Klarer Derbysieg der U21 in Gladbach! FC siegt in Überzahl beim Erzrivalen
Die U21 des 1. FC Köln hat am Samstag das Derby bei Borussia Mönchengladbach mit 4:0 (1:0) gewonnen. Ein Elfmetertor inklusive Roter Karte brachte die Geißböcke auf die Siegerstraße. Am Ende wurde es deutlich. Die U21 hat damit die allerletzten Gedanken der Fohlen um einen möglichen Aufstieg in die 3. Liga weggewischt. Beim Tabellenzweiten gelang der Elf von Trainer Evangelos Sbonias der erste Dreier zuvor nach drei Niederlagen. Nach dem torlosen Hinspiel fuhren die Geißböcke dieses Mal als Derbysieger zurück nach Köln. In der 37. Minute wurde Mansour Ouro-Tagba lim Strafraum und von Jonathan Foss umgerissen, der daraufhin die Rote Karte sah. Der FC bekam den fälligen Foulelfmeter zugesprochen. Ouro-Tagba trat selbst an und verwandelt eiskalt zum 1:0 für den FC.
Nach dem Seitenwechsel legte der FC schnell nach. In der 54. Minute stand Oliver Issa Schmitt goldrichtig und staubte zum 2:0 für den FC ab. In der 69. Minute köpfte dann Jaka Cuber Potocnik die Kugel einfach über den Torwart hinweg zum 3:0 ins Tor. Und in der 81. Minute verwandelte Potocnik einen Foulelfmeter mit rechts ins linke Eck. Das 4:0 für den FC! Fazit: Nach drei Niederlagen in Folge hatte Evangelos Sbonias von seiner Mannschaft im Duell gegen den Erzrivalen eine Reaktion gefordert. Und er bekam sie. Zwar profitierte der FC von der Doppelbestrafung aus Elfmeter plus Platzverweis. Doch der FC spielte die Partie nach der Führung in Überzahl gut aus und nutzte den Feldvorteil. Ein deutlicher Sieg, auch für die FC-Seele: Damit festigte der FC Platz acht in der Regionalliga West.
So spielte der FC: Nickisch – Strauch (87. Krautkrämer), Smajic, Özkan, Akmestanli (78. Spitali) – Höger (46. Harchaoui), Kujovic – Schmitt, Potocnik, Saliger (70. von der Hitz) – Ouro-Tagba (78. Kristal)
0:1-Heimpleite! FC verpasst gegen Hertha die nächsten Big Points
Der FC hat die dicke Chance verpasst, das Polster auf die Nicht-Aufstiegsplätze noch weiter auszubauen. Der 1. FC Köln unterliegt Hertha BSC 0:1, behauptet aber immerhin den zweiten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Rang vier beträgt fünf Zähler. Den entscheidenden Treffer erzielte Fabian Reese in der 46. Minute. Der erste Abschluss des Spiels gehörte den Gästen. Fabian Reese versuchte es aus 18 Metern, wurde aber geblockt. Die anschließende Ecke nutzte Linus Gechter zum nächsten Abschluss, verfehlte aber mit dem Kopf deutlich (2.). Auch anschließend hatte der Gast aus Berlin mehr Zug zum Tor. Wieder blockten die Kölner einen Versuch, dieses Mal von Jonjoey Kenny (6.). Der FC tat sich in den Anfangsminuten im Aufbauspiel dagegen schwer. So dauerte es bis zur elfften Minute, als Leart Pacarada es mal aus der Distanz versuchte, doch der Ball rauschte über die Querlatte. Gefährlicher wurde dann eine Flanke von Jan Thielmann, die Imad Rondic aufs Tor brachte, aber Tjark Ernst war zur Stelle (14.). Auf der anderen Seite hätte es wiederum klingeln müssen. Eine Flanke von Reese flog komplett durch die Box und der komplett frei stehende Marten Winkler verpasste die Kugel (17.). Die Kölner kamen vor der Pause hauptsächlich durch Standards vors gegnerische Gehäuse. Doch einen Abnehmer fanden die ruhenden Bälle von Pacarada nur selten. Ganz anders die Hertha. Reese spielten einen perfekten Ball auf Ibrahim Maza, der zog aus spitzem Winkel ab und traf nur den Außenpfosten (45.).
Nach dem Wechsel erwischte die Hertha einen Einstand nach Maß. Diego Demme schickte Reese auf der rechten Seite lang. Der Offensivspieler wurde von Heintz nicht konsequent genug gestört. Reese nahm Maß und schlenzte die Kugel in den Winkel (46.). Der FC reagierte, investierte nun deutlich mehr in die Offensive, blieb aber zunächst glücklos. Wie beim Versuch von Luca Waldschmit aus 18 Metern (53.). Nach einer Flanke von Pacarada kam der Offensivspieler eneut zum Abschluss aber Ernst machte sich lang (55.). Im Gegenzug musste sich Schwäbe strecken, der Abschluss von Maza rauschte knapp am langen Pfosten vorbei (57.). Beim Versuch von Derry Sherhant war der Kölner Keeper wieder da (63.). Aber auch der FC kam zu seinen Abschlüssen. Die dickste Chance ließ Lemperle nach Vorarbeit von Thielmann liegen (65.). Der FC warf in der Schlussphase alles nach vorne, suchte seine Chance. Doch weiterhin hatte Berlin die besseren Chancen. Unter anderem scheiterte Winkler aus kurzer Distanz an Schwäbe (78.). Der FC drückte aber, wollte den Ausgleich. Unter anderem schickte Kainz Stürmer Downs, der auch den Ball aufs Tor brachte, doch Toni Leistner rettete im letzten Moment (87.). In den Schlussminuten wollte nicht mehr viel gelingen. Für den FC geht es bereits am Freitag beim Auswärtsspiel gegen Greuther Fürth weiter.
Dieser Typ ist unfassbar! Hertha stürzt Tabellenführer Köln, gewinnt etwas überraschend mit 1:0, feiert damit den dritten Sieg in Folge. Mit 35 Punkten stehen die Berliner auf Rang elf – und werden mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun haben. Den Unterschied machte einmal mehr Fabian Reese! Langer Ball von Demme auf Reese. Der Flügelspieler geht ins Dribbling gegen Heintz, zieht von rechts nach innen. Mit seinem schwächeren linken Fuß zirkelt er die Kugel von der Strafraumkante mit 101 km/h in den Kasten – 1:0 (47.). Reese hat nun 7 der vergangenen 11 Treffer von Hertha erzielt. Herthas Lebensversicherung soll nach Informationen der Bild eine Ausstiegsklausel im zweistelligen Millionenbereich in seinem Vertrag haben. Diese Torgefahr von Reese fehlt den Kölnern. Downs verpasste die größte Chance auf den Ausgleich aus spitzem Winkel (86.). Im dritten direkten Duell der Saison (zuvor Liga und Pokal) verloren die Kölner erstmals – und fallen so hinter den HSV zurück auf Rang zwei. Auch im vierten Anlauf in dieser Saison verpasst es Coach Struber, den vierten Sieg in Serie einzufahren. Keller nach dem Spiel bei Sky: „Hertha war extrem griffig und gut organisiert gegen den Ball. Wir hatten in der ersten Halbzeit mehr Probleme als in der zweiten. In der hatten wir das Spiel eigentlich im Griff. Das Tor hat das Spiel aber schwer gemacht. Den trifft er überragend. Den kann er so treffen, den trifft er aber nicht immer so.“
Dämpfer im Aufstiegsrennen! Auch der FC kann Reese nicht stoppen
Der 1. FC Köln hat es verpasst, weiter in Richtung Bundesliga zu marschieren. Gegen Hertha BSC unterlag die Mannschaft von Gerhard Struber am Samstagabend mit 0:1 (0:0) – verlor damit auch die Tabellenführung. Fabian Reese bleibt der Mann der Stunde in der 2. Liga. Reese-Hammer statt Riesenschritt zum Aufstieg. Im dritten Aufeinandertreffen der Saison, nach einem 1:0-Erfolg im Olympiastadion und dem Weiterkommen im Pokal-Achtelfinale, hatte der 1. FC Köln gegen Hertha BSC erstmals das Nachsehen. Ein Sieben-Punkte-Polster auf Rang drei wäre möglich gewesen – stattdessen setzte es nach drei Siegen in Folge einen Dämpfer. Direkt nach Wiederanpfiff gab’s für den FC die ganz kalte Dusche. Ein langer Ball von Diego Demme erreichte auf dem rechten Flügel Reese. Dominique Heintz stellte den Berliner Torjäger zwar, ließ ihn aber mit zu viel Abstand in den Strafraum ziehen, wo Reese den Ball sehenswert und unhaltbar für Marvin Schwäbe mithilfe des Innenpfostens versenkte (46.). Ein Traumtor zum 0:1 – und eines mit Ankündigung: Reese hatte in den vergangenen drei Zweitliga-Partien fünfmal getroffen.
Fazit: Fluchtlicht, ein ausverkauftes Stadion, ein formstarker Gegner und die große Chance auf den nächsten Schritt zum Aufstieg – alles war angerichtet für einen Topspiel-Abend in Müngersdorf. Die Leistung des FC allerdings passte nicht wirklich zu diesem Anlass. Der bisherige Spitzenreiter war den Berlinern zwar nicht unterlegen, fand aber auch nicht so recht ein Mittel, um sich entscheidend durchzusetzen und in Richtung Bundesliga zu marschieren. So ist die Tabellenführung nach einem Spieltag schon wieder futsch, der HSV (3:0 in Nürnberg) ist erneut vorbeigezogen. Über den Abstand zum Relegationsrang entscheidet am Sonntag nun das Verfolgerduell zwischen Magdeburg und Kaiserslautern. Siegen die Roten Teufel, sind sie wieder bis auf einen Punkt am FC dran!
Noten und Einzelkritik Nur ein Lichtblick bei Pleite gegen Hertha
Marvin Schwäbe: Note 2 Hatte Glück, dass Maza ihn am kurzen Pfosten nicht kalt erwischte – das war knapp. Bei Reeses Hammer war er machtlos. Verhinderte mit drei starken Paraden gegen Scherhant und Winkler Schlimmeres.
Joel Schmied: Note 3 Spielte seinen Stiefel konzentriert runter. Verzichtete sowohl im Zweikampf als auch im Spielaufbau auf sämtliche Schnörkel. Note: 3
Eric Martel: Note 3,5 Vergab völlig freistehend die Chance auf das 1:0, den muss er zumindest aufs Tor bringen. Hinten ließ er sich wenig zu Schulden kommen. Im Passspiel aber deutlich zu ungenau.
Dominique Heintz (bis 64.): Note 4 War erstmal erfreulich, dass er so schnell wieder zurück ist. Lieferte allerdings lediglich Begleitschutz, als Reese den Ball in den Winkel schweißte. Musste bereits nach etwas über einer Stunde runter.
Jan Thielmann (bis 72.): Note 4,5 Vorne bereitete er Rondics erste dicke Chance vor, hinten hatte er aber auch arge Schwierigkeiten seine Seite dicht zu bekommen. Ließ Scherhant gleich zweimal frei zum Schuss kommen.
Mathias Olesen (bis 64.): Note 5 Traute sich viel zu wenig zu, wählte immer nur den Sicherheitspass. Hatte zudem so seine Mühe mit Herthas Spielmacher Cuisance.
Leart Pacarada: Note 3,5 Ganz wichtiger Block gegen einen Volley von Reese. In der zweiten Halbzeit hielt ihn zunächst nichts mehr hinten, da versuchte er es unentwegt mit Hereingaben. Sein Offensivdrang wurde aber gestoppt, als er in die Innenverteidigung zurückmusste.
Denis Huseinbasic: Note 4 War bemüht, Struktur ins FC-Spiel zu bringen. Doch es blieb meist bei guten Ansätzen. Nach hinten geriet er auch das eine oder andere Mal in Bedrängnis, vor allem wenn Hertha mit Tempo kam.
Luca Waldschmidt (bis 77.): Note 4,5 Tauchte lange Zeit unter, bis er plötzlich die Riesen-Chance auf den Ausgleich hatte. Seinen Volley hielt Ernst aber sensationell. Danach war er wieder unsichtbar. Unter dem Strich zu wenig.
Imad Rondic (bis 77.): Note 3,5 War nach seinem starken Spiel in Paderborn direkt wieder mit einem Kopfball gefährlich. Hatte danach aber einen schweren Stand, machte es oft unnötig kompliziert mit seinen Haken und Tricks.
Tim Lemperle: Note 3,5 Hat seine Kaltschnäuzigkeit von vor seiner Verletzung noch nicht wiedergefunden. Das Ding in der 64. Minute hätte er vor ein paar Monaten gemacht. Gab aber nie auf und blieb bis zum Schluss ein Unruheherd.
Dejan Ljubicic (ab 64.): Note 4 Versuchte das Spiel zwar anzutreiben, hatte dabei aber auch keine zündende Idee. Auch mit ihm blieb es offensiv eindimensional.
Max Finkgräfe (ab 64.): Note 4 Sollte offensiv nochmal über links anschieben, aber so richtig durchsetzen konnte er sich nicht. Dürfte enttäuscht sein, dass er nach ordentlichen Spielen nun wieder auf der Bank saß.
Stimmen: „Viel am Reparieren“ Struber und Keller erklären Hertha-Pleite
Der 1. FC Köln hat den vierten Sieg in Folge verpasst. Nach dem 0:1 gegen Hertha BSC am Samstagabend sprachen die Verantwortlichen von einer verdienten Heim-Niederlage. Christian Keller sagte: „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die total willig war und viel ins Spiel investiert hat. Wir hatten eine gute Intensität auf dem Platz – auch in der ersten Halbzeit, wo man das vielleicht rein optisch nicht meinen konnte. Was wir nicht gut gemacht haben, vor allem in der ersten Halbzeit: Wir hatten keine gute Positionierung im Spiel gegen den Ball, haben oft falsch ausgelöst, haben es selten geschafft, Druck auf die Dreierkette zu bekommen. So kamen wir immer einen Tick zu spät und es sah aus, als wären wir nicht griffig. Wir waren schon griffig, waren nur falsch positioniert. Das haben wir in der zweiten Halbzeit deutlich besser gemacht, Hertha war nahezu nur noch in der eigenen Hälfte. Natürlich haben wir direkt zu Beginn dieses sehr, sehr schöne Tor von Fabi Reese gekriegt, den trifft er überragend. Das ist kein Zufall bei ihm, das macht er schon ab und zu mal so. Wir hatten nach dem Rückstand ein paar Momente und haben natürlich auch Umschaltmomente zugelassen. Am Schluss bin ich der Meinung, dass wir gegen eine sehr gute Hertha zu Recht verloren haben, obwohl es nicht hätte sein müssen.“
Und Gerhard Struber erklärte nach dem Spiel: „Hertha war wirklich der erwartet schwere Gegner. In der ersten Halbzeit haben wir uns mit dem Zugriff aufs Spiel schwergetan, haben es nicht geschafft, die Positionierung herzustellen. Wir haben viel investiert, sind viel gelaufen – waren dabei aber viel am Reparieren. Dennoch sind wir mit einem Ergebnis in die Halbzeit gegangen, mit dem wir viel Hoffnung für die zweite Halbzeit hatten. Dann sind wir durch ein spezielles Tor sofort in Rückstand geraten. Anschließend haben wir das Spiel offen gestalten und den Gegner immer wieder unter Druck setzen können. Wir haben zwei hochkarätige Chancen herausgespielt, wo das Trömmelche normalerweise schon zu trommeln anfängt. Aber der Gegner hat uns auch weiter Probleme bereitet, Marvin Schwäbe hat uns im Spiel gehalten. Der Gegner war richtig stark, hat es gut gemacht. Deswegen war es aus meiner Sicht ein verdienter Sieg für die Hertha.“
Rückschlag im Aufstiegsrennen (Analyse) Für Struber war es „zu wenig“
Durch das 0:1 gegen die Hertha aus Berlin verpasst es der FC, die Konkurrenz im Aufstiegsrennen zu distanzieren. Nach zuletzt drei Siegen in Serie hat der 1. FC Köln einen Rückschlag erlitten und die Tabellenführung verloren. Im Samstagabendspiel der Zweiten Liga verlor die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber im eigenen Stadion vor 50.000 Zuschauern gegen Hertha BSC 0:1. Fabian Reese, der überragende Spieler der Berliner, entschied die Partie mit einem Kunstschuss in der 46. Minute. Gegen eine dominant auftretende Gästemannschaft, die defensiv wie offensiv mit großer Intensität spielte, trat der FC viel zu zaghaft auf und schaffte es kaum einmal, das Berliner Tor in Gefahr zu bringen. Zudem liefen die Kölner dem Gegner zwar fleißig hinterher, fanden aber nie wirklich einen Zugang zur Partie. Für Trainer Struber war es "einfach zu wenig". Für die Hertha war es der dritte Sieg in Folge – zuvor war das den in dieser Saison so enttäuschend auftretenden Hauptstädtern fünf Jahre lang nicht gelungen.
Das Tor: Kurz nach Wiederanpfiff schlug Diego Demme einen fantastischen Ball auf den rechten Flügel, wo er Fabian Reese fand. Herthas Unterschiedsspieler erlief den Ball, drang in den Strafraum ein und profitierte davon, dass Dominique Heintz offenbar nicht mit einem Linksschuss des Angreifers rechnete. Reese nahm seinen Mut zusammen, schoss mit vollem Risiko auf das entfernte Toreck und traf spektakulär in den Winkel. Marvin Schwäbe konnte dem Ball nur hinterherstaunen. Das war gut: Die stark besetzte Kölner Bank, die einmal mehr veranschaulichte, dass der FC in der Breite gut besetzt ist. Die Wirkungslosigkeit dieser Wechsel dagegen zeigte, dass Spieler fehlen, die eine Partie durch individuelle Klasse drehen können. Neue Impulse von der Bank gab es am Samstag jedenfalls nicht mehr. Und das war schlecht: Die Aufteilung der Kölner gerade im Zentrum gegen eine individuell gerade offensiv hervorragend besetzte Gäste-Elf. Der FC bekam den Gegner nie wirklich zu fassen, Berlin blieb über die gesamte Distanz die Mannschaft, die das Geschehen kontrollierte.
Spieler des Spiels: Fabian Reese, der nicht nur das entscheidende Tor erzielte, sondern erneut seinen Führungswillen unter Beweis stellte und die Kölner Defensive einen Samstagabend lang beschäftigte. Allerdings bereitete auch Ibrahim Maza den Kölnern große Schwierigkeiten, wenn er aus dem Zentrum das Berliner Spiel geschickt lenkte. Der Teenager ist ein großartiges Talent, am Samstag zeigte er seine Klasse. Und das sagen wir: Der 1. FC Köln hat am Samstagabend die Geschichte dieser Saison fortgeschrieben und vor allem offensiv erneut einen unzureichenden Auftritt geliefert. Weil der personell stark besetzte Gegner außerdem in der Lage war, der Kölner Abwehr Schwierigkeiten zu bereiten und die Partie mit einem genialen Moment ihres Unterschiedsspielers zu entscheiden, stand am Ende eine hochverdiente Niederlage, die angesichts der Berliner Großchancen noch glimpflich ausfiel.
Zu zaghaft, zu harmlos, einfach zu wenig Der FC kassiert eine absolut verdiente Niederlage
Die Ausgangslage war gut, der Auftritt der Geißböcke aber bei weitem nicht ausreichend für Punkte gegen eine angagierte Berliner Mannschaft mit individueller Qualität. Darum ist die Niederlage des 1. FC Köln gegen Hertha verdient. Die Kölner hatten sich für das Duell gegen Berlin vorgenommen, brachten auch eine hohe Intensität auf den Platz, kassierten am Ende aber eine 0:1-Pleite und das auch zu recht. Der Gesichtsausdruck war dann doch ein wenig versteinert. Gerhard Struber schaute auf das Spielfeld, war sichtlich bedient. Der Trainer ahnte nach einer guten Stunde des Heimspiels gegen Hertha BSC wohl, dass es sehr schwer werden würde, doch noch die erhofften „Big Points“ einzusammeln. Und eigentlich hatte er genau das schon am Donnerstag vorausgesehen, als er den Rechenschieber anderen ans Herz legte und vielmehr betonte, dass er sich so gar nicht erklären könne, warum die Hertha denn am unteren Ende der Tabelle „herumturne“. Mit dem Samstagabendspiel hat diese Frage neues Futter gefunden. Denn die Hertha war die Mannschaft, die in Köln zwar nicht überragend, dann aber schon eher wie ein Aufstiegskandidat aufspielte: dominant, mit Zug zum Tor, vor allem ideenreich und mit individueller Qualität.
Und das von der ersten Minute an. Die Uhr hatte sich noch keine zwei Mal gedreht, da hatte Berlin schon die ersten beiden Torabschlüsse auf dem Konto stehen. Zwar brannte auch der Gast kein Offensivfeuerwerk ab, doch den Geißböcken wurde schnell klar, dass die „Alte Dame“ mit Siegeswillen nach Köln gekommen war. „Es war wirklich der erwartet schwere Gegner. In der ersten Halbzeit haben wir uns mit dem Zugriff aufs Spiel schwergetan, haben es nicht geschafft, die Positionierung herzustellen“, erklärte Struber später. Erst nach einer Viertelstunde meldeten sich die Geißböcke erstmals ernsthaft an. Als Imad Rondic einen Kopfball nach Flanke von Jan Thielmann aufs Tor brachte. Doch nur zwei Minuten später hätte es auf der anderen Seite klingeln müssen. Als der starke Fabian Reese eine Flanke von der rechten Seite perfekt durch die Box schlus und Marten Winkler seine Füße nicht unter Kontrolle und damit den Ball aus zwei Metern nicht aus leere Tor brachte.
Köln investierte zwar, lief viel, probierte, ackerte – doch der Zugriff auf den Gegner wollte nicht gelingen. Hertha hatte Räume, nutzte die, war im Schlussdrittel aber auch nicht immer gefährlich. „Wir waren immer am Reparieren“, sagte der Trainer und meinte wohl, dass man irgendwo dann doch der Musik hinterherlief und schob hinterher: „Wir hatten eine gute Intensität auf dem Platz – auch in der ersten Halbzeit, wo man das vielleicht rein optisch nicht meinen konnte“, betonte auch Christian Keller. „Wir kamen immer einen Tick zu spät und es sah aus, als wären wir nicht griffig.“ Dennoch hielten die Kölner zur Pause noch die Null. „Wir sind mit einem Ergebnis in die Halbzeit gegangen, mit dem wir viel Hoffnung für die zweite Halbzeit hatten.“ Die zerstörte Fabian Reese im Grunde mit dem ersten Angriff nach dem Wechsel. Diego Demme spielte einen perfekten Ball auf den Angreifer, der im Grunde doch sehr ungestört seine individuelle Klasse bewies, als er die Kugel im Sechzehner in den Winkel schlenzte. „Reese knallt den an den Innenpfosten, da habe ich nur hinterhergeschaut. Wir dürfen ihn da nicht nach innen lassen“, sagte Keeper Schwäber zu recht. „Ansonsten war der einfach gut getroffen.“
Die FC-Verantwortlichen sprachen später von einem „besonderen“, von einem „überragenden“ Treffer. Einer, der aber in der Entstehung hätte unterbunden werden können. So liefen die Kölner dem Rückstand hinterher, entwickelten auch ein Übergewicht, bewiesen aber auch in dieser Phase einmal mehr, dass es an offensiven Ideen, Gefahr und Durchschlagskraft mangelt. Zwar kamen die Kölner durch Waldschmidt, Lemperle und spät auch durch Downs zu großen Chancen, nur eben zu keinen Toren. Und auch in dieser Phase hatte Berlin eigentlich die besseren Möglichkeiten. Alleine Derry Scherhant hätte das Spiel entscheiden müssen, scheiterte aber an dem erneut stark parierenden Marvin Schwäbe. „Wir haben zwei hochkarätige Chancen herausgespielt, wo das Trömmelche normalerweise schon zu trommeln anfängt. Aber der Gegner hat uns auch weiter Probleme bereitet, Marvin Schwäbe hat uns lange im Spiel gehalten“, sagte Struber und untermauerte seine Worte von Donnerstag: „Über beide Halbzeiten muss man festhalten: Der Gegner war richtig stark, hat es sehr gut gemacht. Deshalb war es aus meiner Sicht auch ein verdienter Sieg für die Hertha.“ Und das auch, weil der FC zu harmlos, zu zaghaft war. Und das ist für einen Gegner wie Berlin zu wenig.
Ernüchterung statt Aufstiegseuphorie Die vertane Chance des 1. FC Köln
Der mutlose Auftritt gegen Hertha BSC war für den 1. FC Köln ein Rückfall in überwunden gehoffte Muster. Gerhard Strubers Sicherheitsansatz tat dem FC keinen Gefallen. Vor dem Heimspiel gegen Hertha schwärmte der FC-Coach von einem „überragenden Schulterschluss“ mit den Fans des 1. FC Köln. Am Samstagabend war von diesem Faustpfand allerdings wenig zu spüren. Strubers Mannschaft trat in der wegweisenden Partie viel zu zaghaft auf, um den Funken auf die Ränge überspringen zu lassen. Es war nicht zu erkennen, wer der Tabellenführer war, der einen weiteren großen Schritt Richtung Aufstieg hätte gehen können. Und wer der Tabellen-13., für den es nur noch darum geht, eine verkorkste Saison mit Anstand zu beenden. Der nach zuvor drei Siegen in Folge unverständlich mutlose Auftritt des FC ließ das begeisterungsfähige Kölner Publikum in der zweiten Halbzeit verstummen. Dass der Gästeblock die Stimmhoheit erlangte, sagte vieles aus über die Vorstellung der Gastgeber, die gegen – zugegeben starke Berliner – hochverdient verloren.
Vertan war die Chance, die Konkurrenz weiter zu distanzieren und die Domstadt in Aufstiegseuphorie zu versetzen. Stattdessen zieht sich der Weg zurück in die Bundesliga wie Kaugummi. Das Unternehmen Wiederaufstieg erweist sich für den Ligafavoriten als Last, nicht als Freude, über der die drohende Abwanderungswelle bei Nichtaufstieg wie ein Damoklesschwert schwebt. Struber sollte sich kritisch hinterfragen, warum es nicht gelungen ist, den Rückenwind aus dem überzeugenden Sieg im Topspiel gegen Paderborn mitzunehmen. Die Schaltzentrale mit einem auf Sicherheit bedachten Spieler wie Mathias Olesen zu besetzen, war ein fragwürdiges Signal des FC-Trainers. Gleichzeitig wirft die Entscheidung aber auch kein gutes Licht auf arrivierte Kräfte wie Dejan Ljubicic und Florian Kainz, die sich erst zeigen durften, als es fast schon zu spät war.
Nach dem 0:1 gegen Hertha ist die jüngste Euphorie beim 1. FC Köln schon wieder verflogen. Den Geißböcken fehlt weiter die Konstanz, aber die Gründe dafür sind vielschichtig. Gerhard Strubers Fazit klang ein wenig bitter. "Es war eine ordentliche Leistung", sagte der FC-Trainer nach dem Duell mit Hertha BSC. Aber: "Gegen diesen Gegner heute, muss man auch ehrlicherweise sagen, war es dann nicht gut genug." Mit 0:1 hatten die Kölner die achte Saisonniederlage einstecken müssen, Platz 1 ist wieder verloren gegangen. Und gleichzeitig auch die nach dem 2:1-Sieg in Paderborn aufgekommene Euphorie. Dabei hatte sich Strubers Team durchaus gewehrt und viel versucht, aber letztlich nicht die entscheidenden Szenen für sich gewinnen können. "Viel Klein-Klein", bemängelte Mittelfeldspieler Eric Martel, der mal wieder in der Innenverteidigung begann und dann nach vorne rückte, Struber kritisierte die Positionierung seiner Spieler. Beide Analysen waren nicht falsch, zielten aber an einem Thema vorbei, dass den FC schon seit Wochen beschäftigt: Es fehlt Konstanz und Kontinuität, und zwar auf allen Ebenen.
Da wäre einerseits das Individuelle. Waldschmidt, zuletzt mit ansteigender Form, tauchte mal wieder völlig ab. Olesen, sonst oft defensiv zuverlässig , war als "Holding Six" im Zentrum überfordert und Heintz, oft der emotionale Anführer, konnte Reese vor dem entscheidenden Treffer nicht stoppen. Drei Personalien, die sinnbildlich für das gesamte Team sind: Die Schwankungen sind enorm, lediglich Martel spielt eine einigermaßen konstante Saison - und natürlich Torhüter Schwäbe, der Köln erneut vor Schlimmerem bewahrte. Fast alle anderen Profis reihen gute und schlechte Auftritte in einem stetigen Auf und Ab aneinander. Struber, der wohl am liebsten mit einer konstanten Stammelf spielen würde, sieht sich deswegen immer wieder zu Anpassungen gezwungen. Auch auf team-taktischer Ebene fehlt deswegen die Durchgängigkeit, weil der Coach die Formation permanent an die aktuellen Umstände angleichen muss. Gegen Hertha probierte er es zunächst mit Olesen hinter den beiden Achtern Waldschmidt und Huseinbasic Zur Pause korrigierte Struber, stelle auf Doppelsechs um und löse wenig später schließlich die Dreierkette auf, um mehr Durchschlagskraft zu entwickeln.
Schon die gesamte Saison über sucht der FC-Coach eine Stammformation, doch Verletzungen, Sperren und Formtiefs machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Formation und Personal wechseln permanent, was das Einüben von Abläufen und Routinen erschwert. Faktoren, die gegen individuell schwächere Teams weniger ins Gewicht fallen, gegen Mannschaften wie Hertha aber durchschlagen - mit frustrierendem Ergebnis. Aus der Ruhe bringen lassen wird sich in Köln von der Niederlage am Samstagabend niemand, der Vorsprung in der Tabelle ist weiterhin komfortabel und die kommenden Partien in Fürth und gegen Münster versprechen nominell einfachere Gegner. "Das Leben geht weiter", sagte Struber und betonte: "So müssen wir auch an die Sache herangehen, im Wissen, dass wir gegen so einen starken Gegner einfach nur ein paar Prozentpunkte mehr gebraucht hätten." Die Kunst wird sein, die auch konstant abzurufen.
Strubers negatives Novum: „Trömmelche fängt normalerweise zu trommeln an“
Auf diese Premiere hätte Gerhard Struber gerne verzichtet: Gegen Hertha BSC hat der 1. FC Köln erstmals unter dem österreichischen Cheftrainer kein Heimtor erzielt. Insbesondere zwei Szenen trauerte Struber hinterher.
Die Liga bleibt unberechenbar – doch die Leistung von Samstag wird dem 1. FC Köln nicht reichen
Die 0:1-Niederlage gegen Berlin ging absolut in Ordnung. Die Hertha war in Köln die bessere Mannschaft. Der FC hat die Chance verpasst, weitere Big Points zu sammeln und einmal mehr erfahren, dass noch sehr unangenehme Gegner warten. Unterm Strich wird die Leistung von Samstag wohl nicht reichen für den 1. FC Köln: Ein Kommentar zur 0:1-Niederlage gegen Hertha.
Kuriose Aussage nach FC-Pleite Keller irritiert mit Taktik-Analyse – Struber findet klare Worte
Der 1. FC Köln erlitt bei der 0:1-Niederlage gegen Hertha BSC einen Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Christian Keller suchte hinterher nach Gründen, verzettelte sich dabei aber in der Analyse.
FC droht Zitter-Endspurt - Aufstiegs-Dämpfer lähmt Kölns Zukunfts-Planung
Diese Pleite tut dem FC richtig weh im Rennen um die Bundesliga-Rückkehr!
Köln verliert durch das 0:1 gegen Hertha nämlich nicht nur die Tabellenspitze. Dem FC droht trotz des Big-Point-Sieges zuletzt in Paderborn (2:1) jetzt ein Zitter-Aufstieg, der sich bis zum Saisonfinale Mitte Mai ziehen kann. Und der lähmt sämtliche Zukunftsplanungen.
Kuriose Aussage nach FC-Pleite Sportchef Keller irritiert mit Taktik-Analyse
Der 1. FC Köln erlitt bei der 0:1-Niederlage gegen Hertha BSC einen Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Christian Keller suchte hinterher nach Gründen, verzettelte sich dabei aber in der Analyse. Der 1. FC Köln hat die nächsten Big Points im Aufstiegskampf liegen lassen. Statt den Abstand auf Platz vier auf acht Punkte zu vergrößern, kassierte die Mannschaft von Gerhard Struber bereits die achte (!) Saisonniederlage. Offensiv zu harm- und ideenlos, defensiv zu fehleranfällig – so war auf dem Platz kein Unterschied zu erkennen zwischen einem Aufstiegsaspiranten und einem Kellerkind. Christian Keller versuchte sich die Niederlage hinterher schönzureden, verzettelte sich dabei aber mit einer kuriosen Taktik-Analyse. Der FC-Boss sagte in den Katakomben: „Wir haben eine gute Spielintensität auf den Platz gebracht, auch in der ersten Halbzeit, als man das vielleicht rein optisch gar nicht meinen konnte.“ Und weiter: „Es sah da aus, als ob wir nicht griffig waren. Wir waren schon griffig, wir haben nur falsch ausgelöst und waren falsch positioniert.“
Häh? Griffig – was bedingt, dass man nah am Gegenspieler ist und in die entscheidenden Zweikämpfe kommt – aber gleichzeitig falsch positioniert? Übersetzt heißt das doch: Es sah nicht nur so aus, es war auch so: Der FC war nicht griffig! Da helfen auch keine Ausflüchte in die Tiefen der Fußball-Taktik, wie Keller versuchte: „Wir hatten keine gute Positionierung im Spiel gegen den Ball, haben dann oft auch falsch ausgelöst, haben es selten geschafft, auf die Dreierkette richtig Druck zu bekommen, mussten dann oft mit den Achtern oder auch mit dem Schienenspieler springen und kamen immer einen Tick zu spät.“ Das war in allen Belangen schlicht zu wenig. Immerhin tat sich Coach Gerhard Struber leichter mit klaren Worten. Während er in den vergangenen Wochen in der Spielanalyse teils zu komplett anderen Einschätzungen als der gegnerische Trainer kam, stimmte er seinem Gegenüber Stefan Leitl zu. Er gab anders als sein Boss zu: „Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Zugriff auf das Spiel bekommen. Wir mussten in Sachen Positionierung viel reparieren. Am Ende ist Hertha der verdiente Sieger.“
Du wagst es, diesem Experten zu widersprechen? Du hättest sehen müssen, wie griffig unsere Spieler waren, vor allem Olesen. Seit vielen Wochen tritt der FC bereits griffig und souverän auf und die ahnungslosen Fans merken es nicht.
FC auf dem Transfermarkt: „Wir wollen dieses Rattenrennen nicht mitgehen“
Der 1. FC Köln kann und will finanziell im Werben um nationale wie internationale Top-Talente nicht mithalten. Im ersten Teil des GEISSBLOG-Interviews spricht Lukas Berg, der Leiter der FC-Akademie, unter anderem über Transfers im Nachwuchs und den Wettbewerbsvorteil des FC.