Toni Schumacher hat kein Amt mehr beim 1. FC Köln. Wie die ‚Bild‘ berichtet, hat der ehemalige deutsche Nationalkeeper (76 Länderspiele) zum Jahreswechsel sein Amt als Ratsmitglied der FC-Stiftung niedergelegt. Damit sei er einer Demission durch den Vorstand zuvorgekommen. Schumacher stand zwischen 1972 und 1987 für den FC 542 Mal zwischen den Pfosten, wurde einmal Meister, dreimal Pokalsieger und zur Vereinslegende. Zwischen April 2012 und September 2019 fungierte der heute 67-Jährige dann als Vizepräsident. Nun ist er komplett raus beim FC.
Kainz und Schaub Wie geht es weiter auf den FC-Flügeln?
Drei Österreicher stehen aktuell im Kader des 1. FC Köln. Mit Leo Greiml (Rapid Wien) könnte im Sommer ein Weiterer hinzukommen. Doch bleiben Florian Kainz und Louis Schaub überhaupt über das Saisonende hinaus? Die Verträge der beiden Außenbahnspieler laufen aus. Der FC will sich auf den Flügeln verändern. Wie ist der Stand der Gespräche? Wie wichtig Kainz für den 1. FC Köln sein kann, das weiß man nicht erst seit seiner Gala in der Relegation in Kiel. Kaum ein FC-Spieler kann so präzise flanken wie der beidfüßige Linksaußen der Geißböcke. In dieser Saison hat der 29-Jährige schon fünf Tore vorbereitet und zwei (beide gegen Hertha am 1. Spieltag) selbst erzielt. Zuletzt wirkte Kainz nicht mehr so befreit. Seinen Ecken und Freistößen fehlte es an Präzision, der Österreicher war immer bemüht und doch häufig nicht vom Glück verfolgt. Dennoch ist Kainz unter Baumgart uneingeschränkter Stammspieler.
Analyse : Das erwartet den FC gegen Greuther Fürth
In der Partie beim Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth erwartet den 1. FC Köln eine lösbare Aufgabe. Vorsicht ist dennoch geboten. Denn der Aufsteiger hat sich in der Rückrunde stabilisiert – und einige Punkte gesammelt. wenig Frust war da wohl auch im Spiel. Denn der zwischenzeitliche Spielstand war aus dem Selbstverständnis der Bayern heraus nicht zu ertragen. Null zu eins hieß es kurz vor der Pause im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth. Noch kein Treffer für den turmhohen Favoriten aus München, noch kein Treffer von Lewandowski, von jenem also, der immer trifft. Die 45. Minute lief, und die mutigen Fürther hatten die Bayern bis dahin mächtige geärgert, als Lewandowski sein Sturm-Pendant Branimir Hrgota am Fuß traf. Die Folge für den Polen: Gelb. Lewandowski zischte und zeterte. Die Stimmung bei dem Polen war nicht nur wegen der berechtigten Karte sehr bescheiden.
Schwieriger Start beim FC Baumgart macht Neuzugang Chabot Hoffnung
Jeff Chabot steht mittlerweile seit einem Monat beim 1. FC Köln unter Vertrag, doch zu einem Einsatz kam es für den Neuzugang von Sampdoria Genua bisher noch nicht. Das liegt vor allem an dem neuen Innenverteidiger-Duo Luca Killian und Timo Hübers. Besonders der neue „Abwehrchef“ Hübers war dabei in den letzten Spielen mit einer starken Zweikampfquote und ruhigen Aufbauspiel ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Der Rückkehrer aus Hannover hat die Abgänge von Rafael Czichos und Jorge Meré längst vergessen gemacht. Glück für Baumgart, dass er sich auf die neu formierte Abwehr verlassen kann, Pech für Jeff Chabot. Weil die Konkurrenz so groß ist, muss sich der gebürtige Frankfurter weiter gedulden. "Ich sehe die Chance eigentlich sehr gut, dass er in den nächsten Spielen auch reinkommt. Wir hoffen, dass wir ihn vielleicht auch mal von Anfang an bringen können“, sagt Baumgart.
„Erfülle mir einen Traum“ Roloff erklärt seinen Kanada-Wechsel
Es war eine Überraschung, die am Rande des U21-Derbysiegs des 1. FC Köln gegen Mönchengladbachs U23 bekannt wurde: Julian Roloff verlässt die Geißböcke mit sofortiger Wirkung, hat seinen Vertrag am Mittwoch aufgelöst und wechselt nach Kanada. Dort wird er für den Cavalry FC in der ersten kanadischen Liga spielen. der GEISSBLOG sprach mit dem Torwarttalent über seinen Abschied. In den vergangenen Wochen überschlugen sich die Ereignisse bei Julian Roloff. Erst Ende Januar verlängerte der Keeper seinen Vertrag beim 1. FC Köln vorzeitig bis zum Sommer 2023. Rund einen Monat später jedoch bat der 21-Jährige um die Auflösung des Kontrakts, um die Geißböcke verlassen zu können. Was war passiert? Es hatte einen Anruf aus der kanadischen Metropole Calgary gegeben. Die Konsequenz: Roloff darf sich künftig nicht mehr Regionalliga-Spieler, sondern Erstliga-Profi beim Cavalry FC nennen.
Modeste über FC-Zukunft und Fürth Diese Tony-Statistik beeindruckt besonders
Vor diesem Mann muss aktuell die ganze Liga zittern! FC-Torjäger Anthony Modeste ist in absoluter Topform, machte zuletzt sieben Buden in sieben Spielen. Am Samstag in Fürth lässt Steffen Baumgart Tony wieder von Beginn an von der Leine. Nach seiner Corona-Infektion vor zwei Wochen und dem Joker-Treffer gegen Frankfurt reicht Modestes Luft wieder für 90 Minuten. Und der Franzose ist heiß auf Saison-Tor Nummer 16! „Ich muss dranbleiben und weiter Tore schießen, dann können wir auch weiter Punkte holen“, sagt Tony vor dem Fürth-Spiel. Es gibt unzählige Statistiken, die beweisen, dass Modeste Kölns Lebensversicherung ist – eine ist besonders beeindruckend: Bei keinem einzigen seiner 15 Liga-Treffer lag der FC in Führung. Jeder einzelne war extrem wichtig, um jetzt mit 35 Punkten und ohne Abstiegssorgen dazustehen. Hector: „Er macht den Unterschied.“ Im Laufe der Rückrunde stehen Zukunftsgespräche an.
Ex-FC Coach Stöger über BVB-Zeit "Würde ich nicht nochmal machen"
Viereinhalb Jahre lang war Peter Stöger als Cheftrainer beim 1. FC Köln tätig, führte den Klub im Sommer 2017 zum ersten Mal nach 25 Jahren wieder in den Europapokal. Ein halbes Jahr später sorgte Stöger für große Aufregung, als er nach seiner Entlassung im Dezember keine zwei Wochen später beim BVB auf der Bank saß. Jetzt hat er sich noch einmal über diese prägende Zeit seiner Karriere geäußert. Stöger: "Das Angebot aus Dortmund ist reingekommen, als ich mich gerade Tag für Tag von einer anderen Gruppe in Köln verabschiedet hatte." Die Kölner Anhänger nahmen es dem gebürtigen Wiener zunächst sehr übel, nur eine Woche nach seiner Entlassung bereits bei einem Ligakonkurrenten angeheuert zu haben. Stöger gab zu, heute wohl anders zu entscheiden: "So etwas würde ich wahrscheinlich nicht nochmal machen. Die Geschichte ist nicht optimal verlaufen." Das Saisonziel wurde aber mit dem dritten Platz erreicht.
Schwäbe wie erwartet zurück Zwei Änderungen im Kader
Der 1. FC Köln ist am Freitagmittag nach dem Abschlusstraining zum Auswärtsspiel bei Greuther Fürth aufgebrochen. Steffen Baumgart konnte bis auf den erkrankten Jannes Horn auf alle Spieler zurückgreifen. Und so stellte er seinen Kader im Vergleich zur letzten Woche auf zwei Positionen um: Marvin Schwäbe und Kingsley Ehizibue fuhren mit ins Frankenland. Der FC-Kader im Überblick:
Baumgart mit zwei Änderungen für Karnevalsspiel in Fürth
Afahrt nach Fürth, der 1. FC Köln ist auf dem Weg zum Liga-Schlusslicht. Nach dem Abschlusstraining am Freitagvormittag stiegen Steffen Baumgart und sein 20er-Aufgebot in den Mannschaftsbus zum Flughafen, von dort aus geht es weiter nach Franken. Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt nahm der FC-Coach lediglich zwei Kader-Änderungen vor: Marvin Schwäbe ist nach Corona-Quarantäne zurück und Kingsley Ehizibue ersetzt Jannes Horn, der wiederum krank fehlt. Außenverteidiger für Außenverteidiger. In Baumgarts Startelf sind ebenso keine Überraschungen zu erwarten. Zwei Wechsel hat der Trainer bereits angekündigt: Anthony Modeste, gegen Frankfurt noch Joker, ist zwei Wochen nach seiner Corona-Infektion wieder komplett einsatzbereit und soll in Fürth (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) genauso wie Schwäbe beginnen.
Ein Heimsieg gegen den 1. FC Köln bei erneuten Niederlagen des VfB Stuttgart und des FC Augsburg: Wunschdenken im Lager des Kleeblatts Fürth. Sollte es Realität werden, könnte das Ziel Klassenerhalt doch noch einmal auf die Agenda rücken. Das 1:4 beim FC Bayern mit all den guten Ansätzen, aber auch bekannten Defiziten hat Trainer Stefan Leitl abgehakt, am Samstag gegen den 1. FC Köln baut er auf die Heimstärke seiner Mannschaft. "Wir werden viel investieren müssen, wollen ein leidenschaftliches Spiel zeigen", sagte er auf der Pressekonferenz am Freitag. Dabei kann er bis auf die Langzeitverletzten auf sein komplettes Personal bauen, auch der in München frühzeitig ausgewechselte Jeremy Dudziak trainiere seit Donnerstag wieder voll und ohne Probleme mit. "Köln ist eine sehr reizvolle, aber auch schwierige Aufgabe", findet Leitl. "Träumen von einem Sieg darf jeder, also auch ich", sagt Leitl.
Klage abgewiesen Lapaczinski verliert vor Gericht gegen den FC
Sieg für den 1. FC Köln! Nicht auf dem Rasen, dafür im Gericht. Die Klage von Denis Lapaczinski wurde am Freitagnachmittag in Saal V vor dem Arbeitsgericht Köln zurückgewiesen. Der langjährige Teambetreuer und sein Anwalt Volker Görzel forderten, dass Lapaczinski an Spieltagen wieder bei der Mannschaft am Platz stehen darf. Die Argumentation: Ein Teambetreuer gehöre an die Seitenlinie und nicht in ein Einzelbüro, wo er Checklisten und Power-Point-Präsentationen erarbeitet. Genau das will der FC aber verhindern. Über den Anwalt Arne Gehrke ließ der Klub ausrichten, dass das „Vertrauensverhältnis zwischen Denis Lapaczinski und der sportlichen Führung geschädigt ist“. Als Ungeimpfter gefährde er zudem das Wohl der Lizenzspieler. Alle Versuche auf eine gütliche Einigung scheiterten bislang. Offenbar fordert der Kläger das vierfache von dem, was der FC bietet.
So könnte die FC-Aufstellung gegen Greuther Fürth aussehen
Die Wahrscheinlichkeit, dass Jonas Hector an diesem Samstag bei Greuther Fürth nicht sein 300. Pflichtspiel für den 1. FC Köln bestreitet, dürfte aus rein sportlicher Sicht in etwa so gering sein wie die des Sechsers im Lotto. Schließlich gibt es für FC-Trainer Steffen Baumgart nicht den geringsten Grund, seinen Kapitän auf die Bank zu verbannen. Hector wird in Fürth also ein Bundesliga-Jubiläum begehen. Sicher auf der Bank Platz nehmen wird dagegen Keeper Timo Horn: Nachdem er beim 1:0-Sieg gegen Frankfurt in der Vorwoche den erkrankten Marvin Schwäbe vertreten hatte, kehrt dieser gegen die Franken in den Kölner Kasten zurück. Auch Anthony Modeste, der gegen Frankfurt nach überstandener Corona-Infektion eingewechselt worden war und dann den Siegtreffer erzielte, hat seinen Platz in der Startformation sicher. Unklar ist dagegen, wie Baumgart die restlichen Offensivpositionen besetzen wird.
Klage abgewiesen Geht Lapaczinski in die nächste Instanz?
Der 1. FC Köln und Denis Lapaczinski werden sich weiterhin nicht nur am Geißbockheim, sondern auch vor Gericht sehen. Der ehemalige Teammanager scheiterte zwar am Freitagnachmittag vor dem Arbeitsgericht Köln mit seinem Antrag auf Beschäftigung in seiner alten Position. Jedoch wird der 40-Jährige es in der nächsten Instanz erneut versuchen. Als Denis Lapaczinski am Freitagmittag um kurz nach 13 Uhr die Geschäftsstelle am Geißbockheim verließ, musste er seinen Ford Explorer am Mannschaftsbus vorbei ausparken. Während der neue Teammanager Marius Laux mit den FC-Profis die Abreise nach Fürth vorbereiteten, fuhr „Lapa“ nicht mit nach Franken, sondern zum Arbeitsgericht Köln. Verhandlungssache: seine Klage gegen den FC. Ab 14 Uhr wurde unter der Leitung der Vorsitzenden Richterin Christine Vesper das Verfahren auf Einstweilige Verfügung verhandelt...
Baumgart erklärt „Kainz kein uneingeschränkter Stammspieler“
Florian Kainz zählte in der aktuellen Bundesligasaison in den meisten Fällen zur Startelf des 1. FC Köln. Lediglich am 5. (Gelb-Rot-Sperre) und 10. Spieltag (Einwechslung) lief er nicht von Beginn an auf. Dass der 29-Jährige demnächst mal wieder von der Bank aus starten könnte, stellte Cheftrainer Steffen Baumgart am Donnerstag auf der Spieltagspressekonferenz klar. „Er ist nicht uneingeschränkter Stammspieler, weil wir schon öfter überlegt haben im Gespräch mit Kainzi, ihm die Gelegenheit zu geben, im Spiel reinzukommen. Was ihn wertvoll macht, ist, dass er immer Vollgas gibt. Dass er immer bei hundert Prozent ist. Selbst wenn er für den einen oder anderen Außenstehenden ein nicht so gutes Spiel macht, ist er immer wieder da.“ Grundsätzlich zählt Baumgart mehr als elf Spieler zu seiner Stammelf. Das gab der Trainer zuletzt bereits zu Protokoll.
Stolpergefahr in Fürth Der FC will sich weiter oben festsetzen
Der 1. FC Köln feiert einen kleinen Sieg vor Gericht. Den großen Erfolg soll es bei Fürth geben. Beim Tabellenletzten kann sich der FC mit einem Dreier im Kampf um Europa festsetzen. Doch die Stolpergefahr ist bekanntlich groß. Aber der 1. FC Köln hat dieser Tage wenige Sorgen. Mit einem Sieg in Fürth, es wäre der bereits zehnte Dreier in dieser Saison, hätten sich nicht nur endgültig alle Abstiegssorgen erledigt. Es wäre auch der nächste Angriff auf die Europapokal-Plätze. Der Tabellensiebte ist beim Tabellenletzten der klare Favorit, und so wird die Baumgart-Truppe versuchen, dieses Spiel genauso zu dominieren wie das Hinspiel beim 3:1-Sieg, mit 67 Prozent Ballbesitz, 18 zu sieben Torschüssen und einem erfolgreichen Pressing, das die Fürther zu 40 Prozent Fehlpässen gezwungen hatte. Dies soll auch am Samstag wieder gelingen. Jedoch warnte Baumgart vor dem verbesserten Aufbauspiel der Fürther.
Toni Schumacher hat dem 1. FC Köln nun endgültig den Rücken gekehrt. Die Klub-Legende legte zum Jahres-Wechsel sein letztes FC-Amt nieder. Der langjährige Vizepräsident ist nicht mehr länger Mitglied im Stiftungsrat. Seinen Abschied hatte der Europameister von 1980 (541 Pflichtspiele für Köln) in einem Schreiben vor Weihnachten angekündigt. In der aktuellen Ausgabe des „Geißbockechos“ präsentiert der Klub nun die neuen Stiftungs-Köpfe auf einer Doppelseite. Neben dem „Tünn“ fehlt dabei auch Alexander Wehrle. Der Geschäftsführer wechselt im März zum VfB Stuttgart. Neuer Stiftungsrats-Vorsitzender ist Vizepräsident Carsten Wettich. Er tritt die Nachfolge von Werner Wolf an. Wehrles Platz übernimmt indes der neue Geschäftsführer Philipp Türoff. Präsident Wolf dankte Schumacher in einem persönlichen Brief für die jahrelange Arbeit für die Stiftung.
Statistische Analyse So viele Punkte braucht der FC für die Europa League
Mit 35 Punkten ist der FC dem erklärten Saisonziel Klassenerhalt bereits nah. Die Fans träumen bereits von Europa, die Kölner Verantwortlichen wollen davon nichts wissen. Doch wie realistisch ist die Europa League? Wie 2017 belegt der FC nach zwei Dritteln der Spielzeit den siebten Tabellenplatz. Kein Wunder also, dass der Traum von Europa bei den Fans schon längst wieder auflebt. Der Rückstand auf den EL-Platz beträgt nur zwei Zähler. Im vergangenen Jahr reichten Union Berlin 50 Punkte, um sich für die Conference League zu qualifizieren. Davon ist Köln 15 Punkte, also fünf Siege entfernt – elf Spieltage vor Saisonende. Um die 50 Punkte zu erreichen, muss der FC also jedes zweite Spiel gewinnen. Ob diese am Ende aber für Europa überhaupt reichen, ist fraglich. Die Grenze zu den europäischen Plätzen lag in den vergangenen 26 Jahren im Schnitt bei 52 Zählern. Dafür müsste Köln also noch fünf Spiele gewinnen und zwei Remis spielen.
FC ohne Wehrle in Fürth Köln-Boss geht mit Mega-Bilanz zum VfB
Wenn Köln Samstag in Fürth aufläuft, beginnt eine neue Zeitrechnung an der Klub-Spitze. Alexander Wehrle ist dann nämlich schon nicht mehr dabei, bereitet sich auf seinen Wechsel nach Stuttgart und sein FC-Aus am 12. März vor. Was kaum einer weiß: Wehrle verlässt den Klub mit einer Mega-Bilanz, die sogar viele Liga-Profi nicht vorweisen können. Das Fürth-Spiel ist erst das vierte von weit mehr als 300 FC-Spielen (1. & 2. Liga), dass Wehrle in neun Köln-Jahren verpasst. „Ich kann mich noch heute an die drei bisherigen erinnern“, sagt Wehrle zu BILD, „das erste war unser 1:1 im Oktober 2018 gegen Heidenheim, da war ich zu Modeste-Verhandlungen in China. Beim 4:2 in Frankfurt 2019 war ich krank. Und zuletzt habe ich unseren 3:2-Sieg im Dezember in Wolfsburg verpasst, weil am gleichen Tag eine Liga-Versammlung war.“ Nur drei Spiele in neun Jahren – mehr als ungewöhnlich für einen Finanz-Boss.
Der 1. FC Köln will bei Greuther Fürth am Samstagnachmittag die große Chance nutzen, sich vor dem schweren März-Programm mit drei weiteren Punkten im Kampf um Europa festzusetzen. Wie im Hinspiel könnte Steffen Baumgart dabei auf seine beiden Stoßstürmer setzen. Denn der Gegner zeigt sich insbesondere in der Luft anfällig. Laufen Anthony Modeste und Sebastian Andersson also wieder gemeinsam auf? Als Andersson im Hinspiel am 7. Spieltag nach einem Querpass von Benno Schmitz den Ball aus drei Metern zum 1:1-Ausgleich über die Linie grätschte, schrie der Schwede seine Freude über den ersten Saisontreffer vor der Südkurve lauthals heraus. Der 30-Jährige hatte sich diesen Treffer nach einer zuvor guten Leistung in Frankfurt verdient. Allerdings blieb es eines von gerade einmal zwei Saisontoren – bis nun das Rückspiel ansteht.
Bockcast: Beim 1. FC Köln ist derzeit fast alles bestens
Beim 1. FC Köln darf berechtigterweise vom Europapokal geträumt werden. Warum das derzeit so ist, woher der Weg der “Geißböcke” gehen könnte und wo noch Luft nach oben ist – das besprechen wir in der aktuellen Folge des Bockcasts. Nicht nur, weil die “Geißböcke” derzeit mittendrin im Rennen um das internationale Geschäft ist, sondern auch, weil die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart entsprechend Fußball spielt. Ob sich die Träume von Mailand, Kopenhagen und Co. erfüllen werden? Das ist noch unsicher – wir diskutieren aber über das Für und Wider im letzten Drittel der Saison. Spätestens seit den Spielen im neuen Jahr wirkt der FC tatsächlich enorm gefestigt – mental wie taktisch. Das müssen selbst professionelle Nörgler wie wir anerkennen. Wir sprechen über die ersten Spiele 2022, die Weiterentwicklung auf dem Platz, den Kader und die Transferperiode sowie die Aussichten im Endspurt dieser Saison.
Vorspiel: Der 1. FC Köln bei der SpVgg Greuther Fürth Der Traum von Europa
Es sind wieder einmal solche Zeiten, in denen es schwer ist, lediglich über Fußball zu schreiben. Der 1. FC Köln spielt bei der SpVgg Greuther Fürth – und der Traum von Europa schwingt auch hier mit, wenngleich gänzlich anders als anderorts. Fußball, so ehrlich muss man sein, kommt oft ziemlich martialisch daher. Auf dem Platz mittlerweile eher weniger, dafür in der Sprache umso mehr. Anleihen aus dem Militärgebrauch finden sich, wie in vielen Bereichen unseres alltäglichen Lebens, nahezu überall, wenn über das schöne Spiel gesprochen und geschrieben wird: Es wird oft geschossen, es wird gekämpft, von Abwehrschlachten und Angriffswellen ist die Rede. Es gibt Duelle und massierte Verteidigungsreihen, Torjägerkanonen. Kurzum: Allzu friedlich erscheint unser aller Lieblingssport zumindest verbal nicht. Warum ich darauf komme: Es ist die Sprachlosigkeit, die mich im Zuge der derzeitigen politischen Entwicklungen umtreibt.
FC-Restprogramm im Überblick Lieblingsgegner und Modeste-Schreck warten noch auf Köln
Der 1. FC Köln spielt unter Trainer Steffen Baumgart die beste Saison seit langem. Die Geißböcke wandeln auf den Spuren der bei vielen Fans unvergessenen Saison 2016/2017 unter Peter Stöger, an deren Ende es bis nach Europa ging. Auch diesmal war das Mindestziel Klassenerhalt schon nach zwei Saisondritteln praktisch eingetütet, der Blick geht vorsichtig in die oberen Gefilde der Tabelle. Der Express zeigt, welche Hürden der FC bis zum Saisonende in der Bundesliga noch vor der Brust hat. Das Restprogramm des 1. FC Köln:
24. Spieltag (auswärts): Greuther Fürth (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) Hinspiel: 3:1 für den 1. FC Köln! Bundesliga-Bilanz: Das Hinrunden-Duell war eine Bundesliga-Premiere. Besonderheit: In Fürth machte der FC den bislang letzten Bundesliga-Aufstieg perfekt. Am 6. Mai 2019 feierte Köln unter Interimscoach André Pawlak durch ein 4:0 die Rückkehr ins Oberhaus. Mann des Abends: Jhon Córdoba mit einem Dreierpack.
U21: Sorgen und Mitgefühl Derbysieg mit Wermutstropfen
„Derbysieger, Derbysieger!“ So hatte es nach dem Abpfiff am Mittwoch durchs Franz-Kremer-Stadion geschallt. Die U21 des 1. FC Köln hatte sich mit dem 2:0 gegen die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach für die Hinspiel-Pleite revanchiert und ausgelassen mit ihrem Jubilar Thomas Kraus gefeiert. Nach der Feier gab es jedoch zwei Wermutstropfen und eine Schreckensnachricht. Die Mannschaft hat das Wochenende spielfrei und soll den Kopf frei bekommen. Rein sportlich war der Sieg des 1. FC Köln gegen Gladbach ein großer Erfolg für die Geißböcke. 16 Punkte stehen die Geißböcke inzwischen vor der zweiten Mannschaft der Fohlen in der Regionalliga-Tabelle, und auch gegenüber den anderen Zweitvertretungen ist der Vorsprung gewachsen: 15 Punkte vor Schalke, 14 Punkte vor Düsseldorf. Der FC ist die beste Zweitvertretung eines Profi-Klubs in der Regionalliga West – mit großem Abstand.
Drei Wechsel beim Kampf um Europa in Fürth Baumgart mit Sturm-Überraschung
Am 24. Spieltag trifft der 1. FC Köln auswärts auf die SpVgg Greuther Fürth. Der FC kann sich mit einem Dreier auf Platz fünf der Tabelle vorkämpfen. Die Kölner haben keine gute Karnevals-Bilanz. Nur zwei der vergangenen 18 Spiele konnten die Geißböcke an Karneval gewinnen. Doch diese Statistik möchte die Mannschaft von Steffen Baumgart heute um 15.30 Uhr in Fürth ändern. Kölns Nummer eins, Marvin Schwäbe, ist nach überstandener Corona-Erkrankung zurück im Tor. Anthony Modeste darf wieder von Anfang an ran und Jan Thielmann steht überraschend in der Startelf. Die Aufstellungen:
Steffen Baumgart geht mit seiner Rolle als Kult-Trainer beim 1. FC Köln mit Dauerpower an der Seitenlinie ganz entspannt um. "Ich weiß nicht, ob ich in zwei oder in fünf Jahren vielleicht eine Pause brauche. Ich sehe mich aber auch gar nicht ständig im roten Bereich", sagte der 50-Jährige. "Während des Spiels ist die Schlagzahl sicher höher. Unter der Woche, auf dem Trainingsplatz herrscht eine gewisse Sachlichkeit, und mein Trainerteam nimmt mir einiges an Arbeit ab", erzählte der Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten vom Rhein. Und auch eine Begründung, warum er bei jedem Wetter nur ein T-Shirt am Spielfeldrand trage, lieferte Baumgart gleich mit: "Es geht mir dabei nicht um irgendein Zeichen. Ich habe auch schon eine Jacke am Spielfeldrand getragen, aber die hat meine Beweglichkeit eingeschränkt." Dass der Mann mit der Schiebermütze eher der Star ist als die Mannschaft, ist für ihn kein großes Thema.