Wechsel zum Club fix vor Finale mit Köln Von der Hitz hätte auch zum FC Bayern gehen können
Der 1. FC Köln verliert eines seiner hoffnungsvollsten Talente! Justin von der Hitz (18 ) schließt sich nach der Saison dem 1. FC Nürnberg an. Der Abgang wurde am Montag offiziell gemacht. „Weg von meiner Heimat zum Club zu wechseln, ist für mich ein großer Schritt, auf den ich mich sehr freue. Die aktuelle Saison zeigt, dass sich junge Spieler wie ich hier gut entwickeln können und dass man auf sie setzt. Die Gespräche mit Joti Chatzialexiou und Miro Klose waren ausschlaggebend für meine Entscheidung und haben mit ein sehr gutes Gefühl gegeben. Ich freue mich darauf, ab Sommer hier auflaufen zu dürfen und Gas zu geben“, sagt von der Hitz über seinen Wechsel. Wie bitter für den FC, denn von der Hitz zeigte noch am Tag zuvor seine ganze Klasse und sein überragendes Potenzial. Beim Halbfinal-Sieg der Kölner U19 bei Werder Bremen (5:3 nach Elfmeterschießen) gehörte der Kölner U17-Weltmeister zu den überragenden Akteuren auf dem Feld. Nicht nur seine Schnelligkeit ist herausragend, auch seine Technik und Raffinesse. Von der Hitz traf in Bremen per sehenswerter Bogenlampe zum zwischenzeitlichen 1:1.
Nach dem Erfolg an der Weser steht von der Hitz nun mit der Kölner U19 von Trainer Stefan Ruthenbeck (53) im Finale um die deutsche Meisterschaft. Am Sonntag geht es um 11 Uhr in der BayArena gegen Bayer Leverkusen. Verabschiedet sich von der Hitz mit einem ganz großen Erfolg? Der 18-Jährige hat sich nun für eine Zukunft in Nürnberg entschieden. Dabei lagen auch andere Angebote vor, doch den ganz großen Schritt will er wohl erst später wagen. Laut Transferexperte Fabrizio Romano gab es auch Angebote vom FC Schalke 04, Bayer Leverkusen und sogar dem FC Bayern München! Wenn von der Hitz im A-Junioren-Finale wieder glänzt, würde sich auch Leverkusen ärgern, dass sie nicht den Zuschlag erhalten haben. In Nürnberg erhält von der Hitz nun einen Vierjahresvertrag. Beim FC war sein Kontrakt ausgelaufen, deshalb kassieren die Kölner auch keine Ablöse. Die Kölner Verantwortlichen hatten bis zuletzt versucht, von der Hitz zum Bleiben zu bewegen, doch das Nürnberger Konzept mit vielen jungen Spielern – neben von Hitz kommen im Sommer auch Eintrachts U19-Kapitän Ayoub Chaikhoun und Bayers U19-Knipser Artem Stepanov – war für den schnellen Außen überzeugender.
Tim Lemperles Sonntagsausflug: Ein unnötiger Eklat zur Unzeit – ein Eklat, der Fragen aufwirft
Die Eurphorie hat in Köln durch den Sieg gegen den 1. FC Nürnberg Einzug erhalten. Doch genauso schnell, wie sie aufgekommen ist, hat sie auch wieder einen Dämpfer erlitten. Und das zum wohl unglücklichsten Zeitpunkt der gesamten Saison – kurz vor dem Endspiel um den Aufstieg in die erste Liga des 1. FC Köln: Tim Lemperles Ausrutscher kommt zur Unzeit. Spaß am Spiel, Leidenschaft und eine positive Grundstimmung sind die Zutaten, mit denen FC-Caoch Friedhelm Funkel dieser Tage arbeiten kann. Nun wird die Stimmung jedoch von außen ins Wanken gebracht beim 1. FC Köln.
Die Wahrheit über Lemperles Alkohol-Wochenende Party in der Stadt bis 6 Uhr, danach auf's Schiff
Der 1. FC Köln geht mit großen Sorgen in die Aufstiegs-Thriller-Woche. Vor dem alles entscheidenden Spiel gegen Kaiserslautern gibt es riesigen Wirbel um Stürmer Tim Lemperle, dem bei einer Auseinandersetzung die Nase gebrochen wurde. So kam es zum Eklat. Ein freies Wochenende vor dem Thriller-Finale – Trainer Funkel wollte den Profis des 1. FC Köln etwas Gutes tun nach dem hart erkämpften Sieg in Nürnberg am Freitagabend. Doch der Schuss ging völlig nach hinten los. Die Kölner brauchen am Sonntag einen Punkt, um sicher aufzusteigen, dann ist auch egal, wie die Konkurrenz spielt. Doch vor dem Spiel, welches die Zukunft des 1. FC Köln maßgeblich beeinflussen wird (bei Aufstieg 30 Millionen Euro Mehreinnahmen, bei Nicht-Aufstieg droht jahrelange Zweitligatristesse) haben sich nicht alle FC-Spieler professionell verhalten. Allen voran Tim Lemperle, der nach der Saison zur TSG Hoffenheim wechselt.
Am Samstag hatten sich zahlreiche Spieler, Betreuer und Trainer im Geißbockheim eingefunden, um die Konkurrenz zu verfolgen. Es wurde nichts mit dem Sofa-Aufstieg, weil Paderborn und Elversberg siegten. Nach dem Rudelgucken im Geißbockheim feierten einige Spieler gemeinsam weiter. Für wenige ging es sogar die Nacht durch, sie sollen bis 6 Uhr morgens in der Stadt unterwegs gewesen sein. Lemperle hatte da aber noch nicht genug Party gefeiert. Er ging am Sonntagmittag auf das Rheinschiff Roxy in Rodenkirchen, dort fand bei bestem Wetter das „Daydrinking“-Event im Lokal Aqua statt. Im Verlaufe des Nachmittags/Abends wurde Lemperle, der sich in stark alkoholisiertem Zustand befand, von einigen Gästen zur Rede gestellt. Es soll sich um besorgte FC-Fans gehandelt haben, die Lemperle darauf aufmerksam machten, dass in wenigen Tagen ein wichtiges Spiel anstehen würde. Er solle sich doch bitte ein wenig zügeln.
Lemperle soll daraufhin arrogant und flapsig reagiert haben. Dabei geriet er jedoch an die Falschen. Als Lemperle gegen 21 Uhr das Partyschiff verlassen wollte, wurde ihm aufgelauert. Neben dem Fan (Name der Redaktion bekannt), der schon zuvor mit Lemperle gestritten hatte, sollen zwei weitere Männer dabei gewesen sein. Einer schlug Lemperle, sodass er sich Gesichtsverletzungen und einen Nasenbeinbruch zuzog. Am Tag danach machte eine WhatsApp-Nachricht die Runde, worin über den Vorfall berichtet wurde. Auch in zahlreichen Fan-Foren herrscht seitdem große Aufregung. Zahlreiche Fans sind fassungslos, wie andere Fans einen Spieler des 1. FC Köln derart brutal schwer verletzen können, sodass er eventuell im wichtigsten Spiel des Jahres ausfallen wird. Unabhängig von Lemperles Verhalten ist es nicht zu akzeptieren, ihn zu schlagen und zu verletzen! Der FC und Lemperle wollten sich auf Anfrage nicht weiter zu den Vorfällen äußern.
Verstärkung für das Mittelfeld? FC soll Nationalspieler im Visier haben
Der 1. FC Köln weiß nach wie vor nicht, in welcher Liga er in der kommenden Saison spielen wird. Nichtsdestotrotz machen erste Namen potenzieller Neuzugänge die Runde. Besfort Zeneli soll das Interesse der Kölner geweckt haben. Wie der schwedische Journalist Filip Elg in dieser Woche berichtet, sollen die Geißböcke auch an Besfort Zeneli des IF Elsborg interessiert sein. Der 22-Jährige ist im zentralen Mittelfeld zuhause und feierte im März 2025 sein Debüt für die schwedische Nationalmannschaft. In der laufenden Saison kommt der Mittelfeldspieler, der im Nachwuchs noch für den kosovarischen Verband aufgelaufen war, in acht Liga-Spielen auf drei Vorlagen. Zudem absolvierte Zeneli sieben Spiele in der Europa League und acht in der Qualifikation. Dabei gelangen ihm ein Tor und drei Vorlagen. In der Liga verpasste der Spieler keine einzige Minute und trug zeitweise sogar die Kapitänsbinde.
Vertrag bis 2028 verlängert
Am vergangenen Wochenende bereitete Zeneli das Tor zum 1:0-Sieg seiner Mannschaft vor. Dabei läuft der Profi mit der Rückennummer 27 überwiegend auf der Doppelsechs auf. Beim FC könnte Zeneli, sollte an dem Gerücht etwas dran sein, eine Reaktion auf den bevorstehenden Abgang von Dejan Ljubicic sein und den spielstärkeren Part auf der Sechs übernehmen. Der Haken für den FC: Zeneli hat seinen Vertrag erst im vergangenen Herbst bis 2028 verlängert. Entsprechend dürfte der schwedische Club eine relativ hohe Ablösesumme für den Spieler fordern, der aktuell einen Marktwert von 2,5 Millionen Euro hat.
Bundesliga-Rückkehr in Gefahr "Alkohol-Wochenende" stürzt den FC ins Chaos
Alkohol auf dem Partyschiff und dann eine Prügel-Attacke: Der 1. FC Köln schreibt kurz vor seinem Aufstiegsfinale Schlagzeilen ganz anderer Art. Der direkte Wiederaufstieg ist in Gefahr, sogar das Erreichen der Relegation ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Es hätte alles so schön sein können für den 1. FC Köln. Friedhelm Funkel hatte Ruhe und Zuversicht zurückgebracht ans Geißbockheim, am Sonntag werden 50.000 Menschen ins sonnige Müngersdorf kommen, die Rückkehr in die Bundesliga ist ganz nah. Wer in den Tagen vor dem Aufstiegsfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern aber die Kölner Zeitungen aufschlägt, der ist dann doch ganz schnell zurück im geradezu sprichwörtlichen Kölner Chaos. Ein "Alkohol-Wochenende" wird da ausführlich beschrieben, eine "Prügel-Attacke" am "Party-Schiff" - und mittendrin ausgerechnet "Köln-Star Lemperle". Tim Lemperle nämlich, U21-Nationalspieler und bester Stürmer des Teams, wird für das wichtigste Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte am Sonntag ausfallen: Der 23-Jährige wurde tätlich angegriffen, erlitt einen Nasenbeinbruch und weitere Verletzungen im Gesicht. "Die Wahrscheinlichkeit, dass er spielt, ist gering", sagte Trainer Funkel.
Krankenhaus und hoher Alkoholpegel
Lemperle ist also erst einmal Opfer eines brutalen Übergriffs, einer Straftat, die Polizei ermittelt gegen Unbekannt. Allerdings wurde auch der vorherige Verlauf des Wochenendes publik, und der lässt einen erneuten Einsatz Lemperles für den FC selbst bei schnellem Heilungsverlauf unwahrscheinlich wirken. Am freien Sonntag hatte der Stürmer mit Freunden - keinen Teamkollegen - das "Daydrinking"-Event auf dem Schiff Rhein Roxy besucht. Dort soll er zunächst von anderen Gästen provoziert worden sein, Thema der Unterhaltung: Alkoholkonsum vor einem wichtigen Spiel. Auf dem Schiff entwickelte sich daraus kein größerer Konflikt mehr, als Lemperle und seine Begleiter am Abend allerdings die Location verließen, sollen ihm dieselben Männer aufgelauert haben, dann kam es zum Angriff. Lemperle verbrachte die Nacht zum Montag im Krankenhaus, neben den Verletzungen wurde dort auch ein - offenbar bemerkenswert hoher - Alkoholpegel festgestellt. Vor der wichtigsten Trainingswoche des Jahres dürfte dies auch klub- und mannschaftsintern nicht mit Wohlwollen aufgenommen werden.
Abendgestaltung als Grundsatzfrage
Lemperle, mit zehn Toren und sechs Vorlagen bester Scorer und auch in den vergangenen Partien ein Unterschiedsspieler, dürfte kein Faktor mehr sein. Im Sommer wechselt er dem Vernehmen nach ohnehin zur TSG Hoffenheim. Im Schatten des Eklats bot das zurückliegende Wochenende indes einen weiteren Vorgang, welcher die gerade erst geheilte Stimmung rund um den Klub noch belasten könnte. Am Freitagabend hatte der FC im ersten Spiel unter Funkel ein 2:1 beim 1. FC Nürnberg eingefahren, es war eine Erlösung nach äußerst mühsamen Wochen unter Vorgänger Gerhard Struber. Am Samstag schaute die Mannschaft dann gemeinsam und mit ein paar Kölsch, ob der Erfolg bereits zum Aufstieg genügte. "Alle Spieler waren da. Einige haben ihre Frauen und Kinder mitgebracht. Es war richtig schön", sagte Funkel. Nichts Ausschweifendes also, allerdings sollen einige Profis anschließend auch in der Nacht zu Sonntag laut "Stadtanzeiger" und "Express" ausführlich gefeiert haben - obwohl der Aufstieg angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz ja noch nicht erreicht war. Nicht das erste Mal in dieser Saison waren damit abendliche Ausflüge von Kölner Spielern ein Thema.
Mitgliederversammlung im Stadion! Aber wohl endgültiger Bruch in den Gremien
Der Vorstand des 1. FC Köln hat die Mitglieder darüber informiert, dass die Mitgliederversammlung 2025 erstmals im RheinEnergieStadion stattfinden wird. Jedoch kam es dabei wohl auch zum endgültigen Bruch mit dem Mitgliederrat. Die Mitgliederversammlung wird also im September 2025 erstmals in der Vereinsgeschichte im Kölner Stadion stattfinden. Das hat der Vorstand der Geißböcke am Dienstag in einem Brief an die Mitglieder bekannt gegeben. Der genaue Termin steht zwar noch nicht fest. Der Vorstand bestätigte aber, dass die MV an einem Wochenende stattfinden wird. „Wir glauben fest daran, dass dieser besondere Ort, unsere Heimat, der Emotionalität und Bedeutung der wichtigsten Veranstaltung unseres Vereins gerecht wird“, schrieb der Vorstand. „Und wir hoffen, dass die einzigartige Atmosphäre unseres Stadions dazu beiträgt, dass mehr Mitglieder diesen wichtigen Termin wahrnehmen.“ Die Versammlung solle im September stattfinden, den genaue Termin werde aber erst „in Abhängigkeit des Spielplans der neuen Saison“ bekannt gegeben.
Keine hybride Mitgliederversammlung
Darüber hinaus bestätigte der Vorstand, dass die Geißböcke die MV für ein Wochenende planen. „Um möglichst vielen von Euch die Teilnahme zu ermöglichen oder jedenfalls zu erleichtern, planen wir zudem, die Mitgliederversammlung an einem Wochenendtag abzuhalten. Wir möchten damit allen Mitgliedern die Anreise und Teilnahme so unkompliziert wie möglich gestalten.“ Allerdings kam es intern offenbar zum Streit um die Art und Weise der MV. Der Vorstand hatte die Chancen einer hybriden Veranstaltung geprüft, um nicht nur Mitgliedern vor Ort die Teilnahme zu ermöglichen, sondern auch Mitgliedern aus der Ferne via Online-Partizipation. In einem Gespräch mit dem Mitgliederrat hatte der Vorstand daraufhin für eine hybride MV geworben. Der Mitgliederrat jedoch lehnte dies ab.
Vorstand vollführt Kehrtwende
„Eine hybride Durchführung bedarf laut unserer Satzung der Zustimmung des Mitgliederrats“, hieß es weiter in dem Schreiben des Vorstands. „Der Mitgliederrat hat uns gestern mitgeteilt, dass er diese Zustimmung nicht erteilt.“ Und weiter: „Wir bedauern diese Entscheidung des Mitgliederrats, da eine hybride Option aus unserer Sicht die Barrieren für eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung gesenkt hätte.“ Dabei kam es offenbar erneut zum Bruch zwischen Vorstand und Mitgliederrat. Das Verhältnis der beiden Gremien ist schon seit Monaten angespannt und im Zuge der Auswahl eines neuen Vorstands (wird auf der MV gewählt) belastet. Nun soll es erneut zum Krach gekommen sein. Interessant dabei: Der Vorstand hatte sich jahrelang gegen eine hybride MV gesträubt und genau jene Argumente ins Feld geführt, die nun der Mitgliederrat nutzte, um die hybride MV zu verhindern.
Über diese Argumente informierte der Mitgliederrat in einem gesonderten Schreiben. „Grundsätzlich sind zwei Punkte festzuhalten. Erstens: Das höchste Organ unseres Vereins bildet nicht ‚die Mitgliedschaft‘ an sich, sondern der Moment, in dem die Mitglieder zusammenkommen, die physische Mitgliederversammlung. Beschlüsse, die in diesem Rahmen gefasst werden, sind demokratisch legitimiert. Zweitens: Je größer die Mitgliederbeteiligung, desto stärker der Ausdruck unseres gemeinschaftlichen Vereinswillens. Daher ist es unser stetes Ziel, möglichst viele Mitglieder zur Teilnahme zu motivieren.“ Vorstand und Mitgliederrat äußerten sich nicht einmal mehr in einem gemeinsamen Schreiben und demonstrierten so ihren internen Bruch. Welche Folgen dieses neuerliche Zerwürfnis hat, bleibt im Zuge der Neubesetzung zweier Geschäftsführer-Posten abzuwarten. Klar ist aber immerhin nun: Die Mitgliederversammlung wird erstmals im RheinEnergieStadion stattfinden und dürfte alleine deshalb schon ein größeres Interesse nach sich ziehen als die tristen Veranstaltungen der jüngeren Vergangenheit.
1. FC Köln - Prügel-Skandal um Tim Lemperle weitet sich offenbar aus
Der Skandal um Tim Lemperle zieht offenbar weite Kreise. Wie der "Express" berichtet, soll der Auslöser für die Auseinandersetzung mit einem Fan ein abfälliger Kommentar des Stürmers vom 1. FC Köln gewesen sein.
Ärger um Tim Lemperle Markus Babbel übt scharfe Kritik
Markus Babbel macht sich Sorgen um das Nervenkostüm des 1. FC Köln. Den Vorfall mit Tim Lemperle kann der Ex-Nationalspieler nicht gutheißen. Ex-Nationalspieler Babbel sieht die Aufstiegschancen des 1. FC Köln in der 2. Liga durch die Unruhe um die Schlägerei von Tim Lemperle äußerst skeptisch. "Ich bin gespannt, wie die Kölner das verpacken, weil Tim Lemperle ein absoluter Leistungsträger ist", sagte der ehemalige Bundesliga-Trainer im Gespräch. "Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ihnen so der Kittel brennt, dass sie gegen Kaiserslautern verlieren und am Ende mit leeren Händen dastehen." In dem Fall könnten die drei Punkte schlechteren Verfolger SV Elversberg und SC Paderborn aufgrund des besseren Torverhältnisses am "Effzeh" vorbeiziehen.
Babbel geht davon aus, "weil beide Teams auf mich einen sehr stabilen Eindruck machen. Auch wenn der 1. FC Köln noch alle Trümpfe in der Hand hat, zumal sie zu Hause spielen". Allerdings geht es auch für Gegner 1. FC Kaiserslautern noch um alles, da die Pfälzer nur mit einem Erfolg noch eine Chance auf den Relegationsplatz hätten. Daher macht sich Babbel Sorgen um das Kölner Nervenkostüm: "Jetzt gibt es diese Unruhe und die Mannschaft hat maximalen Druck, weil alle den Aufstieg erwarten. Und sie hat in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen, dass sie dem Druck oft nicht standhalten kann." Umso unverständlicher findet der frühere Profi die vorgezogene "Aufstiegsfeier" der Spieler am Samstag am Geißbockheim und auch den Gewaltexzess zwischen Lemperle und einem Fan am Tag danach auf einem Ausflugsschiff.
"Es ist natürlich ein No Go, einen Spieler so zu verprügeln, dass er höchstwahrscheinlich am Wochenende nicht spielen kann", sagte Babbel. "Auf der anderen Seite stelle ich mir auch die Frage, warum ein Spieler eine Woche vor dem alles entscheidenden Spiel für den 1. FC Köln angetrunken unterwegs und scheinbar sogar stark alkoholisiert ist. Darüber kann ich nur den Kopf schütteln." Daher könne er generell auch den Frust der leid geprüften Anhänger nachvollziehen: "Als FC-Fan drehst du ja durch, also ich würde da jedenfalls ausflippen. Das ist ja ein totaler Irrsinn. Du hast noch ein Spiel vor dir, wo es um alles geht. Da erwarte ich von einem Profi, dass er sich hochprofessionell darauf vorbereitet und nicht mit Bierfässern herumturnt oder sternhagelvoll noch in eine Schlägerei gerät."
Party + Prügel + Disziplin-Probleme Kostet der Lemperle-Skandal Köln den Aufstieg?
Der Köln-Aufstieg wird spätestens jetzt zum schwersten Job für Kult-Coach Friedhelm Funkel! Der Struber-Nachfolger hat mit dem Sieg in Nürnberg zwar gleich geliefert und braucht Sonntag gegen Lautern nur noch einen Punkt. Aber der Party-Eklat um Tim Lemperle, der Sonntagabend stark alkoholisiert in einen Streit geriet und anschließend ins Krankenhaus geprügelt wurde, fährt Funkel voll in die Parade und gefährdet die Mission Bundesliga-Rückkehr brutal. Fakt: Sportlich schwächt der Vorfall den FC massiv. Lemperle fällt mit Nasenbeinbruch und Gehirnerschütterung wohl ausgerechnet im Aufstiegs-Endspiel Sonntag (15.30 Uhr) gegen Lautern aus. Damit fehlt Funkel Kölns beste Offensiv-Waffe. Der Stürmer schoss den FC mit seinen 10 Toren schließlich nicht nur zur Herbstmeisterschaft und Richtung Bundesliga. Ausgerechnet Lemperle rettete Funkel mit seiner Effizienz und seinem Willen auch den Sieg in Nürnberg und den Matchball gegen Lautern.
Funkel-Euphorie dahin
Dazu schrottet der Skandal die gerade erst entstandene Funkel-Euphorie komplett und sorgt genau für die Unruhe und den Wirbel, den ein Trainer in den letzten Tagen und Stunden vor einem Aufstiegs-Endspiel so gar nicht gebrauchen kann. Volle Konzentration auf Lautern? Fehlanzeige! Jetzt muss Funkel die Lage im Team beruhigen und nach außen die Wogen glätten, ist an allen Fronten gefragt und weit mehr als nur der Interims-Trainer, der die Spiele gewinnen soll... Und zuletzt zeigt der Lemperle-Skandal erneut, dass es innerhalb der Mannschaft ein Disziplin-Problem und eben doch nicht nur die oft zitierten braven Schwiegersöhne gibt. Lemperle gehörte schon zu den Profis um Maina, die an Karneval das Vertrauen von Ex-Coach Struber missbraucht hatten und heimlich um die Häuser gezogen waren. Auch damals mit bösen Folgen. Maina verletzte sich schwer. Der Lerneffekt blieb aber wohl aus. Bei Lemperle mit noch schlimmerem Ausgang. Nach Informationen der Bild aber haben auch andere FC-Profis das Funkel-freie Wochenende genutzt, um Party zu machen, obwohl es für sie Sonntag noch um Alles oder Nichts geht.
Schwere Vorwürfe gegen FC-Profi Lemperle Gegneranwalt erklärt seine Verletzungen mit "Notwehrsituation"
Alkohol, verbale und körperliche Auseinandersetzung, Verletzung: Für Tim Lemperle ist die Zweitliga-Saison wohl beendet. Der Stürmer des 1. FC Köln hat stattdessen großen Ärger. Während er zunächst als Opfer dargestellt wird, meldet sich nun der Anwalt der Gegenseite mit schweren Vorwürfen zu Wort. Lemperle hat einen Nasenbeinbruch, eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung davongetragen. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass Lemperle stark alkoholisiert war. Nach dem Vorfall hieß es, dass Lemperle das Opfer eines brutalen Übergriffs ist. Die Polizei hatte mitgeteilt: "Es ist eine Anzeige eingegangen. Wir ermitteln gegen Unbekannt wegen Körperverletzung. Der Tatverdächtige ist flüchtig." Doch laut dessen Anwalt stellt sich alles ganz anders dar. Denn für Lemperle und den 1. FC Köln kommt es dicke: Der Anwalt der Gegenseite erhebt schwere Vorwürfe gegen den 23-Jährigen und spricht von einer "Notwehrsituation". Anders als von der Polizei dargestellt, habe sich sein Mandant "dem Verfahren weder durch Flucht entzogen noch hat er versucht, seine Identifizierung zu verschleiern", so Martin Bücher gegenüber dem "Express". Der Fachanwalt für Strafrecht stellt klar: "Dazu bestand oder besteht tatsächlich keinerlei Anlass."
"Erkennbar hohe Alkoholisierung"
Bücher schildert die Situation auf dem Schiff wie folgt: "Nach den mir vorliegenden Informationen befand sich Herr Lemperle am Sonntag auf einer Veranstaltung in einem stark alkoholisierten Zustand, der sich insbesondere dadurch äußerte, dass er mit diversen männlichen anderen Gästen in teils aggressive Wortgefechte geriet. Hintergrund soll seine erkennbar hohe Alkoholisierung, sein Verhalten und seine Einstellung gegenüber dem bevorstehenden Saisonfinale gewesen sein. An diesen Diskussionen war mein Mandant zunächst nicht beteiligt, er konnte aber wahrnehmen, dass Herr Lemperle auffällig gereizt wirkte." Da sich Lemperle laut Anwalt auch zwei Frauen aus dem Lager seines Mandanten verbal und körperlich unangemessen verhalten habe, habe dieser Lemperle aufgefordert, dies zu unterlassen. "Mein Mandant, der selber Fan des 1. FC Köln ist, hat ihm empfohlen, die Veranstaltung zu verlassen, da er sich mehrfach auffällig unangemessen verhalten habe. Er solle besser schlafen gehen und sich auf das Saisonfinale konzentrieren." Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, soll der im Krankenhaus gemessene Promillewert bei 2,4 gelegen haben.
"Ein einziger Schlag"
Allerdings sei Lemperle geblieben und habe in der Folge den Mandanten provoziert, schließlich sei es zu der Auseinandersetzung gekommen. Es hieß zunächst, dass Männer Lemperle und seinen Begleitern aufgelauert hätten, als diese am Abend die Location verließen. Bücher betont nun: "Mein Mandant hat - entgegen teils anderslautender Berichterstattungen - keinerlei 'Verstärkung' herbeigerufen, da er nicht mit einer körperlichen Auseinandersetzung gerechnet hatte, Herr Lemperle war bis zu diesem Zeitpunkt lediglich verbal aggressiv und er hat sich nicht vorstellen können, dass ein Profispieler diese Grenze überschreiten könnte." Lemperle habe weiter provoziert und "sodann ein Verhalten an den Tag gelegt, das meinen Mandanten in eine Notwehrsituation versetzte, aus der er sich mit einem einzigen Schlag befreit hat. An dieser Situation war auch ein Begleiter von Herrn Lemperle beteiligt. Mein Mandant wurde ebenfalls verletzt und erlitt zudem Sachschaden." Zeugen, deren Personalien bekannt seien, hätten die Situationen beobachtet, so der Anwalt. Sein Schluss daher: "Der weitere Gang der Ermittlungen wird nun zeigen, wer sich in dieser Sache tatsächlich strafrechtlich zu verantworten hat."
Verlässt Max Finkgräfe den 1. FC Köln? Der nächste Bundesligist klopft an
Der FC droht im Sommer das nächste Eigengewächs zu verlieren. Max Finkgräfe wird den 1. FC Köln wohl verlassen. Das berichtet die „Sport Bild“. Der Linksverteidiger kam in dieser Saison auf nicht besonders viel Spielzeit. Gerüchte über ein Interesse aus Stuttgart kommen immer wieder auf den Tisch. Auch Eintracht Frankfurt ist an Finkgräfe wohl interessiert. In der vergangenen Spielzeit der Shootingstar, in dieser Spielzeit Ergänzungsspieler. Auf gerade einmal 17 Einsätze kommt der Linksverteidiger, davon neun von Beginn an. Und möglicherweise wird die Begegnung gegen den FCK die letzte im Dress der Geißböcke. Denn es deutet sich ein Wechsel an. Max Finkgräfe wird den 1. FC Köln wohl verlassen. Das berichtet die „Sport Bild“. Eintracht Frankfurt ist neben Stuttgart an Finkgräfe interessiert. Für einen Startelf-Einsatz wird es am Sonntagnachmittag wohl nicht reichen. Pacarada dürfte auch gegen Kaiserslautern auf der linken Seite gesetzt sein, eine Kette davor wird wohl eher Linton Maina zum Einsatz kommen.
Finkgräfe droht also im letzten Saisonspiel vorerst einmal die Bank. Eine Einwechslung ist wahrscheinlich, es könnte die letzte für den FC werden. Denn aktuell mehren sich die Anzeichen, dass der 21-Jährige den FC im Sommer verlassen wird. Wie die „Sport Bild“ in der aktuellen Ausgabe berichtet, habe Finkgräfe dem Verein auch schon seinen Wechselwunsch mitgetielt. Laut dem Fachmagazin wird „Max Finkgräfe“ im Sommer gehen. Die Kölner würden damit ein weiteres vielversprechendes Eigengewächs verlieren. Immerhin nicht ablösefrei. Der 21-Jährige hat noch bis zum Sommer 2026 Vertrag. Laut „Sport Bild“ sei der Club offen für Verhandlungen. Das kommt nicht überraschend. Dieser Sommer wäre die einzige Möglichkeit, noch eine marktgerechte Ablöse zu erzielen. Im Raum stehen drei bis vier Millionen Euro. Und es gibt auch Interessenten. Wie bereits berichtet soll der VfB Stuttgart nach wie vor seine Fühler nach dem Shootingstar der Geißböcke der Vorsaison ausgestreckt haben.
In diesem Sommer könnte es einen weiteren Vorstoß des VfB geben. Doch laut der „Sport Bild“ gibt es nun auch noch einen weiteren Interessenten aus der Bundesliga. Eintracht Frankfurt soll ebenfalls den Hut in den Ring geworfen haben. Fakt ist, Max Finkgräfe wird sicherlich nicht besonders glücklich über seine Rolle bei den Geißböcken sein. Der Youngster war in der Vorsaison einer der wenigen Akteure, die auf konstant hohem Niveau gespielt haben – und das in der Premieren-Saison. Auch für diese Spielzeit schien das Eigengewächs gesetzt. Allerdings verletzte sich Finkgräfe in der Vorbereitung, Leart Pacarada nutzte die Gunst der Stunde und ist mittlerweile unumstrittener Stammspieler. Finkgräfe kam in der Startelf nur sporadisch zum Einsatz und wusste dabei sicherlich nicht immer zu überzeugen. Dennoch dürfte sich der 21-Jährige seinen nächsten Karriereschritt beim FC ganz anders vorgestellt haben.
Sollte der FC am Sonntag aufsteigen, wird es keine Einladung der Stadtverwaltung geben. Das war in vergangenen Jahren anders. Eventuelle Feierlichkeiten des 1. FC Köln nach einem Aufstieg in die Erste Bundesliga am kommenden Sonntag werden offenbar ausschließlich durch den Verein organisiert. Wie ein Sprecher der Stadt t-online mitteilte, sei kein Empfang im Rathaus für die Mannschaft geplant – auch nicht, wenn der FC zusätzlich auch Meister in der 2. Liga wird. Gründe für diese Entscheidung gab die Stadt nicht bekannt. In der Vergangenheit war der FC schon zu etlichen Anlässen in das Rathaus eingeladen worden: Zur 75-Jahr-Feier des Vereins im Jahr 2023 trug sich Vereinspräsident Werner Wolf in das Goldene Buch der Stadt ein. 2014 lud der damalige Oberbürgermeister Jürgen Roters die gesamte Mannschaft nach dem Aufstieg ins Rathaus ein, alle Spieler durften sich in das Goldene Buch eintragen. 1978, als der FC sowohl den Meistertitel als auch den Pokal holte, winkten Spieler wie Heinz Flohe und Toni Schumacher vom Rathausbalkon in die Menge.
In Hamburg, wo der HSV den Aufstieg in die erste Liga bereits am vergangenen Wochenende geschafft hat, hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Mannschaft für Montag (19. Mai) zum Senatsempfang eingeladen. Auch die Frauenmannschaft, die ebenfalls den Aufstieg schaffte, kommt mit ins Rathaus.
Ausrüster-Hammer fix 1. FC Köln spielt wieder in Adidas-Trikots
Die Herzen von zahlreichen FC-Fans dürften jetzt höher schlagen! Ausrüster-Hammer beim 1. FC Köln! Ab der Saison 2026/27 wird der FC wieder in Trikots von Adidas auflaufen. Einen entsprechenden Bericht von Express bestätigte der Verein am Mittwochvormittag. Mit den drei Streifen der Weltmarke wurde 1978 das Double gewonnen. Im Hintergrund wurde lange und intensiv verhandelt. Das Ergebnis: Der aktuelle Ausrüster Hummel aus Dänemark wird abgelöst, hatte noch einen Vertrag bis 2027. „Wir freuen uns sehr, ab 2026 mit adidas einen der weltweit führenden Sportartikelhersteller als Partner an unserer Seite zu haben. Diese Partnerschaft ist ein wichtiger strategischer Schritt für die Weiterentwicklung des 1. FC Köln und unterstreicht unsere Ambitionen“, sagte Geschäftsführer Philipp Türoff. „Gleichzeitig möchten wir Hummel unseren großen Dank aussprechen – nicht nur für die Bereitschaft, einem früheren Wechsel zuzustimmen, sondern insbesondere für eine überaus erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ So habe das Trikot zum Abschiedsspiel von Podolski Rekorde gebrochen und das aktuelle Auswärtstrikot sei das bestverkaufte Auswärtsshirt der Vereinsgeschichte, betonte er.
Dem Vernehmen nach wird sich Adidas fünf Jahre an den Klub binden und alle Teams von den Profis über die Frauen bis zum Nachwuchs ausrüsten. Jährlich sollen dann mehr als die aktuell vier Millionen Euro von Hummel an den FC fließen. Zuletzt spielte Köln zwischen 2005 und 2008 in der Ära von Ex-Präsident Wolfgang Overath in Adidas. In seiner Historie spielte der FC neben Adidas und Hummel schon in Trikots von Le Coq Sportif, Erima, Puma, Saller, Reebok und Uhlsport. Dass jetzt erneut eine Weltmarke beim FC einsteigt, hat strategische Gründe. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach hatte in den vergangenen Jahren seine Philosophie geändert. Die Konzentration galt zuvor großen Klubs – oder zumindest den Vereinen aus großen Städten. In der Bundesliga ist der FC Bayern München seit jeher das große Adidas-Zugpferd. Auch weil der DFB als Partner verloren wurde, gibt es nun eine neue Ausrichtung. Nike wird die deutschen Nationalmannschaften von 2027 bis mindestens 2034 ausstatten, dafür fließen 100 Millionen Euro jährlich (Adidas bezahlte rund 50 Millionen pro Jahr).
Marina Mogus, Geschäftsführerin für Zentraleuropa bei Adidas, sagte: „Mit dem 1. FC Köln gewinnen wir einen der traditionsreichsten Vereine im deutschen Fußball als Partner zurück. Der Club hat eine riesige Fanbasis und steht für einzigartige Hingabe und Leidenschaft. Wir sind sehr stolz auf die neue langjährige Zusammenarbeit, die sich perfekt einreiht in unser starkes Portfolio an Bundesligapartnern.“ Adidas stellt sich mit dem FC wieder breiter auf. In der 2. Liga laufen aktuell Schalke, Nürnberg, Fortuna Düsseldorf und der Hamburger SV mit den drei Streifen auf. Die Hoffnung ist groß, dass die Kölner 2026 wieder erstklassig spielen. Dafür muss am Sonntag ein Punkt gegen Kaiserslautern her und dann in der kommenden Saison der Klassenerhalt geschafft werden. Dann spielt der FC in Adidas wieder erstklassig.
Adamyan: Kellers größter Transfer-Flop Keine Zukunft, aber noch ein Jahr Vertrag
Am 3. Mai 2025 stand Sargis Adamyan (31) nicht auf dem Platz. Es war das bisher einzige Spiel, was er in der Rückrunde bei Jahn Regensburg verpasste. Offiziell litt er an Übelkeit, ein Magen-Darm-Infekt. Doch einige tuschelten: Adamyan wollte nicht gegen seinen 1. FC Köln spielen. Der Stürmer ist seit der Winterpause an Regensburg ausgeliehen. In Köln gab es ein 1:1, der Jahn stand danach trotzdem als Absteiger aus der 2. Liga fest. Adamyan konnte die Regensburger auch nicht retten, kam in 15 Einsätzen auf zwei Tore. In der Hinrunde war er noch beim FC aktiv. Magere Ausbeute: sechs Zweitliga-Einsätze, kein Treffer, ab Anfang November 2024 nicht mehr im Spieltags-Kader. Die Frage ist, wie geht es jetzt weiter mit dem größten Flop von Ex-Sportchef Keller. Als er den Armenier Adamyan im Sommer 2022 von der TSG Hoffenheim holte, wurde ein großes Transferpaket geschnürt: knapp zwei Millionen Euro Ablöse und ein Vertrag bis 2026 beim FC! Keller lobte Adamyan: „Top-Spieler und Top-Charakter! Sportlich zeichnen ihn Geschwindigkeit, Tiefgang, offensives 1:1-Verhalten, Abschlussstärke und eine aggressive, sprintintensive Arbeit gegen den Ball aus. Da er zudem prinzipiell jede offensive Position bekleiden kann, verschafft er uns zusätzliche Positionsflexibilität.“ All das blieb der Stürmer jedoch schuldig.
Seine Bilanz für den FC: 60 Einsätze, vier Tore, sieben Vorlagen. Insgesamt ein teures Missverständnis, dass unter keinem Trainer funktionierte, weder Steffen Baumgart, noch Timo Schultz noch Gerhard Struber. Der FC hat nun aber ein Problem: Adamyan ist noch ein Jahr an die Kölner gebunden. Mit der Winter-Leihe wollte man den Angreifer ins Schaufenster stellen, doch nach dem Abstieg der Regensburger jagt ihn nicht gerade die halbe Liga. Dass Regensburg ihn übernimmt, gilt auch als eher unwahrscheinlich. Beim FC suchen sie jetzt im Hintergrund fieberhaft nach Lösungen, denn man sieht ihn definitiv nicht wieder in Köln. Die Türe ist zu! Falls es keine Angebote gibt, die für alle Beteiligten akzeptabel sind, könnte es auch zu einer vorzeitigen Vertragsauflösung mit einer Abschlagszahlung kommen.
Im Aufstiegsfall hätte der FC bei Trainer Kwasniok große Chancen
Der 1. FC Köln sucht einen neuen Cheftrainer. Auf der Liste der Geißböcke steht unter anderem Lukas Kwasniok. Im Fall des Aufstiegs hätte der FC offenbar gute Chancen. Kwasniok wird den SC Paderborn verlassen. Am 34. Spieltag der 2. Liga will der 43-Jährige aber noch den großen Wurf landen und den Aufstieg in die Bundesliga feiern. Dafür muss Kwasniok auf eine Niederlage des 1. FC Köln gegen den 1. FC Kaiserslautern hoffen. Wobei ihm mittelfristig womöglich ein Punkt oder ein Sieg der Geißböcke auch recht sein könnte. Denn nach Informationen des Geissblog steht Kwasniok beim FC weiterhin weit oben auf der Liste jener Trainer, die für die nächste Saison infrage kommen. Die Geißböcke suchen einen Nachfolger für Gerhard Struber respektive Friedhelm Funkel. Letzterer soll kein ernsthafter Kandidat für die Cheftrainer-Rolle über den Sommer hinaus sein. Bislang hatte Kwasniok neben Sandro Wagner als Wunschkandidat bei der TSG Hoffenheim gegolten als Nachfolger des noch recht glücklosen Österreichers Christian Ilzer. Nun aber gab TSG-Sportchef Andreas Schicker ein klares Bekenntnis zum 47-Jährigen ab.
„Ich bin überzeugt, dass er nach wie vor und über den Sommer hinaus der richtige Trainer ist“, sagte Schicker. Es sei wichtig, „dass man Kontinuität zeigt auf der Trainerposition“. Zudem ist Wagner ist beim FC Augsburg und dem VfL Wolfsburg im Gespräch. Letzterer Club soll sich auch für Kwasniok interessieren. Allerdings gelten die Wölfe inzwischen als Trainer-Fresser. In den letzten vier Jahren scheiterten vier Trainer (Mark van Bommel, Florian Kohfeldt, Nico Kovac und Ralph Hasenhüttl) jeweils krachend. Also ist noch gänzlich offen, wohin es Kwasniok wirklich ziehen wird. Der 43-Jährige hatte zuletzt offen damit kokettiert, dass ihn ein großer Traditionsclub reizen würde. Auch deshalb werden dem FC nun gute Chancen nachgesagt für den Fall, dass die Geißböcke am Sonntag den Aufstieg perfekt machen und in die Bundesliga zurückkehren. Bayer Leverkusen und RB Leipzig sind in anderen Regalen auf der Suche nach einem neuen Übungsleiter. Wolfsburg ist darüber hinaus der einzige weitere Erstligist, der aktuell offen nach einem neuen Trainer sucht. Sollte der FC dazu stoßen, hätte er gute Argumente auf dem Trainermarkt. Der FC könnte am Sonntag mit dem Aufstieg viele positive Argumente sammeln.
Der neue starke Mann Souque übernimmt die Führung beim FC
Der 1. FC Köln muss seine Führung neu aufstellen. Lionel Souque zieht im Hintergrund die Fäden. Der Aufsichtsrats-Chef ist der starke Mann beim FC. Christian Keller wusste es schon länger. Der inzwischen freigestellte Geschäftsführer hatte einen hartnäckigen Kritiker in den eigenen Reihen. Lionel Souque wollte den Weg des 46-Jährigen nicht mehr unwidersprochen mitgehen. Der Aufsichtsrats-Chef der Geißböcke stellte Kellers Kurs intern immer häufiger infrage. Damit war der CEO des Hauptsponsors REWE nicht allein. Auch Klaus Behrenbeck, FC-Beiratschef und Seniorpartner der weltweiten Unternehmensberatung McKinsey, erhöhte den Druck auf Keller und damit auch auf den Vorstand der Geißböcke. Im Gemeinsamen Ausschuss hätte es bereits seit Monaten keine Mehrheit mehr für Keller gegeben, sofern der Vorstand eine Abstimmung über Keller herbeigeführt hätte.
Souque verhinderte Behrenbeck-Aus
Auch deswegen soll es zu einem Vorgang gekommen sein, über den zuletzt der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete und der sich mit GEISSBLOG-Informationen deckt. Demnach soll Keller den Vorstand gebeten haben, zumindest Behrenbeck aus dem Beirat zu befördern und damit auch aus dem Gemeinsamen Ausschuss. Auch Souque soll Keller ein Dorn im Auge gewesen sein. Tatsächlich sollen Teile des Vorstands für dieses Unterfangen offen gewesen sein, doch Souque soll dies verhindert haben. Der mächtige REWE-Boss ist bereits seit über einem Jahrzehnt im Aufsichtsrat der Geißböcke, seit 2021 wieder Vorsitzender des Gremiums, in welchem auch der Vorstand sitzt und welches als Kernaufgabe die Kontrolle der Geschäftsführung des Clubs hat.
Als die Dominosteine fielen
Lange hielt der Vorstand bekanntlich eine schützende Hand über Keller. Als der Ex-Sportchef dann aber unmittelbar nach dem 1:1 gegen Regensburg unabgesprochen an den Mikrofonen seinem Cheftrainer Gerhard Struber eine Jobgarantie aussprach, fielen die Dominosteine im Hintergrund. Angestoßen haben soll sie Souque noch am selben Abend. Der Franzose ist beim FC längst mehr als nur der CEO des Hauptsponsors, der sich bereit erklärt, als Aufsichtsrat zu fungieren. Der 53-Jährige ist FC-Fan, Fußballverrückter und in der Fußballbranche gut vernetzt. Muss er im Gemeinsamen Ausschuss über einen Spieler- oder Trainertransfer abstimmen, holt er sich nach GEISSBLOG-Informationen zuvor über sein Netzwerk Informationen, Daten und Meinungen ein, ehe er sein Urteil fällt.
Ist Souque ein Kandidat als Präsident?
Und auch bei der Suche nach einem neuen Vorstand spielt Souque eine Rolle. Der Manager wurde vom Mitgliederrat angesprochen, welche geeigneten Kandidaten er für die gesuchten Positionen sehen würde. Über den REWE-Boss soll der Kontakt zu Alexander Wüerst (Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln) zustande gekommen sein, der als Option für das Präsidentenamt gilt. Souque selbst hingegen soll aktuell nicht für einen Vorstandsposten beim FC zur Verfügung stehen. Der dreifache Familienvater verlängerte Ende 2022 seinen Vertrag als CEO beim Handelsriesen bis Ende 2028. Doch Souque lebt in Köln und hat in der Domstadt seine zweite Heimat gefunden. Ausgeschlossen ist nicht, dass er anschließend eine prominentere Rolle beim FC anstrebt. Bis dahin bleibt er der starke Mann im Hintergrund der Geißböcke.
Lautern glaubt an die kleine Chance Zimmer: "Kein Bock auf Kölner Platzsturm"
Der 1. FC Kaiserslautern hat nur noch eine klitzekleine Chance auf den Aufstieg. Motiviert sind die Roten Teufel trotzdem - allen voran Jean Zimmer. Immer für einen Zweikampf, eine wichtige Flanke - und eine Ansage gut: Kaiserslauterns Routinier Jean Zimmer. eR hat für den 1. FC Kaiserslautern schon so manche Schlacht geschlagen. Das Lauterer Eigengewächs, das einst in der Ferne Bundesliga spielte und schließlich zu düsteren Drittliga-Zeiten zurück auf den Betzenberg kam, weiß wie vielleicht kein Zweiter, welchen Ton man in Kaiserslautern zu welchem Zeitpunkt anschlagen muss. Als sich am vergangenen Sonntag eine gewisse Ratlosigkeit angesichts des eigenen Sieges aber der quasi aussichtslosen Tabellenkonstellation einstellte, richtete der gebürtige Pfälzer den Blick auf das letzte Spiel in Köln. Die Mini-Chance auf Rang drei, die Möglichkeit zum versöhnlichen Saisonabschluss, ja. Aber der 1. FC Köln hat ja schließlich noch den direkten Aufstieg vor Augen und Kaiserslautern würde nur allzu gerne das Zünglein an der Waage spielen. Zimmer also sagte beim SWR mit Blick auf die Zielsetzung und einem leichten Anflug von Grinsen: "Dazu kommt, dass wir es Köln auch versauen wollen. Ich habe keine Lust auf einen Platzsturm da." Frei nach dem Motto: Wenn der FCK nichts zu feiern hat, soll niemand feiern dürfen.
Wobei: Sollte es Zimmer, der von 2017 bis 2021 bei Kölns Rheinrivalen Düsseldorf gespielt hat, und seinem Team tatsächlich gelingen, in der Domstadt zu gewinnen, hätten die Roten Teufel zumindest ihren eigenen Teil erbracht, der zum Pfälzer - nun ja - Fußballwunder notwendig wäre. Der FCK müsste zugleich auf Ausrutscher von Elversberg und Paderborn hoffen, zugleich darauf achten, dass Düsseldorf mit mindestens zwei Toren weniger gewinnt. Nur dann wäre der Sprung auf Rang 3 noch drin. "Wir müssen in Vorleistung gehen", weiß Torsten Lieberknecht. Das Augenmerk gilt der eigenen Herangehensweise, den eigenen Hausaufgaben. Zugleich verwies der 51-Jährige aus seiner Erfahrung heraus auch darauf, "wie schwer der letzte Schritt" im Aufstiegsrennen ist - "auch für die anderen". Überhaupt blieb Lieberknecht nach dem 2:1 gegen Darmstadt betont positiv. Natürlich hätte sich jeder eine bessere Ausgangslage gewünscht, angesichts des Negativlaufs im April jedoch sei es schon ein Gewinn, "dass wir überhaupt eine Ausgangslage haben". Der Glaube an die kleine Chance ist also da. Und sollte sich am Sonntag schnell zeigen, dass die Konkurrenz nicht im Sinne der Lauterer spielt, bleibt ja noch ein anderes kleines Ziel. Frei nach Zimmer: Den anderen die Party versauen.
Sky-Experte spricht über Lemperle-Eklat „Muss mich zusammenreißen“
Mit seinem Party-Eklat brachte er es sogar fertig, das heiße Aufstiegsrennen in der 2. Liga für kurze Zeit in den Schatten zu stellen: Tim Lemperle ist im Fußball-Unterhaus auch am vierten Tag nach der brutalen Attacke inklusive Nasenbeinbruch das bestimmende Thema. Der Ausflug zum „Daydrinking“-Event auf dem Rhein endete für den Stürmer des 1. FC Köln im Krankenhaus und mit dem wahrscheinlichen Ausfall für das Aufstiegs-Finale am Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern. Entsprechend groß ist auch der Ärger unter den FC-Fans. Sky-Experte Torsten Mattuschka bezeichnete den Alkohol-Ausflug mit all seinen Folgen gerade zu diesem Zeitpunkt als „Katastrophe für den Jungen, aber vor allen Dingen auch für den 1. FC Köln“. Im Zweiliga-Talk „HvK & Tusche“ sagte er weiter: „Da muss ich mich irgendwie zusammenreißen. Noch eine Woche, Junge! Danach kannst du drei Wochen Vollflamme geben.“
Mattuschka galt zu aktiven Zeiten selbst nicht gerade als Muster-Profi, betonte daher: „Ich will nicht den Moralapostel spielen, weil ich auch einer war, der in seiner Karriere oft weg war mit guten Mitspielern.“ Der frühere Standard-Spezialist, der in der 2. Liga in 171 Spielen auf dem Rasen stand und starke 88 Scorerpunkte sammelte (42 Tore, 46 Vorlagen), nannte allerdings auch den entscheidenden Unterschied zu Lemperles Irrfahrt auf der „Roxy“: „Uns ist sowas halt nicht passiert. Aber man kennt es ja: Ist der Schnabel einmal nass …“ Für das FC-Finale gegen den FCK sieht der langjährige Profi von Energie Cottbus dann sogar schwarz, tippt auf eine 1:2-Niederlage und Platz vier wegen der gleichzeitigen Siege der Verfolger Elversberg (3:1 auf Schalke) und Paderborn (4:2 in Karlsruhe). „Ich glaube, das mit Lemperle ist zu viel Heckmeck, zu viel Thema“, sagte „Tusche“ abschließend über seine Prognose zum Saisonfinale.
Vorstandswahlen: Sie sind noch im Rennen Kampfabstimmung mit fünf Teams?
Das Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag hat eine enorme Bedeutung für den Klub. Es ist eines der wichtigsten Spiele der jüngeren Klub-Historie. Dabei geht es vor allem um den Aufstieg in die 1. Liga. Gelingt dieser, könnten auch die Karten bei der aktuell laufenden Vorstandssuche im Hintergrund neu gemischt werden. In den verschiedenen Gremien geht man durchaus davon aus, dass bei einem Aufstieg weitere Interessenten ihren Hut bei er Findungskommission des Mitgliederrates in den Ring werfen. Doch wer ist aktuell überhaupt noch in der Verlosung, wenn es um die Besetzung eines neuen Präsidiums geht? Mit Wilke Stoman (45, Unternehmer), Carsten Wettich (45, Anwalt und aktuell FC-Vize) und Tugba Tekkal (40, Ex-FC-Profispielerin und Menschenrechtsaktivistin) hat sich schon ein komplettes Team beim Mitgliederrat beworben und dies auch öffentlich bestätigt.
Dem Vernehmen nach fanden erste Gespräche statt, eine Entscheidung ist aber noch lange nicht gefallen. Der Mitgliederrat spricht nämlich parallel mit weiteren hochkarätigen Kandidatinnen und Kandidaten. Nicole Grünewald (52, Präsidentin der IHK) wird in Verbindung gebracht, in einem Team mit Eckhard Sauren (53, aktuell FC-Vize) bereitzustehen.
Zudem gibt es Gerüchte um Alexander Wüerst, noch Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln. Mitte März 2025 wurde sein Ausscheiden zum Jahresende bekannt gegeben, wäre frei für ein Amt beim FC. Auf Anfrage des Express hieß es, dass er sich nicht beworben hat. Dass Wüerst vom Mitgliederrat aktiv gefragt wurde, wollte niemand ausschließen.
Auch Kölns Ex-Profi Stephan Engels (64) soll sich schon mehrfach mit der Findungskommission getroffen haben. Adenauer-Enkel Sven-Georg Adenauer (65, CDU-Politiker im Kreis Gütersloh) wurde nach ersten Treffen vom Mitgliederrat aussortiert. Doch es gibt Gerüchte, dass er mit einem Team Unterschriften sammeln will.
Zudem wird gemunkelt, dass es noch ein weiteres Team gibt, was sich am Mitgliederrat vorbei mit den nötigen Unterschriften zur Wahl stellen will. Nach der Saison und im Falle des Aufstiegs soll dann auch öffentlich der Wahlkampf eröffnet werden.
Der Mitgliederrat stellt ein Team auf. Es wäre also aktuell möglich, dass das Gremium ein Team um Wüerst und Engels aufstellt. Dann könnten beispielsweise das Team Stroman/Wettich/Tekkal, das Team Adenauer (plus X), das Team Grünewald/Sauren (plus X) und ein weiteres Team (Namen noch geheim) auf Unterschriften-Jagd gehen. Auf der Mitgliederversammlung des FC im Herbst gäbe es dann eine Kampfabstimmung mit fünf Teams! Das Szenario ist allerdings eher unwahrscheinlich, weil einige Personen eine Kampfabstimmung scheuen würden. 4.500 Unterstützerinnen und Unterstützer braucht übrigens jedes Trio, um am Mitgliederrat vorbei von der Wahlkommission akzeptiert zu werden.
Schlichtweg peinlich: Warum der 1. FC Köln im Falle eines Aufstiegs keinen Empfang im Rathaus bekommt
Der 1. FC Köln steht kurz vor dem Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Sollte dies gelingen, wird es jedoch keinen Empfang im Rathaus geben. Dies bestätigte am Donnerstag ein Sprecher der Stadt. Die Entscheidung habe einen protokollarischen Grund. Demnach seien Empfänge nur beim Gewinn von Meisterschaften vorgesehen, die in der ersten Liga stattgefunden haben. Allerdings waren FC-Spieler nicht zuletzt beim Deutschen-Meister-Titel 1978 ins Rathaus geladen, sondern wurden dort auch 2015 begrüßt. Damals jedoch handelte es sich um einen Empfang anlässlich des ersten Aufstiegs der FC-Damen in die erste Bundesliga gehandelt. Damals habe man eine Ausnahme gemacht und dabei zugleich die Männer-Mannschaft dazugeholt, die ein Jahr zuvor mit Trainer Peter Stöger die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus perfekt gemacht hatte. Der Verzicht auf einen Empfang stößt bei der Kölner FDP auf Unverständnis.
Der Fraktionschef und Oberbürgermeister-Kandidat der Liberalen, Volker Görzel, äußert scharfe Kritik: „Dass ausgerechnet in Köln – einer Stadt, in der der größte Verein für so viele Menschen mehr als nur Fußball ist – ein möglicher Aufstieg nicht mit einem Empfang im Rathaus gewürdigt wird, ist nicht nur enttäuschend, sondern schlichtweg peinlich.“ Der FC sei das Herz dieser Stadt, Identitätsträger, Wirtschaftsfaktor, und mit seinen über 150.000 Mitgliedern unter den Top 5 der größten Vereine Deutschlands angekommen. „Da ist ein Empfang im Rathaus doch das Mindeste – und in der Vergangenheit auch immer selbstverständlich gewesen“, so Görzel weiter. Die FDP fordert Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf, ihre Entscheidung zu überdenken. Görzel weiter: „Wenn der FC aufsteigt – und ganz Köln die Rückkehr in die Bundesliga feiert – gehört die Mannschaft ins Rathaus. Alles andere wäre ein Bruch mit der Tradition und ein Affront gegenüber Verein und Fans gleichermaßen.“
Der 1. FC Köln und der mögliche Aufstieg Kölner Polizei steht ein Großeinsatz bevor
Die Kölner Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz beim Spiel 1. FC Köln gegen Kaiserslautern vor, um Fußballchaoten zu kontrollieren. Die Polizei in Köln schiebt nach aktuellen Einschätzungen über eine Million Überstunden vor sich her. Genaue Zahlen werden nicht genannt. Aber sicher ist: Am Wochenende wird das Überstundenkonto wieder kräftig ansteigen. Die Polizei ist für die Sicherung des Spiels des 1. FC Köln gegen Kaiserslautern zuständig. „Wir sind am Sonntag im Großeinsatz“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. „Die Beamten werden bereits deutlich vor Anpfiff des letzten Saison-Heimspiels präsent sein, damit alle friedlichen Fußballfans eine spannende Begegnung erleben können“, heißt es weiter von der Behörde. Mehrere Hundertschaften werden im Stadtgebiet unterwegs sein. Im Klartext: Hunderte Beamte sind rund um das Stadion in Müngersdorf im Einsatz, dazu in den Vergnügungsvierteln der Stadt. Es gilt, Auseinandersetzungen von Fußball-Chaoten beider Vereine zu verhindern. „Für den FC und Kaiserslautern steht viel auf dem Spiel. Es geht um den Aufstieg oder eine mögliche Relegation. Das ist ein sehr emotionsgeladenes Spiel“, betonte ein Polizist, der in die Planungen eingebunden ist.
Wie zu erfahren war, wollen Gästefans auch über den Rhein nach Köln schippern. „Wir haben Erkenntnisse, dass Fans aus Kaiserslautern mit dem Schiff anreisen werden“, ergänzte der Sprecher. Für diese Kontrolle ist die Wasserschutzpolizei zuständig. Dass die Wasserschutzpolizei in die Einsätze rund um Spiele des FC eingebunden wird, ist eher unüblich. Die Bundespolizei wird die Anreise der auswärtigen Fans auf den Schienen beobachten und für die Sicherheit in den Zügen und den Bahnhöfen sorgen. Immer kommt es auf der Anreise- und Abreise der Fans zu Randale und Sachbeschädigungen. Kein freies Wochenende werden auch die so genannten „szenekundigen Beamten“ haben. Die Beamten der Kölner Polizei bereiten sich schon seit Wochen auf das Spiel vor und geben ihre Erkenntnisse an die Polizeiführung weiter. Diese Experten in Sachen Fußballkriminalität kennen die gewaltbereiten Fußballchaoten aus der Szene genau. Die Fans aus Kaiserslautern bekommen derweil auf der Internetseite ihres Vereins allerlei Tipps für die Anreise, aber auch zu Verhalten in der Stadt. Unter „Wichtig“ steht: „Es ist ratsam, bei der Nutzung der öffentlichen Nahverkehrsmittel auf dem Weg zum Rhein-Energie-Stadion keine Fankleidung zu tragen“. Offenbar in Sorge vor Beleidigungen oder Angriffen durch Kölner Anhänger haben die „Roten Teufel“ diesen Sicherheitshinweis herausgegeben.
Auch zum Thema Alkohol gibt es Hinweise: „Durch den Ordnungsdienst werden strikte Alkoholkontrollen durchgeführt. Zuschauern mit einem Alkoholpegel von mehr als 1,1 Promille wird der Einlass ins Stadion verwehrt“. Einige FC-Anhänger werden bereits gegen 11.30 Uhr mit einem Kölsch auf ihren Verein anstoßen. Wie die Rundschau erfuhr, soll es auf den Jahnwiesen ein großes Grillfest der FC-Ultras geben. Mehrere Hundert Anhänger wollen sich vor dem Spiel stärken und den Ausklang der Saison feiern. Die Stadt hat Kenntnis über die Aktion der Ultras, auch die Polizei weiß Bescheid und wird ein Blick auf die Veranstaltung haben. Um die vielen Tausend Fußballfans sicher und pünktlich zum Stadion zu bringen, verstärkt die KVB am Sonntag ihren Stadtbahn- und Busverkehr. Bereits ab 12.30 Uhr – also drei Stunden vor Spielbeginn – werden auf der Stadtbahnlinie 1 zwischen den Haltestellen „Neumarkt“ und „Rheinenergiestadion“ sowie „Weiden West“ und „Rheinenergiestadion“ zusätzliche Bahnen eingesetzt. Auch nach Abpfiff, ab etwa 17.15 Uhr, rollen die Bahnen in dichterem Takt weiter, teilt die KVB mit. Mit Blick auf ein erhöhtes Verkehrsaufkommen müssen sich anreisende Fußballfans auf längere Staus in der Stadt einstellen, teilte die Polizei mit.
Aufstieg oder doch Rang vier Diese Szenarien sind für den 1. FC Köln möglich
Der 1. FC Köln steht nach seinem Last-Minute-Dreier vom vergangenen Freitagabend auf Rang zwei der Zweitliga-Tabelle. Am Sonntag (18. Mai 2025, 15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ksta.de) steigt nun das große Aufstiegsfinale im Rhein-Energie-Stadion gegen den 1. FC Kaiserslautern. Wer befindet sich noch im Rennen um den direkten Aufstieg? Wie könnte der FC noch auf den Relegationsplatz rutschen? Und auf welche tragische Weise ginge es sogar runter bis auf Rang vier, was den Verbleib in der 2. Liga bedeuten würde? Wir geben einen Überblick vor dem Kölner Saisonfinale. Die Ausgangslage für den FC ist erstmal ganz gut: 58 Punkte haben die Kölner auf dem Konto, der Hamburger SV ist mit 59 Punkten bereits aufgestiegen. Es folgen die SV Elversberg und der SC Paderborn (beide 55) und Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Kaiserslautern (beide 53 Punkte). Folgende Szenarien könnten den am Sonntag FC erwarten:
1. FC Köln gewinnt gegen den 1. FC Kaiserslautern: Der 1. FC Köln ist direkt aufgestiegen, die Ergebnisse der Verfolger SV Elversberg und SC Paderborn sind irrelevant.
1. FC Köln spielt unentschieden gegen den 1. FC Kaiserslautern: Der 1. FC Köln ist direkt aufgestiegen, die Ergebnisse der Verfolger SV Elversberg und SC Paderborn sind irrelevant
1. FC Köln verliert gegen den 1. FC Kaiserslautern (mehrere Szenarien möglich):
Szenario 1: Elversberg (auf Schalke) und Paderborn (in Karlsruhe) gewinnen nicht. Der 1. FC Köln ist direkt aufgestiegen.
Szenario 2: Elversberg oder Paderborn gewinnen, die andere Mannschaft gewinnt nicht. Der 1. FC Köln müsste als Dritter in die Relegation.
Szenario 3: Elversberg und Paderborn gewinnen. Der 1. FC Köln schließt die Saison als Tabellenvierter ab und spielt auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga.
Klar ist: Solange der 1. FC Köln gegen Kaiserslautern punktet, steht der direkte Bundesliga-Aufstieg fest. Wenn die Roten Teufel allerdings in Müngersdorf gewinnen, heißt es für die gesamte FC-Familie aber: Zittern und nach Schalke und Karlsruhe schauen.
Nach Alkohol- und Prügel-Skandal Masken-Härtetest für FC-Star Lemperle
Köln-Star Tim Lemperle ist zurück im Mannschaftstraining. Fünf Tage nach seinem Alkohol- und Prügel-Skandal absolviert der FC-Stürmer am Freitag einen Härtetest mit Spezialmaske. Der Hintergrund beschäfigt seit Tagen den FC und die Liga: Lemperle war letzten Sonntag auf einer Daydrinking-Party volltrunken (2,3 Promille) mit einem FC-Fan (Name ist der Redaktion bekannt) aneinandergeraten, der ihn am Ende ins Krankenhaus geprügelt und u.a. das Nasenbein gebrochen hatte. Bild hatte Lemperle exklusiv schon am Donnerstag bei seiner ersten individuellen Trainings-Einheit am Geißbockheim erwischt – da noch ohne Maske und nur mit einem Pflaster auf der Nase. 24 Stunden später traf er nun auch erstmals auf seine Kollegen und stieg am Freitag ins Teamtraining ein. Lemperle verließ die Kabine zusammen mit den Kollegen Damion Downs, Max Finkgräfe und Denis Huseinbasic um 10.55 Uhr.
Diesmal ohne großes Versteckspiel wie am Donnerstag, als er noch in einem FC-Van zum Stadion gefahren und vor den Blicken von Fans und Journalisten ferngehalten wurde. Auf dem Weg ins Franz-Kremer-Stadion trug er bereits die schwarze Carbon-Maske. Der Härtetest zusammen mit der Mannschaft gilt aber vor allem seinem Knie. Das bereitet Lemperle die ganze Rückrunde über schon Probleme. Wegen der anhaltenden Schmerzen musste er zuletzt auch gespritzt werden. Trainer Funkel verriet gestern bereits: „Tim hat immer noch Schmerzen am Knie. Er kann den Ball mit der Innenseite nicht schmerzfrei spielen.“ Kölns Plan steht trotzem weiterhin: Funkel will Lemperle im alles entscheidenden Aufstiegs-Endspiel Sonntag gegen Lautern (15.30 Uhr) einsetzen. Auch dafür soll der Stürmer notfalls wieder gespritzt werden. Köln braucht noch einen Punkt, um den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga aus eigener hand klarzumachen.
Showdown gegen Kaiserslautern Chaos-Endspurt: Dem FC droht der GAU
Aufstiegskracher in Müngersdorf: Der 1. FC Köln hat am Sonntag den Wiederaufstieg in die Bundesliga in der eigenen Hand. Doch nach turbulenten Wochen gibt es wenig Euphorie, viele Fragezeichen und auch leise Zweifel. Eines muss man diesem Klub lassen: Langweilig wird es am Rhein nie. In den entscheidenden Wochen vor dem Aufstiegsfinale schreibt der Effzeh nicht nur im Boulevard reichlich Schlagzeilen. Erst trennte sich der Traditionsklub nach dem bizarren 1:1 gegen Schlusslicht Jahn Regensburg überraschend von Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller, weil die Stimmung kolossal kippte. Nach dem wichtigen Sieg in Nürnberg (2:1) mit Feuerwehrmann Friedhelm Funkel kam es dann auch noch zum Eklat um Stürmer Tim Lemperle, der nach einem alkoholisierten Party-Ausflug tätlich angegriffen wurde. Die Folge: Nasenbeinbruch und eine Platzwunde – und viele Diskussionen unter Fans und in den Medien. Verstolpert der Effzeh etwa den Aufstieg auf den letzten Metern? Es ist schon kurios: Der Klub steht vor dem wichtigsten Spiel der Saison und gefühlt die ganze Stadt redet über eine Suff-Tour und deren Folgen.
Viel Druck lastet auf dem 1. FC Köln
Zusammengefasst: Wirklich ruhig und entspannt ist die Stimmung am Geißbockheim nicht. Ohnehin fehlt trotz Platz zwei und einer guten Position im Aufstiegsrennen fast komplett die Euphorie. Dafür ist der Druck umso höher. Die Lage vor dem entscheidenden Duell gegen Kaiserslautern am Sonntag (15.30 Uhr) ist aber eindeutig: Mit einem Sieg oder einem Unentschieden gegen die "Roten Teufel" kann der Effzeh definitiv einen Haken an den ersehnten Wiederaufstieg machen. Problematisch wird es bei einer Niederlage. Denn wenn die formstarken SV Elversberg und/oder SC Paderborn ihre Spiele (gegen Schalke und Karlsruhe) gewinnen sollten, droht dem FC sogar der Absturz auf Platz vier. Es wäre der GAU für den Wintermeister. Gewinnt nur eines der beiden Teams, würde der FC in der Relegation landen. Der FC müsste nachsitzen. Die Partie gegen Lautern hat also das Potenzial zum Zitterendspiel. Denn auch die Pfälzer sind auf einen Dreier angewiesen, um überhaupt noch Chancen auf die Relegation zu haben. Der FCK müsste dann aber auf Patzer von Elversberg und Paderborn hoffen. Eine der Fragen für Sonntag ist: Wie reagiert der FCK, falls die Konkurrenz auf den anderen Plätzen früh führt und die Aufstiegschancen flöten gehen? Das könnte womöglich dem 1. FC Köln in die Karten spielen.
Eklat um Lemperle überschattet Vorbereitung
Doch dort gibt es selbst genügend Fragezeichen. Das wohl größte: Spielt Tim Lemperle etwa doch? Nach der Attacke auf ihn hatte der Klub zunächst mitgeteilt, ein Einsatz am Sonntag sei unwahrscheinlich. Unter der Woche stellte sich der erfahrene Interimscoach Friedhelm Funkel hinter seinen Angreifer und ließ den Einsatz offen. Die Verletzungen des Angriffs sind wohl nicht so schlimm, dass er nicht spielen könnte. Problematischer sei eine Knie-Verletzung aus der Vorwoche. "Er hat heute ein bisschen mit der Mannschaft trainiert und noch leichte Probleme am Knie", sagte Funkel am Freitag auf der Pressekonferenz. "Da warten wir die Reaktion morgen ab. Dann entscheiden wir, ob er dabei ist oder nicht." Die Aufstellung am Sonntag wird mit Spannung erwartet. Der Trainer-Routinier ließ bewusst offen, inwiefern Lemperle ein Startelf-Kandidat ist, um den Gegner nicht in die Karten gucken zu lassen. Ein Einsatz von Lemperle wäre aus mehreren Gründen durchaus überraschend. Denn hier ist die Sorge vieler Fans, dass er nach dieser wilden Woche vielleicht nicht den Kopf für das "Finale" freihat. Unklar ist auch, wie die Heimfans auf ihn reagieren werden – vor allem, wenn es nicht direkt rundläuft. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge steht der Lemperle-Wechsel im Sommer zur TSG Hoffenheim bereits fest. In Richtung Fans appellierte Funkel am Freitag: "Nehmt die Situation an, wie sie ist, und dann wollen wir gemeinschaftlich aufsteigen."
Spielt er oder spielt er nicht?
Der Eklat war das bestimmende Thema in dieser Woche. Auch die Mannschaft hat das zu spüren bekommen. Kapitän Timo Hübers bat in der Mixed Zone am Training, nur Fragen zum Sportlichen zu stellen. Kaum vorstellbar, dass der Eklat komplett spurlos an der Mannschaft vorübergeht. Funkel betont hingegen, dass der Vorfall das Team nicht belasten würde. "Ich kann Ihnen versichern: Was mit Tim passiert ist, hat auf das Spiel am Sonntag null Komma null Einfluss. Das war nicht in Ordnung, aber er ist weder von der Mannschaft noch von mir verurteilt worden", sagte der 71-Jährige. Die Spieler hätten demnach auch keine Strafen für den Stürmer gefordert. Im Kabinengespräch habe Lemperle "viel Reue" gezeigt, berichtete Funkel. "Von daher ist das Thema für mich erledigt." Auch die Mannschaft habe das so akzeptiert, es sei "kein Bruch" entstanden. Der Coach plädierte für einen "Schlussstrich", der dann unter das leidige Thema gezogen werden müsse. Neben all dem Lärm um Lemperle und die Trainer-Entlassung spricht auch die direkte Bilanz gegen Kaiserslautern nicht unbedingt für die Gastgeber. Das Hinspiel gewann Köln zwar knapp mit 1:0. Im Pokal 2023 unterlag das Team mit 2:3. In den letzten drei Ligaspielen (2013 und 2014) blieb Köln sieglos. Als Trainer hat Funkel eine negative Bilanz (sieben Siege, sieben Unentschieden, elf Niederlagen) gegen den FCK. Eine wirkliche Festung ist das Müngersdorfer Stadion nicht. Die vergangenen Heimspiele waren ein bunter Mix und Achterbahnfahrt für die Fans. Vor dem schwachen 1:1 gegen Regensburg gewann der Effzeh 3:1 gegen Münster, verlor aber auch gegen Hertha mit 0:1.
Funkel setzt auf "Ruhe"
Was spricht für die Kölner? Vor allem die ruhige Art von Funkel sowie seine Erfahrung von sechs Rekord-Aufstiegen. Dazu hat der Klub in Damion Downs einen hervorragenden Lemperle-Ersatz, der genauso viele Tore erzielt hat in dieser Saison. Klar ist aber: Ein Nicht-Aufstieg für den 1. FC Köln wäre eine Katastrophe. Weitere Millionen-Einnahmen würden dem FC fehlen, das zweite Jahr in der 2. Bundesliga dürfte nochmal deutlich schwieriger und anspruchsvoller werden. Auch die Zukunft einiger Spieler wie Linton Maina, Eric Martel oder mögliche Verstärkungen wie Ragnar Ache (Kaiserslautern) hängen davon ab, wo der Effzeh in der kommenden Saison spielt. Zumal viele weitere Fragen offen sind, die in den kommenden Wochen zu klären sind. Wer wird der neue Trainer? Wer wird neuer Sportchef? Wie stellt sich der Vorstand neu auf? Es warten weitere turbulente Zeiten auf den Klub. Viel unmittelbarer ist da der Showdown am Sonntag. Funkel weiß, worauf es ankommt. Sein Credo: "Die Ruhe bewahren, Selbstbewusstsein ausstrahlen, der Mannschaft vertrauen und auch eine gewisse Lockerheit reinbringen", erklärte Funkel. "Man darf nicht zu sehr verkrampfen." Aber auch Funkel weiß: Am Ende geht es für den Klub einzig darum, diese merkwürdige Saison mit dem Aufstieg zu beenden. Egal wie.
Das Dilemma im Fall Tim Lemperle Gefangen zwischen Moral und maximalem Erfolg
Wenn das Knie mitmacht, wird Tim Lemperle am Sonntag zum Einsatz kommen. Der FC setzt ganz offensichtlich alle Karten auf maximalen sportlichen Erfolg, viele Fans haben mit einer Sanktion gerechnet beim 1. FC Köln: Moralische Konsequenzen oder sportlicher Erfolg? – ein Drahtseilakt für den FC. Kurz vor dem Saisonfinale steht für den FC verständlicherweise der Aufstieg an erster Stelle. Zu einem anderen Zeitpunkt der Saison hätte der vereinsinterne Umgang mit Stürmer Tim Lemperle möglicherweise andere Konsequenzen hervorgebracht. Doch es ist (hoffentlich) nur noch ein Duell zu spielen – der Auftieg ist greifbar für den 1. FC Köln. Friedhelm Funkel wusste natürlich, dass das Thema Tim Lemperle die Pressekonferenz vor dem Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitagmittag bestimmen würde. Kein Wunder, ein Fußballprofi, der stark alkoholisiert mit gebrochener Nase nach einer Schlägerei im Krankenhaus nächtigt – und das genau eine Woche vor dem wohl wichtigsten Spiel des Jahres – das ist wohl nicht die alltäglichste Geschichte, über die es sich zu berichten lohnt. Und so schlug der Vorfall bekanntlich recht hohe Wellen – auch international in Italien, Spanien oder England. Gefühlt jede zweite Frage drehte sich auf der PK um den Stürmer und die Vorkommnisse im Roxy. Anders als sein Kapitän unter der Woche, wich der Trainer dem Thema nicht aus, beantwortete stoisch auch das dritte und vierte Nachfragen.
Die Diskussion, ob der 23-Jährige denn nach der Schlägerei überhaupt eine Option in Funkels Kader-Planungen spielen dürfe, beendete der Trainer mit einem ganz klaren Statement. „Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat und dass das nicht gut war. Er hat viel Reue gezeigt, das muss ich ganz klar sagen“, sagte Funkel. „Von daher ist das Thema für mich auch erledigt. Es geht jetzt darum, sich auf das Spiel zu konzentrieren.“ Das große Ziel sei nun mal der Aufstieg und nur darum würde es gehen, ließ der Coach anklingen. „Es ist jetzt die ganze Woche über den Fall gesprochen worden und irgendwann muss man dann mal einen Schlussstrich ziehen. Dann ist es vorbei und dann sollte man auch nur noch das eine Ziel haben, gemeinschaftlich aufzusteigen“, sagte Funkel. Dementsprechend trainierte der Stürmer am Freitag auch wieder mit der Mannschaft, mit Spezialmaske. Zwar wollte Funkel sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, immerhin laboriert der 23-Jährige auch weiterhin an eine Knieverletzung herum, doch die Zweifel an einem Lemperle-Einsatz sind nur sehr kleiner Natur. Der nächtliche Vorfall hat jedenfalls keinen Einfluss auf die Kader-Nominierung. Eine Entscheidung, die der 71-Jährige zwar mit der Mannschaft und dem Staff besprochen, offensichtlich dann aber doch eigenmächtig getroffen habe.
Offenbar auch eine Entscheidung über mögliche Konsequenzen des 23-Jährigen. Der Erfolg der Mannschaft, der Wiederaufstieg sind schon alleine aus wirtschaftlicher Sicht wichtiger. Tim Lemperle ist tatsächlich aktuell der gefährlichste Angreifer der Geißböcke, zudem ständiger Stressor der gegnerischen Hintermannschaft. Und genau das hatte noch in der vergangenen Woche zur Entscheidung beigetragen. Aus sportlichen Gründen führt also kein Weg an dem Kölner Topscorer vorbei. Und doch bleibt da ein Beigeschmack. Nicht wenige Fans fordern eine Sanktion, sogar eine Suspendierung. Und auch diese Meinung ist absolut nachvollziehbar. Einen jugendlichen Leichtsinn, das Verlangen nach Spaß in jungen Jahren vorzuschieben, ist in diesem Fall wohl viel zu einfach. Lemperle ist 23 Jahre alt, Fußballprofi und eine Person der Öffentlichkeit. Die Folgen eines solchen Ausflugs, mögliche Provokationen, aber auch der mediale Rattenschwanz sollten durchaus bekannt sein. Das Störgeräusch kam für den FC zum absolut falschen Zeitpunkt. Zu einem Zeitpunkt, in dem der volle Fokus auf dem Aufstieg liegen sollte. Nicht wenige Fans sprechen in den Sozialen Medien davon, dass Lemperle der Mannschaft, dem Verein geschadet habe. Vermeintlich neutrale User wundern sich über die nicht ergriffenen Maßnahmen, ausbleibenden Folgen.