Das war ein rätselhafter Auftritt von Anthony Modeste (30). Der Franzose bekam den Vorzug vor Toptorjäger Simon Terodde und enttäuschte auf ganzer Linie. In der Vorwoche hatte er noch seinem Unmut Luft gemacht als er erst in der 83. Minute eingewechselt wurde. Trotz überschaubarer Trainingsleistungen unter der Woche bekam der Franzose dann überraschend seine Startelf-Chance in Heidenheim. Vorher hatte er via Instagram das wichtige Spiel auf dem Weg zum Aufstieg angekündigt. Zu sehen war dann von Modeste eher – nichts. Chancen im Strafraum gab es keine, als er sich dann dazu entschloss, auf die Flügel auszuweichen wurde es ganz bitter. Binnen kurzer Zeit verlor er dreimal den Ball ohne jede Gegenwehr, setzte beim anschließenden Konter nicht mehr nach. Offenbar fehlte ihm die Luft in der höchsten Spielstätte im deutschen Profifußball, um hinterherzugehen.
Score-Maschine Dominick Drexler Im Flieger ein Lächeln auf den Lippen
Zufriedenheit beim 1. FC Köln. Mit dem sechsten Sieg in Serie geht der Spitzenreiter mit großen Schritten dem Aufstieg entgegen. Klar, dass die Laune nach Schlusspfiff gut war. Drexler: "Union hat wieder gepatzt, wir haben gewonnen, das ist alles gut. In Heidenheim ist es schwierig zu spielen. Aber am Ende des Tages war es ein verdienter Sieg für uns. Das 1:0 war natürlich ein Türöffner, das sind sie in dieser schweren Liga immer. Für den Gegner wird der Weg länger. Auch das 2:0 fiel zum perfekten Zeitpunkt, da haben wir Heidenheim den Stecker gezogen. Kompliment an die Mannschaft, wir haben das auch danach gut gemacht und den Anschlusstreffer vermieden. Für mich ist es wichtig, dass die Mannschaft gewinnt. Natürlich habe ich ein Lächeln auf den Lippen, wenn wir im Flieger sitzen. Wir müssen jetzt schnell regenerieren, denn am Mittwoch müssen wir schon nach Duisburg. Und in dieser verrückten Liga ist alles möglich!"
1. FC Köln macht den nächsten Schritt Richtung Wiederaufstieg
Dominick Drexler hat sicherlich einige Stärken, Geduld zählt aber nicht zu ihnen. „Ich möchte so schnell wie möglich mit dem 1. FC Köln in die Bundesliga aufsteigen. Drexler, mittlerweile 28 Jahre alt, darf man getrost beruhigen: Der FC wird die vergangene Horror-Saison reparieren und zur neuen Spielzeit in die Bundesliga zurückkehren. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der Aufstieg auch rechnerisch feststeht. Neun Punkte hat der FC bereits Vorsprung auf Platz drei und zudem ein Nachholspiel in der Hinterhand, das Mittwoch beim Schlusslicht Duisburg (18.30 Uhr) ausgetragen wird. Es läuft derzeit einfach alles für den FC. Die von Trainer Markus Anfang gut eingestellte Mannschaft fuhr den sechsten Sieg in Serie ein. Die anderen Aufstiegsaspiranten, wenn man sie denn überhaupt noch als als solche bezeichnen kann, hecheln derzeit nur noch hinterher.
Analyse: Auswärtssieg in Heidenheim Drexler macht wieder den Unterschied
Der 1. FC Köln marschiert konsequent weiter in Richtung Bundesliga. Beim Auswärtsspiel in Heidenheim gewann die Mannschaft von Trainer Markus Anfang mit 2:0, die beiden Tore in der ersten Hälfte erzielten Drexler und Cordoba. Mit dem nunmehr sechsten Sieg in Folge konnte der Vorsprung auf Union Berlin auf neun Punkte ausgebaut werden – die Köpenicker liegen derzeit auf dem Relegationsrang und haben noch ein Spiel mehr bestritten als der Tabellenführer. Mit einem Sieg gegen den MSV Duisburg im Nachholspiel am Mittwoch kann der effzeh den Vorsprung bei dann noch fünf ausstehenden Spielen auf zwölf Punkte ausbauen. Nachdem Markus Anfangs Mannschaft in den beiden letzten Heimspielen im März gegen Bielefeld und Kiel jeweils deutlich und spielerisch ansprechend gewinnen konnte, bot der Auswärtssieg in Heidenheim wenig Spektakuläres an.
Aufstieg gegen HSV möglich „Natürlich rechnen wir auch“
Mit großen Schritten marschiert der 1. FC Köln nach sechs Siegen in Folge in Richtung Aufstieg. Neun Punkte haben die Kölner bereits Vorsprung auf den drittplatzierten Union Berlin. Gewinnt der Effzeh am Mittwoch sein Nachholspiel gegen den MSV Duisburg und verlieren die Eisernen am kommenden Wochenende das nächste Spiel, könnten die Geissböcke mit einem Sieg gegen den Hamburger SV am Montagabend den Aufstieg perfekt machen. Armin Veh ist bekannt für seine eher skeptische Sicht auf die sportlichen Wahrscheinlichkeiten. Doch nach dem 2:0 des FC gegen Heidenheim war dem Sportchef anzumerken, dass auch er das Ziel in greifbarer Nähe wähnt. Nach dem Sieg über Heidenheim sprach Veh übe den Vorsprung auf den Relegationsplatz: „Ich kann mich erst freuen, wenn es wirklich geschafft ist. Natürlich haben wir es in der eigenen Hand, wenn wir neun Punkte Vorsprung vor dem Dritten haben. Aber die nächsten Spiele müssen wir genauso angehen, wie heute in Heidenheim.“
Es war zu erwarten, dass der 1. FC Köln in der englischen Woche mit wechselnder Besetzung im Sturm beginnen würde. Dass schon am gestrigen Sonntag beim 1. FC Heidenheim Modeste kam aber dennoch etwas überraschend. Nicht zu übersehen war allerdings, dass Modeste den Geißböcken aktuell in der Startelf noch nicht weiterhilft. Zwar klärte Modeste mehrfach gegnerische Standardsituationen per Kopf, doch offensiv war der 30-Jährige für das Kölner Angriffsspiel vor allem in der ersten Halbzeit eher ein Hemmschuh. Modeste hatte Probleme mit der Ballverarbeitung, spielte einige Fehlpässe und verlor mehrere Zweikämpfe. Dass der Angreifer nach Ballverlusten zum Teil komplett darauf verzichtete, nachzusetzen und zumindest zu versuchen, das Spielgerät zurückzuerobern, dürfte Trainer Anfang nicht gefallen haben.
Zwei Trainingslager Veh plant bereits für die Bundesliga
Nach dem 2:0 in Heidenheim, dem sechsten Dreier in Folge, liegt der 1. FC Köln weiter voll auf Aufstiegskurs. Angesichts von neun Punkten Vorsprung auf Platz drei, dem Nachholspiel in Duisburg noch in der Hinterhand und der Schwäche der „Verfolgerchen“ zweifeln wohl nur noch Berufspessimisten an der Rückkehr in die Bundesliga. Und zu denen zählt Armin Veh wohl nicht mehr. Seine Planungen orientieren sich am Rahmenspielplan für die Bundesliga-Saison 2019/2020. Für den Aufstiegsfall hat Kölns Sportchef schon vorausgeplant. In der Vorbereitung auf die Bundesliga würde der FC zwei Trainingslager absolvieren: in Donaueschingen (Baden-Württemberg) und Scheffau (nahe Kitzbühel).
Mit einem 2:0-Erfolg hat der 1. FC Köln am Sonntag die Tabellenführung gefestigt und schielt stark in Richtung Bundesliga. Unsere fünf Erkenntnisse zur Partie:
Meré fällt aus! Fehlen auch Drexler und Cordoba beim MSV?
Der 1. FC Köln muss im zweiten Spiel der Englischen Woche am Mittwochabend beim MSV Duisburg auf Jorge Meré verzichten. Der Verteidiger kam mit Adduktorenproblemen aus Heidenheim zurück nach Köln und wird sicher ausfallen. Darüber hinaus bangt der Effzeh um zwei Leistungsträger im Angriff der letzten Wochen. Neben Meré drohen auch Dominick Drexler und Jhon Cordoba auszufallen, wie Trainer Markus Anfang am Montag bestätigte. „Jorge Meré wird definitiv mit Adduktorenproblemen ausfallen“, sagte Anfang. „Darüber hinaus haben wir einige andere Spieler, die aus Heidenheim etwas mitgenommen haben. Dominick Drexler hat Schwierigkeiten, Jhon hat richtig viel Verschleiß, er ist ganz schön müde. Wir müssen abwarten, wie sie regenerieren.“
Spitzenreiter Köln peilt nächsten Dreier in Duisburg an
Nach Heidenheim ist vor Duisburg, heißt es an diesem Montag beim 1. FC Köln. Im Nachholspiel am Mittwoch (18.30 Uhr) kann der Vorsprung auf zwölf Punkte ausgebaut werden, es wird einige Wechsel in der Aufstellung geben. Mit 18 Punkten aus den vergangenen sechs Spielen hat sich der FC dem Wiederaufstieg in die Bundesliga zuletzt mit großen Schritten genähert. Und auch in Duisburg will das Team von Trainer Markus Anfang nicht stolpern. Angesichts der kurzen Regenerationszeit von nur drei Tagen wird es Wechsel beim 1. FC Köln geben. Drexler ist angeschlagen und Jhon Cordoba sei erschöpft, stellte Markus Anfang am Montag klar. Erhält Modeste also eine neue Chance? Der Stürmer braucht laut Anfang Spielzeit, um in seinen Rhythmus zu finden. Einen Wechsel wird es mindestens geben, da der Spanier Jorge Meré aufgrund von Adduktorenproblemen ausfällt.
Am Tag nach dem 2:0-Erfolg in Heidenheim und damit zwei Tage vor dem Nachholspiel in Duisburg beklagte FC-Trainer Markus Anfang einige angeschlagene Spieler. Die kampfbetonte Partie auf der Ostalp hatte in der Mannschaft des Tabellenführers ihre Spuren hinterlassen. Definitiv ausfallen werde Jorge Meré, erklärte der Trainer. Der junge Innenverteidiger leide unter Adduktorenproblemen. Ersetzen dürfte ihn Lasse Sobiech. Der lange Rechtsverteidiger war bereits in Heidenheim in der Schlussphase eingewechselt worden. Nicht fit seien zudem die Torschützen des 2:0, Dominick Drexler und Jhon Cordoba. Beide seien ausgelaugt. Ob die Regeneration bis zum Mittwochabend ausreiche, könne er noch nicht sagen, meinte Markus Anfang. Andererseits wolle er nicht zu viele Wechsel vornehmen, „um die Automatismen innerhalb der Mannschaft nicht zu verlieren“. Es dürfte also auf maximal drei, vier Änderungen in der Startelf hinauslaufen.
So kann der FC den Aufstieg schon Ostern klarmachen
Sechs Siege in Folge, neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz - der 1. FC Köln ist klar auf Kurs in Richtung Aufstieg. Mit ein bisschen Schüzenhilfe der Konkurrenz kann der Aufstieg schon Ostern feststehen. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass der Effzeh seine Siegesserie auch beim Nachholspiel gegen Duisburg am Mittwochabend fortsetzt. Dann beträgt der Vorsprung auf Platz 3 bei noch sechs ausstehenden Spieltagen zwölf Punkte. So läuft es im besten Fall: Wenn der FC anschließend am 29. Spieltag das Topspiel gegen den HSV gewinnt und Union Berlin gleichzeitig gegen Regensburg verliert, ist der Vorsprung des Effzeh fünf Spieltage vor Schluss bereits auf 15 Punkte angewachsen - bei einem um rund 20 Treffer besseren Torverhältnis ist der Aufstieg dem Effzeh dann eigentlich nur noch sehr theoretisch zu nehmen. Spätestens am Osterwochenende reicht dann ein Unentschieden gegen Dresden - das würde (selbst bei einem Sieg von Union Berlin gegen Fürth) 13 Punkte Vorsprung bei vier ausstehenden Spieltagen bedeuten.
Rund 6.000 FC-Fans werden sich am Mittwoch auf den Weg nach Duisburg machen. Sie wollen Zeuge sein, wie der 1. FC Köln das nächste Hindernis auf dem Weg zurück in die Bundesliga beiseite räumt. Es wäre der siebte Sieg in Serie für die Geißböcke, "dann hätten wir 60 Punkte", sagt Trainer Anfang und grinst breit: "Darüber würde ich mich sehr freuen. Es ist immer schön, wenn du eine Serie hast." Aber: Aufkommende Euphorie findet aktuell keinen Platz bei den Kölnern, weder bei Geschäftsführer Armin Veh ("Aufgestiegen sind wir, wenn wir rechnerisch durch sind!") noch beim Trainer: "Wir brauchen Punkte, noch reicht es nicht", sagt Anfang, der allerdings aus seinem Stolz über das Erreichte keinen Hehl macht: "Die Jungs machen es aktuell gut." Was Anfang besonders freut: "Sie versuchen es nicht nur über fußballerische Glanzleistungen, sondern über den Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde."
1. FC Köln trifft auf schlechtestes Heimteam der 2. Liga
Zehn Punkte muss der 1. FC Köln aus den letzten sieben Spielen noch holen, um den Aufstieg in die Bundesliga perfekt zu machen. Die ersten drei der noch fehlenden Zähler will die Geißbockelf am Mittwochabend beim Tabellenletzten MSV Duisburg einfahren. Auf dem Papier scheint die Sache eine klare Angelegenheit zu sein. Doch Markus Anfang warnt. "Das wird ein schweres Spiel und kein Selbstläufer", sagt der FC-Coach. "Das Hinspiel haben wir unglücklich verloren. Wir wollen es diesmal besser machen. Und wir müssen noch Spiele gewinnen und brauchen noch Punkte. Die 57 Punkte, die wir jetzt haben, werden am Ende nicht für den Aufstieg reichen." Deshalb will der Trainer auch mit aller Macht die Partie bei der schlechtesten Heimmannschaft der Liga, die zehn ihrer 13 Spiele vor eigenem Publikum verlor, gewinnen.
Misserfolg „schädlich für den FC“ U21 bekommt Kaderplaner
Die U21 des 1. FC Köln hat Beeindruckendes vorzuweisen – zumindest in den vergangenen Wochen. Unter André Pawlak gelang am Freitagabend beim Tabellenführer Viktoria Köln der fünfte Sieg in Folge und damit der Sprung auf Rang 13 in der Regionalliga West. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der FC große Probleme in der U21 hat – kurzfristig und langfristig. Größere Veränderungen stehen deshalb bevor. „Wir müssen nicht Fünfter werden, aber wir dürfen nicht jedes Jahr gegen den Abstieg kämpfen“, betonte Veh. „Das ist schädlich für die Mannschaft und den Klub. Deshalb müssen wir die U21 weiter aufwerten.“ Um die Transfers und Spielerentwicklung von den Nachwuchsmannschaften über die U21 zu den Profis noch besser betreuen zu können, suchte der FC zuletzt einen neuen Mann an Pawlaks Seite, der gute Kenntnisse der Regionalligen, einen Überblick über die besten Talente und Spieler in der Oberliga und einen Blick auf Spieler aus der Dritten Liga hat. Nach GBK-Informationen wurde ein solcher Mann bereits gefunden: Manfred Schadt arbeitet ab sofort wieder für den 1. FC Köln in der neuen Funktion des Kaderplaners.
Die Siegesserie hat gehalten. Das mit „leidenschaftlichem Einsatz“, so der Trainer, geführte Spiel in Heidenheim aber hinterließ bei manchen Kölnern seine Spuren. Mehrere Spieler seien so angeschlagen, dass ihr Einsatz am Mittwochabend (18.30 Uhr) beim Nachholspiel des 1. FC Köln in Duisburg fraglich sei, sagte Markus Anfang. Definitiv ausfallen werde Jorge Meré. Der Innenverteidiger zog sich eine Adduktorenverletzung zu. Ungewiss ist zudem der Startelf-Einsatz der beiden Torschützen von Heidenheim, Jhon Cordoba und Dominick Drexler. Beide hätten sich völlig verausgabt, hieß es. So wird es wohl zwangsläufig zum einen oder anderen Wechsel in der Anfangsformation kommen. Ein Ausfall oder eine Schonung von Drexler würde Louis Schaub die Möglichkeit eröffnen, erstmals seit mehr als vier Monaten vom Anpfiff weg stürmen zu dürfen. Veh hat sich am Samstag das Abstiegsduell zwischen dem VfB Stuttgart und Nürnberg (1:1) angesehen und stellte danach fest: „Von den beiden würde in der aktuellen Verfassung keiner aus der Zweiten in die Erste Liga aufsteigen.“
Als die Gerüchte um eine „Spitzel-Affäre“ beim 1. FC Köln hochkochten, war schnell klar, gegen wen diese Attacke gerichtet war: gegen die ehemaligen Kieler Rafael Czichos und Dominick Drexler. Das Duo sollte als Teil der nach Köln gewechselten Holstein-Connection und Vertraute von Neu-Trainer Anfang in Misskredit gebracht werden. Die Antwort darauf gab das Duo zuletzt auf dem Rasen. Die beiden Ex-Kieler machen keinen Hehl daraus, dass sie mit aller Macht zusammen mit dem FC in die Bundesliga wollen. Auch, um ihren Kritikern zu beweisen, dass Sportchef Armin Veh für das Duo zurecht insgesamt knapp 5,8 Millionen Euro investierte. Drexlers acht Tore und 14 Vorlagen in der bisherigen Saison lassen sich dabei recht leicht gegen seine Ablöse von vier Mio. Euro aufrechnen – auch, wenn im Sommer durch den Aufstieg noch einmal eine halbe Million als Prämie oben drauf kommen wird.
Der MSV befindet sich in Liga zwei in größter Abstiegsnot. Und ausgerechnet jetzt kommt der 1. FC Köln (Mittwoch, 18:30 Uhr) nach Duisburg. Klar ist: Der MSV braucht im Nachholspiel das zweite Wunder gegen den souveränen Tabellenführer. Im Hinspiel setzten sich die Zebras in Köln sensationell mit 2:1 durch. So ein Zeichen im Abstiegskampf benötigt die schlechteste Heimmannschaft der Liga auch am Mittwoch. Bisher konnten die Duisburger nur drei von 13 Heimspielen gewinnen, kein Team hat zuhause weniger Zähler geholt. Doch das alles darf jetzt nicht mehr zählen. Nur Siege helfen dem MSV. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht hat bereits fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Was den Zebras Mut macht: In den letzten zwölf Jahren konnte Köln die Duisburger nicht besiegen.
Kaderplanung beim 1. FC Köln: Die Angst vor der rosaroten Brille
Der Aufstieg des 1. FC Köln rückt immer näher – im Hintergrund dürfte eifrig am Kader für die Bundesliga gewerkelt werden. Auf welchen Positionen der effzeh Bedarf hat und wo nicht, erklärt unsere Kaderanalyse. Der FC ist auf Kurs und eilt (scheinbar) unaufhaltsam dem Wiederaufstieg entgegen. Und er zeigt in den letzten Wochen endlich jene Stabilität, die er in der Saison lange vermissen ließ – trotz der Unruhe, die im Verein rund um die Besetzung des Vorstands aktuell herrscht. Sportlich besteht also kaum noch ein Grund zur Sorge, dennoch sorgt der Schatten der jüngeren Vergangenheit dafür, dass die aktuellen Erfolge auch eine Befürchtung wecken. Denn die sportliche Leitung unter Jörg Schmadtke hatte die Tendenz, gerade in Zeiten des Erfolgs bekannte Lücken im Kader gerne länger als nötig zu ignorieren.
Helden im Hintergrund Trio sorgt für Stabilität und Spielwitz
Die Aufstiegsparty rückt für den 1. FC Köln immer näher, im Zentrum der Feierlichkeiten steht zumeist das Sturmtrio. Doch ein anderes Dreigestirn (Drexler, Höger und Hector) ist im Hintergrund für den Aufschwung der „Geißböcke“ mitverantwortlich. Doch es ist beileibe nicht nur dieses Trio, das dafür gesorgt hat, den Vorsprung auf die Konkurrenz deutlich auszubauen. Dass in Köln bereits von einem Aufstieg an Ostersonntag geträumt werden darf, liegt auch daran, dass sich die Mannschaft als Kollektiv gefunden zu haben scheint. An ein paar Stellschrauben hat Trainer Markus Anfang gedreht, um dem System und seinen Schützlingen zu mehr Sicherheit zu verhelfen. Einige Leistungsträger haben sich derweil aus einem kleinen Formtief herausgearbeitet – und das nötige Selbstvertrauen ist nach den eher wackligen Siegen in der Englischen Woche Ende Februar, Anfang März auch zurückgekehrt. Wenn das so bleibt, dann dürfen auch die FC-Profis bald ausgiebigst feiern.
FC will Siegesserie ausbauen Nächste Chance für Modeste?
Ob es am Montagabend womöglich einige Lacher oder flapsige Nachrichten in Spielerkreisen des 1. FC Köln gab, ist nicht überliefert. Sicher ist aber, dass der völlig einfallslose Auftritt des Tabellenzweiten Hamburger SV beim 1:2 vor eigenem Publikum gegen Abstiegskandidat Magdeburg nicht für Angst und Schrecken beim Spitzenreiter gesorgt haben kann. Die ohnehin schon luxuriöse Ausgangssituation des FC – vor dem HSV hatten bereits die „Verfolger“ Union Berlin und Paderborn gepatzt – hat sich noch einmal verbessert. Ein Erfolg im Topspiel am kommenden Montag (20.30 Uhr) könnte schon vorentscheidend im Aufstiegsrennen sein. Vor der Kür müsste der 1. FC Köln dafür seine Pflichtaufgabe erfüllen und drei Punkte im Nachholspiel beim MSV Duisburg holen.
Kein Erbarmen mit den Zebras FC jagt in Duisburg Uralt-Rekord
Jetzt wollen sie es wirklich wissen: Der 1. FC Köln macht auf der Jagd nach historischen Bestmarken und dem Aufstieg weiter mehr als ernst. Obwohl die Partie gegen den MSV Duisburg am Mittwoch erst um 18.30 Uhr angepfiffen wird und zwischen Geißbockheim und Schauinsland-Reisen-Arena lediglich 75,2 Kilometer Fahrtweg sind, überlässt Markus Anfang nichts dem Zufall. Der Mannschaftsbus stand bereit und kurz vor halb vier am Dienstag kamen die FC-Profis raus, ihre Klamotten in kompakt gepackte Rollkoffer. Statt nach Hause zu fahren, bezog man zusammen ein Hotel kurz vorm Ruhrpott. Stattdessen will man den siebten Sieg in Serie einfahren – was bedeuten würde, dass man die beinahe 50 Jahre alte Bestmarke aus der Saison 1969/70 einstellen könnte. „Bulle“ Weber, eine der FC-Ikonen dieser Zeit, gönnt der jetzigen Mannschaft die Bestmarke: „Ich hoffe, dass sie den siebten Sieg in Folge holen werden. Ich gönne es den Jungs von Herzen. Sie haben es sich verdient."
„Wir haben gesagt, dass wir durchwechseln.“ Mit diesen Worten leitete Markus Anfang am Montag ein, welches Sturmduo am Mittwochabend für den 1. FC Köln beim MSV Duisburg auflaufen könnte. Der Effzeh muss nur einen Ausfall mit Meré hinnehmen. Neben dieser offensichtlichen Änderung dürfte es auch eine zweite geben, die sich bereits am Montag angedeutet hatte. Markus Anfang erklärte, dass Jhon Cordoba „viel Verschleiß“ in den letzten Tagen und Wochen erlitten habe. Kurzum: Der Kolumbianer ist platt und braucht eine Pause, um im Topspiel am kommenden Montag gegen den HSV wieder fit zu sein. Dies gibt Anfang die Chance, erstmals überhaupt Simon Terodde und Anthony Modeste gemeinsam im Sturm aufzubieten.
So könnte der Effzeh spielen: Horn – Sobiech, Höger, Czichos – Risse, Geis, Kainz – Schaub, Hector – Modeste, Terodde
Nachholspiel beim MSV Duisburg Erster Matchball zum Aufstieg?
Als das Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg vor dreieinhalb Wochen abgesagt wurde, herrschte leichter Unmut. Zwei Spieltage später hat die Konkurrenz dem effzeh den roten Teppich in Richtung Aufstieg ausgelegt. Sorgt der Spitzenreiter für eine erste Vorentscheidung? Es ist noch nicht allzu lange her, da herrschte ein wenig Unmut beim 1. FC Köln. Unmut über den Wettergott, die sehr fragwürdige Ansetzung eines Drittligaspiels und das Schicksal. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit musste eine Zweitligabegegnung mit Beteiligung des großen Fußballclubs aus der Domstadt kurzfristig abgesagt werden. War es zuvor in Aue der dauerhafte Schneefall, der zu einer Spielverlegung führte, konnte in Duisburg am 17. März kein Fußballspiel stattfinden, weil Maroh mit Uerdingen unter freundlicher Unterstützung der Fortuna aus Kölns Südstadt den regennassen Rasen unbespielbar gemacht hatte.
Die 1:2-Niederlage vom Montagabend gegen den 1. FC Magdeburg hat man beim HSV sicherlich noch nicht ganz verdaut. Nichtsdestotrotz muss der Blick aber nach vorne gehen: Das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln. Bei den Geißböcken werden sich die Hanseaten ganz anders präsentieren müssen als in den vergangenen Wochen. Die Hoffnung auf zwei Rückkehrer, die die Qualität im Offensivbereich deutlich anheben würden, wird sich dabei aber wohl nicht erfüllen. Trainer Hannes Wolf ließ nun durchklingen, dass es für das Duo Aaron Hunt und Hee-Chan Hwang bis zum Auftritt in der Domstadt noch nicht reichen wird. „Für Köln können wir wohl eher nicht mit ihnen planen, aber ich hoffe für alle Spiele, die danach kommen“, so Wolf.