GEISSPOD 8: Die Taktik-Analyse eines veränderten Effzeh
Der 1. FC Köln hat sich gegen den SV Werder Bremen von einer neuen Seite gezeigt. Der FC war deutlich ball- und passsicherer, wenngleich weiter harmlos. In der neuen Folge des GEISSPOD analysieren unsere Reporter Sonja und Marc die Veränderungen, die zu dem 1:1 gegen Werder führten und warum es am Ende trotzdem im Ergebnis hakte. Und dann gibt es noch eine wichtige Ankündigung zu Maurice Banach.
Dieses Comeback war für den 1. FC Köln vielleicht noch wichtiger als der Punkt (1:1) gegen Werder Bremen: Jonas Hector meldete sich am Sonntag nach seiner zweiten langen Verletzungspause der Saison mit einem Tor zurück – und könnte für Trainer Markus Gisdol doch noch zum Trumpf im Abstiegskampf werden! In diesem Moment war all der Kummer der vergangenen Monate wie weggewischt: Nachdem Emmanuel Dennis Werder-Keeper Jiri Pavlenka erfolgreich bei einer Klärungstat gestört hatte, schoss Hector den Ball ins leere Tor ein und jubelte über den 1:1-Ausgleich – ohne den Köln erstmals in dieser Saison vier Pleiten am Stück und damit noch mehr Keller-Druck gedroht hätten. FC-Trainer Gisdol: "Das Tor war auch für Jonas persönlich wichtig.“
Union Berlin hat von allen Bundesliga-Clubs die zweitwenigsten Tore in der Rückrunde geschossen. Nur Schalke ist noch schlechter. Für Urs Fischer ist das erstmal kein Grund zur Sorge. Null Tore gegen Schalke, null Tore gegen Mainz und nun null Tore gegen Bielefeld. Diese Rückrunden-Bilanz kann Fischer nicht gefallen. «Wir hatten sehr große Möglichkeiten, aus denen musst du Kapital schlagen. Du musst effizient sein. Ob das an der Leichtigkeit aufzuhängen ist, ob das mit den letzten Spielen zu tun hat, ist schwer zu sagen. Vielleicht fehlt manchmal die letzte Überzeugung, die letzte Entschlossenheit», konstatierte Fischer nach dem 0:0. Nach den Ausfällen von Awoniyi und Becker fehlt Union im Angriff Geschwindigkeit. Offensivstar Max Kruse tastet sich nach zwölf Wochen Verletzungspause auch noch langsam heran.
Peter Stöger wollte gerne bleiben „Hätte es mit den Kölnern durchgezogen“
Die Fans des 1. FC Köln haben Peter Stöger auch drei Jahre nach seinem Aus am Geißbockheim nicht vergessen. Der Österreicher schaffte während seiner Amtszeit den Aufstieg in die Bundesliga und den sensationellen Einzug in die Europa League. Im Dezember 2017 endet dann allerdings die Erfolgsgeschichte, nachdem der FC in 14 Spielen nur drei Punkte holte. Der Österreicher wäre damals gerne geblieben, um den Betriebsunfall Abstieg zu korrigieren, wie er nun erklärt. „Ich hätte es mit den Kölnern auch durchgezogen“, sagte Stöger im „Kicker“: „Noch einmal runterzugehen und es dann wieder aufzubauen. Das hätte ich mir zugetraut und das hätte mir auch Spaß gemacht.“
Nur 22 Tore für den 1. FC Köln bisher Warum diese Statistik beunruhigt
Zwar konnte der 1. FC Köln mit einem Unentschieden gegen Werder Bremen immerhin einen Punkt holen. Doch eine Statistik beunruhigt. Ein Kernproblem, das die Geißböcke bereits die komplette Saison begleitet, hatte auch gegen die Norddeutschen Bestand. Die Kölner erarbeiteten sich kaum Torgelegenheiten und stellen mit nur 22 Treffern den drittschlechtesten Angriff der Liga. Wie bedrohlich die Situation wirklich ist, verdeutlicht ein Blick auf die Statistik. In den bisherigen 24 Bundesligapartien erzielte die Elf von Markus Gisdol 0,91 Tore pro Spiel. Rechnet man diesen Wert auf 34 Spieltage hoch, ständen beim FC am Ende der Saison 31 Treffer zu Buche. Nur ein Verein schaffte in den letzten zehn Jahren in der Bundesliga mit so wenig Toren am Ende den Klassenerhalt.
„Wird ihm guttun“ Wichtiges Comeback für Jonas Hector
Jonas Hector hat sich mit seinem Treffer zum 1:1 gegen den SV Werder Bremen beim 1. FC Köln zurückgemeldet. Der FC-Kapitän stand dabei nach mehrwöchiger Verletzungspause am Sonntagnachmittag rund 20 Minuten auf dem Platz und sicherte den Geißböcken am Ende einen Punkt, der sowohl für die Mannschaft und den Trainer, als auch ihn selbst enorm wichtig war. Der Kapitän wurde nach seiner überwundenen Verletzung in der 71. Minute für Elvis Rexhbecaj eingewechselt und war gleich im Spielgeschehen integriert. Während ein erster Kopfball, den der 30-jährige relativ unbedrängt im Strafraum spielen konnte, noch deutlich am Tor vorbei strich, stand Hector in der 83. Minute goldrichtig.
„Hoffe, du brichst dir die Beine“ FC-Profi wehrt sich gegen Netz-Hass
Manche „Fans“ sind einfach unbelehrbar. FC-Profi Ondrej Duda bekam nach dem 1:1 des 1. FC Köln gegen Werder einen üblen Netz-Kommentar zu lesen. Ein Anhänger von Premier-League-Absteiger Norwich City, wo Duda vergangene Saison leihweise gekickt hatte, schrieb unter einen Instagram-Post des Offensivmanns: „Ich hoffe, du brichst dir die Beine.“ Wie bitte? Duda war selbst so schockiert, dass er den Beitrag in seiner Story teilte und dazu schrieb: „Du tust mir leid. Schäm dich.“ Richtig so! Für Duda war die Instagram-Attacke am Sonntag aber nicht das einzige Ärgernis. Denn der Ex-Herthaner war alles andere als begeistert, als er gegen Werder nach 71 Minuten vom Feld musste, gestikulierte frustriert.
Zimmermann hat die Qual der Wahl U21 vor nächstem Derby
Nach dem Derby ist vor dem Derby: Vier Tage nach dem 2:0-Heimerfolg gegen Mönchengladbachs U23 muss die U21 des 1. FC Köln am Mittwochabend (18 Uhr) bei Fortuna Düsseldorfs U23 antreten. Es wird ein weiterer Härtetest für die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann, der bei der Aufstellung die Qual der Wahl hat. In der Innenverteidigung und im Mittelfeld bieten sich dem Fußballlehrer gleich mehrere Optionen. Mit Ricardo Henning, Georg Strauch und dem zuletzt gelbgesperrten Lukas Nottbeck kehren am Mittwoch im Vergleich zum Mönchengladbach-Spiel drei Spieler zurück. Mit ziemlicher Sicherheit wird der erfahrene Nottbeck wieder in der Startformation stehen.
Schiri-Fehler: DFB nimmt Gelbe Karte für Kölns Ismail Jakobs zurück
Erfolg für den 1. FC Köln! Die Geißböcke haben Einspruch gegen eine Gelbe Karte für Ismail Jakobs eingelegt und Recht bekommen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hob die Verwarnung am Dienstag auf. Jakobs hatte am vergangenen Sonntag beim 1:1 gegen Werder Bremen in der 21. Minute von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck aus Freiburg die Gelbe Karte gezeigt bekommen. Die Regelwidrigkeit sei aber von Mitspieler Elvis Rexhbecaj begangen worden, was der Referee auf Nachfrage auch dem DFB bestätigte. Die Verwarnung war nicht die einzige umstrittene Szene beim Remis in Köln. Auch der Ausgleichstreffer von FC-Kapitän Hector hatte zu Diskussionen nach dem Spiel geführt.
Seine Liebe fand er im Rheinland FC-Pechvogel Bigalke hängt die Schuhe an den Nagel
Die Zeit beim 1. FC Köln stand für Sascha Bigalke unter keinem guten Stern. Mit einer schweren Knieverletzung hatte der kleine Techniker seinerzeit den Anschluss bei den Profis verloren. Jetzt hat der Blondschopf seine Karriere bei der Spielvereinigung Unterhaching beendet. In Berlin galt Bigalke als hoffnungsvolles Talent, durchlief alle Nachwuchsmannschaften des DFB bis zur U20. „Mit 18 hatte ich mir vorgestellt, ich könnte als Fußballer vielleicht ein bisschen mehr erreichen. Ich war Jugend-Nationalspieler, ich hatte einen Profivertrag bei Hertha BSC bekommen“, sagt Bigalke dem „Kicker“. Das erste EL-Spiel folgte. Doch die Karriere stockte durch drei Mittelfußbrüche, er nahm den Umweg über Unterhaching.
Mit Meyer und Hector eröffnen sich neue Optionen Gisdols neue Mitte - kein gutes Signal für Özcan
Beim 1:1 gegen Werder Bremen kehrte der FC nicht nur zu der in der Vorsaison so erfolgreichen Ansatz des hohen Pressings und des Gegenpressings zurück. Mit Startelf-Debütant Max Meyer und Rückkehrer Jonas Hector erweiterten auch zwei Akteure die personellen Möglichkeiten im zentralen Mittelfeld - zum Leidwesen von Salih Özcan. Frühes Attackieren des Gegners, bei gegnerischen Abstößen ein Eins-gegen-eins über den ganzen Platz, hohes und aggressives Pressing bzw. Gegenpressing - das waren beim 1:1 gegen Bremen die wieder entdeckten Stilmittel von Markus Gisdol. Das Duo Skhiri/Meyer vor der Abwehr funktionierte genauso wie der eingewechselte Hector auf der Zehn, der den Ausgleichstreffer erzielte.
„Ich bin ehrlich, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt vor dem Spiel beim FC. Gemeint war der Kölner Systemwechsel von der gewohnten Dreier- zu einer Viererkette. Markus Gisdol verriet nach dem 1:1 gegen Bremen, dass die taktische Ausrichtung durchaus zur Dauerlösung werden könnte. Es war ein mutiger Schachzug von Gisdol, im richtungsweisenden Spiel gegen Werder erstmals seit dem 0:5-Debakel in Freiburg Anfang Januar wieder auf eine Viererkette zu setzen. Nachdem die taktische Ausrichtung im Breisgau völlig in die Hose gegangen war, verschwand die Viererkette bis Sonntagnachmittag in der Mottenkiste. Acht Spiele lang war die Dreier- bzw. Fünferkette das vermeintliche Allheilmittel. Immerhin zehn Punkte wurden damit eingefahren.
Plan B gefunden? Der FC erfindet sich im Abstiegskampf neu
Zehn Spiele bis Saisonende, und der 1. FC Köln hat endlich einen Plan B. Dieser Ansatz, selbst den Ball kontrollieren zu wollen, hatte man bislang vermisst. Die Spieler forderten zuletzt mehr Mut, mehr Agieren statt Reagieren. Nun durften sie endlich. Beileibe lief nicht alles gut, die fehlende Durchschlagskraft lässt sich nicht wegdiskutieren, der Mannschaft fehlt ein Torjäger. Die neue Taktik hat dieses alte Problem also nicht sofort beheben können. Doch bis zum Saisonende geht es vor allem gegen Mannschaften, die der FC wird bespielen müssen: Union, Mainz, Augsburg, Hertha, Freiburg und Schalke. In diesen Duellen auf Augenhöhe wirkte der FC in der Hinrunde allzu oft allzu hilflos. So könnte im Saisonendspurt der gerade erst gefundene Plan B zu Plan A werden – und damit zur Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.
Jetzt muss der FC wieder überraschen Sonst droht schnell Platz 17
Fußballerisch war das 1:1 gegen Werder Bremen (zumindest bis zum Strafraum) ein Fortschritt für den 1. FC Köln – in der Bundesliga-Tabelle aber gewiss nicht! Jetzt braucht die Mannschaft von Markus Gisdol wieder Überraschungs-Punkte. Werder war für den FC vorerst der letzte Gegner auf Augenhöhe. Die nächsten heißen Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr), Borussia Dortmund sowie VfL Wolfsburg. Drei Teams, die in der oberen Tabellenhälfte stehen und auf die Europa beziehungsweise Champions League schielen. Nicht umsonst ärgerten sich die FC-Profis trotz des zwischenzeitlichen Rückstands gegen Bremen über den verpassten Sieg, der Köln im Keller zumindest etwas Luft verschaft hätte. Noah Katterbach (19) und Marius Wolf (25) nannten das Remis „zwei verlorene Punkte“.
Viererkette kann bestehen Horn mehr als eine Notlösung
Erstmals seit dem 15. Spieltag ist der 1. FC Köln am Sonntag gegen Werder Bremen mit einer Viererkette aufgelaufen. Dadurch erspielten sich die Geißböcke gegen die Norddeutschen ein Übergewicht im Mittelfeld und wussten auch spielerisch zu überzeugen. So könnte der FC für die kommenden Wochen einen Alternativplan gefunden haben. Gleichzeitig wusste auch Jannes Horn auf ungewohnter Position überzeugen. Als Florian Kohfeldt am Sonntagnachmittag den Aufstellungsbogen des 1. FC Köln in die Hand bekommen hatte, zeigte sich der Trainer von Werder Bremen überrascht. Er habe mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass die Kölner mit einer Viererkette auflaufen würden, gab er vor dem Anpfiff am Sky-Mikrofon zu. Dabei wird Kohfeldt wohl nicht der einzige gewesen sein.
Wie der 1. FC Köln am heutigen Mittwoch mitteilte, absolvierten Sebastiaan Bornauw nach einer Rücken-OP und Sebastian Andersson nach langwierigen Knieproblemen zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings. Wie Florian Kainz, der sich schon letzte Woche nach einer Knie-OP zurückgemeldet hatte, könnte das Duo im Endspurt der Saison noch eine Rolle spielen. Am Samstag im Spiel beim 1. FC Union Berlin wird es für das Trio aber noch nicht reichen. Und auch das folgende Heimspiel gegen den BVB kommt zumindest für Andersson und Kainz mutmaßlich noch zu früh, während Bornauw dann schon ein Thema sein könnte. Nach der Länderspielpause Ende März ist es aber durchaus realistisch, dass Trainer Gisdol über zusätzliche Alternativen verfügt, die in Top-Form auch das Zeug zu wesentlichen Verstärkungen hätten.
Testlauf für die nächste Spielzeit? Wehrle: Fans noch diese Saison Stadionerlebnis ermöglichen
In der Bundesliga jährt sich am morgigen Donnerstag das erste Corona-Geisterspiel. Am 11. März 2020 spielte der 1.FC Köln vor leeren Rängen gegen Gladbach, verlor mit 1:2. Seither haben die Geißböcke nur eine Handvoll Spiele vor einer geringen Zahl von Fans absolviert. Alexander Wehrle sieht eine Chance, dass sich dies bald ändert. "Schaut man sich die letzten Beschlüsse an, scheint der Fußball zunächst noch hinten anzustehen", räumt der Finanzchef der Domstädter gegenüber der Bild-Zeitung ein. Doch "gerade aufgrund der Kombination aus Schnelltests und Impfungen hoffen wir weiter darauf, unseren Fans noch in dieser Saison wieder ein Stadionerlebnis zu ermöglichen", so Wehrle. Nötigenfalls soll dies erst im Finale der Bundesliga im Mai als Testlauf für die neue Saison der Fall sein.
FC-Sorgenkinder wieder auf dem Platz Jakobs bricht Einheit ab
So voll war es in dieser Saison selten beim 1. FC Köln: Trainer Gisdol konnte Abwehr-Star Sebastiaan Bornauw zurück im Teamtraining begrüßen. Und auch ein lange vermisster Stürmer war wieder mit von der Partie. Hätte man Sebastian Andersson nach seinem „kleinen Eingriff“ im vergangenen Jahr nach einem perfekten Zeitpunkt für sein Comeback gefragt, die Wahl wäre ziemlich wahrscheinlich auf den kommenden Samstag gefallen – denn da geht es an der Alten Försterei gegen die alten Kollegen von Union Berlin. Noch ist eine Rückkehr auf den Platz nicht absehbar, doch auch gegen Bremen, als 35 Flanken ohne Abnehmer in den Werder-Strafraum segelten, wurde deutlich, wie sehr ein Stoßstürmer dem Team fehlt. Sorgen bereitet Gisdol allerdings Ismail Jakobs, der das Training abbrechen musste.
Anderssons Comeback in Sicht Auch Bornauw auf dem Platz
Strahlender Gesichter am Mittwochmorgen auf dem Trainingsplatz des 1. FC Köln: Trainer Markus Gisdol konnte zum Auftakt in die Vorbereitung auf das Spiel gegen Union Berlin seit langer Zeit mal wieder aus dem Vollen schöpfen. Sogar Sebastian Andersson und Sebastiaan Bornauw konnten teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Hätten die Nachwuchsspieler Tim Lemperle, Marvin Obuz und Julian Krahl nicht aufgrund des am Abend bevorstehenden U21-Spiels bei Fortuna Düsseldorf (der GBK tickert live) im Mannschaftstraining der Profis gefehlt, Markus Gisdol hätte fast alle Spieler um sich herum versammeln können. Einzig Marco Höger trainierte am Mittwochvormittag individuell.
Schalke 04 sucht Sportchef Horst Heldt heizt plötzlich die Diskussion an
Nach der 1:5-Klatsche beim VfB Stuttgart hatte der FC Schalke 04 heftige personelle Konsequenzen gezogen. Die sportliche Leitung des FC Schalke 04 hat fortan Peter Knäbel übernommen. Allerdings ist der 54-Jährige derzeit nur kommissarisch verantwortlich. Langfristig sucht der S04 eine Dauerlösung für die Nachfolge des freigestellten Sportvorstandes Jochen Schneider. Fündig geworden ist der Verein dabei offiziell noch nicht. Allerdings soll der neue Sportdirektor des FC Schalke 04 bereits feststehen. Zuletzt tauchte medial vermehrt der Name Horst Heldt im Zusammenhang mit dem FC Schalke 04 auf. Der 51-Jährige ist derzeit als Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln tätig. Fragen zu einem vorzeitigen Abschied beim FC wollte Horst Heldt zuletzt nicht kommentieren.
Timo Horn fordert mindestens drei Siege für Klassenerhalt
Timo Horn will mit dem 1. FC Köln in der Bundesliga bleiben und hat dafür am Mittwoch die Rechnung zum Klassenerhalt vorgelegt. Der Torhüter der Geißböcke fordert mindestens zehn Punkte, mit diesen hätte der FC in den Augen des 27-Jährigen beste Chancen erstklassig zu bleiben. Dann würde das Eigengewächs wohl auch in Köln bleiben. Im Sommer 2018 ging Horn mit dem FC in die Zweite Liga. Einen weiteren Abstieg will der 27-jährige unbedingt vermeiden. Auch, weil er eigentlich in seiner Heimatstadt und bei seinem Heimatklub bleiben will. "Grundsätzlich habe ich immer gesagt, dass ich mich in Köln als Kölner sehr wohl fühle und den Weg auch in schwierigen Zeiten mitgehe", sagte Horn am Mittwoch. "Es fühlt sich gut und richtig an, ich halte zum Verein. Man weiß aber nie, was kommt."
Elvis Rexhbecaj vor dem Spiel gegen Union Ein Brandenburger Geißbock
Wenn der 1. FC Köln am Samstag ins Stadion an der Alten Försterei kommt, steht auch ein Brandenburger für die Kölner auf dem Feld. Elvis Rexhbecai kickte in seiner Jugend für den Brandenburger SC Süd 05 und freut sich auf einen Trip in die alte Heimat. Ein rotes Trikot mit Geißbock - oder doch mit dem Logo der Eisernen auf der Brust? Für Köln-Spieler Elvis Rexhbecaj wäre es gar nicht so unwahrscheinlich gewesen, am Wochenende statt für den 1. FC Köln für den 1. FC Union Berlin aufzulaufen. Denn seine ersten Erfahrungen im Vereinsfußball machte der 23-Jährige unweit der Hauptstadt beim Brandenburger SC Süd 05. Dass es für ihn nach Wolfsburg und Köln ging, war eher Zufall.
Mittelstürmer Sebastian Andersson hat erstmals in diesem Jahr an großen Teilen des Mannschaftstrainings teilgenommen. Für den Schweden, der lange wegen eines Knochenödems im Knie ausfiel, sowie FC-Trainer Markus Gisdol ein positives Signal vor den letzten zehn Saisonspielen. Damit hatte niemand gerechnet. Zuletzt hieße es immer noch, die Rückkehr von Sebastian Andersson sei nicht absehbar. Doch seit Mittwoch besteht für den FC die konkrete Hoffnung, dass der Mittelstürmer dem FC im letzten Saisondrittel im Abstiegskampf noch helfen könnte. Absolvierte der 29-Jährige doch große Teile des Teamtrainings, Flügelspieler Ismail Jakobs absolvierte aus Gründen der Belastungssteuerung nicht die komplette Einheit.
FC kämpft gegen Millionen-Minus Muss der Fußball sich gesund schrumpfen, Herr Wehrle?
Der 1. FC Köln kämpft wie die sportlichen Konkurrenten mit den Folgen der Corona-Krise. Die DFL rechnet, wie sie am Dienstag in ihrem Finanz-Report bekannt gab, nach 300 Millionen Euro Umsatzverlust 2019/20 nun mit einem Minus im Milliardenbereich. Kölns Finanzchef Alexander Wehrle rechnet damit, dass die Etats der Spielerkader schrumpfen werden. Dass es angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen ernst um den deutschen Fußball steht, das war schon länger klar. Doch der Wirtschaftsreport der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für die Saison 2019/20 bringt es noch einmal auf den Punkt: 300 Millionen Euro Umsatzverlust auf insgesamt 4,5 Milliarden Euro müssen die Klubs aufgrund der Geisterspiele verbuchen. Und in dieser Saison dürfte eine Milliarde Euro an Umsätzen fehlen.
„3 Punkte und ein paar Remis“ Horn: Das ist seine Rettungs-Rechnung
Köln rechnet, Köln bangt. 22 Punkte hat der FC aus 24 Liga-Spielen geholt – wie viele Zähler werden für den Klassenerhalt nötig sein? „Natürlich rechnet man“, gibt FC-Torwart Timo Horn zu, „es war selten so, dass mit Schalke eine Mannschaft erst so wenige Punkte hatte und schon etwas auf Abstand ist. Für uns ist das eine gute Situation.“ Horn glaubt, „dass in dieser Saison vielleicht einige Punkte weniger als in letzten Jahren reichen werden“. Die Horn-Rechnung? „Aus den letzten zehn Spielen müssen wir drei Siege holen, dazu das eine oder andere Remis, um am Ende über dem Strich zu stehen!“ Horn ergänzt: „Wir haben oft bewiesen, dass wir punkten können, wenn wir unter Druck stehen. Die mannschaftliche Geschlossenheit wird uns tragen, um unser Ziel zu erreichen.“