der Kölner U17 zu Manchester United wechselte.
In BILD spricht Raimunt Zieler (58/Ex-NLZ-Leiter von Fortuna Köln), der Vater des Torwarts: „Ich habe Donnerstag mit Ron telefoniert. Es gibt Gespräche, aber das Ganze ist noch in der Schwebe. Für mich persönlich ist das eine zweischneidige Sache.“
Wie meinen Sie das?
Der Fußball-Lehrer: „Als Vater will ich natürlich immer das Beste für meinen Sohn und ich fände es toll, wenn Ron wieder zum FC käme. Das ist mein Verein, ich habe hier vier Jahre als Jugend-Trainer gearbeitet und unter Erich Rutemöller gespielt. Aber ich weiß nicht, ob Köln jetzt das Beste für ihn wäre.“
Raimunt Zieler schiebt seine Einschätzung direkt nach: „Man würde die Verpflichtung von Ron sicher so darstellen, dass man eine starke Nummer 2 hinter Timo Horn haben will. Ron ist aber aus meiner Sicht keine Nummer 2. Jemanden wie ihn setzt man nicht auf die Bank. Er hat in der Europa League gespielt und war im Weltmeister-Kader. Wie gesagt: Ich würde ihn gerne wieder in Köln sehen, aber nur ungern auf der Bank.“
Ex-FC-Profi Engels klagt an: „Belogen und getäuscht“ Mitgliederrat wehrt sich
Zoff im FC-Umfeld. Ex-Nationalspieler Stephan Engels (59) hat scharf gegen Mitgliederrats-Boss Stefan Müller-Römer (51) geschossen.
Stephan Engels: „Das ist Klüngel hoch zehn“
Der Grund: Engels wollte bei der nächsten Mitgliederversammlung im Herbst als Vize-Präsident kandidieren und fühlt sich vom Mitgliederrat ausgebremst.
Der frühere Mittelfeldspieler sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, er sei von Müller-Römer „belogen und getäuscht“ worden. Kölns Alt-Star habe dem Vorsitzenden des Mitgliederrats frühzeitig seine Absicht, für das Vize-Amt kandidieren zu wollen, mitgeteilt – doch intern soll sich das Gremium längst auf den derzeitigen Übergangs-Vize Carsten Wettich (40) festgelegt und Engels keine faire Chance gegeben haben. Seine Meinung: „Das ist Klüngel hoch zehn und ein schlechter Witz.“
Dass Engels den Mitgliederrat attackiert, ist nicht neu: Schon im Vorfeld der Präsidiumswahl 2019 hatte er öffentlich Stimmung gegen das Gremium gemacht, sich auf die Seite von Ex-Vize Toni Schumacher (66) und dessen Mitstreiter Markus Ritterbach (57) geschlagen und unter anderem gesagt: „Ich frage mich, was dagegen spricht, dass er versucht, ein Vorstandsteam mit Schumacher und Ritterbach zusammenzustellen?“
Carsten Wettich Favorit auf Vize-Amt
Nun wollte er also selbst Vize-Präsident werden – und damit ausgerechnet mit jenem Team um Präsident Werner Wolf (64) zusammenarbeiten, das Schumacher und Ritterbach vor einem Jahr abgelöst hatte.
Fakt ist: Der nach dem Aus von Jürgen Sieger (67) kommissarisch in den Vorstand berufene Wettich hat Gefallen an der Aufgabe gefunden und dem Mitgliederrat sein Interesse an der Fortsetzung seiner Arbeit signalisiert.
In bislang zwei Vorstellungsrunden hat er seine Pläne als Vizepräsident dargelegt. „Aber eine Entscheidung über eine Nominierung ist noch nicht gefallen“, lassen Stefan Müller-Römer und Stellvertreter Ho-Yeon Kim gegenüber dem EXPRESS wissen.
Sie versichern: „Wir haben Stephan Engels mehrfach eingeladen, sich ebenfalls dem Gremium vorzustellen, dieser Einladung ist er nicht nachgekommen.“ Die Verwunderung über seine Äußerungen ist dementsprechend groß.
Gleichwohl gilt Wettich als hoher Favorit, genießt in Geschäftsführung, Vorstand und Mitgliederrat großen Respekt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mitgliederrat ihn auf der Mitgliederversammlung nominiert, ist hoch.
Im Gremium gibt es zudem Bedenken, Engels' Tätigkeit als Spielerberater (u.a. für Ex-FC-Profi Yannick Gerhardt) könnte aus Compliance-Gründen eine Kandidatur unmöglich machen.
Verdachtsfall: Corona-Virus legt Nachwuchsbereich des 1. FC Köln lahm
Das Corona-Virus legt Teile des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) beim 1. FC Köln vorübergehend lahm: Wie die Rundschau erfuhr, soll es im NLZ-Umfeld einen COVID-19-Verdachtsfall geben. Weil der Verein kein weiteres Risiko eingehen wollte, wurden die Trainingseinheiten im Leistungsbereich von der U15 bis zur U17 vorübergehend ausgesetzt.
Das für Samstagmorgen geplante Testspiel der FC-U17 gegen die SG Unterrath wurde ebenfalls abgesagt. Nun sollen offenbar zunächst alle Spieler und Betreuer einem Corona-Test unterzogen werden, um jegliche Infektionsgefahr ausschließen zu können. Erst danach dürfte der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden.
Betroffen ist wohl auch die U19 des FC, wurde doch neben dem Testspiel am Samstag in Zuzenhausen gegen 1899 Hoffenheim auch das für Dienstag geplante Duell gegen den Siegburger SV bereits abgesagt. Bei der U21 läuft der Trainingsbetrieb hingegen unverändert weiter. Am Samstag (14 Uhr) in Hünfelden testet die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann gegen Bayern Alzenau.