Der Skandal, um den es eigentlich geht, ist schon fast in Vergessenheit geraten: Ein Deutscher macht Wahlkampfwerbung für einen türkischen Alleinherrscher und sorgt mit dafür, dass Türken, die in Deutschland in Freiheit leben, für ihre türkischen Mitbürger in der Türkei ein Leben in Unfreiheit wählen. Ein deutscher Millionär, der sich politisch für einen Mann engagiert, der gerade dabei ist, die wirtschaftliche Zukunft der türkischen Jugend zu ruinieren. Verlogener geht es kaum. Was aber noch erbärmlicher ist: Weite Teile der deutschen Politik fallen auf Özil und seine absurd pauschalen Rassismus-Vorwürfe rein, stimmen sein Lied an, statt deutlich zu machen, wie ungleich freier Türken in Deutschland leben als bei dem Despoten, für den Özil Werbung macht.
Zitat von smokie@Ron Dorfer Die komplett unterschiedliche Beurteilung des Themas „Rassismus“ in Sachen Mesut Özil ist der absolute Wahnsinn, wenn man die Medien-Reaktionen seit gestern verfolgt. ICH finde daher auch, dass man nicht pauschal sagen kann, dass flächendeckender Rassismus in seine Richtung eher keine Rolle spielt. Dafür sehen das einfach zu viele Menschen auch anders. Natürlich will ich dir damit in keinster Weise deine Meinung zum Thema irgendwie abspenstig machen
Rassismus? Das ist ja lächerlich. Warum kaprizieren sich dann die bösen deutschen Rassisten auf Özil? Es gibt doch in der N11 zahlreiche andere Spieler, die es dann auch treffen müßte. Ist das der Fall? Nein.
Rassismus ist in Deutschland ein Totschlagargument, das immer hervorgeholt wird, wenn einer nicht mehr weiter weiß. Wer will schon ein Rassist sein? Also wird man als Rassist beschuldigt, wenn man man Unangenehmes vorträgt und nicht die Klappe hält. Özil hat hier nur von einer in Deutschland gängigen Praxis gelernt - von Leuten, die ebenfalls keine rationale Debatte führen wollen (oder können?). Aixbock
Zum BEISPIEL, weil die „anderen“ keine anderweitige Angriffsfläche bieten, an der man dann AUCH seinen Rassismus abarbeiten kann. Nur nochmal zur Klarstellung: Ich bin mitnichten auf der „Alles Rassisten“-Schiene, das ist zu blöd und zu einfach. Aber er ist (für mich) trotzdem Teil des Themas
Och leeven @smokie!
Bist du ernsthaft so naiv oder wusstest du nicht was du Sinnvolleres auf @Aix wirklich guten Einwand antworten solltest?
Du weisst aber schon,dass den Rassisten die Hautfarbe ALLEIN schon ausreicht um genügend "Argumente" bzw. "Angriffsfläche" dafür zu haben,dass die gewisse Spieler nicht in der N11 sehen wollen!
btw. Mir ging dieser Satz " Wenn wir gewinnen bin ich Deutscher, wenn wir verlieren bin ich Einwanderer " nicht aus dem Kopf. So habe ich mir mal die Arbeit gemacht und mir die 92 Länderspiele vom Özil in den letzten knapp 10 Jahren seit seinem Debüt angeguckt. Mesut Özil hat in all diesen Jahren und ohne die WM Spiele 2018 mit Deutschland genau 11 mal verloren. Davon waren 6 Freundschaftsspiele. Er war also 81 mal Deutscher und 11 mal Einwanderer.
Dann habe ich den Satz nochmal genau nachgelesen - er sagte : "In den Augen von Grindel und seinen Helfern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, und ein Immigrant, wenn wir verlieren... "
Unter Grindel (seit Anfang 2016) gab es genau 2 Niederlagen mit Özil. Das Halbfinal bei der EM gegen Frankreich und die Freundschaftsspielpleite gegen Österreich.....
PS: Ich will diesen Grindel nicht in Schutz nehmen, der Schmierlappen muss weg, aber irgendwie passt da was nicht.....
Wenn der Mut dich verlässt, gehst du halt alleine weiter __________________________________________________________________
Kapitel 1
Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Spaziergänger sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die völlig falsche Richtung angesehen...
Zitat von PriesiEs juckt dann doch wieder in den Flossen... Ich bin ganz auf Bürgis´, Sanes´ usw. Seite. Ich habe mich sehr über Özils epische Auslassungen geärgert speziell über das Thema "Rassismus". Mir fiel in diesem Kontext folgende Geschichte aus meinem persönlichem Arbeitsalltag ein: Ich war bis vor einem Jahr Leiter eines Übergangswohnheims für Flüchtlinge. Besonders negativ in Erinnerung und für mich persönlich sehr kränkend waren folgende Situationen, die ab und an vorkamen. Ausdrücklich erwähnen möchte ich dabei, dass dieses Verhalten von einer Minderheit der Flüchtlinge ausgelebt wurde: Solange alles in deren Augen lief und ich in ihrem Sinne handelte, war ich ein prima Typ. Sobald ich aber objektive Kritik äußerte (z. B. mangelhaftes Reinigen, auffälliges Verhalten einzelner Personen etc.) wurde ich persönlich als Rassist bzw. Faschist verunglimpft, was vollkommen daneben war und mich sehr gekränkt hat. Motto: Alles gut, solange es mir passt, aber beim kleinsten Gegenwind kommt "der Deutsche" wieder in die Rassistenecke. Eben genau dieses "Gefühl" hatte ich auch wieder, als ich Özils Statement las... und das kotzt mich einfach nur an!
Beste Grüße von Andreas
Dass diese Masche derer immer noch zieht,also jetzt explizit bei dir hätte ich nicht gedacht denn auf dieses alberne Nazigelaber würde ich keinen Pfennig geben!
Zitat von Ron DorferÖzil zeichnet ein Deutschlandbild, als hätte ihm Erdogan den Pinsel gehalten.
DER Spruch in dieser Causa!
Unfassbar, wie Du diese Diskussion, die auf extrem hohem Niveau mit sehr durchdachten interessanten und großartigen Beiträgen geführt wird, mit Banalitäten und Phrasen durchpflügst. Das ist ne ganz neue Qualität, Respekt dafür.
Zitat von Ron DorferÖzil zeichnet ein Deutschlandbild, als hätte ihm Erdogan den Pinsel gehalten.
DER Spruch in dieser Causa!
Unfassbar, wie Du diese Diskussion, die auf extrem hohem Niveau mit sehr durchdachten interessanten und großartigen Beiträgen geführt wird, mit Banalitäten und Phrasen durchpflügst. Das ist ne ganz neue Qualität, Respekt dafür.
@Drop Es ist absolut richtig, dass das Thema „Rassismus“, bzw. besser „Alltags-Rassismus“ nun eine Debatte erhält. Dieses Thema IST präsent in unserer Gesellschaft. Dass es jetzt vielleicht durch Özil ausgelöst wurde, ist zwar schlecht, nur kann ich es ja nicht deswegen ignorieren.
Manchmal stören mich deine etwas herablassenden Kommentare, wenn du anderer Meinung bist. Bei Themen zum Fußball gehen Sie mir hinten vorbei, bei solch wichtigen Themen eher nicht. Meinetwegen bewerte meine Antwort auf Aix Kommentar als naiv, wenn es dir damit besser geht. Nur habe ich die Tatsache, dass rassistisch DENKENDE Menschen ihrem Rassismus öffentlich freien Lauf lassen, sobald Mister X (in diesem Fall Özil) einen Fehler macht, nicht erfunden! Das passiert in Deutschland jeden Tag! Es gab gestern im Rahmen einer innerstädtischen Umfrage in Gelsenkirchen folgendes Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten (und im Übrigen JEDER Deutsche, der gefragt wurde), stimmt dem zu, dass ein Mensch mit Migrationshintergrund in dem Moment, in dem er einen persönlichen Fehler begeht, SOFORT als eben dieser Mensch mit Migrationshintergrund gesehen wird und eben nicht mehr als deutscher „Vorzeige-Migrant“. Es gibt auch Medien wie die „Zeit“, die ins gleiche Horn Schlagen. Jetzt kann man sicherlich darüber streiten, wie wir alle hier das im Einzelnen bewerten und wie repräsentativ oder „wahr“ das alles ist, mir hier allerdings von oben herab „wissend“ Naivität zu unterstellen, geht mir ein Stückchen zu weit.
Anderes Thema: Dass im Übrigen ausgerechnet die BILD hier jetzt die Moralkeule schwingt, wundert mich keinesfalls. Das verlogenste Blatt des Landes, dem im Übrigen AUCH das letzte Zusammentreffen zwischen Özil und Erdogan im März 2017 komplett am Arsch vorbei ging. Ich versuche übrigens seit Tagen, in dieser Causa auch nur eine selbstkritische Stellungnahme von Medienvertretern zu erhalten, die ich über zig Ecken kenne. Als würde es sowas wie eine stille Übereinkunft aller geben, kommt da keine Antwort auf meine Frage. Nur mal so zum Thema mangelnde Selbstkritik.....
Zitat von Ron DorferÖzil zeichnet ein Deutschlandbild, als hätte ihm Erdogan den Pinsel gehalten.
DER Spruch in dieser Causa!
100% Zustimmung, Ron Dorfer
Was Ron sagt, stimmt zwar zum Teil, sollte aber deswegen nicht die überfällige Debatte zum Thema (Alltags-)Rassismus überlagern.
Bitte nicht vergessen: Özils Vergleich „Sieg = Deutscher“ und „Niederlage = Migrant“ hält zwar meiner Meinung nach nicht stand; das heißt aber nicht, dass es eben diese Beispiele im Alltag des „kleinen Mannes“ nicht doch gibt!
Zitat von Ron DorferÖzil zeichnet ein Deutschlandbild, als hätte ihm Erdogan den Pinsel gehalten.
DER Spruch in dieser Causa!
100% Zustimmung, Ron Dorfer
Was Ron sagt, stimmt zwar zum Teil, sollte aber deswegen nicht die überfällige Debatte zum Thema (Alltags-)Rassismus überlagern
Also DEINEN Worten nach hört es sich so an,als würde nur "DANK" diesem Özil eine Rassismusdebatte losgetreten worden sein???
Aktuell in diesem Maße mag es so sein aber umgekehrt glaubst du also nicht,dass es in Deutschland deine sogenannte "Alltags-Rassismus"-Debatte gibt?
Brauchst DU ernsthaft permanent solch' ein Ausmaß bzw. Dimension über dieses Thema weil du vielleicht glaubst,dass es "Deutschland" sonst nicht anders kapiert bzw. dieses Thema in den Griff bekommt???
Nein leeven @smokie,
DIEJENIGEN,die den Rassismus aktiv ausleben werden sich durch solch' eine Public-Posse nicht mehr ändern!
Es werden tagtäglich in den Kommunen Deutschlands die sogenannten "Alltags-Anti-Rassismus"-Präventionen praktiziert bzw. kommuniziert und die sind IMHO wesentlich effektiver als solch eine dämliche Aktion in drei Akten dieses Kickers!
Zitat von smokieNur habe ich die Tatsache, dass rassistisch DENKENDE Menschen ihrem Rassismus öffentlich freien Lauf lassen, sobald Mister X (in diesem Fall Özil) einen Fehler macht, nicht erfunden! Das passiert in Deutschland jeden Tag! Es gab gestern im Rahmen einer innerstädtischen Umfrage in Gelsenkirchen folgendes Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten (und im Übrigen JEDER Deutsche, der gefragt wurde), stimmt dem zu, dass ein Mensch mit Migrationshintergrund in dem Moment, in dem er einen persönlichen Fehler begeht, SOFORT als eben dieser Mensch mit Migrationshintergrund gesehen wird und eben nicht mehr als deutscher „Vorzeige-Migrant“.
JA!
Was du hier ansprichst tun sich aber "beide Seiten" in NICHTS nach.....siehe den Post vom @Priesi Betreff Betreuung Immigrantenheim!
ICH gebe weder etwas auf der einen noch auf der anderen Seite auf das reflexartige Geschwafel!
@Drop Dass das Thema Rassismus in DIESER FORM seit Sonntag Bestandteil des ANFANGS ALLER Nachrichten-Sendungen und -Magazine ist, liegt an Özils drittem Twitter-Statement und DAS ist schlecht! Dass es dieses Thema an sich jetzt in überregionaler Form gibt, ist hervorragend!
@Drop Ich fand den Post von Priesi gut, richtig und wichtig. Trotzdem steht er rein sachlich betrachtet aber nicht automatisch stellvertretend dafür, dass sich beide Seiten nichts tun. Er taugt „lediglich“ als passables Beispiel; EIN Beispiel!
Als „reflexartig“ betrachte ich lediglich die Vermischung „Rassismus in Sachen Özil“ und „Rassismus in unserer Gesellschaft allgemein“
Zitat von smokieDass es dieses Thema an sich jetzt in überregionaler Form gibt, ist hervorragend!
Das ist es was ich meine!
DU findest dass in dieser DIMENSION hervorragend und ich finde,dass es Deutschland DESHALB leider in keinster Weise verändern wird!
Präventivmaßnahmen täglich "auf der Straße" wird Deutschland viel eher verändern aber solche Aktionen forcieren eher die Verhärtung beider Fronten!Dass was dieser Kicker ins Rollen gebracht hat ist imho lediglich mit negativen Begleiterscheinungen behaftet als das es was nützt was die Bekämpfung von Ausländerfeindlichkeit betrifft!
Zitat von smokie@Drop Ich fand den Post von Priesi gut, richtig und wichtig. Trotzdem steht er rein sachlich betrachtet aber nicht automatisch stellvertretend dafür, dass sich beide Seiten nichts tun. Er taugt „lediglich“ als passables Beispiel; EIN Beispiel!
Als „reflexartig“ betrachte ich lediglich die Vermischung „Rassismus in Sachen Özil“ und „Rassismus in unserer Gesellschaft allgemein“
Du kannst das was ich ansprach doch nicht nur an diesem Beispiel haften lassen!
Es gibt diesbezüglich UNZÄHLIGE Beispiele in unserer Gesellschaft!
Allein wie sich einige,kriminelle Immigranten,die gerade festgenommen worden sind zum Teil den Polizisten gegenüber benehmen ist unter aller Sau!
Auf den Ämtern möchte ich nicht wissen wie oft die Beamten als Nazis beschimpft werden wenn die ihr Geld nicht bekommen was die sich "so vorgestellt" haben....Es gibt eben unzählige Beispiele dafür,dass sich die "eine Seite" genauso daneben darstellt wie der deutsche,"besorgte" Gutmensch!
Btw: Özils Darstellung geht mir in der Causa am Arsch vorbei es zählt eben NUR der Alltag in Deutschland....für MICH!
Zitat von smokieDass es dieses Thema an sich jetzt in überregionaler Form gibt, ist hervorragend!
Das ist es was ich meine!
DU findest dass in dieser DIMENSION hervorragend und ich finde,dass es Deutschland DESHALB leider in keinster Weise verändern wird!
Präventivmaßnahmen täglich "auf der Straße" wird Deutschland viel eher verändern aber solche Aktionen forcieren eher die Verhärtung beider Fronten!Dass was dieser Kicker ins Rollen gebracht hat ist imho lediglich mit negativen Begleiterscheinungen behaftet als das es was nützt was die Bekämpfung von Ausländerfeindlichkeit betrifft!
Das muss meiner Meinung nach einfach Hand in Hand gehen. Bundesweiter Anstoß bis zur Bekämpfung vor Ort „auf der Straße“. Wann hast du denn das letzte Mal dazu eine Befragung „auf der Straße“ mitbekommen, die gestern bundesweite Aufmerksamkeit erfahren hat? Wenn da in bundesweiten Nachrichten „Bio-Deutsche“ ausdrücklich bejahen, dass derselbe Migrant unterschiedlich bewertet wird, je nach Art (also gut oder schlecht) seiner Handlung, dann ist das zwar katastrophal den Inhalt betreffend, aber hervorragend der Aufmerksamkeits-Wirkung wegen. Im Übrigen noch dazu in einer absoluten AFD-Hochburg im „Westen“. Selbstverständlich muss sich das in seiner Konsequenz regional übertragen, aber es wurde meiner Meinung nach mal wieder Zeit, das Thema der breiten Öffentlichkeit klarzumachen, zumal wir hier mal ausnahmsweise nicht über Flüchtlinge sprechen, sondern um solche Menschen, die seit Jahrzehnten einen Teil unserer Gesellschaft darstellen
Zitat von smokieSelbstverständlich muss sich das in seiner Konsequenz regional übertragen, aber es wurde meiner Meinung nach mal wieder Zeit, das Thema der breiten Öffentlichkeit klarzumachen, zumal wir hier mal ausnahmsweise nicht über Flüchtlinge sprechen, sondern um solche Menschen, die seit Jahrzehnten einen Teil unserer Gesellschaft darstellen
Sicher ist das NIE verkehrt dass Thema "der breiten Öffentlichkeit" in regelmässigen Abständen immer mal wieder bundesweit durch die Medien präsent werden zu lassen aber dann nehme ich doch lieber die alltäglich,ausländerfeindlichen Straftaten der "besorgten Bürger" als diesen Schmierlappen von Özil durch alle Medien zu jagen!
Zitat von smokie Hab ich schon so verstanden, nur glaube ich, dass die Masse hinter den Ego-Shootern NOCH GRÖSSER ist. Ich nehme jetzt mal Özil als Beispiel, ohne ihn als Einzelperson für „gefährlich“ zu halten: Er ist der Boss in seinem Universum mit über 30 Millionen Followern. Unter diesen befinden sich die „Ego-Shooter“. Nur wie viele sind das? Ich glaube, nicht die Mehrheit. Die Mehrheit sind die, die zwar von Aufmerksamkeit träumen, die aber schon aus dem Grunde nicht erfahren werden, weil sie gar nicht die Zeit, Lust und Möglichkeit haben, sich unter den Ego-Shootern zu positionieren. Sie verbleiben eher in der Anonymität und folgen maximal den „besten“ der Ego-Shooter
Ja, sehr gut gesagt. Du beschreibst die sichtbare E.S.-Verteilung. Ich wollte allerdings auch darauf hinaus, daß es einen Druck gibt auf jedes einzelne Individuum in der Wirklichkeit der sozialen Netzwerke, sich egozushooten. Und sei der Rahmen noch so klein gesteckt. Ich meine, warum fotografiert man sein Mittagessen oder seine Füße am Strand und stellt diese Bilder dann ins Netz? Warum machen Teenager ihre duck faces, jeden gottverdammten Tag? Warum fertigen Teenager Videos von ihren Drogerie-Einkäufen an und quasseln fünf Minuten irgendeinen Scheiß über eine Tube Zahnpasta daher?
Weil sie einen Existenzbeweis benötigen, nämlich daß jemand im Netz auf sie reagiert. Weil sie eine Plattform brauchen "aufzutreten". Und sei der Rahmen noch so bescheiden.
Jetzt zurück zu Özil, stelle ihn Dir genau vor, er hat viel erreicht, sehr viel, aber er sieht nunmal nicht aus wie Johnny Weissmüller, sondern eher wie Peter Lorre nach dem Abschminken. Bei Real wurde Özil zum häßlichsten Spieler der Primera Division gewählt (das ist kein Witz von mir). Und dieser Özil, der kleine Strassenfußballtürkenjunge aus Gelsenkirchen, muß nun dem Beau Ronaldo die Bälle servieren, damit der sich feiern lassen kann. Dann geht er zu Arsenal und erntet auch dort viel Kritik. Er wird in der Natiuonalmannschaft von vielen "Experten" kritisert.
Wo holt sich so einer, der zwar schon wer geworden ist, dem aber alles nicht game- und movieartig genug läuft, seine fehlenden Ego-Bauklötzchen zum Zusammenbasteln her? Er mimt den Bay Guy und spielt das Spiel auf seine Weise weiter. Er weiß mittlerweile, er wird nie ein CR7, der es leicht hat, mit allem total einvertanden zu sein, was in der offenen Gesellschaft vorgeht, weil ihm die Sonne aus dem *** scheint. Özil spielt im Schatten, sogar auf dem Niveau, auf das er es geschafft hat.
Also umgibt er sich gern mit einer Aura, die ihm Wert verleiht. Wert einmal als Deutscher türkischer Abstammung ("meine Wurzeln, meine wunderbaren Wurzeln!" ) und dann als Person des öffentlichen Lebens, die ein Kontingent an Selbstdarstellung zu erfüllen hat. Mit Erdogan fühlt er sich mächtiger als mit Merkel, weil er auf diese Weise klarer einer Gruppe zugehört und weil er einen Touch von Abenteurertum bekommt. Hui, der Mesut, der hält es mit den harten Kerlen.
Ob Erdogan Menschen einbuchten läßt und eine ganze Staatsstruktur gegen die Wand fährt, ist einem Özil dabei völlig schnuppe. Das meinte ich mit "Ego-Shooter". Es sind Menschen, die sich fast ausschließlich mit sich selbst beschäftigen und die die anderen, Partner, Freunde und "Follower", nur dafür benutzen, sich zu spiegeln. Durch likes, manchmal sogar durch dislikes. Hauptsache, man wird wahrgenommen. Die Millenials oder Mitglieder der Generation Y, wie sie blöderweise auch genannt wird, benutzen sich mehrheitlich gegenseitig, um sich nicht allein zu fühlen und um sich selbst noch irgendwie zu spüren.
Özil ist im Prinzip in genau die Falle getappt, in die so viele türkischstämmige Deutsche getappt sind. Sie haben ein Angebot angenommen, das sie - anders als die Klienten des echten Paten - auch hätten ablehnen können.
Özil mag schüchtern sein, wie gerade gern und oft geschrieben wird. Aber er scheint jemand zu sein, dem sein Standing nach außen extrem wichtig ist. Übrigens trifft dasselbe mit anderen Vorzeichen auch auf solche auf den ersten Blick unverdächtige Gesellen wie Mats Hummels oder Toni Kroos zu. Hummels labert pausenlos in den Medien, Kroos hat sich grüngeärgert über die Kritik an ihm. Es gibt noch einige mehr in der dt. Nationalmannschaft. Letztendlich sind Menschen wie Manuel Neuer oder besonders Jonas Hector, die vollkommen ruhig und selbstsicher agieren, eine rühmliche Ausnahme in ihrer Generation.
Denn selbstverständlich sind nicht alle Ego-Shooter. Aber die Tendenz ist so stark und das E.S.-Angebot so breit gefächert, daß man schon aktiv dagegenhalten muß, um nicht in die Falle zu tappen.
Sehr schön ausgedrückt, mein werter Herr Graf. Hinzu kommt, dass Özil anscheinend wirklich aufgrund seiner, sagen wir mal vorsichtig ausgedrückt, eingeschränkten Hirntätigkeit oder intellektuellen Begabungen, lebensteschnich und geistig gesehen auf seine "schlauen" Berater angewiesen zu sein scheint.
Die wirkliche Motivation der Berater dürfte wohl nun auch dem letzten Zweifler klar werden. Sie zielen ausschließlich darauf ab, die herzliche Beziehung und Bewunderung des Herrn Ö. gegenüber Herrn E. komplett aus dem ganzen Schlamassel herauszuhalten und möglichst unter den Tisch zu kehren.
Wenn sich jetzt die Berater, die ja unzweifelhaft ebenfalls den türkischen Präsidenten unterstützen, zu den Worten des Herrn Hoeneß äußern, geht es da weniger um den Inhalt (der bezog sich ja überwiegend auf den "Dreck, den Herr Ö. in den letzten Jahren gespielt haben soll, also um die Leistung des Herrn Ö. als Fußballer). Die unmittelbare Reaktion der Berater, Herr Hoeneß sei eine Schande für Deutschland und Herrn Ö. ging es ausschließlich darum, auf den wieder aufflammenden Rassismus in Deutschland hinzuweisen. Mal davon abgesehen, wer sich hier erlaubt über "Schanden" in Deutschland zu äußern, wenn man in seinem Wurzelland über massenhaft Schande stolpert. Komisch nur, dass Herr Ö. (oder aber seine Berater) nicht schon vor den ganzen Ereignissen für "Kampf gegen Rassismus" in Erscheinung getreten sind. Vielleicht sollte man ihnen einmal vorschlagen, im Wurzelland zu kämpfen, da hätten sie eigentlich genug zu tun.
@drop Du hast da für mich gar nicht Unrecht, ganz im Gegenteil, nur um hier mal Missverständnissen vorzubeugen: Mir geht es hier mitnichten um Straftaten „besorgter Bürger“. Einfach mal zur Klarstellung. Es geht mir einzig und allein um die Probleme mit Rassismus im Alltag. Nimm meinetwegen Job- oder Wohnungssuche als Beispiel. Oder wie teilweise mit solchen Menschen auf Ämtern umgegangen wird. Und eben auch die Wahrnemung dieser Mitbürger in unterschiedlichen Situationen, obwohl es sich um dieselbe Person handelt
@Sanne Schön, dass du hinter Özil immer in Klammern „oder seine Berater“ setzt. Mittlerweile stört es mich nämlich in allen Diskussionen um Özil, dass er wahlweise mal als besonders schlau und dann wieder als besonders dumm dargestellt wird. Quasi wie es gerade am besten passt.