„Vollkommen zu Unrecht!“ Scharfe Keller-Kritik an Fan-Pfiffen
Beim 1. FC Köln herrscht nach dem einmal mehr enttäuschenden Auftritt gegen Jahn Regensburg Frust. Sportchef Christian Keller kann den Unmut der eigenen Anhänger jedoch nur bedingt nachvollziehen. Die Enttäuschung der Fans kann Keller nach dem Unentschieden gegen Schlusslicht Jahn Regensburg zwar verstehen. Unverständnis äußerte der Sportchef hingegen über die Pfiffe gegen die Mannschaft sowie die Forderungen nach einer Entlassung von Trainer Gerhard Struber. Nach dem 1:1 gegen das abgestiegene Tabellenschlusslicht sprach der Sportchef über…
…die Pfiffe der Fans: „Die Pfiffe waren vollkommen zu Unrecht. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die probiert hat, alles zu investieren. ‚Wir wollen Euch kämpfen sehen‘ kann ich absolut nicht teilen, weil die Mannschaft gekämpft hat. Sie haben sich viele Chancen erspielt und waren dominant. Es gab genügend Chancen, um den Gegner zu besiegen. Das haben wir nicht geschafft und das nervt. Aber aus meiner Sicht ist es nicht angemessen gewesen, die Mannschaft so an den Pranger zu stellen.“
…die „Struber raus“-Rufe: „Ich habe sie gehört, ich habe auch andere Rufe gehört. Mir ist klar, dass sich der Frust entlädt. Heute hat jeder mit einem klaren Heimsieg gerechnet und gedacht, dass wir einen vorfinalen Schritt in Richtung Aufstieg gehen. Das haben wir nicht gemacht und entsprechend kann ich diese Enttäuschung nachvollziehen. Ich möchte aber daran appellieren, dass es entscheidend ist, ob du Rückenwind oder Gegenwind hast. Rückenwind würde uns in den letzten Spielen helfen, über die Hürden, die noch da sind, rüberzuklettern. Deswegen würde ich mir das für die Mannschaft und das Trainerteam wünschen.“
…das Vertrauen in Gerhard Struber: „Zu 100 Prozent. Ich kann ausschließen, kurzfristig etwas zu verändern, weil ich von so etwas nichts halte.“
…die Überzeugung der Mannschaft hinsichtlich des Trainers: „Es ist ein sehr großer Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und auch zwischen der Mannschaft und dem Trainerteam.“
…die aktuelle Stimmungslage: „Wir wollen etwas erreichen und die Stimmung ist gerade so, als ob wir es komplett versaut hätten. Wir haben eine große Chance vergeben, das ist uns allen bewusst. Deshalb sitzen die Spieler auch in der Kabine, als wenn die Welt untergegangen wäre. Das ist aber einfach falsch, weil wir nach wie vor alles in der eigenen Hand haben. Nur wenn du an dich glaubst und von dir überzeugt bist, die Dinge mit Ruhe angehst und dich nicht von Sachen drumherum beeinflussen lässt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du Aufgaben erfolgreich lösen lässt.“
„Zu viele nicht gute Leistungen“
…das schlechte Gefühl trotz Platz zwei: „Die Erwartungshaltung ist hoch. Wir haben nicht nur erbauliche Leistungen in der Saison gebracht, da waren zu viele nicht gute Leistungen dabei und zu wenig Konstanz in vielen Phasen. Die Erwartungshaltung ist eine andere – und die konnten wir nicht bedienen. Es hilft aber nicht zu lamentieren. Wir müssen jetzt gucken, dass es wir es so über die Ziellinie bringen, dass wir die erforderlichen Punkte noch holen. Dann können wir uns überlegen, was wir in Zukunft anders machen können.“
…die ausgebliebene Reaktion auf das Hannover-Spiel: „Ich sehe das ein Stück weit anders. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die mehr für das Spiel getan hat als der Gegner und sich die ein oder andere Torchance herausgespielt hat. Regensburg hatte heute ein leichtes Trikot an, während unseres schwer war. Das hat nichts mit Schönreden zu tun, das ist die Realität. Ich verstehe den Frust, der sich entlädt. Er hilft uns aber nicht. Es hilft uns, wenn die Mannschaft viel Zuspruch und den Glauben an sich selbst.“
…die Zuversicht, die nötigen Punkte noch zu holen: „Die Mannschaft hat Qualität, das Trainerteam hat Qualität, die Mannschaft ist bereit, alles zu investieren und steht zusammen. Im Innenverhältnis herrscht Ruhe und Sachlichkeit. Diese Gründe werden am Schluss dazu führen, dass wir unser Ziel erreichen.“
Keller: „…wenn sich alle mal freuen würden“
…die vielen Probleme in den einzelnen Mannschaftsteilen: „Die Saison-Analyse machen wir, wenn die Saison vorbei ist. Jetzt geht es darum, einen positiven Blick auf die nächsten Aufgaben zu richten. Dann schaffen wir es vielleicht, aus vielen Torschüssen, mehr als einen über die Linie zu bringen. Ich denke nur an Nürnberg und an die Sachen, die wir dort brauchen, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Ich weiß, dass ich das nicht erwarten kann, aber wenn sich alle mal freuen und es als Chance sehen würden, die wir noch haben, steigt die Chance, dass es den Spielern gelingt.“
…die Maßnahmen, um wieder ein positives Gefühl zu bekommen: „Wir müssen uns jetzt auf das konzentrieren, was wir in der eigenen Hand haben. Das ist immer nur die Leistung auf dem Platz. Das haben wir der Mannschaft gerade auch gesagt. Die Welt ist nicht unter gegangen und die Sonne geht morgen wieder auf – auch wenn das ein flapsiger Spruch ist. Der Blick geht nach vorne, nicht zurück.“
Fan-Wut gegen Trainer und Sport-Boss! Was für ein Wahnsinn in Köln! Der FC stolpert zu einem 1:1 (0:0) gegen den Tabellenletzten Regensburg und verpasst es, sich einen Aufstiegs-Matchball zu erspielen. Zwar ist die Bundesliga-Rückkehr nächste Woche mit einem Sieg in Nürnberg immer noch möglich, allerdings muss die Konkurrenz patzen. Der FC hat die Tabellenspitze an den HSV verloren und liegt nur noch drei Punkte vor dem Relegationsplatz. Genauso schlimm: Die Stimmung ist trotz der nach wie vor großen Aufstiegs-Chance auf dem Tiefpunkt! „Struber raus“, hallte es nach dem Schlusspfiff von der Südtribüne. Bereits vor dem Halbzeitpfiff hatte sich die Fan-Wut mit vereinzelten Rufen gegen Coach Gerhard Struber entladen. Was nach dem Spiel aber abging – schon ein Hammer! Auch Christian Keller wurde attackiert. „Keller raus“, brüllten die Fans und forderten –wie schon im letzten Herbst – die Entlassung des Sport-Chefs.
Keller: „Ich habe die und andere Rufe gehört. Mir ist klar, dass sich der Frust entlädt, weil heute jeder mit einem klaren Heimsieg gerechnet hat. Aber Gegenwind wird die Herausforderung, die in den nächsten Spielen vor uns steht, noch herausfordernder machen. Rückenwind wird dagegen helfen, über die Hürden drüber zu klettern, die vor uns stehen. Ich würde mir Rückenwind für die Mannschaft und für den Trainer in so einer Situation wünschen.“ BILD-Frage an den Sport-Boss: Hat der Trainer Ihren Rückenwind und Ihr Vertrauen? Keller: „Ja, zu 100 Prozent!“ Auf einen Struber-Rauswurf im Endspurt angesprochen legt er nach: „Das kann ich ausschließen, weil ich von so etwas nichts halte.“ Ein Grund für Kellers Struber-Treue: „Es gibt einen sehr großen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und auch zwischen Mannschaft und Trainerteam.“ Sieht Keeper Marvin Schwäbe auch so: „Der Trainer steht bei uns absolut hoch im Kurs.“
Keller zu den Fan-Pfiffen: „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die versucht hat, alles in dieses Spiel zu investieren. Wenn ich also eines nicht teilen kann, dann die Rufe: Wir wollen Euch kämpfen sehen! Die Mannschaft hat gekämpft, war dominant. Es nervt, dass wir es nicht geschafft haben, den Gegner zu besiegen. Aber aus meiner Sicht ist es nicht angebracht, die Mannschaft so an den Pranger zu stellen.“ Fakt ist auch: Wenn Keller seinen Coach entlassen würde, müsste der Sport-Boss gleich mitgehen. Denn Keller hat Struber geholt und ist für die Kaderzusammenstellung und die vielen Fehleinkäufe im Winter verantwortlich.
Struber zur Fan-Kritik an seiner Person: „Es ist nicht fein, wenn man das wahrnimmt. Gleichzeitig ist es eine gewisse Normalität. Wir sind so knapp vor dem Ziel, da habe ich Verständnis dafür, wenn eine gewisse Nervosität aufkommt. Wir dürfen uns von diesen Rufen als Team nicht auseinanderreißen lassen.“ Und weiter: „Wir erleben jetzt kurz vor Schluss eine Prüfung auf diese Art und Weise. Dass ich der Blitzableiter für die Leistung und das Ergebnis bin – das ist doch klar, dafür bin ich als Cheftrainer in der Verantwortung. Wir dürfen jetzt nicht in Hektik und Nervosität verfallen.“ Zum Spiel sagt Struber: „Das Ergebnis ist niederschmetternd für uns. Wir wollten unser Torverhältnis verbessern. Wir haben den Ball aber in vielen Momenten nicht über die Linie gebracht. Ein ernüchternder Moment, wir hatten eine ganz andere Erwartung, was das Ergebnis betrifft.“ Die hatte wohl jeder im Stadion...
FC-Trainer Struber reagiert kühl auf Fan-Frust Analyse: Kellers Äußerung gibt zu denken
Der 1. FC Köln patzt im Rennen um den Aufstieg erneut. Gegen das bereits als Absteiger feststehende Schlusslicht Regensburg kam der FC nicht über ein enttäuschendes 1:1 hinaus. Der FC hat somit erneut wichtige Punkte liegen lassen. Das Team von Gerhard Struber kam gegen das Schlusslicht nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und verlor seine Tabellenführung in der 2. Liga an den SV.
Das Wichtigste zuerst: Der 1. FC Köln hat gegen den abgeschlagenen Tabellen-Letzten SSV Jahn Regensburg einen weiteren Rückschlag kassiert und daheim nur 1:1 gespielt. Nach fürchterlicher erster Halbzeit und einem Pfeifkonzert zur Pause brachte Tim Lemperle den FC nach einer knappen Stunde zwar in Führung. 15 Minuten später jedoch kassierte der FC den Ausgleich gegen eine Mannschaft, die am Samstagabend vor 50.000 Zuschauern in Müngersdorf den erst zweiten Auswärtspunkt dieser Spielzeit holte und trotz des 1:1 beim Bundesliga-Absteiger nun als Absteiger in die Dritte Liga feststeht. Köln wiederum gab am 32. Spieltag die Tabellenführung an den HSV ab und hat nur noch drei Zähler Vorsprung auf den SC Paderborn. Der 1. FC Kaiserslautern kann am Sonntag im Duell beim KSC ebenfalls auf drei Punkte an die Kölner heranrücken und hätte je nach Verlauf des 33. Spieltags im Saisonfinale die Chance, in Müngersdorf im direkten Duell noch am FC vorbeizuziehen. Die Fans waren außer sich und forderten vehement die Entlassung von Cheftrainer Struber.
Moment des Spiels: Als in der Nachspielzeit die ersten „Struber raus“-Rufe zu hören waren, war das der verzweifelte Versuch der Zuschauer, das umfassende Kölner Versagen in Worte zu fassen. Gerhard Struber reagierte später kühl. „Als Cheftrainer ist man immer auch Blitzableiter. Das gilt es, gut einzuordnen. Es ist kein Zufall, dass wir da sind, wo wir sind. Ich bin mir sicher, dass wir es im Team gut meistern werden“, sagte er. Geschäftsführer Christian Keller antwortete auf die Frage, ob es aus seiner Sicht mit Struber weitergehen könne: „Warum nicht?“, was eine Reaktion bedeutete, die endgültig zu denken gab.
Spieler des Spiels: Leopold Wurm. Der 19-jährige Innenverteidiger des SSV Jahn, gebürtiger Regensburger und U18-Nationalspieler, zeigte eine bemerkenswerte Leistung und gewann eine Vielzahl seiner Duelle. Auch am Ball trotz seiner 1,94 Meter Körpergröße mit mehreren eleganten Aktionen.
Das war gut: Am Kölner Spiel: nichts. Immerhin hatte kurz vor Anpfiff der Regen aufgehört, sodass die Zuschauer auf dem Heimweg nicht auch noch nass wurden. Und das war schlecht: Der Auftritt der Kölner, der allerdings insgesamt erwartungsgemäß ausfiel: Gegen eine mittellose Regensburger Mannschaft, die am 32. Spieltag trotz eines Unentschiedens beim Bundesliga-Absteiger bereits aus der Liga stürzte, brachten die Gastgeber den Ball nur einmal über die Linie. Den Gästen dagegen reichte ein langer Schlag, um den Treffer zu erzielen, der ihnen zum Punktgewinn reichte. Noch ernüchternder war der Umgang mit dem Abend: Spieler, Trainer und Geschäftsführer des FC verwiesen auf die Kölner Feldüberlegenheit und die nach wie vor intakten Chancen, den Aufstieg zu vollenden. Die Wortbeiträge der Verantwortlichen fielen teils absurd aus, was wiederum nur einen Schluss zulässt. Man sieht keine versteckten Potenziale mehr, die ein anderer Trainer oder zumindest eine veränderte Ansprache noch freisetzen könnten. Es gilt die Devise „Augen zu – und durch“. Das klingt nach Blindflug. Und am Samstag sah es genau danach aus.
Das sagen wir: Die Stimmung im Stadion zeigte am Samstagabend, wie fragil die Lage rund um den 1. FC Köln in den vergangenen Wochen geworden ist. Dass sowohl Christian Keller als auch Gerhard Struber die Emotionen der Ränge als Folklore abtaten und auf die nach wie vor aussichtsreiche Platzierung in der Tabelle verwiesen, spricht für die Kölner Ratlosigkeit im Saisonfinale: Die Mannschaft gibt nicht mehr her als das, was sie derzeit auf den Rasen bringt. Die Möglichkeiten sind begrenzt. Schon am kommenden Freitag in Nürnberg steht eine weitere ganz schwere Prüfung an. Der Auftritt gegen Regensburg lässt wenig Hoffnung zu, dass die Mannschaft die innere Stärke für das Saisonfinale aufbringt – zumal in einem möglichen Endspiel am 34. Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Einzelkritik: Vier Fünfen! Die Noten für die FC-Blamage
Marvin Schwäbe: Note 3,0 Schwäbe musste das erste Mal in der 19. Minute ran, als der FC einen Freistoß schlecht verteidigte und Ernst aus 16 Metern stramm abzog. Kurz vor der Pause musste er sich aus dem Nichts plötzlich ganz lang machen und Heins Schuss parieren (45.). Parierte vor dem 1:1 noch gegen Ganaus, ehe dieser den Ball über die Linie drückte. An ihm lag es einmal mehr nicht.
Jan Thielmann: Note 3,5 Thielmann hatte ein Spiel mit Aufs und Abs. Versuchte immer wieder über rechts anzuschieben, leistete sich dabei aber immer wieder Fehler. Dennoch waren seine Antritts lange Zeit noch die gefährlichsten. Mit seinem Sprint über den halben Platz nach 55 Minute weckte Thielmann seine Mannschaft und die Fans auf. Man hätte sich vom FC insgesamt mehr von dieser Zielstrebigkeit gewünscht.
Timo Hübers: Note 4,0 Dafür, dass der FC verunsichert ist, kam vom Kapitän am Samstagabend zu wenig. Führte seine Mannschaft nicht. Löste stattdessen mit seinem unbedrängten Pass ins Nichts ein erstes Pfeifkonzert aus (33.). Hatte nur wenige klare Momente im Spiel. Verunsicherte in der Schlussphase seine Mannschaft mit zappeligen Aktionen und Fast-Ballverlusten sowie mit einem unnötigen Schuss aus der zweiten Reihe.
Dominique Heintz: Note 4,0 Heintz erlebte eine für ihn wohl höchst ärgerliche Partie. Defensiv war der Routinier nur selten ernsthaft gefordert. Das Problem: Er verlor ausgerechnet das entscheidende Kopfballduell gegen Ganaus vor dem 1:1 und konnte nach Schwäbes Parade nicht mehr klären. Im Spielaufbau fand er nur selten Lösungen, schaltete sich am Ende sehr offensiv mit ein, konnte es aber auch nicht mehr drehen.
Max Finkgräfe: Note 4,0 Finkgräfe wurde defensiv fast gar nicht gefordert, was er eigentlich zu noch mehr Offensive hätte nutzen können. Wollte seine Seite aber nicht offen lassen, weshalb er in Hälfte eins im Zweifel eher nicht flankte und eher nicht komplett ins Risiko ging. Nach der Pause dann noch mal offensiver und bemüht, spätestens mit Maina für Druck zu sorgen. Scharfe Flanke auf Rondic, die dieser verpasste (80.). Davon hätte es mehr gebraucht.
Dejan Ljubicic: Note 5,5 Ljubicic war nie nicht richtig auf dem Platz, positionierte sich falsch, wirkte immer einen Schritt zu langsam. Ihm gelang in den ersten 45 Minuten praktisch gar nichts, weshalb Struber ihn in der Halbzeitpause folgerichtig bereits erlöste. Die Verantwortlichen sagen, er sei mit dem Kopf noch voll beim FC. Am Samstag sah es nicht so aus.
Eric Martel: Note 3,5 Martel gab mit Waldschmidt die meisten Torschüsse des Abends ab, weil er bei Standards fast immer zum Zuge kam. Machte daraus aber viel zu wenig, hätte mindestens ein Tor erzielen müssen. Defensiv dafür sehr solide, gewann überragend viele Zweikämpfe, rettete in der 62. Minute in höchster Not im Strafraum und ging am Ende mit nach vorne, aber ohne Glück.
Luca Waldschmidt: Note 4,0 Waldschmidt spielte wahlweise auf der Zehn oder auf der halbrechten Position. Zog nach 27 Minuten erstmals aus 18 Metern ab, aber zu hoch. Nach der Pause war er bemüht, aus der Tiefe im Mittelfeld das Kölner Angriffsspiel anzukurbeln. Nach 58 Minuten gelang es ihm: Seine punktgenaue Flanke landete bei Lemperle, der zum 1:0 einköpfte. Es blieb aber seine einzige Aktion mit dieser Konsequenz.
Florian Kainz: Note 5,0 Nach seinem schwachen Spiel in Hannover bekam Kainz erneut die Chance von Beginn an. Doch obwohl der Österreicher bemüht war, gelang ihm nur wenig. Mit Ausnahme einiger Flanken und einem feinen Direktzuspiel auf Downs (21.) konnte der Ex-Kapitän das Kölner Spiel nicht strukturieren. Nach der Pause wollte er es über links noch einmal wissen, doch nach einer Stunde war für Kainz Schluss.
Denis Huseinbasic: Note 4,0 Huseinbasic kam zur zweiten Halbzeit für Ljubicic in die Partie. weil der FC insgesamt mehr nach vorne unternahm, war Huseinbasic stark darin eingebunden. Nur gelang ihm zu wenig. Sinnbildlich sein Lupfer von der Torauslinie in den Fünfmeterraum – und ins Nichts, weil kein FC-Spieler auch nur in der Nähe war.
Linton Maina: Note 4,0 Maina feierte nach knapp einer Stunde sein Comeback, als er für Kainz in die Partie kam. Legte beinahe das 2:0 auf, als er über links auf Rondic passte, dieser aber zum Erstaunen aller nicht traf (73.). Danach versuchte er es mit vielen Antritten, blieb dabei aber meist ohne Wirkung.
Tim Lemperle: Note 3,5 Lemperle kam in Hälfte eins zwar mehrere Male nach langen Bällen in Position, konnte daraus aber nichts machen. Stolperte fast über seine eigenen Beine, als er nicht wusste, wie er den Konter kurz vor dem Pausenpfiff zu Ende spielen sollte (45+2.). War nach der Pause sichtlich bemüht mehr Torgefahr auszustrahlen, dabei aber auch sichtlich frustriert. Dann aber war er nach der Waldschmidt-Flanke per Kopf zur Stelle und traf sehenswert. Umso ärgerlicher: Weil er sich Wasser holte, verpasste er vor dem 1:1 den Moment, um zurückzuarbeiten und die Flanke zu verhindern.
Damion Downs: Note 5,0 Downs musste erneut erfahren, dass seine Leistungen noch zu sehr schwanken. Wie schon in Hannover gelang ihm auch gegen Regensburg praktisch nichts. Dachte in der 21. Minute, er wäre frei durch, da wurde er von hinten noch abgegrätscht. Verzweifelte immer wieder an seinem ersten Kontakt, der an diesem Tag höchst unsauber war, weshalb er sich mehrfach gute Situationen selbst kaputt machte. Nach einer Stunde dann vom Feld.
Imad Rondic: Note 5,0 Nach zwei Spielen ohne jegliche Einsatzminuten kam Rondic nach einer Stunde für Downs in die Partie. Nach Maina-Zuspiel hätte er das 2:0 erzielen müssen, brachte den Ball aus fünf Metern aber nicht über die Linie. Grätschte in der 80. Minute an einer Finkgräfe-Flanke vorbei und setzte dann noch einen Seitfallzieher weit am Tor vorbei.
Beachtliche Diskrepanz der Wahrnehmungen bei Fans und Verantwortlichen
Schon während des Spiels zwischen dem FC und Jahn Regensburg machten die Fans der Kölner ihrem Unmut Luft und forderten Konsequenzen. Die wird es trotz der mageren Leistung wohl nicht geben beim 1. FC Köln: Frust, Kritik und Sorge der Fans wachsen. Die erste Halbzeit war in der Begegnung gegen Jahn Regensburg noch nicht beendet, da entlud sich der Frust der Kölner Fans bereits zum zweiten Mal in der Begegnung. Nach einem kurzen, aber doch intensiven Pfeiffkonzert hallten schließlich „Struber raus“-Rufe durch das Kölner Rund. Die Fans, die den FC dennoch über 90 Minuten nach vorne peitschten, hatten genug einer trostlosen ersten Halbzeit gesehen. Der FC ist drauf und dran einen sicher geglaubten Aufstieg noch aus der Hand zu geben. „Heute hat jeder mit einem klaren Heimsieg gerechnet und gedacht, dass wir einen vorfinalen Schritt in Richtung Aufstieg gehen. Das haben wir nicht gemacht und entsprechend kann ich diese Enttäuschung nachvollziehen“, sagte Christian Keller dann auch nach einem bitteren 1:1, das den FC noch einmal teuer zu stehen kommen könnte. Denn in der Endabrechnung wird es möglicherweise enger als gedacht und erhofft.
Der Druck auf den FC steigt
Sollte am Sonntag die SV Elversberg und Lautern ihre Auswärtsspiele gewinnen, betrüge der Vorsprung vor den Rängen drei bis fünf genau drei Punkte, allerdings bei teilweise schlechterem Torverhältnis. Mit nur einem Sieg mehr dieser drei Teams ist der Aufstieg dahin. Nun sollte man meinen, dass die Kölner doch diesen Drei-Punkte-Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben können. Doch der Auftritt gegen das nun sichere abgestiegene Tabellenschlusslicht aus Regensburg macht nun nicht so richtig Mut für die finalen Begegnungen in Nürnberg und dann eventuell zum Endspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am letzten Spieltag der Saison. Der FC tat sich gegen die schwächste Defensive der Liga von Beginn an schwer, erspielte sich im Schlussdrittel kaum Torchancen. „Es hätte nach zwei Minuten schon 1:0 oder 2:0 stehen können, denn da hatten wir schon relativ große Chancen vergeben“, erklärte Keller. Nur betrug der xGoals-Wert der Kölner nach einer guten halben Stunde immer noch 0,2. Die Qualität der Chancen nach mehr als 30 Minuten hätte also nicht wirklich für ein FC-Tor gesprochen. Und das Bild änderte sich auch nach der Kölner Führung durch Lemperle nicht. Erst der Ausgleich aus dem Nichts wirkte ein wenig wie ein Weckruf.
Für einen Aufstiegskandidaten gegen ein Tabellenschlusslicht lieferte Köln einfach zu wenig ab. „Regensburg hatte heute ein leichtes Trikot an, während unseres schwer war. Das hat nichts mit Schönreden zu tun, das ist die Realität“, sagte Keller. "Rückenwind würde uns in den letzten Spielen helfen, über die Hürden, die noch da sind, rüberzuklettern“, so Keller. „Deswegen würde ich mir das für die Mannschaft und das Trainerteam wünschen.“ Über mangelnde Unterstützung konnten sich die Spieler aber nun wirklich nicht beklagen. Und das, obwohl der Aufstiegskandidat aus den vergangenen fünf Spielen nur ganze fünf Punkte einsammelte – darunter gegen vier Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Keller betonte zwar, dass die Gegner ja auch nicht mehr geholt hätten, nur entspricht das nicht so ganz der Realität (Düsseldorf 9, Elversberg 9, Hamburg 7, Paderborn 7, Magdeburg 7). Und wenn die Kölner so weiterspielen, wäre es auch kein Zufall, würden sie aus der Aufstiegszone noch rausrutschen. Die von den Fans geforderten Konsequenzen wird es laut Keller aber nicht geben: „Ich kann ausschließen, kurzfristig etwas zu verändern, weil ich von so etwas nichts halte“, sagte der Sportdirektor, der seinem Trainer zu „100 Prozent“ vertraue.
Fans fordern Entlassung von Struber und Keller Stimmungslage: „Den ganzen Stall ausmisten“
Der 1. FC Köln hat gegen Jahn Regensburg seinen nächsten Aufstiegs-Matchball verspielt. Die Stimmung bei den Fans ist gekippt, der Großteil wünscht sich kurzfristige Veränderungen auf allen Ebenen. Das Fass ist nun übergelaufen. Mit dem desolaten 1:1 gegen den abgeschlagenen Absteiger Jahn Regensburg, der zuvor nur einen einzigen (!) Punkt in der Fremde geholt hatte, haben Gerhard Struber und Christian Keller endgültig ihren Kredit verspielt. Noch während der Partie gesellten sich zu den fast schon obligatorischen „Keller-raus“- Rufen nun auch erstmals deutlich hörbare „Struber-raus“-Rufe. Der Express wollte noch am Abend von seinen Lesern wissen: „Was haltet ihr von den ‚Struber raus‘-Rufen beim Spiel des FC gegen Regensburg?“ Bis Sonntagmittag (Stand 12 Uhr) gab es ein eindeutiges Ergebnis: 86 Prozent von über 15.000, die abgestimmt haben, fanden die Rufe nach der Leistung gegen den Tabellenletzten „völlig verständlich.“
Der Frust beim Kölner Anhang sitzt sehr tief. Viele haben die ernsthafte Befürchtung, dass der FC den praktisch schon sicher geglaubten Aufstieg auf den letzten Metern noch vergeigt. Den Express erreichten bis zum Vormittag unzählige Nachrichten von Fans. Die einhellige Meinung: Struber UND Keller müssen auf der Stelle weg. „Struber und Keller gehören schon lange weg. Struber verschlechtert die Mannschaft nur und Keller ist der Totengräber vom FC“, schrieb ein Leser. Ein anderer meint: „Das Problem ist nicht nur Struber. Man sollte mal den ganzen Stall ausmisten.“ Oder: „Herr Keller kann gleich mit Struber gehen. Er hat den Abstieg plus Kaderplanung plus Trainer verbockt und ist sich keiner Schuld bewusst. Wann wacht der FC endlich auf und räumt auf?“ Selbst wenn der FC das gesteckte Ziel erreichen und aufsteigen sollte, plädiert der Großteil der Fans für einen radikalen Neuanfang. Neues Präsidium, neuer Geschäftsführer, neuer Trainer – ein „Weiter so“ kommt für die meisten Fans nicht infrage.
„Selbst wenn wir mir viel Glück Aufsteigen sollten, dann steigen wir mit Struber und Kellers Transfers sofort wieder ab“, lautet ein ernüchternder Kommentar. An anderer Stelle heißt es: „Ich bin ich fest davon überzeugt, dass der 1. FC Köln nicht weiter mit Herrn Keller zusammenarbeiten darf. Er ist völlig unbeliebt bei den Fans und lebt in seiner eigenen Blase. Struber ist wohl auch nicht der Richtige für einen neuen starken FC.“ Während es für einige schon deutlich zu spät ist, Konsequenzen zu ziehen, haben andere noch die Hoffnung, dass der Vorstand, der von vielen schon als Lame Duck abgestempelt ist, noch eine letzte wichtige Amtshandlung tätigt und den Kahlschlag vollzieht. Denn es heißt: „Keine Konsequenzen zu ziehen, ist respektlos gegenüber Spielern, Fans und Verein.“ Der Heilsbringer auf der Trainerposition ist dabei auch schon ausgemacht: Immer wieder fällt in den Nachrichten der Name Friedhelm Funkel. Wenn es nach den Fans geht, wären jetzt Wolf und Co. am Zug. Denn mit Keller heißt auch mit Struber. Der FC-Boss machte nach dem Spiel gegen Regensburg klar, dass er seinem Trainer zu „100 Prozent vertraut“ und vor Saisonende sicher nicht reagieren wird.
„Nicht mein Bier“ Hübers sorgt mit Trainer-Aussagen für Irritationen
Die Nerven beim 1. FC Köln liegen blank. Die Stimmung nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Jahn Regensburg hat seinen Tiefpunkt erreicht. „Der Grundton ist gefühlt Abstiegskampf, was ich für den Moment auch verstehen kann. Aber letztendlich können wir eine Riesensache schaffen“, fasst Timo Hübers die absurde Situation zusammen. Der FC hat als Tabellenzweiter drei Punkte Vorsprung vor dem Relegationsrang und dennoch hängen tiefschwarze Wolken über dem Geißbockheim. Das hat sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen allerdings selbst zuzuschreiben. Die Leistungen sind schon länger nicht mehr aufstiegswürdig, nur das Unvermögen der Konkurrenz hat den FC bislang davor bewahrt, aus den ersten drei herauszurutschen. Das täuscht also nicht darüber hinweg, dass vieles im Argen liegt. Die Handschrift von Gerhard Struber ist weiter nicht zu erkennen, der Österreicher schafft es auch nicht (mehr) in die in die Köpfe seiner völlig verunsicherten Spieler. Die Folge: Pfiffe, Frust und „Struber raus“-Rufe.
Wie steht die Mannschaft zu den „Struber raus“-Rufen? „Das ist nicht mein Bier“, antwortete Hübers nach Schlusspfiff auf die Frage und sorgte damit für Irritationen. Denn der Kapitän hätte auch so etwas sagen können wie sein Teamkollege Marvin Schwäbe („Er steht bei uns hoch im Kurs, da brauchen wir nicht drüber reden“), stattdessen vermied der Kapitän – ob gewollt oder ungewollt – ein klares Bekenntnis. Er fügte lediglich an: „Am Ende sind wir Spieler auf dem Platz dafür da, dass es eigentlich erst gar nicht in solche Situationen kommt und am Ende müssen wir uns auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können. Das ist die Leistung auf dem Platz.“ Auch am Sky-Mikro war eine Nachfrage nötig, um ihm ein einsilbiges Bekenntnis zu entlocken. Auf die Frage: „Wieso schaffen Sie den Aufstieg auch mit Struber?“, antwortete er: „Weil wir ein eingeschworener Haufen sind, weil wir schon richtig gute Spiele gemacht haben und jetzt die letzten beiden Spiele den Schalter dann nochmal umlegen.“ Nachfrage: „Auch mit dem Trainer?“ – „Ja“. Volle Überzeugung klingt anders. Dabei hat Hübers dem Österreicher viel zu verdanken, unter anderem die Kapitänsbinde. Denn Struber legte sich aufgrund der Eindrücke seiner ersten Wochen auf Hübers als Kainz-Nachfolger fest, obwohl ihm die Verantwortlichen eine andere Wahl ans Herz gelegt hatten.
Elversberg wird endgültig zum Kontrahenten des 1. FC Köln
Die SV Elversberg gewinnt gegen Nürnberg und schiebt sich auf Platz drei, der FCK punktet nur einfach gegen Karlsruhe. Dennoch deutet viel auf ein Endspiel gegen die Pfälzer hin. So oder so: Der Druck auf den 1. FC Köln steigt. Das 1:1 gegen Regensburg war nicht genug. Zwar patzten auch andere Teams, doch eben nicht alle. Vor allem Elversberg wird neben Paderborn den Kölnern nun richtig gefährlich. Nicht mehr lange und das Stadion der SV Elversberg hat mehr Plätze als der anliegene Ort Einwohner – und das mit einer geplanten Stadionkapazität von 16.000 Zuschauern. Nicht mehr lange und die Mannschaft aus dem Saarland könnte in der höchsten deutschen Spielklasse spielen. Denn während große Teile der Konkurrenz Woche für Woche Punkte lässt, spielt der vermeintliche Underdog auf konstant hohem Niveau. Am Sonntag setzte sich die „Elv“ gegen Nürnberg mit 3:1-Toren durch und verbesserte sich erneut auf den Relegationsplatz. Zwar pukntgleich mit dem SC Paderborn, der ebenfalls dreifach punktete, aber mit dem deutlich besseren Torverhältnis. Und da Elversberg ein nach dem Papier einfaches Programm vor der Brust hat, stehen die Zeichen zumindest auf Relegation.
Oder vielleicht sogar noch mehr. Denn der FC tut sich nun seit Wochen schwer, holte aus den vergangenen fünf Spielen gerade einmal fünf Punkte und zeigte gegen den abgestiegenen Tabellenletzten aus Regensburg keine Leistung, die Mut für die letzten beiden Spiele macht. Da geht es zwar mit dem Duell gegen den Club gegen eine Mannschaft für die es nach der Pleite gegen die „Elv“ um nichts mehr geht, im eigenen Stadion ist die Aussicht den einstigen Kontrahenten aber zu ärgern sicher keine schlechte. Am letzten Spieltag steht das Heimspiel gegen den FCK für Köln an und damit ebenfalls ein Duell, das noch lange nicht gewonnen ist. Die Historie zeigt zumindest, dass die Pfälzer nicht zu den Lieblingsgegnern der Geißböcke gehören. Immerhin geht es für die Pfälzer stand jetzt mindestens um den Relegationsplatz. Erstaunlich: Auch nach dem 32. Spieltag haben in der Theorie noch neun Mannschaften die Chance auf den Aufstieg. Der FC hat nach dem HSV (leichtes Restprogramm gegen Ulm und in Fürth) eigentlich als Tabellenzweiter gute Karten. Eigentlich.
U19 des 1. FC Köln steht nach furioser erster Halbzeit im Halbfinale
Die U19 des 1. FC Köln hat mit einer beeindruckenden Leistung das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Den Grundstein zum 3:2 (2:0)-Sieg gegen den HSV legten die Kölner im Franz-Kremer-Stadion mit einem fast perfekten ersten Durchgang. Die Mannschaft von Trainer Ruthenbeck begann im Vergleich zum erfolgreichen Achtelfinale in Stuttgart deutlich konzentrierte. Köln legte beherzt und konzentriert los und hatte durch Youssoupha Niang (7.) seine erste Chance. Sein Schuss geriet allerdings zu zentral und war für HSV-Keeper Colin Poppelbaum keine ernsthafte Herausforderung. Deutlich präziser machte es wenig später Justin von der Hitz (10.). Sein platzierter Schuss ins lange Eck war nicht zu halten. Der HSV war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich anwesend.
Hanseatisch kühl und blutleer präsentierte sich der HSV auch in der Folge. Hamburgs Defensive gewährte Kölns Innenverteidiger Assad Kotya-Fonfana nach einem Eckstoß von Friemel derart viel Raum, dass der 1,96 Meter große Abwehrspieler mühelos zum 2:0 einnicken konnte. Selbst in einem Trainingsspiel dürfte er im Luftkampf nicht so viel Freiheiten bekommen. Nochmals Niang (25.) und Schenten (30./33.) hätten erhöhen können, scheiterten jedoch. Unmittelbar nach Wiederbeginn holte Schenten das 3:0 nach (47.). Die Hamburger wachten danach auf und kamm durch Gandert (49.) und Reimers (79.) gegen körperlich nachlassende Kölner noch einmal heran. Im Halbfinale bekommt es der 1. FC Köln am nächsten Sonntag an der Weser mit Werder Bremen zu tun.
Kommentar: 1. FC Köln in der Krise Gerhard Struber ist ein Trainer auf Abruf
Der Trainer und der Sportchef sind massiv angezählt, der Vorstand nur noch bis Herbst im Amt: Der 1. FC Köln taumelt in einem auf allen Ebenen gelähmten Zustand dem Saisonfinale entgegen. Gerade mal ein Jahr ist es her, da musste Gerhard Struber bei RB Salzburg auf Platz eins liegend seinen Hut nehmen. Spätestens seit dem schockierenden 1:1 gegen Absteiger Regensburg bestehen keine Zweifel mehr daran, dass der Österreicher auch beim FC vorzeitig gescheitert ist. Trotz der noch vorhandenen Rückendeckung von Sportchef Keller ist Struber zwei Spieltage vor Saisonende zu einem Trainer auf Abruf geworden. Selbst für den Fall, dass der Aufstieg gelingt, hat Struber am Geißbockheim keine Zukunft mehr. Dem 48-Jährigen ist es nicht gelungen, seiner Mannschaft eine Handschrift zu verpassen. Eine Weiterentwicklung findet nicht statt. Im Gegenteil: Die Leistungen werden seit Wochen immer schlechter. In der zweiten Hinrundenhälfte stimmten zumindest noch die Ergebnisse. Inzwischen passt fast gar nichts mehr zusammen.
Entscheidend kommt hinzu, dass Struber mit seiner reservierten Art offenbar keinen Zugang in die Köpfe seiner verunsicherten Spieler findet, die wie in der Abstiegssaison unter der fehlenden Führungsstruktur der Mannschaft leiden. Eine Spätfolge der Transfersperre und der mangelhaften Einkaufspolitik des ebenfalls massiv in der Kritik stehenden Sportchefs Keller. Der erschreckende Auftritt vom Wochenende gibt keinen Anlass, daran zu glauben, dass es in dieser Konstellation wieder besser werden wird. Mit seinem Festhalten am Trainer setzt Keller vor den alles entscheidenden letzten beiden Spielen auf das Prinzip Hoffnung. Es ist ein riskantes Manöver und ein Spiel mit der Zukunft des Vereins. Eine Einmischung durch den Vorstand ist nicht zu erwarten. Das Trio um Präsident Werner Wolf ist nur noch bis Herbst im Amt und somit eine Art „Lame Duck“. Der FC taumelt in einem auf allen Ebenen gelähmten Zustand dem Saisonfinale entgegen.
Struber und Sport-Chef Keller sofort weg Exklusiv! Köln-Beben im Aufstiegskampf
Der ganz große Knall in Köln mitten im Aufstiegskampf! Bild erfuhr: Einen Tag nach dem schlimmen 1:1 (0:0) gegen Absteiger Regensburg hat sich Köln von Trainer Gerhard Struber und Sport-Boss Christian Keller getrennt. Der Klub will die Entlassungen morgen kommunizieren. In den letzten beiden Spielen in Nürnberg (Freitag, 18.30 Uhr) und gegen Kaiserslautern (18. Mai, 15.30 Uhr) könnte U19-Coach Stefan Ruthenbeck auf der Bank sitzen. Aber auch über Kölns Ex-Retter Friedhelm Funkel wird nachgedacht. Er hatte den FC 2021 durch den Relegationssieg gegen Kiel in der Bundesliga gehalten! Zuvor war es am späten Sonntagnachmittag zu einer Krisensitzung gekommen. Dort hatte sich der Noch-Vorstand um Präsident Werner Wolf mit Struber und Keller getroffen und die brisante Lage analysiert.
Beim Treffen soll Keller bis zum Schluss loyal zu Struber gestanden und die Arbeit des Österreichers verteidigt haben. Der Vorstand war dann auch mehrheitlich FÜR Struber, allerdings haben die Gremien sich dann gegen den Trainer ausgesprochen. Vor allem Rewe-Boss Lionel Souque (53) soll die treibende Kraft für das Struber-Aus gewesen sein. Köln hat zwei Spieltage vor Saison-Ende die Tabellenführung an den HSV verloren und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der Köln-Knall! Bereits nach dem Regensburg-Spiel hatte sich der Fan-Frust im Stadion entladen. Neben „Struber raus“-Rufen forderten viele Fans auch die Entlassung von Keller (seit April 2022 im Amt).
Struber hat sich noch nicht vom Team verabschiedet
Keller war es, der Struber (seit Juli 2024 im Amt) nach dem Regensburg-Spiel noch den Rücken gestärkt hatte und von einer vorzeitigen Trainerentlassung nichts wissen wollte. Keller: „Das kann ich ausschließen, weil ich von so etwas nichts halte.“ Jetzt sind Struber und Keller weg. Struber war am Abend von seinem Aus überrumpelt worden. Der Österreicher war eigentlich davon ausgegangen, dass er zumindest die Saison beenden darf. Nach Informationen der Bild konnte er sich noch nicht von der Mannschaft verabschieden. Eine Trainer-Entlassung kurz vor dem möglichen Aufstieg ist keine Premiere in Köln. Bereits 2019 war Markus Anfang (50) am 31. Spieltag nach einem 1:2 gegen Darmstadt vorzeitig entlassen worden. Damals war der FC sogar Tabellenführer und stieg dann eine Woche später auf.
Kommentar: Abschied von Struber und Keller Die logische Konsequenz
Die Gremien debattierten hart, am Ende stand die logische Konsequenz: Veränderungen waren unausweichlich. Man muss kein Untergangsprophet sein, um beim Blick auf die Tabelle zu erschaudern: Sowohl die SV Elversberg als auch der SC Paderborn haben den Rückstand auf den 1. FC Köln am Wochenende auf drei Punkte verkürzt. Gewänne eine dieser Mannschaften beide verbleibenden Spiele und leistete sich Köln die zehnte Saisonniederlage, wäre Rang zwei dahin. Hinzu kommt der 1. FC Kaiserslautern, der zum Saisonfinale in Müngersdorf gastiert. Angeblich haben sich 150.000 Fans der Pfälzer um Tickets beworben. Sollte der FCK im direkten Duell die Chance auf den Aufstieg haben – es drohte ein Showdown, dem der FC kaum gewachsen wäre.
Wie einer, der alle Regeln des Siegens kennt – aber noch nie gewonnen hat
Die Situation ist also brisant. Doch Christian Keller hat sich dazu entschlossen, die Dinge laufen zu lassen. Dass er mit demonstrativem Unverständnis auf Nachfragen reagierte, verwundert nur jene, die Kellers Geschäftsführung der letzten drei Jahre nicht verfolgt haben. Immer konnte er erklären, warum er entschieden hatte, was schiefgegangen war. Regelmäßig skizzierte er nachträglich, wie hätte funktionieren können, was nicht funktioniert hatte. Wie einer, der alle Regeln des Siegens kennt – aber noch nie gewonnen hat. Dass er final dazu aufrief, seinem Beispiel zu folgen und optimistisch zu sein, sorgte für neue Bestürzung – und Zorn beim Publikum. Denn ähnlich optimistisch, wie er nun ins Saisonfinale gehen wollte, warf er sich einst in die Verhandlungen, die zur Transfersperre führten. Groß war auch die Zuversicht, als Keller im Januar 2024 Timo Schultz als Retter verpflichtete und am Trainer festhielt, bis alles verloren war. Man möchte sich kaum ausmalen, mit welchem Optimismus Keller die aktuellen Winter-Transfers erledigte – und nicht nur die.
Dabei gab es Alternativen zur reinen Zuversicht. Die Vorgänge am Samstagabend im Stadion hatten bereits gezeigt, dass Trainer Gerhard Struber keine Zukunft mehr beim FC hatte – weder in der ersten noch in der zweiten Liga. Christian Keller hat gar nicht erst den Versuch unternommen, sein Schicksal von dem des Österreichers zu trennen. Diesen Irrtum konnte er nicht mehr wegmoderieren. Die Trennung war unausweichlich. Sie kommt deutlich zu spät angesichts der Bilanz, die Keller in den vergangenen drei Jahren vorgelegt hat. Die Sanierung der Klubfinanzen auf Kosten der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit beschreiben das Scheitern eines für den Sport verantwortlichen Geschäftsführers eines professionellen Fußballklubs. Der scheidende Vorstand und mit ihm die Gremien hat die Zeichen der Zeit erkannt. Es konnte nicht mehr weiter gehen. Keller und mit ihm Gerhard Struber waren gescheitert. In der nächsten Saison, ganz gleich in welcher Liga, wäre ein Debakel unausweichlich gewesen.
Krisensitzung beim FC Keller und Struber müssen sofort gehen!
Christian Keller und Gerhard Struber müssen den 1. FC Köln sofort verlassen. Das ist das Ergebnis einer Krisensitzung der FC-Bosse am Sonntagabend. Sehr spät, aber womöglich nicht zu spät ist beim 1. FC Köln der noch amtierende Vorstand aufgewacht und hat sich seiner satzungsgemäßen Kernaufgabe erinnert. Und diese lautet: Kontrolle der Geschäftsführung. So kam es, dass am Sonntag ein Krisengespräch anberaumt wurde. Das Ergebnis: Sportchef Christian Keller und Trainer Gerhard Struber müssen sofort gehen. Der Grund: Der FC strauchelt und droht den fast schon sicher geglaubten Aufstieg in die Bundesliga auf den letzten Metern noch zu verspielen. Keller hatte sich am Samstag nach dem peinlichen 1:1 gegen Regensburg demonstrativ vor die Mannschaft und vor allem vor Struber gestellt und jegliche Konsequenzen ausgeschlossen. Damit aber kam er letztlich nicht durch.
Widerstand gegen Kellers Plan
Die Informationen des Geissblog decken sich mit Berichten des Express und des Kölner Stadt-Anzeigers. Demnach fehlten Vorstand und Geschäftsführung am Sonntag beim U19-Viertelfinale gegen den HSV (3:2) aus drängendem Anlass. Man traf sich außerhalb des Geißbockheims zur Krisensitzung. Und diese ergab eine deutliche Ablehnung von Kellers Plan, auf Gedeih und Verderb mit Struber bis Saisonende weiterzumachen. Offen blieb zunächst nur, welche personelle Konsequenzen sich daraus ergeben würden. Denn nur die Geschäftsführung und damit Keller kann einen Cheftrainer entlassen, nicht aber der Vorstand, selbst wenn sich dieser gegen Struber ausgesprochen haben sollte. Keller jedoch soll die Entlassung des Österreichers verweigert haben – und wer den prinzipientreue 46-Jährigen kennt, der weiß: Nach dessen Worten von Samstagabend war klar, dass er davon nicht abweichen würde.
Der Vorstand hat zwei Optionen
Also blieben dem Vorstand nur noch zwei Optionen: Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich hätten der Geschäftsführung eine Weisung erteilen können, sich von dem Mitarbeiter Gerhard Struber per sofort zu trennen. Einer solchen Weisung müsste die Geschäftsführung folgen und wäre überstimmt. In der Regel führt eine solche Weisung jedoch zu einem Rücktritt der gesamten Geschäftsführung, weil diese einen Eingriff ins operative Geschäft darstellen würde und einem Misstrauensvotum gleichkäme. So wurde es letztlich die zweite Option: im ersten Schritt die Entlassung des Geschäftsführers Sport und erst im zweiten Schritt die Entlassung des Cheftrainers. Keller und Struber werden also am Montag nacheinander respektive gemeinsam gehen. Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff soll einen Interims-Geschäftsführer Sport an die Seite gestellt bekommen, der kurzfristig alle sportlichen Entscheidungen inklusive der Trainerfrage klären soll.
Die Rolle des Gemeinsamen Ausschusses
Der 1. FC Köln wäre aber nicht der 1. FC Köln, wenn die Trainer- und Sportchef-Frage nicht auch eine Gremien-Frage wäre. Die Entlassung beziehungsweise Abberufung eines Geschäftsführers ist die Aufgabe des Gemeinsamen Ausschusses (GA). Jedoch kann der GA nur dann über einen Geschäftsführer entscheiden, wenn der Vorstand diese Personalie im GA zur Abstimmung stellt. Was kompliziert klingt, hat tatsächlich seine Fallstricke. Der GA setzt sich zusammen aus den drei Vorständen, zwei Mitgliederräten, dem Aufsichtsrats- und dem Beirats-Vorsitzenden. In den vergangenen Monaten war die Kritik an Keller innerhalb des Gremiums stark gewachsen, allerdings nur von Seiten der Mitgliederräte, Lionel Souque (Aufsichtsrat) und Klaus Behrenbeck (Beirat).
Vorstand wendet sich von Keller ab
Damit war die Anti-Keller-Fraktion zwar in der Mehrheit (4:3), aber der Vorstand stand noch geschlossen hinter Keller. Und solange dies so blieb, konnte der GA nicht über Keller abstimmen. Dies hatte sich in den vergangenen Wochen aber verändert. Nach Informationen des Geissblog soll sich Vizepräsident Carsten Wettich von Keller abgewendet haben, während insbesondere Eckhard Sauren, aber auch Präsident Werner Wolf noch Verfechter des umstrittenen Sportchefs waren. Die schwachen Ergebnisse und Leistungen der letzten Wochen, das blamable 1:1 und vor allem der Druck der Fans in Verbindung mit der gefährlichen Tabellensituation haben nun aber doch noch zu einem Umdenken beim Vorstand geführt. Die Entscheidung lautet: Keller und Struber müssen gehen – und zwar sofort. Die Entscheidung soll am Montag verkündet werden.
Kommentar: Führungsbeben beim 1. FC Köln Ein Kahlschlag mit Ansage
Mit seinem Festhalten am Trainer und seinen Aussagen nach dem Spiel gegen Regensburg hat Sportchef Christian Keller seinen eigenen Rauswurf geradezu provoziert. Gerade mal ein Jahr ist es her, da musste Gerhard Struber bei RB Salzburg auf Platz eins liegend seinen Hut nehmen. Spätestens seit dem schockierenden 1:1 gegen Absteiger Jahn Regensburg bestehen keine Zweifel mehr daran, dass der Österreicher auch beim 1. FC Köln vorzeitig gescheitert ist. Die Rückendeckung, die Christian Keller Struber zukommen ließ, war am Ende nur der letzte Sturm im Wasserglas. Der Sportchef hatte sein Schicksal längst mit dem des Trainers verbunden. Um das Unternehmen Aufstieg zwei Spieltage vor Saisonende noch zu retten, muss das Duo nun gehen. Nach den Vorkommnissen am Samstag war der Vorstand gezwungen zu handeln. Struber ist es nicht gelungen, seiner Mannschaft eine Handschrift zu verpassen. Eine Weiterentwicklung hat nicht stattgefunden. Im Gegenteil: Die Leistungen sind schlechter geworden. In der zweiten Hinrundenhälfte stimmten zumindest noch die Ergebnisse. Am Ende passte nichts mehr zusammen.
Unter Struber war keine Weiterentwicklung zu erkennen
Der 48-Jährige hat mit seiner reservierten Art keinen Zugang zum Team gefunden, das zudem weiter unter der fehlenden Führungsstruktur gelitten hat. Eine Spätfolge der Transfersperre und der mangelhaften Einkaufspolitik von Sportchef Keller. Der erschreckende Auftritt vom Wochenende gab keinen Anlass mehr, daran zu glauben, dass es in dieser Konstellation besser werden wird. Mit seinem Festhalten am Trainer und seinen Aussagen nach dem Regensburg-Spiel hat Keller seinen eigenen Rauswurf vor den entscheidenden beiden Spielen geradezu provoziert. Der Vorstand mag zwar nur noch bis Herbst im Amt sein, stand aber im Sinne des 1. FC Köln in der Verantwortung. Das Trio hat angesichts des drohenden sportlichen Super-Gau entschlossen gehandelt, um das Unternehmen Aufstieg mit neuer sportlicher Leitung zu retten.
Friedhelm Funkel soll den 1. FC Köln zum Aufstieg führen
Nach der Trennung von Gerhard Struber setzt der 1. FC Köln auf einen Aufstiegsexperten. Friedhelm Funkel soll die Geißböcke ins Ziel führen. Beim 1. FC Köln geht es weiter Schlag auf Schlag. Nach der Trennung von Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller soll Friedhelm Funkel den taumelnden Aufstiegsfavoriten über die Ziellinie zur Rückkehr in die Fußball-Bundesliga führen. Nach Rundschau-Informationen übernimmt der 71-Jährige für die letzten beiden Saisonspiele beim 1. FC Nürnberg (Freitag, 18.30 Uhr) und gegen den 1. FC Kaiserslautern (18. Mai) sowie eine mögliche Relegation. Mit einer offiziellen Bestätigung ist am Montag zu rechnen. „Sky“ hatte am Sonntagabend zuerst über ein Interesse an Funkel berichtet.
Funkel ist mit sechs Erstliga-Aufstiegen Rekordtrainer
Damit setzen die Geißböcke im Saisonendspurt auf einen Aufstiegsexperten. Funkel schaffte es als bisher einziger Trainer, sechsmal in die Bundesliga aufzusteigen. Vor vier Jahren half der gebürtige Krefelder dem FC schon einmal in brenzliger Lage. Nach der Trennung von Trainer Markus Gisdol rettete Funkel die Kölner in die Relegation, wo gegen Holstein Kiel der Klassenerhalt gelang. Zuletzt war Funkel zwischen Februar und Juni 2024 als „Feuerwehrmann“ des 1. FC Kaiserslautern tätig. Der Trainer-Routinier führte die Roten Teufel zum Zweitliga-Klassenerhalt und zum Einzug ins DFB-Pokalfinale. Als Nachfolger von Keller soll Lizenzspielerleiter Thomas Kessler interimsweise die Sportchef-Funktion übernehmen und mit dem einzig verbliebenen Geschäftsführer Philipp Türoff die Geschicke leiten. Im Februar hatte sich der FC bereits von Marketing-Geschäftsführer Markus Rejek getrennt. Nach nur fünf Punkten aus den jüngsten fünf Spielen und dem Verlust der Tabellenführung ist der Kölner Vorsprung auf den Relegationsplatz und den Tabellenvierten auf drei Zähler zusammengeschmolzen. Die Kölner benötigen aus den letzten beiden Spielen vier Punkte, um aus eigener Kraft die Bundesliga-Rückkehr zu schaffen.
Kellers Ablenkungsmanöver traf die Falschen – und am Ende ihn selbst
Der Offenbarungseid gegen Jahn Regensburg hat Folgen für den 1. FC Köln. Christian Keller wollte nicht über Trainer Gerhard Struber diskutieren und kritisierte stattdessen die Fans. Diese Taktik – und die sportliche Lage – kosteten nun beide den Job. Eigentlich hatte Keller am Samstagabend bereits die Trainerdiskussion beim 1. FC Köln eröffnet, obwohl er sie hatte beenden wollen. Der Sportchef erklärte, der FC habe in dieser Saison „zu viele nicht gute Leistungen und dabei zu wenig Konstanz“ gezeigt. Man müsse jetzt irgendwie schauen, „dass wir es so über die Ziellinie bringen“. Danach könne man sich überlegen, „was wir in Zukunft anders machen können“. Irgendwie über die Ziellinie kommen: So lautete Kellers Lösung für eine Situation, in der er sich offenbar bereits im Klaren war, dass Gerhard Struber keine Zukunft beim FC haben werde. Doch die dafür nötige Analyse der Saison sollte erst nach dem 34. Spieltag passieren. Bis dahin sollten es ein paar Sprüche und Schulterklopfer richten. Positiv bleiben, zusammenhalten, Spaß haben – oder in Kellers Worten: „Wenn sich alle mal freuen und die Chance sehen würden, die wir noch haben, steigt die Chance, dass es den Spielern gelingt.“
Kellers Fan-Kritik ging an Realität komplett vorbei
Doch auf das Prinzip Hoffnung wollte sich der Vorstand der Geißböcke nicht mehr verlassen. Natürlich ist es kurios, sich zwei Spieltage vor Schluss bei einem Drei-Punkte-Vorsprung auf die Konkurrenz vom Sportchef und Cheftrainer zu trennen. Doch der Anlass für die Entwicklung waren nicht das 0:1 in Hannover und das 1:1 gegen Regensburg, sondern die gesamten Leistungen der letzten Monate. Der FC schleppt sich seit Monaten durch die Saison. Keller wollte, dass weiter geschleppt wird. Dafür hatte der Sportchef am Samstagabend noch von den eigentlichen Problemen ablenken wollen. Seine Kritik an den Pfiffen der Fans und an den „Wir wollen euch kämpfen sehen“-Rufen ging dabei aber komplett an der Realität vorbei. Denn seine Worte richteten sich genau gegen jene, die den FC überhaupt auf Kurs gehalten hatten. Die Fans, die den Abstieg hingenommen hatten. Die Fans,, die eine biedere Achterbahn-Saison in der 2. Liga akzeptiert hatten, weil es zumindest wieder in Richtung Bundesliga ging. Die Fans, die zu 20.000 nach Berlin und zu 15.000 nach Hannover gereist waren.
Der Druck wurde zu groß
Ausgerechnet diesen Fans erteilte Keller am Samstag eine Lehrstunde in Sachen Unterstützung und Rückendeckung. Worte wie Ohrfeigen für die treuesten Anhänger, die seit Jahren einen sportlichen Verfall erleben mussten, gesäumt von hanebüchenen Entscheidungen aller Verantwortlicher. Die Fans hatten am Samstag jedes Recht, ihren Unmut auch in dieser Deutlichkeit zu äußern. Umso mehr, da sie einmal mehr fürchten mussten, dass Vorstand und Geschäftsführung tatenlos zusehen würden, wie im sportlichen Bereich ungenügende Arbeit geleistet wird. Jahrelang hatte der Vorstand bei Keller beide Augen zugedrückt und das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt. Doch im Gegensatz zur letzten Saison, als der Vorstand Keller bei der Personalie Timo Schultz bis zum bitteren Ende blind vertraut hatte, zog man nun im allerletzten Moment die Notbremse. Wohl auch, weil der Druck von den Fans zu groß wurde.
Es geht nur noch um Details Funkel (71) soll Köln-Aufstieg retten!
Köln in Trümmern – mitten im Aufstiegs-Kampf! Am Sonntagabend berichtete Bild, dass sich der FC von Trainer Gerhard Struber und Sport-Boss Christian Keller getrennt hat. Köln hatte nach dem schlimmen 1:1 gegen Regensburg die Tabellenführung an Hamburg verloren und liegt vor den letzten beiden Spieltagen nur noch drei Punkte vor dem Relegationsplatz. Ein 71-Jähriger soll jetzt den Köln-Aufstieg retten! Top-Kandidat auf den Job für das Aufstiegs-Finale in Nürnberg (Freitag, 18.30 Uhr) und gegen Kaiserslautern (18. Mai, 15.30 Uhr) ist Friedhelm Funkel! Es geht nur noch um die Details. Funkel wurde bereits gestern von den Klub-Bossen kontaktiert. Der erfahrene Trainer kennt sich mit Krisensituationen aus – auch in Köln. Funkel wurde schon mal vom aktuellen Vorstand um Boss Werner Wolf geholt. 2021 rettete er den FC als Feuerwehrmann über die Relegation gegen Kiel. Aber Funkel kann vor allem Aufstieg – und wie! Insgesamt schaffte er den mit fünf Klubs sechsmal. Zuletzt 2018 mit Düsseldorf. Köln führte er 2003 schon mal in die Bundesliga zurück.
Funkel war schon letzten Herbst Köln-Kandidat
Bereits im letzten Herbst war Funkel Kandidat am Geißbockheim. Damals hatten Struber und Keller ihre erste große Krise in der laufenden Saison. Köln war nach einem 1:2 gegen Paderborn nach dem 10. Spieltag auf Platz 12 abgestürzt. Danach schaffte Struber aber die Wende und führte Köln sogar noch zur Herbstmeisterschaft. Funkel als Endspurt-Trainer in Köln – es hätte mächtig Brisanz. Denn letzte Saison war Funkel noch Lautern-Trainer, rettete die Teufel und führte sie damals sogar bis ins Pokalfinale, bevor man den Vertrag auslaufen ließ. Funkel verabschiedete sich damals vom Betzenberg mit den Worten: „Ich habe immer betont, dass der FCK ein Verein ist, der mir am Herzen liegt.“ Als Köln-Coach gäbe es nun ein Wiedersehen. Denn dann müsste er am letzten Spieltag im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr nun ausgerechnet gegen Lautern ran… Beim FC wurde auch eine Lösung mit dem erfolgreichen U19-Coach Stefan Ruthenbeck diskutiert. Auch er war schon mal Profi-Trainer, übernahm Anfang Dezember 2017 nach 14 Spieltagen den Job vom entlassenen Peter Stöger (59). Nach einer wilden Saison stieg der FC am Ende aber ab.
Ruthenbeck wird es nicht Funkel soll jetzt den Aufstieg retten
Der 1. FC Köln steckt im Krisen-Modus – wieder einmal. Nach der Trennung von Trainer Gerhard Struber und Sport-Geschäftsführer Christian Keller soll nun Friedhelm Funkel den Aufstieg retten. Ein anderer Trainer aus dem eigenen Nachwuchs steht derweil nicht zur Verfügung. Funkel soll den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga führen. Nach der Trennung von Gerhard Struber am Sonntagabend wurde der 71-Jährige bereits von den Geißböcken kontaktiert. Zuerst berichtete Sky von dem bevorstehenden dritten Engagement des Trainer-Routiniers beim FC. Eine mögliche Alternative zu Funkel wäre auch U19-Trainer Stefan Ruthenbeck gewesen, da er als einziger Trainer im Nachwuchs über die nötige Fußballlehrer-Lizenz und zudem über Zweitliga-Erfahrung mit Greuther Fürth und Aalen verfügt. Der Nachwuchscoach steht nach Informationen des Geissblog jedoch nicht zur Verfügung.
Ruthenbeck stand dabei nie wirklich zur Diskussion, da er bereits intern immer wieder kommuniziert hatte, sich selbst ausschließlich als Entwicklungstrainer und nicht als Feuerwehrmann zu sehen. Zudem steht der 53-Jährige mit seiner U19 im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft und trifft am kommenden Wochenende auf Werder Bremen. Entsprechend soll es nun also Funkel richten. Der gebürtige Neusser war bereits zwischen 2002 und 2003 sowie 2021 FC-Trainer. Dabei feierte der Trainer einen Aufstieg und eine Rettung in der Relegation mit den Kölnern. Darüber hinaus hat kein anderer Fußballlehrer so viel Erfahrung mit Aufstiegen wie Funkel. Bereits sechs Mal feierte der erfolgreichste Zweitliga-Trainer einen Bundesliga-Aufstieg.
Übernimmt Sbonias mit Funkel?
Zwei Spiele bleiben Funkel dabei nun noch, um ein weiteres Mal mit dem FC aufzusteigen. Wer dem Routinier dabei an der Seite stehen wird, ist aktuell noch unklar. Nach Informationen des Geissblog könnte U21-Trainer Evangelos Sbonias die letzten zwei Partien gemeinsam mit Funkel an der Seitenlinie stehen. Der 42-Jährige hat den Vorteil, dass er zahlreiche Spieler bereits kennt und Anfang des Jahres zudem bei den Profis hospitiert hatte. Mit einer offiziellen Verkündung der Trennung von Gerhard Struber und Christian Keller sowie der Übernahme von Friedhelm Funkel ist im Laufe des Vormittags zur rechnen. Für Funkel kommt es dabei am letzten Spieltag zu einem Kuriosum, wenn der 1. FC Kaiserslautern zu Gast im RheinEnergieStadion sein wird. In der vergangenen Saison hatte der Trainer die Pfälzer im Februar übernommen und sowohl zum Klassenerhalt, als auch ins Finale des DFB-Pokals geführt. Nun kommt es am 34. Spieltag zum Wiedersehen. Brisant: Auch der FCK kämpft zwei Spieltage vor Saisonende derzeit noch um den Aufstieg.
„Entscheidung tut weh“ Das sagen Keller und Struber zum FC-Aus
Alles neu in Köln nach dem Doppel-Aus von Coach Gerhard Struber und Sport-Boss Christian Keller! Friedhelm Funkel (71) übernimmt den Trainer-Job bis zum Saisonende und soll Köln in den Spielen in Nürnberg (Freitag) und gegen Kaiserslautern (18. Mai) zum Aufstieg führen – notfalls auch über die Relegation. Frust dagegen bei Struber: Der Österreicher, der mit dem FC nach dem 1:1 gegen Regensburg die Tabellenführung an Hamburg verloren hatte, sagt„Ich habe im Laufe der Saison oft von einem Marathon gesprochen, den wir gemeinsam zu gehen haben. Wie hart dieses Rennen für alle Mannschaften ist, zeigt die Tabellensituation.“ Struber weiter: „Jetzt, da die Ziellinie vor Augen ist und wir noch dazu aussichtsreich dabei sind, tut die Entscheidung besonders weh. Ich wünsche dem Team und dem gesamten Club für die verbleibenden Spiele maximalen Erfolg."
Ex-Sportboss Christian Keller wollte weiter an Struber festhalten. Er sagt zur Entscheidung des Vorstands u.a.: „Eine kurzfristige Änderung auf der Trainerposition konnte und wollte ich in diesem Kontext aber nicht mittragen, da diese nicht meinen Überzeugungen und Werten entsprochen hätte.“ Kellers Nachfolger wird Thomas Kessler, der Kader-Boss ist jetzt offiziell FC-Sportdirektor. Noch-Präsident Werner Wolf erklärt die Doppel-Entlassung mitten im Aufstiegskampf so: „Unsere Entscheidung ist das Ergebnis einer eingehenden Analyse der sportlichen Entwicklung in den letzten Wochen. Angesichts der noch immer großen Chance auf den direkten Wiederaufstieg müssen wir alles daransetzen, diese Chance auch zu nutzen.“ Und weiter: „Wir können uns nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenz verlassen. Das Team muss sich für die letzten beiden Spiele auf die eigene Stärke besinnen. Es braucht dafür jetzt neue Impulse. Die haben wir nicht mehr gesehen. Deswegen haben wir uns nach sorgfältiger Abwägung mit dem Kompetenzteam Sport als Vorstand zu diesem Schritt entschieden.“ Köln hat aus den letzten 5 Spielen nur einen Sieg geholt. Als Tabellenzweiter liegt der FC nur noch drei Punkte vor dem Relegationsplatz.
Kommentar: Beben in der Führungsetage Dem FC droht jetzt ein wilder Machtkampf
Zwei Spieltage vor Saisonende macht die oberste Führungsetage des 1. FC Köln Tabula rasa und wirft nicht nur Trainer Gerhard Struber, sondern auch Sport-Geschäftsführer Christian Keller raus. Das ist nachvollziehbar, kommt aber viel zu spät und könnte den Klub in einen wilden Machtkampf stürzen, warnt kicker-Reporter Jim Decker. Am Samstagabend gab Christian Keller ein Treuebekenntnis ab, das eigentlich alles klarmachte. Der Sport-Geschäftsführer stärkte seinem Cheftrainer Gerhard Struber trotz des enttäuschenden 1:1 gegen Schlusslicht Jahn Regensburg den Rücken und schloss einen Trainerwechsel aus. Damit war auf den ersten Blick alles klar, denn Keller schien fest im Sattel zu sitzen. Wo der 46-Jährige nach dem siebten Abstieg der Klubgeschichte bleiben durfte, wieso sollte er da auf Platz 2 in der 2. Liga gehen müssen? Er musste gehen, weil sich im Gemeinsamen Ausschuss des Vereins, eines der einflussreichsten Gremien, plötzlich das Gefühl breitmacht, handeln zu müssen. Weg vom bedingungslosen Vertrauen in den Sportchef, hin zur Erkenntnis, sich den Aufstieg angesichts der Entwicklung mit fünf Punkten aus fünf Spielen nicht in den letzten beiden Partien noch nehmen zu lassen.
Ein Schritt, der einerseits Mut erforderte. Denn der aktuelle Vorstand um Präsident Werner Wolf hatte zugelassen, dass sich der Klub ganz auf Kellers Kurs ausrichten konnte. Marketing-Geschäftsführer Markus Rejek musste erst kürzlich gehen, weil er mit Keller eher schlecht als recht zusammenarbeitete. Im Scouting und im Nachwuchsbereich besetzte Keller verschiedene Positionen nach und nach mit ihm bekannten Protagonisten. Personelle Kontinuität war das Zauberwort. Im Klub herrschte lange der Glauben daran, dass Kellers Sanierungskurs langfristig Erfolge abwerfen würde. Hinter den Kulissen flüsterte mancher Entscheider schon wieder von einer perspektivischen Rückkehr ins internationale Geschäft, da war der 1. FC Köln gerade mal ein halbes Jahr in der 2. Liga. Im kicker-Interview Mitte März sprach Keller selbst von Drei- bis Acht-Jahres-Zyklen, die man für die Gestaltung eines Unternehmens wie dem 1. FC Köln benötige.
Keller zögerte zu oft, statt zu handeln
Drei Jahre immerhin durfte er wirken, sein Verdienst in Sachen finanzielle Sanierung ist unbestritten. Doch die Zweifel an seinem Wirken wuchsen täglich. Zu viel Porzellan zerschmiss Keller immer wieder. Spieler, Berater, Mitarbeiter, Medien: Sie alle bekamen den reservierten Keller-Stil zu spüren und nicht selten resultierte daraus ein eher belegtes Verhältnis. Der Vorwurf, Keller führe den 1. FC Köln wie ein gewöhnliches mittelständisches Unternehmen und nicht wie einen der traditionsreichsten Fußballklubs der Bundesrepublik, war zu Beginn seiner Amtszeit Anerkennung, die immer öfter in Ablehnung umschlug. Viel zu oft zögerte der 1. FC Köln unter Christian Keller, anstatt zu handeln. So ging Vertrauen verloren - und immer wieder entschieden sich hoffnungsvolle Protagonisten für den Abschied anstatt für den Verbleib. Dass Keller am Ende gehen musste, hat auch mit seiner unumstößlichen Prinzipientreue zu tun: Bis zum Schluss verteidigte er Struber und stellte den Coach nie infrage - während auf den Rängen und in den Logen längst die Zweifel Wurzeln geschlagen hatten. Diesmal aber verlor Keller das interne Kräftemessen, die eher flapsigen Aussagen nach dem Jahn-Remis trugen da nochmal einen guten Teil bei. Das "Weiter so", das Keller extern propagierte, schlug er auch intern vor. Das aber wollte niemand mehr hören. Der unglückliche Umgang mit der Transfersperre, der Abstieg, das zerschlagene Porzellan, dazu diverse Fehlentscheidungen auf dem Transfermarkt: Kellers Kredit war nicht nur aufgebraucht, sondern heillos überzogen.
In den Gremien herrschte offenbar die Furcht vor einem weiteren Jahr in der 2. Liga - was einerseits ehrlich ist und die Risiken eines Nicht-Aufstiegs realistisch bewertet. Andererseits hatten alle Protagonisten vor und während der Saison in Endlosschleife betont, der Aufstieg im ersten Jahr nach der Transfersperre sei wünschenswert, aber keine Pflicht. Eine Sichtweise, die wohl doch mehr Schutzschild als Glaubenssatz war. Daran, dass ein Feuerwehrmann die Mannschaft über die Ziellinie bringen kann, besteht kein Zweifel. Daran, dass bei den Geißböcken nun erstmal Ruhe einkehrt, aber schon. Der Vorstand nämlich scheidet ja im Herbst in seiner bisherigen Form aus dem Amt, es zeichnet sich ein offener Wahlkampf mit mehreren Partien um die Präsidentschaft ab. Eigentlich müsste der bisherige Vorstand nun aber einen neuen Sport-Geschäftsführer suchen und installieren - der dann im Herbst womöglich gar nicht der Wunschkandidat des neuen Führungstrios ist.
Die Situation in der Führungsetage ist vertrackt
Eine vertrackte Situation, die dadurch noch verkompliziert wird, dass alle drei bisherigen Vorstände mit eigenen Teams antreten wollen. Eine Melange, die zu einem Machtkampf hinter den Kulissen führen könnte, den der 1. FC Köln eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Und das in der wichtigsten Zeit des Jahres für Kaderplaner, schließlich müssen Verträge verlängert und Neuzugänge verpflichtet werden. Eine gefährliche Situation, die nur Erfolge gegen Nürnberg und Kaiserslautern kurzfristig überdecken können.
Der Vorstand des 1. FC Köln hat mit Zustimmung des Gemeinsamen Ausschusses entschieden, Geschäftsführer Sport Christian Keller und Cheftrainer Gerhard Struber mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben zu entbinden. Thomas Kessler übernimmt als Sportdirektor die sportliche Leitung. Neuer Cheftrainer wird Friedhelm Funkel. Er erhält einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Spielzeit. „Unsere Entscheidung ist das Ergebnis einer eingehenden Analyse der sportlichen Entwicklung in den letzten Wochen. Angesichts der noch immer großen Chance auf den direkten Wiederaufstieg müssen wir alles daransetzen, diese Chance auch zu nutzen“, begründet Präsident Werner Wolf. „Wir können uns nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenz verlassen. Das Team muss sich für die letzten beiden Spiele auf die eigene Stärke besinnen. Es braucht dafür jetzt neue Impulse. Die haben wir nicht mehr gesehen. Deswegen haben wir uns nach sorgfältiger Abwägung mit dem Kompetenzteam Sport als Vorstand zu diesem Schritt entschieden.“
Christian Keller hatte sein Amt als Geschäftsführer Sport im April 2022 beim 1. FC Köln angetreten. Nach dem Abstieg im Sommer 2024 verpflichtete er Gerhard Struber als neuen Cheftrainer mit der Aufgabe, den FC zurück in die Bundesliga zu führen. Nun wurden Keller und Struber von ihren Aufgaben entbunden. Aus dem Trainerstab wurde zudem Co-Trainer Bernd Eibler freigestellt. Keller sagt zur Entscheidung des Vorstands: „Ich wünsche dem gesamten FC, allen voran unserer Mannschaft und allen unseren Mitarbeitenden nur das Allerbeste und bin überzeugt, dass der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelingen wird. Mit dem Rückenwind des Aufstiegs wird ersichtlich werden, dass der Grundstein für eine nachhaltigere FC-Zukunft auf zahlreichen Ebenen gelegt wurde. Eine kurzfristige Änderung auf der Trainerposition konnte und wollte ich in diesem Kontext aber nicht mittragen, da diese nicht meinen Überzeugungen und Werten entsprochen hätte. Sehr wichtig ist mir noch, mich bei den zahlreichen FC-Fans zu bedanken, die mich während meiner FC-Zeit trotz teils unruhiger Phasen stets unterstützt und mich das FC-Gefühl haben spüren lassen.“
Gerhard Struber sagt: „Ich habe im Laufe der Saison oft von einem Marathon gesprochen, den wir gemeinsam zu gehen haben. Wie hart dieses Rennen für alle Mannschaften ist, zeigt die Tabellensituation. Jetzt, da die Ziellinie vor Augen ist und wir noch dazu aussichtsreich dabei sind, tut die Entscheidung besonders weh. Ich wünsche dem Team und dem gesamten Club für die verbleibenden Spiele maximalen Erfolg." Werner Wolf dankt Christian Keller und Gerhard Struber für ihren Einsatz: „Christian Keller hat den Verein in den vergangenen drei Jahren durch herausfordernde Zeiten geführt und maßgeblich an der strukturellen und finanziellen Gesundung des FC mitgewirkt. Gerhard Struber hat seit seinem Amtsantritt im Juli 2024 mit großem Engagement versucht, die Mannschaft auf Kurs zu bringen und dafür gesorgt, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch im Aufstiegsrennen dabei sind. Dafür gebührt beiden unsere Wertschätzung.“
Wolf zu Kessler und Funkel: „Zwei absolute FC-Kenner“
Zur neuen Konstellation sagt Wolf: „Mit Thomas Kessler und Friedhelm Funkel übergeben wir die sportliche Leitung nun an zwei absolute FC-Kenner. Thomas ist nicht nur mit ganzem Herzen ein Kölner, er war auch in sämtliche Abläufe der Kaderplanung eingebunden und kann dementsprechend alle Gespräche nahtlos fortführen. In Friedhelm gewinnen wir einen äußerst erfahrenen Trainer, der den FC und solche Drucksituationen bestens kennt. Er hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er Mannschaften in entscheidenden Phasen stabilisieren und zum Erfolg führen kann, beispielsweise bei seiner erfolgreichen FC-Rettung 2021. Wir sind überzeugt, dass er der richtige Mann ist, um das Team mit seiner Ruhe und Expertise in den letzten beiden Spielen zum Aufstieg zu führen.“ Thomas Kessler, bislang Bereichsleiter Lizenzfußball, übernimmt die sportliche Leitung als Sportdirektor an der Seite von Geschäftsführer Philipp Türoff. Kessler sagt: „Ich danke Christian Keller für die vertrauensvolle Zusammenarbeit über die letzten Jahre. Auch Gerhard Struber und Bernd Eibler gilt mein Dank für ihren engagierten Einsatz in dieser Saison. Für meine neue verantwortungsvolle Aufgabe verspüre ich sowohl ein hohes Verantwortungsgefühl als auch eine große Motivation, gemeinsam mit allen Beteiligten rund um unsere Mannschaft alles dem gemeinsamen Ziel unterzuordnen.“
Kessler: „Friedhelm brennt für die Aufgabe"
Über Friedhelm Funkel sagt Kessler: „Wir sind sehr froh, dass wir Friedhelm Funkel in der aktuellen Situation für uns gewinnen konnten. Seine Qualitäten gepaart mit seiner Erfahrung machen ihn zu unserer Wunschlösung für die anstehenden Aufgaben. Darüber hinaus kennt Friedhelm den Club und das Umfeld bestens. Ab dem ersten Augenblick unserer Gespräche war für mich spürbar, dass er für die bevorstehende Aufgabe brennt." Für Friedhelm Funkel ist es eine Rückkehr an eine vertraute Wirkungsstätte. Der 71-jährige Fußballlehrer war bereits von Februar 2002 bis Oktober 2003 Cheftrainer des 1. FC Köln und führte den Club damals zum Aufstieg in die Bundesliga. Im Frühjahr 2021 übernahm er den FC erneut und sicherte in den letzten sechs Saisonspielen sowie der anschließenden Relegation den Klassenerhalt in der Bundesliga. Nun kehrt er für die entscheidende Phase im Aufstiegskampf zurück. Als Co-Trainer bringt er Matthias Lust mit, mit dem er bereits 2024 in Kaiserslautern erfolgreich zusammengearbeitet hat. Friedhelm Funkel freut sich über seine Rückkehr: „Der FC ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich. Es geht ab jetzt darum, in den verbleibenden zwei Spielen alles zu mobilisieren, den Glauben an die eigene Stärke wiederzufinden und den Aufstieg gemeinsam zu schaffen. Ich freue mich auf die Aufgabe und bin überzeugt davon, dass wir unser Ziel erreichen.“
Feuer-Alarm nach Funkel-Ankunft Polizei und Feuerwehr rasen zum Geißbockheim
Der 1. FC Köln hatte gerade die Rückkehr des Aufstiegsexperten Friedhelm Funkel verkündet, da schrillten am Geißbockheim die Brandmelder. Die Feuerwehr rückte mit einem kompletten Löschzug an, auch die Polizei war vor Ort - kurze Zeit später gab es Entwarnung. Es habe sich um einen Fehlalarm gehandelt, bestätigten die Einsatzkräfte vor Ort. Die Kölner hatten sich kurz zuvor für ihre Mission Fußball-Bundesliga in der sportlichen Führung neu aufgestellt. Funkel, der in seiner Vita bereits sechs Aufstiege vorweisen kann, folgt auf Gerhard Struber. Den Österreicher und Sport-Geschäftsführer Christian Keller hatte der FC am Montag freigestellt. Mit dem 71 Jahre alten Funkel will Köln den Aufstieg nun absichern, das Team belegt den zweiten Tabellenplatz. Der Routinier arbeitet bereits zum dritten Mal beim FC, zuletzt hatte er Köln in der Relegation 2021 vom Abstieg aus der Bundesliga bewahrt.
Urs Fischer könnte im Hinblick auf die nächste Saison einen neuen Trainer-Job übernehmen: Der 59-jährige Zürcher ist ein heisser Kandidat beim 1. FC Köln. Der Klub hat am Montag zu einer drastischen Massnahme gegriffen: Der bisherige Chefcoach Gerhard Struber wurde nach weniger als einem Jahr entlassen und durch Friedhelm Funkel ersetzt. Der 71-Jährige wird den Effzeh allerdings nur für die verbleibenden zwei Spiele in dieser Saison übernehmen und soll die Mannschaft zum Aufstieg führen. Danach wird aller Voraussicht nach ein neuer Chefcoach übernehmen. Und dieser könnte Urs Fischer heissen. Wie "sport.de" und "RTL/n-tv" berichten, steht der frühere Union-Coach auf der Liste der Rheinländer ganz oben. Und Fischer soll für ein Engagement in der nächsten Saison sogar zustimmen - allerdings nur, wenn der FC den Aufstieg in die Bundesliga bewerkstelligt. Fischer prägte bei Union zwischen 2018 und 2023 eine sehr erfolgreiche Zeit. Der neue Sportdirektor Thomas Kessler sagte auf Nachfrage zu den Gerüchten: „Ich führe aktuell keine Gespräche darüber und werde viel Zeit mit unserem neuen Cheftrainer verbringen. Das ist Friedhelm Funkel“, will sich Kessler nicht dazu äußern.