Der 1. FC Köln verzeichnet den nächsten Abgang: Mittelfeldspieler Vincent Koziello, der bereits für die Rückrunde der vergangenen Saison an den Paris FC verliehen wurde, schließt sich erneut auf Leihbasis einem neuen Klub an. Dieses Mal darf sich der portugiesische Erstligaaufsteiger CD Nacional über Koziello freuen.
Kölns Sportchef Horst Heldt ist damit seiner Aufgabe, den Kader auf eine gewisse Größe zu verkleinern, einen weiteren Schritt näher gekommen. Der 24-Jährige hatte vor seinem Wechsel nach Paris in den Planungen von Cheftrainer Markus Gisdol keine Rolle gespielt und tut dies dem Anschein nach auch weiterhin nicht.
Immerhin: In Paris war der Mittelfeldspieler gesetzt, auch wenn er letztlich aufgrund der Corona-Krise nicht auf viele Einsätze gekommen war. Bis Anfang März war er sechsmal in der Startelf des französischen Zweitligisten gestanden. Nun soll seine Entwicklung beim CD Nacional auf der portugiesischen Insel Madeira fortgeführt werden.
Heldt: "Mit Vincent war klar besprochen, dass es für ihn bei uns nicht weitergeht. Es freut uns, dass er einen tollen Club mit einer guten sportlichen Perspektive gefunden hat und wünschen ihm viel Erfolg für die Saison." In Köln steht Koziello noch bis 2022 unter Vertrag.
Terodde für Hack Plant der FCN den Tausch mit Köln?
Er ist U21-Nationalspieler, sammelte erste Zweitligaerfahrung und war in einer tristen Club-Saison einer der wenigen Lichtblicke: Robin Hack steht nicht nur beim 1. FC Nürnberg hoch im Kurs. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, soll der Bundesligist vom Rhein bereits ein konkretes Angebot unterbreitet haben. Ein kolportierter Wunschspieler Heckings könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.
Steht Robin Hack beim FCN vor dem Absprung?
Im ersten Test der neuen Saison stand er noch auf dem Platz, eine Halbzeit lang durfte Robin Hack beim 1:0-Sieg in Regensburg das neue weiße Club-Dress - und sein unbestrittenes Können - zur Schau stellen. Eine Halbzeit, in der das FCN-Talent zwar nicht mit Toren oder Vorlagen auffiel, durch seine Schnelligkeit aber dennoch Akzente setzen konnte. Eine Halbzeit, die trotz des Testspielcharakters ein Kapitel in der noch jungen Karriere des 21-Jährigen darstellen könnte - oder anders gesagt: das Ende eines Kapitels.
Mit seiner Startaufstellung zeigte der neue Club-Coach Robert Klauß bereits im ersten Testspiel, dass jeder seine Chance bekommen würde: Zwei Neuzugänge und zwei Eigengewächse standen von Beginn an auf dem Platz. Auch an einem neuen System versuchte sich der 35-Jährige. Es klappte noch nicht alles und auch der 1:0-Sieg in Regensburg darf nicht überbewertet werden, macht aber doch Hoffnung auf einen guten Saisonstart - ebenfalls gegen den Jahn.
Schon seit längerer Zeit wird der Youngster von anderen Klubs umworben, immer wieder sorgten Gerüchte über eine mögliche Rückkaufoption der TSG Hoffenheim, von der Hack im Sommer 2019 gekommen war, für Unruhe. Und auch wenn es diese Rückkaufoption laut Ex-Sportvorstand Robert Palikuca nicht (mehr) gibt, müssen sich die Verantwortlichen am Valznerweiher Sorgen um den Verbleib ihres Talents machen.
Berater kündigte "nächsten Schritt" an
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, steht Hack nun auf der Einkaufsliste des 1. FC Köln. Der flexible Offensivmann, der beim Club meist auf der linken Außenbahn zum Einsatz kam, soll der Wunschspieler des Bundesligisten sein. Hacks Berater, Jens Schöppenthau, erklärte bereits vor wenigen Tagen in der Bild-Zeitung, dass sein Schützling "in diesem Sommer den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte". Zudem sprach Schöppenthau von einem "konkreten, schriftlichen Angebot" aus dem Fußball-Oberhaus - im klaren Widerspruch zu den Aussagen Dieter Heckings, der erklärte, es würden noch "keine Anfragen" vorliegen.
Um die Verhandlungen voranzutreiben, soll der FC auch bereit sein, Zweitliga-Torgarant Simon Terodde (118 Treffer in 220 Partien) in Richtung Nürnberg ziehen zu lassen. Club-Kaderplaner Hecking habe bereits im vergangenen Jahr, damals noch als Trainer des Hamburger SV, Interesse an Terodde gezeigt. Ob dies auch jetzt noch gilt, wo Hecking mit einem geringeren Budget arbeiten muss, ist angesichts des Alters des Stürmers zumindest fraglich. Der dreifache Zweitliga-Torschützenkönig wurde im März 32 Jahre alt und blieb vergangene Saison bei den Geißböcken mit nur vier Saisontoren hinter den Erwartungen zurück.
Der Club kann mit Geduld in etwaige Verhandlungen gehen: Hacks Vertrag gilt noch bis 2023, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht. Möchte Köln oder ein anderer Bundesligist den 21-Jährigen loseisen, dürfte eine mittlere siebenstellige Ablösesumme fällig werden.
Bundesliga: Sechs Klubs zahlen wieder das volle Gehalt
Während der Unterbrechung der Bundesliga-Saison wegen der Coronakrise beherrschte das Thema Gehaltsverzicht die Schlagzeilen. In rascher Folge verkündeten seinerzeit die Klubs Regelungen mit den Mannschaften, ohne zwingend ins Detail zu gehen. Zur neuen Spielzeit sieht die Lage anders aus.
Laut eines Berichts von Sport Bild zahlen derzeit sechs Bundesliga-Vereine wieder die vollen Gehälter. Dabei handele es sich um Borussia Mönchengladbach, Union Berlin, Hertha BSC, den FSV Mainz 05, die TSG Hoffenheim und den VfB Stuttgart. Schon die große Streuung an Geschäftsmodellen und wirtschaftlichen Hintergründen dieser Gruppe von Klubs zeigt, dass es in der Bundesliga wohl kein Allgemeinrezept für das Thema Gehaltsverzicht gibt.
Bayern diskutiert noch, BVB verzichtet bis Jahresende
Bei einem Großteil der Liga wird eine Fortführung des teilweisen Verzichts auf Gehälter seitens der Mannschaften zur neuen Saison neu bewertet. Der Fall soll das etwa beim FC Bayern, FC Schalke 04, 1.FC Köln und Werder Bremen sein. Bereits fest steht dem Magazin zufolge derweil, dass die Profis von Borussia Dortmund und RB Leipzig bis Jahresende verzichten. Dies gelte, sofern nicht wider Erwarten schon vor 2021 wieder Vollauslastung in den Stadien erlaubt sein sollte. Eine teilweise Rückkehr von Zuschauern mache jedenfalls beim BVB keinen Unterschied.
Kölner Stadtdechant versteht FC-Reaktion auf Kritik an Moschee-Trikots "Wer ausgrenzt, muss selbst mit Ausgrenzung rechnen"
Ärger rund um den 1. FC Köln: Die Trikots der neuen Bundesliga-Saison bilden eine Skyline mit Dom und Moschee ab. Einen Fußballfan hat das zum Austritt bewogen. Stadtdechant Robert Kleine versteht das Vorgehen des Fußballclubs.
DOMRADIO.DE: Dom und Moschee, beide finden sich auf dem neuen Trikots des 1. FC Köln. Vorab: Wie finden Sie das?
Msgr. Robert Kleine (Kölner Stadt- und Domdechant): Der 1. FC Köln ist natürlich mit unserer Stadt verbunden. Dazu gehören auf der Skyline der Dom, Groß St. Martin, auch die Lanxess-Arena. Jetzt hat man die Moschee dazu genommen. Besondere Bauwerke in unserer Stadt. Da könnte man sicherlich auch die Synagoge noch dazu nehmen. Aber die Moschee ist bekannter. Und was soll ich dagegen haben? All diese Gebäude gehören zu Köln und machen die Skyline aus.
DOMRADIO.DE: Nun kündigt ein FC-Fan die Vereinsmitgliedschaft, weil er sich an der Moschee als Symbol stört.
Kleine: Also er schreibt ja auch, dass der FC eine Glaubensgemeinschaft sei. Das ist er ja nun nicht. Einige glauben an ihn und hoffen auf ihn. Das tue ich auch. Aber es ist natürlich keine Religionsgemeinschaft. In unserer Stadt haben wir ein gutes Miteinander aller Religionsgemeinschaften. Es gibt den Rat der Religionen, und wenn ich jetzt, weil ein Symbol, ein Gebäude zu sehen ist, aus einem Verein austrete, ist das natürlich unbenommen.
Die Reaktion des Vereins kann ich verstehen. Der FC ist kein christlicher, kein katholischer Verein, sondern ein Fußballverein, der allen offensteht. Natürlich gibt es auch viele muslimische Fans – und die freuen sich sicherlich, dass die Moschee abgebildet ist. Die steht ja auch für den Islam, für die Offenheit in unserer Stadt und nicht nur für Ditib. Denn natürlich gibt es viele Muslime, die nicht türkischer Herkunft sind.
DOMRADIO.DE: Gerade die Offenheit, die sie ansprechen, die ist ja ganz wichtig, gerade auch im Sport, gerade auch im Fußball. Der 1. FC Köln hat ja diese Kündigung des Vereinsmitglieds ausdrücklich begrüßt.
Kleine: Das mit der Glaubensgemeinschaft ist natürlich eine etwas polemische Äußerung des Fans gewesen und da kann der FC nicht hinter stehen. Der FC setzt so noch einmal ein Zeichen, so wie er das auch immer wieder gegen Diskriminierung und Rassismus tut und sagt: Wenn wir Fans haben, die so ein enges Bild haben, dann müssen wir sie auch ziehen lassen. In den sozialen Netzwerken hat das auch dafür gesorgt, dass der FC dafür positive Kritik bekommt und sagt: Wer ausgrenzt, muss selbst mit Ausgrenzung rechnen.
DOMRADIO.DE Dann steht in diesem Kündigungsschreiben auch noch, er habe die Vermutung, der Fan, dass in der nächsten Saison die FC-Trikots dann rosa seien, um die Weltoffenheit perfekt zu machen. Konter des Vereins: Danke für die Idee mit dem Trikot.
Kleine: Ja, in all dem zeigt sich natürlich, dass in einer Stadt wie Köln, Menschen unterschiedlichen Glaubens, unterschiedlicher Lebensentwürfe, unterschiedlicher Orientierungen und Ideen leben. Die haben alle ihren Platz in einem Verein, in dem es um Fußball geht und wo ich mich als Fan mit den Spielern identifiziere und natürlich hoffe, dass der Verein gewinnt und einen guten Platz in der Liga erreicht. Der FC hatte ja das Motto "spürbar anders". Natürlich kann und muss ein solcher weltanschaulich neutraler Verein alle Menschen als Mitglieder haben können – natürlich ausgenommen derer, die explizit rassistisch sind oder diskriminierend. Deshalb steht das natürlich dem FC, zu sagen: Vielen Dank für die Anregung.
Der 1. FC Köln ist auf der Suche nach gezielten Verstärkungen für die kommende Saison. Bislang sind die Geißböcke lediglich auf der Suche nach einer Nummer zwei hinter Timo Horn fündig geworden. Doch auch im Angriff soll noch etwas passieren, zumal es Simon Terodde wohl zurück in die Zweite Liga zieht. Derweil steht Ismail Jakobs vor seinem Debüt im DFB-Dress.
Ron-Robert Zieler wird der erste Neuzugang des 1. FC Köln in diesem Sommer. Die Vereine und der Spieler sind sich bereits einig, einzig der obligatorische Medizincheck steht aktuell noch aus. Der Torhüter kehrt für ein Jahr von Hannover 96 zurück zu seinem Ausbildungsverein und soll Timo Horn herausfordern. Doch der Schlussmann soll mitnichten der einzige neue Spieler im Kader von Markus Gisdol bleiben. Vor allem in der Offensive sucht Horst Heldt noch nach Verstärkungen, zumal ein Transfer von Mark Uth aktuell kaum zu realisieren scheint und damit dringend eine Alternative für den Zehner benötigt wird.
Tauschgeschäft zwischen Nürnberg und dem FC?
Als Wunschlösung scheinen die Kölner ein Auge auf Robin Hack vom 1. FC Nürnberg geworfen zu haben. Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, soll der FC bereits ein Angebot für den U21-Nationalspieler abgegeben haben. Hack, der vorzugsweise auf der linken Außenbahn aktiv ist aber auch durch die Mitte kommen kann, wechselte 2019 von der TSG 1899 Hoffenheim nach Nürnberg und traf in der abgelaufenen Saison in 31 Spielen zehn Mal. Beim Klub besitzt der 21-jährige allerdings noch einen Vertrag bis 2023 und verfügt dem Vernehmen nach nicht über eine Ausstiegsklausel. Der FC müsste daher wohl tief in die Tasche greifen um den Offensivspieler zu verpflichten, den es nach der enttäuschenden Saison in Nürnberg nun wohl in die Bundesliga zieht. Möglich wäre jedoch auch ein Tauschgeschäft beider Vereine. So zeigt der 1. FC Nürnberg wohl Interesse an Simon Terodde. Der Kölner Angreifer kam in der abgelaufenen Saison nicht über die Reservisten-Rolle hinaus und hat sich zudem zum Ziel gesetzt, den Zweitliga-Torrekord von Sven Demandt zu knacken. Drei Tore fehlen dem Angreifer dafür aktuell noch. Was dazu passen würde: Nürnbergs neuer Sportvorstand Dieter Hecking hatte bereits zu seinen HSV-Zeiten ein Auge auf den 32-jährigen geworden. Möglich, dass sich der FC und Nürnberg somit bei diesem Deal einig werden könnten. Ob der FC Terodde allerdings überhaupt abgeben möchte, dürfte zunächst auch an einen möglichen Wechsel von Jhon Cordoba sowie die rätselhafte Verletzung von Anthony Modeste geknüpft sein.
Jakobs vor DFB-Debüt
Sollte Robin Hack jedoch tatsächlich am Geißbockheim aufschlagen, würde er womöglich auch auf einen baldigen Teamkollegen der Deutschen U21-Nationalmannschaft treffen. Während Hack bereits vier Mal für die DFB-Elf auf dem Platz stand (drei Tore), steht Ismail Jakobs vor seinen ersten Nominierung durch Trainer Stefan Kuntz. Jakobs wurde bislang noch in keine Junioren-Nationalmannschaft des DFB berufen und liebäugelte deshalb zuletzt mit einem Einsatz für den Senegal, der Heimat seines Vaters. Damit würden Jakobs Chancen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio ebenfalls steigen. Doch zunächst dürften für den Kölner Youngster zunächst die EM-Qualifikationsspiele gegen Moldawien und Belgien auf dem Plan stehen. Beide Partien finden Anfang September statt. Der FC müsste damit im Endspurt der Saisonvorbereitung auf seinen Flügelspieler verzichten.
Fan-Hammer Kölner Gesundheitsamt erlaubt Zuschauer bei FC-Tests
Das ist eine kleine Sensation und ein echter Hoffnungsschimmer in der tristen Corona-Zeit!
Bei den FC-Testspielen am Samstag gegen Blau-Weiß Lohne und Deutz 05 dürfen erstmals seit langer Zeit wieder Zuschauer ins Stadion.
200 Fans dürfen bei Tests des 1. FC Köln ins Stadion
Insgesamt 200 FC-Fans können das Spiel live am Geißbockheim verfolgen. Das Kölner Gesundheitsamt hat die Freigabe für eine Teilöffnung des Franz-Kemer-Stadions bei den anstehenden Tests erteilt.
Kostenlose Tickets gibt es ab sofort online nur für Mitglieder. Die Karten gelten für beide Spiele. Ein Zuschauerwechsel zwischen den Partien ist nicht möglich.
Es wird ausschließlich Sitzplätze geben, auf der Tribüne müssen die Abstände eingehalten werden. Beim Betreten und Verlassen des Franz-Kremer-Stadions und auf dem Weg zum Sitzplatz gilt Maskenpflicht. Der FC bittet darum, die Maske auch während des Spiels auf der Tribüne zu tragen.
„Der FC freut sich, dass am Wochenende wieder Fans unsere Spiele sehen und das Team unterstützen können. Das Funktionieren des genehmigten Konzepts hängt entscheidend von der Mithilfe und der Disziplin jedes einzelnen Stadionbesuchers ab. Wir tragen alle gemeinsam die Verantwortung dafür, dass dieser kleine Schritt zurück in die Normalität gelingt und die nach wie vor wichtigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht unterlaufen werden", heißt es zu der freudigen Nachricht auf der Klub-Homepage.
Testsieg gegen Porz fand noch ohne Zuschauer statt
Am Dienstag absolvierte FC sein erstes Testspiel in Vorbereitung auf die Saison 2020/21. Beim 5:0-Sieg waren noch keine Zuschauer zugelassen, nun hat sich das Gesundheitsamt offenbar für einen Kurswechsel entschieden.
1. FC Köln trennt sich von Mediendirektor Wolf verkündet Trennung von Tobias Kaufmann
Der 1. FC Köln und Mediendirektor Tobias Kaufmann gehen getrennte Wege. Das bestätigte Präsident Werner Wolf am Mittwoch beim virtuellen Mitgliederstammtisch des Vereins. „Ich kann bestätigen, was im Geißbockheim bereits über die Flure geistert: Tobias Kaufmann, unser Mediendirektor, wird uns verlassen. Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Er hat in den vergangenen sieben Jahren viel für unseren Klub geleistet. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist gefallen. Herr Kaufmann wird den FC verlassen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen. Wir sind ihm überaus dankbar für seine Leistung in den vergangenen sieben Jahren.“
Bewegung in der FC-Führung Bosse trennen sich von Medienchef Kaufmann
Paukenschlag beim 1. FC Köln: Kurz vor Saisonbeginn trennt sich der Klub von seinem Leiter Medien und Kommunikation, Tobias Kaufmann (44). Das gab das Präsidium im Talk mit den Mitgliedern bekannt. Eher unterkühlt verkündete Präsident Werner Wolf (63) neben seinen Vizes Eckhard Sauren (48 ) und Carsten Wettich (40) im virtuellen Talk, dass man sich auf dieser Position künftig anders aufstellen wolle.
Kaufmann war Vertrauter von Schumacher und Ritterbach
Auch im Mitglieder-Rat gab es in den vergangenen Jahren kaum Vertrauen zum leitenden Angestellten der KGaA. Kaufmann hatte den alten Vorstand, vor allem auch Toni Schumacher (66) und Markus Ritterbach (57), der ihn einst zum FC holte, stark unterstützt.
Kaufmann hatte seine Rolle als Markenkommunikator mitunter sehr offensiv interpretiert und auch auf Social Media so manchen Kampf gefochten. Kritik wurde immer wieder von FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) abgeschmettert, der sich stets schützend vor seine leitenden Angestellten gestellt hatte.
Wolf dankt Kaufmann für sieben Jahre
Präsident Werner Wolf erklärte: „Ich kann bestätigen, was im Geißbockheim bereits über die Flure geistert: Es stimmt, Tobias Kaufmann, unser Mediendirektor, wird uns verlassen. Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Er hat in den vergangenen sieben Jahren viel für unseren Klub geleistet. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist gefallen. Herr Kaufmann wird den FC verlassen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen. Wir sind ihm überaus dankbar für seine Leistung in den vergangenen sieben Jahren.“
Unbefristeter Vertrag: Abfindung für Kaufmann
Im Zuge der Verpflichtung des damaligen Pressesprechers Alex Jacob wurde Kaufmanns Vertrag in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis umgewandelt, es wird also auch hier eine Abfindung fällig.
Der 44-Jährige war 2013 vom Kölner Stadt-Anzeiger ans Geißbockheim gewechselt, zuletzt erntete die von ihm initiierte Saison-Doku „24/7 FC“ viel Lob. Die Doku soll auch in der neuen Saison weitergehen, hatte Wehrle jüngt angekündigt.
Rechter Shitstorm wegen Moschee-Tweet
Kritik gab es dagegen zuletzt an der Kommunikation mit den Dauerkarten-Kunden über einen Verzicht ihrer Beiträge. Der Shitstorm aus der rechten Szene, der sich aufgrund eines Tweets über die Moschee auf dem Kölner Trikot über den FC entlud, dürfte dagegen nicht zu der Entscheidung beigetragen haben.
Einen Nachfolger für Kaufmann gibt es noch nicht, als Leiterin der Stabstelle Presse fungiert weiterhin Lil Zercher.
von: Alexander von Schönburg veröffentlicht am 12.08.2020 - 22:41 Uhr
Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob der Islam zu Deutschland gehört. Selbstverständlich tut er das.
Es ist auch nachvollziehbar, dass der 1. FC Köln seine Fangemeinde ehren will, zu der natürlich nicht nur Christen gehören.
Armselig ist die anbiedernde Art, wie das der traditionsreiche Fußballklub gerade versucht.
Die Trikots der Spieler mit einer Fantasie-Silhouette von Köln zu versehen, auf der die größte Moschee der Stadt plötzlich ebenso groß neben dem Wahrzeichen der Stadt, dem Dom, steht, ist ein Zeichen, dass dem Klub-Management jedes Gespür für die eigene Identität abhandengekommen ist.
Dass die so prominent auf dem Trikot abgebildete Moschee zur DITIB gehört, die vom türkischen Religionsministerium gesteuert wird, macht die wohlwollend gemeinte Aktion erst recht zum Skandal.
Was will der FC damit sagen? Dass er für Vielfalt und gleichzeitig Erdogans verlängerten Arm steht? Köln gilt im Volksmund als „die Domstadt“. Nicht als Dom- und DITIB-Stadt. Klassisches Eigentor.
Unterschrift am heutigenDonnerstag Mit FC-Maske: Hier fährt Zieler zum Medizincheck
Der Weltmeister legt beim 1. FC Köln los! Ron-Robert Zieler (31) nimmt erstmals am Training teil. Am Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr absolvierte der Keeper, der leihweise von Hannover 96 kommt, den Medizincheck in der MediaPark-Klinik – schon „eingekleidet“ mit FC-Maske. Die finale Unterschrift soll am Donnerstagmorgen erfolgen.
Zieler absolviert Donnerstag sein erstes Training beim 1. FC Köln
Erst setzt Zieler sein Autogramm unter den Einjahres-Kontrakt, dann geht der gebürtige Kölner direkt in die Vollen. Um 10 Uhr am Donnerstag steht Zieler zum ersten Mal mit seinen neuen FC-Kollegen auf dem Trainingsplatz.
Bereits nach dem Testspiel gegen Porz (5:0) verriet Sportboss Horst Heldt (50), es sei alles klar mit dem Köln-Rückkehrer. „Der Plan ist, dass er am Donnerstag auf dem Trainingsplatz steht. Es ist eine Leihe für ein Jahr ohne weitere Option und ohne Transfergebühr“, bestätigte Heldt entsprechende Nachfragen.
Zieler soll beim 1. FC Köln Druck auf Timo Horn machen
Nach einem negativen Corona-Test vom Dienstag wurde Zieler am Mittwoch von Teambetreuer Denis Lapaczinski (38 ) in die MediaPark-Klinik gefahren, um dort die aufwendigen sportmedizinischen Untersuchungen zu absolvieren.
Künftig soll der Weltmeister von 2014 (ohne Einsätze hinter Manuel Neuer und Roman Weidenfeller) Druck auf Stammkeeper Timo Horn (27) ausüben- und in die Bresche springen sollte Kölns unangefochtene Nummer eins wackeln.
Marcel Risse kurz vor der Unterschrift bei Viktoria Köln
Nicht nur bei Ron-Robert Zieler blieb die offizielle Bestätigung des Wechsels am Mittwoch aus, auch bei Marcel Risse (30) ist die Tinte trotz weit fortgeschrittener Gespräche mit Viktoria Köln noch nicht trocken. Der FC-Routinier muss noch den Medizincheck absolvieren, ehe die letzten Formalitäten geklärt werden können.
Es deutet daraufhin, dass Risse nicht sofort mit ins Trainingslager nach Berlin fahren wird, sondern nachreist, wenn alles endgültig unter Dach und Fach ist.
Heldt äußert sich verhalten zum Wechsel von Risse
Horst Heldt wollte sich unterdessen nicht konkret zu dem bevorstehenden Transfer äußern. „Die Gespräche laufen. Wir sind in alles involviert. Zu seiner Personalie will ich aber eigentlich nichts sagen. Das soll Marcel selbst machen oder der aufnehmende Verein.“
Wie bei Zieler wird mit der Verkündung des Transfers am Donnerstag zu rechnen sein.
Mit Obuz ins Trainingslager? FC zieht auch Cestic hoch
Der 1. FC Köln setzt weiterhin konsequent auf seinen Nachwuchs. Neben Jens Castrop haben die Kölner nun zwei weitere Talente für die Vorbereitung zu den Profis hochgezogen. Auch Marvin Obuz und Sava Cestic dürfen sich in den kommenden Tagen und Wochen Markus Gisdol und seinem Trainerteam empfehlen.
Die Startaufstellung des 1. FC Köln gegen die SpVg Porz war bereits ein klarer Hinweis darauf, wie die Zukunft der Geißböcke aussehen könnte. Mit Jan Thielmann, Jens Castrop, Robert Voloder, Noah Katterbach und Ismail Jakobs standen fünf Youngster aus dem eigenen Nachwuchs in der ersten Elf. Nach gut einer halben Stunde wurde zudem noch Marvin Obuz für den angeschlagenen Simon Terodde eingewechselt.
Es gibt kein Zeitfenster
Der 18-jährige Offensivspieler stieß kurzfristig für Tim Lemperle zur Gisdol-Truppe, der aufgrund des positiven Covid-19-Tests noch einige Tage fehlen wird. Nun hat Obuz, wie Thielmann und Castrop Deutscher B-Jugend-Meister von 2019, die Chance sich bei den Profis zu zeigen. Ob der Rechtsaußen zur U19 zurückkehrt, sobald Lemperle wieder einsatzfähig ist, steht derweil noch nicht fest, wie Horst Heldt am Dienstag am Rande des Testspiels gegen Porz erklärte. „Durch die Corona-Fälle haben wir Obuz hochgezogen. Er hat jetzt die Möglichkeit in jedem Training zu zeigen, dass er bei uns bleibt. Es gibt kein Zeitfenster, nach dem er zurück zur U19 geht“, sagte der Geschäftsführer und fand gleichzeitig lobende Worte für den Youngster: „Er macht das gut, deswegen spricht nichts dagegen es so zu belassen. Dennoch müssen wir abwarten, wie sich der Kader entwickelt.“ Durch den Abgang von Kingsley Schindler und der wahrscheinlichen Leihe von Marcel Risse ist der FC aktuell auf der rechten Außenbahn aber ohnehin aktuell eher unterbesetzt. Einzig Jan Thielmann und mit Abstrichen Dominick Drexler und Florian Kainz sind Kandidaten für diese Position. Letzterer sieht sich aber genau wie auch Tim Lemperle vorwiegend über die linke Seite kommend. So dürfte sich Obuz zumindest Chancen ausrechen, die gesamte Vorbereitung mit den Profis absolvieren zu können.
Auch Cestic zu den Profis hochgezogen
Gleiches gilt auch für Sava Cestic. Der Innenverteidiger wird ab sofort ebenfalls mit den Profis trainieren. „Wir haben Sava hochgezogen. Er bleibt definitiv in der Vorbereitung bei uns“, berichtete Heldt. Der 19-jährige ist eigentlich vorerst für die U21 eingeplant, durfte sich aber bereits im letzten Winter-Trainingslager in Benidorm dem Trainerteam zeigen. Und auch in Donaueschingen wird Cestic genau wie Jens Castrop mit dabei sein. Ob auch Obuz die Reise nach Baden-Württemberg mit antreten darf, entscheidet sich wohl erst in den kommenden Tagen.
Medien- und Kommunikationschef mit sofortiger Wirkung freigestellt Köln trennt sich überraschend von Kaufmann
Für die Öffentlichkeit überraschend, verkündete der Vorstand des 1. FC Köln gestern eine brisante Personalie: Tobias Kaufmann (44) wird ab sofort nicht mehr als Medien- und Kommunikationschef für die 1. FC Köln KGaA arbeiten, der Journalist wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Präsident Werner Wolf wurde im "Kölner Stadtanzeiger" so zitiert: "Ich kann bestätigen, was im Geißbockheim bereits über die Flure geistert: Tobias Kaufmann, unser Mediendirektor, wird uns verlassen. Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Er hat in den vergangenen sieben Jahren viel für unseren Klub geleistet. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist gefallen. Herr Kaufmann wird den FC verlassen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen. Wir sind ihm überaus dankbar für seine Leistung in den vergangenen sieben Jahren."
Mehrere Awards unter der Regie Kaufmanns
Überraschend kommt die Nachricht dennoch, weil es keine offen liegenden Gründe für diesen Schritt gibt. Kaufmann gilt in der Branche als kompetente Fachkraft, ist bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle sehr beliebt. Zudem holte die Abteilung Medien/Kommunikation/Öffentlichkeit in den siebeneinhalb Jahren unter seiner Regie mehrere Awards (unter anderem den "Deutschen Preis für Online-Kommunikation 2018"). Zuletzt wurde die von ihm initiierte Klubdoku "24/7 FC" bundesweit gelobt. Bekannt ist jedoch auch, dass er mit den Vorsitzenden des einflussreichen Mitgliederrates des FC, Stefan Müller-Römer und Carsten Wettich, argumentativ häufiger über Kreuz lag.
Die Tatsache, dass Präsident Wolf die Nachricht zu Beginn eines virtuellen Mitglieder-Stammtisches verkündete, verblüfft insofern, als Kaufmann Angestellter der KgaA ist und der Geschäftsführung untersteht. Von Verwerfungen zwischen dieser und dem Angestellten ist nichts bekannt. Wurde diese gedrängt, sich von diesem Mitarbeiter zu trennen? Allerdings: Die Satzung des 1. FC Köln sieht vor, dass der Vorstand die komplette Geschäftsführung hätte entlassen können, wäre aus dieser Etage eine Weigerung gekommen.
Trennung dürfte teure Angelegenheit für den FC werden
So oder so wird es eine teure Angelegenheit in finanziell schwierigen Zeiten für den Klub. Kaufmann - der unbefristet angestellt war - dürfte eine satte Abfindung zugesprochen bekommen. Seltsam mutet zudem der Zeitpunkt der Trennung an: Mitten in der Saisonvorbereitung, vor den MediaDays der DFL und der Organisation eines Trainingslagers mit vielen Presseterminen, wird eigentlich jeder Mitarbeiter gebraucht. Tobias Kaufmann war für eine Stellungnahme am Mittwoch nicht zu erreichen.
Köln-Angreifer Simon Terodde im Fokus von HSV, Nürnberg und Bochum
Simon Terodde steht beim 1. FC Köln offenbar auf dem Abstellgleis. Mit dem Hamburger SV, 1. FC Nürnberg und VfL Bochum sollen gleich drei Zweitliga-Klubs Interesse am 32-Jährigen zeigen.
Um Simon Terodde bahnt sich wohl ein Dreikampf an. Wie verschiedene Medien berichten, bemühen sich der Hamburger SV, 1. FC Nürnberg und VfL Bochum um die Dienste des 32-jährigen Angreifers. Beim 1. FC Köln soll Terodde unter Trainer Markus Gisdol keine Rolle mehr spielen. Laut Bild deutet "fast alles" auf einen Abschied aus der Domstadt hin.
"Wir sind in einem guten Austausch. Und wenn einer nicht spielt, macht er sich natürlich Gedanken. Aber es gibt auch kein Angebot. Er ist sehr wertvoll für uns. Von daher haben wir nicht den Drang, ihn abzugeben. Aber – alles ist möglich", zitiert die Bild Kölns Sport-Boss Horst Heldt. Teroddes Vertrag in Köln läuft noch bis Sommer 2021. 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt soll der 32-Jährige aktuell verdienen. Seinen Marktwert schätzt transfermarkt.de auf 2,4 Millionen Euro.
HSV geht wohl bis an die Gehaltsobergrenze
Für den Hamburger SV komme laut Bild nur ein Modell infrage: Köln lässt Terodde inklusive Abfindung ablösefrei gehen, der Angreifer gibt sich mit einem Einjahresvertrag in Hamburg zufrieden. Und dabei würde der Klub wohl mit einem Gehalt von 600.000 Euro an die Obergrenze gehen. Beim 1. FC Nürnberg beschäftigt sich ein Ex-Hamburger wohl auch mit einem Terodde-Transfer - der frühere Coach Dieter Hecking. Der neue Sportvorstand des "Clubs" wollte den Angreifer schon als HSV-Trainer holen.
Der Kölner Stadtanzeiger verbindet eine mögliche Terodde-Verpflichtung mit Nürnberg-Star Robin Hack. Der U21-Nationalspieler des 1. FC Nürnberg sei der Wunschspieler des Effzeh in diesem Transferfenster. Ein Tausch sei denkbar. Köln müsste für Hack aber wohl noch eine ordentliche Summe obendrauf legen. Hack besitzt im bis 2023 geltenden Vertrag keine Ausstiegsklausel, der Marktwert wird auf 3,5 Millionen Euro beziffert.
Schlägt Bochum nur bei Ganvoula-Verkauf zu?
Für den VfL Bochum komme laut Bild ein Transfer nur bei einem Verkauf von 16-Tore-Mann Silvère Ganvoula infrage. Der Kongolese wolle den nächsten Schritt machen, Interessenten geben angeblich in Kürze eine Millionen-Offerte für den 24-Jährigen ab. Terodde spielte bis 2016 für den Revierklub und erzielte dabei 47 Tore in 72 Pflichtspielen.
„Anspruch, spielen zu wollen" FC macht Leihe von Weltmeister Zieler perfekt
Der Weltmeister-Deal ist offiziell! Seit Tagen berichtete EXPRESS über den bevorstehenden Wechsel von Ron-Robert Zieler (31) zum 1. FC Köln, am Donnerstagmorgen verkündete der Klub dann die Leihe des Torhüters für ein Jahr.
„Es ist schön, zum FC zurückzukehren. Als das Angebot kam, musste ich nicht lange überlegen. Ich hatte gute Gespräche mit Horst Heldt und Andreas Menger und ich freue mich riesig über die Chance, jetzt wieder in meiner Geburtsstadt zu spielen“, sagte der Keeper bei seiner Vorstellung. Zieler wird mit der Rückennummer 16 auflaufen.
„Mit Ron haben wir einen Keeper gefunden, der genau in unser Profil passt. Er bringt die Qualität und die Erfahrung mit, die wir auf dieser Position unbedingt brauchen. Und er ist bereit, die Rolle, die wir gemeinsam definiert haben, zu 100 Prozent zu anzunehmen: Als Nummer zwei mit dem Anspruch, spielen zu wollen“, sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt.
Zieler absolviert heute bereits sein erstes Training beim 1. FC Köln
Am Donnerstag setzte Zieler dann sein Autogramm unter den Einjahres-Kontrakt, dann ging der gebürtige Kölner direkt in die Vollen. Um 10 Uhr stand Zieler zum ersten Mal mit seinen neuen FC-Kollegen auf dem Trainingsplatz.
Bereits nach dem Testspiel gegen Porz (5:0) verriet Sportboss Horst Heldt (50), es sei alles klar mit dem Köln-Rückkehrer. „Der Plan ist, dass er am Donnerstag auf dem Trainingsplatz steht. Es ist eine Leihe für ein Jahr ohne weitere Option und ohne Transfergebühr“, bestätigte Heldt entsprechende Nachfragen.
Zieler soll beim 1. FC Köln Druck auf Timo Horn machen
Nach einem negativen Corona-Test vom Dienstag wurde Zieler am Mittwoch von Teambetreuer Denis Lapaczinski (38 ) in die MediaPark-Klinik gefahren, um dort die aufwendigen sportmedizinischen Untersuchungen zu absolvieren.
Künftig soll der Weltmeister von 2014 (ohne Einsätze hinter Manuel Neuer und Roman Weidenfeller) Druck auf Stammkeeper Timo Horn (27) ausüben- und in die Bresche springen sollte Kölns unangefochtene Nummer eins wackeln.
Marcel Risse kurz vor der Unterschrift bei Viktoria Köln
Nicht nur bei Ron-Robert Zieler blieb die offizielle Bestätigung des Wechsels am Mittwoch aus, auch bei Marcel Risse (30) ist die Tinte trotz weit fortgeschrittener Gespräche mit Viktoria Köln noch nicht trocken. Der FC-Routinier muss noch den Medizincheck absolvieren, ehe die letzten Formalitäten geklärt werden können.
Es deutet daraufhin, dass Risse nicht sofort mit ins Trainingslager nach Berlin fahren wird, sondern nachreist, wenn alles endgültig unter Dach und Fach ist.
Horst Heldt wollte sich unterdessen nicht konkret zu dem bevorstehenden Transfer äußern. „Die Gespräche laufen. Wir sind in alles involviert. Zu seiner Personalie will ich aber eigentlich nichts sagen. Das soll Marcel selbst machen oder der aufnehmende Verein.“
Wie bei Zieler wird mit der Verkündung des Transfers am Donnerstag zu rechnen sein.
Erster Neuzugang perfekt Zieler kehrt zum FC zurück!
Der 1. FC Köln hat am Donnerstag den ersten Neuzugang der Saison 2020/21 perfekt gemacht. Wie erwartet präsentierten die Geißböcke Ron-Robert Zieler als neue Nummer zwei, der Stammkeeper Timo Horn in den kommenden Monaten Konkurrenz um den Platz zwischen den Pfosten machen soll. Der 31-jährige kommt auf Leihbasis von Hannover 96 zum FC.
Die Spatzen pfiffen es nicht erst seit Sonntag von den Dächern, Horst Heldt hatte das Interesse bereits am Donnerstag bestätigt und sich zuletzt noch einmal mit Zieler getroffen. Am Dienstag dann kam Zieler ans Geißbockheim und machte mit dem Medizincheck und der Vertragsunterschrift den Deal am Mittwoch perfekt. Damit kehrt der 31-jährige nach 15 Jahren zum 1. FC Köln zurück. Der ehemalige Nachwuchstorhüter der Geißböcke übernimmt den Posten der Nummer zwei mit der klaren Aufgabe, Timo Horn als Nummer eins gefährlich zu werden.
„Mit Ron haben wir einen Keeper gefunden, der genau in unser Profil passt“, sagte Sportchef Horst Heldt. „Er bringt die Qualität und die Erfahrung mit, die wir auf dieser Position unbedingt brauchen. Und er ist bereit, die Rolle, die wir gemeinsam definiert haben, zu 100 Prozent zu anzunehmen: als Nummer zwei mit dem Anspruch, spielen zu wollen.“ Damit formulierte Heldt nochmals, dass Horn zwar als Platzhirsch in den Konkurrenzkampf gehen wird, Zieler aber als Herausforderer eine realistische Chance bekommen soll diesen Kampf zu gewinnen.
Am Donnerstag um 10 Uhr wird Zieler erstmals auf dem Trainingsplatz stehen. „Es ist schön, zum FC zurückzukehren. Als das Angebot kam, musste ich nicht lange überlegen“, sagte der ehemalige Nationaltorhüter (sechs Länderspiele, Weltmeister 2014 ohne Einsatz). „Ich hatte gute Gespräche mit Horst Heldt und Andreas Menger und ich freue mich riesig über die Chance, jetzt wieder in meiner Geburtsstadt zu spielen.“ Zieler bekommt die Nummer 16. Die einjährige Leihe soll laut Heldt keine Kaufoption beinhalten.
Viel Arbeit für Horst Heldt Die drei großen Fragezeichen im FC-Sturm
Die drei Fragezeichen im FC-Sturm...
In keinem Mannschaftsteil herrscht vor der neuen Saison so viel Ungewissheit wie im Angriff. Toptorjäger Jhon Cordoba (27) will seinen Vertrag bislang nicht verlängern, liebäugelt eher mit einem Wechsel in die englische Premier League. Anthony Modeste (32) plagen rätselhafte Knieprobleme. Und Simon Terodde (32) plant seinen Absprung – der Tor-Rekord in der 2. Liga lockt. Viel Arbeit für FC-Boss Horst Heldt.
Zukunft von Cordoba beim 1. FC Köln ungewiss
Geht er oder bleibt er? Das ist die wohl wichtigste Frage im Kölner Transfersommer. Finanziell wäre ein Verkauf des Kolumbianers sicher dringend nötig, doch kann sich der FC den Verlust seiner Lebensversicherung sportlich leisten?
Horst Heldt möchte den Stürmer unbedingt halten, doch das Angebot war der Cordoba-Seite zu niedrig, nachgebessert wurde bisher nicht. Daher prüft Cordoba andere Optionen - wie die finanziell deutlich lukrativere Premier League. Der FC Everton mit Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti hat sich bereits in Stellung gebracht. Cordoba selbst will abwarten, wie sich die (personelle) Situation beim FC entwickelt.
Das Paradoxe: Er hofft auf Verstärkungen, die aber ohne seinen Verkauf nicht drin sind. Eine verzwickte Situation. „Der FC hat bisher keine Verstärkungen geholt, ich bleibe aber ruhig, da ich noch ein Jahr Vertrag habe. Man hat mich hier immer gut behandelt, ich überlasse es deshalb meinem Berater und Horst Heldt alles zu regeln. Ich bin jetzt erst einmal froh, noch ein Jahr Vertrag zu haben, alles andere wird man sehen“, sagte er gegenüber kolumbianischen Medien. Ausgang offen.
Modeste plagt sich mit gesundheitlichen Problemen herum
Beim Franzosen ist es vor allem die Gesundheit, die den FC-Verantwortlichen Sorgen bereitet. Modeste leidet unter rätselhaften Knieproblemen, deren Ursprung bisher noch nicht gefunden werden konnten. Nach einer für ihn unbefriedigenden Saison mit zu wenig Spielzeit und zu wenig Toren, wollte der Publikumsliebling diese Saison neu angreifen.
Doch ausgerechnet in der wichtigen Vorbereitungsphase bremst Modeste eine rätselhafte Verletzung. „Es ist ärgerlich, dass Tony jetzt nicht das Programm mitmachen kann. Es wäre für ihn und für uns sehr wichtig“, sagt Heldt und benennt das Problem: „Es zwickt und die Problematik ist, dass es sich nicht genau lokalisieren lässt. Er hat alle Untersuchungen schon durch, aber es ist einfach nichts zu finden. Wir müssen geduldig bleiben. Die Probleme hat er schon länger.“
Sogar das Trainingslager in Donaueschingen (20. bis 29. August) ist für den ehrgeizigen Stürmer in Gefahr. „Wir werden sehen, ob er mit ins Trainingslager fährt. Wir hoffen und planen, dass das möglich ist“, sagt Heldt.
Terodde strebt einen Abgang Richtung 2. Liga an
Nach EXPRESS-Informationen möchte der Aufstiegs-Torschützenkönig nach der enttäuschenden Saison 2019/20 in die 2. Liga wechseln, um den Tore-Rekord von Sven Demandt (55) zu knacken – nur noch drei Treffer fehlen ihm. Mit dem HSV, Bochum und Nürnberg zeigen mehrere Teams Interesse. Aber: Spielt der FC da überhaupt mit? Heldt sagt: „Es gibt keine Notwendigkeit Simon abzugeben. Es gibt auch kein Angebot. Wir sind mit ihm im exzellenten Austausch. Er fühlt sich sehr wohl hier. Wenn einer aus seiner Sicht zu wenig gespielt hat, macht man sich immer Gedanken.“
Der FC-Manager ergänzt: „Er ist sehr wertvoll für uns, wir werden einen gemeinsamen Weg finden. Alles ist möglich. Wir haben nicht den Drang ihn abgeben zu wollen.“
Es sei denn, man bekäme bei einem Geschäft einen sinnvollen Gegenwert. So wie im Fall von Robin Hack (21). Der U-Nationalspieler hat in Nürnberg mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und das Interesse aus Köln geweckt.
Hecking dementiert Angebot des 1. FC Köln für Robin Hack
Obwohl Club-Boss Dieter Hecking es öffentlich dementiert, hat der FC bereits ein konkretes Angebot für den Offensivspieler abgegeben. „Wir können nicht ganz nachvollziehen, warum Herr Hecking diese Aussagen so getroffen hat. Dem Klub liegt für Robin schon seit mehreren Tagen ein konkretes, schriftliches Angebot eines Bundesligisten vor“, sagt Hack-Berater Jens Schöppenthau.
„Robin hat sich beim Club sehr wohlgefühlt, aber er hat schon vor Monaten dem alten Management mitgeteilt, dass er in diesem Sommer den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte“, fährt Schöppenthau fort und sagt, dass Hecking „gleich an seinem ersten Arbeitstag“ über Hacks Wechselabsichten informiert wurde. Ein Tauschgeschäft könnte die Lösung für alle Parteien sein.
Die drei Fragezeichen im FC-Sturm werden Horst Heldt noch die kommenden Wochen- wenn nicht sogar Monate (das Transferfenster schließt erst im Oktober) beschäftigen.
Kommentar zum FC in der Finanzkrise Endlich nimmt das Präsidium Fahrt auf
Die Corona-Pandemie mit nicht enden wollenden wirtschaftlichen Einbußen, dazu trotz Klassenerhalt eine sportlich ungewisse Situation. Gerade als für den Vorstand um Werner Wolf (63) es im Frühjahr mit der Siegesserie anfing, langsam Spaß im Amt zu machen, fingen die wirklichen Probleme für den 1. FC Köln erst an.
Überschuldungsszenario droht beim 1. FC Köln
Den 1. FC Köln trifft die Corona-Krise mit voller Wucht. Schon zum Ende der nächsten Saison wird das einst über 38 Millionen Euro betragende Eigenkapital aufgebraucht sein, sollten in absehbarer Zeit keine Spiele mit Zuschauern stattfinden, ist auch ein Abrutschen in eine Überschuldungssituation längst kein unrealistisches Szenario mehr. FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle muss beim 1. FC Köln weiter mit deutlich geringeren Einnahmen planen.
Finanzchef Wehrle hat in den vergangenen Jahren auf vielen Ebenen den Klub nach vorn gebracht, aber es auch geschehen lassen, dass unter den Sportchefs Jörg Schmadtke (56) und vor allem Armin Veh (59) ein Kader zusammengestellt wurde, dessen Leistungsfähigkeit nicht annähernd seinen Kosten entspricht.
Schwere Aufgabe für Horst Heldt
Ein großer, teurer, aber qualitativ nicht eben herausragender Kader ist ohnehin schon schwierig zu managen.
Für Sportchef Horst Heldt (50) wird die Aufgabe in Pandemie-Zeiten aber nicht einfacher, weil es kaum Bewegung auf dem Markt gibt und der FC bei vielen Themen in einer schlechten Verhandlungsposition ist. So bleiben auch die sportlichen Aussichten trübe.
Präsidium strebt Veränderungen an
Wirklich gute Nachrichten gibt es kaum. Oder doch? Es scheint, als ob das Präsidium nun Fahrt aufnimmt und gemeinsam mit den Geschäftsführern die Dinge anpackt, manchmal ihnen auch Entscheidungen abnimmt. Die Trennung vom Kommunikationschef Tobias Kaufmann (44) ist ein erstes Zeichen, dass man Veränderungen anstrebt.
Jetzt wird sich zeigen, aus welchem Holz dieser Vorstand geschnitzt ist und ob der Mitgliederrat auf die richtigen Leute gesetzt hat: Wolf, Carsten Wettich (40) und Eckhard Sauren (48 ) müssen helfen, das Leck geschlagene Schiff auf Bundesliga-Wasser zu halten – bei laufendem Betrieb. Das wird noch eine ganze Weile dauern. Was dabei alle erkennen müssen: Nur wenn das Gegeneinander der Vergangenheit in diesem Klub nicht aufhört, hat man eine Chance auf Erfolg. Und auch dann wird es schon schwierig genug.
Wehrle präsentiert Millionen-Deal Sponsoring-Coup: UPS unterschreibt bis 2022
Wichtiges Signal in stürmischen Zeiten: Der 1. FC Köln hat mitten in der Krise einen neuen Logistikpartner gefunden: Der amerikanische Riese „UPS“ wird bis 2022 beim FC als Exklusiv-Partner fungieren und löst damit die Deutsche Post ab.
„Es ist ein starkes Signal und ein großer Erfolg für den FC, dass wir mit UPS ein weltweit bekanntes und anerkanntes Unternehmen als Exklusivpartner gewonnen haben. Wir haben in den vergangenen Monaten sehr intensive Gespräche geführt und dabei schnell gemerkt, dass der FC und UPS hervorragend zusammenpassen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, freutsich FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) über den lukrativen Abschluss, der dem FC eine siebenstellige Summe sichert.
Viele UPS-Mitarbeiter sind Fans des 1. FC Köln
Frank Sportolari, UPS-Deutschland-Chef, sagt: „Köln ist mit unserem europäischen Luftdrehkreuz am Flughafen Köln-Bonn im globalen UPS Netzwerk das Tor zur Welt für viele europäische Unternehmen, die ihre Produkte international anbieten. Geschwindigkeit und Präzision sind dabei wie im Fußball wesentliche Faktoren. Mit rund 20 Prozent unserer deutschen Belegschaft in der Region ist das Sponsoring des 1. FC Köln für uns auch die Unterstützung eines lokalen Vereins, dem viele unserer Mitarbeiter seit Jahren treu sind.“
Natürlich erhofft sich das amerikanische Unternehmen durch die Präsenz beim FC auch Pluspunkte im harten Kampf um Marktanteile gegen die Konkurrenten wie DHL oder Hermes. UPS setzt vor allem auf seine Schnelligkeit. So kann ein Paket aus Köln über Nacht an jede Adresse in den USA zugestellt werden.
Infront vermittelte den UPS-Deal für den 1. FC Köln
Den Deal konnte FC-Vermarkter Infront vermitteln: „Der Vorteil des Logistikdienstleisters, seine Qualitäten problemlos in das Ökosystem des FC integrieren zu können, ist nur ein Faktor, der den Weg zu einer erfolgreichen und spannenden Partnerschaft ebnet.“ Neben klassischem Sponsoring wollen UPS und FC auch innovative gemeinsame Aktionen starten.
Die Exklusivpartner des FC sind neben UPS noch Gaffel, Ford und bwin. Sie sind hinter Hauptsponsor REWE und Ausrüster Uhlsport die wichtigsten Geldgeber des FC.
Meinung: Moschee auf dem Trikot des 1. FC Köln Ein starkes Zeichen, doch nicht in alle Richtungen
Mit der Kölner Skyline auf dem Auswärtstrikot drückt der 1. FC Köln die Verbundenheit zur Stadt aus. Das sorgt für einen Shitstorm von rechtsaußen – und Kritik am Verhältnis des Vereins zur DITIB. Ein klares Bekenntnis wäre hier die bessere Wahl gewesen. Ein Gastkommentar von Ruben Gerczikow, der nicht nur leidenschaftlicher FC-Fan sondern auch politischer Aktivist und Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und der European Union of Jewish Students (EUJS) ist.
„Ich ben Grieche, Türke, Jude, Moslem un Buddhist, mir all, mir sin nur Minsche, vür‘m Herjott simmer glich“
Die Stadt Köln und ihr Fussballclub sind bunt und multikulturell. Das Lied „Unsere Stammbaum“ von den Bläck Föös spiegelt das an Karneval, bei Heimspielen im Müngersdorfer Stadion und an jedem anderen Tag wider. Der Einsatz gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und jede andere Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gehört hier zum guten Ton. Ob Initiativen wie „Kein Veedel für Rassismus“, die Aktion „Arsch huh“ oder die Mobilisierung gegen den AfD-Parteitag 2017 in der Domstadt: Köln bleibt stabil!
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die „Geißböcke“ stolz auf diese Multikulturalität sind und sie auch präsentieren möchten. Köln ist mehr als nur der Dom – daher ist die Entscheidung, auch die Silhouette einer Moschee auf das Auswärtstrikot zu nehmen, nur konsequent. Ein starkes Zeichen der Weltoffenheit und Toleranz seitens des Vereins. Dass diese Geste nicht allen gefällt, war vorhersehbar. Ein ehemaliges Mitglied verkündete seinen Frust und verabschiedete sich mit rassistischen und homophoben Worten aus unserer FC-Familie. Der Verein reagierte auf die Kündigung kreativ und stark. Ein Zeichen der Weltoffenheit gesetzt und einem rassistischen Fan die Tür gezeigt. Es könnte alles so einfach sein.
Moschee ist das Kölner Aushängeschild der DITIB
Doch es handelt sich bei der abgebildeten Moschee nicht einfach um eine Silhouette einer Moschee. Es ist die DITIB-Zentralmoschee in Ehrenfeld. Seit ihrer Eröffnung 2018 dient sie als Aushängeschild der „Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion“, wie DITIB auf Deutsch heißt. Zur Eröffnung kam der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan höchstpersönlich nach Köln. Kein Wunder, schließlich steht DITIB unter der Kontrolle der staatlichen Religionsbehörde Diyanet und gilt weithin als verlängerter Arm Ankaras in Deutschland. Während Präsident Erdoğan die Eröffnung feierte, blieb die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) den Feierlichkeiten fern. Sie begründete ihre damalige Absage damit, dass es DITIB an „Respekt vor dem höchsten Amt, das die Kölnerinnen und Kölner zu vergeben haben“, mangelte.
Bei der Stellungnahme des 1. FC Köln wurde auf die FC-Charta verwiesen. Dort heißt es u.a. im zweiten Absatz „Unsere Werte – Levve und Levve Losse“ wie folgt: „Wir wollen Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt – immer und überall“. Ein FC-Fan äußerte seine Bedenken bezüglich DITIB, da diese in der Vergangenheit immer wieder durch Homophobie aufgefallen sein sollen. Das Social-Media Team der „Geißböcke“ antwortete wie folgt: „Wir haben darüber nachgedacht: Die Moschee steht symbolisch für die große türkische Community in Köln, in der sehr viele eingefleischte #effzeh-Fans gibt. Sie ist ein Teil der Kölner Skyline geworden. Das gilt unabhängig davon, wie man politisch zum Betreiber der Moschee steht.“
Eine Antwort, die durchaus sinnvoll ist und dennoch Fragen aufwirft. Die Moschee und ihr Betreiber sind nun mal nicht voneinander zu trennen. Auch wenn das Gotteshaus symbolisch für die türkische Community stehen soll, ist die türkische Community diverser als nur die regierungsnahe DITIB. Diese im Statement durchgeführte Verquickung macht den FC angreifbar, wie auch der gerade von rechtsaußen konzertiert geführte Shitstorm beweist. Statt um die rassistische und homophobe Nachricht und die starke Distanzierung des Vereins von solchem Gedankengut geht es zumeist um das Verhältnis des 1. FC Köln zur DITIB. Statt durch einen Hinweis auf das markante Gebäude, das Teil der Kölner Skyline im weitesten Sinne ist, ausschließlich ein Zeichen für die tolerante und vielfältige Stadtgesellschaft Köln zu setzen, befinden sich die „Geißböcke“ nun im Rechtfertigungsmodus für ihr Verhältnis zu einer umstrittenen religiösen Organisation. Spionage-Tätigkeiten, Antisemitismus, anti-kurdische Ressentiments
Denn die DITIB musste sich in den vergangenen Jahren vielerlei Kritik erwehren: In Deutschland soll die AKP-regierte Türkei eben durch die DITIB Einfluss auf die hier lebenden Menschen mit türkischem Hintergrund nehmen. Laut „Reporter ohne Grenzen“ gehen Regierung und die Justiz in der Türkei seit Jahren rigoros gegen kritische Berichterstattung und die politische Opposition vor. Viele regierungskritische Journalistinnen und Journalisten wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Der prominenteste Fall wird die Inhaftierung des Türkei-Korrespondenten Deniz Yücel, der zuletzt in Abwesenheit mehr oder minder für die Ausübung seines Jobs verurteilt wurde, sein.
Auch für regierungskritische Türkinnen und Türken in Deutschland sollen DITIB und die AKP-Regierung eine Gefahr darstellen. Volker Beck, der ehemalige religionspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, übermittelte 2016 der Bundesstaatsanwaltschaft in Karlsruhe diverse Unterlagen, die DITIB-Imame in Verbindung mit Spionage-Tätigkeiten bringen sollen. Mutmaßlich sollen sie im Auftrag Ankaras gläubige Türkinnen und Türken in Deutschland bespitzelt haben. Laut dem „Spiegel“ hat der Verband die Vorwürfe von Volker Beck dementiert, kündigte damals jedoch eigene Untersuchungen an.
Im Bezug auf kulturelles Zusammenleben machte DITIB in der Vergangenheit negative Schlagzeilen. So berichtete die „Jüdische Allgemeine“ mehrmals von antisemitischen Vorfällen in DITIB-Moscheegemeinden. Zwar distanzierte sich der DITIB-Bundesverband von den getätigten Äußerungen, aber für den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, handelt es sich hierbei jedoch nicht um Einzelfälle. Im Winter 2018 und im Herbst 2019 fanden türkische Militäroffensiven in der syrischen Stadt Afrîn und in der Region Rojava in Nordsyrien statt. Beide Regionen sind stark kurdisch geprägt. Wie die Schriftstellerin Ronya Othmann berichtet, soll es während den beiden Militäroffensiven zu Gebeten für den Krieg in diversen DITIB-Gemeinden gekommen sein.
Ein wichtiges Zeichen, doch ohne die komplett klare Positionierung
Nach den rassistischen und antisemitischen Anschlägen in Halle und Hanau ist das Zeichen des FC wichtiger denn je. Ein Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft. Für Gedankengut, das dem widerspricht, ist in diesem Verein kein Platz. In Anbetracht der vielen Vorwürfe gegenüber dem religiösen Verband sollten die Verantwortlichen des 1.FC Köln allerdings noch einmal nachdenken, wie sie mit der Kritik an DITIB umgehen. In diese Zwickmühle hat sich der Verein zu Teilen mit seiner öffentlichen Kommunikation selbst mänovriert – eine klare Positionierung und ein Bekenntnis zur FC-Charta muss jedoch in alle Richtungen gelten!
Mega-Aufruhr um neues Köln-Trikot Erdogan spielt plötzlich Hauptrolle - „Gefahr für den Frieden“
Ein umstrittener Trikot-Aufdruck des 1. FC Köln sorgt bei vielen Fans für Empörung. Der Verein verteidigt seinen Standpunkt und will für mehr Offenheit eintreten. Der 1. FC Köln wollte die Skyline der Stadt auf dem neuen Trikot darstellen und bezog die DITIB-Moschee mit ein. Nun wird der Verein für das Abbilden des islamischen Gotteshauses auf der Spielbekleidung kritisiert. Politiker und Fans wettern auf Twitter, der Bundesliga-Traditionsverein* wehrt sich gegen die Kritik.
Köln - Der 1. FC Köln* präsentierte jüngst ein neues Trikot, auf dem neben dem Kölner Dom, der Hohenzollernbrücke und anderen Bestandteilen der Skyline auch die Ehrenfelder DITIB-Moschee abgebildet ist. Das Design ist in dunkelrotem Farbton auf hellrotem Grund gedruckt, so dass man einen genauen Blick auf das Muster werfen muss, um das muslimische Gotteshaus zu erkennen.
Fans kritisieren Moschee-Abbildung
Trotzdem setzen Politiker und Fans bislang zahlreiche Tweets zu dem Thema ins Internet, die Meinungen sind sehr gespalten. Für viele Fans ist der politische Hintergrund des Trägers der Moschee ein Grund, das Trikot abzulehnen. Die staatliche Religionsbehörde der Türkei namens Diyanet finanziert den Verband DITIB, der hinter der Moschee steht.
Der Verband soll, so Kritiker, für Homophobie, Antisemitismus und Nationalismus stehen. Erst im Jahr 2018 eröffnete das Staatsoberhaupt der Türkei Recep Tayyip Erdogan die Mosche.
Der 1. FC Köln wehrt sich gegen die Vorwürfe und meint, die Moschee stehe „symbolisch für die große türkische Community in Köln, in der es sehr viele eingefleischte #effzeh-Fans gibt“. Dies gelte „unabhängig davon, wie man politisch zum Betreiber der Moschee steht“.
Homophober Anhänger kündigt Mitgliedschaft, Verein reagiert sofort
Nachdem ein Anhänger des Klubs seine Mitgliedschaft aufgrund des kaum sichtbaren Trikotaufdrucks auf der Spielbekleidung kündigte und dies als „Austritt aus der Glaubensgemeinschaft 1. FC Köln“ bezeichnete, postete der Verein die Mail in den Sozialen Medien und verabschiedete sein ehemaliges Mitglied mit den Worten „Hadi Tschüss“ - das erste Wort bedeutet auf türkisch etwa „Auf geht‘s“.
Im Kündigungsschreiben vermutete der offenbar homophobe Verfasser, dass die Trikots des Bundesligisten* künftig rosa seien, um „die Weltoffenheit perfekt“ zu machen. Der „Effzeeh“ zeigte daraufhin auch seinen rosa Trikot-Entwurf auf Twitter und schrieb: „Diese Kündigung bestätigen wir gern. Und danke für die Idee mit dem Trikot“.
Kath. Kirche begrüßt Ansatz der Kölner - CDU-Mann sieht große Gefahr in DITIB
Zuspruch gibt es für die Kölner ausgerechnet von Seiten der katholischen Kirche. Der Kölner Stadtdechant Robert Kleine begrüßte die Reaktion des Vereins. „Natürlich kann und muss ein solcher weltanschaulich neutraler Verein alle Menschen als Mitglieder haben können - natürlich ausgenommen derer, die explizit rassistisch sind oder diskriminierend“, so Kleine gegenüber domradio.de.
Christoph de Vries, Innenexperte der Union meinte gegenüber der Bild, dass Erdogan „unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit mit DITIB einen unheilvollen Einfluss auf türkischstämmige Bürger“ ausübe. „Die Liste der Verfehlungen ist mit Kriegsverherrlichungen in den Moscheen, Spionage durch DITIB-Imame, Einflussnahme bei türkischen Wahlen und Hetzpredigten gegen Christen und Juden lang“, so der CDU-Politiker. Der Verband sei eine „Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt in Deutschland“.
Das ehemalige Beiratsmitglied des 1. FC Köln Wolfgang Bosbach sieht die Sache nicht ganz so eng. Man habe nur die Absicht gehabt, die „Silhouette der Stadt“ abzubilden, so der CDU-Politiker. Dazu gehöre „seit einiger Zeit auch die markante Bauform der Moschee“.
Haarscharf vorbei - der verpasste Traum vom Fußballprofi Jonas Wendt - der Rebell des 1. FC Köln
Er war hochtalentiert, aber nicht leicht zu führen: Jonas Wendt begeisterte in der Jugend als Top-Goalgetter. Aber er war auch ein Rebell. Aus der großen Karriere wurde auch deshalb nichts.
Mit Stolz blickt Jonas Wendt in seinen Garten hinunter, wo gerade ein kleiner Kunstrasen-Fußballplatz entstanden ist. Ein paar Spieler von der Sportvereinigung Porz in Köln haben ihm beim Aufbau des Platzes geholfen. Haben tagelang planiert, Erde und Sand umgeschichtet, gehämmert und gebastelt. Bald kann Wendt mit seinem kleinen Sohn jederzeit seinem Lieblingssport nachgehen.
Wendt, einst eines der größten Stürmerversprechen des deutschen Fußballs, ist mittlerweile Trainer einer Amateurmannschaft. Und seine jungen Spieler mögen ihn einfach. Weil er immer mit dem ganzen Herzen bei der Sache ist. Und weil er sich mit viel Enthusiasmus, Begeisterung und Geradlinigkeit ständig um sie kümmert. So, wie es die meisten Trainer bei ihm - seiner Meinung nach - früher nicht gemacht haben.
Stolz, selbstbewusst, aufmüpfig
Jonas Wendt - die einen lieben ihn, die anderen können so gar nichts mit ihm anfangen. So war es eigentlich schon immer. Im Umgang war er halt nicht einfach. Stolz war er. Selbstbewusst. Aufmüpfig, das auch. Vor allem Trainer und Lehrer, seine Ausbilder, haben so ihre Probleme mit Wendt gehabt. Nur in einem waren sich alle einig: Ein außergewöhnliches Fußballtalent war Jonas Wendt immer.
Damals, das ist um die Jahrtausendwende herum, reißen sich eine ganze Reihe von Topvereinen um das Stürmertalent des 1. FC Köln. Wendt hat da gerade als B-Jugendlicher 38 Saisontore in der neu geschaffenen Jugend-Regionalliga geschossen. "Er hat den richtigen Torriecher", beschreibt ihn sein Jugend-Nationaltrainer Uli Stielike und selbst Michael Skibbe, damals Co-Trainer der A-Nationalmannschaft, bleiben die Leistungen des talentierten Kölners nicht verborgen: "Ein toller Junge. Wenn er sich weiter entwickelt, kann er den Sprung in die Bundesliga packen", sagt Skibbe damals.
"Der Junge ist ein Juwel"
Dank Wendt halten die Kölner in der höchsten Jugendliga die NRW-Konkurrenz aus Schalke, Dortmund, Bochum und Essen in Schach. Nachdem er in der Hinrunde nach neun Spielen bereits 17 Tore auf seinem Konto hat und gegen die Türkei mit 16 sein erstes Länderspiel für die Junioren-Nationalspielmannschaft bestreitet, lässt der Klub die großen Pläne verlauten, die er mit Wendt verfolgt. "Der Junge ist ein Juwel", sagt der damalige Sportmanager Hannes Linßen der "Bild"-Zeitung. Und der damalige Jugendleiter Christoph Henkel verrät der Kölnischen Rundschau, dass man mit dem Nachwuchsspieler über einen langfristigen Vertrag verhandle.
Andere Klubs stehen Schlange: Rot-Weiss Essen bietet ihm laut Wendt 10.000 Mark im Monat, aus England schicken der FC Chelsea, FC Southampton und der FC Middlesbrough Unterhändler nach Köln, die den jungen Goalgetter auf die Insel lotsen sollen. In seiner Fabelsaison 1999/2000 führt Wendt den FC bis in das Viertelfinale der Deutschen B-Jugend-Meisterschaft gegen den FC Bayern München, wo die Kölner trotz zweier Tore ihres besten Stürmers im Rückspiel im Elfmeterschießen 5:6 unterliegen.
Daniel Costantini Video starten, abbrechen mit Escape
Noch vor den B-Jugend-Spielen um die Deutsche Meisterschaft fliegt Wendt mit der deutschen U16-Nationalmannschaft unter dem damaligen Nationaltrainer Bernd Stöber zur EM nach Israel. Auf einem Mannschaftsfoto von damals steht Wendt neben Bundesligaspieler Christian Schulz, in der ersten Reihe sitzt Sascha Riether, Wendts Zimmerkollege ist David Odonkor. Letztlich machen nur die anderen Karriere. Dabei ist Wendt damals der Umworbene.
Neben dem Fußball ist die Rockmusik Wendts große Liebe. Sein Idol wird Axl Rose von der Band Guns ́n Roses. "Als ich die 1996 zum ersten Mal gehört hatte, war es sozusagen um mich geschehen", sagt Wendt. Axl Rose ist genau Jonas Wendts Ding. "Er hat sich nie verbiegen lassen. Ein ’Asi‘ im positiven Sinn, ein Rabauke. Genau so habe ich mich damals auch gesehen", sagt Wendt.
"Er hat gemacht, was er wollte"
Rebellisch, immer öfter respektlos - so gibt sich Wendt auch zunehmend auf dem Fußballplatz. Sein ehemaliger Berater Manfred Schulte wird deutlich: "Jonas war für einen Trainer mit Sicherheit nicht leicht zu führen. Er war irgendwie gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen, im Recht zu sein. Und so hat er mit seinem Status als bester Spieler mit den Trainern fast gemacht, was er wollte." Sie haben dennoch Großes vor mit ihm beim 1. FC Köln. "Der FC wollte unbedingt einen langfristigen Vertrag mit ihm machen. Sozusagen als Investition. Es hat sich letztendlich nicht ausgezahlt", weiß Schulte.
Der Berater macht damals selbst recht bald ein großes Defizit bei seinem Schützling aus: "Jonas war nicht bereit, sich wirklich zu quälen. Ihm war immer alles so zugefallen und er hat gedacht, dass auf dem Weg zum Profi alles von allein seinen Weg geht. Das war aber nicht so. Er hätte an seinen Schwächen arbeiten müssen, denn zum Beispiel sein Kopfballspiel und seine Arbeit nach hinten waren ausbaufähig. Das hat er leider nicht getan."
Markenklamotten, dickes Auto, teure Uhr
Wendt ist anfällig für Luxus und zeigt den auch gern: Von seinem ersten Gehalt kauft sich der 18-Jährige teure Markenklamotten, eine blinkende Uhr, einen neuen Ford Puma und ein halbes Jahr später einen 300er Mercedes. "Das war alles nicht richtig. Ich habe so gelebt, wie ein Fußballer, der schon vier Jahre Bundesliga gespielt hat. Aber ich hatte ja noch nichts erreicht", erzählt Wendt reumütig.
Überhaupt würde er heute so einiges anders machen, wenn er noch einmal die Möglichkeit dazu hätte. "Ich war ein Dickkopf. Auch dem 1. FC Köln gegenüber. Beispielsweise mein Ausrüstervertrag. Der FC wollte natürlich, dass ich im Material ihres damaligen Ausrüsters Puma spielte, ich hatte aber den Nike-Vertrag. Als der Klub mich deswegen unter Druck setzte, sagte ich ihnen ganz einfach 'dann spiele ich halt nicht mehr'. Aus heutiger Sicht eine völlig unnötige Provokation und natürlich kaum altersgerechtes Verhalten. Aber so war ich damals nun mal", sagt Wendt.
Auf Drängen des Vereins auf Ausbildung verzichtet
In Absprache mit Kölns damaligen Cheftrainer Ewald Lienen und Klubmanager Hannes Linßen verzichtet Wendt auf den Beginn einer beruflichen Ausbildung - er soll sich ganz auf den Fußball konzentrieren. "Der FC hatte sich überlegt, dass Jonas drei- bis viermal in der Woche zusätzlich zum Spätnachmittagstraining bei der Jugend vormittags bei den Profis mittrainieren sollte. Dann wäre der Tag ja ausgefüllt gewesen. Leider klappte das von Seiten des Vereins dann nicht und Jonas hing den Großteil des Tages rum, hatte nichts zu tun. Viel besser wäre gewesen, wenn er in dieser Zeit eine Ausbildung gemacht hätte", findet Berater Manfred Schulte.
Aus heutiger Sicht glaubt Wendt das auch, damals kommt ihm die viele Freizeit ganz recht: "Ich hatte ja ein Traumleben. Habe bis mittags gepennt, bin dann ein bisschen mit meinen Rollerskates durch die Stadt gefahren und irgendwann frühabends war dann Training." Bis Wendt 22 ist, macht er nichts anderes als Fußball zu spielen. Alles sieht danach aus, dass er bald sein Debüt bei den Profis feiern würde. Bis Ewald Lienen beim FC gehen muss. Nach einer sportlichen Krise wird der Trainer im Januar 2002 entlassen, für ihn kommt Friedhelm Funkel. "Von dem Tag an durfte ich nicht mal mehr bei den Profis mittrainieren, von einem Einsatz beim Spiel mal ganz zu schweigen. Funkel interessierte sich ganz einfach nicht für junge Spieler", sagt Wendt.
Co-Trainer das Trainingsleibchen vor die Füße geworfen
Mit Folgen: Er bekommt nach seinem Ausscheiden aus der A-Jugend beim 1. FC Köln nur einen Amateurvertrag angeboten. Das Kapitel 1. FC Köln ist für Wendt endgültig beendet, als er 2002 im Training der Amateurmannschaft Streit mit dem Trainerteam bekommt und dem Co-Trainer in der Folge das Trainingsleibchen vor die Füße wirft. Er wird rausgeschmissen. Und Wendt landet im Amateurfußball. Erst der gehobenen Sorte, im Laufe der Jahre immer niederklassiger.
Heute hat Wendt Familie, finanziell ist er durch den Betrieb eines gut laufenden Stehcafés und Kiosks abgesichert. Rebellisch und der Rockmusik verfallen ist er immer noch - das zeigen nicht zuletzt viele Motive seines fast vollständig tätowierten Körpers. "Ich lasse es auch immer noch manchmal krachen. Aber halt nicht mehr so oft wie früher", erklärt er grinsend.
Wehmut nach dem Traum: 80.000 jubelnde Fans im Stadion
Manchmal, wenn er sich Fußball im Fernsehen ansieht, denkt er darüber nach, wo er nun wäre, hätte er den Sprung geschafft. Doch meist kommt er schnell zu dem Entschluss, dass er nichts bereut und glücklich ist, in seinem Kiosk zu stehen und nicht auf dem Rasen in der Bundesliga. Nur eines hätte er gern erfahren: "Mir ginge es nicht um das Geld, denn mir geht es gut genug. Aber ich hätte gerne gewusst, wie es ist, wenn dir 80.000 Menschen nach einem Tor zujubeln oder dich auspfeifen. Ich würde beides genießen."
Wendt hat sich mittlerweile einen Namen als aufstrebender Fußballtrainer im Amateurbereich gemacht: "Ich will als Trainer das besser machen, was früher in meiner Karriere falsch gelaufen ist."
FC in schwerer See: 25-Millionen-Euro-Loch „Welche Investitionen können wir stoppen?“
Der 1. FC Köln ist in schwerer See. Sportlich steht ein schwieriger Umbruch bevor, finanziell ist die Ungewissheit riesig. Vor allen Dingen auch, weil die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Klub in schwere Turbulenzen stürzen – und sich die teilweise abenteuerlichen sportlichen Entscheidungen der Vorjahre einhergehend mit dem unnötigen Abstieg 2018 nun doppelt rächen. Der Vorstand will verstärkt eingreifen.
Einnahme-Ausfälle durch Corona
Wie schlimm es wirklich um den FC steht, musste Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) den Mitgliedern beichten: Das ohnehin auf Kante genähte Budget der Spielzeiten 19/20 und 20/21 wurde und wird durch die Mindereinnahmen tief ins Minus gezogen.
„Wir befinden uns in der wahrscheinlich schwierigsten wirtschaftlichen Situation der Klubgeschichte. Durch die Geisterspiele und fehlende TV-Einnahmen kommen wir auf Umsatzverluste von 11 Millionen Euro“, sagt Wehrle. Und es wird alles noch viel schlimmer. „Wir starten voraussichtlich Mitte September ohne Zuschauer. Eine kleine Chance besteht noch, denn die Ministerpräsidenten wollen Ende August nochmal des Thema Teilöffnung erörtern.“
Weitere Geisterspiele reißen neue Löcher
Doch wahrscheinlich ist das nicht und das macht die ohnehin schon schwierigen Planungen vollends zur Makulatur. „Stand jetzt haben wir weitere drei Heimspiele ohne Zuschauer. Unsere Grundplanung war mit einer Teilöffnung, 10000 Zuschauer waren eingeplant. Im März hatten wir auf volle Stadien gehofft. Schon in diesem Szenario haben wir weitere Mindereinnahmen von 17 Millionen Euro, dazu kommen wohl Sponsoringgelder, die wegbrechen, zudem drohen 10 Millionen Euro Umsatzeinbußen. Wir planen jetzt schon mit mindestens 25 Millionen Euro Mindereinnahmen“, sagt Wehrle.
Neue Verzicht-Gespräche mit den Spielern
Der Klub hatte schon im Frühjahr mit Gehaltsverzicht, Kurzarbeit, Kosteneinsparungen auf die Krise reagiert.
Auch jetzt stehen wieder Gespräche mit den Spielern an, wie Sportchef Horst Heldt (50) bekennt: „Selbstverständlich werden wir Gespräche führen, aber wir müssen sie zum richtigen Zeitpunkt führen. Wir sind aber noch dabei den Kader zu verändern. In der Vergangenheit war es kein Problem. Alex Wehrle und ich haben im letzten Jahr die Gespräche geführt, und ich bin zuversichtlich, auch in dieser Saison ein gutes Ergebnis zu erzielen.“
Eckhardt Sauren hofft auf Pachtreduktion
Zudem hofft der FC, mit der Stadt eine Einigung zur Pachtreduktion schließen zu können. Vize Eckhard Sauren (48): „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Stadt eine für alle Seiten sinnvolle Lösung zur Pachtreduzierung finden werden.“ Die finanziellen Probleme sind alle Ebenen zu spüren, inwieweit der Geißbockheim-Ausbau betroffen ist?
Sauren: „Man muss der Geschäftsführung zur Ratsentscheidung gratulieren. Alle Projekte werden sorgfältig geprüft: Welche Investitionen können wir stoppen? Der Ausbau des Geißbockheims und die Investition in die Trainingsplätze sind aber ein wesentlicher Punkt bei der Realisierung unserer Ziele. Es bleibt eins der wichtigsten Zukunftsprojekte schlechthin.“
Carsten Wettich: Investoren sind keine Lösung
Es wird ein harter Kampf, wie sein Kollege Carsten Wettich (40) bekannte: „Die Auswirkungen der Pandemie treffen uns härter als investorengeführte Vereine. Ein Anteilsverkauf ist aber eine einmalige Sache. Wir beim 1. FC Köln sind der Meinung, dass man nicht so in Spieler investieren sollte. Wir sind überzeugt, ohne Investoren erfolgreich sein zu können.“
Daher will er auch in Zukunft im Vorstand helfen, den FC wieder in sicheres Fahrwasser zu führen. „In dieser Situation ist eine intensive wirtschaftliche Beratung der Geschäftsführung notwendig, weit mehr als es sonst ein Vorstand tun würde.“
Ob sich der FC ähnlich wie der FC Schalke 04 eine Landesbürgschaft sichern will, will Präsident Werner Wolf (63) nicht erklären. „Wir sind in einem Prozess, um herauszufinden, wie wir den FC mittelfristig sicher aufstellen. Ich schlafe da ganz ruhig, weil in Geschäftsführung, Vorstand und Beirat eine ganze Menge Menschen sind, die viel Ahnung von Finanzen haben."
Doch die Horror-Zahlen können sie fürs Erste auch nicht wegrechnen...
Experteninterview zu Ron-Robert Zieler „RRZ war bei 96 ein prominentes Bauernopfer“
Ron-Robert Zieler soll beim 1. FC Köln auf der Torhüterposition für neue Konkurrenz sorgen. Wir sprechen mit einem leidenschaftlichen 96-Fan über die Leistungsfähigkeiten des ehemaligen Nationaltorhüters und dessen Ausmusterung in Hannover.
Auf der Torhüterposition setzt der 1. FC Köln in der anstehenden Spielzeit neben Timo Horn auf Ron-Robert Zieler. Der 31 Jahre alte Schlussmann, 2014 noch Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft, kommt für ein Jahr auf Leihbasis von Hannover 96. Bei den Niedersachsen war der gebürtige Kölner, der nach 15 Jahren zu den „Geißböcken“ zurückkehrt, nach einer eher schwachen Saison in der 2. Bundesliga in Ungnade gefallen. Nun also für Zieler, von 1999 bis 2005 im FC-Nachwuchs unterwegs, ein Neuanfang an alter Wirkungsstätte.
Als Nummer zwei hinter Horn soll der sechsmalige Nationalspieler dem Platzhirsch im Kölner Tor nach dessen Formproblemen in der Vergangenheit Druck machen. Ob Zieler dafür der richtige Mann ist, besprechen wir im Experteninterview mit Twitternutzer iddpirato. Der leidenschaftliche 96-Fan erklärt uns, warum der einstige Publikumsliebling in Hannover auf einmal unten durch war, wie sich der 31-Jährige im vergangenen Jahr in der 2. Bundesliga geschlagen hat und wieso die Niedersachsen trotz der zurückliegenden Querelen in aller Öffentlichkeit keinen schlechten Deal mit der Leihe machen.
Ron-Robert Zieler kehrt nach 15 Jahren zurück zum 1. FC Köln, verlässt Hannover 96 damit bereits nach einer Saison auf Leihbasis wieder. Kommt dieser Schritt für dich überraschend?
Um das beurteilen zu können, muss man mehrere Faktoren beachten. Ron-Robert Zieler hat noch einen bis 2023 laufenden Vertrag bei uns und verdient wohl so um die 700.000 Euro im Jahr. Unter diesem Aspekt und der Tatsache, dass es zunächst so aussah, als würde 96 keinen Abnehmer finden, kommt es vielleicht schon etwas überraschend. Allerdings konnte man in jüngster Vergangenheit auch des Öfteren lesen, dass Kenan Kocak aufgrund von Zielers Leistungen unzufrieden mit ihm ist, weshalb es wohl absehbar war, dass Zieler in Hannover nicht die Nummer eins bleibt.
Du hast die Äußerungen schon angesprochen. Zieler wurde von Kocak und Martin Kind öffentlich ziemlich vor den Bus geworfen, auch die Hannoveraner Presse ließ kaum ein gutes Haar an ihm. Woher rührt das?
Das lässt sich von außen nur schwer beurteilen. Momentan sieht es so aus, als würde Kocak einen Umbruch forcieren wollen, der insbesondere Führungsspieler betrifft. Zieler war einer der Topverdiener im Kader und Kocak hat schon früh öffentlich die Nähe zu ihm vermissen lassen. Nach Angaben von Kocak ist Zieler in einem Gespräch über die ihm zugeteilte Rolle informiert worden. Die Stimmen aus dem Umfeld deuten jedoch darauf hin, dass Kenan Kocak dies eher undeutlich zum Ausdruck gebracht haben soll. Auch wenn man über die Beweggründe nur spekulieren kann, muss man festhalten, dass das Vorgehen in dieser Form nicht akzeptabel war und ist. Zieler war ein prominentes Bauernopfer, um von anderen Problemen im Verein abzulenken.
Zieler wurde im vergangenen Sommer mit großen Hoffnungen, begleitet von entsprechenden Lobeshymnen, zurückgeholt, nach nur einem Jahr ist diese Beziehung in die Brüche gegangen. War seine Saison denn derart schlecht?
Ja, leider muss man das so sagen. Er hat schon vor einigen Wochen selbst gesagt, dass das nicht seine beste Saison gewesen ist. Es gab regelmäßig Gegentore, bei denen er unglücklich ausgesehen hat. Hinzu kommt die bereits angesprochene nicht vorhandene Rückendeckung des Trainers, welche sein Selbstvertrauen nicht gerade gestärkt haben dürfte.
In seine ersten Zeit bei 96 war RRZ absoluter Leistungsträger und Führungsspieler, daran konnte er offenbar in der 2. Bundesliga nicht anknüpfen. Wo lagen denn seine Stärken, wo seine Schwächen in der vergangenen Saison?
Naja, es war ja eigentlich schon immer so, dass Zieler seine Stärken auf der Linie hatte und bei Standards eher unsicher aussah. Auch die Strafraumbeherrschung im Allgemeinen war nie eine seiner großen Stärken. Bei vielen Ecken in dieser Saison hat er seine Strafraumpräsenz komplett vermissen lassen. Insgesamt lässt sich sagen, dass er generell etwas abgebaut hat, so dass dieses Jahr einige Unsicherheiten dazugekommen sind.
Er kommt für ein Jahr auf Leihbasis zum FC, Hannover 96 übernimmt den Vernehmen nach einen gewissen Teil des Gehalts. Trotzdem ein guter Deal für euch oder haben wir von den öffentlichen Querelen profitieren können?
Die öffentlichen Querelen haben sich mit Sicherheit nicht positiv für uns ausgewirkt. Da wir aber mittlerweile finanziell eher schlecht dastehen und Zieler einer der Topverdiener war, ist es wohl besser für uns, diesen Deal angenommen zu haben. Sonst hätten wir weiter das volle Gehalt zahlen müssen und auch für Zieler selbst ist es wahrscheinlich die angenehmere Lösung.
Gibt es eine Chance, dass Zieler 2021 dann wieder für euch spielt? Schließlich ist er mittlerweile in Hannover heimisch geworden und wollte dort eigentlich auch langfristig bleiben.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem ich in unserem Verein alles für möglich halte. Solange Kenan Kocak aber 2021 noch Trainer bei uns sein sollte, kann man wohl ausschließen, dass Zieler für uns spielen wird.
Ron-Robert Zieler: Eine ungewöhnliche Nummer 2 für den 1. FC Köln
Der 1. FC Köln leiht Ron-Robert Zieler von Hannover 96 aus und erhofft sich dadurch, den Druck auf den bisherigen Timo Horn zu erhöhen. Wir blicken auf die Karriere des Herausforderers.
Ron-Robert Zieler ist wieder ein Spieler des 1. FC Köln – 15 Jahre nach seinem Wechsel aus der Jugendabteilung der Kölner zu Manchester United kehrt der Torhüter ans Geißbockheim zurück. Dazwischen lagen Stationen bei Hannover 96, Leicester City und dem VfB Stuttgart sowie ein Weltmeistertitel mit der deutschen Nationalmannschaft. Mit nun 31 Jahren soll Zieler als eingeplante Nummer 2 den Druck auf den bisherigen FC-Stammtorhüter Timo Horn erhöhen, der in den letzten Jahren in seiner Entwicklung zumindest stagnierte und in Phasen der vergangenen Saison gar schwächelte. Mit 262 Erstliga-Spielen an Erfahrung schlägt der in Köln geborene Keeper jetzt auch wieder seiner Geburtsstadt auf, in der er seine Karriere begann.
Als Kind spielte Zieler beim SCB Preußen Köln, der mittlerweile als Viktoria Köln am Start ist. Mit zehn Jahren wechselte er in die Jugendabteilung des 1. FC Köln, wo er bis zum Alter von 16 auf der Torwartposition spielte. Danach wagte der Sohn des ehemaligen FC-Jugendtrainers Raimunt den Sprung über den Ärmelkanal, bis 2010 spielte Ron-Robert bei Manchester United. Dort kam er vorrangig in der U23 zum Einsatz, kurzzeitig auch per Leihe bei Northampton Town in der League One. Im Sommer 2010 wechselte der 1,88m große Rechtsfuß dann zu Hannover 96 in die erste Liga, wo er allerdings zu Beginn erst in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam. Während der Winterpause der Saison 2010/2011 verdrängte er dann den bisherigen Stammkeeper Florian Fromlowitz, sodass Zieler sein Bundesliga-Debüt im Januar 2011 bei einem Auswärtssieg in Frankfurt feiern durfte.
Durchbruch und Stammkeeper bei Hannover 96
Bis zum Mai 2016 (!) sollte der Torhüter danach nur noch zwei Bundesliga-Spiele verpassen – er etablierte sich als Stammkeeper bei Hannover, absolvierte insgesamt 185 Bundesliga- und 23 Europa-League-Spiele. Im November 2011 feierte er sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft, mit der er als Ersatzkeeper zur Europameisterschaft 2012 und zwei Jahre später zur Weltmeisterschaft in Brasilien reiste. Deswegen kann sich Zieler, obwohl er ohne Einsatz blieb, als Weltmeister bezeichnen. Als solcher wechselte er nach sechs Jahren bei Hannover im Sommer 2016 zum damals amtierenden englischen Überraschungsmeister Leicester City, wo er fortan dem Stammkeeper Kasper Schmeichel Druck machen sollte. Am Ende reichte es für Zieler, der bereits ein Jahr später nach Deutschland zum VfB Stuttgart zurückkehrte, nur zu 13 Spielen, davon eins in der Champions League.
Dass er nach mehreren Jahren als Stammkeeper als Herausforderer zu einem anderen Klub wechselte, beurteilte Zieler vor drei Jahren im Gespräch mit der Homepage der Bundesliga als „sehr große Umstellungen“. „Ich hatte zuvor in beinahe sechs Jahren bei Hannover 96 so gut wie jedes Spiel bestritten, das möglich war. Ich war mir allerdings bewusst, dass Leicester für mich eine große Herausforderung werden würde. Aber das sind Phasen, die man als Fußball-Profi wohl auch durchschreiten muss“, lautete sein Fazit. In der Leistungsgesellschaft Fußball sorge der Konkurrenzkampf für eine Belebung der Mannschaft, aber auch der Zusammenhalt sei wichtig, „wenn man erfolgreich durch eine Saison kommen möchte“, um Zieler zu zitieren. Ab Sommer 2020 dürften diese Worte für ihn wieder gelten, doch dazu später mehr.
Rentenvertrag beim Herzensklub und harte Worte vom Chef
Nach seinem Intermezzo in Leicester folgten zwei Saisons beim VfB Stuttgart. Am Ende der Saison 2017/2018 landeten Zieler und sein neuer Verein auf Rang acht. Im Folgejahr scheiterte Zieler mit dem VfB in der Relegation an Union Berlin, weswegen die Schwaben in die zweite Liga absteigen mussten. Nach insgesamt zwei Saisons als Stammkeeper und 68 weiteren Spielen schloss sich Zieler, der von der Kölner Agentur SportsTotal beraten wird, seinem ehemaligen Verein Hannover 96 an. Dort unterschrieb er als Identifikationsfigur einen langfristigen Vertrag, der noch bis 2023 läuft und ihm dem Vernehmen zwischen 700.000 und 800.000 Euro pro Jahr einbringt. Zieler, der sich in Hannover mit seiner Familie sehr wohl fühlt und dort ein Haus baut, hatte zusammen mit der sportlichen Leitung des Zweitligisten offenbar geplant, seine Karriere dort zu beenden – nach einem leistungsmäßig durchwachsenen Jahr änderte sich das Blatt allerdings.
Hannovers Chef Martin Kind sagte auf einer Veranstaltung der Neuen Presse, dass Zieler „keine Chance“ mehr im Verein haben würde. Der Investor ergänzte: „Wir hätten ihn gar nicht erst verpflichten dürfen damals.“ Für einen verdienten Spieler wie Zieler, der die letzten erfolgreichen Jahre des Vereins entscheidend mitprägte, natürlich ein Schlag ins Gesicht – und auch bei anderen Akteuren aus dem Fußballbusiness kamen die Aussagen schlecht an. Das neu gegründete Spielerbündnis ließ verlauten, dass Kind den Torhüter damit „ohne ein Mindestmaß an Anstand, Respekt und Professionalität, insbesondere gegenüber einem ehemalige Nationalspieler und Weltmeister“ diskreditiert habe. Zwar ruderte Kind später ein wenig zurück, die Aussage blieb jedoch trotzdem hängen.
Ron-Robert Zieler: Nur die Nummer 2 beim 1. FC Köln?
In den darauffolgenden Tagen erhärteten sich die Gerüchte, dass Zielers Abgang eine weitere Rückkehr bedeuten würde – dieses Mal sollte es zurück nach Köln gehen. Dort sahen die Planungen des Geschäftsführers Horst Heldt vor, dass nach dem Karriereende des ehemaligen Ersatzkeepers Thomas Kessler ein neuer Torwart Druck auf die bisherige Stammkraft Timo Horn ausüben sollte – bemerkenswerterweise allerdings nicht in einem offenen Rennen, sondern in klar verteilten Rollen: Timo Horn ist die Nummer 1, der neue Torwart der Herausforderer. Ron-Robert Zieler, ein erfahrener Erstliga-Torwart, gleichwohl mit einigen durchwachsenen Jahren zuletzt, soll sich freiwillig beim 1. FC Köln auf die Bank setzen?
Diese Vorstellung rief auch Raimunt Zieler auf den Plan, der den FC als „seinen Verein“ bezeichnete, gleichzeitig aber auch betonte: „Aber ich weiß nicht, ob Köln jetzt das Beste für ihn wäre.“ Das sagte er einer Boulevard-Zeitung des Springer-Verlags. „Man würde die Verpflichtung von Ron sicher so darstellen, dass man eine starke Nummer zwei hinter Timo Horn haben will. Ron ist aber aus meiner Sicht keine Nummer zwei.“ Zielers Vater schob hinterher: „Jemanden wie ihn setzt man nicht auf die Bank. Er hat in der Europa League gespielt und war im Weltmeister-Kader. Wie gesagt: Ich würde ihn gerne wieder in Köln sehen, aber nur ungern auf der Bank.“
Druck auf Timo Horn soll wachsen
Horst Heldt betonte in den letzten Tagen jedoch, dass genau diese Rolle nun auf Zieler warte – dies sei sowohl mit dem früheren Hannoveraner als auch mit Timo Horn abgesprochen. Ein im Fußballgeschäft trotzdem ungewöhnlicher Vorgang. Vielleicht liegt Heldts Hoffnung darin, dass Zieler durch seine Trainingsleistungen Horn zu besseren Spielleistungen bringt, weil eben jener Druck von Thomas Kessler in der Vergangenheit vielleicht fehlte. Andererseits ist fraglich, welche Rolle SportsTotal in dieser Gemengelage spielt – das Interesse der Agentur dürfte sein, die Marktwerte der Torhüter zu erhalten oder auszubauen, um auch in Zukunft, etwa bei Vertragsverlängerungen oder Transfers, Geld an ihnen zu verdienen.
Wenn Horn sich also nachhaltig durchsetzt, sinkt Zielers Marktwert weiter. Wenn Zieler Horn verdrängt, sinkt der Marktwert des Rondorfers. Unabhängig davon sollte allerdings jeder Transfer eines SportsTotal-Spielers, der in Köln geboren und in der Vergangenheit mal gut war, bei allen FC-Interessierten erstmal die Alarmglocken schrillen lassen – das zeigt die Erfahrung.
Fußballerisch betrachtet weist der FC nun zwei Torhüter in seinem Kader auf, die zu Beginn dieser Dekade beide hoch gehandelt wurden und durch stabile und gute Leistungen auffielen. Bei beiden aber zeigt die Leistungskurve in den vergangenen Jahren allerdings nach unten, das letzte Jahr war sowohl für Zieler als auch für Horn eher durchwachsen. Die Hoffnung der Kölner Verantwortlichen, dass beide sich nun zu besseren Leistungen anspornen, wird ab September dann einem Realitätscheck unterzogen.
Hoffnung auf Transfer Viktoria Köln wartet weiter auf Marcel Risse
Auch am Donnerstag konnte Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln noch keinen Vollzug in der Causa „Marcel Risse" verkünden. Zwar hatten sich der Rechtsaußen des 1.FC Köln und sein Berater Volker Struth am Montag zu weiteren Verhandlungen mit Viktoria-Mäzen Franz-Josef Wernze und Sportvorstand Franz Wunderlich getroffen, eine Einigung ist aktuell jedoch noch nicht in Sicht.
Dabei hätte eine Liaison zwischen dem in Köln-Kalk geborenen 30-Jährigen, der beim FC noch mit einem Kontrakt bis 2022 ausgestattet ist, und der Viktoria durchaus Charme: Der in den letzten Jahren immer wieder von schweren Verletzungen gebeutelte Standardspezialist würde eine Rückkehr zu seinen Wurzeln erfahren und die Karriere dort fortsetzen, wo sie einst begann - im Rechtsrheinischen, damals beim TuS Höhenhaus.
Leihgeschäft ist wahrscheinlich
Risse scheint ebenso wie die aufstrebenden Höhenberger durchaus empfänglich zu sein für ein Engagement in Liga drei, in welcher Form auch immer. Ein Leihgeschäft läge nahe, zu möglichen Vertrags-Inhalten lassen sich die Parteien derzeit aber kaum etwas entlocken, was ja auch kein Wunder ist.
Immerhin scheinen die Chancen für den Drittligisten nicht schlecht zu sein: Der Umworbene, der vor zwei Monaten zum zweiten Mal Vater geworden ist, liebäugelt offenbar mit einem Verbleib in der Heimat; somit könnte die Viktoria gegenüber weiteren Bewerbern, wie etwa den Zweitligisten Nürnberg und Bochum, ein Stück weit die Nase vorn haben. „Ich bin vorsichtig optimistisch", ließ sich Viktorias Sportleiter Marcus Steegmann unlängst entlocken. „Marcel wäre eine tolle Verstärkung für uns, und vielleicht spricht der Standort Köln am Ende ja ebenfalls für uns." Mit einer Entscheidung im Vertragspoker ist zumindest in Kürze zu rechnen.
Testspiel in Berlin
Noch ohne Marcel Risse an Bord reiste die Mannschaft am Donnerstagmorgen mit dem Zug nach Berlin. Bis Montag logiert das Team von Viktorias Coach Pavel Dotchev in einem Hotel am Alexanderplatz, der erste Kontrahent in der Testspielphase hat es direkt in sich: Am Freitag (16 Uhr, Olympiapark) duellieren sich die Höhenberger mit dem Bundesligisten Hertha BSC Berlin, der von Bruno Labbadia betreut wird.
„Wir wollen uns gegen diesen attraktiven Gegner natürlich ordentlich präsentieren", fordert Dotchev. „Wobei das Ergebnis nicht so entscheidend ist, weil wir viel durch wechseln werden." Mit nach Berlin gefahren ist auch Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz, der gestern einen neuen Vertrag im Rechtsrheinischen unterschrieb und ebenso wie Neuzugang Enes Tubluk (TSG Hoffenheim II) auf Einsatzzeit gegen die Hertha hoffen kann. Hamza Saghiri (Waldhof Mannheim) und Steffen Lang (SC Verl) haben sich hingegen anderen Vereinen aus der Dritten Liga angeschlossen.