Unsere Bilanz im Weser-Stadion ist äußerst bescheiden und unsere Ausbeute in den Geisterspielen ebenfalls; allerdings hat Werder in dieser Saison bisher nur ein Heimspiel gewonnen!
Für die Grün-Weissen ist das Spiel die letzte Chance, sich noch in die Relegation zu retten. Wird sie das beflügeln und antreiben oder macht die Angst die Beine schwer?
Was werden unsere ziemlich ausgelaugten Kicker noch präsentieren? Der FC kann sich durch einen Sieg höhere Fernsehgelder sichern! Kann das unsere Mannschaft motivieren oder zeigt die sich im Urlaubs-Modus und geht spazieren?
Sollte der FC sich ohne Gegenwehr abschießen lassen und die Fortuna in die 2.Liga befördern, könnte zwischen Kölle und Dorf ein Krieg ausbrechen.
Zitat von fidschi im Beitrag #3Hast recht - wir machen einen early draus......
Ah gute Idee, jetzt kapier ich es auch.
Also wie unsere Bilanz im Weserstadion ist, dürfte schnuppe sein. 1. weil Bilanzen für das kommende Spiel nix sagen und 2. weil es ja ohnehin für längere Zeit die letzte Partie dort sein wird. Unsere Bilanzen gegen Düsseldorf sind übrigens viel besser.
Zitat von fidschi im Beitrag #3Hast recht - wir machen einen early draus......
Ah gute Idee, jetzt kapier ich es auch.
Also wie unsere Bilanz im Weserstadion ist, dürfte schnuppe sein. 1. weil Bilanzen für das kommende Spiel nix sagen und 2. weil es ja ohnehin für längere Zeit die letzte Partie dort sein wird. Unsere Bilanzen gegen Düsseldorf sind übrigens viel besser.
Aixbock
Insgesamt schon aber nicht mehr in den letzten Jahren. Es kann nur besser werden. Doch leider spielt die Fortuna nur 1:1 und der FC wird mit 1:6 verprügelt.
Zitat von fidschi im Beitrag #3Hast recht - wir machen einen early draus......
Ah gute Idee, jetzt kapier ich es auch.
Also wie unsere Bilanz im Weserstadion ist, dürfte schnuppe sein. 1. weil Bilanzen für das kommende Spiel nix sagen und 2. weil es ja ohnehin für längere Zeit die letzte Partie dort sein wird. Unsere Bilanzen gegen Düsseldorf sind übrigens viel besser.
Aixbock
Insgesamt schon aber nicht mehr in den letzten Jahren. Es kann nur besser werden. Doch leider spielt die Fortuna nur 1:1 und der FC wird mit 1:6 verprügelt.
Mit Kessler? Niemals. Für Düsseldorf wird das Unentschieden ausreichend sein, wahrscheinlich sogar eine Niederlage; denn der FC wird in Sleazys Namen Rache an Werder nehmen.
Na, wenn das mal kein cleverer Versuch ist, meinen ellenlangen Ausführungen zu entkommen. Mein Drang nach Aufmerksamkeit ist leider größer, als meine Anerkennung für diesen tollkühnen Schachzug. Deshalb, Finger an die Scroll-Taste, los geht´s:
Es ist vollbracht, also fast. Denn am Samstag, den 27.06.2020, um 15:30 Uhr schießen die Geißböcke die Werderaner im Wohninvest Weserstadion, nach 39 Jahren zum zweiten Mal in der Vereinshistorie, in die Zweitklassigkeit. Das Kölner Lager mag gespalten sein, ob der 1. FC Köln den Nachbarn aus der Altbierstadt unter die Arme greifen sollte, oder doch eher seine Post-Corona-Leistungen konservieren. Für einen feinen Verein und jeden wirklichen Sportler ist die Frage rhetorisch. Der 1. FC Köln will jedes Spiel gewinnen.
93 Duelle haben sich beide Vereine bislang in der Bundesliga geliefert. 35 davon gingen an uns, 24 endeten Unentschieden und 34 gewann Werder. Die Torstatistik spricht auch für uns, 156:148 pro FC.
Bei allen anderen wichtigen Statistiken liegt Bremen deutlich vor unserem Herzensverein. Allerdings wartet man auch dort, wo die Weser einen breiten Bogen macht, nun schon seit Ewigkeiten auf Titel. Das letzte Heimspiel gegen uns konnten die Grünweißen im März 2018 mit 3:1 für sich entscheiden. In den 3 vorhergegangen Partien, an der Weser, holte der FC satte 5 Punkte. Für unseren FC ist die Hansestadt also eigentlich ein ganz gutes Pflaster.
Für Werder selbst gilt diese Feststellung, in dieser Saison, mal so gar nicht. Die Heimbilanz ist ein Grauen, epischen Ausmaßes. 6 Punkte aus 16 Spielen, lediglich ein einziger Sieg am 01.September gegen Augsburg (3:2) und dazu wurden in diesem einem Spiel ein Drittel aller Heim Tore erzielt. Die vorläufige Tordifferenz von -26 zu Hause, ist sogar noch schlechter, als die von Paderborn; wobei der SCP absolut gesehen, die meisten Heimgegentore eingeschenkt bekam.
Bremen hat mit Gastgeschenken nur so um sich geworfen, auswärts hingegen klauten sie sich 22 Punkte. Auch, weil sie 3-mal so viele Tore schossen und zwei Gegentore weniger kassierten. Selbst wenn der 1. FC Köln das letzte Spiel der Saison gewinnt, hätten die Norddeutschen 5 Punkte mehr aus der Fremde entführt. Die Hälfte Ihrer 6 Auswärtssiege holten sie nach dem Re-Start. Bremen ist auswärts ein Gewinner der Corona-Pause, zu Hause hat sich hingegen nichts verändert.
Vielleicht ist Häme, gerade für uns, nicht angebracht, so ganz verkneifen kann ich sie gleichwohl nicht. Denn mich erinnert schon manches, was bei Werder so abgeht und ging, an die Vorstellungen des FC vor unseren jeweiligen Abstiegen. Und da war bei einigen meiner Bekannten, mit Grünweißem Hintergrund, die Schadenfreude kaum zu verbergen.
Ich bin nicht nachtragend, aber…
In Bremen haben sie sich viel zu lange Zeit, viel zu sicher gefühlt, den Blick auf die Realitäten verloren und viel zu häufig die eignen Leistungen geschönt. Das große Aufbäumen glich einem Strohfeuer, 7 glückliche Punkte in der ersten englischen Woche seit Wiederbeginn, waren genauso Gift, wie der Pokalsieg über den BVB. Am Ende verhinderten diese Ergebnisse den Blick auf die „normalen“ Leistungen, die Anlass zur Sorge hätten sein müssen. NULL Punkte gegen Mainz, Union, Paderborn, Düsseldorf-aber alles im grünen Bereich?
Im Hinspiel hat der FC mit dem 1:0 Sieg den Sprung über den Strich geschafft. Aus heutiger Sicht war das die alles entscheidende Wende. Denn seither sind die letzten 3 Plätze, auch in der Reihenfolge, unverändert mit den jeweiligen Clubs belegt.
Werder war schon nach dem 17. Spieltag Vorletzter und doch voller demonstrativer Zuversicht. Unser Hinspiel war auch ein Spiegelbild des weiteren Saisonverlaufs für die Bremer. Den überwiegenden Teil des Spiels rein um defensive Stabilität besorgt und erst nach dem Rückstand verstärkt beflissen, ohne zählbaren Erfolg. Pech, gepaart mit Unvermögen und höheren Ansprüchen, ist eine toxische Mischung.
Nun ist es nicht an mir, die Saison der Bremer zu analysieren, geschweigen denn zu bewerten. Die richtigen Schlüsse zu ziehen, darf man der Heimat der bekannten Stadtmusikanten, trotz allem, zutrauen. So oder so ähnlich würde eine politisch korrekte Äußerung, von Seiten Externer, eventuell beginnen.
Aber: Ein bisschen in der Wunde bohren, ohne jedweden Anspruch auf irgendwas, macht Böckchen.
Denn nach dem verdienten 1:3 in Mainz wirkte selbst der sonst so kampfeslustige Trainer Kohfeldt geschockt. Vermutlich wird er versuchen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, ob ihm das gelingt? Der Mann, der die 90 Minuten sonst so gerne und gekonnt öffentlich in ihre Einzelteile zerlegt, beschied nach der Niederlage in Mainz: "Ich möchte das Spiel nicht groß bewerten. Ich möchte bewerten, dass wir eine Riesenchance vergeben haben." Kohfeldt hatte seiner Mannschaft offenbar wesentlich mehr zugetraut, als diese nachweisbar tatsächlich leisten kann. Bei nüchterner Betrachtung dürfte der Bremer Auftritt in Mainz eigentlich niemanden enttäuscht haben.
Es ist nicht so, dass sich das Werder-Team einfach ergeben hat. Das haben sie wirklich selten in der Saison gemacht. Am 14. Spieltag hatte Werder 14 Punkte und stand auf Platz 14, dank einer 0:1 Niederlage zu Hause gegen den SCP. Dann überrollten die Bayern standesgemäß 6:1 und Mainz schaffte anschließend ein 0:5 in Bremen. Erstmals stand Werder hinter dem FC, es war der 16. Spieltag. Daran hat sich nun seit 17 Spielen nichts geändert, weil Bremen immer wieder einen Weg fand, Spiele unnötig zu verlieren.
In Mainz begannen die Bremer zielstrebig, ja regelrecht dominant und hätte früh in Führung gehen können. Selbst nach einem 0:2-Rückstand kamen sie mit neuem System und frischem Schwung aus der Pause und erkämpften sich Möglichkeiten, das Spiel zu drehen. Am Ende fehlt die notwendige Konsequenz in beiden Strafräumen, wie so häufig in dieser Saison war das Bremer Zweikampfverhalten in den entscheidenden Szenen untauglich. Soviel Konstanz schafften sie auf keinem anderen Gebiet.
Spieler sind durchaus in der Lage, die Tabelle zu lesen. Auch die Bremer und die wissen, dass sie es selbst nicht mehr in der Hand haben. Der direkte Klassenerhalt ist unmöglich, lediglich auf die Relegation besteht noch eine minimale Chance. Dafür müsste nicht nur die bereits geretteten Unioner nochmal alles aus sich rausholen, es bräuchte in jedem Fall einen zusätzlichen Heimsieg. Falls Düsseldorf nicht gewinnt, aber punktet, muss der Sieg gegen uns sehr deutlich ausfallen. Um sicher zu gehen, mit einer Differenz von 5 Toren.
Ein seltenes Szenario liegt in der Luft: Punkt- und Torgleichheit - wenn Bremen 4:0 gegen Köln gewinnt und Düsseldorf 4:4 bei Union spielt. Werder und Fortuna hätten dann jeweils 31 Punkte bei einem Torverhältnis von 40:68. In diesem Fall wird der direkte Vergleich herangezogen, den Düsseldorf mit einem 3:1 in der Hin- und einem 0:1 in der Rückrunde gewinnt.
Gewinnt die Fortuna, kann sich Bremen auf den Kopf stellen, dann ist der Gang in die Zweitklassigkeit besiegelt.
Für unseren bereits gesicherten Club geht es, neben Punkten, auch um die Platzierung. Denn sollte der FC seinen 5. Auswärtssieg unter Dach und Fach bringen, stehen die Chancen gut, noch auf Platz 11 zu springen.
Griffigkeit und Aggressivität wären Attribute, die dabei helfen sollten. Da wir nun seit 19 Spielen am Stück ins gegnerische Tor getroffen haben, sollten wir uns in Bremen damit nicht bis zum Schluss Zeit lassen. Eine frühe Führung unserseits, könnte das Nervenkostüm der Bremer zerreißen lassen. Da Werder Bremen, auf Teufel komm raus, mindestens ein Tor schießen muss und lediglich 36 Tore auf der Uhr hat, ist der Spielverlauf absehbar. Bremen stürmt, was die Beine hergeben, bis sich unsere Buben bemüßigt fühlen, die Konterchance vernünftig auszuspielen.
Da wir in der Fremde auftreten, werden wir wohl unsere roten Trikots auflaufen und so zum symbolischen Roten Faden der Saison für die Bremer. Sollten unsere Konter nicht gefährlich werden, warum auch immer, bleibt uns noch die Hoffnung auf Standards. Ecken und Freistöße treiben den Werderaner, mit trauriger oder schöner Regelmäßigkeit, den Angstschweiß auf die Stirn.
Nun wissen wir ganz genau, wie schrecklich gemein die 2. Liga sein kann. Da will keiner hin und das aus gutem Grund.
Für Werder würden sich dort zumindest die Reisekosten deutlich minimieren und auch überteuerte Zwangs-Ablösen für Leih-Spieler wie Selke oder Bittencourt bleiben im Tresor.
Anderseits sinkt der Marktwert, des begehrtesten Spielers im Kader, Angreifer Milot Rashica rapide. Der Abstiegskampf setzt dem 23-Jährigen zu, so die interne Deutung beim SV Werder. Auch die Ungewissheit über seine Zukunft hat den dramatischen Formverfall des Offensivspielers intensiviert. In Mainz musste er die kompletten 90 Minuten zuschauen. Im Abstiegsfall sinkt die festgeschriebene Ablöse auf 15 Millionen Euro, diese Klausel galt auf dem Papier aber nur bis zum 15. Juni. Grundsätzlich scheint RB verstärktes Interesse zu haben, wie immer geht es ums liebe Geld.
Werder Bremen, genau wie wir, zählt zu den 12 Vereinen der Bundesliga, die in jeder Saison zunächst gegen den Abstieg spielen. Die rein rechnerische Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Verein in der laufenden Saison richtig strauchelt bzw. sehr knapp davor ist, beträgt 25 Prozent. Wenn dann in der Saison ein zusätzlicher Schwachpunkt auftritt, dann wird es bereits eng. Natürlich sind nicht alle 12 Konkurrenten gleich gefährdet, denn auch untereinander gibt es gravierenden Unterschiede, was die Möglichkeiten im sportlichen und finanziellen Bereich anbelangt.
Werder hat sich augenscheinlich, bei der Eingruppierung innerhalb der 12 verhauen. Man sah sich in der Spitzengruppe, zumindest der 12. Am Osterdeich belief sich der Umsatz 18/19 auf 117 Millionen €. Damit liegt man deutlich in der ersten Hälfte der Liga. Der drohende Abstieg kann nur mit einer fatalen Fehleinschätzung der eigenen Stärke zu erklären sein.
Dummerweise war Bremen selbst die negative Überraschung. Die finanziellen Top7 gaben sich in dieser Saison keine Blöße. Alle 4 „Werks-Ausnahme-was-auch-immer“ sind darunter. Dazu noch Bayern, BVB und Gladbach. Im Rückblick fing das akute Ungemach schon Ende der letzten Saison an. Der Verlust von Max Kruse mag nicht zu verhindern gewesen sein, denn der Max hat seinen eigenen Kopf. Es gelang aber 0,0 seinen Input auf das Team in irgendeiner Form zu kompensieren. Es ist das aktuelle Trio Kohfeldt, Baumann, Bode, welches diesen Kader verantwortet.
Es haben sich nicht alle lieb bei Werder. Aber eine vereinsinterne Diskussion über den möglichen Absturz und die Folgen ist in dieser Saison ausgeblieben. Jeder ist in seinem Geschäftsbereich geblieben. Das ist löblich und fair. Werder wirkt aufgeräumt, solide – in Hamburg werden Abstiege und Nichtaufstiege ganz anders moderiert, da fliegen die Fetzen. Aber es wirkte auch, als wolle sich mancher bei Werder bloß nicht die Finger verbrennen am heißen Eisen Trainerfrage.
Die Transferpolitik, einst Wahrzeichen des „Bremer Weges“, ist nun schon seit Jahren nicht mehr herausragend. In diesem Sommer aber wirklich grottig. Wobei man nicht vergessen sollte, dass seit der Trennung von Allofs und Schaaf vieles bereits angerichtet wurde, was in dieser Saison serviert wird.
Heute unvorstellbar, leiteten die beiden die Geschicke des Vereins über zehn Jahre. Allofs wollte sich dauerhaft mit den Bayern messen und die fast inzestuöse Vereinsstruktur aufbrechen. In der ersten sportlichen Krise aber schob der damalige Präsident, den dafür notwendigen Veränderungen, einen Riegel vor. Klubchef Jürgen L. Born suchte im November 2008 Zuflucht in der gewohnten Behaglichkeit und beschwor die Kraft der Werder-Familie: „Bremen ist ein außergewöhnliches Pflaster. Wir bieten seit Jahren mit reduzierten Mitteln Qualitätsfußball an.“
In den letzten 10 Jahren sollten die Fenster an der Franz-Böhmert-Straße durch Dutt und Eichin aufgerissen und mal richtig durchgelüftet werden. Neue Typen, anderes Management, alte Zöpfe abschneiden, weg mit der Werder-Familie. Gerade Eichin räumte auf, tat letztlich nur, wofür er geholt worden war und wofür er bezahlt wurde.
Die Beharrungskräfte waren jedoch zu groß, und es kamen Viktor Skripnik und dann Alexander Nouri. Zwei unerfahrene Trainer mit grün-weißer Vergangenheit. Da war sie wieder, die Werder-Familie. Eichin musste 2016 gehen. In voller Harmonie erblühte der Werder-Clan dann von Ende 2017 an, als der von Eichins Assistenten zum Geschäftsführer Profifußball aufgestiegene Frank Baumann Skripniks vormaligen Ko-Trainer Florian Kohfeldt beförderte.
Werder stand mal für schönen und erfolgreichen Fußball, beste Unterhaltung, zumindest in der Rückrunde. Und das Ganze ohne große Stars. Denn die werden in Bremen „gemacht“ und nicht gekauft, wie es in der Vereinshymne heißt. Wenn die Hose nicht so dick, hat Werder zu Glanzzeiten immer ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert. Micoud, Diego, Herzog, Pizzaro, Ailton, Klose, Mertesacker, Özil und De Bruyne, um mal ein paar Beispiele zu nennen. In dieser Spielzeit war die Hose im Sommer wieder schmal, das Karnickel war dick bandagiert und einen Hut hatte es auch nicht auf. Warum, weshalb, wieso entzieht sich meiner Kenntnis.
Einen Füllkrug für 6,5 Mio.€ zu verpflichten, ist nicht verkehrt. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick sieht man, dass der Großteil des Budgets verbraucht wurde und zwar für einen Angreifer, der zwar ins System passen mag, aber leider ziemlich verletzungsanfällig daherkommt.
So ein Kreuzbandriss kann passieren, lediglich 7 Spiele hat Niclas in dieser Saison auf dem Platz erlebt. Die Hälfte der kompletten Vorsaison, die mit dem Abstieg von Hannover endete. Den Rest des Budgets gab man für Friedl aus. Weil Werder dem Abwehr-Talent aus Österreich nicht 100%ig traute, lieh man im August Ömer Toprak aus, jetzt schien wirklich Ebbe in der Kasse. Zum Glück spart man sich sein Gehalt, das zahlt jetzt die Krankenversicherung. Immerhin 3 Spiele mehr als Füllkrug absolvierte der Ömer.
Und weil es auch offensiv nicht lief, lieh man sich im September Bittencourt aus. Alle Leihen sind mit einer Kaufpflicht ausgehandelt, die bei Klassenerhalt fällig wird. Das gilt auch für den 0-Tore Stürmer Selke, der Ende Januar zum Kader stieß. Bei ihm liegt die Kaufsumme angeblich im zweistelligen Millionenbereich. Das nennt man, auf dicke Hose machen oder blanke Verzweiflung.
Da fällt die Leihe von Vogt Mitte Januar nicht weiter ins Gewicht, auch wenn der ehemalige Kapitän der TSG positiv hervorsticht. Nicht wirklich, aber im Verhältnis zu den anderen schon.
Im Bremer Umfeld rätselt man, weshalb Michael Lang für relativ teuer Geld von Gladbach ausgeliehen wurde. Der RV spielt nach 9 Einsätzen mal so gar keine Rolle mehr. Die Klagen über die Verletzungsmisere sind nur ein Teil der Wahrheit. Denn offensichtlich ist Werder bewusst ins Risiko gegangen, Risiko auf dem Papier zu vermeiden.
Phantasielos verpflichtete Werder Spieler mit Namen, deren aktuelles Leistungsniveau und –kurve aber nicht mit vergangenen Meriten Schritt halten konnte. Lediglich bei den Banken der Konkurrenz wurde gewildert. Nicht ein Stammspieler kam neu an die Weser. Ohne die zahlreichen Verletzungen, oder Formtiefs, wären die namhaften Neuzugänge gar nicht finanzierbar gewesen. Die Wette, einen Schnapper zu landen, wurde verloren.Verantwortlich ist die geballte grün-weiße Identifikation der Gegenwart, die Herren Marco Bode als Chefkontrolleur, Frank Baumann als Sportchef, Florian Kohfeldt als Trainer.
Unser FC hat es geschafft, sich in einem halben Jahr von Zero 2 Hero und anschließend zum zweitschlechtesten Team der Corona-Rückrunde zu entwickeln.
Dennoch, mindestens 3 Teams würden nur zu gerne mit uns tauschen. Die Qualität und Mentalität unseres Teams sind und waren bundesligareif. Bei Bremen steht da ein ? auf dem Flur, bestenfalls. Nicht jeder im FC-Lager war/ist mit der Saison zufrieden, mancher Fan musste einen großen Berg Frust ertragen. Selbst die beste Phase seit Ewigkeiten konnte daran wenig ändern. Mal wieder scheint ein negatives Gefühl zu überwiegen.
Ich verstehe, dass es schwierig sein kann, als Fan des 1. FC Köln, eine rationale Bewertung des Erreichten zu bewerkstelligen. Zu groß ist die Differenz zwischen der Realität (Fahrstuhl…) und dem klangvollen Namen des Vereins. Helden gaben sich bei uns die Klinke in die Hand und über Generationen hinweg wurde die Liebe zum FC vererbt. Und dieses GAP tragen auch viele Fußballinteressierte anderer Clubs in sich. In der Zweiten Liga werden wir als natürlicher Bundesligist wahrgenommen, unser Name füllt Stadien in der gesamten Republik. Kein Sportreporter, der nicht wenigstens Plattitüden zur Stadt und unserem FC von sich geben könnte.
Unseren Verein muss man nicht vorstellen, fast jeder im deutschsprachigen Raum, der sich ein kleinwenig für unseren Sport erwärmt, hat eine Vorstellung zu und von unserem Verein. Nicht immer eine unwiderlegliche, aber doch immer eine Vorstellung. Auch außerhalb dieses Raums findet man Kenner. Das führt dazu, dass die Ansprüche an den 1.FC Köln ambitionierter sind, als beispielsweise in Augsburg, Freiburg oder Mainz. Da steckt Fluch und Chance gleichermaßen und zeitgleich drin. Der 1.FC Köln ist eine Faszination.
Eine solche Feststellung könnte man wohl auch über Bremen treffen. 39 Jahre ununterbrochen in der Bundesliga, wäre für uns, realistisch betrachtet, ein großer Erfolg. Denn dann würde wahrscheinlich niemand von uns nochmal mit in die Zweite Liga müssen.
In Bremen wollten sie in dieser Saison nach Europa. Und es hat (zu) lange gedauert, gewissermaßen bis zur Winterpause, bis der Verein sich von diesem Ziel lösen wollte bzw. konnte. Bremens Kapitän Niklas Moisander sieht den letzten Zug im Abstiegskampf noch nicht gemacht. Bei Sky äußerte er: „Niemand hat etwas gesagt, es war stille Stimmung in der Kabine. Wir sind sehr enttäuscht. Aber nichts ist verloren. Wir gehen weiter, wir haben noch ein Spiel.“
Wenn er tatsächlich aus tiefster, innerer Überzeugung gesprochen hat, seine Teamkameraden ebenfalls alles in die Waagschale werfen, ist dies noch keine 100%ige Sieggarantie.
Denn, unsere Böcke haben Bock. Ja, sie stehen größtenteils nicht gut im Futter, die Reserven sind fast aufgebraucht und ein jeder Bock ist froh, wenn der letzte Schlusspfiff für diese bemerkenswerte Saison ertönt. Rein rechnerisch waren wir schon nach dem 2:2 gegen F95 durch. 34 Punkte hätten gereicht. 39 Punkte wären aber schon schön und ein allerletzter Sieg, ein gelungener Abschluss.
Darüber hinaus wäre es mir ein Fest, den Daueroptimisten im Norden den virtuellen Stinkefinger zu zeigen, die fest von 3 Punkten ausgehen, weil der Gegner „nur“ Köln heißt.
Zugegebener Maßen sind wir ihr letzter Strohhalm. Die eigene Leistung Werders, war über die gesamte Saison nicht mittelmäßig, sie war deutlich drunter. Sollten wir ihnen keinen Gefallen machen, werden sie fallen. In der Stadt Bremen gibt es nicht allzu viele Optimisten, was den Klassenverbleib angeht. Die Mehrheit der Bremer empfindet (den) einen Abstieg verdient und ist traurig.
Dem würde ich mich anschließen und sogar ein wenig Mitleid empfinden. Ich weiß, Mitleid ist das Schlimmste, es geht mir nicht um den Club, es geht mir um seine Anhänger.
Die Stadt Bremen mag lebenswert sein, allzu viele Sehenswürdigkeiten, Abwechslung oder Extravaganzen bietet sie nicht. Der SC Werder, mit seinen 40. Tausend Mitgliedern, ist das Flaggschiff der Stadt. Dieses Flaggschiff droht auf Grund zu dümpeln und nur Neptun weiß, ob und wann es wieder flottgemacht werden kann.
Wenn am Samstag passiert, wovon die meisten Menschen ausgehen, dann sinkt ein Gründungsmitglied der Bundesliga, der Verein mit den meisten Bundesligaspielen überhaupt, ein Traditionsclub des deutschen Fußballs.
Es gibt schon jetzt zahlreiche Trauerbekundungen und warme Worte zum Abschied. Mein Mitleid geht nicht soweit, das ich wollte, dass sich unser Verein mit irgendwelchen (haltlosen) Unterstellungen rumschlagen muss. Nur weil wir ggf. unserer langjährigen Nr. 2 ein Abschiedsspiel schenken, darf an unserem Siegeswillen kein Zweifel be (ent)stehen. Wir sind keine „Abschenker“, wir sind faire Sportsmänner.
Sollte Bremen wieder in die Bundesliga zurückfinden, würde ich sie gerne willkommen heißen. So viel Sympathie habe ich dann doch.
Was unsere Aufstellung und Taktik betrifft, rede ich Gisdol nicht rein. Sollte Clemens fit genug sein, würde ich seine Aufstellung begrüßen. Bei 5 möglichen Auswechslungen darf auch schon mal eine Belohnung oder ein Test eingeplant werden. Unser Team ist, egal mit welcher Start11, nicht eingespielt. Das merkt man.
Für Hennes kann es so oder so nur lauten: Die Hörner gespitzt, Vorwärts- Attacke! Bring die 3 Punkte nach Hause.
Unsere Bilanz im Weser-Stadion ist äußerst bescheiden und unsere Ausbeute in den Geisterspielen ebenfalls; allerdings hat Werder in dieser Saison bisher nur ein Heimspiel gewonnen!
Für die Grün-Weissen ist das Spiel die letzte Chance, sich noch in die Relegation zu retten. Wird sie das beflügeln und antreiben oder macht die Angst die Beine schwer?
Was werden unsere ziemlich ausgelaugten Kicker noch präsentieren? Der FC kann sich durch einen Sieg höhere Fernsehgelder sichern! Kann das unsere Mannschaft motivieren oder zeigt die sich im Urlaubs-Modus und geht spazieren?
Sollte der FC sich ohne Gegenwehr abschießen lassen und die Fortuna in die 2.Liga befördern, könnte zwischen Kölle und Dorf ein Krieg ausbrechen.
Beim letzten Heimspiel von Werder im AbstIegsjahr gab es ein 0:5!!!! Gegner??? Hab ich vergessen! NEIN, hab ich nicht, wir haben die Idioten ins Nirvanageschossen, also gibt es diesmal wieder ein 0:5! Am liebesten wären mir 5 Tore von Kainz, aber der darf ja nicht! Ich möchte die heulen sehen, besonders die weiblichen Fischkopp- Fans ! Ich kann das dauernde Gefasel von „Wunder von der Weser“,“ wir kaufen keine Stars, wir machen welche“, „Werder- Familie“ nicht mehr hören!!!!! Stallgeruch???? ! Wissen die überhaupt, wie das so müffelt im Stall! Wir müssen die so demütigen, das Sie sich davon nicht mehr erholen werden und dann den Weg vom FCK und 1860 folgen! Sorry Joergi
Zitat von Sleazy23 im Beitrag #16Beim letzten Heimspiel von Werder im AbstIegsjahr gab es ein 0:5!!!! Gegner??? Hab ich vergessen! NEIN, hab ich nicht, wir haben die Idioten ins Nirvanageschossen, also gibt es diesmal wieder ein 0:5! Am liebesten wären mir 5 Tore von Kainz, aber der darf ja nicht! Ich möchte die heulen sehen, besonders die weiblichen Fischkopp- Fans ! Ich kann das dauernde Gefasel von „Wunder von der Weser“,“ wir kaufen keine Stars, wir machen welche“, „Werder- Familie“ nicht mehr hören!!!!! Stallgeruch???? ! Wissen die überhaupt, wie das so müffelt im Stall! Wir müssen die so demütigen, das Sie sich davon nicht mehr erholen werden und dann den Weg vom FCK und 1860 folgen! Sorry Joergi
Hauptsache der FC macht das nicht so wie die 012er . Sie sollten am besten dieses Spiel gewinnen , damit rechne ich allerdings auch nicht . Da es ab morgen 30 Grad wird , verabschiede ich mich nach Baltrum , daher werde ich auch das Spiel nicht sehen .
Zitat von Sleazy23 im Beitrag #16Beim letzten Heimspiel von Werder im AbstIegsjahr gab es ein 0:5!!!! Gegner??? Hab ich vergessen! NEIN, hab ich nicht, wir haben die Idioten ins Nirvanageschossen, also gibt es diesmal wieder ein 0:5! Am liebesten wären mir 5 Tore von Kainz, aber der darf ja nicht! Ich möchte die heulen sehen, besonders die weiblichen Fischkopp- Fans ! Ich kann das dauernde Gefasel von „Wunder von der Weser“,“ wir kaufen keine Stars, wir machen welche“, „Werder- Familie“ nicht mehr hören!!!!! Stallgeruch???? ! Wissen die überhaupt, wie das so müffelt im Stall! Wir müssen die so demütigen, das Sie sich davon nicht mehr erholen werden und dann den Weg vom FCK und 1860 folgen! Sorry Joergi
Ich wäre ja schon froh wenn sie Versuchen würden Fußball zuspielen. Aber wenn man liest was Vertraete so über Gisdols Fußball sagt dann wird einem Angst und Bange.
Durch die Entwicklung von Katterbach und der Entscheidung von Gisdol ihn ins Team zu nehmen wurden die Einsatzmöglichkeiten von Birger immer geringer . Die Verletzungen haben ihm sicherlich auch nicht geholfen . Seine Kritik , der FC hätte seine Spielweise in ein unattraktives "hoch & weit " umgestellt , sehe ich so nicht als gerechtfertigt an . Wir hatten mit Uth einen neuen 10er , haben im MF ( Hector / Shkiri ) viel besser gepresst und uns so mit schnellen Kontern die Punkte gesichert . Die Kritik bezieht sich auf eine Phase an der BV schon lange nicht mehr am Spielbetrieb teilgenommen hat .
Ich werte das als typisches Beispiel des " schlechten Verlierers "
Zitat von Ron Dorfer im Beitrag #11Na, wenn das mal kein cleverer Versuch ist, meinen ellenlangen Ausführungen zu entkommen. Mein Drang nach Aufmerksamkeit ist leider größer, als meine Anerkennung für diesen tollkühnen Schachzug. Deshalb, Finger an die Scroll-Taste, los geht´s:
Es ist vollbracht, also fast. Denn am Samstag, den 27.06.2020, um 15:30 Uhr schießen die Geißböcke die Werderaner im Wohninvest Weserstadion, nach 39 Jahren zum zweiten Mal in der Vereinshistorie, in die Zweitklassigkeit. Das Kölner Lager mag gespalten sein, ob der 1. FC Köln den Nachbarn aus der Altbierstadt unter die Arme greifen sollte, oder doch eher seine Post-Corona-Leistungen konservieren. Für einen feinen Verein und jeden wirklichen Sportler ist die Frage rhetorisch. Der 1. FC Köln will jedes Spiel gewinnen.
93 Duelle haben sich beide Vereine bislang in der Bundesliga geliefert. 35 davon gingen an uns, 24 endeten Unentschieden und 34 gewann Werder. Die Torstatistik spricht auch für uns, 156:148 pro FC.
Bei allen anderen wichtigen Statistiken liegt Bremen deutlich vor unserem Herzensverein. Allerdings wartet man auch dort, wo die Weser einen breiten Bogen macht, nun schon seit Ewigkeiten auf Titel. Das letzte Heimspiel gegen uns konnten die Grünweißen im März 2018 mit 3:1 für sich entscheiden. In den 3 vorhergegangen Partien, an der Weser, holte der FC satte 5 Punkte. Für unseren FC ist die Hansestadt also eigentlich ein ganz gutes Pflaster.
Für Werder selbst gilt diese Feststellung, in dieser Saison, mal so gar nicht. Die Heimbilanz ist ein Grauen, epischen Ausmaßes. 6 Punkte aus 16 Spielen, lediglich ein einziger Sieg am 01.September gegen Augsburg (3:2) und dazu wurden in diesem einem Spiel ein Drittel aller Heim Tore erzielt. Die vorläufige Tordifferenz von -26 zu Hause, ist sogar noch schlechter, als die von Paderborn; wobei der SCP absolut gesehen, die meisten Heimgegentore eingeschenkt bekam.
Bremen hat mit Gastgeschenken nur so um sich geworfen, auswärts hingegen klauten sie sich 22 Punkte. Auch, weil sie 3-mal so viele Tore schossen und zwei Gegentore weniger kassierten. Selbst wenn der 1. FC Köln das letzte Spiel der Saison gewinnt, hätten die Norddeutschen 5 Punkte mehr aus der Fremde entführt. Die Hälfte Ihrer 6 Auswärtssiege holten sie nach dem Re-Start. Bremen ist auswärts ein Gewinner der Corona-Pause, zu Hause hat sich hingegen nichts verändert.
Vielleicht ist Häme, gerade für uns, nicht angebracht, so ganz verkneifen kann ich sie gleichwohl nicht. Denn mich erinnert schon manches, was bei Werder so abgeht und ging, an die Vorstellungen des FC vor unseren jeweiligen Abstiegen. Und da war bei einigen meiner Bekannten, mit Grünweißem Hintergrund, die Schadenfreude kaum zu verbergen.
Ich bin nicht nachtragend, aber…
In Bremen haben sie sich viel zu lange Zeit, viel zu sicher gefühlt, den Blick auf die Realitäten verloren und viel zu häufig die eignen Leistungen geschönt. Das große Aufbäumen glich einem Strohfeuer, 7 glückliche Punkte in der ersten englischen Woche seit Wiederbeginn, waren genauso Gift, wie der Pokalsieg über den BVB. Am Ende verhinderten diese Ergebnisse den Blick auf die „normalen“ Leistungen, die Anlass zur Sorge hätten sein müssen. NULL Punkte gegen Mainz, Union, Paderborn, Düsseldorf-aber alles im grünen Bereich?
Im Hinspiel hat der FC mit dem 1:0 Sieg den Sprung über den Strich geschafft. Aus heutiger Sicht war das die alles entscheidende Wende. Denn seither sind die letzten 3 Plätze, auch in der Reihenfolge, unverändert mit den jeweiligen Clubs belegt.
Werder war schon nach dem 17. Spieltag Vorletzter und doch voller demonstrativer Zuversicht. Unser Hinspiel war auch ein Spiegelbild des weiteren Saisonverlaufs für die Bremer. Den überwiegenden Teil des Spiels rein um defensive Stabilität besorgt und erst nach dem Rückstand verstärkt beflissen, ohne zählbaren Erfolg. Pech, gepaart mit Unvermögen und höheren Ansprüchen, ist eine toxische Mischung.
Nun ist es nicht an mir, die Saison der Bremer zu analysieren, geschweigen denn zu bewerten. Die richtigen Schlüsse zu ziehen, darf man der Heimat der bekannten Stadtmusikanten, trotz allem, zutrauen. So oder so ähnlich würde eine politisch korrekte Äußerung, von Seiten Externer, eventuell beginnen.
Aber: Ein bisschen in der Wunde bohren, ohne jedweden Anspruch auf irgendwas, macht Böckchen.
Denn nach dem verdienten 1:3 in Mainz wirkte selbst der sonst so kampfeslustige Trainer Kohfeldt geschockt. Vermutlich wird er versuchen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, ob ihm das gelingt? Der Mann, der die 90 Minuten sonst so gerne und gekonnt öffentlich in ihre Einzelteile zerlegt, beschied nach der Niederlage in Mainz: "Ich möchte das Spiel nicht groß bewerten. Ich möchte bewerten, dass wir eine Riesenchance vergeben haben." Kohfeldt hatte seiner Mannschaft offenbar wesentlich mehr zugetraut, als diese nachweisbar tatsächlich leisten kann. Bei nüchterner Betrachtung dürfte der Bremer Auftritt in Mainz eigentlich niemanden enttäuscht haben.
Es ist nicht so, dass sich das Werder-Team einfach ergeben hat. Das haben sie wirklich selten in der Saison gemacht. Am 14. Spieltag hatte Werder 14 Punkte und stand auf Platz 14, dank einer 0:1 Niederlage zu Hause gegen den SCP. Dann überrollten die Bayern standesgemäß 6:1 und Mainz schaffte anschließend ein 0:5 in Bremen. Erstmals stand Werder hinter dem FC, es war der 16. Spieltag. Daran hat sich nun seit 17 Spielen nichts geändert, weil Bremen immer wieder einen Weg fand, Spiele unnötig zu verlieren.
In Mainz begannen die Bremer zielstrebig, ja regelrecht dominant und hätte früh in Führung gehen können. Selbst nach einem 0:2-Rückstand kamen sie mit neuem System und frischem Schwung aus der Pause und erkämpften sich Möglichkeiten, das Spiel zu drehen. Am Ende fehlt die notwendige Konsequenz in beiden Strafräumen, wie so häufig in dieser Saison war das Bremer Zweikampfverhalten in den entscheidenden Szenen untauglich. Soviel Konstanz schafften sie auf keinem anderen Gebiet.
Spieler sind durchaus in der Lage, die Tabelle zu lesen. Auch die Bremer und die wissen, dass sie es selbst nicht mehr in der Hand haben. Der direkte Klassenerhalt ist unmöglich, lediglich auf die Relegation besteht noch eine minimale Chance. Dafür müsste nicht nur die bereits geretteten Unioner nochmal alles aus sich rausholen, es bräuchte in jedem Fall einen zusätzlichen Heimsieg. Falls Düsseldorf nicht gewinnt, aber punktet, muss der Sieg gegen uns sehr deutlich ausfallen. Um sicher zu gehen, mit einer Differenz von 5 Toren.
Ein seltenes Szenario liegt in der Luft: Punkt- und Torgleichheit - wenn Bremen 4:0 gegen Köln gewinnt und Düsseldorf 4:4 bei Union spielt. Werder und Fortuna hätten dann jeweils 31 Punkte bei einem Torverhältnis von 40:68. In diesem Fall wird der direkte Vergleich herangezogen, den Düsseldorf mit einem 3:1 in der Hin- und einem 0:1 in der Rückrunde gewinnt.
Gewinnt die Fortuna, kann sich Bremen auf den Kopf stellen, dann ist der Gang in die Zweitklassigkeit besiegelt.
Für unseren bereits gesicherten Club geht es, neben Punkten, auch um die Platzierung. Denn sollte der FC seinen 5. Auswärtssieg unter Dach und Fach bringen, stehen die Chancen gut, noch auf Platz 11 zu springen.
Griffigkeit und Aggressivität wären Attribute, die dabei helfen sollten. Da wir nun seit 19 Spielen am Stück ins gegnerische Tor getroffen haben, sollten wir uns in Bremen damit nicht bis zum Schluss Zeit lassen. Eine frühe Führung unserseits, könnte das Nervenkostüm der Bremer zerreißen lassen. Da Werder Bremen, auf Teufel komm raus, mindestens ein Tor schießen muss und lediglich 36 Tore auf der Uhr hat, ist der Spielverlauf absehbar. Bremen stürmt, was die Beine hergeben, bis sich unsere Buben bemüßigt fühlen, die Konterchance vernünftig auszuspielen.
Da wir in der Fremde auftreten, werden wir wohl unsere roten Trikots auflaufen und so zum symbolischen Roten Faden der Saison für die Bremer. Sollten unsere Konter nicht gefährlich werden, warum auch immer, bleibt uns noch die Hoffnung auf Standards. Ecken und Freistöße treiben den Werderaner, mit trauriger oder schöner Regelmäßigkeit, den Angstschweiß auf die Stirn.
Nun wissen wir ganz genau, wie schrecklich gemein die 2. Liga sein kann. Da will keiner hin und das aus gutem Grund.
Für Werder würden sich dort zumindest die Reisekosten deutlich minimieren und auch überteuerte Zwangs-Ablösen für Leih-Spieler wie Selke oder Bittencourt bleiben im Tresor.
Anderseits sinkt der Marktwert, des begehrtesten Spielers im Kader, Angreifer Milot Rashica rapide. Der Abstiegskampf setzt dem 23-Jährigen zu, so die interne Deutung beim SV Werder. Auch die Ungewissheit über seine Zukunft hat den dramatischen Formverfall des Offensivspielers intensiviert. In Mainz musste er die kompletten 90 Minuten zuschauen. Im Abstiegsfall sinkt die festgeschriebene Ablöse auf 15 Millionen Euro, diese Klausel galt auf dem Papier aber nur bis zum 15. Juni. Grundsätzlich scheint RB verstärktes Interesse zu haben, wie immer geht es ums liebe Geld.
Werder Bremen, genau wie wir, zählt zu den 12 Vereinen der Bundesliga, die in jeder Saison zunächst gegen den Abstieg spielen. Die rein rechnerische Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Verein in der laufenden Saison richtig strauchelt bzw. sehr knapp davor ist, beträgt 25 Prozent. Wenn dann in der Saison ein zusätzlicher Schwachpunkt auftritt, dann wird es bereits eng. Natürlich sind nicht alle 12 Konkurrenten gleich gefährdet, denn auch untereinander gibt es gravierenden Unterschiede, was die Möglichkeiten im sportlichen und finanziellen Bereich anbelangt.
Werder hat sich augenscheinlich, bei der Eingruppierung innerhalb der 12 verhauen. Man sah sich in der Spitzengruppe, zumindest der 12. Am Osterdeich belief sich der Umsatz 18/19 auf 117 Millionen €. Damit liegt man deutlich in der ersten Hälfte der Liga. Der drohende Abstieg kann nur mit einer fatalen Fehleinschätzung der eigenen Stärke zu erklären sein.
Dummerweise war Bremen selbst die negative Überraschung. Die finanziellen Top7 gaben sich in dieser Saison keine Blöße. Alle 4 „Werks-Ausnahme-was-auch-immer“ sind darunter. Dazu noch Bayern, BVB und Gladbach. Im Rückblick fing das akute Ungemach schon Ende der letzten Saison an. Der Verlust von Max Kruse mag nicht zu verhindern gewesen sein, denn der Max hat seinen eigenen Kopf. Es gelang aber 0,0 seinen Input auf das Team in irgendeiner Form zu kompensieren. Es ist das aktuelle Trio Kohfeldt, Baumann, Bode, welches diesen Kader verantwortet.
Es haben sich nicht alle lieb bei Werder. Aber eine vereinsinterne Diskussion über den möglichen Absturz und die Folgen ist in dieser Saison ausgeblieben. Jeder ist in seinem Geschäftsbereich geblieben. Das ist löblich und fair. Werder wirkt aufgeräumt, solide – in Hamburg werden Abstiege und Nichtaufstiege ganz anders moderiert, da fliegen die Fetzen. Aber es wirkte auch, als wolle sich mancher bei Werder bloß nicht die Finger verbrennen am heißen Eisen Trainerfrage.
Die Transferpolitik, einst Wahrzeichen des „Bremer Weges“, ist nun schon seit Jahren nicht mehr herausragend. In diesem Sommer aber wirklich grottig. Wobei man nicht vergessen sollte, dass seit der Trennung von Allofs und Schaaf vieles bereits angerichtet wurde, was in dieser Saison serviert wird.
Heute unvorstellbar, leiteten die beiden die Geschicke des Vereins über zehn Jahre. Allofs wollte sich dauerhaft mit den Bayern messen und die fast inzestuöse Vereinsstruktur aufbrechen. In der ersten sportlichen Krise aber schob der damalige Präsident, den dafür notwendigen Veränderungen, einen Riegel vor. Klubchef Jürgen L. Born suchte im November 2008 Zuflucht in der gewohnten Behaglichkeit und beschwor die Kraft der Werder-Familie: „Bremen ist ein außergewöhnliches Pflaster. Wir bieten seit Jahren mit reduzierten Mitteln Qualitätsfußball an.“
In den letzten 10 Jahren sollten die Fenster an der Franz-Böhmert-Straße durch Dutt und Eichin aufgerissen und mal richtig durchgelüftet werden. Neue Typen, anderes Management, alte Zöpfe abschneiden, weg mit der Werder-Familie. Gerade Eichin räumte auf, tat letztlich nur, wofür er geholt worden war und wofür er bezahlt wurde.
Die Beharrungskräfte waren jedoch zu groß, und es kamen Viktor Skripnik und dann Alexander Nouri. Zwei unerfahrene Trainer mit grün-weißer Vergangenheit. Da war sie wieder, die Werder-Familie. Eichin musste 2016 gehen. In voller Harmonie erblühte der Werder-Clan dann von Ende 2017 an, als der von Eichins Assistenten zum Geschäftsführer Profifußball aufgestiegene Frank Baumann Skripniks vormaligen Ko-Trainer Florian Kohfeldt beförderte.
Werder stand mal für schönen und erfolgreichen Fußball, beste Unterhaltung, zumindest in der Rückrunde. Und das Ganze ohne große Stars. Denn die werden in Bremen „gemacht“ und nicht gekauft, wie es in der Vereinshymne heißt. Wenn die Hose nicht so dick, hat Werder zu Glanzzeiten immer ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert. Micoud, Diego, Herzog, Pizzaro, Ailton, Klose, Mertesacker, Özil und De Bruyne, um mal ein paar Beispiele zu nennen. In dieser Spielzeit war die Hose im Sommer wieder schmal, das Karnickel war dick bandagiert und einen Hut hatte es auch nicht auf. Warum, weshalb, wieso entzieht sich meiner Kenntnis.
Einen Füllkrug für 6,5 Mio.€ zu verpflichten, ist nicht verkehrt. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick sieht man, dass der Großteil des Budgets verbraucht wurde und zwar für einen Angreifer, der zwar ins System passen mag, aber leider ziemlich verletzungsanfällig daherkommt.
So ein Kreuzbandriss kann passieren, lediglich 7 Spiele hat Niclas in dieser Saison auf dem Platz erlebt. Die Hälfte der kompletten Vorsaison, die mit dem Abstieg von Hannover endete. Den Rest des Budgets gab man für Friedl aus. Weil Werder dem Abwehr-Talent aus Österreich nicht 100%ig traute, lieh man im August Ömer Toprak aus, jetzt schien wirklich Ebbe in der Kasse. Zum Glück spart man sich sein Gehalt, das zahlt jetzt die Krankenversicherung. Immerhin 3 Spiele mehr als Füllkrug absolvierte der Ömer.
Und weil es auch offensiv nicht lief, lieh man sich im September Bittencourt aus. Alle Leihen sind mit einer Kaufpflicht ausgehandelt, die bei Klassenerhalt fällig wird. Das gilt auch für den 0-Tore Stürmer Selke, der Ende Januar zum Kader stieß. Bei ihm liegt die Kaufsumme angeblich im zweistelligen Millionenbereich. Das nennt man, auf dicke Hose machen oder blanke Verzweiflung.
Da fällt die Leihe von Vogt Mitte Januar nicht weiter ins Gewicht, auch wenn der ehemalige Kapitän der TSG positiv hervorsticht. Nicht wirklich, aber im Verhältnis zu den anderen schon.
Im Bremer Umfeld rätselt man, weshalb Michael Lang für relativ teuer Geld von Gladbach ausgeliehen wurde. Der RV spielt nach 9 Einsätzen mal so gar keine Rolle mehr. Die Klagen über die Verletzungsmisere sind nur ein Teil der Wahrheit. Denn offensichtlich ist Werder bewusst ins Risiko gegangen, Risiko auf dem Papier zu vermeiden.
Phantasielos verpflichtete Werder Spieler mit Namen, deren aktuelles Leistungsniveau und –kurve aber nicht mit vergangenen Meriten Schritt halten konnte. Lediglich bei den Banken der Konkurrenz wurde gewildert. Nicht ein Stammspieler kam neu an die Weser. Ohne die zahlreichen Verletzungen, oder Formtiefs, wären die namhaften Neuzugänge gar nicht finanzierbar gewesen. Die Wette, einen Schnapper zu landen, wurde verloren.Verantwortlich ist die geballte grün-weiße Identifikation der Gegenwart, die Herren Marco Bode als Chefkontrolleur, Frank Baumann als Sportchef, Florian Kohfeldt als Trainer.
Unser FC hat es geschafft, sich in einem halben Jahr von Zero 2 Hero und anschließend zum zweitschlechtesten Team der Corona-Rückrunde zu entwickeln.
Dennoch, mindestens 3 Teams würden nur zu gerne mit uns tauschen. Die Qualität und Mentalität unseres Teams sind und waren bundesligareif. Bei Bremen steht da ein ? auf dem Flur, bestenfalls. Nicht jeder im FC-Lager war/ist mit der Saison zufrieden, mancher Fan musste einen großen Berg Frust ertragen. Selbst die beste Phase seit Ewigkeiten konnte daran wenig ändern. Mal wieder scheint ein negatives Gefühl zu überwiegen.
Ich verstehe, dass es schwierig sein kann, als Fan des 1. FC Köln, eine rationale Bewertung des Erreichten zu bewerkstelligen. Zu groß ist die Differenz zwischen der Realität (Fahrstuhl…) und dem klangvollen Namen des Vereins. Helden gaben sich bei uns die Klinke in die Hand und über Generationen hinweg wurde die Liebe zum FC vererbt. Und dieses GAP tragen auch viele Fußballinteressierte anderer Clubs in sich. In der Zweiten Liga werden wir als natürlicher Bundesligist wahrgenommen, unser Name füllt Stadien in der gesamten Republik. Kein Sportreporter, der nicht wenigstens Plattitüden zur Stadt und unserem FC von sich geben könnte.
Unseren Verein muss man nicht vorstellen, fast jeder im deutschsprachigen Raum, der sich ein kleinwenig für unseren Sport erwärmt, hat eine Vorstellung zu und von unserem Verein. Nicht immer eine unwiderlegliche, aber doch immer eine Vorstellung. Auch außerhalb dieses Raums findet man Kenner. Das führt dazu, dass die Ansprüche an den 1.FC Köln ambitionierter sind, als beispielsweise in Augsburg, Freiburg oder Mainz. Da steckt Fluch und Chance gleichermaßen und zeitgleich drin. Der 1.FC Köln ist eine Faszination.
Eine solche Feststellung könnte man wohl auch über Bremen treffen. 39 Jahre ununterbrochen in der Bundesliga, wäre für uns, realistisch betrachtet, ein großer Erfolg. Denn dann würde wahrscheinlich niemand von uns nochmal mit in die Zweite Liga müssen.
In Bremen wollten sie in dieser Saison nach Europa. Und es hat (zu) lange gedauert, gewissermaßen bis zur Winterpause, bis der Verein sich von diesem Ziel lösen wollte bzw. konnte. Bremens Kapitän Niklas Moisander sieht den letzten Zug im Abstiegskampf noch nicht gemacht. Bei Sky äußerte er: „Niemand hat etwas gesagt, es war stille Stimmung in der Kabine. Wir sind sehr enttäuscht. Aber nichts ist verloren. Wir gehen weiter, wir haben noch ein Spiel.“
Wenn er tatsächlich aus tiefster, innerer Überzeugung gesprochen hat, seine Teamkameraden ebenfalls alles in die Waagschale werfen, ist dies noch keine 100%ige Sieggarantie.
Denn, unsere Böcke haben Bock. Ja, sie stehen größtenteils nicht gut im Futter, die Reserven sind fast aufgebraucht und ein jeder Bock ist froh, wenn der letzte Schlusspfiff für diese bemerkenswerte Saison ertönt. Rein rechnerisch waren wir schon nach dem 2:2 gegen F95 durch. 34 Punkte hätten gereicht. 39 Punkte wären aber schon schön und ein allerletzter Sieg, ein gelungener Abschluss.
Darüber hinaus wäre es mir ein Fest, den Daueroptimisten im Norden den virtuellen Stinkefinger zu zeigen, die fest von 3 Punkten ausgehen, weil der Gegner „nur“ Köln heißt.
Zugegebener Maßen sind wir ihr letzter Strohhalm. Die eigene Leistung Werders, war über die gesamte Saison nicht mittelmäßig, sie war deutlich drunter. Sollten wir ihnen keinen Gefallen machen, werden sie fallen. In der Stadt Bremen gibt es nicht allzu viele Optimisten, was den Klassenverbleib angeht. Die Mehrheit der Bremer empfindet (den) einen Abstieg verdient und ist traurig.
Dem würde ich mich anschließen und sogar ein wenig Mitleid empfinden. Ich weiß, Mitleid ist das Schlimmste, es geht mir nicht um den Club, es geht mir um seine Anhänger.
Die Stadt Bremen mag lebenswert sein, allzu viele Sehenswürdigkeiten, Abwechslung oder Extravaganzen bietet sie nicht. Der SC Werder, mit seinen 40. Tausend Mitgliedern, ist das Flaggschiff der Stadt. Dieses Flaggschiff droht auf Grund zu dümpeln und nur Neptun weiß, ob und wann es wieder flottgemacht werden kann.
Wenn am Samstag passiert, wovon die meisten Menschen ausgehen, dann sinkt ein Gründungsmitglied der Bundesliga, der Verein mit den meisten Bundesligaspielen überhaupt, ein Traditionsclub des deutschen Fußballs.
Es gibt schon jetzt zahlreiche Trauerbekundungen und warme Worte zum Abschied. Mein Mitleid geht nicht soweit, das ich wollte, dass sich unser Verein mit irgendwelchen (haltlosen) Unterstellungen rumschlagen muss. Nur weil wir ggf. unserer langjährigen Nr. 2 ein Abschiedsspiel schenken, darf an unserem Siegeswillen kein Zweifel be (ent)stehen. Wir sind keine „Abschenker“, wir sind faire Sportsmänner.
Sollte Bremen wieder in die Bundesliga zurückfinden, würde ich sie gerne willkommen heißen. So viel Sympathie habe ich dann doch.
Was unsere Aufstellung und Taktik betrifft, rede ich Gisdol nicht rein. Sollte Clemens fit genug sein, würde ich seine Aufstellung begrüßen. Bei 5 möglichen Auswechslungen darf auch schon mal eine Belohnung oder ein Test eingeplant werden. Unser Team ist, egal mit welcher Start11, nicht eingespielt. Das merkt man.
Für Hennes kann es so oder so nur lauten: Die Hörner gespitzt, Vorwärts- Attacke! Bring die 3 Punkte nach Hause.
Zitat von Ron Dorfer im Beitrag #11Na, wenn das mal kein cleverer Versuch ist, meinen ellenlangen Ausführungen zu entkommen. Mein Drang nach Aufmerksamkeit ist leider größer, als meine Anerkennung für diesen tollkühnen Schachzug. Deshalb, Finger an die Scroll-Taste, los geht´s:
Es ist vollbracht, also fast. Denn am Samstag, den 27.06.2020, um 15:30 Uhr schießen die Geißböcke die Werderaner im Wohninvest Weserstadion, nach 39 Jahren zum zweiten Mal in der Vereinshistorie, in die Zweitklassigkeit. Das Kölner Lager mag gespalten sein, ob der 1. FC Köln den Nachbarn aus der Altbierstadt unter die Arme greifen sollte, oder doch eher seine Post-Corona-Leistungen konservieren. Für einen feinen Verein und jeden wirklichen Sportler ist die Frage rhetorisch. Der 1. FC Köln will jedes Spiel gewinnen.
93 Duelle haben sich beide Vereine bislang in der Bundesliga geliefert. 35 davon gingen an uns, 24 endeten Unentschieden und 34 gewann Werder. Die Torstatistik spricht auch für uns, 156:148 pro FC.
Bei allen anderen wichtigen Statistiken liegt Bremen deutlich vor unserem Herzensverein. Allerdings wartet man auch dort, wo die Weser einen breiten Bogen macht, nun schon seit Ewigkeiten auf Titel. Das letzte Heimspiel gegen uns konnten die Grünweißen im März 2018 mit 3:1 für sich entscheiden. In den 3 vorhergegangen Partien, an der Weser, holte der FC satte 5 Punkte. Für unseren FC ist die Hansestadt also eigentlich ein ganz gutes Pflaster.
Für Werder selbst gilt diese Feststellung, in dieser Saison, mal so gar nicht. Die Heimbilanz ist ein Grauen, epischen Ausmaßes. 6 Punkte aus 16 Spielen, lediglich ein einziger Sieg am 01.September gegen Augsburg (3:2) und dazu wurden in diesem einem Spiel ein Drittel aller Heim Tore erzielt. Die vorläufige Tordifferenz von -26 zu Hause, ist sogar noch schlechter, als die von Paderborn; wobei der SCP absolut gesehen, die meisten Heimgegentore eingeschenkt bekam.
Bremen hat mit Gastgeschenken nur so um sich geworfen, auswärts hingegen klauten sie sich 22 Punkte. Auch, weil sie 3-mal so viele Tore schossen und zwei Gegentore weniger kassierten. Selbst wenn der 1. FC Köln das letzte Spiel der Saison gewinnt, hätten die Norddeutschen 5 Punkte mehr aus der Fremde entführt. Die Hälfte Ihrer 6 Auswärtssiege holten sie nach dem Re-Start. Bremen ist auswärts ein Gewinner der Corona-Pause, zu Hause hat sich hingegen nichts verändert.
Vielleicht ist Häme, gerade für uns, nicht angebracht, so ganz verkneifen kann ich sie gleichwohl nicht. Denn mich erinnert schon manches, was bei Werder so abgeht und ging, an die Vorstellungen des FC vor unseren jeweiligen Abstiegen. Und da war bei einigen meiner Bekannten, mit Grünweißem Hintergrund, die Schadenfreude kaum zu verbergen.
Ich bin nicht nachtragend, aber…
In Bremen haben sie sich viel zu lange Zeit, viel zu sicher gefühlt, den Blick auf die Realitäten verloren und viel zu häufig die eignen Leistungen geschönt. Das große Aufbäumen glich einem Strohfeuer, 7 glückliche Punkte in der ersten englischen Woche seit Wiederbeginn, waren genauso Gift, wie der Pokalsieg über den BVB. Am Ende verhinderten diese Ergebnisse den Blick auf die „normalen“ Leistungen, die Anlass zur Sorge hätten sein müssen. NULL Punkte gegen Mainz, Union, Paderborn, Düsseldorf-aber alles im grünen Bereich?
Im Hinspiel hat der FC mit dem 1:0 Sieg den Sprung über den Strich geschafft. Aus heutiger Sicht war das die alles entscheidende Wende. Denn seither sind die letzten 3 Plätze, auch in der Reihenfolge, unverändert mit den jeweiligen Clubs belegt.
Werder war schon nach dem 17. Spieltag Vorletzter und doch voller demonstrativer Zuversicht. Unser Hinspiel war auch ein Spiegelbild des weiteren Saisonverlaufs für die Bremer. Den überwiegenden Teil des Spiels rein um defensive Stabilität besorgt und erst nach dem Rückstand verstärkt beflissen, ohne zählbaren Erfolg. Pech, gepaart mit Unvermögen und höheren Ansprüchen, ist eine toxische Mischung.
Nun ist es nicht an mir, die Saison der Bremer zu analysieren, geschweigen denn zu bewerten. Die richtigen Schlüsse zu ziehen, darf man der Heimat der bekannten Stadtmusikanten, trotz allem, zutrauen. So oder so ähnlich würde eine politisch korrekte Äußerung, von Seiten Externer, eventuell beginnen.
Aber: Ein bisschen in der Wunde bohren, ohne jedweden Anspruch auf irgendwas, macht Böckchen.
Denn nach dem verdienten 1:3 in Mainz wirkte selbst der sonst so kampfeslustige Trainer Kohfeldt geschockt. Vermutlich wird er versuchen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, ob ihm das gelingt? Der Mann, der die 90 Minuten sonst so gerne und gekonnt öffentlich in ihre Einzelteile zerlegt, beschied nach der Niederlage in Mainz: "Ich möchte das Spiel nicht groß bewerten. Ich möchte bewerten, dass wir eine Riesenchance vergeben haben." Kohfeldt hatte seiner Mannschaft offenbar wesentlich mehr zugetraut, als diese nachweisbar tatsächlich leisten kann. Bei nüchterner Betrachtung dürfte der Bremer Auftritt in Mainz eigentlich niemanden enttäuscht haben.
Es ist nicht so, dass sich das Werder-Team einfach ergeben hat. Das haben sie wirklich selten in der Saison gemacht. Am 14. Spieltag hatte Werder 14 Punkte und stand auf Platz 14, dank einer 0:1 Niederlage zu Hause gegen den SCP. Dann überrollten die Bayern standesgemäß 6:1 und Mainz schaffte anschließend ein 0:5 in Bremen. Erstmals stand Werder hinter dem FC, es war der 16. Spieltag. Daran hat sich nun seit 17 Spielen nichts geändert, weil Bremen immer wieder einen Weg fand, Spiele unnötig zu verlieren.
In Mainz begannen die Bremer zielstrebig, ja regelrecht dominant und hätte früh in Führung gehen können. Selbst nach einem 0:2-Rückstand kamen sie mit neuem System und frischem Schwung aus der Pause und erkämpften sich Möglichkeiten, das Spiel zu drehen. Am Ende fehlt die notwendige Konsequenz in beiden Strafräumen, wie so häufig in dieser Saison war das Bremer Zweikampfverhalten in den entscheidenden Szenen untauglich. Soviel Konstanz schafften sie auf keinem anderen Gebiet.
Spieler sind durchaus in der Lage, die Tabelle zu lesen. Auch die Bremer und die wissen, dass sie es selbst nicht mehr in der Hand haben. Der direkte Klassenerhalt ist unmöglich, lediglich auf die Relegation besteht noch eine minimale Chance. Dafür müsste nicht nur die bereits geretteten Unioner nochmal alles aus sich rausholen, es bräuchte in jedem Fall einen zusätzlichen Heimsieg. Falls Düsseldorf nicht gewinnt, aber punktet, muss der Sieg gegen uns sehr deutlich ausfallen. Um sicher zu gehen, mit einer Differenz von 5 Toren.
Ein seltenes Szenario liegt in der Luft: Punkt- und Torgleichheit - wenn Bremen 4:0 gegen Köln gewinnt und Düsseldorf 4:4 bei Union spielt. Werder und Fortuna hätten dann jeweils 31 Punkte bei einem Torverhältnis von 40:68. In diesem Fall wird der direkte Vergleich herangezogen, den Düsseldorf mit einem 3:1 in der Hin- und einem 0:1 in der Rückrunde gewinnt.
Gewinnt die Fortuna, kann sich Bremen auf den Kopf stellen, dann ist der Gang in die Zweitklassigkeit besiegelt.
Für unseren bereits gesicherten Club geht es, neben Punkten, auch um die Platzierung. Denn sollte der FC seinen 5. Auswärtssieg unter Dach und Fach bringen, stehen die Chancen gut, noch auf Platz 11 zu springen.
Griffigkeit und Aggressivität wären Attribute, die dabei helfen sollten. Da wir nun seit 19 Spielen am Stück ins gegnerische Tor getroffen haben, sollten wir uns in Bremen damit nicht bis zum Schluss Zeit lassen. Eine frühe Führung unserseits, könnte das Nervenkostüm der Bremer zerreißen lassen. Da Werder Bremen, auf Teufel komm raus, mindestens ein Tor schießen muss und lediglich 36 Tore auf der Uhr hat, ist der Spielverlauf absehbar. Bremen stürmt, was die Beine hergeben, bis sich unsere Buben bemüßigt fühlen, die Konterchance vernünftig auszuspielen.
Da wir in der Fremde auftreten, werden wir wohl unsere roten Trikots auflaufen und so zum symbolischen Roten Faden der Saison für die Bremer. Sollten unsere Konter nicht gefährlich werden, warum auch immer, bleibt uns noch die Hoffnung auf Standards. Ecken und Freistöße treiben den Werderaner, mit trauriger oder schöner Regelmäßigkeit, den Angstschweiß auf die Stirn.
Nun wissen wir ganz genau, wie schrecklich gemein die 2. Liga sein kann. Da will keiner hin und das aus gutem Grund.
Für Werder würden sich dort zumindest die Reisekosten deutlich minimieren und auch überteuerte Zwangs-Ablösen für Leih-Spieler wie Selke oder Bittencourt bleiben im Tresor.
Anderseits sinkt der Marktwert, des begehrtesten Spielers im Kader, Angreifer Milot Rashica rapide. Der Abstiegskampf setzt dem 23-Jährigen zu, so die interne Deutung beim SV Werder. Auch die Ungewissheit über seine Zukunft hat den dramatischen Formverfall des Offensivspielers intensiviert. In Mainz musste er die kompletten 90 Minuten zuschauen. Im Abstiegsfall sinkt die festgeschriebene Ablöse auf 15 Millionen Euro, diese Klausel galt auf dem Papier aber nur bis zum 15. Juni. Grundsätzlich scheint RB verstärktes Interesse zu haben, wie immer geht es ums liebe Geld.
Werder Bremen, genau wie wir, zählt zu den 12 Vereinen der Bundesliga, die in jeder Saison zunächst gegen den Abstieg spielen. Die rein rechnerische Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Verein in der laufenden Saison richtig strauchelt bzw. sehr knapp davor ist, beträgt 25 Prozent. Wenn dann in der Saison ein zusätzlicher Schwachpunkt auftritt, dann wird es bereits eng. Natürlich sind nicht alle 12 Konkurrenten gleich gefährdet, denn auch untereinander gibt es gravierenden Unterschiede, was die Möglichkeiten im sportlichen und finanziellen Bereich anbelangt.
Werder hat sich augenscheinlich, bei der Eingruppierung innerhalb der 12 verhauen. Man sah sich in der Spitzengruppe, zumindest der 12. Am Osterdeich belief sich der Umsatz 18/19 auf 117 Millionen €. Damit liegt man deutlich in der ersten Hälfte der Liga. Der drohende Abstieg kann nur mit einer fatalen Fehleinschätzung der eigenen Stärke zu erklären sein.
Dummerweise war Bremen selbst die negative Überraschung. Die finanziellen Top7 gaben sich in dieser Saison keine Blöße. Alle 4 „Werks-Ausnahme-was-auch-immer“ sind darunter. Dazu noch Bayern, BVB und Gladbach. Im Rückblick fing das akute Ungemach schon Ende der letzten Saison an. Der Verlust von Max Kruse mag nicht zu verhindern gewesen sein, denn der Max hat seinen eigenen Kopf. Es gelang aber 0,0 seinen Input auf das Team in irgendeiner Form zu kompensieren. Es ist das aktuelle Trio Kohfeldt, Baumann, Bode, welches diesen Kader verantwortet.
Es haben sich nicht alle lieb bei Werder. Aber eine vereinsinterne Diskussion über den möglichen Absturz und die Folgen ist in dieser Saison ausgeblieben. Jeder ist in seinem Geschäftsbereich geblieben. Das ist löblich und fair. Werder wirkt aufgeräumt, solide – in Hamburg werden Abstiege und Nichtaufstiege ganz anders moderiert, da fliegen die Fetzen. Aber es wirkte auch, als wolle sich mancher bei Werder bloß nicht die Finger verbrennen am heißen Eisen Trainerfrage.
Die Transferpolitik, einst Wahrzeichen des „Bremer Weges“, ist nun schon seit Jahren nicht mehr herausragend. In diesem Sommer aber wirklich grottig. Wobei man nicht vergessen sollte, dass seit der Trennung von Allofs und Schaaf vieles bereits angerichtet wurde, was in dieser Saison serviert wird.
Heute unvorstellbar, leiteten die beiden die Geschicke des Vereins über zehn Jahre. Allofs wollte sich dauerhaft mit den Bayern messen und die fast inzestuöse Vereinsstruktur aufbrechen. In der ersten sportlichen Krise aber schob der damalige Präsident, den dafür notwendigen Veränderungen, einen Riegel vor. Klubchef Jürgen L. Born suchte im November 2008 Zuflucht in der gewohnten Behaglichkeit und beschwor die Kraft der Werder-Familie: „Bremen ist ein außergewöhnliches Pflaster. Wir bieten seit Jahren mit reduzierten Mitteln Qualitätsfußball an.“
In den letzten 10 Jahren sollten die Fenster an der Franz-Böhmert-Straße durch Dutt und Eichin aufgerissen und mal richtig durchgelüftet werden. Neue Typen, anderes Management, alte Zöpfe abschneiden, weg mit der Werder-Familie. Gerade Eichin räumte auf, tat letztlich nur, wofür er geholt worden war und wofür er bezahlt wurde.
Die Beharrungskräfte waren jedoch zu groß, und es kamen Viktor Skripnik und dann Alexander Nouri. Zwei unerfahrene Trainer mit grün-weißer Vergangenheit. Da war sie wieder, die Werder-Familie. Eichin musste 2016 gehen. In voller Harmonie erblühte der Werder-Clan dann von Ende 2017 an, als der von Eichins Assistenten zum Geschäftsführer Profifußball aufgestiegene Frank Baumann Skripniks vormaligen Ko-Trainer Florian Kohfeldt beförderte.
Werder stand mal für schönen und erfolgreichen Fußball, beste Unterhaltung, zumindest in der Rückrunde. Und das Ganze ohne große Stars. Denn die werden in Bremen „gemacht“ und nicht gekauft, wie es in der Vereinshymne heißt. Wenn die Hose nicht so dick, hat Werder zu Glanzzeiten immer ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert. Micoud, Diego, Herzog, Pizzaro, Ailton, Klose, Mertesacker, Özil und De Bruyne, um mal ein paar Beispiele zu nennen. In dieser Spielzeit war die Hose im Sommer wieder schmal, das Karnickel war dick bandagiert und einen Hut hatte es auch nicht auf. Warum, weshalb, wieso entzieht sich meiner Kenntnis.
Einen Füllkrug für 6,5 Mio.€ zu verpflichten, ist nicht verkehrt. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick sieht man, dass der Großteil des Budgets verbraucht wurde und zwar für einen Angreifer, der zwar ins System passen mag, aber leider ziemlich verletzungsanfällig daherkommt.
So ein Kreuzbandriss kann passieren, lediglich 7 Spiele hat Niclas in dieser Saison auf dem Platz erlebt. Die Hälfte der kompletten Vorsaison, die mit dem Abstieg von Hannover endete. Den Rest des Budgets gab man für Friedl aus. Weil Werder dem Abwehr-Talent aus Österreich nicht 100%ig traute, lieh man im August Ömer Toprak aus, jetzt schien wirklich Ebbe in der Kasse. Zum Glück spart man sich sein Gehalt, das zahlt jetzt die Krankenversicherung. Immerhin 3 Spiele mehr als Füllkrug absolvierte der Ömer.
Und weil es auch offensiv nicht lief, lieh man sich im September Bittencourt aus. Alle Leihen sind mit einer Kaufpflicht ausgehandelt, die bei Klassenerhalt fällig wird. Das gilt auch für den 0-Tore Stürmer Selke, der Ende Januar zum Kader stieß. Bei ihm liegt die Kaufsumme angeblich im zweistelligen Millionenbereich. Das nennt man, auf dicke Hose machen oder blanke Verzweiflung.
Da fällt die Leihe von Vogt Mitte Januar nicht weiter ins Gewicht, auch wenn der ehemalige Kapitän der TSG positiv hervorsticht. Nicht wirklich, aber im Verhältnis zu den anderen schon.
Im Bremer Umfeld rätselt man, weshalb Michael Lang für relativ teuer Geld von Gladbach ausgeliehen wurde. Der RV spielt nach 9 Einsätzen mal so gar keine Rolle mehr. Die Klagen über die Verletzungsmisere sind nur ein Teil der Wahrheit. Denn offensichtlich ist Werder bewusst ins Risiko gegangen, Risiko auf dem Papier zu vermeiden.
Phantasielos verpflichtete Werder Spieler mit Namen, deren aktuelles Leistungsniveau und –kurve aber nicht mit vergangenen Meriten Schritt halten konnte. Lediglich bei den Banken der Konkurrenz wurde gewildert. Nicht ein Stammspieler kam neu an die Weser. Ohne die zahlreichen Verletzungen, oder Formtiefs, wären die namhaften Neuzugänge gar nicht finanzierbar gewesen. Die Wette, einen Schnapper zu landen, wurde verloren.Verantwortlich ist die geballte grün-weiße Identifikation der Gegenwart, die Herren Marco Bode als Chefkontrolleur, Frank Baumann als Sportchef, Florian Kohfeldt als Trainer.
Unser FC hat es geschafft, sich in einem halben Jahr von Zero 2 Hero und anschließend zum zweitschlechtesten Team der Corona-Rückrunde zu entwickeln.
Dennoch, mindestens 3 Teams würden nur zu gerne mit uns tauschen. Die Qualität und Mentalität unseres Teams sind und waren bundesligareif. Bei Bremen steht da ein ? auf dem Flur, bestenfalls. Nicht jeder im FC-Lager war/ist mit der Saison zufrieden, mancher Fan musste einen großen Berg Frust ertragen. Selbst die beste Phase seit Ewigkeiten konnte daran wenig ändern. Mal wieder scheint ein negatives Gefühl zu überwiegen.
Ich verstehe, dass es schwierig sein kann, als Fan des 1. FC Köln, eine rationale Bewertung des Erreichten zu bewerkstelligen. Zu groß ist die Differenz zwischen der Realität (Fahrstuhl…) und dem klangvollen Namen des Vereins. Helden gaben sich bei uns die Klinke in die Hand und über Generationen hinweg wurde die Liebe zum FC vererbt. Und dieses GAP tragen auch viele Fußballinteressierte anderer Clubs in sich. In der Zweiten Liga werden wir als natürlicher Bundesligist wahrgenommen, unser Name füllt Stadien in der gesamten Republik. Kein Sportreporter, der nicht wenigstens Plattitüden zur Stadt und unserem FC von sich geben könnte.
Unseren Verein muss man nicht vorstellen, fast jeder im deutschsprachigen Raum, der sich ein kleinwenig für unseren Sport erwärmt, hat eine Vorstellung zu und von unserem Verein. Nicht immer eine unwiderlegliche, aber doch immer eine Vorstellung. Auch außerhalb dieses Raums findet man Kenner. Das führt dazu, dass die Ansprüche an den 1.FC Köln ambitionierter sind, als beispielsweise in Augsburg, Freiburg oder Mainz. Da steckt Fluch und Chance gleichermaßen und zeitgleich drin. Der 1.FC Köln ist eine Faszination.
Eine solche Feststellung könnte man wohl auch über Bremen treffen. 39 Jahre ununterbrochen in der Bundesliga, wäre für uns, realistisch betrachtet, ein großer Erfolg. Denn dann würde wahrscheinlich niemand von uns nochmal mit in die Zweite Liga müssen.
In Bremen wollten sie in dieser Saison nach Europa. Und es hat (zu) lange gedauert, gewissermaßen bis zur Winterpause, bis der Verein sich von diesem Ziel lösen wollte bzw. konnte. Bremens Kapitän Niklas Moisander sieht den letzten Zug im Abstiegskampf noch nicht gemacht. Bei Sky äußerte er: „Niemand hat etwas gesagt, es war stille Stimmung in der Kabine. Wir sind sehr enttäuscht. Aber nichts ist verloren. Wir gehen weiter, wir haben noch ein Spiel.“
Wenn er tatsächlich aus tiefster, innerer Überzeugung gesprochen hat, seine Teamkameraden ebenfalls alles in die Waagschale werfen, ist dies noch keine 100%ige Sieggarantie.
Denn, unsere Böcke haben Bock. Ja, sie stehen größtenteils nicht gut im Futter, die Reserven sind fast aufgebraucht und ein jeder Bock ist froh, wenn der letzte Schlusspfiff für diese bemerkenswerte Saison ertönt. Rein rechnerisch waren wir schon nach dem 2:2 gegen F95 durch. 34 Punkte hätten gereicht. 39 Punkte wären aber schon schön und ein allerletzter Sieg, ein gelungener Abschluss.
Darüber hinaus wäre es mir ein Fest, den Daueroptimisten im Norden den virtuellen Stinkefinger zu zeigen, die fest von 3 Punkten ausgehen, weil der Gegner „nur“ Köln heißt.
Zugegebener Maßen sind wir ihr letzter Strohhalm. Die eigene Leistung Werders, war über die gesamte Saison nicht mittelmäßig, sie war deutlich drunter. Sollten wir ihnen keinen Gefallen machen, werden sie fallen. In der Stadt Bremen gibt es nicht allzu viele Optimisten, was den Klassenverbleib angeht. Die Mehrheit der Bremer empfindet (den) einen Abstieg verdient und ist traurig.
Dem würde ich mich anschließen und sogar ein wenig Mitleid empfinden. Ich weiß, Mitleid ist das Schlimmste, es geht mir nicht um den Club, es geht mir um seine Anhänger.
Die Stadt Bremen mag lebenswert sein, allzu viele Sehenswürdigkeiten, Abwechslung oder Extravaganzen bietet sie nicht. Der SC Werder, mit seinen 40. Tausend Mitgliedern, ist das Flaggschiff der Stadt. Dieses Flaggschiff droht auf Grund zu dümpeln und nur Neptun weiß, ob und wann es wieder flottgemacht werden kann.
Wenn am Samstag passiert, wovon die meisten Menschen ausgehen, dann sinkt ein Gründungsmitglied der Bundesliga, der Verein mit den meisten Bundesligaspielen überhaupt, ein Traditionsclub des deutschen Fußballs.
Es gibt schon jetzt zahlreiche Trauerbekundungen und warme Worte zum Abschied. Mein Mitleid geht nicht soweit, das ich wollte, dass sich unser Verein mit irgendwelchen (haltlosen) Unterstellungen rumschlagen muss. Nur weil wir ggf. unserer langjährigen Nr. 2 ein Abschiedsspiel schenken, darf an unserem Siegeswillen kein Zweifel be (ent)stehen. Wir sind keine „Abschenker“, wir sind faire Sportsmänner.
Sollte Bremen wieder in die Bundesliga zurückfinden, würde ich sie gerne willkommen heißen. So viel Sympathie habe ich dann doch.
Was unsere Aufstellung und Taktik betrifft, rede ich Gisdol nicht rein. Sollte Clemens fit genug sein, würde ich seine Aufstellung begrüßen. Bei 5 möglichen Auswechslungen darf auch schon mal eine Belohnung oder ein Test eingeplant werden. Unser Team ist, egal mit welcher Start11, nicht eingespielt. Das merkt man.
Für Hennes kann es so oder so nur lauten: Die Hörner gespitzt, Vorwärts- Attacke! Bring die 3 Punkte nach Hause.
Ron , ich habe nur versucht, das geschätzte Forum mit einer Inhaltsangabe auf deinen Text vorzubereiten!
Ron , ich habe nur versucht, das geschätzte Forum mit einer Inhaltsangabe auf deinen Text vorzubereiten!
Du zerstörst den Thread, wenn du so ellenlange Zitate nutzt - man kann das auch anders machen. Das Eine also ist der lange Beitrag von Ron. Wenn dann aber User diesen langen Beitrag zitieren, um am ENde einen Satz hinzuzufügen - dann nervt das, weil ich unnötig viel scrollen muss.