Posten im FC-Vorstand? So reagiert Hector auf Littbarskis Aussagen
Mit zahlreichen Instagram-Videos hat Pierre Littbarski eine Diskussion um die Zukunft des 1. FC Köln angeregt. „Litti“ habe die „Schnauze voll“ – er forderte einen Neustart in der Führung und brachte etliche Namen ins Spiel.Der große Traum: ein Weltmeister-Vorstand. Kandidaten hatte Littbarksi auch im Visier: Lukas Podolski, „Icke“ Häßler, Bodo Illgner und auch FC-Liebling Jonas Hector. Letzterer ist zwar kein Weltmeister, aber er scheint auch wenig Lust auf diese, von Littbarksi öffentlich losgetretene, Debatte zu haben. Als der Express jetzt Jonas Hector am Rande des Come-Together-Cup am 30. Mai 2024 vor dem Rhein-Energie-Stadion auf einen möglichen Posten im FC-Vorstand ansprach, drehte er sich gleich weg: „Ich mag gar nichts dazu sagen.“ In der Sache hat Littbarski es sicherlich gut gemeint mit dem FC, aber die Art und Weise scheint wenig Erfolg zu haben. Denn bisher gab es keinen, der sich einen Posten beim FC vorstellen kann.
FC-Vorstands-Kritiker Dieter Prestin „Es wird personelle Überraschungen geben“
Er kämpft seit Monaten für eine erfolgreichere FC-Köln-Zukunft – und lässt kein gutes Haar an Köln Präsident Werner Wolf. Ex-FC-Profi und Vorstands-Kritiker Dieter Prestin (67) hat ein 40-Seiten-Konzept ausgearbeitet und ein Team prominenter Mitstreiter um sich versammelt. Am 10. Juni stellt Prestin seine Köln-Vision öffentlich vor. Darüber sprach Kölns Double-Held (246 Spiele zwischen 1975 und 1989) im Rahmen eines „FC-Abends“ im Deutschen Sport & Olympia Museum und verriet, es werde einige Überraschungen geben!
Prestin über sein 40-Seiten-Konzept: „Es wird die ein oder andere personelle Überraschung geben. Wir werden ehrlich sein und einen klaren Matchplan vorlegen. An unseren Plänen werden wir uns dann messen lassen. Da reden wir über den Sport, aber auch über die Stadt, das Geißbockheim, Finanzen, den Nachwuchs… Da geht es um Transparenz, weil der 1. FC Köln seinen Fans und Mitgliedern nicht immer die Wahrheit gesagt hat. Und wenn es nach ein paar Jahren zu viel ist, dann muss man mich nicht drängen, ich werde ganz sicher freiwillig zurücktreten.“
Seine Motivation, sich für den FC zu engagieren: „Ich gehe aus Bayern weg. Da lebe ich seit 16 Jahren. Warum? Herzblut! Ich kann das nicht länger ertragen. Deshalb muss es Leute geben, die einfach vorangehen. Und wenn man sich jetzt einmal die Berichte aus Januar und Februar anschaut. Was habe ich da für meine Kritik Prügel bekommen. Und jetzt redet auf einmal ein Effenberg, ein Litti (Pierre Littbarski, d.Red.). Etwas großartig anderes als das, was ich vor drei, vier Monaten gemacht habe, ist das nicht. Der kleine Unterschied: Wir haben ein Team und ein Konzept.“
Sein Verhältnis zu Präsident Wolf, der wie Sport-Boss Christian Keller beim „FC-Abend“ anwesend war: „Ich habe nicht gewusst, dass Herr Wolf und Herr Keller hier sind. Das wäre mir aber auch egal gewesen. Wir hatten einen schönen Abend, haben über die guten alten Zeiten gesprochen. Da hätte ich keinen Krieg angefangen, um beide bloßzustellen. Als ich derTZ im Februar das erste Interview gab, hatte ich überhaupt nicht vor, ein Amt zu übernehmen.“
Es sei darum gegangen, Werner Wolf zum wiederholten Male zu erklären, was man dringend ändern müsste. Prestin: „Ich wollte Druck machen. Gut, wenn er sagt, dass das ein No-Go ist und nicht mit mir reden möchte, ist das seine Geschichte. Hätte er das besser mal getan, dann hätten wir vielleicht eine Lösung finden können. Es hätte alles anders sein können.“ Und weiter: „Wenn ich den Verein auf Teufel komm' raus saniere und darunter die sportliche Qualität leidet, dann darf ich mich nicht wundern, wenn es Ärger gibt und man absteigt. Seitdem gab es keinen Kontakt.“
Nächster Coup auf dem Transfermarkt FC-Frauen holen Top-Star Laura Feiersinger
Nächster Coup bei den FC-Frauen! Während die Männer-Mannschaften des 1. FC Köln unter der Transfersperre leiden, verstärken sich die Damen des FC in diesem Sommer munter weiter. Jetzt kommt eine Star-Spielerin von der AS Rom! Die Frauen des 1. FC Köln haben den nächsten Coup auf dem Transfermarkt gelandet: Laura Feiersinger (31) verstärkt den FC in der kommenden Saison. Die österreichische Nationalspielerin hat am Samstag einen Vertrag bis Ende Juni 2026 am Geißbockheim unterschrieben. Sie ist eine wahre Titelsammlerin in der Szene: Mit dem FC Bayern München wurde sie zweimal deutsche Meisterin (2015 und 2016), im Jahr 2012 gewann sie mit den Bayern zudem den Pokal. In Italien holte sie zuletzt den Meistertitel und den Pokal mit AS Rom. 2017 war Feiersinger auch schon Sportlerin des Jahres in Österreich. In Rom hatte sie eigentlich noch einen Vertrag bis 2025, doch den löste sie auf, um nach Köln zu kommen. Feiersinger freut sich auf die neue Aufgabe: „Für mich ist bei einem Vereinswechsel immer sehr wichtig, was mir der neue Klub für ein Gefühl gibt. Ich hatte hier von Anfang an ein super Gefühl. Der FC ist familiär und ich habe 2012 meinen ersten großen Titel im DFB-Pokalfinale in Köln gewonnen. Deswegen war Köln immer etwas ganz Besonderes für mich."
Debüt in England? Fünf FC-Profis schon wieder auf dem Rasen
Der Großteil des Kaders wird inzwischen im Urlaub weilen, kann den Abstieg unter der Sonne verarbeiten. Fünf Profis des 1. FC Köln durften hingegen nur kurz durchatmen, sind in diesen Tagen bereits wieder auf dem Rasen gefordert – mit ihren Nationalmannschaften. Während Damion Downs im vorläufigen Olympia-Aufgebot der USA steht und im Trainingslager in Kansas City um eine Nominierung für die Spiele in Paris (24. Juli bis 9. August) kämpfen wird, will Florian Kainz den österreichischen Nationaltrainer Ralf Rangnick überzeugen, ihn in den endgültigen Kader für die Europameisterschaft zu berufen. In Windischgarsten bereitet sich das ÖFB-Team auf das Turnier in Deutschland vor, am Donnerstag stieg das erste Mannschaftstraining. Am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) trifft Österreich in Wien auf Serbien, drei Tage nach dem Testduell wird der finale Kader nominiert. Rangnick muss sein aktuelles Aufgebot von 29 auf maximal 26 Spieler reduzieren...
Kiel gegen Heidenheim statt Köln gegen Schalke Sven Pistor fehlt Relevanz in der 1. Liga
Seine Stimme gehört zum Fußball für viele dazu, wie die Bratwurst oder das Bier: Sven Pistor moderiert samstags den Bundesliga-Nachmittag in der Sendung „Liga live“ bei WDR 2. Als gebürtiger Kölner leidet er aktuell. Natürlich ist Pistor als Moderator objektiv – aber dass sein Herz für den 1. FC Köln schlägt, wurde am Freitagabend in Köln beim „FC-Abend“ auch deutlich. Es wurde viel über die glorreiche Vergangenheit des FC gesprochen. Pistor sprach aber auch über den Ist-Zustand. Und der ist alles andere als zufriedenstellend: „Der FC ist ein Riesen-Verein, das muss ich nicht sagen. Aber es ist jetzt so: wenn wir samstags Liga-Live machen und ich muss den Menschen um 15.30 Uhr Holstein Kiel gegen Heidenheim als eines der Spiele in der 1. Bundesliga verkaufen – und dann guckt man auf die Vereine, die in der 2. Liga sind. Wenn man das nebeneinander hält, dann denkt man: Wie kann das eigentlich sein, dass das so ist? Ich kann mich an diesen Zustand einfach nicht gewöhnen und ich will das auch nicht.“ Pistor denkt dabei nicht nur an den FC: „Ich hoffe, dass der 1. FC Köln definitiv – so wie andere Vereine auch, Schalke 04, Hertha BSC oder der HSV, wieder hochkommen.“ Doch dafür muss einiges passieren. Pistor: "Ich wünsche dem FC, wie den anderen großen Vereinen auch, Erfolg. Wir brauchen sie.“
Auslosung im DFB-Pokal 1. FC Köln reist zu Drittligist SV Sandhausen
Der 1. FC Köln trifft in der Auftaktrunde des DFB-Pokals auf den SV Sandhausen. Das hat die Auslosung am Samstagabend ergeben. Losfee Nils Petersen hat dem 1. FC Köln keinen leichten, aber gewiss einen machbaren Gegner beschert. Am Samstagabend zog der Ex-Stürmer des SC Freiburg im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die Erstrunden-Partien der DFB-Pokal-Saison 2024/25. Die Geißböcke schickte Petersen zum SV Sandhausen. Gespielt wird wird vom 16. bis 19. August, zuvor warten auf den FC bereits die ersten beiden Spieltage der 2. Bundesliga. Ein Einzug in die zweite Runde Pokal-Runde wird vom DFB mit einer Prämie von mehr als 400.000 Euro belohnt. Für das Achtelfinale gibt es rund 850.000, für das Viertelfinale 1,7 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren hielt sich der Kölner Erfolg im DFB-Pokal in Grenzen. Im Viertelfinale stand der FC zuletzt in der Saison 2009/10, als man schließlich durch ein 0:2 in Augsburg die Segel streichen musste.
FC-Geschäftsführer Christian Keller sagt: „Mit dem SV Sandhausen haben wir einen starken Drittligisten zugelost bekommen, der sicherlich mit klaren Aufstiegsambitionen in die neue Spielzeit starten und uns deshalb auch im DFB-Pokal nichts schenken wird. Wir erwarten deshalb einen Pokalfight, aber genau das macht den Reiz dieses Wettbewerbs aus. Wir freuen uns schon darauf.“ Trainiert wird Sandhausen ab der kommenden Saison von Ex-Bundesliga-Profis Sreto Ristic, der von einer “interessanten Partie gegen einen gestandenen Traditionsverein” spricht. Seine Kampfansage: “Als Absteiger muss sich Köln neu aufstellen. Unser Ziel ist es natürlich, eine Runde weiterzukommen!”
Wie die FC-Fans das wohl finden?: Transfer-Sperre bleibt ohne weitere Konsequenzen
Dieses Ergebnis wird den Fans und Mitgliedern beim 1. FC Köln ganz und gar nicht schmecken. Über ein Jahr (!), nachdem die Fifa Köln für die Fehler und Vergehen rund um den Transfer von Jugendspieler Potocnik mit der dramatischen und folgenschweren Transfersperre bestrafte, ist die Aufarbeitung vom FC inzwischen abgeschlossen. Ergebnis: Nach Informationen der Bild soll es keine weiteren Konsequenzen, Rücktritte oder Entlassungen geben! Es bleibt dem einen Bauernopfer – der Entlassung vom damaligen Übergangs-Sportchef Jörg Jakobs. Die gravierenden Fehler von Präsident Werner Wolf bleiben dagegen genauso ohne Folgen, wie das Versagen von Wolf-Vize und Rechtsanwalt Carsten Wettich rund um die Auseinandersetzung vor dem Sportgerichtshof CAS. Finanzboss Philipp Türoff hatte den Potocnik-Deal 2022 als verantwortlicher Geschäftsführer abgesegnet. Fehler werden nach Informationen der Bild im Gutachten zwar festgestellt. Statt Konsequenzen aber wird der Türoff-Vertrag jetzt sogar bis 2026 verlängert.
Und auch Sportboss Christian Keller wird nicht weiter belangt, obwohl der mehrfach die Möglichkeit hatte, die Fifa-Strafe und damit die Köln-Katastrophe durch Verhandlungsgeschick und eine Einigung mit Streit-Gegner Ljubljana zu verhindern. Damit legt der Klub eines der schwärzesten Kapitel in seiner Geschichte einfach so zu den Akten. Für viele Mitglieder ein Skandal. Die genauen Ergebnisse und die Gründe für das Vorgehen will der Klub seinen Mitgliedern in den kommenden Tagen und auf dem Mitgliederstammtisch am 12. Juni erklären. Ob sie sich damit abfinden werden, bleibt fraglich. Grundlage der fragwürdigen FC-Entscheidung ist ein Gutachten, dass der Wolf-Vorstand bei der Kanzlei Hengeler Mueller in Auftrag gegeben hat - ausgerechnet bei der Kanzlei, in der Wolf-Vize Wettich einst tätig war. Viele Fans hatten allein deshalb schon ein solches Ergebnis ohne Folgen befürchtet.Das Gutachten spricht Kölns Absturz-Bosse spricht trotz des entstandenen Millionen-Schadens von jeder Haftungs-Verantwortlichkeit frei. Die Fans aber wird es mit vielen Fragen und noch mehr Frust. zurücklassen.
Nach teils heftiger Kritik FC-Bosse um Wolf und Keller reden jetzt Tacheles
Es ist ein Vorwurf, der beim sportlichen Absturz immer wieder mitschwingt: Der 1. FC Köln kommuniziert schlecht! Noch immer ist das Drama um die Verpflichtung von Potocnik und die daraus resultierende Transfersperre der Fifa nicht gänzlich aufgeklärt. Bisher haben die Bosse um Präsident Dr. Werner Wolf zwar immer Transparenz versprochen, sich dann aber gewunden, konkrete Antworten zu liefern. Oppositionsführer Dieter Prestin sagte zuletzt im Gespräch: „Letztendlich hat der FC nicht unbedingt immer den Fans und den Mitgliedern die Wahrheit gesagt hat. Das werden wir definitiv ändern.“ Doch auch der Vorstand und die Geschäftsführung des FC will die Kommunikation schnellstmöglich verbessern. Dafür ist nun ein neues Format geplant. Präsident Wolf, Vizepräsident Dr. Carsten Wettich sowie die Geschäftsführer Christian Keller und Philipp Türoff haben einen Podcast aufgenommen. Unter dem Motto „FC Inside“ werden die FC-Bosse jetzt Tacheles reden. Vorerst sind drei Podcast-Ausgaben vorgesehen. Am Sonntag soll die erste Folge um 12 Uhr erscheinen. Knapp eine Stunde reden die Bosse dann über das Cas-Urteil, die Ursachen der Transfersperre und die Auswirkungen. In Teil 2 soll später die aktuelle sportliche Situation beleuchtet werden. Bei Teil 3 werfen die Bosse einen übergeordneten Blick auf die Gesamtsituation des FC.
Ein Trainer-Kandidat für den FC? Thomas Letsch lobte Keller im Saison-Endspurt
Zum zweiten Mal sucht Christian Keller einen neuen Trainer für den 1. FC Köln. Gerüchte kommentieren die FC-Verantwortlichen wie gewohnt nicht. Allerdings hat sich Keller im Saison-Endspurt lobend über einen Coach geäußert, der wohl zu haben wäre. Das Ergebnis soll natürlich ein erfolgreicheres sein; der nächste Chefcoach soll weitaus länger im Amt bleiben als sein Vorgänger Timo Schultz, der nach einem halben Jahr bereits wieder Geschichte ist. Doch grundsätzlich erinnert bei der aktuellen Trainersuche des 1. FC Köln vieles an die Fahndung im vergangenen Winter, als ein Nachfolger für Steffen Baumgart hermusste. Wer auch immer den Posten übernehmen wird: Er soll für einen aktiven Fußball stehen, Talente einbauen und einer verunsicherten Mannschaft den Glauben zurückgeben – so hatte das gewünschte Profil schon im Dezember ausgesehen.
Wie damals läuft auch jetzt ein mehrstufiger Auswahlprozess, in dem die FC-Verantwortlichen sämtliche Spekulationen unkommentiert lassen. Sollte Christian Keller auch dieses Mal einen Trainer präsentierten, mit dem kaum jemand rechnet – es würde nicht verwundern. Kurz nach dem dramatischen 2:1-Erfolg gegen den VfL Bochum stand der FC-Sportchef bei einem Fan-Talk des Dumont-Verlags Rede und Antwort. Dabei fand Keller äußerst lobende Worte für einen Trainer, der nun zu haben wäre: Thomas Letsch. “Ich habe Thomas Letsch als sehr, sehr angenehmen Trainer empfunden, der Bochum in seiner Zeit sehr viel mitgegeben hat. Er war mitverantwortlich dafür, dass Bochum gerade zu Hause eine Wucht entwickeln konnte, die sie stark gemacht und zu dem ein oder anderen Sensationssieg getragen hat.” Dem Vernehmen nach könnte sich Letsch eine reizvolle Aufgabe in der 2. Liga vorstellen. Peter Zeidler ist dagegen raus. Er soll laut der Bild einen Zweijahresvertrag beim VfL Bochum unterschrieben haben.
Die Mannschaft des 1. FC Köln ist nach dem Abstieg im Urlaub, doch im Geißbockheim läuft die Planung für die neue Saison. Ein Kollege sagte zu mir, dass ja nun die Zeit für uns Sportreporter anbreche, in der alles ein wenig ruhiger werde. Doch die Lage beim 1. FC Köln ist in diesem Sommer selbstverständlich eine äußerst dynamische. Es fehlt ein vollständiger Trainerstab, derzeit ist nicht einmal klar, wer in der kommenden Saison der Torwarttrainer sein wird. Wie ja ebenfalls offen ist, wer im Kölner Tor stehen soll. Ist es Marvin Schwäbe oderJonas Urbig, den Jörg Jakobs einst als „Kronprinz“ bezeichnete und der nach anderthalb erfolgreichen Spielzeiten in der 2. Liga schon im Alter von 20 Jahren mehr als 50 Profi-Einsätze hat? Der als Kind der Region die große Kölner Torhüter-Tradition fortsetzen könnte?
Wegen der Transfersperre wird dieser Sommer ohne Gerüchte über Zugänge beim FC auskommen. Mir persönlich fehlt da nichts, schließlich ist das „FC will Spieler XY“-Geschäft ein problematisches. Jeder Fan träumt zwar davon, dass sein Verein urplötzlich einen bislang völlig unbekannten Brasilianer (oder Letten, Ivorer, Paraguayer) aus dem Hut zaubert, der aus dem Nichts zum Superstar wird. Wie damals, als Flemming Povlsen von der zweiten Mannschaft Real Madrids nach Köln wechselte und auf Anhieb nicht nur ein fantastischer Offensivmann wurde, sondern auch mein persönlicher Lieblingsspieler. Dennoch ist das noch junge Genre des Transferjournalismus ein etwas zwielichtiges Geschäft.
Beim 1. FC Köln haben sie im vergangenen Sommer nicht nur erzählt, sie seien gerade in der Offensive großartig besetzt. Sie haben es offenbar auch geglaubt, was eines von vielen Problemen war, die in Summe zum sowohl sang- als auch klanglosen Abstieg geführt haben. Die Transfersperre verschärft die Probleme nun grundsätzlich, denn zahlreiche Spieler werden in den nächsten Tagen noch mitteilen, dass sie den Verein verlassen. Es wird aber auch gute Nachrichten geben. Mark Uth hat bereits vor dem letzten Spieltag erklärt, dem 1. FC Köln auch in der 2. Liga erhalten zu bleiben. Es wird Profis geben, die seinem Beispiel folgen – trotz des drastisch zusammengekürzten Budgets. Denn das muss man Keller lassen: Die Verträge beim 1. FC Köln sind so gestaltet, dass zwar viele Spieler für eher kleine Beträge gehen dürfen. Doch gleichzeitig ändert sich für den Fall des Verbleibs das Salär.
Stand der Dinge ist: Der 1. FC Köln wird die kommende Hinrunde mit einem Kader angehen müssen, der aus einem Gerüst der aktuellen Profimannschaft besteht, das um die besten Nachwuchsspieler einer der erfolgreichsten deutschen Jugendabteilungen ergänzt wird. Im Winter sind dann wieder Transfers möglich, die bereits jetzt vorbereitet werden und für deren Umsetzung sogar finanzielle Mittel zur Verfügung stehen werden. Es gehört nicht allzu viel Verblendung dazu, den 1. FC Köln als einen Verein im Aufbruch zu sehen. Wenngleich angesichts des Exodus‘ der vergangenen Tage in Trainerstab und Mannschaft auch eine andere Sichtweise möglich ist. Keller ist trotz aller Diskussionen längst bei der Arbeit ist. Klar ist, dass diese Wochen nach dem letzten Saisonspiel ungewöhnlich arbeitsreich sind. Vor allem für Christian Keller, der an der kompliziertesten Situation der FC-Geschichte führen einen großen Anteil gehabt hat. Ich bin gespannt auf die Entwicklungen der kommenden Wochen. Am 10. Juni wird Dieter Prestin Team und Konzept vorstellen. Am 12. Juni findet der Mitgliederstammtisch statt. Und wir haben noch eine EM. Uns wird also auch in der Sommerpause nicht langweilig. Und das ist doch auch eine gute Nachricht.
Huub Stevens sorgt sich um 1. FC Köln: "Nicht auszuschließen, dass der FC auch in der 2. Liga Abstiegssorgen bekommen wird“
Der Jahrhunderttrainer des FC Schalke 04 meldet sich in einem Interview zu Wort. Er spricht über die Gefahr des Abstiegs des 1. FC Köln und die Königsblauen. Trainer Huub Stevens (70) sieht schwierige Zeiten auf seinen Ex-Klub 1. FC Köln in der 2. Liga zukommen. „Es ist nicht auszuschließen, dass der FC auch in der 2. Liga Abstiegssorgen bekommen wird“, sagte Stevens im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Die 2. Liga ist ein sehr hartes Pflaster. Und es geht gegen Traditionsklubs wie Hertha, HSV oder Schalke, da will sich jede Mannschaft beweisen.“ Die Transfersperre mache die Aufgabe für den Absteiger „noch viel schwieriger, als sie ohnehin schon ist“, sagte Stevens, der die Kölner in der Saison 2004/05 zum Aufstieg geführt hatte. Die Verantwortlichen müssten nun „in den eigenen Reihen, in der eigenen Jugend schauen, wem sie den Schritt zu den Profis bereits zutrauen“, sagte der Niederländer. Sorgen bereitet Stevens auch die Entwicklung bei Schalke 04...
Und es gab sie doch Die wenigen Gewinner einer enttäuschenden Saison
Auf die insgesamt desolate Saison der Kölner folgte erwartungsgemäß der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte. Kaum ein Spieler des 1. FC Köln konnte an seine Leistung der Vorsaison anknüpfen. Ein paar wenige Gewinner wie Finkgräfe, Chabot, Schwaebe, Carstensen und Downs gab es aber durchaus. Max Finkgräfe: Schon in der Vorbereitung zeigte der Kölner Youngster eine doch überraschend aufsteigende Leistung. Überraschend, weil doch viele Beobachter eher mit den Nachwuchskräften Meiko Wäschenbach oder Justin Diehl als künftige FC-Profis gerechnet hatten. Doch Finkgräfe war schon Wochen zuvor von Christian Keller als der Spieler benannt worden, der den Sprung am ehesten schaffen könne. Und der Youngster lieferte. So sehr, dass auch Steffen Baumgart vor der Saison von realistischen Einsatzchancen sprach. Und tatsächlich, schon im ersten Liga-Spiel wurde der Linksverteidiger eingewechselt. Später profitierte Finkgräfe von der Verletzung von Leart Pacarada. Finkgräfe sprang ein, lief Pacarada den Rang ab und war in der zweiten Saisonhälfte einer der Spieler mit Einsatzgarantie...
“Dubiose Kanäle” und “Geldkoffer” FC wehrt sich gegen Transfer-Vorwürfe
Der 1. FC Köln geht in die Offensive. Mit einer neuen Podcast-Serie “FC Inside” wollen Vorstand und Geschäftsführung der harschen Kritik den Wind aus dem Segel nehmen. In Folge eins am Sonntag ging es vornehmlich um die Transfersperre. Auch erste Ergebnisse des Gutachtens wurden genannt, allerdings wurde auch ersichtlich, dass dieses Gutachten nur wenig Aussagekraft hat mit Blick auf die Abläufe im Hintergrund. Präsident Werner Wolf bestätigte in “FC Inside”, dass das Gutachten zwei Phasen unter die Lupe genommen hatte: jene bis zur Verpflichtung von Jaka Cuber Potocnik am 31. Januar 2022 und die zweite Phase nach der Verpflichtung bis zum CAS-Urteil. “Die Feststellung zur ersten Phase ist eine leichte, nicht schwerwiegende Pflichtverletzung der beiden Geschäftsführer”, sagte Wolf mit Blick auf die damaligen Geschäftsführer Türoff und Wehrle. “In der zweiten Phase stellt der Gutachter keine Pflichtverletzung fest. Er kommt zu dem Schluss, dass es keine Schadenersatzansprüche gibt.”
Der größte Kritikpunkt im Gutachten war offensichtlich eine mangelhafte Rechtsberatung rund um den Transfer und den FIFA-Prozess: “In der Rückschau wundert sich die Kanzlei ein Stück weit über die positiven juristischen Prognosen.” Diese hatten dem FC lediglich eine Geldstrafe in sechsstelliger Höhe vorhergesehen, aber keine Transfersperre. Alexander Wehrle ist inzwischen beim VfB Stuttgart, und so kam bei “FC Inside” lediglich Philipp Türoff zu Wort. Dieser zeigte sich betroffen. “Es ist die Aufgabe der Geschäftsführung, Schaden vom FC fernzuhalten. Hier ist Schaden entstanden, den ich als Geschäftsführer nicht verhindert habe. Ganz klar: Das würde ich heute anders machen. Wir haben das falsch eingeschätzt unter den damals unter großem Zeitdruck vorliegenden, unvollständigen Informationen. Es gibt sehr viele Aspekte, die im Rückblick als Fehler zu diesem Ergebnis der Transfersperre beigetragen haben.” Türoff unterstrich, dass es nach der Potocnik-Verpflichtung “einige Kontaktversuche über dubiose Kanäle gab, denen wir seriös nicht folgen konnten oder wollten. Dieses Bild vom Geldkoffer… das war sehr eigenartig”, sagte er. Man habe sich nach dem Transfer “eine deutlich vertiefte Rechtsberatung” eingeholt, “die auch keine andere Einschätzung hervorgebracht” habe als eine drohende Geldstrafe.
Nach dem FIFA-Urteil konnte schließlich bekanntlich keine Einigung erzielt werden. Die Verantwortlichen von Ljubljana erklären bis heute, man hätte dafür lügen müssen. “Dass Ljubljana hätte dafür hätte lügen müssen, war nicht der Fall”, sagte Wettich. “Denn in unserer Sicht war die Kündigung des Spielers ja wirksam gewesen. Das wäre der richtige und mögliche Weg gewesen. Da ist Ljubljana nicht mitgegangen.” Allerdings betonte Wettich, dass die FIFA in keinem Fall einer Einigung hätte zustimmen wollen und weiter für eine Transfersperre gegen den 1. FC Köln gekämpft hätte. Das unterstrich auch Keller – und wurde dabei emotional. “Es hält sich nach wie vor die Geschichte: Warum hat der FC denen nicht einfach einen Geldkoffer mit 2,5 Mio. Euro hingestellt? Es ging nicht. Ich bin betroffen über die Transfersperre, aber wir haben alles versucht, um diese Sperre abzuwenden, und dann fände ich es schön, wenn das auch mal akzeptiert würde bei allem Ärger darüber. Glaubt mir, ich ärgere mich am meisten darüber.”
Vorstand bestätigt Türoff-Verlängerung Keine personellen Konsequenzen geplant
Der 1. FC Köln hat die Vertragsverlängerung mit Philipp Türoff auf ungewöhnlichem Weg bekannt gegeben. Der Geschäftsführer Finanzen bleibt offenbar bis 2026. Personelle Konsequenzen aus dem Absturz der Geißböcke soll es nicht geben. Vorstand und Geschäftsführung des 1. FC Köln wollen im Amt bleiben. Das haben Präsident Werner Wolf und seine Mitstreiter im Podcast “FC Inside” noch einmal betont. Die Geißböcke haben den sportlichen Absturz wie auch die Transfersperre aufgearbeitet und sind der Überzeugung, dass die personelle Besetzung die richtige ist für eine Kurskorrektur. “Konsequenzen muss es insoweit geben, dass sich ein solcher Vorgang nicht wiederholt. Das muss nicht immer in Form personeller Konsequenzen sein”, sagte Vizepräsident Carsten Wettich zur Causa Transfersperre. Im hauseigenen Podcast bestätigte Wolf die Verlängerung mit Finanzchef Türoff.
Leverkusen holt das Double, Rivale Köln steigt ab – besser hätte die Saison 2023/24 aus Sicht der Bayer-Fans nicht laufen können. Die Werkself hat Köln längst sportlich den Rang abgelaufen, nächste Saison wird sich das Machtverhältnis auch in der „ewigen Bundesliga-Tabelle“ darstellen. Nur noch 43 Punkte trennen den FC (2484/Platz 9) und Bayer (2441/Platz 10). Kann Leverkusen den FC noch in diesem Jahr überholen? Dafür müsste der Double-Sieger aber erneut eine perfekte Hinrunde spielen. In der vergangenen Hinserie sammelte die Elf von Meister-Trainer Xabi Alonso 45 Punkte, würde mit dieser Ausbeute am Jahresende vor Köln stehen. Leverkusen-Rekordspieler Rüdiger Vollborn denkt sogar noch größer und sagt zu Bild: „Diese Tabelle ist für mich eher nebensächlich. Mich interessiert viel mehr die beiden Meisterschaften, die der FC noch mehr hat als wir.“ Für einen personellen Umbruch in der FC-Führung ist FC-Legende Karl-Heinz Thielen aber nicht: „Das wäre mir zu einfach. Fußball ist eine komplizierte Sache. Das Auf und Ab gibt es schließlich schon länger, wir sind ja schon vorher sechs Mal abgestiegen.“
Zu schnell saniert? “Wäre möglich gewesen, noch Investitionen zu tätigen”
Beim 1. FC Köln sind der Schuldenstand und die sportliche Wettbewerbsfähigkeit im Gleichschritt gesunken. Finanzchef Philipp Türoff gibt zu: “Es wäre sicherlich möglich gewesen, das Sanierungstempo zu verlangsamen.” Ob es im Sommer 2025 sportliche Erfolge geben wird, über die sich der 1. FC Köln freuen kann, steht in den Sternen. Ein finanzwirtschaftlicher Meilenstein soll in einem Jahr aber definitiv erreicht sein: Nach der Saison 2024/25 werde der FC “liga-unabhängig fast schuldenfrei sein”, wie Sportchef Christian Keller unlängst angekündigt hat. Sein Kollege Philipp Türoff wird auf der Mitgliederversammlung im September zum zweiten Mal in Folge einen zweistelligen Millionen-Gewinn präsentieren.
Doch so schnell diese Sanierung vonstatten geht, so sehr drängt sich nicht nur die Frage auf, ob dies ohne die Transfersperre und den sportlichen Absturz anders verlaufen wäre, sondern vor allem auch: Wäre ein längerer Sparprozess zugunsten von mehr Investitionen in den Kader nicht der bessere Weg gewesen? Finanzchef Türoff bezeichnet den “Blick in den Rückspiegel” als “Trugschluss”, offenbart gegenüber der Kölnischen Rundschau allerdings auch: “Es wäre sicherlich möglich gewesen, das Sanierungstempo zu verlangsamen und noch die ein oder andere Investition zu tätigen.” Demzufolge hat man die sportliche Wettbewerbsfähigkeit vor dieser Krisen-Saison schlicht und ergreifend falsch eingeschätzt: “Wir haben auf Basis von Annahmen die Budgets und Planungen so aufgestellt, dass dabei ein Kader herauskommt, der die Klasse halten wird. Ein Nachsteuern war wegen der Transfersperre nicht möglich. Jetzt können wir nur gucken, was wir daraus lernen, und den Blick nach vorne werfen."
Besiktas Istanbul offenbar an Ljubicic interessiert Zukunft des Österreichers aktuell offen
Auch gut zwei Wochen nach derm siebten Abstieg der Vereinsgeschichte lassen beim 1. FC Köln zahlreiche Personalentscheidungen auf sich warten. Der Österreicher Dejan Ljubicic wollte im vergangenen Sommer zum VfL Wolfsburg wechseln, wurde dem Vernehmen nach aber auch mit dem Versprechen, bei adäquater Ablöse 2024 gehen zu dürfen, für die nun zurückliegende Spielzeit gehalten. Trotz Verletzungen und schwacher Leistungen in der letzten Saison scheint es nun einen ersten Interessenten für den 26 Jahre alten Mittelfeldmann zu geben. Wie das Portal Takvim berichtet, könnte Besiktas Istanbul zeitnah mit einem Angebot für Ljubicic vorstellig werden, der seine Zukunft trotz eines Vertrages bis 2025 wohl nicht in der 2. Liga sieht. Ob die Türkei eine Alternative darstellt, ist offen, doch die Aussicht auf die Europa League könnte Ljubicic durchaus reizen. Gut möglich aber auch, dass sich dem gebürtigen Wiener in den nächsten Wochen noch weitere Optionen öffnen.
Was wäre, wenn…? Fragen und Antworten zum FC-Machtkampf
Wird die Mehrheit der Mitglieder den Kurs der amtierenden Vereinsführung stützen oder den Vorstand des 1. FC Köln am Ende stürzen? Diese Frage stellen sich viele FC-Fans. Sicher scheint: Sollte Letzteres passieren, stünde den Geißböcken eine Zeit großer Unsicherheit bevor. Die Positionen sind klar verteilt: Das amtierende Präsidium des 1. FC Köln um Werner Wolf will trotz Abstieg, Transfersperre und Vertrauenskrise weitermachen und vertraut dabei der aktuellen Geschäftsführung. Auf der anderen Seite steht eine Opposition um Dieter Prestin, die den Vorstand ablösen möchte. Unklar ist nur, ob Prestin dies per Putschversuch oder in geordneter Form durchziehen will. Für einen Putsch bräuchte es eine außerordentliche Mitgliederversammlung.
Doch was einfach klingt, ist schwer herbeizuführen. Vor allem, weil sich Mitgliederrat und der einflussreiche Südkurve 1. FC Köln e.V. mit deutlichen Worten dagegen ausgesprochen haben. Ein Blick in die Satzung klärt die wichtigsten Fragen und warum Mitgliederrat und Südkurve fürchten, dass dieser Weg den FC ins Chaos stürzen könnte. Die Diskussion rund um Vorstand und Geschäftsführung steht daher unter einer zentralen Frage: Sollten Führungskräfte, die für viele Fehler verantwortlich sind, auch Teil der Lösung sein? Und wenn nicht, sollten sie sofort abgelöst werden oder in Form eines geordneten Übergangs? Mitgliederrat und Südkurve e.V. haben sich klar für eine geordnete Aufarbeitung inklusive Austausch über personelle Konsequenzen entschieden und die ordentliche MV im September als Rahmen dafür empfohlen. Alles andere würde den FC in kürzester Zeit in noch größere Unsicherheiten führen.
200 Millionen in den Sand gesetzt? Heiner Lauterbach pestet gegen 1: FC Köln
Zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte ist der FC aus dem Fußball-Oberhaus abgestiegen. Und das – daran kann es keinen Zweifel geben – völlig verdient. Aufgrund der Transfersperre stehen die Kölner vor einem kniffligen Neuanfang in der 2. Liga. Aufgrund der Transfersperre stehen die Kölner vor einem kniffligen Neuanfang in der 2. Bundesliga. Dass zudem der rheinische Rivale Bayer Leverkusen durch seinen ersten Meistertitel und eine überragende Saison den Nimbus als Vizekusen losgeworden ist, ist zusätzliches Salz auf die klaffende Wunde. Zu allem Überfluss war der überragende Spieler im Team von Xabi Alonso dann auch noch Florian Wirtz, der beim FC ausgebildet wurde.
Bei den FC-Fans hält sich die Begeisterung in Grenzen. Zu tief sitzt der Stachel, dass Wirtz sich als 16-Jähriger gegen Köln und für die bessere Perspektive bei der Werkself entschied. Schauspieler Heiner Lauterbach ist noch heute sauer darüber, dass es die damalige Vereinsführung nicht schaffte, Wirtz langfristig an den FC zu binden. „Wir haben 100 Millionen Euro – wage ich mal zu behaupten – in den Sand gesetzt“, sagt der bekennende FC-Fan in der WDR-Doku „Nie mehr Vizekusen“. Lauterbachs Knallhart-Analyse über die damaligen Vorgänge: „Wir waren zu doof, wir haben es einfach verkackt. Wir waren zu dämlich, diesen Jungen zu halten. Und dadurch haben wir 100 Millionen Euro verloren. Ich erhöhe das auf 200 Millionen. Denn wie der jetzt spielt, ist er bald 200 Millionen wert.“
Abgänge? FC verhandelt “in den Fällen, in denen wir sprechen wollen”
Welche Spieler bleiben beim 1. FC Köln? Und welche Spieler wollen die Verantwortlichen womöglich bewusst verkaufen? Denn Letzteres scheint durchaus denkbar. Christian Keller ist dieser Tage nicht zu beneiden. Der Sportchef des 1. FC Köln steht öffentlich in der Kritik und muss gleichzeitig unter Hochdruck die neue Saison planen. Die 2. Liga wartet, der Kader steht noch nicht fest und schon gar nicht das neue Trainerteam. Kein Wunder, dass der Geschäftsführer Sport wenig Schlaf bekommt, wie er nun zugab. “Uns treiben gerade zwei große Themenblöcke um: zum Einen die Suche nach einem neuen Cheftrainer in Verbindung mit einem neuen Trainerteam, zum Anderen die Kaderplanung.” Man wolle “auch in der 2. Liga ein sehr ambitionierter und zukunftsträchtiger Club” sein und dafür die entsprechend richtigen Entscheidungen treffen. “Natürlich sind wir aufgrund der Transfersperre sehr eingeschränkt in unseren Möglichkeiten. Nichts desto trotz gibt es den einen oder anderen Spieler, der keinen Zweitliga-Vertrag oder eine Ausstiegsklausel hat. Mit den Jungs müssen wir sprechen – in den Fällen, in denen wir sprechen wollen.”
Kaderplanung beim FC Hohe Erwartungen, schwerste Bedingungen
Während der Sommerpause steht die Vereinsführung um Sportdirektor Christian Keller vor der wohl kompliziertesten Kaderplanung der Vereinsgeschichte. Das Ziel eines schnellstmöglichen Wiederaufstiegs ist gesteckt, die Hände sind zum Teil aber gebunden. In den kommenden Tagen und Wochen stehen beim 1. FC Köln die wegweisende personelle Entscheidungen für die kommende Saison auf dem Plan. Das Vorhaben, Timo Hübers, Jan Thielmann und Co. mögliche Ausstiegsklausen abzukaufen, klingt gut. Wie realistisch die Idee ist, steht auf einem anderen Blatt und wird sich wohl schon sehr bald zeigen. Täglich könnte der Vollzug einer Vertragsverlängerung genauso wie ein weiterer Abschied vermeldet werden. Dabei kündigte Christian Keller an, dass man mit den Jungs sprechen müsse, „in den Fällen, in denen wir sprechen wollen“, um Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Ganz offensichtlich gibt es trotz der Transfersperre Spieler, mit denen man wiederum nicht sprechen will. Namen nannte der Sportdirektor verständlicherweise nicht. Für den Sportdirektor wird es bei jeder seiner Entscheidungen auch darum gehen, das Vertrauensverhältnis zu den Fans zu kitten.
Nach drei Titeln Modestes Ägypten-Abenteuer wieder beendet?
Anthony Modestes Zeit in Ägypten ist nach einer Saison offenbar wieder beendet. Der Ex-Stürmer des 1. FC Köln soll bei Rekordmeister Al Ahly vor dem Abschied stehen. Wechselt Anthony Modeste im dritten Sommer in Folge den Club? Nach seinem Wechsel vom 1. FC Köln zu Borussia Dortmund im Jahr 2022 sowie dem Transfer zu Al Ahly vor der jüngst beendeten Saison soll die Zukunft des 36-Jährigen erneut unklar sein. Der ägyptische Sportsender Kora Plus berichtet, Modeste werde den 43-fachen Meister aus Kairo zum 30. Juni wieder verlassen, beruft sich dabei auf eine Quelle aus dem Club. Im vergangenen Sommer hatte der Franzose bei Al Ahly zunächst für eine Saison unterschrieben, mit der Option auf eine weitere. Über die Gründe für den kolportierten Abschied kann nur spekuliert werden. Einerseits war Modeste von seiner weiterhin in Köln lebenden Familie getrennt, andererseits dürfte sich Al Ahly auch andere Zahlen von seinem Top-Transfer erhofft haben: In 27 Pflichtspiel-Einsätzen traf der Routinier sechsmal, stand lediglich 13-mal in der Startelf – wohl zu wenig für eines der Spitzengehälter der Liga.
Podolskis Klartext zum FC-Abstieg „Konsequenzen müssen her“
Lukas Podolski äußert sich ausführlich im Interview zum 1. FC Köln. Zuletzt war sein Name immer häufiger mit einem Amt im Verein in Verbindung gebracht worden. Herr Podolski, wie besorgt sind Sie angesichts des erneuten FC-Abstiegs und der Unruhe rund um den Verein? Podolski: "Wenn man als Traditionsverein wie der FC absteigt, dann sind die Sorgen immer groß. Vor allem am Anfang gibt es viel Geschrei, viele Tränen, das tut weh für viele. Aber jetzt muss man den Schalter umlegen und Personalentscheidungen treffen. Der Trainer ist schon weg, jetzt muss man sehen, was noch passiert. Es ist wichtig, dass man bald eine Mannschaft hat, die eine neue Euphorie entwickeln kann und man muss Leute finden, die den Wiederaufstieg anpeilen. Natürlich wird es durch die Transfersperre schwer. Es ist viel Unruhe auf allen Ebenen. Der Sport und der Verein leben trotzdem weiter. Man kann nicht den ganzen Verein auswechseln und bei null starten. Dafür ist die Gefahr zu groß, dass es noch schlimmer wird."
Wundert es Sie denn, dass es gar keine Konsequenzen gibt? Podolski: "Der Trainer ist ja schon mal weg. Er hat sein Ziel ja nicht erreicht. Klar haben auch andere Leute Fehler gemacht, aber das müssen die analysieren und die Entscheidungen treffen. Ich kann aus der Distanz jetzt nicht sagen, wer schuld war an Spielerverpflichtungen oder an der Transfersperre. Dafür bin ich zu weit entfernt. Aber klar ist: Konsequenzen müssen her. Es reicht nicht, einfach zu sagen: Alles ist gut, wir haben alles analysiert und kommen zu dem Punkt, dass eigentlich alles nicht so schlimm ist. So blauäugig ist man hoffentlich nicht. Die Frage müssen sich alle stellen: Gehen wir mit den Leuten weiter in die 2. Liga und versuchen es noch mal oder wechseln wir?"
Mit einem 9:0-Sieg (3:0) gegen den VfB Waltrop ist die U15 des 1. FC Köln am Wochenende Westdeutscher Meister geworden. Nachdem der FC zuletzt den amtierenden Meister Borussia Dortmund mit 3:2 besiegt hatte, benötigte er im Fernduell mit Fortuna Düsseldorf am letzten Spieltag einen Sieg, um den vor vier Wochen eroberten ersten Tabellenplatz aus eigener Kraft verteidigen zu können. Das gelang herausragend. Die letzten Zweifel im Spiel gegen den VfB Waltrop waren schnell beseitigt, als bereits nach 3 Minuten das 1:0 fiel und es zur Halbzeitpause schon 3:0 stand. Bis zum Ende legten die FC-Talente noch sechs weitere Treffer nach. Trainer Carsten Cullmann zeigte sich nach Abpfiff sichtbar stolz: „Unsere Mannschaft zeichnet sich durch einen enormen Wettbewerbscharakter und große Geschlossenheit aus. Alle 22 Jungs im Kader hauen jedes Training alles rein. Dieser tolle Erfolg ist hochverdient.“ In der gesamten Saison verlor die U15 insgesamt nur ein Testspiel und ein Meisterschaftsspiel, schoss in 22 Meisterschaftsspielen 58 Tore und kassierte gerade einmal 18 Gegentreffer. Die Meisterschaft in der C-Jugend Regionalliga ist die erste einer Kölner U15 seit 2006.
FC trennt sich von Routinier Schmitz Auch Kaufoption für Alidou nicht gezogen
Der FC-Kader für die kommende Saison in der 2. Bundesliga nimmt weiter Formen an. Der Klub hat nun die nächsten Personalentscheidungen getroffen. Benno Schmitz (29) wird das Geißbockheim nach sechs Jahren verlassen. Der Rechtsverteidiger hat das neue Angebot des Klubs nicht angenommen und wird nun andernorts eine neue Herausforderung annehmen. Eine Spur führt dabei zum Ligakonkurrenten Hamburger SV und Steffen Baumgart. Der Ex-Coach hält menschlich und sportlich große Stücke auf den gebürtigen Bayer und könnte nun ablösefrei zuschlagen. Die Kölner Verantwortlichen hätten den treuen FC-Profi (seit 2018 im Klub, 142 Pflichtspiele) zwar gerne gehalten, aber halt nicht zu jedem Preis. Demnach waren die Forderungen des Schmitz-Lagers schlichtweg zu hoch. Neben Schmitz gibt es auch bei Faride Alidou (22) Klarheit. Der Leihspieler kehrt zu Eintracht Frankfurt zurück. Der FC ließ die Kaufoption von über drei Millionen Euro, trotz der Registrierungssperre, die nur Transfers von Leih-Profis erlaubt, verstreichen. Der Offensivmann hatte frühzeitig signalisiert, dass er sich nicht in der 2. Bundesliga sieht.