In jedem Fall. Aber leider kommerziell nicht so erfolgreich wie die Version von Bowie. Iggy hat sich ja inzwischen auch immer wieder so Phasen geleistet. "Candy" war zwar hoch in den Charts, aber fand ich zu mainstreamig.
Und die bessere Version von The Passanger ist von Siouxie and The Banshees finde ich.
In jedem Fall. Aber leider kommerziell nicht so erfolgreich wie die Version von Bowie. Iggy hat sich ja inzwischen auch immer wieder so Phasen geleistet. "Candy" war zwar hoch in den Charts, aber fand ich zu mainstreamig.
Und die bessere Version von The Passanger ist von Siouxie and The Banshees finde ich.
Ich bin sicher, Ihr habt alle die Doku "Searching for Sugar Man" gesehen und die einzigartige Geschichte von Sixto Rodriguez gehört, dem Mann, der wegen Erfolglosigkeit in die USA ging, sich dort als Stahlarbeiter verdingte und von seinem lichterloh neuaufgeflammten Ruhm in Südafrika und Australien erst erfuhr, als jemand ihn ausfindig gemacht und davon berichtet hatte.
Ein befreundeter Plattenhändler aus Den Bosch hat mir vor wenigen Monaten Rodriguez wieder in Erinnerung gerufen und ich verlinke ihn hier für Van und alle anderen, die eine Mischung aus Dylan, Kinks und Iggy Pop zu schätzen wissen.
So, und nach diesem Schmakerl für die eher konservativen Musikhörer hier was für den progressiven Flügel. Die neben King´s X beste Band aller Zeiten:
Psychotic Waltz
Doch weil ihre wirklich ausgeklügelten Sachen hier alle User nur verschrecken würden, möchte ich lediglich auf einige ihrer absolut zugänglichen Juwelen hinweisen. Musik, die mir in Ewigkeit noch Gänsehaut verursachen wird, Musik, die so unfaßbar großartig ist, daß mir fast alles andere dagegen gestohlen bleiben kann.
Der Song "Into the everflow" hat darüberhinaus das beste Gitarrensolo aller Zeiten, zwei Gitarren bauen über Minuten Spannung auf, die sich dann in ungeheurer Schönheit entlädt.
Ja, diesen Song hat Buddy Lackey, der Sänger und Flötist von Psychotic Waltz, dem Mann von Jethro Tull gewidmet. Ist aber ein total untypischer Song für Psychotic Waltz. Der zweite untypische Song der Band ist "Butterfly", eine Hendrix-Hommage mit weiteren Verbeugungen vor Led Zep, Jane´s Addiction oder Living Colour:
Zitat von Graf Wetter vom StrahlJa, diesen Song hat Buddy Lackey, der Sänger und Flötist von Psychotic Waltz, dem Mann von Jethro Tull gewidmet. Ist aber ein total untypischer Song für Psychotic Waltz. Der zweite untypische Song der Band ist "Butterfly", eine Hendrix-Hommage mit weiteren Verbeugungen vor Led Zep, Jane´s Addiction oder Living Colour:
Mensch Nob, alter Gitarrenständer, das freut mich aber!
Nach Sixto Rodriguez nun ein weiterer Geheimtip: Moondog.
Louis Thomas Hardin ist in seiner Jugend erblindet, hat in Braille-Schrift Noten, Satzlehre und Kontrapunkt gelernt und dann begonnen extrem krasses Zeug zu komponieren. Er war selbst innerhalb der New Yorker Avantgarde der 50er, 60er und 70er Jahre ein Querdenker und Sonderling. Unzufrieden mit dem gesamten Weltsystem entschied Moondog sich bewußt auf der Straße zu leben. Seine Ecke war in New York die Kreuzung von 6th und 54th Avenue. Dort stellte er sich hin und gab seine Musik zum besten, und weil blind und wohnungslos ja noch nicht reicht, legte er sich obendrein eine schicke Wikingerkluft zu, mit Hörnerhelm und Fell und Stab, so recht wie aus einer Wagneraufführung des 19. Jhdts.
Bald fanden viele musikalische Berühmtheiten Gefallen an ihm, Charlie Parker wollte eine Platte mit ihm machen, Arturo Toscanini ihn mit seinem Orchester zusammenbringen. Aus der Pop-Szene waren es u.a. Frank Zappa, Janis Joplin und Paul Simon, die ihn feierten. Er lebte einige Zeit im Haus von Philipp Glass, war aber beinahe jeden Tag an seiner Ecke, um zu musizieren. Irgendwann Anfang der 70er war Moondog plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.
Und während Paul Simon in Talkshows das Ableben des Originalgenies betrauerte, stand Moondog, der die alte Welt erkunden wollte, in Recklinghausen in der Fußgängerzone, schön weiterhin als Wikinger verkleidet (das war ja vor dem Klimawandel), bis ihn eine hippe Dortmunder Lady mit nach Hause nahm und ihm ein paar Plattenverträge vermittelte.
Als Moondog Ende der 80er noch einmal nach Amerika zurück ging, feierte man den Dahingeglaubten, als wenn Jimi Hendrix von den Toten auferstanden wäre. Moondog ging jedoch abermals nach Deutschland, wo er für den Rest seines Lebens musicstreetworkte und starb. Er liegt in Münster begraben und in der Recklinghäuser Innenstadt ist ein Denkmal für ihn zu sehen.
Zitat von Graf Wetter vom StrahlMensch Nob, alter Gitarrenständer, das freut mich aber!
Nach Sixto Rodriguez nun ein weiterer Geheimtip: Moondog.
Louis Thomas Hardin ist in seiner Jugend erblindet, hat in Braille-Schrift Noten, Satzlehre und Kontrapunkt gelernt und dann begonnen extrem krasses Zeug zu komponieren. Er war selbst innerhalb der New Yorker Avantgarde der 50er, 60er und 70er Jahre ein Querdenker und Sonderling. Unzufrieden mit dem gesamten Weltsystem entschied Moondog sich bewußt auf der Straße zu leben. Seine Ecke war in New York die Kreuzung von 6th und 54th Avenue. Dort stellte er sich hin und gab seine Musik zum besten, und weil blind und wohnungslos ja noch nicht reicht, legte er sich obendrein eine schicke Wikingerkluft zu, mit Hörnerhelm und Fell und Stab, so recht wie aus einer Wagneraufführung des 19. Jhdts.
Bald fanden viele musikalische Berühmtheiten Gefallen an ihm, Charlie Parker wollte eine Platte mit ihm machen, Arturo Toscanini ihn mit seinem Orchester zusammenbringen. Aus der Pop-Szene waren es u.a. Frank Zappa, Janis Joplin und Paul Simon, die ihn feierten. Er lebte einige Zeit im Haus von Philipp Glass, war aber beinahe jeden Tag an seiner Ecke, um zu musizieren. Irgendwann Anfang der 70er war Moondog plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.
Und während Paul Simon in Talkshows das Ableben des Originalgenies betrauerte, stand Moondog, der die alte Welt erkunden wollte, in Recklinghausen in der Fußgängerzone, schön weiterhin als Wikinger verkleidet (das war ja vor dem Klimawandel), bis ihn eine hippe Dortmunder Lady mit nach Hause nahm und ihm ein paar Plattenverträge vermittelte.
Als Moondog Ende der 80er noch einmal nach Amerika zurück ging, feierte man den Dahingeglaubten, als wenn Jimi Hendrix von den Toten auferstanden wäre. Moondog ging jedoch abermals nach Deutschland, wo er für den Rest seines Lebens musicstreetworkte und starb. Er liegt in Münster begraben und in der Recklinghäuser Innenstadt ist ein Denkmal für ihn zu sehen.
Naja, bei allem Respekt für sein Wirken, aber da bin ich nicht dabei . Wie gesagt, ein Mischmasch aus King Crimson, Black Sabbath, Pawlows Dog, Led Z., Pink Floyd, Jethro Tull, Nektar, Deep Purple und Uriah Heep, das geht rein, bin halt in den 70igern hängengeblieben..... Is aber auch nur n kleiner Abriss
Dann wird das wieder was für Dich sein, Nobby. Und wahrscheinlich für die allermeisten hier. Doch mir ist aufgefallen, daß in diesem Thread eine Band kaum auftaucht, eine Band, die neben der Hendrix Experience, Led Zeppelin und Rush zu den einzigen "alten" Kapellen zählt, die ich noch hören kann. Free.
Als ich vor ein paar Jahren in den Niederlanden zwei Alben von ihnen auf Vinyl erwarb, stellte ich mich etwas abseits in den Buchladen (!), um nachzusehen, ob das Vinyl in Ordnung sei. Sowas mache ich fast immer, wenn ich irgendwo LPs kaufe, weil man im Falle optischer Probleme sogleich umtauschen (ruilen) kann. Plötzlich stand eine Dame hinter mir, der ich nach ihrem Aussehen bestenfalls ein Best-Of der frühen Beatles zugetraut hätte, und sie fing an zu krähen: "Aaaalll right nooow..."
Ich hasse diesen Song. Als Teenager habe ich ihn hunderte Male singen müssen, ich kann diesen Scheiß nicht mehr ab. Als wir vor einiger Zeit eine vollkommen schwachsinnige Komödie mit Emma Thompson zu schauen angefangen und dann ganz rasch wieder abgebrochen haben, sind wir doch so weit gekommen, daß Frau Thompson beim Autofahren in Frankreich "All right now" hören wollte - um "besser fahren" zu können.
Wenn man sowas mitbekommt, weiß man, daß ein Lied ganz unten angekommen ist. Diese primitiven zwei Akkorde (A4/D und A) prägen sich auch dem schwachsinnigsten Gehirn bequem ein. Ursprünlich stammt die Hookline zu "All right now" von Andy Fraser, dem Bassisten von Free, und es soll ein Stück harter Arbeit gewesen sein, daraus zwei Akkorde zu basteln und sie Paul Kossoff, dem Gitarristen, zu verklickern.
Als Free mit ihrem Ford Transit, den die Plattenfirma ihnen spendiert hatte, im Jahr 1970 zum Isle Of Wight-Festival fuhren und auf die Fähre warteten, stieg aus einem Bus ein paar Wagen vor ihnen Pete Townshend aus, lehnte sich zur Fahrerseite bei Free rein (wo Kossoff saß, denn er war der einzige, der damals einen Führerschein besaß) und sagte nur: "All right now - well done, boys."
Als ob diese Band nicht wenigstens fünfunddreißig Songs geschrieben hätte, die alle besser sind als dieses Mitgröhlbiest. Ein paar davon kommen gleich. Mir gefallen von Free vor allen Dingen ihre ersten beiden Alben, die sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Während "Tons Of Sobs" noch ein recht traditionelles Bluesrockalbum war, ist die selbstbetitelte zweite LP ein introvertiertes, souldurchtränktes, originelles kleines Kunstwerk. Diese rasche Weiterentwicklung in Sachen Songwriting und Arrangement blieb innerhalb der Band nicht ohne Folgen - Spannungen begleiteten den Probe- und Aufnahmeprozeß des Albums "Free". Die man ihm aber überhaupt nicht anhört.
Insbesondere Kossoff war wütend, daß er nicht mehr bluesig rumimprovisieren konnte, sondern sich den festen Songstrukturen von Frasers und Rodgers neuen Kompositionen fügen sollte. Fraser, der mit Abstand der Jüngste innerhalb einer ohnehin schon blutjungen Band war, sprach im Nachhinein davon, daß sein Gitarrist sich gedemütigt gefühlt haben muß, als er, der Bassist, ihm Akkorde beizubringen versuchte, von denen Kossoff nie zuvor etwas gehört hatte.
Als die vier Free-Musiker am 19. April 1968 zum ersten Mal zusammen probten, hätten sie alle eine Magie zwischen ihnen gespürt, erzählten sie, die der der berühmten Train-kept-a-rollin´-Session von Led Zeppelin nicht nachgestanden haben soll. Andy Fraser, der später eher Beziehungen mit Männern unterhalten hat, war schon als 15-Jähriger kurz mit der Tochter von Alexis Korner liiert, den zumindest alle Stones-Fans als damalige Londoner Blues-Ikone kennen werden, und mit Korner und u.a. Mick Taylor auf Tour, bevor er zu den anderen drei Free-Mitgliedern stieß und sie mit seinem Spiel wie seinem abgezockten Geschäftsgebaren beeindruckte.
Die Band bekam rasch einen Plattenvertrag, obwohl sie sich standhaft weigerte, sich in "Heavy Metal Kids" umtaufen lassen (kein Witz, so sollte Free nach der Vorstellung ihres Managers heissen). Wenige Wochen nach der ersten Probe waren Free schon im Aufnahmeraum. Vier Jahre und vier Studioalben später waren Free wieder am Ende. Was bleibt, sind beseelte, detailreich ausgetüftelte Bluesrocksongs der aller-, allerersten Güteklasse. Bonamassa hat Free mal als eine "close-to-perfect"-Band bezeichnet. Der Mann kann offensichtlich gar nichts richtig machen, Free waren in Wirklichkeit fast perfekter noch als perfekt, vor allem, weil sowas wie glatte Perfektion in ihrer Musik keinen Platz hatte. Nur die Musik von Jimi Hendrix kann in Sachen Klarheit, Rotzigkeit, Beschränkung auf das Nötigste und zugleich das Strahlenlassen von den Details, die dargeboten werden, mit Free mithalten.
Apropos Hendirx, es war der Tod von Jimi Hendrix, der dem bereits schwer drogenverseuchten Kossoff den künstlerischen Rest gegeben hat. Kossoff hat Hendrix angebetet und ich meine in einem zuverlässigen englischsprachigen Gitarren-Nerd-Buch gelesen zu haben, daß Kossoff Mitte der Sechziger im Londoner Musikgeschäft Selmer´s gejobbt und Hendrix sogar eine Gitarre verkauft haben soll. Seitdem war Hendrix für Koss der absolute Hero. Kossoff hat zwar auf der Amerikatournee mit Blind Faith auch Eric Clapton getroffen, ihm sein berühmtes Drei-Finger-Vibrato gezeigt, um dessen Geheimnis Clapton Kossoff gebeten hatte. Danach haben die beiden sogar noch Gitarren getauscht, Clapton gab Koss eine Les Paul Sunburst und erhlielt dafür eine schwarze Les-Paul Custom mit drei Tonabnehmern, die auch Jimmy Page zu Anfang seiner Laufbahn spielte und deren besonderem Extra-Wumms Clapton wohl für sehr kurze Zeit erlegen war.
Aber Hendrix war für Kossoff wohl ein anderer Planet, seine Obsession ging offenbar so weit, daß er sein eigenes mit Hendrix´ persönlichem Schicksal irgendwie verknüpft sah - auf welche genaue Weise auch immer. Dabei lagen diese beiden Gitarristen ein ganzes Universum an Spieltechniken und Spielverständnis auseinander, Clapton stand Koss eigentlich weit näher als Hendrix. Wie dem auch sei, Paul Kossoff war der Meister des extrem sparsamen, dafür umso ausdrucksreicheren Gitarrenspiels, und hier einige von Frees schönsten Liedern:
Und zu Ehren von Paul Kossoff, der von Gibson im Jahr 2012 mit einer Replica seiner berühmtesten Les Paul geehrt wurde - eine Gitarre, für die man heute über 8000 Ocken hinlegen muß, wenn man ein Exemplar der beiden limitierten Auflagen ergattern möchte - der Song, der Kossoffs Bluesgitarrenspiel am allerwundervollsten festgehalten hat. Hier durfte er noch loslassen, minutenlang, und es kam trotzdem alles drauf auf die LP:
Zitat von Graf Wetter vom StrahlDann wird das wieder was für Dich sein, Nobby. Und wahrscheinlich für die allermeisten hier. Doch mir ist aufgefallen, daß in diesem Thread eine Band kaum auftaucht, eine Band, die neben der Hendrix Experience, Led Zeppelin und Rush zu den einzigen "alten" Kapellen zählt, die ich noch hören kann. Free.
Als ich vor ein paar Jahren in den Niederlanden zwei Alben von ihnen auf Vinyl erwarb, stellte ich mich etwas abseits in den Buchladen (!), um nachzusehen, ob das Vinyl in Ordnung sei. Sowas mache ich fast immer, wenn ich irgendwo LPs kaufe, weil man im Falle optischer Probleme sogleich umtauschen (ruilen) kann. Plötzlich stand eine Dame hinter mir, der ich nach ihrem Aussehen bestenfalls ein Best-Of der frühen Beatles zugetraut hätte, und sie fing an zu krähen: "Aaaalll right nooow..."
Ich hasse diesen Song. Als Teenager habe ich ihn hunderte Male singen müssen, ich kann diesen Scheiß nicht mehr ab. Als wir vor einiger Zeit eine vollkommen schwachsinnige Komödie mit Emma Thompson zu schauen angefangen und dann ganz rasch wieder abgebrochen haben, sind wir doch so weit gekommen, daß Frau Thompson beim Autofahren in Frankreich "All right now" hören wollte - um "besser fahren" zu können.
Wenn man sowas mitbekommt, weiß man, daß ein Lied ganz unten angekommen ist. Diese primitiven zwei Akkorde (A4/D und A) prägen sich auch dem schwachsinnigsten Gehirn bequem ein. Ursprünlich stammt die Hookline zu "All right now" von Andy Fraser, dem Bassisten von Free, und es soll ein Stück harter Arbeit gewesen sein, daraus zwei Akkorde zu basteln und sie Paul Kossoff, dem Gitarristen, zu verklickern.
Als Free mit ihrem Ford Transit, den die Plattenfirma ihnen spendiert hatte, im Jahr 1970 zum Isle Of Wight-Festival fuhren und auf die Fähre warteten, stieg aus einem Bus ein paar Wagen vor ihnen Pete Townshend aus, lehnte sich zur Fahrerseite bei Free rein (wo Kossoff saß, denn er war der einzige, der damals einen Führerschein besaß) und sagte nur: "All right now - well done, boys."
Als ob diese Band nicht wenigstens fünfunddreißig Songs geschrieben hätte, die alle besser sind als dieses Mitgröhlbiest. Ein paar davon kommen gleich. Mir gefallen von Free vor allen Dingen ihre ersten beiden Alben, die sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Während "Tons Of Sobs" noch ein recht traditionelles Bluesrockalbum war, ist die selbstbetitelte zweite LP ein introvertiertes, souldurchtränktes, originelles kleines Kunstwerk. Diese rasche Weiterentwicklung in Sachen Songwriting und Arrangement blieb innerhalb der Band nicht ohne Folgen - Spannungen begleiteten den Probe- und Aufnahmeprozeß des Albums "Free". Die man ihm aber überhaupt nicht anhört.
Insbesondere Kossoff war wütend, daß er nicht mehr bluesig rumimprovisieren konnte, sondern sich den festen Songstrukturen von Frasers und Rodgers neuen Kompositionen fügen sollte. Fraser, der mit Abstand der Jüngste innerhalb einer ohnehin schon blutjungen Band war, sprach im Nachhinein davon, daß sein Gitarrist sich gedemütigt gefühlt haben muß, als er, der Bassist, ihm Akkorde beizubringen versuchte, von denen Kossoff nie zuvor etwas gehört hatte.
Als die vier Free-Musiker am 19. April 1968 zum ersten Mal zusammen probten, hätten sie alle eine Magie zwischen ihnen gespürt, erzählten sie, die der der berühmten Train-kept-a-rollin´-Session von Led Zeppelin nicht nachgestanden haben soll. Andy Fraser, der später eher Beziehungen mit Männern unterhalten hat, war schon als 15-Jähriger kurz mit der Tochter von Alexis Korner liiert, den zumindest alle Stones-Fans als damalige Londoner Blues-Ikone kennen werden, und mit Korner und u.a. Mick Taylor auf Tour, bevor er zu den anderen drei Free-Mitgliedern stieß und sie mit seinem Spiel wie seinem abgezockten Geschäftsgebaren beeindruckte.
Die Band bekam rasch einen Plattenvertrag, obwohl sie sich standhaft weigerte, sich in "Heavy Metal Kids" umtaufen lassen (kein Witz, so sollte Free nach der Vorstellung ihres Managers heissen). Wenige Wochen nach der ersten Probe waren Free schon im Aufnahmeraum. Vier Jahre und vier Studioalben später waren Free wieder am Ende. Was bleibt, sind beseelte, detailreich ausgetüftelte Bluesrocksongs der aller-, allerersten Güteklasse. Bonamassa hat Free mal als eine "close-to-perfect"-Band bezeichnet. Der Mann kann offensichtlich gar nichts richtig machen, Free waren in Wirklichkeit fast perfekter noch als perfekt, vor allem, weil sowas wie glatte Perfektion in ihrer Musik keinen Platz hatte. Nur die Musik von Jimi Hendrix kann in Sachen Klarheit, Rotzigkeit, Beschränkung auf das Nötigste und zugleich das Strahlenlassen von den Details, die dargeboten werden, mit Free mithalten.
Apropos Hendirx, es war der Tod von Jimi Hendrix, der dem bereits schwer drogenverseuchten Kossoff den künstlerischen Rest gegeben hat. Kossoff hat Hendrix angebetet und ich meine in einem zuverlässigen englischsprachigen Gitarren-Nerd-Buch gelesen zu haben, daß Kossoff Mitte der Sechziger im Londoner Musikgeschäft Selmer´s gejobbt und Hendrix sogar eine Gitarre verkauft haben soll. Seitdem war Hendrix für Koss der absolute Hero. Kossoff hat zwar auf der Amerikatournee mit Blind Faith auch Eric Clapton getroffen, ihm sein berühmtes Drei-Finger-Vibrato gezeigt, um dessen Geheimnis Clapton Kossoff gebeten hatte. Danach haben die beiden sogar noch Gitarren getauscht, Clapton gab Koss eine Les Paul Sunburst und erhlielt dafür eine schwarze Les-Paul Custom mit drei Tonabnehmern, die auch Jimmy Page zu Anfang seiner Laufbahn spielte und deren besonderem Extra-Wumms Clapton wohl für sehr kurze Zeit erlegen war.
Aber Hendrix war für Kossoff wohl ein anderer Planet, seine Obsession ging offenbar so weit, daß er sein eigenes mit Hendrix´ persönlichem Schicksal irgendwie verknüpft sah - auf welche genaue Weise auch immer. Dabei lagen diese beiden Gitarristen ein ganzes Universum an Spieltechniken und Spielverständnis auseinander, Clapton stand Koss eigentlich weit näher als Hendrix. Wie dem auch sei, Paul Kossoff war der Meister des extrem sparsamen, dafür umso ausdrucksreicheren Gitarrenspiels, und hier einige von Frees schönsten Liedern:
Und zu Ehren von Paul Kossoff, der von Gibson im Jahr 2012 mit einer Replica seiner berühmtesten Les Paul geehrt wurde - eine Gitarre, für die man heute über 8000 Ocken hinlegen muß, wenn man ein Exemplar der beiden limitierten Auflagen ergattern möchte - der Song, der Kossoffs Bluesgitarrenspiel am allerwundervollsten festgehalten hat. Hier durfte er noch loslassen, minutenlang, und es kam trotzdem alles drauf auf die LP:
So isses, das ist, war und wird immer was für mich sein. Free hatten es eben drauf. Kann es eigentlich garnicht in Worte fassen was diese Musik in mir auslöst. Um beim Fussball und seinen Philosophen zu bleiben, bei Free hatte ich vom Feeling her immer ein gutes Gefühl
Zitat von dropkick murphyÜbrigens war der Gig von Metallica in meinem "Wohnzimmer" gestern geil! Vor allem das "Viva Colonia"!
Haben die ihren neumodernen Kuschelrock gespielt oder waren da auch Lieder aus der guten alten Zeit dabei? Nach dem schwarzen Album sind die bei mir unten durch!
Bei einigen Beiträgen hier, würde selbst Aspirin Kopfschmerzen bekommen! Schließe meine dabei nicht aus!
Denke eines langsamen, schlechten und bis zum Hals vollen Denkers!
Zitat von dropkick murphyÜbrigens war der Gig von Metallica in meinem "Wohnzimmer" gestern geil! Vor allem das "Viva Colonia"!
Haben die ihren neumodernen Kuschelrock gespielt oder waren da auch Lieder aus der guten alten Zeit dabei? Nach dem schwarzen Album sind die bei mir unten durch!
Die haben auch das "alte Zeug" gespielt. Guck dir den Gig doch einfach mal an.