Hoffen auf Domino-Effekt Das bedeutet der Maina-Coup für Köln
Im Schnecken-Tempo zum Aufstieg – trotzdem plant Köln längst die Bundesliga. BILD hatte am Montag exklusiv über die anstehende Vertragsverlängerung von Linton Maina (25) berichtet. Sobald der Aufstieg perfekt ist, wird der FC die Personalie mit seinem Top-Vorbereiter (10 Vorlagen, 3 Treffer) bekannt geben. Nur ein Nicht-Aufstieg würde den Deal noch platzen lassen. Durch den Maina-Coup hoffen die Köln-Bosse jetzt auf einen Domino-Effekt! Denn beim FC laufen 2026 insgesamt 13 Arbeitspapiere aus. Deshalb müssen bis zum Sommer in jedem Fall Einzelentscheidungen getroffen werden, damit der Klub danach nicht wieder Spieler (wie z.B. Lemperle/Hoffenheim, Ljubicic/Kandidat in Zagreb) zum Nulltarif verliert. Die Maina-Verlängerung soll ein Zeichen für andere Spieler sein, mit denen Sport-Boss Keller über eine Vertragsverlängerung verhandelt. Allen voran Top-Stürmer Damion Downs (20/Marktwert 5 Mio. Euro), Eric Martel (23/6 Mio.), Max Finkgräfe (21/4 Mio.) und Jan Thielmann (22/4 Mio.). Auch für Leart Pacarada (30) dürfte der Verbleib seines Kumpels Maina ein richtungsweisendes Zeichen sein. Der FC traut Pacarada die Bundesliga zu und plant, auch mit ihm über 2026 hinaus zu verlängern.
Fakt: Keller steht unter Druck. An Finkgräfe baggert längst der VfB Stuttgart. Downs ist mit seinen 10 Saisontoren gleich bei mehreren Klubs auf dem Zettel, auch im Ausland. Mit auslaufenden Verträgen die große Bundesliga-Bühne zu betreten wäre mehr als fahrlässig! Keine FC-Zukunft haben Sargis Adamyan, Steffen Tigges und Florian Dietz. Sie konnten sich weder in der Bundesliga noch in der 2. Liga durchsetzen. Dietz verletzte sich zudem bei seinem Leih-Klub Altach (Österreich) erneut schwer an der Schulter. Die Langzeit-Verletzten Jakob Christensen (23) und Luca Kilian (25) müssen sich zunächst beweisen und werden im Sommer wohl mit auslaufenden Verträgen in die neue Saison gehen. Offen ist auch noch die Zukunft von FC-Star Mark Uth. Klar ist, dass er entweder noch mal verlängert oder seine Karriere beendet. Mit Keller hat es bereits Gespräche gegeben. Uth, der seit Juli 2022 ständig mit Verletzungen zu kämpfen hat, sagt: „Ein Faktor ist auf jeden Fall, wie der Körper sich in den nächsten Wochen anfühlt und ob das alles stabil bleibt.“
Struber-Debatte immer schärfer FC sträubt sich gegen Liga-Wahnsinn
Der 1. FC Köln ist drei Spieltage vor dem Saisonende Tabellenführer der 2. Liga, doch im Umfeld ist kaum ein Fan zufrieden. Trainer Gerhard Struber steht mächtig in der Kritik. Fußball verrückt! Der 1. FC Köln steht unmittelbar vor dem Aufstieg in die 1. Liga, doch glücklich ist rund um das Geißbockheim kaum jemand. Nach der neunten Saisonniederlage (0:1 in Hannover) verschärfte sich der Ton in den sozialen Netzwerken nochmals deutlich. Die Struber-Debatte wird immer schärfer. Ein Fan schreibt auf Instagram: „Der Fußball des FC ist grausam.“ Ein anderer glaubt: „Struber schafft es noch, den Aufstieg zu verhindern.“ Viele fordern sogar einen sofortigen Trainerwechsel. Ein Beispiel: „Der Struber-Fußball ist einfach nur erbärmlich schlecht und das seit Monaten. Grauenhaft. Die letzten Spiele auf jeden Fall ohne Struber.“ Die sportliche Entwicklung sei ein Armutszeugnis, kommentiert ein FC-Anhänger: „Der Trainer hat jeden einzelnen Spieler noch schlechter gemacht und war nie in der Lage einen Plan oder ein System ins Spiel zu bringen. Der Trainer hätte schon länger weg sein müssen.“
Man mag Struber vieles ankreiden können, aber zu den Fakten zählt auch: Damion Downs und Tim Lemperle spielen die beste Saison ihrer jungen Karriere, Linton Maina wurde unter Struber wieder zu einem Unterschiedsspieler, Eric Martel liefert regelmäßig starke Auftritte ab. Und Struber setzt konsequent auf junge Talente – kein Team im deutschen Profi-Fußball gibt aktuell den Youngsters mehr Spielzeit. Der Fan-Frust ist trotzdem riesig – doch der FC ist Tabellenführer und hat den Aufstieg vor der Nase. Im Klub hält man zusammen und trotzt dem Liga-Wahnsinn. In dieser Spielzeit gab es schon etliche Trainerwechsel bei der Konkurrenz – gebracht hat es keinem Klub etwas. Köln steht vorne! Darmstadt (Lieberknecht), Schalke (Geraerts und Fimpel), Fürth (Zorniger, Haas), Regensburg (Enochs), HSV (Baumgart), Hannover 96 (Leitl, Breitenreiter), Hertha BSC (Fiél), Ulm (Wörle), Kaiserslautern (Anfang), Münster (Hildmann) – die Liste ist lang, manche Klubs haben in dieser Spielzeit sogar schon mehrere Trainer verschlissen. Der Erfolg ist überschaubar. FC-Coach Struber war mit der Leistung in Hannover auch nicht zufrieden: „Da steckt viel mehr drin, ich erwarte von der Mannschaft schon eine andere Tonart.“
Der FC-Trainer weiß, dass er es bislang nicht so richtig hinbekommen hat, für Konstanz zu sorgen. Er weiß auch, warum der FC trotzdem vorne steht: „Weil auch die Gegner vieles hergeben. Man sieht ja über den ganzen Saisonverlauf, dass es keiner Mannschaft richtig gelingt, eine Dominanz aufzubauen. Man muss einfach in diesen Phasen, wo es mal besser oder einmal weniger gut läuft, stabil bleiben. Dann muss man daraus lernen und die Dinge gut einordnen.“ Die Leistung in Hannover kann und will er so nicht akzeptieren: „Dass das nicht das erste Mal ist, wissen wir. Es gefällt uns auch nicht. Wir versuchen, mehr und mehr eine Stabilität reinzubringen. Jetzt gilt es, das sauber abzuhaken und nach vorne zu schauen. Wir wissen, dass wir vieles in der eigenen Hand haben und dass wir keinen Gegner auch nur im Ansatz auf die leichte Schulter nehmen können. Wir müssen in jedem Spiel an die eigenen Grenzen gehen, um ins Punkten zu kommen. Wenn das nicht gelingt, muss man Niederlagen hinnehmen.“ Struber (Vertrag bis 2026) weiß aber auch, dass in Köln nach der Saison eine umfassende Analyse der sportlichen Leistung vollzogen wird. Wie fest er danach noch im Sattel sitzt, wird sich zeigen. Köln hat sich aber Kontinuität und erfolgreiche Integration von Nachwuchsspielern auf die Fahne geschrieben.
Jahn-Sportchef Beierlorzer: "Hinterher ist man immer klüger" Abstiegskampf: "Aufgeben ist verboten"
Jahn Regensburg ist so gut wie abgestiegen. Beim letzten Heimspiel der Oberpfälzer gegen Braunschweig richtete sich der Unmut der Jahn-Fans gegen Achim Beierlorzer. Der Sportchef will sich der Verantwortung stellen, wie er im Interview betont. Der SSV Jahn Regensburg ist nach dem 1:1 gegen Eintracht Braunschweig so gut wie abgestiegen. Ein Nichtabstiegsplatz liegt drei Spieltage vor Schluss außer Reichweite und auch der Abstiegsrelegationsplatz ist sechs Punkte weg - bei drei ausstehenden Spielen. Beim Heimspiel gegen die Löwen ließen die Jahn-Fans ihrem Ärger freien Lauf. "Das Regensburger Kasperltheater präsentiert: Achim und seine Marionetten in...Der Absturz des SSV Jahn" war auf einem Banner zu lesen. Für die Regensburg-Anhänger sind vor allem Sportchef Achim Beierlorzer und Trainer Andreas Patz für die sportliche Talfahrt verantwortlich.
Der Aufsteiger hat bislang nur sechs Spiele gewinnen können, 20 Mal gingen die Oberpfälzer als Verlierer vom Platz. Bei Auswärtsspielen konnte nur ein mickriger Punkt geholt werden. Seit dem sechsten Spieltag ist Regensburg Tabellenletzter. Beierlorzer kann diese Kritik nachvollziehen: "Ich stelle mich der Verantwortung und gehe kritisch mit mir selber um", so der Sportchef. Auch er frage sich, warum "viele Personalien nicht so aufgegangen sind, wie wir uns das gewünscht hatten." Hinterher sei man immer klüger. Den Klassenerhalt hat der 57-Jährige allerdings noch nicht abgeschrieben. Beierlorzer hofft noch auf das Fußball-Wunder - und den ersten Auswärtserfolg. Gegner am nächsten Spieltag ist aber ausgerechnet der Tabellenführer. "Aufgeben ist verboten. Die Fallhöhe für den 1. FC Köln ist hoch!", so der 57-Jährige. Auch ihm ist klar, dass es nicht realistisch ist - aber "immerhin möglich".
Gerüchte über Deal mit Leverkusen Interesse an zwei weiteren Bochumern?
Der 1. FC Köln soll sich für drei Spieler des VfL Bochum interessieren. Neben Bernardo sollen auch Tim Oermann und Tom Krauß ein Thema am Geißbockheim sein. Dafür müsste der FC wohl mit Bayer Leverkusen verhandeln. Schon am Freitag könnte Bochums Kampf um den Klassenerhalt vorbei sein. Verliert der VfL in Heidenheim, ist der Relegationsplatz außer Reichweite und der Abstieg besiegelt. Der 1. FC Köln dürfte das Schicksal des Bundesliga-Schlusslichts nicht nur aufgrund seines langjährigen Profis Timo Horn aufmerksam beobachten. Denn neben Bernardo, über den zuletzt bereits spekuliert wurde, sollen die Geißböcke laut der Sport Bild noch zwei weitere Bochumer im Blick haben, die im Falle des Abstiegs nicht zu halten wären: Innenverteidiger Tim Oermann und Mittelfeldakteur Tom Krauß. Oermann soll vor einem Transfer zu Bayer Leverkusen stehen, soll sich mit dem noch amtierenden Doublesieger bereits über einen Vertrag einig sein. Allerdings will Leverkusen das pfeilschnelle Abwehrtalent – mit knapp 36 km/h Platz zwölf in der Bundesliga – direkt wieder verleihen.
Ob es dafür tatsächlich zu einem Deal zwischen den rheinischen Rivalen kommt, steht in den Sternen, passen dürfte Oermann aber tatsächlich. Der 21-Jährige wäre nicht nur eine Verstärkung für die Innenverteidigung, sondern auch eine Alternative für die Rechtsverteidiger-Position, wo ebenfalls Handlungsbedarf herrscht. Krauß wiederum ist aktuell von Mainz nach Bochum verliehen, steht dort noch bis 2027 unter Vertrag. Wobei es für ihn bereits die zweite Leihe dieser Saison ist, in der Hinrunde war der 23-Jährige für den englischen Zweitligisten Luton Town aufgelaufen. Sowohl auf der Insel als auch im Pott zählte und zählt er zu den Stammkräften im zentralen Mittelfeld, kann hier auf der Sechs und auch etwas offensiver zum Einsatz kommen. Bei Bernardo könnten die Chancen auf eine Verpflichtung derweil gestiegen sein. Zuletzt galt Eintracht Frankfurt als Favorit auf die Zusage des im Sommer ablösefreien Verteidigers. Doch mittlerweile sollen die Gespräche zwischen dem Bundesliga-Dritten und dem Brasilianer auf Eis liegen.
Erneut keine Spielzeit für die Neuzugänge Wintertransfer-Bilanz des FC fällt bitter aus
Im Winter hat der FC fünf bis sechs Millionen Euro in drei Neuzugänge investiert. Nachhaltig eingeschlagen hat bisher keiner. Ganz im Gegenteil: In den beiden vergangenen Spielen spielte kein Transfer auch nur eine Minute beim 1. FC Köln: Die Bilanz der Winter-Transfers fällt bitter aus. Rondic und Schmied saßen am Sonntag zum zweiten Mal in Serie 90 Minuten auf der Bank. Gazibegovic fehlt weiterhin verletzt und Racioppi erwischte bei der U21 einen rabenschwarzen Tag. Neuzugang Rondic bekam trotz Rückstandes in Hannover keine Einsatzzeit. Die ist auch ein klares Zeichen von Struber, ein klares Zeichen an Imad Rondic und damit – wenn man so will – auch ein klares Zeichen an Christian Keller. Der Arbeitsnachweis ist bislang nicht so richtig überzeugend. Elf Einsätze hat der Stürmer auf dem Konto, davon vier von Beginn an, einen über 90 Minuten. Auf dem Scorerboard steht bislang ein Tor. Wenig, zu wenig für einen Stürmer – selbst, wenn Christian Keller betonte, dass der Angreifer nicht als Soforthilfe geholt wurde. Die Frage wird erlaubt sein, wofür die Kölner den Stürmer dann geholt und mit einem langen Vertrag ausgestattet haben. Denn, wenn Rondic schon große Probleme in der 2. Liga hat, wie sehen dann wohl die Pläne in der Bundesliga aus?
Gerhard Struber hatte vor einigen Wochen erklärt, der Stürmer brauche noch Zeit. Mittlerweile ist Rondic seit knapp drei Monaten in Köln. Der FC hat für den Angreifer dem Vernehmen nach rund 1,5 Millionen Euro bezahlt. Im Sommer werden die Geißböcke nachrüsten müssen und das eben nicht nur, weil mit Lemperle einer der Kölner Topstürmer den FC verlassen wird. Rondic ist wohl die aktuell größte Enttäuschung einer ohnehin enttäuschenden Transferphase. Auch enttäuschend, weil die Fallhöhe nach einem Jahr Registirerungsverbot sicherlich besonders hoch ist. Eingeschlagen hat kurz vor Saisonende keine der Neuverpflichtungen. Im Gegenteil, das Gesamtfazit der Wintertransfers läuft jetzt schon auf ein mageres hinaus. Sicherlich auch, weil sich mit Jusuf Gazibegovic der vermeintliche Königstransfer verletzt hat. Auch, aber nicht nur. Denn der Bosnier hatte ebenfalls mit Eingewöhnungsproblemen zu kämpfen. Wirklich überzeugt hat Gazibegovic bei seinen Einsätzen nicht. Eine solide Rolle spielte dagegen Joel Schmied. Der Innenverteidiger profitierte aber auch von den Ausfällen der Kölner Innenverteidiger. Sind Hübers und Heintz fit, bleibt für Schmied in der Viererkette nur die Rolle des Bankdrückers und in der Dreierkette würde bei voller Besetzung wohl der Sechser Eric Martel den Vorzug erhalten. Am Sonntag blieb auch der Schweizer ohne Einsatz, zum zweiten Mal in Folge. Auch dieser Transfer Fragen auf. Denn für Schmied soll der FC wohl sogar um die zwei Mio. Euro bezahlt haben.
Insgesamt hat Köln im Winter zwischen fünf und sechs Millionen Euro in drei neue Spieler investiert. Viel Geld für Akteure, die zuletzt nicht zum Einsatz kamen. Bei Anthony Racioppi wurde eine Leihe vereinbart. Angeblich mit Kaufoption. Im Testspiel gegen Verl sorgte die Nummer zwei auch für Eigenwerbung. Eine fest Verpflichtung wäre denkbar. Allerdings war der jüngste Auftritt bei der U21 alles andere als beeindruckend. Für die insgesamt doch maue Transferphase gibt es Gründe. Unter anderem kurzfristig geplatzte Deals. Dennoch werden sich auch die Kölner Verantwortlichen mehr von ihren Neuverpflichtungen versprochen haben. Der Blick der FC-Bosse wird bereits nach vorne gerichtet sein. Denn die nächste Transferphase steht kurz bevor. Die Kaderplanung für die Bundesliga wird eine Mammutaufgabe werden. Denn dass der aktuelle Kader seine großen Schwachstellen hat, hat der vergangene Sonntag gezeigt. Diese Mannschaft wird es in der Bundesliga sehr schwer haben. Ob die Wintertransfers eine Rolle spielen können, wird sich erst noch zeigen müssen.
Trainer-Rätsel: Warum setzte der FC diese Struber-Ankündigung nicht um?
Der 1. FC Köln hat sich in Hannover die Chance auf einen Heim-Aufstieg gegen Jahn Regensburg durch die Lappen gehen lassen. Besonders die passive, mutlose Spielweise verwunderte – nicht zuletzt wegen Gerhard Strubers Aussagen.
Es klang durchaus nachvollziehbar, was Gerhard Struber vor dem Spiel in Hannover sagte. Nach dem Rauswurf von André Breitenreiter hatte der Chefcoach des 1. FC Köln erklärt: „Auf uns kommt eine nicht so durchschaubare Situation zu, weil wir nicht wissen, was das neue Trainerteam machen wird.“ Seine Schlussfolgerung: „Das ist ein Spiel, bei dem wir einmal mehr sehr stark bei uns selber sein müssen. Wir sind fokussiert auf unsere Themen und Prinzipien des Fußballs.“
Nur war auf dem Rasen hiervon letztlich wenig zu sehen. Statt an den souveränen und kontrollierten Fußball gegen Münster anzuknüpfen, statt mutig nach vorne zu spielen, agierte der FC in einer veränderten Grundordnung weitaus passiver als noch sieben Tage zuvor. Es wirkte, als wolle man sich doch am Gegner ausrichten – ohne zu wissen, was dieser vorhat. Hübers: „Deswegen war es passiver“
„Wir wussten heute nicht zu 100 Prozent, was auf uns zukommt. Wir hatten uns eigentlich gut eingestellt, aber haben uns schwergetan, das umzusetzen“, sagte Marvin Schwäbe nach Abpfiff – wobei es laut Strubers Ankündigung vor dem Spiel, den Fokus auf die eigenen Stärken zu legen, gar nicht so entscheidend hätte sein dürfen, was genau den FC in Hannover erwartet.
Warum sich die Kölner für einen anderen Matchplan als beim erfolgreichen Heimspiel gegen Münster – zwei Sechser und nur eine Spitze, dazu ein weniger hohes Anlaufen – entschieden, blieb ein Rätsel. „Es war ja nicht der gleiche Gegner“, erklärte Timo Hübers in der Kurzfirm und meinte zudem: „Wir haben es schon probiert, aber gemerkt, dass wir keinen Druck drauf bekommen. Deswegen war es ein bisschen passiver als die letzen Wochen.“ Tabellenführung darf nicht täuschen
Der Kapitän ergänzte: „Hannover hat es ganz gut gemacht und wir nicht. Sie haben viel mutiger gespielt, die Eins-gegen-eins-Duelle für sich entschieden.“ Auch das waren überraschende Umstände, wo es für Hannover in dieser Saison doch quasi um nichts mehr geht.
Christian Keller sah die Gründe für die Niederlage nicht im Matchplan verankert, rätselte vielmehr über die Leistungsschwankungen einzelner Akteure. „Oft kann man mannschaftstaktisch etwas finden, heute war es eher auf individueller Ebene, weil zu viele Jungs nicht ihren besten Tag hatten.“
Dennoch dürfte es auch für den Sportchef ein Ärgernis sein, dass in dieser Saison keine konstante Entwicklung zu erkennen ist und fortwährend nach einer Balance gesucht wird – darüber kann die Tabellenführung nicht hinwegtäuschen, das wird zu analysieren sein.
Der schlechteste Tabellenführer, früher Aufstieg unwahrscheinlich – und doch gute Aussichten für den FC
Drei Spiele stehen für den FC noch aus und bei vier Punkten Vorsprung auf Rang drei ist der Aufstieg zum Greifen nahe. Mehr aber eben auch noch nicht. Am Wochenende ist der frühzeitige Gang in Liga eins sehr unwahrscheinlich, die Bilanz der Saison ist erstaunlich schlecht. Und doch sind die Aussichten gut für den 1. FC Köln: Das sollte den Kölnern Hoffnung machen.
Noch nie hatte ein Tabellenführer weniger Punkte nach dem 31. Spieltag. Der Vorsprung auf Rang vier ist ebenfalls nicht sonderlich komfortabel. Und doch sind die Aussichten gut beim 1. FC Köln: Das sollte den Kölnern Hoffnung machen. Gerhard Struber wirkt ratlos beim Spiel des 1. FC Köln gegen Hertha BSC
Der Blick auf die Tabelle ist für die Kölner aktuell noch beruhigend. Vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz stehen da nach dem 31. Spieltag. Eigentlich ein komfortables Polster, das bereits zu der ein oder anderen Wahrscheinlichkeitsrechnung verlockt. Unterm Strich ist die Bilanz eine erstaunliche. Die Kölner fuhren in den vergangenen vier Spieltagen vier Punkte ein und erstaunlicherweise kaum an Vorsprung eingebüßt. Es bleibt weiter bei dem Eindruck, dass keine Mannschaft so richtig aufsteigen will, zumindest die Qualität nicht für eine frühzeitige Entscheidung aufbringt. Auch deswegen kommt das Führungstrio auf ein beachtlich schlechtes Punktekonto. Allen voran der Spitzenreiter. Noch nie hatte ein Tabellenführer nach dem 31. Spieltag weniger Zähler auf dem Konto. Insofern ist es auch schwer, Wahrscheinlichkeiten über einen Aufstieg anhand der vergangenen Jahre auszurechnen.
Sechs Spiele am Wochenende entscheidend
Auch an diesem Wochenende ist die frühzeitige Rückkehr ins Oberhaus eher unwahrscheinlich. Der FC ist die einzige Mannschaft, die den Aufstieg perfekt machen kann. Allerdings muss dafür schon sehr viel zusammenkommen. Insgesamt sechs Spiele entscheiden über einen möglichen direkten Aufstieg der Geißböcke. Grundvoraussetzung ist der Erfolg der Kölner über Regensburg. Nur mit einem Sieg besteht an diesem Wochenende überhaupt die Chance, dass es jetzt schon eine Liga hochgeht. Dieses Szenario kann aber auch schon am Freitag beendet sein. Denn für einen direkten Aufstieg muss der 1. FC Magdeburg verlieren. Und der FCM erwartet das Kellerkind aus Münster im eigenen Stadion. Spielt das Team aus Sachsen-Anhalt remis oder gewinnt, ist die Aufstiegsparty bereits verschoben.
Im Parallelspiel kann auch der SC Paderborn als Party-Crasher auftreten. Die Ostwestfalen dürfen auf Schalke maximal remis spielen, um die Geißböcke im Saisonendspurt nicht mehr abfangen zu können. Am Samstag gilt die gleiche Konstellation für Fortuna Düsseldorf im Auswärtsspiel bei Braunschweig. Mit einem Unentschieden bleibt der verfrühte Aufstieg am Wochenende im Rennen. Gewinnt Düsseldorf, ist für den FC warten angesagt. Warten müssen die Kölner so oder so auf den Sonntag. Denn auch dort haben zwei Mannschaften die Chance, dem FC die Aufstiegssuppe zu versalen. Die SV Elversberg darf gegen den 1. FC Nürnberg nicht gewinnen und der 1. FC Kaiserslautern nicht beim Karlsruher SC. Sechs Spiele machen also den Unterschied. Wichtig wäre ohnehin ein Sieg der Geißböcke gegen Regensburg. Sonst würde der Druck noch einmal heftig ansteigen.
Sollte es am Wochenende noch nicht klappen, macht die Geschichte der 2. Bundesliga Hoffnung. Denn noch nie ist ein Tabellenführer des Liga-Unterhauses auf Rang vier abgerutscht. In den vergangenen vierzig Jahren war auch immer der zweite Platz sicher. Doch es gibt auch warnende Beispiele. So führte Holstein Kiel 20/21 die 2. Bundesliga sogar nach dem 32. Spieltag mit vier Punkten Vorsprung an, rutschte noch auf Rang drei ab und verlor dann die Relegation – bekanntlich gegen den FC. Viele Gründe sprechen für den FC
Dem FC dürfen gleich mehrere Faktoren für den Endspurt Hoffnung machen. Das Restprogramm ist sicherlich nicht das einfachste, allerdings hat es die Konkurrenz schwerer erwischt. Alleine der 1. FC Magdeburg bekommt es noch mit den direkten Konkurrenten aus Paderborn und Düsseldorf zu tun. Neben dem HSV hat mittlerweile Elversberg das vermeintlich leichteste Programm. Zudem kehren bei den Kölnern nach und nach die verletzten Leistungsträger für den Endspurt zurück. Auch, wenn es am vergangenen Sonntag nicht danach aussah, der FC verfügt zudem über die Offensive, die die meisten Abschlüsse und viele Großchancen herausspielt und in der Rückrunde über die sicherste Defensive. Zudem steht aktuell der beste Keeper der Liga zwischen den Kölner Pfosten. Da sich die Konkurrenz die Punkte ebenfalls abnimmt, ist das Polster wohl das größte Faustpfand. Nur das müssen die Geiböcke erst einmal verteidigen.
Heißer Saison-Abschluss droht gegen Lautern Fan-Frust schon zwei Wochen vorher
Geht es nach dem 1. FC Köln, dann ist am 34. Spieltag der 2. Liga bereits die Luft raus. Für den FC kommt es zum Kracher-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, der aktuell noch immer im Aufstiegsrennen mitmischt. Im Bestfall hat der FC dann den Aufstieg schon sicher. Die ganz große sportliche Brisanz wäre in diesem Fall aus der Partie genommen. Als Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung auf Relegationsrang drei müssen Trainer Gerhard Struber und sein Team nur noch zweimal ihre Hausaufgaben machen, um beim Anpfiff am 18. Mai 2025 (15.30 Uhr) schon in Feierlaune zu sein. Im schlimmsten Fall droht aber auch ein ganz heißes Aufstiegs-Finale. Der FCK lauert als Jäger schließlich ebenfalls noch auf seine Bundesliga-Chancen – und blickt mit entsprechender Euphorie auf das Gastspiel im Rhein-Energie-Stadion. Die Roten Teufel sind derzeit nur Siebter, liegen mit ihren 49 Punkten aber nur einen Zähler hinter Platz drei. Heißt auch: Gewinnt Lautern nun ebenfalls zweimal in Folge oder die Konkurrenz patzt, wie zuletzt üblich, ist am 34. Spieltag in Köln noch alles möglich.
In dieser Hoffnung herrscht beim leidgeprüften Anhang der Pfälzer offenbar Einigkeit. Der Ticket-Vorverkauf für das Spiel in Köln sprengte alle Erwartungen, übertraf dabei sogar das Interesse an den Karten für das Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen im Berliner Olympiastadion im vergangenen Jahr. Über ihre Vereinskanäle teilten die Lauterer am Mittwoch mit: „Unser Auswärtskontingent für den Saisonabschluss in Köln ist nach wenigen Minuten ausverkauft – klar. Aber: Über 100.000 Menschen waren in der Warteschlange für das begrenzte FCK-Kontingent, mehr als beim Vorverkauf fürs Pokalfinale 2024.“ Rund 5000 glückliche Fans sicherten sich am Ende Tickets für den Gäste-Bereich auf der Nordtribüne und im Block O11 in Müngersdorf. Angesichts der gewaltigen Zahl von Anfragen hätten die Blöcke aber auch 20-mal gefüllt werden können – oder das komplette Rhein-Energie-Stadion gleich zweimal. Dass mit 95.000 Leuten die überwältigende Mehrheit glücklos geblieben war, sorgte natürlich auch für viel Frust bei enttäuschten Fans. Das wurde etwa bei Facebook deutlich, wo viele verärgert unter dem Beitrag ihres Klubs kommentierten. Einen freien Verkauf für Karten in anderen Stadienbereichen gibt es in Köln nicht.
Friedhelm Funkel im Interview „HSV und Köln steigen auf, wenn…“
Friedhelm Funkel kennt sich im Aufstiegskampf aus. Der 71-Jährige ist als Trainer sechsmal in die Bundesliga aufgestiegen und stellte dadurch einen Rekord auf. Im Interview mit LIGA-ZWEI.de analysiert er den Aufstiegskampf.
Herr Funkel, keiner der Top-6-Mannschaften der 2. Liga hat am vergangenen Wochenende gewonnen. Hängt das möglicherweise mit den Nerven zusammen?
Ja, ich glaube schon, dass bei der einen oder anderen Mannschaft die Nerven eine Rolle spielen. Das dürfte letztendlich der Grund dafür sein, warum einige Mannschaften einfach nicht mehr gewinnen. Das könnte allerdings am Wochenende schon wieder ganz anders aussehen. Insgesamt ist die aktuelle Konstellation einmalig. Ich habe zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nie erlebt, dass die Mannschaften zwischen Tabellenplatz 4 und 7 punktgleich sind – und nur einen Punkt Rückstand auf den Tabellen-Dritten 1. FC Magdeburg haben.
Ihr Aufstiegs-Tipp war vor einigen Wochen der 1. FC Köln und der HSV. Die beiden Mannschaften belegen auch weiterhin die Aufstiegsplätze. Allerdings hat der HSV aus den letzten drei Spielen nur einen Punkt geholt. Der 1. FC Köln gewann nur eines der letzten vier Spiele. Steigen diese beiden Mannschaften trotzdem auf?
Ja, ich bleibe natürlich bei diesem Tipp. Die Mannschaften, die dahinterstehen, haben ja ebenfalls nicht gewonnen. Ich glaube, der HSV und Köln steigen auf, wenn sie aus den letzten drei Saisonspielen jeweils vier Punkte holen. Ich glaube nämlich nicht, dass eine der Mannschaften zwischen Tabellenplatz 3 und 7 alle drei Saisonspiele gewinnt. Das kann ich mir nicht vorstellen.
Nehmen wir einmal an, HSV und Köln steigen tatsächlich auf. Es gibt viele kritische Stimmen von Fans und Medien, die behaupten, diese Mannschaften würden daraufhin direkt wieder absteigen…
Es wird oft behauptet, dass Aufsteiger keine Chance haben. Aber das stimmt nicht. Die Kader der jeweiligen Mannschaften verändern sich. Aber es gab schon viele Aufsteiger, denen der sofortige Abstieg prophezeit wurde. Das war früher bei Mainz oder Augsburg genauso. Und die spielen heute noch in der Bundesliga. Beim 1. FC Heidenheim haben alle gesagt, die würden nach einer Saison sofort wieder absteigen. Und auch der FC St. Pauli dürfte in dieser Saison die Klasse halten, obwohl das viele nicht erwarten haben. Kein Aufsteiger ist chancenlos. Klar ist aber, dass auch für Köln und den HSV das Ziel nur der Klassenerhalt wäre.
Zurück zum Aufstiegskampf: Sie haben gerade angesprochen, wie eng die Tabelle ab Rang 3 ist. Haben Sie einen Favoriten für den Relegationsplatz?
Das ist ganz schwierig. Magdeburg hat momentan die Pole-Position, aber sie haben am vorletzten Spieltag ein Auswärtsspiel in Paderborn und am letzten Spieltag ein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das könnten die entscheidenden Spiele sein. Von der SV Elversberg spricht gefühlt niemand. Aber sie haben auswärts 22 Punkte geholt. Das ist enorm viel. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Elversberg auf Platz 3 landet, weil eigentlich niemand damit rechnet. Viele rechnen eher mit Kaiserslautern und Düsseldorf. Die haben natürlich auch ihre Chance. Es ist schwer vorauszusehen.
Sogar der Karlsruher SC ist durch den Auswärtssieg beim Hamburger SV wieder bis auf drei Punkte an den Relegationsplatz herangerückt…
Das stimmt. Der KSC rechnet sich bestimmt Chancen aus. Aber sie müssten fünf Mannschaften überholen, um auf Platz 3 zu landen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber sie werden bei diesem Derby verdammt heiß sein. Ich habe das Derby letzte Saison selber mit Kaiserslautern erlebt und 0:3 verloren.
Jahn Regensburg vor dem FC-Spiel “Wollen gewinnen, egal was passiert”
Am 32. Spieltag reist der SSV Jahn im vorletzten Auswärtsspiel zum Tabellenersten 1. FC Köln. Vor dem Spiel am Samstagabend (Anstoß 20.30 Uhr) sprach Chef-Trainer Andi Patz auf der Pressekonferenz über…
das Personal: “Die vier Langzeitverletzten Bene Saller, Oscar Schönfelder, Christian Schmidt und Louis Breunig stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Es freut uns, dass Christian Schmidt in der zweiten Mannschaft die ersten Einsatzminuten nach seiner schweren Knieverletzung absolvieren konnte. Für den Rest der Saison fällt leider auch Kai Pröger aus, der sich im Spiel gegen Braunschweig einen Teilanriss des Innenbands zugezogen hat. Zudem hat Max Meyer einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten. Für Samstag steht noch ein Fragezeichen hinter Dejan Galjen, der beim Spiel in Magdeburg einen Schlag aufs Schienbein bekommen hatte. Er trainiert individuell, aber wir müssen schauen, ob er noch ins Mannschaftstraining einsteigen kann und damit eine Option für das Wochenende ist. Alle anderen sind an Bord.”
das 1:1 im letzten Spiel gegen Eintracht Braunschweig: “Der Punkt war zu wenig und hat sich eher wie eine Niederlage angefühlt. Wir haben aber wenig zugelassen, waren griffig im Anlaufverhalten und haben gut gestanden. Diese Mittel und diese Herangehensweise werden wir auch in Köln brauchen.”
die Vorbereitung auf Köln: “Wir sind gut in die Woche reingestartet und die Jungs sind voll motiviert. Ich habe ihnen gesagt, dass sie daran denken sollen, wie sie auf dem Platz wahrgenommen werden wollen. Die Rollen sind klar verteilt: Der Top-Favorit gegen den klaren Außenseiter. Niemand wird damit rechnen, dass wir dort etwas holen, das kann unser Vorteil sein. Vor dieser Kulisse wollen wir unsere Leistung bestmöglich abrufen, alles investieren und punkten.”
die Tabellensituation: “Wir werden, egal was an dem Spieltag vorher passiert, den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir sind Sportler und wollen unsere Spiele gewinnen. Die Lage ist uns klar, aber wir schauen nicht auf die anderen, sondern bereiten uns auf unser Spiel vor und wollen das bestmöglich bestreiten.”
den Gegner 1. FC Köln: “Köln ist die Mannschaft mit den meisten Abschlüssen in der Liga und liegt auch bei den Großchancen weit vorne. Sie sind eine spielstarke Mannschaft und schalten schnell um. Im Hinspiel hier im Jahnstadion Regensburg hat man gesehen, was für eine individuelle Klasse sie haben, aber man hat auch gesehen, dass wir in der Lage sind, sie in Schach zu halten und dagegenzuhalten. Wir fahren dort hin, um zu punkten.”
1. FC Köln holt Ajani für die U23 "Kann mit hoher Qualität vorangehen"
Der 1. FC Köln hat Marvin Ajani für seine zweite Mannschaft verpflichtet. Der 31 Jahre alte Rechtsverteidiger wechselt von Teutonia 05 Ottensen in die Domstadt und soll ab Sommer nach den Karriereenden von Marco Höger und Stephan Salger eine wichtige Rolle als Führungsspieler im Team übernehmen. „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe beim FC und bin sehr dankbar, dass der Verein mir das Vertrauen schenkt, unsere Talente mit weiterzuentwickeln“, so der Neuzugang. Lukas Berg, Bereichsleiter Nachwuchsfußball beim FC, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Verpflichtung von Marvin, da wir mit ihm genau das gesuchte Profil gefunden haben. Wir hatten uns fest vorgenommen, einen erfahrenen Führungsspieler für die Außenverteidiger-Position zu finden, der auf und neben dem Platz mit hoher Qualität vorangehen kann, zu unserer Spielidee passt und zudem einen regionalen Bezug hat – Marvin vereint diese Komponenten.“
FC sucht auf allen Positionen: Diese Spieler sind ablösefrei
Sollte der 1. FC Köln den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen, müssen die Geißböcke ihren Kader deutlich verändern. Der FC sucht praktisch auf allen Positionen nach Verstärkungen. Aber wer kommt infrage?
1. FC Köln vs. Regensburg: Eigentlich klare Verhältnisse – doch in dieser wichtigen Statistik ist der FC schlechter
Wenn die Kölner am kommenden Samstag auf Jahn Regensburg treffen, dann sind die Rollen klar verteilt. Das waren sie in der Vergangenheit auch, doch die Erinnerungen an den Jahn sind bei den Geißböcken nicht die besten.
Am Samstagabend kämpft Jahn Regensburg gegen den direkten Abstieg, der FC um den Aufstieg. Rein tabellarisch sollten die Fronten eigentlich geklärt sein – eigentlich. Denn in einigen wichtigen Statistiken steht der FC schlechter da. Das Duell gegen Regensburg wird kein Selbstläufer für den 1. FC Köln.
Gerhard Struber gerät bei den Fans des 1. FC Köln zunehmend in den Fokus
Keine Dominanz im Spiel, durchwachsene Leistungen, die fehlende Konstanz – die Trainer-Mängelliste der Anhänger der Geißböcke ist lang. Gerhard Struber steht bei den Fans des 1. FC Köln in der Kritik. Dabei führen die Geißböcke die Tabelle an und können am Samstagabend den nächsten Schritt Richtung Bundesliga machen. Eine gewisse Parallelität der Historie ist schwer von der Hand zu weisen. Und die Geschichte jährte sich in der vergangenen Woche. Am 27. April 2019 sah die damalige Sportführug den angestrebten Aufstieg massiv gefährdet. Die Kölner hatten gerade vier Spiele in Serie nicht gewonnen, führten die Liga aber weiterhin souverän an und der Vorsprung vor dem Relegationsplatz betrug sechs Punkte, bei neun noch zu holenden. Und obwohl das Restprogramm mit den Abstiegskandidaten aus Fürth und Magdeburg sowie den bereits gesicherten Regensburgern durchaus machbar erschien, reagierten die Kölner Verantwortlichen, zogen die Reißleine und entließen den gebürtigen Kölner Markus Anfang. Sechs Jahre später führen die Geißböcke das Tabelau erneut an, mit vier Zählern weniger als damals und zwei Punkten weniger Vorsprung auf den Relegationsplatz. Das Restprogramm könnte auf ein Entscheidungsspiel am 34. Spieltag hinauslaufen.
Diskrepanz zwischen Tabelle und Leistung
Die Situation ist ähnlich und die Kritik an Kölns aktuellem Coach wächst unter den Fans. Doch obwohl der Trend der 2. Bundesliga ganz offensichtlich zu einem Trainerwechsel auf der Zielgeraden geht, sitzt Gerhard Struber beim FC fest im Sattel. Das hat verschiedene Gründe. In erster Linie haben die aktuellen Verantwortlichen das Vertrauen in den Coach nicht verloren. Und unterm Strich gibt der Erfolg dem Trainer ja auch recht. „Als ich kam, haben rund um den Club manche geglaubt, der FC wird bis in die dritte Liga durchgereicht“, sagte Gerhard Struber nun in einem Interview der „Bild“. Davon ist Köln als Tabellenführer kurz vor Schluss weit entfernt, nur war zu dem Zeitpunkt als die Sorge des „Durchreichens“ in der Tat die Runde machte, noch gar nicht klar, mit welchem Kader der FC in die kommende Spielzeit starten würde. „Jetzt ist die Erwartungshaltung eine andere: Das einzige, was zählt, ist der Aufstieg“, so Struber.
Trotz des Registrierungsverbots sind die Kölner mit dem wertvollsten Kader der Liga in die Saison gegangen und bis auf Jeff Chabot und Davie Selke haben auch keine Leistungsträger den Verein im Sommer verlassen. Der FC ist also mit einem Gros des Bundesliga-Teams in der 2. Liga unterwegs. Insofern ist die Erwartungshaltung der Fans verständlich. Und die ist eben nicht nur an die Tabelle geknüpft. Denn es besteht eine durchaus große Diskrepanz zwischen der Tabellensituation und dem Fußball, den die Kölner in dieser Saison über weite Strecken anbieten. Zu Beginn der Spielzeit war der Offensivfußball attraktiv, doch es fehlte die finale Durchschlagskraft, dafür waren die Leistungen in der Defensive vogelwild, die Hintermannschaft löchrig. Struber fand einen Schlüssel, zumindest Zweiteres zu stabilisieren – auf dem Tableau.
FC weit entfernt von der Erwartung der Fans
Der tiefere Blick in die Statistik zeigt jedoch, dass sich in der Defensive eben dann doch gar nicht so viel verändert hat. In erster Linie hat sich die Gegentor-Effizienz zu Gunsten der Geißböcke verschoben, während die xGoals-Werte, die Torschüsse und Großchancen der Gegner etwa gleich geblieben sind. Dafür ist die Attraktivität und die Dominanz auf der Strecke geblieben. Der FC tut sich gegen die direkte Konkurrenz schwer, überlässt dem Gegner viel zu oft den Ball und das Spiel. So darf die Gelb-Rote Karte gegen Leart Pacarada am vergangenen Wochenende nicht darüber hinwegtäuschen, dass der FC in der ersten Halbzeit tief in die Defensive gedrängt agierte, sich nur eine Chance erstpielt hat. Und das eben nicht zum ersten Mal in dieser Saison und eben auch nicht nur gegen Topteams. Gegen die vermeintlich Kleinen war der FC auch einige Male weit entfernt von attraktivem, dominanten Fußball, dem man von einem Spitzenreiter erwartet.
Schwere Voraussetzungen
Kein neues Szenario für den Kölner Trainer. Denn auch bei seiner letzten Station in Salzburg fehlte es vielen Anhängern an Offensivspektakel, am bei RB gelebten attraktiven Offensivfußball, einer Dominanz, die ein wertvollster Kader der Liga nunmal verspricht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Struber beim FC mit einem Kader arbeiten muss, den er zu Beginn seiner Amtszeit nicht beeinflussen konnte. Ein Kader, der aus einer desaströsen Spielzeit kam. Die Transfersperre hat ein Nachjustieren im vergangenen Sommer unmöglich gemacht. Und dennoch hätten sich viele Fans eine klarere Handschrift des Trainers gewünscht. Die Kölner stehen nach dem 31. Spieltag dennoch an der Tabellenspitze. Das hat sicherlich nichts mit Zufall und auch nicht viel mit Glück zu tun. Es hat aber ganz sicher auch damit zu tun, dass die Konkurrenz ebenfalls keine Konstanz in ihre Leistungen bekommt.
Die fehlende Dominanz, Konstanz und Attraktivität im Kölner Fußball, durchwachsene Leistungen, der fehlende Plan B – die Kritik der FC-Fans an Gerhard Struber hat sicher in vielen Fällen ihre Berechtigung. Die positive Entwicklung von Spielern wie Linton Maina, Tim Lemperle und Eric Martel ist aber genauso wenig von der Hand zu weisen wie der (notgedrungene) Einsatz von zahlreichen Nachwuchsspielern. Das alles wird nach der Saison sicherlich analysiert werden. Aber eben nach der Saison. Eine Kurzschlusshandlung wie vor sechs Jahren ist zurzeit doch sehr unwahrscheinlich. Das könnte im kommenden Herbst schon ganz anders aussehen.
Als 5. deutscher Klub Köln knackt Marke von 150.000 Mitgliedern
Als fünfter deutscher Verein hat der 1. FC Köln die Marke von 150.000 Mitgliedern geknackt. Das verkündeten die Domstädter, die am Wochenende die Rückkehr in die Bundesliga feiern könnten, am Freitag. Unangefochten an der Spitze thront der FC Bayern mit mehr als 180.000 Mitgliedern Vorsprung auf Borussia Dortmund. Im März 2024 hatten die Kölner mehr als 140.000 Mitglieder vermeldet. „Wir zählen damit zu den Top-5 in Deutschland und zu den Top-12 in der Welt. Wir sind ein Beispiel dafür, was für eine Energie ein Mitgliedergeführter Verein entfachen kann. Vielen Dank an alle FC-Mitglieder für euer Vertrauen und eure Unterstützung auf unserem gemeinsamen Weg. Danke für diese Treue!“, hieß es damals auf der Vereinswebsite. Einen Abstieg und ein schwieriges Zweitliga-Jahr später, das noch mit der Rückkehr ins Oberhaus gekrönt werden kann, wurde die nächste Schallmauer durchbrochen.
In den vergangenen Monaten haben mehrere deutsche Klubs ein deutliches Wachstum in Sachen Mitgliedern wahrgenommen – erst im Februar knackte auch Eintracht Frankfurt die 150.000. Einen deutlichen Zuwachs vermeldeten auch der FC St. Pauli, Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart. Beim Kiezklub aus Hamburg ging es im Zuge des Aufstiegs von 40.000 auf 50.000, bei der Werkself von 55.000 auf 70.000 und beim VfB von 100.000 auf rund 120.000. Die Schwaben überholten damit Borussia Mönchengladbach (101.982) und den Hamburger SV (120.000), der wenig später nachzog, während sich die Leverkusener an Werder Bremen (60.000) und Hertha BSC (58.147) vorbeischoben.
Struber sieht Pentke vor Racioppi Winter-Neuzugang schon wieder vor dem Aus!
Der 1. FC Köln bangt vor dem Heimspiel gegen Jahn Regensburg um Marvin Schwäbe. Durch diese Personalsorgen wird aber auch öffentlich: Anthony Racioppi steht bei den Geißböcken schon wieder vor dem Aus, denn er wäre nicht der erste Schwäbe-Ersatz. Schwäbe hat das Abschlusstraining des 1. FC Köln vor dem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg verpasst. Laut Gerhard Struber fühlte sich der Torhüter am Freitag „unwohl“, doch der Österreicher hofft, dass Schwäbe gegen Regensburg zwischen den Pfosten stehen kann. „Es schaut so aus, dass es gut gehen und er morgen zurückkehren kann“, sagte Struber. Dennoch: Die große Überraschung auf der Pressekonferenz am Freitag war, dass Struber im Fall eines Schwäbe-Ausfalls nicht Racioppi in die Startelf berufen würde, sondern Philipp Pentke. „Für morgen würde uns Philipp ein weiteres Mal zur Seite stehen als Schwäbe-Ersatz und würde starten.“
Kurzum: Pentke ist die neue Nummer zwei, Racioppi nur noch die Nummer drei. Schon in der Vorwoche in Hannover, als Schwäbe wegen Knieproblemen behandelt werden musste, stand Pentke und nicht Racioppi im Kader. Da aber hätte dies noch damit begründet werden können, dass Racioppi zwei Tage zuvor in der U21 gespielt hatte. „Anthony hatte ein Spiel in der U21. Er war daher ausbelastet, weshalb die Entscheidung auf Philipp fiel“, sagte Struber nun. Dieser Grund trifft eine Woche später aber nicht mehr zu. Trotzdem setzt Struber lieber auf Pentke, der am Donnerstag 40 Jahre alt geworden ist – und nicht auf den 26-jährigen Racioppi, den der FC im Januar noch kurzfristig für Jonas Urbig ausgeliehen hatte. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die Wege des Torhüters und des Clubs im Sommer schon wieder trennen dürften, obwohl der FC eine Kaufoption in Höhe von 1,5 Millionen Euro besitzt. Thomas Kessler wollte dies am Freitag aber noch nicht bestätigen.
Entscheidung gefallen Ljubicic verlässt den FC am Saisonende
Nun ist es amtlich: Dejan Ljubicic wird seinen auslaufenden Vertrag selbst im Aufstiegsfall nicht verlängern und Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln am Saisonende verlassen. Nach Rundschau-Informationen hat der österreichische Mittelfeldspieler die Verantwortlichen des FC über seine Entscheidung informiert. Ljubicic steht – offenbar auf Vermittlung seiner Familie und gegen Anraten seines Managements – unmittelbar vor der Unterschrift bei Dinamo Zagreb. Der kroatische Rekordmeister lockt den 27-Jährigen mit einem Vierjahresvertrag. Zuvor ließ Ljubicic einen Wechsel zu Union Berlin im letzten Moment noch platzen. Verhandlungen mit dem FC hatten zuletzt nicht mehr stattgefunden. Ljubicic war im Sommer 2021 ablösefrei von Rapid Wien ans Geißbockheim gewechselt, konnte aber nur in seiner ersten Saison vollends überzeugen. Ljubicic ist nach Tim Lemperle (TSG Hoffenheim), Mathias Olesen und Marvin Obuz (beide Ziel unbekannt) bereits der vierte feststehende Abgang der Kölner.
Viererpacker überragt, Potocnik im Glück FC schlägt die Unschlagbaren
Die U21 des 1. FC Köln kann doch noch gewinnen. Am Samstagnachmittag setzten sich die Geißböcke mit 4:2 (2:0) beim FC Gütersloh durch. Jonas Saliger überragte mit vier Scorer-Punkten. Es war das Aufeinandertreffen zweier Serientäter. Während der Tabellenzweite Gütersloh letztmals im November verloren und zuletzt fünf Siege in Folge gefeiert hatte, ging die U21 des 1. FC Köln mit der ernüchternden Bilanz von sechs Pleiten aus sieben Regionalliga-Partien in ihr vorletztes Saisonspiel. Zur Freude von Trainer Evangelos Sbonias war es letztlich die Negativserie seiner Kölner, die riss. Bei einer Klärungstat im eigenen Sechzehner hatte Jaka Potocnik in der 84. Minute Glück, nachdem er seinen Gegenspieler im Gesicht getroffen hatte. Der Unparteiische hatte gute Sicht und entschied auf Weiterspielen.
Fazit: Die U21 hat gegen den Tabellenzweiten Gütersloh bewiesen, dass mehr in ihr steckt, als die letzten Ergebnisse vermuten ließen. Wenngleich es nach der Pause, als Gütersloh aus einem 0:2 im Eiltempo ein 2:2 machte, wirkte, als würde der FC eine gute erste Halbzeit – wie zuletzt schon beim 1:3 in Duisburg – nicht in Zählbares ummünzen können. Diesmal aber präsentierten sich die Kölner widerstandsfähig, kämpften sich zurück und gingen nach abwechslungsreichen 90 Minuten nicht unverdient als Sieger vom Platz. Somit ist der FC die erste Mannschaft, die Gütersloh in diesem Kalenderjahr eine Niederlage zugefügt hat – durchaus beachtlich. Nach einem spielfreien Wochenende wartet am 17. Mai noch ein weiteres Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Oberhausen, wo die Geißböcke ihrem Kapitän Marco Höger zum Karriereende einen letzten Sieg schenken wollen.
So spielte der FC: Blazic – Krautkrämer, Smajic, Telle, Akmestanli – Höger, Strauch (69. Borie) – Ouro-Tagba (75. Pinto), Kristal, Saliger – Potocnik (90. Lennemann)
Kein Sieg und „Struber raus“-Rufe Jetzt bangt der FC nach 1:1 um den Aufstieg!
Der 1. FC Köln taumelt im Aufstiegskampf – und zwar gewaltig! Am Samstagabend ist der bisherige Spitzenreiter gegen Absteiger Jahn Regensburg nicht über ein 1:1 (0:0) hinausgekommen. Von den Rängen schallten erstmals „Struber raus“-Rufe. Sowohl der 1. FC Köln als auch der SSV Jahn Regensburg hatten am Freitagabend auf andere Ergebnisse gehofft. Preußen Münsters 5:0-Triumph in Magdeburg nahm Regensburg auch den letzten Funken Hoffnung auf den Klassenerhalt – der Abstieg des Jahn war schon vor Anpfiff des Samstagabendspiels Gewissheit. Der SC Paderborn wiederum rückte mit einem 2:0-Sieg auf Schalke bis auf zwei Punkte an die Geißböcke heran und sorgte dafür, dass sich der Aufstieg an diesem Wochenende nicht finalisieren lässt. Der Kölner Auftritt gegen Regensburg ließ allerdings erhebliche Zweifel aufkommen, ob die erhoffte Bundesliga-Rückkehr überhaupt noch Realität wird. Lemperle hatte in der 59. Minute das umjubelte 1:0 geköpft. Aber Regenburgs Ganaus traf in der 75. Minute noch zum 1:1.
Fazit: So hat der 1. FC Köln den Aufstieg nicht verdient! Nach dem Heimsieg gegen Preußen Münster an Ostern war der Weg in die Bundesliga frei – zwei Wochen später ist die Stimmung im Keller. Der designierte Aufsteiger scheint sich in ein Pulverfass verwandelt zu haben. Die Leistungen in Hannover und nun gegen Schlusslicht Regensburg waren indiskutabel schwach und lassen erhebliche Zweifel aufkommen. Zweifel daran, ob der Aufstieg wirklich gelingt. Zweifel daran, ob Gerhard Steuber der richtige Trainer ist, um diese Mission zu vollenden. Gegen Absteiger Regensburg reichte nicht mal eine Führung – jetzt kommen mit Nürnberg und Kaiserlautern noch ganz andere Kaliber. Der Vorsprung auf Rang drei beträgt nur noch drei Punkte, wobei der FC das schlechtere Torverhältnis ist. Die glänzende Ausgangssituation ist dahin, es droht ein dramatisches Saisonfinale.
So spielte der FC: Schwäbe – Thielmann, Hübers, Heintz, Finkgräfe – Martel, Ljubicic (46. Huseinbasic) – Lemperle, Waldschmidt (78. Uth), Kainz (60. Maina) – Downs (60. Rondic)
FC verliert Tabellenführung Kölner Aufstiegsflatter!
Großes Nerven-Flattern in Köln! Gegen Absteiger Regensburg stolpert der FC zu einem blamablen 1:1. Damit verlieren die Kölner Platz eins an den HSV, haben nur noch drei Punkte Vorsprung auf Paderborn und Relegationsplatz drei. Trainer Gerhard Struber forderte unter der Woche Wiedergutmachung für das zuletzt schwache Spiel in Hannover (0:1). Im Vergleich zur Pleite fehlt nur Paqarada nach der 5. Gelben. Mit einem Sieg gegen die Auswärts-Schlaffis aus Regensburg (zuvor nur ein Punkt in fremden Stadien) hätte Köln den vorentscheidenden Schritt Richtung erste Liga machen können. Stattdessen wird es ein schlimmes Nervenspiel. Warnschuss: Torhüter Schwäbe verhindert gegen Ernst einen Rückstand (19.). Frust: Erste Pfiffe der enttäuschten Fans nach 30 Minuten.
Danach Elfer-Dusel: Ljubicic blockt einen Schuss von Kühlwetter aus kurzer Distanz mit dem rechten Arm (36.). Nach VAR-Überprüfung entscheidet Schiri Nicolas Winter überraschend auf vorherige Abseitsstellung. Sky-Experte Simon Terodde sagt dazu: „Da ist der Schiedsrichter sicher froh, dass ihm durch das Abseits die Elfmeter-Entscheidung abgenommen wurde.“ Höchststrafe: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und nach dem Pausenpfiff gibt es erstmals vereinzelte „Struber raus“-Rufe. Dann Riesen-Jubel bei Lemperles Führungstor (59.). Schock-Zustand nach dem Ausgleich durch Ganaus (75.). Die Stimmung in Köln ist jetzt mehr als angespannt. Tendenz: Bei einem verpassten Aufstieg dürfte es eng für den Trainer werden. Mit einem Stolper-Aufstieg würde Struber bereits angeschlagen in Liga eins klettern.
Noten und Einzelkritik beim Remis FC vergibt nächsten Matchball
Marvin Schwäbe: Note 2: Lenkte zunächst einen Hammer von Ernst über die Latte, gab danach dennoch Abstoß. Kurz vor der Pause macht er sich dann erfolgreich gegen Hein lang. Auf ihn ist weiter uneingeschränkt Verlass. Beim Gegentor trifft ihn nämlich keine Schuld.
Dominique Heintz: Note 4 War hinten lange kaum gefordert. Wenn was durch die Luft kam, hatte er die meist die Hoheit. Außer beim entscheidenden Kopfball, da ließ er sich von Torschütze Ganaus zu leicht abkochen.
Jan Thielmann: Note 3 Hatte alle Freiheiten der Welt auf seiner Seite, nutzte den Platz für zahlreiche Flanken. Erinnerte aber besonders mit einem Flankenlauf an den „alten“ Thielmann.
Timo Hübers: Note 3,5 Wurde vom Jahn-Angriff kaum bis gar nicht geprüft. In den Zweikämpfen hatte er daher keine Probleme, mit dem Ball dafür umso mehr.
Max Finkgräfe: Note 3 Startete mit viel Elan in die Partie, erzwang so fast das frühe Regensburger Eigentor. War defensiv im Prinzip gar nicht gefordert. In der Schlussphase hätte er beinah das Siegtor durch Rondic vorbereitet, doch der Bosnier verpasste um Haaresbreite.
Eric Martel: Note 3,5 Der torgefährlichste Mann der ersten Hälfte: Hatte nach zwei Minuten das 1:0 auf dem Fuß, jagte das Ding aber auf die Tribüne. Nach elf Minuten köpfte er knapp vorbei. Defensiv war er nur selten gefordert. Florian Kainz im Porträt.
Florian Kainz: Note 3 War nach schwachem Spiel in Hannover einer der wenigen Aktivposten. Flanke, was das Zeug hielt. Auch wenn nicht alles klappte, er versuchte es wenigstens.
Dejan Ljubicic: Note 4,5 Sorgte für minutenlange Diskussionen, nachdem er den Ball im Sechzehner an die Hand bekam. Hätte wohl auch Elfer gegeben, war aber zuvor Abseits. Sorgte für wenig Glanzpunkte und blieb nach der Pause in der Kabine.
Luca Waldschmidt (bis 79.): Note 3, 5 Bis auf einen Abschluss, der weit drüber ging, war er im ersten Durchgang blass. Ist weiter keiner, der das Spiel an sich reißt. Immerhin hatte er bei der Flanke zum 1:0 einen echten Geistesblitz. Note: 3,5
Tim Lemperle: Note 3 War lange Zeit nicht zielstrebig genug, wie bei der Chance kurz vor der Pause. Stand dann aber goldrichtig und sorgte für den Brustlöser. Daran wird er unter dem Strich gemessen. Als das Gegentor fiel, machte er eine Trinkpause – unglücklich!
Damion Downs (bis 62.): Note 5 Verstolperte eine dicke Chance nach feiner Kainz-Vorarbeit. War nicht seine einzige technische Unzulänglichkeit im Spiel, zu häufig mit einem schlechten ersten Kontakt.
Denis Huseinbasic (ab 46.): Note 3,5 Sorgte immerhin für etwas Belebung im Mittelfeld, agierte als kluger Ballverteiler in Kölns Drangphase.
ab 62. Imad Rondic: Note 4 Glücklos! Hatte die dicke Chance auf das 2:0, aber Regensburg Ziegele kratzte den Ball noch von der Linie. Danach rutschte er an einer perfekten Finkgräfe-Flanke vorbei.
ab 62. Linton Maina: Note 3,5 Feierte sein viel umjubeltes Comeback nach langer Verletzung. War gleich wieder der Alte, wie er bei seiner starken Vorbereitung auf Rondic bewies. Sein Tempo wurde schmerzlich vermisst.
Klarheit nach langem Leiden Uth beendet nach der Saison seine Karriere
Nach zahlreichen Verletzungen und vielen Comeback-Anläufen ist jetzt klar, dass FC-Stürmer Mark Uth seine Karriere nach der Saison beendet. Uth hatte am Samstag gegen Regensburg nochmal alles versucht, um den 1. FC Köln zum Sieg zu schießen und damit dem Aufstieg ein Stück näherzukommen. Er wurde in der 78. Minute eingewechselt, doch es reichte nur zu einem 1:1. Danach sank Uth, wie andere Kollegen, enttäuscht auf den Rasen. Es war sein vorletztes Heimspiel für den FC! Laut Geissblog hatte Uth die Verantwortlichen des 1. FC Köln schon länger informiert, am Samstag lüftete der Stürmer seine Pläne auch im Mannschaftskreis. Das Karriereende bestätigte Keller heute auch gegenüber dem Express.
Die Kollegen wollen nun auch für ihn aufsteigen, um eine lange Karriere zumindest etwas zu krönen. Der gebürtige Kölner hat schon in der Jugend beim FC gespielt. Danach ging er auf Reisen: Heerenveen, Almelo, Hoffenheim, Schalke. 2018 machte er sogar ein Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft. Doch nach seiner Rückkehr zum 1. FC Köln im Jahr 2020 ging es gesundheitlich bergab. Die letzten Jahre waren mehr Qual als alles andere. In der Spielzeit zuvor waren es nur 369 Spielminuten in elf Bundesliga-Einsätzen und zwei Pokalspiele mit 66 Minuten auf dem Platz. Die Saison 2022/23 war gänzlich zu vergessen: drei Bundesligaspiele (43 Minuten), ein Conference-League-Einsatz (19 Minuten) und ein Pokalspiel inklusive Verlängerung (120 Minuten). Uth musste mehrfach operiert werden, weil er seit August 2022 die Verletzungs-Seuche hatte. Der begnadete Linksfuß konnte zuletzt aber wieder mitmischen. Doch nach der Saison soll definitiv Schluss sein. Uth hat in seiner Karriere 293 Profispiele absolvieren können, davon 75 für den 1. FC Köln.
Köln bekommt im Aufstiegsrennen das große Flattern Pfiffe und Sprechchöre gegen Keller und Struber
Die nächste dicke Chance im Aufstiegsrennen verpasst. Der 1. FC Köln traf am Samstagabend auf den Tabellenletzten Jahn Regensburg. Nach dem 1:1 ist Regensburg abgestiegen, der FC aber lange noch nicht aufgestiegen. Köln bekommt das große Flattern auf der Zielgeraden – der nächste Matchball wurde teils kläglich verpasst. Am 32. Spieltag verlor die Mannschaft somit die Tabellenführung an den SV (56 Punkte), Köln liegt dahinter mit 55 Zählern, Paderborn ist Dritter mit 52 Punkten. Wir hätten heute einen Riesen-Schritt machen können. „Wir können uns richtig ärgern, richtig wütend sein, dass wir es jetzt und letzte Woche verkackt haben“, sagte Timo Hübers bei Sky. „Wir haben eine gute Ausgangsposition, aber müssen uns jetzt schon sehr straffen.“
Frust bei den FC-Fans
Auch mit einem Sieg am nächsten Freitag in Nürnberg (9. Mai) kann Köln nicht aus eigener Kraft am 33. Spieltag aufsteigen. Nach und während dem Unentschieden gegen den Absteiger gab es Pfiffe und Struber-raus-Rufe. Kurz vor der Pause hatten einige Fans Frust, weil gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten nicht viel ging: „Struber raus“-Rufe aus der Südkurve. Zuvor schon sangen die Fans: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Die Mannschaft wurde nach der ersten Halbzeit mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine geschickt. „Struber raus“-Gesänge gab es dazu auch aus der Nordkurve. Nach dem Spiel bekam dann Sportboss Christian Keller die volle Wut ab. Während er von Sky interviewt wurde, gab es anhaltende „Keller raus“-Rufe.
„Heute sind wir ein richtig großer Depp“ Die FC-Stimmen zum Spiel gegen Regensburg
Der FC spielte am Samstagabend gegen Jahn Regensburg 1:1. Nachdem zunächst Tim Lemperle die Geißböcke in Führung brachte, kassierten die Kölner aber noch das Gegentor. So nimmt der FC nur einen Punkt aus dem Duell gegen den Tabellenletzten mit. Der Unmut der Fans war groß. Nach dem Spiel äußerte sich unter anderem FC-Trainer Gerhard Struber: "Hier ist heute natürlich viel Emotion auf uns reingerasselt als Team. Wir reden hier schon von einer richtigen Prüfung, in der wir gerade drin stecken. Wir können jetzt einmal mehr unter Beweis stellen, dass wir uns auch von schwierigen Momenten nicht aus unserer Fahrt bringen lassen. Heute haben wir natürlich viele enttäuschte Gesichter gesehen, auch in der Kabine. Jetzt geht es darum, die Jungs wieder aufzurichten, die Dinge gut einzuordnen. Ich verstehe, dass hier eine gewisse Emotionalität herrscht. Wir sind so nah am Ziel und dann schaffen wir es nicht, hier den Sack zuzumachen. Wir müssen unseren Plan weiter verfolgen."
Und weiter sagte der FC-Coach: "Wir haben es mit der Führung gegen eine tief stehenden Gegner geschafft, die Führung auszubauen, aber da haben wir den Sack nicht zu gemacht. Da waren wir nicht effizient genug und am Ende gibt es den Moment, wo wir das so easy weggeben und dann kommt es zu so einem Ergebnis. Vieles war in einer guten Richtung, aber mit dem Ergebnis gegen Regensburg kann man natürlich in keinster Weise zufrieden sein. Es ist ein Marathon bis zum Ende. Die Hürden sind manchmal größer, manchmal kleiner und du musst sein nehmen. Es ist natürlich nicht schön, wenn man die Raus-Rufe so wahrnimmt. Gleichzeitig ist man ein Stück weit der Blitzableiter für gewisse Situationen als Cheftrainer. Das muss man so mitnehmen. Wichtig ist es, auch solche Dinge gut einzuordnen. Es ist ja kein Zufall das wir da sind, wo wir gerade sind."
Sportchef Keller erklärte nach dem Spiel: "Wir waren zu hektisch und sind nicht ruhig geblieben, haben es nicht ruhig ausgespielt, aber ich habe eine Mannschaft gesehen, die alles probiert hat und insofern nehmen wir das heute so mit, wie es ist und gucken, dass wir nächsten Freitag dann die drei Punkte holen." Zu den „Keller-Raus“- und „Struber-Raus“-Rufen meinte er: "Die Leute sind natürlich enttäuscht. Wir hätten heute einen großen Schritt gehen können in Richtung Aufstieg gegen den jetzt schon abgestiegenen Tabellenletzten. Da ist klar, dass sich der Frust entladen muss. Ich finde aber trotzdem, dass man bei allem Frust ein bisschen objektiv bleiben muss. Die Mannschaft hat hier viel in die Waagschale geworfen, leider das zweite Tor nicht gemacht und wenn sich mal jeder besinnt, dass wir trotzdem noch auf einem Aufstiegsplatz stehen, dann wäre vielleicht eine positive Energie bis Saisonende vorteilhaft, um die Mannschaft zu unterstützen und das Ziel am Schluss auch zu erreichen."
Und weiter sagte Keller: "Die Mannschaft hat probiert, hier zu investieren. Sie hat aus meiner Sicht auch ein deutliches Übergewicht erspielt, war schon spieldominant. Am Schluss machen wir halt einfach das zweite Tor nicht. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die wollte, die vernünftig eingestellt war. Ich habe auch einen Gegner gesehen, der heute hier alles reingeworfen hat, wahrscheinlich auch komplett befreit. Für die ging es um gar nichts mehr. Wenn die dann so einen Handballkreis um den eigenen Strafraum bilden, dann ist es auch nicht ganz so leicht, in Regelmäßigkeit zu klaren Abschlusssituationen zu kommen. Dafür haben wir relativ viele gehabt, wir machen sie halt nicht. Das ist das, was ich heute bemängeln würde, dass wir aus der Überlegenheit zu wenig Kapital geschlagen haben. Das Trikot hat heute nicht bei beiden Mannschaften gleich viel gewogen. Das ist aber unsere Herausforderung, nicht die von Regensburg. Wir müssen halt damit umgehen können, dass die Erwartungshaltung groß ist und es muss dich die Lust am Gewinnen antreiben und nicht die Angst vorm Verlieren. Und zur Frage, ob Keller es mit Struber bis zum Saisonende durchzieht: "Warum nicht?"
Köln ist Zweiter – und Fans fordern Rauswurf des Trainers
In Köln spitzt sich die Lage im Aufstiegskampf zwei Spieltage vor Schluss zu. Obwohl der Klub Zweiter ist, machten die Fans ihrem Unmut am Samstagabend lautstark Luft. "Struber raus, Struber raus" – so hallte es am späten Samstagabend immer wieder durch das Rhein-Energie-Stadion in Köln. Nach dem aus ihrer Sicht enttäuschenden 1:1 gegen den Tabellenletzten SSV Jahn Regensburg waren einige Anhänger des 1. FC Köln mächtig unzufrieden – und sie schossen sich auf Trainer Gerhard Struber ein. Und das, obwohl der Österreicher mit dem Traditionsverein noch immer auf dem zweiten Platz der 2. Fußball-Bundesliga rangiert. Mit nun 55 Punkten liegen die Kölner zwei Spieltage vor Saisonschluss einen Zähler hinter dem Hamburger SV und drei Punkte vor dem drittplatzierten SC Paderborn. Rein auf dem Papier steht es alles andere als schlecht um den "Effzeh", doch die Stimmung während und nach der spielerisch tristen Darbietung gegen den nun fix als Absteiger feststehenden SSV Jahn fühlt sich ganz anders an. Die Fans ließen ihren Ärger nicht nur am Trainer aus, sondern bedachten auch die eigenen Spieler mit Buh-Rufen.
Timo Hübers war das alles etwas zu viel. "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir tun hier so, als wären wir im Abstiegskampf", kritisierte der Kapitän der Kölner bei Sky. Bewusst unaufgeregt präsentierte sich Kölns Manager Christian Keller, dessen Rauswurf ebenfalls von einigen Fans lautstark gefordert wurde. "Wir wollten heute gewinnen und die Mannschaft hat das auch gezeigt. Leider ist es nicht gelungen, das zweite Tor zu machen. Die Möglichkeiten waren zuhauf da", lautete seine Analyse: "Ich habe eine Mannschaft gesehen, die alles probiert hat – insofern nehmen wir das heute so mit, wie es ist und gucken, dass wir nächsten Freitag die drei Punkte holen." Dann geht es für die Kölner zum 1. FC Nürnberg. Und trotz der teils harschen Kritik einiger Fans dürfte Trainer Struber dann wieder auf der Bank sitzen. Auf die Frage einer Sky-Moderatorin, ob er es mit Struber "definitiv durchziehen" werde, antwortete Keller: "Warum nicht?" Außerdem appellierte er an die Anhänger, die Situation etwas nüchterner zu betrachten: "Wenn sich mal jeder besinnt, dass wir noch auf einem Aufstiegsplatz stehen, wäre vielleicht eine positive Energie bis Saisonende vorteilhaft – um die Mannschaft zu unterstützen und das Ziel zu erreichen", sagte Keller. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen und lediglich 47 Toren in 32 Partien dürfte interessant werden, wie das Umfeld darauf reagieren wird.