Die längste Siegesserie, auf die ein schwerer Absturz folgte
Wenn der 1. FC Köln heute Abend zum Nachholspiel des 26. Spieltags beim MSV Duisburg (Anpfiff um 18.30 Uhr) antritt, können die Geissböcke die Vorentscheidung im Aufstiegskampf herbeiführen. Doch bei allem Rechnen, wann der Aufstieg bereits perfekt sein könnte, darf der Schlendrian beim Effzeh nicht Einzug halten. Das zeigt ein Blick auf die schlingernde Konkurrenz – und ein Blick in die Vergangenheit. Wer am Montagabend das Spiel des Hamburger SV gegen den 1. FC Magdeburg gesehen hat, dürfte seinen Augen kaum getraut haben. Der HSV ließ sich nach einer 1:0-Führung im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten noch die Butter vom Brot nehmen und verlor nach einem Treffer in der Nachspielzeit mit 1:2 (1:0).
Erst knapp zwei Monate ist Anthony Modeste spielberechtigt und schon fünfmal konnte der Franzose einnetzen. Keine schlechte Bilanz, denn der Angreifer hatte eine monatelange Pause. Doch nur zweimal stand Modeste in der Startelf, zu wenig für den 30-Jährigen. Für Markus Anfang ist es allerdings ein schwieriger Balance-Akt, stellt er den Angreifer von Beginn an auf, muss dieser auch abliefern. „Wir müssen ihm Spielzeit geben, damit er seinen Rhythmus findet und wieder an seine Form rankommt“, so der Effzeh-Coach vor der Partie gegen Duisburg. Doch sieht man genauer hin, ist Modeste nicht unbedingt außer Form. Denn in sieben Partien fünfmal zu treffen, da gibt es ganz andere Stürmerleistungen in dieser Saison.
Zurück in Duisburg. Zurück in der Startelf. Zurück ins Rennen um die ewige Zweitliga-Bestmarke. Ausgerechnet bei seinem Ex-Klub beginnt heute der Rekord-Endspurt von Top-Torjäger Simon Terodde. Fünf Tore fehlen dem Kölner bis zum besten Zweitliga-Knipser aller Zeiten (bisher Sven Demandt/121 Tore). Sieben Spiele bleiben. Längst kein Selbstläufer für Terodde. Umso glücklicher war Kölns Bester vor drei Wochen über die Verschiebung des MSV-Spiels, das er damals im Kampf um die Bestmarke wegen einer Mandelentzündung verpasst hätte. Jetzt mischt Terodde mit und darf nach der Bank-Pause in Heidenheim wieder von Beginn an ran. Wichtig, denn bei seinen drei Joker-Einsätzen diese Saison bliebt Terodde am Ende immer torlos. „Wenn wir vermehrt rund um den Strafraum aktiv sind, können Stürmer wie Terodde und Modeste ihre Qualitäten besser ausspielen. Das müssen wir versuchen“, fordert Anfang.
Das muss dem Burschen mal einer nachmachen. Es ist nicht lange her, da war Filip Mladenovic sportlich am Boden. Beim FC am Ende nur durch eine kuriose Micky-Maus-Mütze Gesprächsthema und bei der Folgestation Standard Lüttich in Belgien nach einem Trainerwechsel vom Training verbannt und vom Hof gejagt, heuerte der Linksverteidiger verzweifelt in der polnischen Liga an. Doch bei Lechia Danzig fand Filip sein großes Glück und erlebte sein persönliches Fußballer-Märchen! ,,So muss es sein“, sagt der Serbe, der schon in der Versenkung verschollen war, doch den Kopf nicht hängen ließ. Mit bärenstarken Leistungen und Toren in der Ekstraklasa spielte sich Mladenovic auf der linken Seite fest (27 Einsätze). Die Truppe ist aktuell Tabellenführer, der Meistertitel greifbar nahe! Auch der Pokalsieg ist drin!
FC-Nachholspiel in Duisburg Anfangs Elf für den siebten Sieg in Serie
Gelingt dem 1. FC Köln der nächste Schritt in Richtung Bundesliga-Rückkehr? Ab 18. 30 Uhr ist die Mannschaft von Markus Anfang bei Zweitliga-Schlusslicht MSV Duisburg zu Gast. Mitte März war die Partie des 26. Spieltags wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausgefallen. Nun winkt dem FC im Nachholspiel der siebte Sieg in Folge und damit eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen. Köln hätte dann schon zwölf Punkte Vorsprung auf Platz drei. Drei Änderungen gibt es in der FC-Startelf: Simon Terodde, Louis Schaub und Lasse Sobiech stehen neu in der Anfangsformation. Modeste und Geis rücken dafür auf die Bank, Meré fehlt mit Adduktorenproblemen.
Die heutge Startelf: T. Horn – Sobiech, Höger, Czichos – Clemens, Drexler, Hector, Schaub, Kainz – Cordoba, Terodde
Doppelter Comeback-Wahnsinn: Acht Tore beim Kölner Remis
Spitzenreiter 1. FC Köln hat im Aufstiegsrennen der 2. Liga gegen "Angstgegner" MSV Duisburg einen überraschenden Rückschlag kassiert. Das Team von Trainer Markus Anfang kam im turbulenten Nachholspiel bei den abstiegsbedrohten Zebras nur zu einem 4:4 (1:2) und verpasste es trotz einer Zwei-Tore-Führung, den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf zwölf Punkte auszubauen. Am kommenden Montag empfangen die Kölner (58 Punkte) den Tabellenzweiten und Mitabsteiger HSV (51) zum Spitzenspiel. Nach der Pause (1:2) erwischten die Kölner einen Start nach Maß. Mit drei konsequent vorgetragenen Angriffen zeigten sie ihre Offensivstärke. Die Schlussphase eines packenden Spiels wurde zum offenen Schlagabtausch.
Der 1. FC Köln ist im Nachholspiel beim MSV Duisburg nicht über ein 4:4 (1:2)-Unentschieden hinausgekommen. Nach einer schwachen ersten Halbzeit drehte der Effzeh das Spiel nach der Pause innerhalb von sieben Minuten. Die aufopferungsvoll kämpfenden Duisburger gaben sich jedoch nicht auf und schafften noch den Ausgleich. Damit ist die Siegesserie des FC nach sechs Spielen gerissen. Am Ende hatte der FC durch Chancen von Hector und Czichos in der Nachspielzeit den Sieg noch auf dem Fuß, es blieb jedoch bei der verdienten Punkteteilung.
Fazit Zum Freuen: Den Vorsprung auf Rang drei trotz des Unentschiedens auf zehn Punkte ausgebaut. Zum Ärgern: Eine schwache erste Halbzeit des Effzeh und eine verschenkte zwei-Tore-Führung. Mann des Tages: Louis Schaub mit einem Tor und einer Vorlage bei seinem Startelf-Comeback.
Nur ein Punkt beim Schlusslicht Wilde FC-Achterbahnfahrt endet 4:4
Großes Fußball-Spektakel in Duisburg: Der 1. FC Köln traf beim MSV viermal, kassierte gegen die bislang schwächste Offensive der Liga aber auch vier Gegentreffer. Mit dem 4:4 verpasste es der FC, den Vorsprung auf Rang drei auf zwölf Zähler zu erhöhen. Nach längerer Zeit verschlief Köln mal wieder den Start und lag bereits nach zwei Minuten durch Stoppelkamp hinten. Der FC spielte schwach, kam durch Cordoba aber zum Ausgleich (24.). Zur Pause lag Duisburg durch Fröde (29.) jedoch verdient vorne. Erst nach Wiederanpfiff erwachte der Spitzenreiter, erzielte durch Schaub, Cordoba und Terodde drei Treffer in sieben Minuten. Duisburg brauchte ein paar Minuten, um sich zu fangen. Nach Stoppelkamps Anschlusstreffer zum 3:4 (71.) wackelte die FC-Defensive wieder gewaltig. Wolze traf per direktem Freistoß zum 4:4 (81.).
Köln verpasst siebten Sieg in Serie 4:4! Rasante Partie in Duisburg
Der MSV Duisburg und der 1. FC Köln haben sich im Nachholspiel des 26. Spieltags einen packenden Schlagabtausch geliefert und sich am Ende 4:4 getrennt. Dabei gingen die Zebras zunächst zweimal in Führung, dann drehten die Domstädter im zweiten Durchgang auf - doch der MSV bewies Moral und belohnte sich schließlich mit einem Punktgewinn. Beide Mannschaften waren am Ende platt, hätten in der Nachspielzeit aber beinahe noch den Lucky Punch setzen können. Schnellhardt verfehlte das Tor von der Strafraumkante (90.+1), auf der anderen Seite fing Hajri einen Hector-Querpass in letzter Sekunde vor Terodde ab (90.+2), bei der nachfolgenden Ecke köpfte Czichos knapp daneben (90.+3). So blieb es beim insgesamt verdienten 4:4. Köln empfängt am Montag (20.30 Uhr) den Hamburger SV und hat nun zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
4:4-Spektakel in Duisburg! Köln verschenkt Sieg gegen Schlusslicht
Der 1. FC Köln stolpert in einer völlig verrückten Partie beim Tabellen-Schlusslicht Duisburg. Dabei hatten die Rheinländer kurz nach Wiederanpfiff schon wie der sichere Sieger ausgesehen. Dämpfer statt Vorentscheidung: Spitzenreiter 1. FC Köln hat im Aufstiegsrennen der 2. Liga gegen "Angstgegner" MSV Duisburg einen überraschenden Rückschlag kassiert. Das Team von Trainer Markus Anfang kam im turbulenten Nachholspiel bei den abstiegsbedrohten Zebras nur zu einem 4:4 (1:2) und verpasste es trotz einer Zwei-Tore-Führung, den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf zwölf Punkte auszubauen. Am kommenden Montag empfangen die Kölner (58 Punkte) den Tabellenzweiten und Mitabsteiger Hamburger SV (51) zum Spitzenspiel.
Köln verspielt 4:2-Führung Tor-Spektakel in der 2. Liga!
Tor-Festival mit Verzögerung! Auch der 1. FC Köln kommt auf dem Weg in die Bundesliga ins Stolpern, holt im Nachholspiel nur ein 4:4 bei Schlusslicht Duisburg. Dafür gibt es ein Wahnsinns-Spektakel – mit Verzögerung. Schon nach 106 Sekunden besorgt Stoppelkamp die MSV-Führung. Den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Cordoba (24.) beantwortet Duisburg postwendend mit der erneuten Führung. Fröde haut die Kugel zum 2:1 rein (29.). Rund 6 000 mitgereiste FC-Fans sind total frustriert.´Ihre Laune bessert sich nach Wiederanpfiff aber schnell. Weil es wieder einen Blitzstart gibt – und was für einen! Schaub (47.), Cordoba (53.) und Top-Torjäger Terodde (54.) mit seinem 28. Saisontor drehen das Spiel innerhalb von sieben Minuten komplett! Aus 2:1 wird 2:4. Köln nicht mehr zu stoppen? Doch! Stoppelkamp bringt den MSV wieder heran (71.), bevor Wolze einen Freistoß von der Strafraumgrenze ins Torwart-Eck schlenzt – 4:4! Was für ein Wahnsinns-Spiel!. Der FC verpasst es, seine Mega-Serie auf sieben Siege in Serie auszubauen.
Keine Interviews nach dem Spiel Tragischer Notfall im FC-Umfeld
Im engeren Umfeld des Zweitligisten 1. FC Köln hat es am Mittwoch offenbar einen tragischen Notfall gegeben. Das wurde unmittelbar im Anschluss des Nachholspiels zwischen dem MSV Duisburg und den Kölnern (4:4) bekannt. Aus diesem Grund verzichteten auch beide Clubs auf Spieler- und Trainer-Interviews, wie die jeweiligen Pressesprecher nach Spielschluss mitteilten. Markus Anfangs Vater soll einen Herzinfarkt erlitten haben. Wie es ihm aktuell geht, ist unklar.
Herzinfarkt! Drama um Vater von Köln-Trainer Anfang
Große Aufregung nach dem Nachholspiel in der 2. Liga! Nach dem spektakulären 4:4 zwischen Duisburg und Köln wird kurzfristig die Pressekonferenz abgesagt, beide Teams verzichten auch auf jegliche Stimmen zum Spiel. Die Rede ist von einem „tragischen Notfall im direkten Umfeld des 1. FC Köln“. Auf TV-Bildern ist zu sehen, dass Trainer Markus Anfang (44) aus dem Stadion stürmt. Feuerwehr-Chef Oliver Tittmann begleitet ihn. BILD weiß: Dieter Anfang, der Vater des Coaches, erlitt einen Herzinfarkt. Vor dem Vip-Eingang waren mehrere Feuerwagen vor Ort. Durch die Aufregung nach dem Spiel rückt das Spiel aber ganz weit in den Hintergrund.
Einzelkritik Retter Timo Horn Überragender Rückkehrer Schaub
Timo Horn 3 Rettete sein Team in der 73. Minute die 4:3-Führung. War zuerst sauer über seine Vorderleute, dann entzückt. Und ziemlich machtlos bei den Gegentoren.
Lasse Sobiech 5 Sollte den verletzten Meré ersetzen, schaffte das aber nicht. Im Spielaufbau überfordert. Steigerte sich etwas, hob aber beim 3:4 das Abseits auf.
Marco Höger 4 Zuletzt noch der Ruhepool im Abwehr-Zentrum, hatte auch er zu Beginn Probleme. In Abschnitt zwei meistens souverän.
Rafael Czichos 4,5 Leistete sich ganz früh einen kapitalen Fehler im Spielaufbau, der zum 1:0 führte. Bereitete das 2:4 mit einem druckvollen Pass vor. Hinten aber mit einigen Patzern.
Christian Clemens 4 Kam erst nach der Pause etwas besser in Schwung. Hatte in der 50. Minute die Führung auf dem Fuß. Zuletzt aber stärker.
Dominick Drexler 2,5 Der Kölner Vorlagen-König. Seine perfekte Flanke auf Córdoba war seine 14. Torvorarbeit. Zuvor nicht so stark wie in Heidenheim.
Jonas Hector 3 Rieb sich in vielen Duellen auf. Nahm in Halbzeit zwei das Zepter in die Hand, doch am Ende glitt auch ihm das Spiel aus der Hand.
Louis Schaub 1,5 Großartige Rückkehr: Zeigte seine spielerische Klasse mit der Vorarbeit zum 1:1. Verhinderte in der 35. Minute das 3:1. Und traf kurz nach der Pause sehenswert selbst.
Florian Kainz 4 Setzte vor dem Ausgleich Schaub schön in Szene. Ließ allerdings über seine Seite defensiv viel zu viel zu.
Simon Terodde 2,5 Erlebte einen turbulenten Abend. Erst säbelte vor dem 1:2 über den Ball. Stark dann seine feine Vorarbeit vor dem 2:2. Und – fast selbstverständlich - traf er noch selbst mit seinem 28. Saisontor.
Jhon Córdoba 1,5 Hat einfach einen Lauf. Der Dauerbrenner vergab erst frei das 1:1, die zweite nutzte er aus kurzer Distanz zum 1:1. Per Kopf gelang ihm sogar noch das 16. Saisontor.
Defensiv (noch) nicht bundesligatauglich 4:4 beim MSV zeigt einige Defizite auf
Nach zwei Partien ohne Gegentor musste Timo Horn beim vorherigen Tabellenschlusslicht gleich viermal den Ball aus dem Netz holen, wobei der Keeper nur beim Freistoß zum 4:4-Endstand keine gute Figur abgab. Zur Wahrheit freilich gehört auch, dass der FC gegen Kiel und Heidenheim jeweils nur mit einer ordentlichen Portion Glück die Null halten konnte. Der ehemalige Kieler Czichos agierte häufig fehlerhaft und leistete sich mehrere Ballverluste. Auf der anderen Seite der Dreierkette konnte Sobiech keine Stabilität verleihen. Mehrfach mangelte es ihm am richtigen Timing, was aufgrund der kaum vorhandenen Spielpraxis aber nachvollziehbar war. Unverkennbar allerdings waren auch die Tempodefizite des Innenverteidigers, der damit im Kölner Kader längst nicht alleine dasteht. Auch Czichos, Höger, Geis und Hector zählen nicht zu den schnellsten Akteuren. Lediglich Jorge Meré verkörpert in dieser Hinsicht gehobenes Niveau. Unabhängig vom Verbleib des wohl international begehrten Spaniers muss der FC im Sommer in der letzten Reihe sicherlich nachrüsten. Dies gilt ebenso für das zentrale Mittelfeld. Zudem ist Kainz bislang den Beweis schuldig geblieben, auf der linken Seite eine wesentliche Verstärkung darzustellen.
FC bestätigt: Anfangs Vater erleidet Herzinfarkt – Zustand „sehr ernst“
Das spektakuläre 4:4 (1:2)-Unentschieden am Mittwochabend beim MSV Duisburg wurde vom Herzinfarkt-Drama um den Vater von Markus Anfang überschattet. Unmittelbar nach dem Spiel hatte der FC-Coach von dem Notfall um Dieter Anfang erfahren und ihn in die Klinik begleitet. Aus Respekt verzichteten die Vereine nach der Partie auf sämtliche Medienaktivitäten. Nun hat der 1. FC Köln den tragischen Vorfall bestätigt. „FC-Cheftrainer Markus Anfang hat nach Abpfiff des Nachholspiels am Mittwochabend beim MSV Duisburg umgehend das Stadion verlassen, da sein Vater Dieter während des Spiels einen Herzinfarkt erlitten hatte“, teilte der Verein am Donnerstagvormittag mit. Der Zustand von Anfangs Vater sei „nach wie vor sehr ernst“. FC-Geschäftsführer Armin Veh sagte: „Der gesamte FC wünscht Markus und seiner Familie ganz viel Kraft und seinem Vater alles Gute und dass er wieder auf die Beine kommt. In solchen Situationen wird der Fußball zur Nebensache, jetzt geht es nur um die Gesundheit von Markus‘ Vater."
Simon Terodde auf Rekord-Kurs 4 Treffer fehlen zum nächsten Meilenstein
Simon Terodde trifft in dieser Saison weiter wie am Fließband. Seinen eigenen Torrekord von 25 Treffern in einer Saison hat der 31-Jährige bereits geknackt. Gegen Duisburg erzielte T-Rod Saisontreffer Nummer 28. Vier Buden fehlen dem Angreifer nun für eine neues Bestmarke: Platz eins in der ewigen Torjägerliste der 2. Bundesliga. Beim spektakulären 4:4 (1:2)-Unentschieden beim MSV Duisburg traf Terodde in der 54. Minute zum 4:2. Gegen den Tabellenletzten hätte es die Vorentscheidung sein können, vielleicht sein müssen. Doch in der Schlussphase gaben die Kölner den Sieg noch aus der Hand. Terodde war aber gestern bis auf sein Tor eher blass.
Wildes 4:4 des FC in Duisburg Fußball als Nebensache
Direkt nach Abpfiff des Unentschiedens in Duisburg veränderte eine schlimme Nachricht die Wahrnehmung beim 1. FC Köln, der Fußball rückte in den Hintergrund. Es ist schwer, sich nach den Meldungen nach dem Spiel am gestrigen Mittwochabend auf das Sportliche zu konzentrieren. In solchen Situationen merken wir erst wieder, dass der Fußball eigentlich eine Nebensache ist und alle positiven und negativen Emotionen vergleichsweise unwichtig wirken. Wie der FC heute bestätigte, hat Anfangs Vater auf der Tribüne einen Herzinfarkt erlitten. Wir wünschen ihm, Markus Anfang und der gesamten Familie alles Gute und viel Kraft. Fazit zum Spiel: Durch die jüngsten Ergebnisse der Konkurrenz wähnte sich die Mannschaft vielleicht in einer Komfortzone, aus der sie der MSV allerdings unsanft herausriss. Vielleicht war es vor dem Hintergrund des kommenden Heimspiels gegen den HSV aber auch ganz gut, dass eine allenfalls durchschnittliche Leistung nicht zu einem siebten Sieg in Folge reichte. Nach Abpfiff der Partie lag der Fokus allerdings bekannterweise direkt auf anderen Themen – Fußball ist eine Nebensache.
Wackelabwehr & Offensivpower: Das war gut, das war schlecht
Der 1. FC Köln hat sich in einem wilden Spiel mit 4:4 vom MSV Duisburg getrennt. Beim Tabellenschlusslicht drehte der Effzeh erst einen Rückstand in eine Führung, um den Zwei-Tore-Vorsprung doch noch zu verspielen. So spektakulär die 90 Minuten auch waren, so deutlich deckten sie die Defensivprobleme der Domstädter auf. Doch das Spiel zeigte auch: Wenn Kölns Offensive aufdreht, ist sie kaum zu stoppen. Das Spiel in Duisburg glich einer Achterbahnfahrt. Nach einem verrückten Spielverlauf wollten in den letzten zehn Minuten beide Mannschaft den Sieg. Doch am Ende mussten sich beide Teams mit einem Punkt begnügen, der für die Geissböcke deutlich wertvoller sein dürfte als für die Zebras. Dennoch kann Markus Anfang mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden sein.
Kommentar: Mit dieser Defensive wird es in der Bundesliga schwer
An welchem Datum der 1. FC Köln in die Bundesliga zurückkehrt, das ist nicht das Wichtigste. Hauptsache ist, dass es in Kürze passieren wird. Und dies wird der Fall sein. Am Montag im Spitzenspiel gegen den HSV noch nicht. Nach dem wilden 4:4 in Duisburg ist die Wahrscheinlichkeit geringer geworden, dass der Aufstiegsfall am Ostersonntag in Dresden eintritt. Für die meisten Fans wäre es ohnehin am schönsten, wenn beim darauffolgenden Heimspiel an einem Freitagabend gegen Darmstadt alles perfekt gemacht würde. Die Partie beim bisherigen Schlusslicht Duisburg sollte wohl auch dem Letzten vor Augen geführt haben, dass es mit dieser Defensive im Oberhaus schwer werden dürfte. Ihr fehlt es vor allem an Tempo. Zu ihr gehört auch Torhüter Timo Horn, der schon bessere Spielzeiten absolviert hat. Auch er muss sich steigern. Horn hat das Potenzial dazu. Ob das bei einigen anderen auch der Fall ist, das ist zumindest fraglich.
FC-Faustpfand: Bald treffsicherste Offensive der Zweitliga-Historie?
Das 4:4-Spektakel des 1. FC Köln beim MSV Duisburg hat trotz einer defensiv äußerst wackligen Vorstellung vor allem eines unter Beweis gestellt: Die Kölner Offensiv-Power. Der Tabellenführer der 2. Bundesliga eilt mit großen Schritten in Richtung Wiederaufstieg. Das haben die Domstädter vor allem ihrem treffsicheren Angriff zu verdanken. 5:3 beim FC St. Pauli, 8:1 gegen Dynamo Dresden, 4:0 gegen Greuther Fürth, 4:1 im Rückspiel gegen St. Pauli, 5:1 gegen Arminia Bielefeld, 4:0 gegen Holstein Kiel und 4:4 beim MSV Duisburg. In sieben Spielen dieser Saison hat der 1. FC Köln mindestens vier Tore erzielt – und damit die Offensiv-Qualitäten der Geissböcke untermauert. Tatsächlich hat der Effzeh mit 74 Toren nach 28 Spieltagen nicht nur die mit Abstand meisten Treffer im Unterhaus geschossen. Die Offensivkraft der Domstädter sucht auch historisch gesehen ihresgleichen. Nach 28 Spieltagen erzielte kein Zweitligist mehr Treffer als der 1. FC Köln.
Die Kölner Aufstiegs-Euphorie wird von einem Drama um den Vater von FC-Trainer Markus Anfang (44) überschattet. Beim Nachholspiel in Duisburg (4:4) erlitt Trainer-Papa Dieter während des Spiels auf der Tribüne einen Herzinfarkt. „Der Zustand von Dieter Anfang ist nach wie vor sehr ernst“, teilte der Klub gestern offiziell mit. Nach BILD-Informationen liegt der Vater im künstlichen Koma. Er war nach dem Herzinfarkt reanimiert worden. Die Chronologie der dramatischen Nacht von Duisburg. In der 35. Minute wird ein medizinischer Notfalleinsatz gemeldet. Darin heißt es, dass ein Zuschauer reanimiert werden müsse. Was zunächst niemand weiß: Es geht um Dieter Anfang, der kurz zuvor auf seinem Platz auf der Gegentribüne in Block O zusammengesackt war. Die erste Behandlung wird hinter der Tribüne mit vorgehaltenen Decken durchgeführt. In der 73. Minute wird Veh informiert, der dann direkt nach dem Spielende Anfang informiert. Dieser rennt sofort aus dem Stadion und wird zu seinem Vater gebracht. Kurz nach 23 Uhr verlässt Anfang mit seiner Familie die Klinik, die nur 1,7 Kilometer vom Stadion entfernt ist.
Im immer größer werdenden und ganz besonderen Business Profi-Fußball, der nur zu oft eine aufgeregte Glitzerwelt und ein Jahrmarkt der Eitelkeiten ist, muss schon etwas Ernstes passiert sein, damit Stille herrscht. Und es war etwas Ernstes passiert, das den Fußball in den Hintergrund rücken ließ. Markus Anfang bangt um seinen Vater (Herzinfarkt). In den sozialen Medien war die Anteilnahme groß, viele Fans sprachen dem 44-Jährigen ihr Mitgefühl aus. Dieter Anfang trainierte seinen Sohn bis zur B-Jugend zehn Jahre lang beim KSV Heimersdorf und sitzt heute bei jedem Heimspiel und auch bei einigen Auswärtsspielen der Mannschaften seines Sohnes im Stadion. Ob der Trainer heute an der obligatorischen Pressekonferenz teilnimmt und am Montagabend im Spitzenspiel gegen den HSV (20.30 Uhr) auf der Bank Platz nimmt, war gestern noch offen. Am Donnerstag war am Geißbockheim ohnehin kein Training angesetzt, die nächste Einheit ist für den heutigen Freitag um 15 Uhr geplant. Jorge Meré konnte am Donnerstag wieder individuell trainieren.
Anfang leitet das FC-Training: Wie es jetzt weitergeht
Nach dem Herzinfarkt-Drama um Dieter Anfang, den Vater von Markus Anfang, war bislang unklar, ob der FC-Coach am Freitag an der Pressekonferenz vor dem Topspiel gegen den HSV teilnehmen wird. Genau so offen blieb, ob er die Trainingseinheit am Nachmittag leiten wird. Nun ist klar: Anfang wird in beiden Fällen dabei sein. Nach der Nachmittagseinheit am Freitag trainieren die Geissböcke am Samstag und Sonntag je einmal. Für Anfang dürfte es keine einfache Situation sein. Schließlich muss der FC-Coach seine Mannschaft eigentlich auf das Spiel des Jahres gegen den Hamburger SV vorbereiten. Ob sich der FC-Coach heute Mittag dazu äußern wird, ist allerdings noch offen.
Eigentlich hatten die Verantwortlichen des 1. FC Köln geglaubt, dass die vogelwilden Auftritte ihrer Mannschaft der Vergangenheit angehörten. Zunehmend abgeklärt spielte sie in den vergangenen Wochen, hatte sechs Begegnungen hintereinander gewonnen. Doch ausgerechnet gegen die zuvor das Tabellenende einnehmenden Duisburger fielen die Kölner Spieler in alte Mechanismen zurück. Am Ende reichte es trotz zwischenzeitlicher 4:2-Führung nur zu einem 4:4. Erklärungen, warum es zu dem Rückfall kam, unterließ man von FC-Seite. Doch auch außenstehenden Spielbeobachtern fiel auf, dass der Tabellenführer seine Aufgabe gegen den großen Außenseiter nur phasenweise ernst nahm. Das fing mit dem ersten Rückstand nach 147 Sekunden an und setzte sich beim 1:2 fort, als nach einem Freistoß halbherzig verteidigt wurde. Auch nach der 4:2-Führung kam der MSV zunehmend zu Konterchancen, weil die FC-Profis ungeordnet der Defensivarbeit nachgingen.