PK: Anfang über seinen Vater „Situation ist noch ernst“
Markus Anfang berichtet auf der Spieltagspressekonferenz über den Herzinfarkt seines Vaters und das Topspiel gegen den HSV. Zu Beginn sprach der FC-Coach vom Herzinfarkt seines Vaters Dieter: "Das ist eine schwierige Situation. Ich hoffe, ich kriege das einigermaßen hin. Mein Vater ist vor dem Spiel schon zusammengebrochen. Er ist von Fans direkt hingelegt und wiederbelebt worden." Anfang weiter: "Die Anteilnahme war großartig. Mein Vater ist auf dem Weg der Besserung, aber die Situation ist noch ernst. Ich weiß, dass er wollen würde, dass ich hier sitze." Das heutige Training haben seine Co-Trainer vorbereitet, da der Trainer am Vormittag noch in der Klinik war. Zum Topspiel gegen den HSV sagt Anfang: "Wir sind sieben Punkte vor dem HSV, zehn vor Union - das ist komfortabel. Es könnte sein, dass die Hamburger das System wieder umstellen. Wir sind auf alles vorbereitet. Wir wissen auch, dass der HSV aufgrund der Punktesituation nachlegen muss. Sie müssen auf Sieg spielen, das könnte uns entgegenkommen. Jeder in der Mannschaft brennt darauf, in diesem Spiel seine Leistung zu zeigen. Das Spiel hat einen hohen Stellenwert." Anfang noch rückblickend zum Duisburg-Spiel: "Wir sind gut zurückgekommen, auch wenn wir das Ergebnis nicht über die Zeit bringen konnten. Ich hoffe, dass die angeschlagenen Spieler jetzt wieder zurückkommen." Bei Jorge Meré soll es gut für das Spiel am Montag aussehen.
Twitter-Panne: HSV wirbt für Spiel gegen den FC und macht einen gravierenden Fehler
Rund 216 Kilometer, 13 Tabellenplätze und eine ganze Menge fußballerischer Anspruch liegen zwischen Hamburg und Magdeburg. Während es für den Ex-Bundesliga-Dino um den Wiederaufstieg in die Bundesliga geht, kämpft der 1. FC Magdeburg erbittert um den Klassenerhalt. Offenbar kann man die beiden blau-weißen Vereine trotzdem mal durcheinander bringen. Das ist zumindest dem Social-Media-Team des HSV passiert. Via Twitter wollte der HSV für das anstehende Topspiel gegen den 1. FC Köln werben. Im Hintergrund groß zu sehen: eine Menge Fans. Doof nur – es handelt sich um Fans des 1. FC Magdeburg und nicht um Anhänger der Hamburger. Das sieht man, wenn man die Schals mal genauer unter die Lupe nimmt. Auf den Platz in Köln wird trotzdem wohl der Tabellenzweite der Zweiten Liga stehen. Und auch im Auswärtsblock werden sicherlich HSV- und keine Magdeburg-Schals zu sehen sein.
Herz-Drama seines Vaters Emotionaler Auftritt von Anfang
Das Drama um den Vater von Köln-Trainer Markus Anfang. Mittwochabend hatte Dieter Anfang in der ersten Halbzeit des Nachholspiels in Duisburg auf der Tribüne einen Herzinfarkt erlitten. Er wurde reanimiert, liegt seitdem im künstlichen Koma. Heute äußerte sich der FC-Trainer, der erst nach dem Spiel vom Drama erfuhr, erstmals. Anfang: „Mein Vater ist vor dem Spiel schon zusammengebrochen als wir uns aufgewärmt haben. Er ist von Fans, sowohl Duisburger als auch Kölner, hingelegt worden. Es sind direkt Sanitäter gekommen, die ihn dann hochgezogen und oben wiederbelebt haben. Es war eine Ärztin dabei. Wenn das alles nicht so geklappt hätte, wäre es glaube nicht möglich gewesen, dass wir jetzt in einer Situation sind, guter Dinge zu sein und die Hoffnung zu haben, dass er sich recht schnell regeneriert.“ Wie geht es seinem Vater Dieter? Anfang: „Mein Vater ist, wenn man von Besserung redet, auf dem Weg der Besserung. Die Situation ist immer noch ernst.“ Und weiter dazu: „Die Ärzte haben mir gesagt, dass es bei so einem Herzinfarkt mit Reanimation zwei Möglichkeiten gibt, zu überstehen: Auf dem Flughafen oder im Stadion. Auch das ist eine Sache, wo der Fußball und das Glück uns zur Seite gestanden haben.“
Trainer Anfang spricht über Zustand seines Vaters nach Herzinfarkt im Stadion
Köln Der Vater von Kölns Trainer Markus Anfang war am Mittwoch vor dem Spiel der Kölner in Duisburg um Stadion zusammengebrochen. Markus Anfang war vom Krankenbett seines Vaters Dieter direkt zur Pressekonferenz gefahren. Zur Begrüßung drückte der Trainer des 1. FC Köln allen Anwesenden kräftig die Hand, dann atmete er tief durch und brachte den wohl schwersten öffentlichen Auftritt seines Lebens hinter sich. „Viele werden sich fragen: Warum sitzt du hier“, sagte der Coach, dessen Vater keine 48 Stunden zuvor vor dem Spiel des Fußball-Zweitligisten in Duisburg einen Herzinfarkt erlitten hatte. Die Antwort gab Anfang selbst: „Weil Papa es so gewollt hätte.“ Wie Markus Anfang zudem erklärte, ereignete sich der Zwischenfall bereits früher als gedacht. „Er ist schon vor dem Spiel, als wir uns aufgewärmt haben, zusammengebrochen“, erzählte er. Der FC-Trainer erfuhr aber erst nach dem Abpfiff des wilden Spiels beim MSV (4:4) davon und folgte dem Vater umgehend in die Klinik.
1. FC Köln vor Duell mit HSV Die Bundesliga fest im Blick
Es ist die wohl größte Partie der bisherigen Saison in der 2. Liga: Am Montagabend bittet der 1. FC Köln den HSV zum Aufstiegstanz ins heimische Rheinenergie-Stadion. Damit steigt zu Wochenbeginn nicht nur das Duell zwischen den beiden Absteigern der Vorsaison, sondern es heißt eben auch: Erster gegen Zweiter! Für die Gastgeber bedeutet die Partie nicht nur die Chance auf eine Revanche für die 0:1-Niederlage im Hinspiel am 12. Spieltag, sondern auch die Möglichkeit, die Verfolger noch weiter zu distanzieren, als das den "Geißböcken" ohnehin bereits gelungen ist. Zwar musste sich der FC im Nachholspiel am vergangenen Mittwoch gegen den abstiegsbedrohten MSV Duisburg mit einem 4:4-Remis nach zwischenzeitlicher 4:2-Führung begnügen, dennoch haben die Rheinländer bereits vor dem Aufeinandertreffen mit den Rothosen ganze sieben Punkte Vorsprung auf die Verfolger von der Alster. "Wir sind als Mannschaft auf einem guten Weg", weiß auch Trainer Markus Anfang. "Die Ausgangssituation vor dem HSV-Spiel ist insgesamt gut."
Ohne jegliches Pathos, aber mit großer Emotion schilderte Markus Anfang am Freitag die Situation um seinen Vater Dieter, der am vergangenen Mittwoch vor Beginn des Spiel beim MSV im Duisburger Stadion einen Herzinfarkt erlitten hatte und seitdem in der Klinik liegt. Die Situation sei immer noch ernst, aber der Zustand habe sich stabilisiert, berichtete der 44-jährige Trainer des 1. FC Köln. Ihm war vor allen Dingen daran gelegen, allen an der Rettung Beteiligten ebenso zu danken wie den Menschen, die ihre Anteilnahme gezeigt hatten. Seine persönliche Situation schilderte er mit bewegenden Worten: "Ich weiß auch, dass sich viele fragen: 'Warum sitzt du da?' Mein Vater ist durch und durch Fußballer und lebt den Sport. Er hätte sich nichts anderes gewünscht, als dass ich hier sitze und weiter für diesen Sport da bin. Der Sport hat uns so viel gegeben und auch ihm gegeben. Ich weiß, dass mein Papa gewollt hätte, dass ich hier sitze und die Mannschaft auf das Spiel gegen den HSV vorbereite." Ein starker und respektabler Auftritt von Anfang.
„Ich hoffe, nein, ich bin überzeugt, dass wir gegen Hamburg von unseren Fans angetrieben werden und am Ende gemeinsam so jubeln können, wie der HSV das im Hinspiel gemacht hat.“ Trainer Anfang blickt trotz der Sorgen um seinen Vater Dieter (69) mit viel Zuversicht auf den Aufstiegs-Hit gegen Hamburg. Die Spieler haben Riesen-Respekt vor ihrem Trainer, dass er das Team nach dem Herzinfarkt-Drama um seinen Vater von Mittwochabend auf das Spiel vorbereitet. Vor dem Training hatte es eine Team-Sitzung gegeben, in der Anfang die Spieler über die Situation um seinen Vater aufklärte. Timo Horn: „Hochachtung vor dem Trainer, dass er schon wieder auf dem Platz steht und so viel Kraft aufbringt. Auf der einen Seite für seinen Vater da zu sein, auf der anderen Seite uns aufs Spiel vorzubereiten – das ist eine ganz schwierige Situation. Wir haben ihm viel geschrieben und ganz viel Kraft in der Situation gewünscht. Der Trainer hat gesagt, dass das Spiel für uns im Vordergrund steht und wir es angehen sollen, wie jedes andere Spiel und es auch im Sinne seines Vaters ist.“
Höger: „Wir müssen wieder ein anderes Gesicht zeigen“
FC-Profi Marco Höger sprach vor dem anstehenden Spitzenspiel über den HSV und das Spiel beim MSV. Marco Höger über die vier Gegentore in Duisburg: "Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht und nach dem 4:2, als wir das Spiel eigentlich im Griff hatten, waren wir zu nachlässig. Mit der Erfahrung, die wir auf dem Platz hatten, hätten wir seriöser mit der Situation umgehen und es beim 4:2 belassen müssen. Zum Topspiel gegen den HSV und den Saisonendspurt sagt Höger: "Wir müssen schauen, dass wir die nächsten Spiele gewinnen und schnell unsere Punkte holen. Natürlich ist Hamburg ein Spitzenspiel – Erster gegen Zweiter. Aber wir müssen uns auf uns konzentrieren und die Fehler abstellen, die wir gegen Duisburg gemacht haben. Dann bin ich positiv gestimmt, dass wir das Ergebnis für uns gestalten. Hamburg steht auch schon länger auf einem Aufstiegsplatz. In der Rückrunde haben sie zwar das ein oder andere Problem mehr als in der Hinrunde, aber ich glaube nicht, dass sie hier sehr nervös auftreten werden."
FC-Trainer Markus Anfang kehrt nach dem Herzinfarkt seines Vaters auf den Trainingsplatz zurück. Dieter Anfang befindet sich auf dem Weg der Besserung. Offensiv soll es am Montag gegen den HSV gehen. Anfang erzählte rückblickende, daß ihm sein Vater Dieter auch am Wochenanfang einen Zettel hinterlegt, auf dem gestanden habe: „In Duisburg drei Punkte holen.“ Das sei bekanntlich nicht gelungen, weil man sich eine Reihe von Fehlern geleistet habe. Das habe beim schnellen Gegentreffer nach nur 147 Sekunden angefangen und sich über die beiden Treffer nach Freistößen fortgesetzt. „Ich hoffe – nein, ich bin überzeugt –, dass wir gegen den HSV mit unserem Publikum im Rücken besser starten als in Duisburg“, meinte Markus Anfang. Dennoch könne der Punkt, den man durch das 4:4 mitgenommen habe, noch wertvoll sein.
Nach Herzinfarkt-Drama: „Manche Dinge wesentlich wichtiger als Fußball“
Nach dem emotionalen Statement von Markus Anfang zu dem Herzinfarkt-Drama um seinen Vater haben sich am Freitagnachmittag auch erstmals die Spieler zu der schwierigen Situation geäußert. Nach der Trainingseinheit standen Timo Horn und Marco Höger Rede und Antwort. Der FC-Keeper drückte dabei auch seine Hochachtung für den Kölner Trainer aus. Das bevorstehende Topspiel gegen den Hamburger SV wollen die Spieler nun umso konzentrierter angehen. Gegen die Norddeutschen will der Effzeh die Vorentscheidung im Aufstieg – und die Vorkommnisse der letzten Tage so es geht außenvorlassen. „Wir müssen den Spagat hinkriegen zwischen sportlichem Fokus und den persönlichen Dingen“, sagte Höger. Und Horn erklärte: „Der Trainer hat gesagt, dass das Spiel für uns absolut im Vordergrund steht und wir die Partie so angehen sollen, wir jede andere. Ganz im Sinne seines Vaters.“
van Drongelen vor FC-Spiel Aufstieg ist wichtiger als der Pokal
Auf das Handgelenk hat sich Rick van Drongelen vier Zahlen tätowieren lassen. "0115" – die Postleitzahl von Axel (Niederlande). Die Verbundenheit zu seinem Heimatort sagt einiges über die Bodenständigkeit des HSV-Verteidigers. van Drongelen: "Meine Eltern und viele Freunde wohnen dort." BILD: Montag geht's nach Köln. Da trifft der HSV auf den Traum-Sturm der Liga. Simon Terodde, Jhon Córdoba und Anthony Modeste haben zusammen bereits 49?Saison-Treffer. van Drongelen: "Klar, Köln hat mehrere Spieler, die in dieser Liga immer ein Tor schießen können. Das ist diese Saison eine der Stärken der Mannschaft, das hat ihnen bislang sehr geholfen." BILD: Haben Sie Köln häufiger mal gesehen? Wie bewerten Sie das Trio? van Drongelen: "Ich gucke generell viele Spiele, auch Köln. Alle drei schießen Tore, aber als Spieler-Typen sind sie ganz unterschiedlich."
1. FC Köln und HSV treffen sich zu ungleichem Spitzenspiel
Wenn man sich die sportlichen Verantwortlichen des 1. FC Köln und des HSV etwas genauer anschaut, kann man viele Verbindungen entdecken. Hamburgs Vorstandschef Bernd Hoffmann war es zum Beispiel, der 2010 Armin Veh als Trainer zum HSV holte. Veh, heute Geschäftsführer in Köln, hat aber noch andere Verknüpfungen in den Volkspark. Zwischen 1999 und 2001 arbeitete er als Trainer des SSV Reutlingen mit dem Spieler Ralf Becker zusammen. Becker, heute Sportvorstand beim HSV, war es wiederum, der den aktuellen Trainer des 1. FC Köln, Markus Anfang, 2016 zu seiner ersten Profistation als Chefcoach zu Holstein Kiel holte. Die beiden kannten sich noch aus ihrer gemeinsamen Saison 1994/95 als Spieler bei Bayer Leverkusen. Viele Verbindungen beim Topspiel 1. FC Köln gegen den HSV
Der 1. FC Union Berlin kann einfach nicht mehr gewinnen – den 1. FC Köln und den Hamburger SV freut’s. Der ärgste Verfolger der beiden Top-Teams der Zweiten Liga blieb am Freitagabend auch im vierten Spiel in Folge ohne Sieg. Für den Effzeh eine gute Nachricht in schwierigen Tagen. Das 2:2 von Union Berlin gegen Jahn Regensburg am Freitagabend bedeutete: Die Geissböcke werden nach dem 29. Spieltag mindestens neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben – egal, wie das Duell am Montag gegen den HSV endet. Die Nicht-Aufstiegsränge sind nur noch rechnerisch in Reichweite. Am späten Montagabend wird der Effzeh dann wissen, ob er fünf Spieltage vor Schluss bei dann noch maximal zu vergebenden 15 Punkten neun, zehn oder gar zwölf Zähler vor dem dritten Rang liegen wird. Eine komfortable Ausgangslage für die Kölner.
Anthony Modeste markierte bislang in sieben Einsätzen, davon nur zwei in der Startelf, bemerkenswerte fünf Treffer. Trotz dieser starken Quote konnte Modeste seit seiner Rückkehr nach Köln noch nicht vollends überzeugen. Insbesondere der jüngste Startelfeinsatz beim 1. FC Heidenheim (2:0) verlief enttäuschend. Weil Terodde und Cordoba in Duisburg ihre Trefferkonten auf 28 bzw. 16. Saisontore aufstocken konnte und ein formidables Sturmduo bilden, wird Modeste aller Voraussicht nach auch am Montag im Top-Spiel gegen den HSV wieder die Bank drücken müssen. Eine Reservistenrolle gegen die Hanseaten wäre für den 30-Jährigen besonders bitter, zählt der HSV doch zu den absoluten Lieblingsgegnern von Modeste. Sieben Tore erzielte der Angreifer in den bisherigen sieben Begegnungen gegen die Rothosen.
Nach dem Herzinfarkt seines Vaters und einer schweren Zeit versucht der FC-Trainer Markus Anfang die Rückkehr in den Berufsalltag. Der sieht am Montagabend das Topspiel seines 1. FC Köln gegen den HSV vor. Wie er die letzten Tage erlebte und wie er seine Mannschaft auf den Zweitliga-Hit vorbereitet, beríchtete der Coach in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Beim Gegner, der das Hinspiel knapp mit 1:0 gewann, hat Anfang registriert, dass die Mannschaft ihr System umgestellt hat und die Ergebnisse zuletzt nicht so stimmten. Das belegen auch die Fakten. Der HSV hat nur zwei der letzten sieben Zweiltiga-Spiele gewonnen und sogar eine negative Rückrundenbilanz. Die Fans fiebern dem Hit entgegen. Das Stadion ist mit 50.000 Zuschauern ausverkauft, dem Vernehmen nach hätte auch die dreifache Menge an Karten für das Traditionsduell verkauft werden könne. "Es ist definitiv ein besonderes Spiel", weiß Markus Anfang.
HSV zittert vor Top-Spiel in Köln um Einsatz von Lasogga
Dem HSV droht für das Top-Spiel der 2. Liga am Montag beim 1. FC Köln der Ausfall von Pierre-Michel Lasogga. Der Torjäger leidet an einer Adduktorenverletzung. Er fehlte auch am Samstag im Mannschaftstraining und könnte im Top-Spiel am Montag beim 1. FC Köln ausfallen. "Er hat eine Verhärtung der Adduktoren im rechten Oberschenkel. Es wird knapp", sagte Trainer Hannes Wolf, der nach nur einem Punkt aus den letzten drei Partien unter Druck steht. Lasogga ist mit insgesamt 19 Pflichtspieltreffern der gefährlichste Angreifer des DFB-Pokal-Halbfinalisten, der in Köln wohl weiterhin auf Spielmacher Aaron Hunt verzichten muss. Der angeschlagene Kapitän trainierte am Samstag ebenso wie Hee-chan Hwang nur individuell.
Gekommen, um zu spielen Kölns Kainz will noch mehr
Florian Kainz (26) wechselte in der vergangenen Winterpause aus Bremen zum 1. FC Köln. Der Flügelspieler ist seitdem Stammspieler auf dem linken Flügel und hofft nun auf seinen endgültigen Durchbruch in der Domstadt. Köln ist nach Bremen (2016-2019) die zweite Profistation für den Linksaußen in Deutschland. Nachdem Kainz in der Hinrunde in Bremen fast nur noch als Joker oder Bankdrücker eingesetzt wurde, war es Zeit für einen Wechsel. Es habe im Winter mehrere Angebote gegeben, berichtet der Österreicher im Interview mit dem Geißbockecho. Nach "super Gesprächen" mit Markus Anfang habe er sich für Köln entschieden. In Köln beackert der offensivstarke Kainz die komplette linke Seite und muss auch defensiv ordentlich mitarbeiten. Eine Aufgabe, an die er sich durchaus noch gewöhnen muss. Seine Ausbeute mit einer Vorlage in neun Spielen ist sicher noch ausbaufähig, allerdings auch seiner Rolle im System geschuldet. Zuletzt deutete Kainz mehrmals seine Torgefährlichkeit an.
Die SG Wattenscheid 09 zog sich gegen den 1. FC Köln II achtbar aus der Affäre und holte gegen den Favoriten einen verdienten Punkt beim 0:0. Auf eigenem Platz hatte Wattenscheid im Hinspiel ein 1:1-Remis verbucht. Eine Aussage darüber, wer am Ende die Nase vorn haben würde, war nach dem Abpfiff der ersten Halbzeit noch nicht zu treffen. Es ging mit einem Gleichstand in die Kabinen. Wer sich auf einen offenen Schlagabtausch gefreut hatte, wurde enttäuscht. Nachdem bereits in Hälfte eins keine Treffer gefallen waren, stand auch der zweite Durchgang unter selbigem Stern. Am Ende gingen die Mannschaften torlos auseinander.
Spitzenspiel in der 2. Liga Anfang erwartet offensiven HSV
Beim 1. FC Köln hat man sich mittlerweile daran gewöhnt, dass die Aufstiegs-Konkurrenz patzt. Da Union Berlin am Freitagabend auch gegen Regensburg nicht gewinnen konnte (2:2), ist für den FC ein Aufstieg am Ostersonntag in Dresden wahrscheinlicher geworden. Erste Voraussetzung: Der FC bezwingt am Montagabend (20.30 Uhr) den HSV. Trainer Anfang erwartet einen Gegner, der sein Heil in der Offensive suchen wird. „Der HSV muss aufgrund der Punktesituation auf Sieg spielen. Das kann uns entgegenkommen. Wir werden nichts anderes tun, als auf Sieg zu spielen“, sagt Anfang. Die Frage darf erlaubt sein, wie der HSV auf Attacke spielen soll: Lewis Holtby ist in Köln gesperrt, zudem drohen auch Torjäger Pierre-Michel Lasogga (Adduktorenprobleme), Regisseur Aaron Hunt (Rücken) oder Rekonvaleszent Hee-Chan Hwang alle oder teilweise auszufallen.
Bei Holstein Kiel waren sie ein Erfolgsduo: FC-Trainer Markus Anfang und HSV-Sportvorstand Ralf Beckerführten die Störche von der 3. Liga bis in die Relegation zur Bundesliga. Am Montag treffen die beiden im Rhein-Energie-Stadion als Gegner aufeinander. Beckers Gedanken waren in den letzten Tagen schon oft bei Anfang. Der HSV-Boss: „Sportlich ist das natürlich ein wichtiges Spiel am Montag, keine Frage. Aber die Ereignisse in Duisburg haben gezeigt, dass es viel wichtiger Dinge gibt. Die Nachricht von Dieter Anfangs Herzinfarkt war auch für mich ein Schock.“ Becker: „Ich wünsche der ganzen Familie viel Kraft und hoffe inständig, dass es ihm bald wieder besser geht.“ Der Kölner Coach leitete auch am Samstag das Training am Geißbockheim, sein Vater würde sich genau das wünschen. Anfang: „Ich weiß, dass mein Papa will, dass ich die Mannschaft auf den HSV vorbereite.“
Wichtiger Punkt: U21 trotzt Wattenscheid mit Neururer
Die U21 des 1. FC Köln hat ein wichtiges Unentschieden im Abstiegskampf der Regionalliga West errungen. Gegen die SG Wattenscheid 09 kamen die Jung-Geissböcke zu einem 0:0 und hielten damit den direkten Konkurrenten im Tabellenkeller auf Abstand. Von der Tribüne im Franz-Kremer-Stadion aus sah Peter Neururer zu, erst seit einem Monat sportlicher Leiter bei der SG. Die Kölner hätten mit einem Sieg also eine Lücke reißen und für eine Art Vorentscheidung im Abstiegskampf sorgen können. Eine Niederlage hätte den Effzeh jedoch wieder tiefer in den Abstiegssumpf gezogen. Und so war schließlich das 0:0 ein für die Geissböcke besseres Ergebnis als für den Gegner, bei dem Peter Neururer das Ruder übernommen hat. Der Ex-Trainer der FC-Profis saß am Samstag am Geißbockheim auf der Tribüne und muss mit Wattenscheid weiter um den Klassenerhalt zittern.
Zum Abschluss des 29. Spieltages steigt zwischen dem 1. FC Köln und dem HSV das Top-Spiel schlechthin, das die 2. Liga in diesem Jahr zu bieten hat. In Hamburg lieferte der FC sicherlich eine seiner schwächsten Saisonleistungen ab, die sich nun vor eigenem Publikum nicht wiederholen soll. So ist in der Dreierabwehrkette wieder mit dem in Duisburg angeschlagen ausgefallenen Jorge Meré zu rechnen, der seinen wackligen Sobiech verdrängen dürfte. Vor der Abwehr wird voraussichtlich wieder Geis als Sechser fungieren. Dass der in Duisburg bei seinem ersten Startelfeinsatz im Jahr 2019 mit einem Tor und einer Vorlage herausragende Louis Schaub weichen muss, ist indes nicht sicher. Der Österreicher könnte wie in Duisburg mit Drexler ein sehr offensives zentrales Mittelfeld bilden. Hector würde in diesem Fall die linke Außenbahn vom noch nicht überzeugenden Florian Kainz übernehmen. Mit dieser Aufstellung wäre im Vergleich zur Variante mit Hector im Zentrum statt Schaub aber sicherlich ein größeres Risiko verbunden, das wie in Duisburg zu Lasten der defensiven Stabilität gehen würde. Im Angriff werden wohl erneut Terodde und Cordoba den Vorzug erhalten.
Man könnte dieser Tage geneigt sein zu sagen: Der 1. FC Köln steigt auf, der HSV wird aufgestiegen. Die beiden Traditionsklubs und Favoriten in der Zweiten Liga treffen am Montagabend aufeinander. Das Duell könnte aktuell kaum unterschiedlicher sein, obwohl sich die beiden Teams seit Monaten die Tabellenspitze teilen. Nur an sieben von 29 Spieltagen standen der 1. FC Köln und der Hamburger SV in dieser Saison bislang nicht an Rang eins und zwei der Tabelle. Seit dem 13. Spieltag wechselten sich nur noch die beiden Zweitliga-Favoriten an der Tabellenspitze ab. Die Konkurrenz? Meist in Schlagdistanz, aber nie wirklich gefährlich. Der FC und der HSV scheinen unaufhaltsam in Richtung Aufstieg zu streben – und doch auf so grundverschiedene Art und Weise.
Es ist zurzeit das Beste, was die 2. Liga zu bieten hat. Zumindest auf dem Papier. Wenn am Montag der Knaller zwischen Tabellenführer 1. FC Köln und dem direkten Verfolger HSV steigt, weht ein Hauch Bundesliga durch das Rhein-Energiestadion. Doch die Gäste müssen ausgerechnet vor dem Spitzenspiel einen schweren Rückschlag verkraften. Mittelstürmer Pierre-Michel Lasogga (27) wird nicht dabei sein können, wenn nicht noch ein Wunder geschieht. Der beste Angreifer des HSV (19 Pflichtspieltreffer) ist seit mehreren Tagen angeschlagen. Trainer Hannes Wolf dazu: „Pierre hat eine Verhärtung im Adduktoren-Bereich. Die Zeit bis zum Spiel wird knapp.“ Das Kölner Team spielt für den Trainer (wegen Herzinfarkt des Vaters). Anfang: „Ich hoffe, nein, ich bin überzeugt, dass wir gegen Hamburg von unseren Fans angetrieben werden und am Ende gemeinsam so jubeln können, wie der HSV das im Hinspiel gemacht hat.“ Da hatte Hamburg mit 1:0 die Nase vorn. Der Schütze des Siegtreffer hieß damals Lasogga.
Horn: „Wollen gegen den HSV für Vorentscheidung sorgen“
Es ist das Spiel der Spiele der 2. Liga – der 1. FC Köln empfängt den HSV (Mo., 20.30 Uhr). „Hamburg ist ein echtes Highlight“, freut sich Timo Horn. Express traf Kölns Nummer eins im Vorfeld bei seinem größten Hobby: dem Pferdesport. Horns zweijähriges Pferd wird behutsam auf die großen Rennen vorbereitet. „Wenn er irgendwann mal ein paar Rennen gewinnt, wäre das schon ein bleibendes Erlebnis. Die Entwicklung macht mich jetzt schon stolz“, sagt Horn. „Auch beim FC haben wir nie daran gezweifelt wieder aufzusteigen und unser Ziel zu erreichen. Das zeigt sich jetzt auch, indem wir durchziehen, alles dem Aufstieg unterordnen und das am Ende mit aller Macht erreichen wollen.“ Für Horn ergibt sich aufgrund der Tabellensituation eine besondere Ausgangslage. Sollte Union Berlin weiter so schwächeln, könnte die Anfang-Elf bereits am Ostersonntag in Dresden den Aufstieg perfekt machen. „Es ist natürlich das Ziel, es jetzt schnellstmöglich klar zu machen. Dann könnten wir Ostermontag hier beim FC-Renntag den Aufstieg feiern. Das wäre super, ich werde auf jeden Fall da sein.“