Struber bekommt wohl das Vertrauen Die Frage ist nur wie lange und von wem
Gerhard Struber wird wohl auch am Dienstag das Pokalspiel des 1. FC Köln gegen Holstein Kiel betreuen. Zumindest bereitet er die Mannschaft darauf vor. Ein Vertrauensbeweis ist das aber nicht. Nach einem unerschütterlichen Vertrauensbeweis fühlt sich die aktuelle Situation jedenfalls nicht an. Werner Wolf vermied am Samstag in einem Statement zur Situation im Club jegliche Treuebekenntnisse – meistens kein gutes Zeichen. Ohnehin stellt sich die Frage, wie weit es generell mit dem Vertrauen in den Trainer ist. Fakt ist, der FC steht nach dem zehnten Spieltag auf Rang zwölf der Tabelle. Bei den Fans hat der Trainer offenbar ebenfalls so gut wie jeglichen Kredit verspielt. Die „Struber raus“-Rufe am Freitagabend waren jedenfalls unüberhörbar. Die Wende trauen dem Trainer wohl nur noch wenige Kölner Anhänger zu. In den Sozialen Medien wachsen die kritischen Töne und Unverständnis, dass nicht reagiert wird. Inwiefern der Coach die Mannschaft noch erreicht und diese ihm Vertrauen schenkt, liegt im Bereich der Spekulationen. Spurlos werden die vergangenen Tage an dem Team jedenfalls nicht vorbeigezogen sein. Mit Kiel wartet nun am Dienstag ein Bundesligist, wenn auch ein bis dato siegloser. Am Dienstag muss eine andere Leistung her, will Köln die dritte Runde erreichen. Ob diese Struber beim FC noch weiterhilft, ist eher fraglich.
Druck auf Keller & Struber FC nur vier Punkte vor Relegationsplatz
Der 10. Spieltag ist rum. Köln muss nach der Pleite gegen den SC Paderborn den Blick eher nach unten richten. Am Sonntag leitete Trainer Gerhard Struber das Training im Franz-Kremer-Stadion. Damit ist klar, dass er nach der Pleite gegen den SC Paderborn auch im Pokal gegen Kiel auf der Bank des 1. FC Köln sitzen wird. Doch das Pokalspiel wird eine Art Endspiel für Struber. Und auch für Sportchef Christian Keller. Der Druck ist gewaltig! Am Sonntag zeigten Keller und Struber nochmals Einigkeit. Als die Spieler nach dem FC-Geheimtraining längst wieder in die Kabine gestapft waren, kam Keller geschlossen mit dem Trainerteam um 13.18 Uhr aus dem Stadion und ging Richtung Geißbockheim. Die dramatische Lage der Kölner sieht man anhand der Tabelle: Köln liegt auf Rang 12 mit 12 Punkten – nur vier Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16! Absturz-Angst am Geißbockheim. Hinter den Kulissen bereiten sich die Bosse vor – ein Geheimplan mit Friedhelm Funkel soll in der Schublade liegen. Je nachdem, wie das Pokalspiel ausfällt, könnte er schon am Samstag den FC bei Hertha BSC betreuen. Keller will weiter „nicht mal ein Promille Abstriche“ machen, dass Struber die Mannschaft noch erreicht. Stattdessen appeliert er nun auch an die Spieler: „Jeder muss sich fragen: Wo kann ich nochmal einen Tick mehr machen?“ Der Absturz Richtung Tabellenkeller könnte ihn und Struber den Job kosten.
1. FC Köln in der Krise Durchhalteparolen am Geißbockheim
Grundsätzliche Entscheidungen oder gar Konsequenzen blieben bisher beim 1. FC Köln aus. Sportchef Keller und Trainer Struber dürfen weitermachen — aber nur vorerst. Die Kardinalfragen zumindest bis zum Abpfiff des Pokalspiels am Dienstagabend sind beantwortet: Struber leitete am Sonntag das Training, wird sich am Montag während der offiziellen Pressekonferenz zum Zweitrunden-Duell gegen Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel (20.45 Uhr) äußern und tags drauf dann auch auf der Bank Platz nehmen. Der Österreicher bleibt somit vorerst Trainer des auf Platz zwölf der 2. Bundesliga abgestürzten FC. Und Keller darf im Amt des Geschäftsführers Sport bleiben. Am Geißbockheim herrscht mittlerweile Alarmstufe Rot. Und Spekulationen machten sofort die Runde.
Nach Informationen dieser Zeitung gab es am Wochenende allerdings weder ein kolportiertes Rücktrittsgesuch von Keller noch konkrete Überlegungen, sich vom Sportchef und/oder vom Trainer vorzeitig zu trennen. Am Geißbockheim fand auch keine Krisensitzung statt. Erstaunlich, vor allem nach den immer wiederkehrenden Fehleinschätzungen Kellers, die sich wie ein roter Faden durch seine bisherige zweieinhalbjährige Tätigkeit beim FC ziehen. Das heißt wiederum nicht, dass es nicht noch zu personellen Konsequenzen kommen könnte — auch wenn Keller, kein Wunder, seinen Wunschtrainer Struber weiter für den richtigen Coach hält. Denn Kiel und die kommende Zweitliga-Partie bei Hertha BSC (Samstag, 20.30 Uhr) dürften zu Endspielen für beide werden. U-19-Trainer Stefan Ruthenbeck könnte dann ggf. erneut einspringen. Zu Friedhelm Funkel haben die Kölner Verantwortlichen nach Information dieser Zeitung bis dato keinen Kontakt aufgenommen. Jedenfalls noch nicht. Man darf gespannt sein, mit welcher Taktik und welchem Personal Struber die Pokalpartie angehen wird.
Krise des 1. FC Köln Es ist Zeit für eine grundsätzliche Entscheidung
Die anhaltende Talfahrt der Geißböcke ist auch deshalb gefährlich, weil sie den nach dem Abstieg zunächst abgewendeten Ausverkauf lediglich um ein Jahr verschieben könnte, meint unser Autor. Um das Ausmaß der Krise, in der sich der 1. FC Köln im Oktober 2024 befindet, greifbar zu machen, lohnt sich ein Blick auf die bloßen Zahlen. Die als Aufstiegsfavorit gestarteten Geißböcke haben nach zehn Spieltagen in der 2. Liga mehr Spiele verloren als gewonnen, bereits drei Heimniederlagen kassiert und gerade mal zwölf von 30 möglichen Punkten geholt. Hochgerechnet auf 34 Spieltage würde der aktuelle Punkteschnitt von 1,2 eine Gesamtpunktzahl von 40,8 ergeben. Was am Ende lediglich den Klassenerhalt bedeuten würde und von der eigentlichen Zielsetzung meilenweit entfernt wäre. Das alles mit einer Mannschaft, die den mit Abstand höchsten Marktwert des Unterhauses aufweist. Kurzum: Der 1. FC Köln gibt auch nach dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte ein indiskutables Bild ab.
Dem taumelnden Duo um Trainer Struber und Sportchef Keller muss es umgehend gelingen, die rasante Talfahrt der vergangenen Wochen zu stoppen, um trotz des immer größer werdenden Drucks eine Zukunft am Geißbockheim zu haben. Für die Kölner steht in dieser Saison schließlich weit mehr auf dem Spiel, als es die von den Verantwortlichen bewusst abgeschwächte Zielformulierung „schnellstmöglicher Wiederaufstieg“ vermuten lässt. Schlägt der Versuch des direkten Wiederaufstiegs fehl, droht der nach dem Abstieg zunächst abgewendete Kader-Ausverkauf mit einjähriger Verzögerung im Sommer 2025 Realität zu werden. Zahlreiche Verträge laufen aus (u.a. Ljubicic, Maina und Lemperle. Der Vorstand um Präsident Wolf ist gefordert, eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen, ob Sportchef Keller nach den Fehleinschätzungen der vergangenen zweieinhalb Jahre für all diese Herausforderungen noch der richtige Mann ist.
Köln trifft Trainer-Entscheidung Kein Rauswurf vorerst
Den eigenen Ansprüchen läuft der 1. FC Köln in dieser Saison erneut meilenweit hinterher. Der 1. FC Köln hält offenbar an Trainer Gerhard Struber fest. Nach Informationen von ‚Sky‘ zieht der Zweitligist vorerst keine personellen Konsequenzen. Auch Sportchef Christian Keller, der im Zuge einer Entlassung seines Wunschtrainers Struber ebenfalls gehen müsste, werde vorerst bleiben. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga steht der FC derzeit auf Platz zwölf der zweiten Liga. Am Freitag verlor man mit 1:2 gegen den SC Paderborn, in der Vorwoche 1:5 gegen Darmstadt 98. Kommt es in den nächsten Partien bis zur Länderspielepause nicht zur Kehrtwende, ist eine Trennung von Struber und Keller wieder wahrscheinlich, berichtet ‚Sky‘. Unter der Woche trifft Köln im DFB-Pokal auf Holstein Kiel, es folgen die Ligaspiele gegen Hertha BSC und Greuther Fürth.
Jetzt könnte alles ganz schnell gehen Krisen-Gespräche beim 1. FC Köln – Keller mit Rücktritts-Angebot?
Die Krise beim 1. FC Köln spitzt sich zu, nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn könnte es nun mit personellen Konsequenzen ganz schnell gehen.
FC-Duo außen vor: Warum sitzen diese Profis nur auf der Bank?
Florian Kainz und Max Finkgräfe haben beim 1. FC Köln aktuell einen schweren Stand. Beide Profis kommen nach ihren Verletzungen nur langsam in Tritt. Das sagt Gerhard Struber.
„Wellenbewegung“ beim Nachwuchs? Dem FC fehlen in der Krise die Leader
Wenige Monate nach dem bitteren Abstieg befindet sich der FC in der nächsten Krise. Über den Trainer wird diskutiert, über einen möglichen Nachfolger längst spekuliert. In der sportlichen Situation könnten echte Leader helfen, nur sucht man die vergebens beim 1. FC Köln: Der FC braucht echte Leader, nur hat er keine. Zumindest nicht auf konstant hohem Niveau. Nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn steht der FC unter Druck. Der Trainer scheint angezählt, die Stimmung ist angespannt beim 1. FC Köln: Der FC braucht in der aktuellen Situation echte Leader. Diese zu finden, ist aber alles andere als einfach.
"Der Fußball ist mein Baby" Wechsel zum 1. FC Köln? Ex-HSV-Boss spricht über Zukunft
Im vergangenen Mai musste Jonas Boldt seinen Posten als Vorstandschef des Hamburger SV räumen. Schon bald aber könnte der langjährige HSV-Boss, der aktuell beim 1. FC Köln gehandelt wird, in den Profi-Fußball zurückkehren.
"Dort ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten. Der Fußball ist mein Baby, ich habe den kompletten Maschinenraum von unten bis oben kennengelernt", sagte Boldt gegenüber "Sport Bild" mit Blick auf seine berufliche Zukunft. "Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass ich wieder einen Posten übernehme. Das kann in Deutschland oder im Ausland sein. Aber ich habe aktuell keine Sekunde Langeweile."
Boldt gilt beim kriselnden 1. FC Köln als möglicher Nachfolger von Geschäftsführer Christian Keller. Einen Job in einer anderen Sportart abseits des Fußballs schließt der ehemalige HSV-Funktionär jedoch ebenfalls nicht aus.
"Am Ende soll meine nächste Rolle wieder eine führende sein. Ich sehe mich eher in einer Leadership-Rolle sowie in Planung der strategischen Ausrichtung als zwingend im operativen Bereich. Und da kann ich meine Fähigkeiten natürlich auf alle Bereiche transportieren", sagte Boldt.
Auch ein Thema in der Kabine Struber sorgt mit Wechseln weiter für Unverständnis
Gerhard Struber gerät beim 1. FC Köln mächtig unter Druck. Die Spielidee des Österreichers greift nicht (mehr) und auch mit seinen umstrittenen Wechsel tut sich der FC-Trainer keinen Gefallen. Sollten das Pokalspiel gegen Holstein Kiel am Dienstag und das Auswärtsspiel bei Hertha BSC am Samstag ähnlich kläglich in die Binsen gehen wie die vergangenen beiden Partien, dann sind die Tage des Österreichers wohl gezählt. Bislang vermochte er es noch nicht, seine Spielidee gewinnbringend zu implementieren, der ausgedachte Plan B gegen Paderborn ging ebenfalls gründlich in die Hose. Dazu kommen Woche für Woche seltsame Personal-Entscheidungen, die kaum noch nachvollziehbar sind. Vor allem mit seinen Einwechslungen tut sich Struber keinen Gefallen. Auch gegen Paderborn griff er mit seinen Jokern erneut daneben. Die Wechsel von Tigges und Adamyan verpufften wie fast immer in dieser Saison wirkungslos. Mit dem Duo gab es wieder einmal keine dringend benötigte zweite Luft oder gar Tor-Chancen. Da verwundert es schon, dass Struber für den blassen Waldschmidt nicht etwa Kainz oder Finkgräfe nach der Pause brachte.
Unter der Woche hatte der FC-Coach Finkgräfe noch über den grünen Klee gelobt. Er sei ein vielseitiger Spieler für mehrere Positionen. Doch stattdessen nahm Struber nur zwei Änderungen vor, eine davon war erzwungen, weil Downs krank ausfiel. Finkgräfe schmorte stattdessen wieder 90 Minuten auf der Bank. „Finke war ewig lange raus. Wir wünschen uns, dass er in absehbarer Zeit mehr in Spielzeit kommt“, sagte Struber. Wieso wünschen? Es liegt doch einzig und allein in der Hand des Trainers, wie viel oder wenig jemand spielt. Gleiches gilt für Kainz. Die Wechsel sind ebenso unglücklich wie seine Kader-Nominierungen. Spieler wie Carstensen rotieren innerhalb von einer Woche von der Tribüne in die Startelf. Potocnik kommt beim wilden 4:4 gegen Karlsruhe zum Einsatz, nicht aber bei einer 4:0-Führung gegen Braunschweig oder gegen zehn schwache Ulmer. Und auch Obuz wird sich allmählich fragen, was noch alles passieren muss, damit auch er mal eine Chance bekommt. Die teils seltsamen Entscheidungen sind längst auch ein Thema in der Kabine.
1. FC Köln Schwäbe steht im Pokal gegen Kiel im Tor
Der 1. FC Köln empfängt in der zweiten Runde des DFB-Pokals den Bundesligisten Holstein Kiel. Im Tor der Geißböcke steht erstmals in dieser Saison Marvin Schwäbe.
Hatte Struber bei diesem großen FC-Problem überhaupt eine Chance?
Die Krise des 1. FC Köln ist auch eine Krise des Kapitäns: Timo Hübers befindet sich im Formtief. Ist der Innenverteidiger wie sein Vorgänger mit der Binde überfordert? Das Führungsproblem der Geißböcke scheint gravierender denn je zu sein.
Auch ein Thema in der Kabine Struber sorgt mit Wechseln weiter für Unverständnis
Gerhard Struber gerät beim 1. FC Köln mächtig unter Druck. Die Spielidee des Österreichers greift nicht (mehr) und auch mit seinen umstrittenen Wechsel tut sich der FC-Trainer keinen Gefallen. Sollten das Pokalspiel gegen Holstein Kiel am Dienstag und das Auswärtsspiel bei Hertha BSC am Samstag ähnlich kläglich in die Binsen gehen wie die vergangenen beiden Partien, dann sind die Tage des Österreichers wohl gezählt. Bislang vermochte er es noch nicht, seine Spielidee gewinnbringend zu implementieren, der ausgedachte Plan B gegen Paderborn ging ebenfalls gründlich in die Hose. Dazu kommen Woche für Woche seltsame Personal-Entscheidungen, die kaum noch nachvollziehbar sind. Vor allem mit seinen Einwechslungen tut sich Struber keinen Gefallen. Auch gegen Paderborn griff er mit seinen Jokern erneut daneben. Die Wechsel von Tigges und Adamyan verpufften wie fast immer in dieser Saison wirkungslos. Mit dem Duo gab es wieder einmal keine dringend benötigte zweite Luft oder gar Tor-Chancen. Da verwundert es schon, dass Struber für den blassen Waldschmidt nicht etwa Kainz oder Finkgräfe nach der Pause brachte.
Unter der Woche hatte der FC-Coach Finkgräfe noch über den grünen Klee gelobt. Er sei ein vielseitiger Spieler für mehrere Positionen. Doch stattdessen nahm Struber nur zwei Änderungen vor, eine davon war erzwungen, weil Downs krank ausfiel. Finkgräfe schmorte stattdessen wieder 90 Minuten auf der Bank. „Finke war ewig lange raus. Wir wünschen uns, dass er in absehbarer Zeit mehr in Spielzeit kommt“, sagte Struber. Wieso wünschen? Es liegt doch einzig und allein in der Hand des Trainers, wie viel oder wenig jemand spielt. Gleiches gilt für Kainz. Die Wechsel sind ebenso unglücklich wie seine Kader-Nominierungen. Spieler wie Carstensen rotieren innerhalb von einer Woche von der Tribüne in die Startelf. Potocnik kommt beim wilden 4:4 gegen Karlsruhe zum Einsatz, nicht aber bei einer 4:0-Führung gegen Braunschweig oder gegen zehn schwache Ulmer. Und auch Obuz wird sich allmählich fragen, was noch alles passieren muss, damit auch er mal eine Chance bekommt. Die teils seltsamen Entscheidungen sind längst auch ein Thema in der Kabine.
Kölner Keeper-Hammer Schwäbe soll nun Struber & Keller retten!
Das grenzt an Aktionismus... Gerhard Struber und Sportboss Christian Keller stehen nach den Peinlich-Pleiten gegen Darmstadt und Paderborn vor dem Aus. Und jetzt soll ausgerechnet der von ihnen abgewatschte Keeper Marvin Schwäbe (29) die beiden retten und im Pokal (Dienstag, 20.45 Uhr) gegen Kiel für die Wende sorgen. Kein Witz! Struber zieht seinen wohl letzten Job-Joker, schmeißt Kölns bislang so gefeiertes Top-Talent Jonas Urbig aus der Startelf und setzt auf Schwäbe: „Er wird von Beginn an Spielen, weil er so professionell unterwegs ist und uns im Training immer wieder zeigt, wie wichtig er für uns ist“, begründet der Trainer. Ein Hammer! Schließlich haben Keller und Struber Schwäbe im Sommer bei seiner Degradierung zur Nummer 2 übel mitgespielt. Damals hätten sie ihn am liebsten verkauft und sprachen Urbig völlig ohne Not eine verfrühte Nummer-1-Garantie aus.
Zehn Liga-Spiele und 20 Gegentore später fallen die angeschlagenen Bosse jetzt um. Weil sie selbst mit dem Rücken zur Wand stehen und Struber erkannt hat, „dass wir im Moment bei Gegentoren nicht auf dem Level sind, wo wir hin wollen.“ Mega brisant. Denn damit wird der nächste junge Profi zumindest beschädigt. Möglicherweise sogar dauerhaft. Denn hält Schwäbe gegen Kiel am Ende überragend, ist es kaum vorstellbar, dass Urbig im Liga-Spiel Samstag (20.30 Uhr) bei Hertha BSC plötzlich wieder im Kasten steht. Verpufft dagegen auch der Schwäbe-Wechsel, dürften die Köln-Tage von Struber und Keller endgültig gezählt und ihr Aus vorprogrammiert sein. Struber: „Grundsätzlich sind wir ja alle nicht naiv – und ich schon gar nicht. Wenn du in der Welt des FC ins Verlieren kommst, ist es normal, dass diskutiert wird.“ Und Thomas Kessler: „Am Ende helfen uns nur Erfolge.“ Und die soll jetzt ausgerechnet Schwäbe sichern...
“Keine andere Möglichkeit!” Auch Kessler vermeidet Struber-Bekenntnis
Der 1. FC Köln setzt alles auf die Karte DFB-Pokal. In der aktuellen Krise denken die Verantwortlichen nur noch bis Dienstagabend gegen Holstein Kiel. Auch Thomas Kessler wollte am Montag nicht versprechen, dass Trainer Gerhard Struber bleibt. “Die letzten Tage sind nicht spurlos an uns vorüber gegangen”, sagte Struber am Montag vor dem DFB-Pokal-Heimspiel gegen Holstein Kiel. “Wir sind alle nicht naiv, und ich schon gar nicht. Ich weiß, wenn du in der Welt des FC ins Verlieren kommst, ist es normal, dass auch über den Trainer diskutiert wird. Für mich ist das nichts Besonderes.” Struber versucht sich treu zu bleiben: Analyse, Fokus, Training. Darauf setzt der Österreicher, damit will er seine Spieler wieder auf Kurs bringen. “Für mich gilt, einen guten Fokus mit der Mannschaft zu halten, klar in den Inhalten zu bleiben und die Mannschaft eng bei mir zu halten. Ich werde nicht groß etwas verändern, sondern versuche die Mannschaft professionell auf das Spiel vorzubereiten.” Die Frage bleibt, ob das reichen wird? ,
Neben Struber auf dem Podium der Pressekonferenz saß am Montag wieder Thomas Kessler. Der Lizenzspieler-Leiter hat eine überaus delikate Position inne. Der Ex-Profi arbeitet eng mit der Mannschaft und dem Trainerteam, ist die rechte Hand von Sportchef Keller. Gleichzeitig sitzt er in der Hierarchie und FC-Struktur genau zwischen Keller und Struber und damit zwischen den beiden Stühlen, die arg wackeln. Und so musste am Montag Kessler die Frage beantworten, wie er damit gerade umgeht. “Ich sehe mich als Teamspieler. Wir sitzen intern zusammen, diskutieren und versuchen an den richtigen Stellschrauben zu drehen”, sagte Kessler. “Da sehe ich es als meine Aufgabe, meine Expertise und Erfahrung einzubringen, weil ich in diesem Club schon viel erlebt habe.” Dann aber sagte er die entscheidenden Sätze: “Morgen müssen wir einfach ein anderes Gesicht zeigen. Morgen gibt es keine andere Möglichkeit. Entweder zu kommst weiter oder du fliegst raus.” Die letzten Worte könnte dabei im Nachhinein durchaus eine doppelte Bedeutung bekommen. Kessler verzichtete zwar auf ein Ultimatum oder auf die Formulierung einer Siegpflicht, doch er machte auch nicht klar, dass Struber im Amt bleiben wird, komme, was wolle.
Zwei Endspiele für den Österreicher? Struber reagiert auf Trainer-Diskussionen beim 1. FC Köln
Trainer Gerhard Struber steht beim 1. FC Köln nach zwei Niederlagen in Folge mächtig unter Druck. Der Österreicher äußerte sich vor dem Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen Bundesligist Holstein Kiel zu den Diskussionen um seine Person.
Ein Fußballriese am Abgrund Es droht ein großer Knall
Der 1. FC Köln wollte nach dem Abstieg aus der Bundesliga schnellstmöglich ins Oberhaus zurückkehren. Die Realität ist eine völlig andere. Bedient waren sie am vergangenen Freitagabend beim 1. FC Köln. Allesamt, und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Als Schiri Lechner die Partie zwischen den Domstädtern und dem SC Paderborn in der 2. Liga abpfiff, hallte ein gellendes Pfeifkonzert durch das Rhein-Energie-Stadion. Der Frust bei den Kölner Fans war groß. Mal wieder hatte ihre Mannschaft ein Heimspiel verloren. 1:2 hieß es am Ende gegen die Ostwestfalen. Mit dem gleichen Ergebnis hatten auch schon der HSV und der 1. FC Magdeburg in dieser noch jungen Spielzeit drei Punkte aus Köln entführt. Drei Heimniederlagen also für eine Mannschaft, die doch eigentlich ein klares Ziel hat: den Aufstieg und damit die direkte Rückkehr in die Bundesliga.
Torschütze Jan Thielmann zeigte nach dem Abpfiff deshalb Verständnis für die enttäuschten Anhänger: "Wenn ich auf den Rängen sitzen würde, würde meine Reaktion ähnlich ausfallen", so der 22-Jährige. "Ich kann den Frust in ganz Köln verstehen und wir selber sind auch frustriert." Nachvollziehbar, galt Köln bei vielen Fans und Experten doch vor der Saison in einer qualitativ recht ausgeglichenen 2. Bundesliga als der Klub, der dennoch vorneweg marschieren dürfte. Immerhin hat der FC laut transfermarkt.de den mit Abstand höchsten Kaderwert (63,2 Millionen Euro) der 18 Klubs. Doch seit dem Abstieg aus der "Beletage" des deutschen Fußballs läuft es alles andere als rund. Köln krebst im Unterhaus im unteren Tabellenmittelfeld herum, lieferte teilweise erschreckend schwache Auftritte ab. Mittlerweile brennt der Baum am Geißbockheim deshalb bereits lichterloh. Das heutige Pokalspiel gegen Kiel am könnte die nächste Eskalationsstufe im Klub heraufbeschwören.
Trainer Gerhard Struber steht nämlich in Köln jetzt schon vor dem Aus. Dabei war der 47-Jährige erst im Sommer an den Rhein gewechselt, sollte die Mannschaft wieder zu alter Stärke führen. Doch nach zumindest zum Saisonstart starken Spielen seiner Mannschaft hat diese in den vergangenen Wochen spielerisch derart abgebaut, dass der neue Coach bald schon wieder Geschichte sein könnte. Besonders erschreckend war das Gastspiel vor zwei Wochen in Darmstadt. Bei den "Lilien", die wie der 1. FC Köln ebenfalls vergangene Saison aus der Bundesliga abstiegen waren, fing sich die Struber-Elf eine deftige 1:5-Klatsche ein. Geschäftsführer Christian Keller prangerte im Nachgang die Spieler an. "Wir haben gespielt wie eine Schülermannschaft. Das war brotlos und hatte nichts mit Profi-Fußball zu tun", so der erzürnte Funktionär. Eine Woche nach der Generalkritik am Team folgte gegen Paderborn dann der nächste blutleere Auftritt.
Wie lange kann das für Gerhard Struber also noch gut gehen? Die "Bild" berichtet zumindest bereits, dass der Klub intern schon einen Notfallplan auf der Trainerposition habe. Friedhelm Funkel könnte für Struber übernehmen, sollte diesem in den nächsten drei Spielen bis zur Länderspielpause nicht die Wende gelingen. Kaum vorstellbar aber, dass Struber bei einem Aus im DFB-Pokal gegen Kiel und am Wochenende gegen Hertha BSC noch auf der Bank sitzt. Um seinen Job zu retten, hat der Coach kurz vor dem Spiel gegen die "Störche" deshalb wohl auch seine letzte Patrone verschossen – und damit im Vorfeld der Partie kaum für Ruhe im Mannschaftsumfeld gesorgt. Struber verbannt Stammkeeper und Toptalent Jonas Urbig auf die Bank. Für ihn spielt die eigentlich schon abgesägte alte Nummer eins: Marvin Schwäbe. Eine Hauruckaktion, an deren Erfolg für Struber nun möglicherweise alles hängt.
Sollte der FC zu Hause an Kiel aber dennoch scheitern und Struber in der Folge freigestellt werden, dürfte das auch Auswirkungen auf Christian Keller haben. Denn die "Keller raus"-Rufe der Fans waren am Wochenende im Stadion deutlich zu vernehmen. Laut "Express" soll Kölns Sportboss am Montag sogar seinen Rücktritt angeboten haben. Ein Gerücht, das der Pay-TV-Sender Sky wiederum dementierte. Fakt ist wiederum, dass Keller einer der Hauptverantwortlichen für den Abstieg des Klubs ist. Sein radikaler Sparkurs und seine Transferpolitik waren auch unabhängig von der aktuellen Transfersperre der Kölner in der Vergangenheit schon vielfach kritisiert worden. Dazu lag Keller im Frühjahr bei der Wahl von Timo Schultz als Coach daneben – und nun offenbar auch bei Struber. Fliegt jetzt der Trainer, wäre Keller wohl auch nicht mehr zu halten.
Dass Keller überhaupt noch im Amt ist, liegt wiederum vor allem an den Führungsgremien und damit in erster Linie am Vorstand um Werner Wolf. Denn ein Rücktrittgesuch Kellers, das es im Sommer tatsächlich gegeben hat, wurde von den Entscheidern abgelehnt. Präsident Wolf, der selbst über einen Rücktritt nachgedacht hatte, betonte aber: "Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es richtig und wichtig ist, Kontinuität zu bewahren und die Dinge wieder zu regeln." Die Folge: Keller blieb – doch die Rückkehr des Erfolgs stellte sich in Köln nicht ein. Das setzt den Vorstand unter enormen Druck. Keller im Amt zu halten, obwohl er bereit gewesen wäre, zu gehen, könnte Wolf und Co. nämlich noch teuer zu stehen kommen. Der Vorstand müsste sich nämlich einen gravierenden Fehler eingestehen – und dürfte dadurch bei den eigenen Fans weiter an Kredit verlieren. Denn die Führungsetage der Kölner ist ohnehin bereits selbst angezählt. Im September verweigerten die Mitglieder des Klubs dem Vorstand die sonst eigentlich obligatorische Entlastung. Dass Wolf und der Rest des Vorstands bei der Wahl in einem Jahr noch einmal von diesem für ihre Führungspositionen vorgeschlagen werden, wirkt deshalb im Grunde undenkbar. Bei einer Pleite gegen Kiel ist die Zukunft des dreifachen deutschen Meisters so ungewiss wie schon lange nicht mehr.
Hab das in einer anderen Berliner Zeitung auch gelesen. Dem Artikel zufolge sollen die Union-Fans darüber "not amused" sein, weil sie insgeheim immer noch von einer baldigen Rückkehr Fischers träumten.
Ein Ziel, wird immer wieder von mir verlangt, ein Ziel sollte ich haben. Mein Gott, muss ich da fragen, wo soll denn das hinführen? Christof Stählin
Mit Dreierkette, Schubser und Traumtor FC im Achtelfinale! Und wieder auf Kurs?
War das der erste Schritt aus der Krise? Dank eines 3:0 (1:0)-Erfolgs gegen Holstein Kiel ist der 1. FC Köln am Dienstagabend ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Mit einem neuen System hat sich Trainer Gerhard Struber vorerst etwas Luft verschafft. Mit Dreierektte in die dritte Pokal-Runde: Der in der 2. Bundesliga abgestürzte 1. FC Köln hat auf die Nicht-Leistungen gegen Darmstadt (1:5) und Paderborn (1:2) mit einem Sieg im DFB-Pokal geantwortet. Die massiv in der Kritik stehenden Gerhard Struber und Christian Keller dürften nach dem Erfolgserlebnis gegen Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel zumindest vorläufig aufatmen. Fazit: Im Vergleich zu den vergangenen Wochenenden hat sich der FC klar gesteigert, gegen einen harmlosen Bundesligisten nur ganz wenig zugelassen. Ob Struber mit diesem Sieg die Kehrtwende eingeleitet hat und die Geißböcke zurück in die Spur finden, werden allerdings erst die nächsten Liga-Auftritte gegen die formstarke Hertha sowie Greuther Fürth zeigen. Im neuen 3-4-1-2-System haben – wenig überraschend – längst noch nicht alle Abläufe gestimmt. Doch gewiss war dieses Erfolgserlebnis ersehnter Balsam auf die Seelen der Profis, Verantwortlichen und Fans.
So spielte der FC: Schwäbe – Pauli, Hübers, Heintz – Thielmann, Huseinbasic (90.+3 Olesen), Martel, Pacarada – Ljubicic (76. Waldschmidt) – Lemperle (90. Obuz), Maina
Einzelkritik: FC-Profis verdienen sich gute Noten bei Pokalerfolg gegen Kiel
Marvin Schwäbe: Note 2,5 Bekam eine unverhoffte Pokal-Chance. Strahlte die nötige Ruhe aus. Lange beschäftigungslos, dann fischte er Poraths fiesen Aufsetzer aus dem Eck. Wenn er gebraucht wurde, war er da. Bei Kiels Lattentreffer im Glück. Wurde am Ende mit Sprechchören gefeiert.
Julian Pauli: Note 2,5 Nach zwei schwächeren Spiele zurück in der Spur. Lieferte eine reife und konzentrierte Leistung ohne Schnickschnack ab.
Timo Hübers: Note 2,5 Dieses Mal wieder der Stabilisator, den die FC-Abwehr braucht. Blockte einmal einen Schuss von Gigovic, der sicher eingeschlagen wäre.
Dominique Heintz: Note 2,5 Rückte als dritter Innenverteidiger in die neu formierte Dreierkette. Verteidigte mit seiner Routine und Erfahrung alles Gefährliche weg. Rette als letzter Mann in aller höchster Not gegen Machino.
Jan Thielmann: Note 2,5 Hatte dieses Mal eine zusätzliche Absicherung im Rücken und tat sich dabei zumindest offensiv etwas leichter. Der eine oder andere Stellungsfehler fiel dieses Mal nicht ins Gewicht. Legte am Ende noch das 3:0 auf.
Eric Martel: Note 3 Ein Vorbild an Einsatz. Warf sich mit allem, was er hatte, in die Zweikämpfe, holte sich dabei sogar ein blutiges Auge.
Denis Huseinbasic (bis 90.+3): Note 3 Kurbelte das Kölner Spiel immer wieder tief aus der eigenen Hälfte an. Das kostete viel Kraft, im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so wirkungsvoll.
Leart Pacarada: Note 2,5 War sofort auf Zündung und schlug die perfekte Flanke auf Lemperle vor dem 1:0. Defensiv dieses Mal auch stabil.
Dejan Ljubicic (bis 77.): Note 4 Spielte seit langem mal wieder auf der Zehn. Hatte einige vielversprechende Ideen, die aber nicht so recht aufgingen. Einmal gedanklich zu langsam, als er frei vor dem Tor auftauchte. Braucht weiter Minuten.
Linton Maina: Note 3 Äußerst umtriebig im ersten Durchgang. Verpasste das 2:0 gleich zweimal: einmal nach einem feinen Solo, dann per kläglichem Lupfer-Versuch. Machte es später oft zu kompliziert. Dann aber mit tollem Auge vor dem 2:0. Note: 3
Tim Lemperle (bis 90.): Note 2 Setzte sich vor seinem Treffer zum 1:0 am Rande der Legalität durch. Machte er clever, den VAR gibt es in der 2. Runde noch nicht. Ständiger Aktivposten mit unermüdlichem Einsatz, bis ihm die Puste ausging. Note: 2
ab 77. Luca Waldschmidt: keine Note Verdiente sich ein Extra-Lob: Joker-Auftrag erfüllt! Machte mit seinem feinen Schlenzer und seinem Konter-Tor den Deckel drauf.
3:0-Sieg im Millionen-Spiel - Schwäbe gefeiert Lemperle & Waldschmidt schubsen FC im Pokal weiter
Puh, FC: Aufatmen und endlich mal wieder was zu feiern! Am Dienstagabend feierte der 1. FC Köln einen 2:0-Sieg gegen Bundesligist Holstein Kiel! Die Kölner stehen damit im Achtelfinale des DFB-Pokals. FC-Trainer Struber und Sportchef Keller klatschten sich erleichtert ab – sie standen mächtig unter Druck nach der Talfahrt in der 2. Liga. Dort steht Köln nach zuletzt zwei Pleiten auf Platz 12 der Tabelle, nur vier Zähler vor dem Relegationsplatz 16. Aber an diesem Abend wollte daran niemand denken. Es wurde Selbstvertrauen getankt! Nach acht Minuten jubelten die Kölner erstmals, während die Kieler wütend auf Schiedsrichter Bastian Dankert einschimpften. FC-Stürmer Tim Lemperle hatte eine butterweiche Flanke von Leart Pacarada mit dem Kopf eingenetzt. Zuvor hatte sich Lemperle mit einem Schubser gegen Max Geschwill Platz verschafft. Ein Foul? Den Videobeweis gibt es im Pokal erst ab dem Achtelfinale. Glück für den FC – braucht man auch mal in dieser schwierigen Phase … Nach der Führung versäumte es der FC allerdings nachzulegen, stattdessen kamen die Störche immer besser ins Spiel.
Finn Porath scheiterte an Schwäbe (15.). Kiel, in der 1. Liga noch sieglos (zwei Punkte nach acht Spieltagen, Platz 17), hatte jetzt mehr Spielanteile, aber auch keine Riesen-Chancen. Als Marvin Schultz den Ball dann in der 40. Minute ins Kölner Tor schlenzte, pfiff Schiri Dankert glücklicherweise auch pro Köln. Er sah ein Foul an Ljubicic vor dem Torschuss (40.). Köln dann nach der Pause am Drücker: Ein Maina-Lupfer gelang nicht (50.). Lemperle verzog in der 60. Minute. Aufregung und Rudelbildung gab es dann nach einem Zweikampf zwischen Machino und Ljubicic. Heintz schnappte sich den Kieler und schimpfte mit dem Zeigefinger auf ihn ein. Struber sah nach Protesten Gelb. Wenig später gerieten Machino und Heintz erneut aneinander. Jetzt war aber Pokal-Stimmung pur angesagt! Machino köpfte dann nach einer Ecke den Ball an die Latte – der FC musste kräftig durchatmen. Vorne hat Pacarada Pache, dass sein Schuss abgefälscht wurde. Für den starken Schwäbe gab es laute Sprechchöre – er wurde schon vor Schlusspfiff gefeiert. Ob er nun weiter das Tor hüten darf? Wenig später dann die Erlösung! Der eingewechselte Waldschmidt erzielte das 2:0! Maina legte denn Ball quer und Waldschmidt packte seinen linken Zauberfuß aus (84. Minute). In der 90.+7 Minute legte Waldschmidt sogar noch das 3:0 nach einer Vorlage von Thielmann nach.
Erleichterung und Freude Aber der FC “kann das gut einordnen”
Der 1. FC Köln steht dank eines 3:0-Siegs gegen Holstein Kiel im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Spieler und Verantwortlichen zeigten sich nach zuvor zwei schmerzhaften Zweitliga-Pleiten erleichtert. Kölns Trainer Struber: “Es war ein verdienter Sieg. Wir waren sehr stabil in unseren defensiven Abläufen. Wir haben uns von der ersten Minute sehr fleißig reingearbeitet. Wir hatten gute Abstände und einen guten Zugriff auf das Spiel. Es waren kaum große Chancen da, wir haben wenig zugelassen. Nach vorne waren wir sehr zielstrebig. Wir haben es immer wieder geschafft, hinter die Ketten zu kommen. Meine Jungs haben das mit einer sehr guten Energie und Überzeugung verdient auch in der Höhe hinbekommen.”
Und Kiels Trainer Marcel Rapp: “Glückwunsch an den FC zum Weiterkommen. Der FC war zehn Minuten besser im Spiel, dann haben wir die Spielkontrolle übernehmen. Da stand es aber schon 1:0. Wir hatten wenig Chancen, der FC war sehr effektiv in seinen Möglichkeiten. Es gab einige strittige Entscheidungen. Das Momentum steckte nicht auf unserer Seite. Dann war es schwer, zurückzukommen. Das Ergebnis war am Schluss ein bisschen zu hoch. Ich freue mich jetzt auf das Wochenende, da gibt es wieder den VAR.”
Kollektives Aufatmen und ganz sicher auch viel Genugtuung
Mit dem verdienten 3:0-Erfolg über Holstein Kiel ist der FC nicht nur in die nächste Runde des Pokals eingezogen, die Kölner sorgten wohl für ein paar ruhigere Tage am Geißbockheim. Tim Lemperle und Luca Waldschmidt trafen am Dienstagabend, Marvin Schwäbe hielt die Null und Gerhard Struber wählte wohl die richtige Systematik beim 1. FC Köln: Aufatmen und Genugtuung beim zuletzt gebeutelten FC. Trainer Struber: „Der Druck ist natürlich aufgrund der beiden verpatzten Spiele gestiegen. Wir sind aber im Inner Circle sehr klar und sehr sachlich geblieben“, erklärte der Trainer und schob dann etwas genervt hinterher: „Was ich nicht von allen im Umfeld behaupten kann, wie man das so wahrnimmt die letzten 14 Tage.“ Wie groß der Stein war, der so ziemlich allen Kölnern Protagonisten am späten Dienstagabend von den Schultern fiel, ließ sich gleich an mehreren Situationen ablesen. Unter anderem, aber sicher nicht nur am Jubel des Doppeltorschützen.
Und da war ja auch noch Marvin Schwäbe, dem das Comeback nach einem halben Jahr, aber auch die weiße Weste offensichtlich gut getan hatten. „Gänsehaut pur“, sei das für ihn gewesen. Der FC fand von der ersten Minute an den Vorwärtsgang, wirkte überhaupt nicht verunsichert, fühlte sich wohl und offenbar bereit, für die Pokal-Überraschung zu sorgen. „Nach vorne weg waren wir sehr zielstrebig“, erklärte der Coach. Auch der Kölner Kapitän Hübers erwischte einen deutlich besseren Abend, organisierte und stabilisierte die Dreierkette neben den stark aufspielenden Pauli und Heintz und fühlte sich sichtbar wohl. Ob der FC auch in den kommenden Begegnungen bei der Dreierkette bleiben wird, ist trotz des sehr soliden Spiels und verdienten Erfolgs aber nicht gesagt. „Wir wollen in unserer Ausrichtung variabel bleiben. Es ist kein System in Stein gemeißelt, es hat uns heute einfach Stabilität verliehen“, sagte Struber. „Und das gegen einen Gegner, der mit dieser Herangehensweise mehr Herausforderungen gehabt hat, wie wenn wir das anders gebastelt hätten.“ So aber zog der FC in Runde drei ein und sicherte sich nebenbei eine kleine Finanzspritze. Das gute Gefühl an diesem Abend war für einige Protagonisten aber sichtlich unbezahlbar.
„Sofort wieder zur Nummer 1 machen“ FC-Fans fordern Festhalten an Schwäbe
Der FC kann sich im Pokal ein wenig rehabilitieren. Die Äußerungen von Kölns Trainer Struber geben Anlass zu Spekulationen in der Torwartfrage. Ein gewichtiger Faktor für den 3:0-Erfolg dürfte die Systemumstellung von Trainer Gerhard Struber gewesen sein. Der 44-Jährige stellte erstmals in dieser Saison auf eine Dreier-Abwehrkette um, was dem offensiven Einschalten der Außenverteidiger Jan Thielmann und Leart Pacarada wesentlich mehr Halt verlieh. Und Marvin Schwäbe durfte sich zurück im Tor des FC einfinden und hielt bei seinem Comeback seinen Kasten sauber. Dass der Keeper, der sich seit vergangenem Sommer aufgrund der Rückkehr von Top-Talent Jonas Urbig auf der Kölner Ersatzbank degradiert sieht, seiner Mannschaft zum Weiterkommen verhalf, sehen nun zahlreiche FC-Fans als wichtigste Erkenntnis des Spiels. „Schwäbe sofort wieder zur Nummer 1 machen“, lautet der beliebteste Kommentar unter dem Ergebnis-Post des FC auf Instagram.
Auch viele weitere Einschätzungen in der Kölner Torwartfrage sammeln sich unter dem Post und bekräftigen den Eindruck, dass Schwäbes Erfahrung auch dazu führen könnte, die akute Schieflage in der 2. Liga wieder zu reparieren: „So leid es mir für Urbig tun würde, aber Schwäbe muss zurück ins Tor“. Ob das auch so passieren wird, erscheint in Hinblick auf die anstehenden Aufgaben im Liga-Alltag durchaus offen. Kölns Trainer Trainer Gerhard Struber ist sich offenbar noch nicht im Klaren darüber, ob die bisherige Nummer eins, Jonas Urbig, sofort wieder ins Tor zurückkehrt. „Ich habe ihn gut gesehen“, sagte Struber zur Leistung von Schwäbe nach dem Spiel. „Wir sehen, wie sich die Situation jetzt entwickelt“, meinte der FC-Coach weiter. Konkreten Fragen, wer am Samstagabend bei Hertha BSC im Tor stehen werde, wich der Österreicher aber aus.Nach den zwei bitteren Niederlagen in der Liga zuletzt in Darmstadt und gegen Paderborn hatte Struber im Pokal erstmals in dieser Saison auf Schwäbe gesetzt. Am Samstag steht das schwierige Auswärtsspiel gegen Hertha BSC auf dem Programm.