In Unterzahl Kämpferischer FC muss sich Leverkusen beugen
Trotz 75 Minuten in Unterzahl: Der 1. FC Köln hat sich bei der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Bayer Leverkusen teuer verkauft. Am Ende bleiben zwar keine Punkte, aber immerhin ein vernünftiges Gefühl. Nach einem harten Einsteigen von hinten gegen Granit Xhaka sah Jan Thielmann nach Einschalten des VAR schon n der 15. Minute die Rote Karte. Fazit: Punkte gab es für den beherzten Auftritt gegen den Tabellenführer für den 1. FC Köln am Ende zwar nicht. Aber die Geißböcke haben sich gegen Bayer Leverkusen zu keinem Zeitpunkt wie ein Absteiger präsentiert. Auch die frühe Rote Karte für Jan Thielmann hat den FC nicht aus dem Konzept gebracht. Letztlich wäre sogar ein Punktgewinn möglich gewesen. Zwar steht der FC ohne Zählbares da, kann für die restlichen Saisonspiele aber eine neue Portion Mut mitnehmen.
FC-Noten: Startelf-Debütant überrascht Youngster Diehl wird zum Pechvogel
Marvin Schwäbe Note: 3,5 War im ersten Durchgang zweimal gegen Wirtz zur Stelle, beim ersten Gegentor hatte er keine Chance. Den zweiten kriegt er durch die Hosenträger, der Ball war allerdings abgefälscht.
Timo Hübers Note: 3,5 Hatte Schick meist im Griff, ging nur bei der Flanke vor dem 0:1 nicht energisch genug zu Werke, sodass der Ball durchrutschen konnte. Bügelte einen üblen Fehlpass selber wieder aus.
Max Finkgräfe Note: 3,0 Hatte Frimpong in der ersten halben Stunde im Griff, bis er ihm entwischte und zum 1:0 einschob. Ließ sich davon nicht beirren und kämpfte bis zum Schluss um jeden Meter. Note: 3
Eric Martel Note: 5,0 War nicht sein Spiel. Bekam von Wirtz klar die Grenzen aufgezeigt. Hatte Glück, dass er nach einem Tritt von hinten nicht auch vom Platz flog. Beim 0:2 rutschte er ins Nirgendwo.
Dejan Ljubicic Note: 5,0 Ließ das frühe 1:0 liegen, als er freistehend daneben köpfte. Sah danach zu allem Überfluss noch die 5. Gelbe Karte wegen Meckerns. Fehlt im Derby.
Jan Thielmann Note: 5,0 Ging vollkommen übermotiviert gegen Xhaka zu Werke und sah nach dem Tritt von hinten die frühe Rote Karte. Note: 5
Sargis Adamyan Note: 2,5 Wollte seine Chance unbedingt beim Schopf packen. War ein ständiger Unruheherd. Wurde einmal im Strafraum von Grimaldo umgerempelt, bekam dafür aber keinen Elfer-Pfiff. Hätte ein Tor mit seinem Seitfallzieher verdient gehabt.
Der 1. FC Köln hat das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen verdient 0:2 verloren. Gegen den bislang ungeschlagenen Spitzenreiter agierte der FC nach einer Roten Karte mehr als 75 Minuten in Unterzahl. Die Überraschung ist ausgeblieben: Der 1. FC Köln verliert das Duell gegen Bayer Leverkusen 0:2. Das aber durchaus bitter. Bereits in der Anfangsphase sah Jan Thielmann die Rote Karte (14.) und verstärkte die ohnehin schwierige Situation der Geißböcke. Jan Thielmann kam gegen Granit Xhaka deutlich zu spät, trat dem Mittelfeldspieler von hinten in die Hacke und sah nach Ansicht der Videobilder die Rote Karte (14.). Nur eine Minute später holte sich Ljubicic für Meckern seine fünfte Gelbe Karte ab, beide Spieler fehlen dem FC im Derby gegen Gladbach.
Überzahl clever ausgespielt Bayer gewinnt Derby in Köln
Das ungeschlagene Bayer 04 Leverkusen hat sich auch am 24. Spieltag der Bundesliga keine Blöße gegeben und das Derby beim 1. FC Köln 2:0 (1:0) gewonnen. Nach der frühen Roten Karte für Jan Thielmann (15., grobes Foulspiel) erzielten Frimpong (38.) und Grimaldo (73.) die Tore für die Gäste, die in der Tabelle nun schon zehn Punkte vor dem FC Bayern München stehen. Mit Geduld und kühlem Kopf kamen die Gäster zum Derbysieg: Bayer Leverkusen hat mit einem glanzlosen Erfolg beim 1. FC Köln den nächsten Schritt in Richtung des ersehnten ersten Meistertitels gemacht und die Sorgen des rheinischen Rivalen weiter verschärft. Der FC belegt weiterhin den Relegationsplatz, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf Mainz. Weiter nach oben geht es angesichts eines Rückstands von acht Zählern auf den VfL Bochum wohl nicht mehr.
Thielmann fliegt früh, Grimaldo nimmt die Spannung Bayer nun zehn Punkte vor Bayern
Bayer 04 Leverkusen gab sich im kniffligen Nachbarschaftsduell beim abstiegsbedrohten Lokalrivalen 1. FC Köln keine Blöße und feierte am Ende einen souveränen 2:0-Sieg. Ein früher Platzverweis spielte der Werkself, die seit 34 Pflichtspielen ungeschlagen ist, aber so richtig in die Karten. Nach einer Viertelstunde folgte die Schlüsselszene des Spiels: Thielmann kam im Mittelfeld im Zweikampf zu spät gegen Xhaka und traf den Schweizer an der Achillessehne. Nach VAR-Check blieb Schiri Tobias Stieler nichts anderes übrig, als den Kölner mit Rot vom Platz zu stellen. In der Folge wurde es immer wieder emotional, jede Entscheidung des Unparteiischen gegen den Effzeh wurde von den Tribünen mit lautstarken Pfiffen quittiert - und zugleich auf dem Platz kommentiert; es herrschte Derby-Stimmung.
Alonso nutzt in Köln Bayern-Patzer Bayer jetzt 10 Punkte vorn!
Leverkusen macht in Köln einen Riesenschritt zum Meistertitel! Der Tabellenführer nutzt den Patzer der Bayern (2:2 in Freiburg), erkämpft sich ein 2:0 im Rheinderby in Köln und hat jetzt zehn Punkte Vorsprung vor dem Rekordmeister. Die Zahlen der Werkself sind Titel-verdächtig. 24 Ligaspiele seit Saisonstart ohne Pleite gelang dem Klub nur unter Trainer-Legende Jupp Heynckes in der Saison 2009/10. In Köln spielt dem Team von Trainer Alonso ein Brutalo-Foul von Thielmann in die Karten! 14. Minute: Der Kölner tritt Xhaka ohne Chance auf den Ball von hinten mit offener Sohle in die Achillessehne. Nach VAR-Hinweis bleibt Schiri Stieler keine Wahl und zeigt Rot. Nach der Pause war Leverkusen im Glück, weil Kölns Bester Adamyan per Seitfallzieher nur den Pfosten (51.) trifft. Doch Grimaldo macht mit dem 2:0 (73.) alles klar.
Hitziges Derby, Schiri sorgt für Fragezeichen FC lässt dicke Dinger liegen
Der FC Bayern stolperte am Freitag erneut (2:2 in Freiburg), Bayer siegte erneut. Leverkusen ist auf dem Weg zum Titel nicht zu stoppen – auch nicht von knallheißen Kölnern! Am Sonntag ließen die Kölner Jungs von Trainer Timo Schultz alles auf dem Platz, was sie in sich hatten, boten dem ungeschlagenen Tabellenführer einen intensiven Kampf, doch es reichte nicht. Die Werkself siegte mit 2:0. Bayer cleverer, Bayer reifer – und damit auch reif für die erste Meisterschaft! Kölns Jan Thielmann dem Leverkusener Granit Xhaka von hinten in die Waden getreten hatte. Schiri Stieler schaute sich die Szene nochmal an und zückte glatt Rot für den Kölner. Thielmann flehte Stieler noch an: „Das ist niemals Rot!“ Half nix, Thielmann musste schon nach 14 Spielminuten unter die Dusche. Beim Blick auf die TV-Bilder war klar: Entscheidung korrekt, war zwar unbeabsichtigt, aber ein zu hartes Einsteigen des Kölners.
"Speeddating" Köln macht sich über Leverkusen-Stars lustig
Köln lästert, Leverkusen trifft. Im hitzigen Nachbarschaftsduell zwischen Abstiegskandidat Köln und Spitzenreiter Leverkusen ging es nicht nur auf dem Platz heiß her, sondern auch auf „X“ (vormals Twitter). Da schreibt der Geißbock-Klub: „Die Leverkusener rennen nach jedem Pfiff zum Schiri, als hätten sie Speeddating-Termine.“ Köln macht sich über Leverkusens Stars lustig! Damit machen sich die Kölner aber wenig Freunde. In den Kommentaren wird eher die harte Gangart des 1. FC kritisiert. Ein User schreibt: „Ich glaube eher Thielmann hatte Speeddating-Termine, so schnell wie der runter war.“ Hintergrund: Der Kölner Stürmer sah nach einer Viertelstunde Rot nach einem üblen Tritt in die Achillessehne von Xhaka. Martel (30. Minute) hatte Glück, dass seine Sense gegen Wirtz nur mit Gelb bestraft wurde.
Der 1. FC Köln verliert gegen Leverkusen 0:2. Nach dem Spiel äußerte sich u.a. Trainer Schultz: "Das Spiel ist für uns heute maximal unglücklich gelaufen. Wir kommen eigentlich ganz gut rein, haben vor dem Platzverweis gleich eine riesen Chance durch Ljubicic, wo er am zweiten Pfosten vorbei köpft. Dann die unglückliche Szene, ich denke es war keine Absicht, er trifft ihn trotzdem deutlich über dem Knöchel und dann ist das heutzutage so, dass man dafür vom Platz fliegt. Die Mannschaft hat sich über die restlichen fast 90 Minuten mit Nachspielzeit bravourös gewehrt, hat immer wieder Nadelstiche setzen können. Wir haben drei riesige Chancen, die wir leider nicht nutzen können und dementsprechend verlierst du dann so ein Spiel 2:0. Trotzdem, wir haben es auch mit zehn Mann gut gemacht. Bei Justin wird das was Muskuläres sein, ich hoffe nicht schlimmer, aber das sah im ersten Moment nicht gut aus."
Bayer war verwundbar, aber: “Die Rote Karte war der entscheidende Faktor”
Der 1. FC Köln zeigt gegen Bayer Leverkusen eine engagierte Leistung, kann nach dem Platzverweis aber nicht mehr bis zum Schluss dagegenhalten. Am Ende bleibt das Gefühl, dass mehr für den FC drin gewesen wäre. Jeff Chabot: “Die Rote Karte war der entscheidende Faktor. Gegen so eine Mannschaft ist es ohnehin schon schwierig. Aber wir hatten auch in Unterzahl unsere Möglichkeiten. Wenn wir das 1:1 machen und dann kompakt stehen, wird es auch für Leverkusen schwierig. Aber natürlich war es ein verdienter Sieg für sie. Die ganze Saison fehlt uns das Spielglück, heute wieder. Wir müssen nächste Woche weitermachen. Heute dürfen wir noch traurig sein, aber ab morgen gilt der Fokus dem Derby. Die Mentalität und Leidenschaft ist da, egal in welchem Spiel. Wir zeigen auch gute Spielansätze. Wir hatten alle ein gutes Gefühl, deswegen ist es heute umso bitterer.”
Diesem Moment trauert Schultz nach “Das hätte ich gerne erlebt”
Timo Schultz spricht nach der 0:2-Niederlage des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen über den unglücklichen Spielverlauf und die verpasste Großchance zum Ausgleich. Die Pressekonferenz mit Schultz und Xabi Alonso im Video.
Beim Duell zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen (0:2) gab es vor der Partie Choreos von beiden Fan-Lagern. Die Leverkusener zündeten zudem Rauchbomben und Bengalos. Mitte der zweiten Hälfte kam es sogar zu Krawallen. Im Oberrang Nord gerieten Kölner und Leverkusener Anhänger, die durch eine Plexiglaswand getrennt waren, aneinander. Die Gewalt soll von FC-Seite ausgegangen sein. Sanitäter waren im Einsatz. Es hieß nach dem Spiel, dass zwei Ordner aus Leverkusen verletzt worden wären. Sie seien auf dem Weg ins Krankenhaus. Es soll sich bei den Verletzten um eine Frau und einen Mann handeln. Laut Polizei wurde der Ordner, „der dazwischen gegangen war, von einem der Beteiligten mit einem Faustschlag am Kopf getroffen worden und war sofort bewusstlos zusammengebrochen.“
Nach dem Derby kam es im und um das Stadion ebenfalls zu Ausschreitungen, wie der WDR berichtet. Demnach sollen rund 200 Chaoten Polizisten angegriffen haben. Die Kölner Polizei sprach am Sonntagabend sogar von „500 Personen“. In einer Mitteilung der Polizei heißt es: „Als die Zuschauer nach dem Spiel das Stadion verließen, gerieten auf der Junkersdorfer Straße drei Personen in einen Streit. Als Bereitschaftspolizisten dazwischengingen und die Parteien trennten, wurden Teilnehmer eines Fanmarsches, der kurz vorher mit etwa 500 Personen gestartet war, auf die Situation aufmerksam. Dabei warfen sie offensichtlich mit Gegenständen, die sie im direkten Umfeld fanden. Und weiter: „Es wird gegen mindestens zehn Personen wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt, zwei von ihnen sitzen bereits im Polizeigewahrsam.“
Die von beiden Seiten hart geführte Partie ging für den FC gegen Leverkusen mit 0:2 verloren. Als Schlüsselszene dürfte klar die Rote Karte für Jan Thielmann in der 14. Spielminute herhalten. Dass der FC-Youngster nach einer knappen Viertelstunde vom Platz musste, weil er Granit Xhaka iauf die Achillessehne gestiegen war, spielte der Werkself natürlich in die Karten. Nach dem Spiel sagte Xhaka zum Foul von Jan Thielmann: "Er muss da nicht so hingehen. Damit schwächt er seine Mannschaft. Wir profitieren. Warum er so reingeht, muss er selbst wissen. Selbst schuld. Die Entscheidung war auf jeden Fall korrekt." Und weiter über das Punktepolster im Meisterennen: „Ich muss schon ehrlich sein. Zehn Punkte sind schon viel. Aber es ist noch nicht gegessen.“
Einzelkritik: Eine Fünf, zwei Wackler und zwei Pechvögel beim FC
Der 1. FC Köln verliert gegen Bayer 04 Leverkusen, weil Jan Thielmann der Mannschaft einen Bärendienst erweist und Sargis Adamyan weiter Pech im Abschluss hat.
Rasmus Carstensen Note 4,5 Carstensen bekam den Vorzug vor Schmitz. Hatte alle Mühe gegen Wirtz, Grimaldo und später gegen Adli. Aber auch mit mehreren starken Flankenläufen – erst auf Alidou (45.+2.) und dann auf Adamyan, der nur den Pfosten traf (51,). Beim 0:2 verteidigte er schwach im Eins-gegen-Eins gegen Adli. Rückte in den Schlussminuten nach vorne.
Timo Hübers Note 4,0 Der zuletzt kranke Hübers kam wieder für Kilian in der Innenverteidigung. Zunächst erstaunlich selten gefordert, konnte er dann aber die Flanke vor dem 0:1 am ersten Pfosten nicht klären. Nach einer Stunde mit einem großen Fehler, den er aber selbst ausbügelte. Rückte vor dem 0:2 aus dem Zentrum, fehlte dann und konnte nicht mehr helfen.
Eric Martel Note 4,5 Martel hatte es gegen Hofmann und Wirtz schwer die Räume zu schließen, machte dies aber immer wieder gut. Hatte jedoch großes Glück, dass er für sein Foul von hinten an Wirtz nicht die Rote Karte sah (30.). Ging dann beim 0:2 unnötig in die Grätsche und war so aus dem Spiel, anstatt Adli noch zu stellen.
Jan Thielmann Note 5,0 Thielmann war der entscheidende Mann im Spiel: Entschied das Duell ungewollt mit seinem Foul an Granit Xhaka. Sah zurecht die Rote Karte, wenngleich er seinen Gegenspieler nicht so treffen wollte (14.).
Sargis Adamyan Note 3,0 Adamyan stand zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison in der Startelf und war der Pechvogel des Spiels. Arbeitete viel und war engagiert, ließ seine Chancen aber wieder aus.
Die Niederlage war verdient, aber höchst unglücklich
Die 0:2-Niederlage des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen ging absolut in Ordnung, sie war aber dennoch sehr unglücklich. Und das aus mehreren Gründen. Alles andere als eine Niederlage gegen Leverkusen wäre nach dem aktuellen Saisonverlauf beim 1. FC Köln einer Sensation gleich gekommen. Insofern war das 0:2 auch erwartbar. Der Blick auf die Statistik nach dem Spiel untermauerte die These mehr als nur eindrucksvoll: 830:230 Pässe, 80:20 Prozent Ballbesitz, 17:6 Torschüsse – man könnte x-beliebige weitere Daten anschauen, die Dominanz der Werkself war beeindruckend. Die Niederlage war zwar verdient, sie war trotz der Dominanz des Spitzenreiters aber paradoxer Weise durch die frühe Rote Karte von Jan Thielmann auch höchst unglücklich. Ob der Spielverlauf ein anderer, aus Kölner Sicht besserer geworden wäre, ist rein spekulativ.
Adamyans Traum-Aktion und bemerkenswerter FC-Kampf werden nicht belohnt
Der FC verliert in Unterzahl, hätte sich aber auch über eine zweite Rote Karte nicht beschweren drüfen. Als es vorüber war, feierten beide Fanblöcke ihre Mannschaft. Die FC-Profis bekamen den Applaus für eine kämpferisch bemerkenswerte Leistung, mit der es ihnen möglich gewesen war, den Schaden im Duell mit Tabellenführer Leverkusen trotz 75-minütiger Unterzahl beim 0:2 (0:1) im Rahmen zu halten. Und auch die Gäste im Nordosten des Stadions hatten Anlass, ihre Spieler hochleben zu lassen. Denn trotz einiger Schwierigkeiten hatte die Werkself die Partie nicht nur dominiert, sondern letztlich sicher gewonnen und den Vorsprung auf den FC Bayern auf kaum verspielbare zehn Punkte ausgebaut.
Thielmann stieg Xhaka in der 14. Minute ohne Chance auf den Ball auf die Achillessehne. Da sich weder Ungeschick noch Übermotivation strafmildernd auswirken, ging die Rote Karte in Ordnung. Nach einer halben Stunde hätten sich die Kölner nicht weiter beschweren dürfen, hätten sie nur noch zu neunt auf dem Platz gestanden, als Eric Martel Florian Wirtz von hinten ohne Chance auf den Ball abräumte. Doch offenbar wollte Stieler nicht zwei Kölner in einer Halbzeit vom Platz schicken. Eine traumhafte Aktion hatte in der 51. Minute noch Adamyan, der eine Flanke per Seitfallzieher an den Innenpfosten jagte. Diehls Verletzung, die Sperren gegen Thielmann und Ljubicic, der die fünfte Gelbe Karte sah: „Es war eine verlustreiche Schlacht“, beschrieb Schultz nach dem Spiel.
FC-Derby: Ordner im Stadion bewusstlos geprügelt Polizei attackiert, Festnahmen
Derby oder Nachbarschaftsduell? Ganz egal, wie man die Partie nennt, zwischen den beiden Fanlagern kochten die Emotionen bei den Duellen zwangsläufig immer hoch. Und einige übertrieben es gewaltig! Die Polizei teilte mit: „Im Rahmen der Bundesligabegegnung zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen sind gegen Spielende am Sonntagabend mehrere Gewalttäter aufeinander losgegangen. Einige warfen Pyrotechnik, Fahrräder, Äste und Steine auf Einsatzkräfte. Ein Ordner im Stadion erlitt schwere, zwei Polizeibeamte auf der Rückseite des Stadions leichte Verletzungen.“ So kam es während der Partie im Oberrang der Nordtribüne, wo die Heim- und Auswärtsfans mit einer Plexiglasscheibe getrennt sind, zu einer heftigen Schlägerei.
Dabei wurden zwei Leverkusener Ordner verletzt. Die Polizei schildert: „Ein Ordner, der dazwischen gegangen war, war von einem der Beteiligten mit einem Faustschlag am Kopf getroffen worden und war sofort bewusstlos zusammengebrochen.“ Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nach dem Derby ging es dann rund ums Stadion weiter mit Gewalttaten. Rund 200 mutmaßliche FC-Ultras sollen dabei Polizeibeamte angegriffen haben. Es flogen Fahrräder, Äste und Feuerwerkskörper auf die Beamten. Zuvor waren drei Fans auf der Junkersdorfer Straße aneinandergeraten. Als die Polizei eingreifen wollte, kamen weitere Fans hinzu. Die Beamten ermitteln aktuell gegen mindestens zehn Personen wegen schweren Landfriedensbruchs, zwei von ihnen „sitzen bereits im Polizeigewahrsam“, teilte die Polizei mit.
Bereits nach einer Viertelstunde konnte Timo Schultz seinen Matchplan gegen Bayer Leverkusen über den Haufen werfen. Jan Thielmann sah die Rote Karte und erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst. Keine 15 Minuten waren im Nachbarschafts-Duell gegen Leverkusen gespielt, da nahm die Begegnung eine folgenschwere Wende für den 1. FC Köln: Jan Thielmann sieht Rot. Wohl kaum ein Spieler des 1. FC Köln strotzt so vor Leidenschaft und Willen wie Jan Thielmann. Nach der langen Verletzungspause im Sommer sprach Ex-Coach Steffen Baumgart genau diese Qualität des Youngsters an, sprach aber gleichzeitig auch eine Warnung aus: „Er ist positiv verrückt, aber wir müssen ihn leider etwas weiter einbremsen“, sagte der damalige Trainer. Eigentlich auf den Übereifer angesprochen...
Hätte der 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen einen Strafstoß bekommen müssen? Es wäre nicht das erste Mal in diesem Kalenderjahr, dass die Geißböcke Opfer einer Fehlentscheidung würden. Der Fußballgott meint es in dieser Saison wahrlich nicht gut mit dem 1. FC Köln. Zum sechsten Mal hat Sargis Adamyan am Sonntag gegen Bayer Leverkusen das Aluminium auf Kölner Seite getroffen. Während die Rote Karte für Jan Thielmann durchaus vertretbar war, sahen sich die Geißböcke gegen Leverkusen aber einmal mehr um einen möglichen Strafstoß gebracht. In der 44. Minute war Alejandro Grimaldo nach einer Flanke von Faride Alidou nur in den Rücken von Sargis Adamyan gesprungen. “Ich bin Mitten in der Aktion und habe einen Rempler bekommen. Aber der Schiedsrichter meinte, dass es nicht für einen Elfmeter ausreicht”, berichtete Adamyan hinterher.
GEISSPOD 128: FC beißt auf Granit Jetzt muss Gladbach dran glauben
Der 1. FC Köln scheitert an Bayer Leverkusen und Granit Xhaka. Jetzt braucht’s einen Derby-Sieg in Mönchengladbach. Dann würde die Saison noch mal richtig lustig, finden Sonja und Marc im neuen GEISSPOD.
1. FC Köln nimmt Stellung zu Ausschreitungen bei Nachbarschafts-Duell
Der 1. FC Köln verurteilt die Ausschreitungen rund um das Duell gegen Leverkusen. Am Montagnachmittag äußerte sich Philipp Türoff zu den Vorfällen: „Der 1. FC Köln verurteilt die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die am Sonntag am Rande des Bundesligaspiels gegen Bayer Leverkusen stattfanden und die zu Verletzungen bei Fans, Ordnern und Polizisten geführt haben. Diskriminierung und Gewalt zählen zu den roten Linien, die wir im Umgang mit unseren Fans immer wieder deutlich ziehen“, wird Philipp Türoff in der Pressemeldung des Vereins zitiert. „Wir stehen mit den verletzten Ordnern in Kontakt und hoffen, dass es allen schnell besser geht. Außerdem untersuchen wir die Vorgänge und unterstützen die täterorientierte Aufklärung der Vorfälle durch die Polizei.“
Ex-FC-Sprecher Jacob berichtet Köln-Boss Schmadtke rettete ihm das Leben
Auf dem sportlichen Höhepunkt trat er beim 1. FC Köln gezwungenermaßen ab: Alexander Jacob räumte im Sommer 2017 seinen Posten als Pressesprecher beim Klub, der sich gerade zum ersten Mal nach 25 Jahren Durststrecke wieder für den Europapokal qualifiziert hatte. Während der FC sich auf dem Rasen nach Europa spielte, zockte auch Jacob – allerdings auf Wettportalen und weit weniger erfolgreich. Er rutschte immer tiefer in die Spielsucht, zur Behandlung seiner Krankheit musste er den Job beim Traumverein aufgeben. Wie dramatisch die Lage wirklich war, hat Jacob jetzt aber zum ersten Mal berichtet.
In einem Interview berichtete Jacob am Montag, dass die damaligen FC-Bosse Alexander Wehrle und Jörg Schmadtke im Laufe der Spielzeit 2016/2017 Verdacht geschöpft hätten. Am Ende gab es ein entscheidendes Gespräch mit den Klub-Verantwortlichen – und Hilfe, die dem Pressesprecher womöglich das Leben rettete. Über den damaligen Sportchef Schmadtke sagte Jacob: „Er hat den Erstkontakt zur psychologischen Betreuung der Deutschen Sporthochschule hergestellt. Für diesen Impuls werde ich ihm ewig dankbar sein. „Ohne Jörg Schmadtkes Einschreiten hätte ich die Krankheit wahrscheinlich nicht überlebt, davon bin ich heute überzeugt“, erklärte er bemerkenswert offen: „Der Druck wäre immer weiter angestiegen, bis ich dem Ganzen ein Ende gesetzt hätte.“
Nach fast einem Jahr Adamyan ruft sich in Erinnerung
Sargis Adamyan hat gegen Bayer Leverkusen zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf des 1. FC Köln gestanden. Eine Belohnung für die guten Trainingsleistungen des Angreifers, die der Armenier mit einer ordentlichen Leistung zurückzahlen konnte. Fast ein Jahr lange hatte Adamyan auf diesen Tag warten müssen: Zuletzt stand der Angreifer am 18. März 2023 bei der 1:6-Niederlage gegen den BVB in der Startelf des 1. FC Köln. In den folgenden 34 Pflichtspielen musste der Armenier entweder auf der Bank oder auf der Tribüne Platz nehmen – also praktisch eine komplette Spielzeit. Gegen Bayer wurde Adamyan dann für seine gute Trainingsleistungen belohnt. “Ich finde, es war ein vernünftiges Spiel, dafür, dass ich so lange nicht gespielt hatte”, resümierte der Offensivspieler. “Ein super Spiel” und nicht nur vernünftig wäre es derweil gewesen, “wenn ich das 1:1 gemacht hätte.”
Kommentar: Ein Duell ohne Ertrag Aber eins, das Mut machen muss
Zwar kassierten die Kölner eine erwartbare 0:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Doch die Geißböcke schlugen sich einmal mehr achtbar. Das Duell blieb zwar ohne Punkte, es war aber ein Mutmacher für den FC. Mit einer konzentrierten Defensivleistung machten es die Kölner dem Spitzenreiter schwer. Trotz Niederlage ein absoluter Achtungserfolg, den die Kölner auch so empfinden sollten. Eine gewisse Enttäuschung lässt sich nach der doch verdienten 0:2-Niederlage des 1. FC Köln gegen den Titelkandidaten Bayer Leverkusen unter einem Großteil der Kölner Fans nicht verbergen. Am Ende steht die Niederlage, ein 0:2 und keine Punkte. Wenn sich die Enttäuschung gelegt hat, sollte sich beim FC schnell das Gefühl einstellen, dass das Team gegen einen übermächtigen Gegner ein starkes Spiel gemacht hat. Eins ohne Ertrag, aber eins, das Mut machen muss.
„Aus dem Verkehr ziehen“ Mario Basler stinksauer auf FC-Profi Thielmann
Diese Szene zog dem 1. FC Köln im Duell gegen Leverkusen am Sonntag früh den Stecker: Als Jan Thielmann Gegenspieler Granit Xhaka mit dem Fuß auf die Achillesferse stieg, war die Geschichte des Spiels praktisch schon geschrieben. Beim FC herrschte eine Mischung aus Frust und Unverständnis vor, Thielmann selbst reagierte fassungslos. Mario Basler dagegen wollte bei Betrachtung der Szene in seinem Podcast „Basler Ballert“ am Montag keine zwei Meinungen zulassen und fällte ein klares Urteil. „Eine klarere rote Karte habe ich selten gesehen“, urteilte er über das schlecht getimte Einsteigen im Mittelfeld, das erst nach VAR-Eingriff mit dem Platzverweis geahndet wurde: „Der hätte ja bei Xhaka alles kaputt machen können, was kaputtzumachen ist. Das war pure Absicht und da gibt es auch keine zwei Meinungen." Der Verband müsse den Kölner „mal drei, vier Wochen aus dem Verkehr ziehen“.