Spannender Kampf 1:1-Remis zwischen Oberhausen und 1. FC Köln U21
Regionalligist SC Rot-Weiß Oberhausen steigert sich auf Platz vier. Weder Oberhausen noch die U21 des FC konnten sich am 34. Spieltag der Regionalliga West durchsetzen. Die beiden Mannschaften gingen mit einem verdienten 1:1-Remis auseinander. 3.075 Fußballbegeisterte waren im Oberhausener Stadion Niederrhein live dabei, um die Begegnung zu verfolgen. Bis zur Pause kam niemand so richtig zum Zug, sodass beide Teams mit 0:0 in die zweite Spielhälfte starteten. Die Hausherren schafften es in der zweiten Halbzeit schließlich das Zepter in die Hand zu nehmen. Dank Timur Mehmet Kesim lag das Heimteam in der 59. Spielminute mit 1:0 vorne. Das Spiel war fast vorbei, da folgte noch ein Einschlag im Oberhausener Tor: Acht Minuten vor Abpfiff beförderte Jaka Cuber Potocnik den Ball erfolgreich über die Linie und schaffte den umjubelten Ausgleichstreffer für das Kölner Team (82). Danach fallen keine Tore mehr. In der 88. Spielminute handelte sich der SC Rot-Weiß Oberhausen noch eine Gelbe Karte ein. Oberhausen landete somit auf Platz 4 und die U21 des FC auf Platz 8 in der Tabelle.
FC Köln U21: Mikail Özkan, Mansour Ouro-Tagba, Oliver Issa Schmitt, Marco Höger, Neo Joshua Telle, Jonas Saliger, Georg Strauch, Patrik Kristal, Teoman Akmestanli, Alessandro Blazic, Emin Kujovic
Mit diesem Kader ins Aufstiegsfinale Lemperle ja, Ljubicic nein
Der 1. FC Köln ist am Samstag nach dem Abschlusstraining ins Teamhotel aufgebrochen. Für das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern setzt Friedhelm Funkel auf Bewährtes. Friedhelm Funkel will sich nicht in die Karten gucken lassen. Der Cheftrainer des 1. FC Köln hatte bereits am Freitag alle Fragen zu Taktik, Aufstellung und Herangehensweise am 34. Spieltag gegen Kaiserslautern abmoderiert. „Ich will meinem sehr geschätzten Trainerkollegen ja nicht zu viel verraten.“ Am Samstag gab Funkel zumindest einen kleinen Einblick. Der FC-Coach hätte am Samstag nach dem Abschlusstraining einfach alle Spieler mit ins Mannschaftshotel nehmen können, die ihm aktuell zur Verfügung stehen. Doch der 71-Jährige entschied sich schon am Tag vor dem Spiel für sein finales Aufgebot. Und dieses unterscheidet sich nur auf einer Position vom Kader gegen Nürnberg. Neo Telle kam am Samstag für die U21 zum Einsatz, und so musste Funkel eine Änderung vornehmen. Für den Innenverteidiger rückt Max Finkgräfe wieder ins Aufgebot, der zuletzt krank gefehlt hatte. Darüber hinaus aber verzichtete Funkel auf Änderungen. Das bedeutet: Tim Lemperle steht nach seinem Nasenbeinbruch im Kader, während Dejan Ljubicic erneut außen vor bleibt. Der Österreicher war bereits in der Vorwoche aussortiert worden.
Wildes Gerücht um KSC-Kapitän Wanitzek Wird es bei Ache jetzt konkret?
Vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FC Kaiserslautern richten sich viele Augen auf Ragnar Ache, der beim FC auf dem Zettel stehen soll. Derweil schwappt aus Karlsruhe ein wildes Gerücht nach Köln. Der 1. FC Köln soll laut ka-news an Marvin Wanitzek vom Karlsruher SC interessiert sein. Der offensive Mittelfeldspieler hat eine überragende Saison in der 2. Liga hinter sich, erzielte 13 Tore und bereitete zehn weitere Treffer vor. Auch gegen den FC glänzte der Kapitän des KSC im Hinspiel mit drei Toren und einer Vorlage. Doch der 32-Jährige besitzt beim KSC noch einen Vertrag bis 2027. Seit inzwischen acht Jahren spielt der gebürtige Kraichgauer in Karlsruhe und damit unweit seiner Heimat. Zusammen mit dem 1. FC Heidenheim sollen sich die Geißböcke mit Wanitzek befasst haben. In Köln jedoch ist man gerade erst einmal auf das Zweitliga-Finale konzentriert, ehe die Kaderplanungen konkreter werden. Die Geißböcke könnten sogar noch einmal von Wanitzek profitieren, schließlich spielt der SC Paderborn am Sonntag beim KSC. So oder so gilt aber: Eine Wanitzek-Verpflichtung käme überaus überraschend. Der Offensivspieler hat zwar eine überragende Saison gespielt und weist schon seit Jahren ähnlich starke Statistiken auf. Der Rechtsfuß ist jedoch bereits 32 Jahre alt und hat in seiner Karriere noch nie höher als 2. Liga gespielt.
Ache würde passen, Wanitzek eher nicht
Daher käme es überraschend, sollte der FC tatsächlich interessiert und darüber hinaus bereit sein, eine Ablöse von zumindest über einer Millionen Euro für den Routinier zu bezahlen. Mit Florian Kainz und Luca Waldschmidt stehen zwei Spieler mit ähnlichen Profilen im FC-Kader, zudem fehlt Wanitzek – obwohl er noch immer zu den laufstärksten Spielern der 2. Liga gehört – die Geschwindigkeit, nach der die Geißböcke in der Offensive eigentlich suchen. Während also das Wanitzek-Gerücht wohl eher kalt sein dürfte, dreht sich gerade vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern vieles um Ragnar Ache. Der 18-Tore-Stürmer passt in das Kölner Anforderungsprofil in der Offensive, ist extrem kopfballstark, nimmt viele Schüsse und hat nach 16 Toren in der Vorsaison mit nun 18 Treffern seine Quote noch einmal gesteigert und bewiesen, dass er über einen längeren Zeitraum hinweg seine Torjäger-Qualitäten halten kann. Laut Sport1 soll der Transfer vom 1. FC Kaiserslautern nach Köln fast perfekt sein. Dank einer Ausstiegsklausel im mittleren, einstelligen Millionenbereich müssten die Geißböcke nicht einmal mit dem Gegner am Sonntag verhandeln, sondern könnten Ache nach einer Einigung mit dem Spieler sofort verpflichten. Äußern will sich beim FC aktuell jedoch niemand. Erst soll die Ligazugehörigkeit geklärt sein, dann die Kaderplanung vorangetrieben werden. Offen ist auch, ob Ache die Trainer-Entscheidung beim FC noch abwarten will.
Kommentar: Der siebte Aufstiegsrasen des 1. FC Köln
Neben der offiziellen Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. ("Viva il Papa") steht das wichtigste Ereignis der 20. Kalenderwoche noch bevor. Zumindest denjenigen unter den 150.000 Mitgliedern und Millionen Fans des 1. FC Köln, die am Sonntag gegen 17.20 Uhr im Stadion der schönsten Stadt Deutschlands unbedingt mit Bier duschen, den Platz stürmen, die Tore abreißen, den Rasen ausgraben und später auf dem Betonauto am Hohenzollernring herumspringen und „Nie mehr Zweite Liga“ grölen wollen. Zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte. Und das alles nur, weil es die Spielklasse, in die der Klub eigentlich gehört, gar nicht gibt. Was ich mich an solch großen Fußballtagen immer frage: Bin ich womöglich der einzige FC-Fan, der nach dem Aufstiegsendspiel gegen Kaiserslautern die Südtribüne mit einer gewissen Gelassenheit verlassen wird, obwohl uns ein Elverszwerg gerade den Aufstieg vor der Nase weggeschnappt hat? Bin ich verrückt, weil mich nach dem Aufstieg der siebte Aufguss eines Platzsturms einfach nicht antörnen will?
Latenter Erstligist, gefühlter Zweitligist
Wird man mir meine Dauerkarte entziehen, weil es Spieltage gibt, an denen mir der FC als latenter Erstligist in der Zweiten Liga lieber ist als ein gefühlter Zweitligist in der Bundesliga, der von den Bayern aus dem Stadion geschossen wird und nach sieben Spielen ein mickriges Pünktchen sein Eigen nennt? Mit seinen Fans, die alles schon so oft gewonnen haben, dass ihnen der Meisterrasen wumpe ist, weil der in einer Saison sowieso mehrfach ausgetauscht wird und sie ihre Meistertitel nur noch als „Schalen-Party“ feiern. Schale Party eben. Nach dem verpassten Champions League Finale. Ich mag die FC-Zwischenwelt mit ihren sympathischen Elverszwergen oder den Münsteraner Preußen, für die das Rhein-Energie-Stadion keine Schießbude, sondern noch ein richtiger Fußballtempel ist, aus dem sie sich trotz knapper Niederlagen zufrieden verabschieden, während die Erstliga-Elite den Platz in Müngersdorf seit Jahren als bloßen Pflichtaufgaben-Rasen empfindet, auf dem die Punkte wie Gänseblümchen im Vorbeigehen gepflückt werden.
Und noch etwas beschäftigt mich vor dem Endspiel. Gibt es irgendwo im großen FC-Universum einen Fan, der alle sechs Aufstiegs-Rasenstücke aus den Jahren 2000, 2003, 2005, 2008, 2014 und 2019 ausgegraben und aufbewahrt, in Plexiglas gegossen oder gar in irgendeinem Kleingarten nebeneinander eingepflanzt hat? Und warum verschmähen die Fans den Abstiegsrasen, obwohl der doch von Spielertränen durchtränkt ist? Darüber werde ich am Sonntag nachdenken. Nach dem Aufstieg. Wenn ich in aller Ruhe mit dem Fahrrad nach Hause radle, während die anderen feiern. Mit dem Gefühl, dass es schon bald ein Wiedersehen geben wird. Mit Münster, Ulm und den Elverszwergen.
Wahnsinn in der BayArena! U19 des FC krönt sich zum Deutschen Meister
Der 1. FC Köln ist Deutscher Meister! Die U19 von Trainer Stefan Ruthenbeck hat es tatsächlich geschafft und Bayer 04 Leverkusen in der BayArena in einem spektakulären Finale mit 5:4 (4:2) niedergerungen. Der erste Meister-Titel seit 1992 löste nach dem Abpfiff alle Schleusen. Zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte stand der 1. FC Köln im Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Die U19 hatte erstmals seit 1992 wieder die Chance auf den Titel, der erst ein einziges Mal nach Köln ging (1971). Doch der Gegner hieß Bayer 04 Leverkusen, und die Werkself war der klare Favorit. Stefan Ruthenbeck setzte auf Kontinuität und warf dieselbe Startelf wie im Halbfinale ins Rennen. Harchaoui war rechtzeitig fit geworden, sodass der FC mit der stärksten Formation beginnen konnte. Doch was die Zuschauer vor einer spektakulären Kulisse von 24.250 Fans zu sehen bekamen, war einem Meister-Finale würdig. Der FC lag erst 0:2 hinten, erzielte dann in nur 217 Sekunden vier (!) Tore, musste in Hälfte zwei trotzdem noch einmal den Ausgleich hinnehmen und durfte nach 90 Minuten doch jubeln. Eine Wahnsinns-Partie endete in völliger Ekstase auf dem Rasen. Den Siegtreffer für den FC erzielte Innenverteidiger Stapelmann in der 82. Minute!
Fazit: Herzlichen Glückwunsch, 1. FC Köln und Stefan Ruthenbeck! Dieser Final-Sieg war moralisch und taktisch eine sprichwörtliche Meisterleistung. Den Rückstand weggesteckt, danach brilliert wie kaum zuvor und in der zweiten Halbzeit trotz der Rückschläge gekämpft und am Ende doch noch den Siegtreffer erzielt. Eine Mannschaftsleistung allererster Güte, die zurecht und verdient mit diesem historischen Titel belohnt wurde.
So spielte der FC: Marutzki – Friemel, Stapelmann, Kotya-Fofana, Spitali – Harchaoui (90. Römers), Zimmermann – von der Hitz, Hekmat (84. Irmiev), Schenten (70. Chukwukelu) – Niang
Tore: 1:0 Stepanov (8.), 2:0 J. Mensah (28.), 2:1 Niang (35.), 2:2 Niang (36.), 2:3 von der Hitz (39.), 2:4 von der Hitz (45.+1), 3:4 Onyeka (66./Elfmeter), 4:4 Alajbegovic (73.), 4:5 Stapelmann (82.)
Stolzer Ruthenbeck: „Völlig krass!“ Hoffnung auf Super-Sonntag
Die U19 des 1. FC Köln hat es tatsächlich geschafft und sich zum Deutschen Meister 2025 gekrönt. Stefan Ruthenbeck konnte es anschließend kaum fassen. Sechseinhalb Minuten mussten SRuthenbeck und seine Spielern zittern. Die Nachspielzeit zog sich in die Länge und wurde sogar noch einmal eine halbe Minute länger als gedacht. Einen letzten Ball musste Nick Zimmermann am eigenen Sechzehner klären. Dann war es geschafft. Aus und vorbei, der 1. FC Köln hatte Bayer Leverkusen mit 5:4 niedergerungen. Ein irrsinniges Finale mit Wendungen über die gesamte Spielzeit. Aus 0:2 machte der FC in 217 Sekunden ein 4:2, um dann das 4:4 zu kassieren, ehe Luis Stapelmann das 5:4 nach einer Ecke köpfte. Als der Schiedsrichter schließlich ein letztes Mal pfiff und alles vorbei war, sanken die Bayer-Youngsters enttäuscht zu Boden, während sich die FC-Spieler in die Arme fielen. Ruthenbeck bekam direkt eine Wasserdusche ab, ehe der Cheftrainer und Meister-Macher die Hände über den Kopf schlug, sich sprachlos umsah und dann seinem Trainerteam in die Arme fiel. Nach dem DFB-Pokal-Sieg vor zwei Jahren holte Ruthenbeck nun den nächsten großen Titel nach Köln. Die Deutsche Meisterschaft, die erste seit 1971, überhaupt erst die zweite.
„Völlig krass“, jubelte Ruthenbeck hinterher. „Ich bin megastolz darauf, was wir geleistet haben. Kompliment an alle Jugendtrainer des FC, dieser Erfolg ist eine Summe aus vielen Teilen. Das ist eine echte FC-Mannschaft.“ Der 53-Jährige hatte eine ausgeglichene Partie gesehen mit Vorteilen beim FC in Hälfte eins und bei Bayer in Hälfte zwei. „Nach dem 4:4 war das Momentum eigentlich auf Leverkusener Seite, aber wir haben uns noch mal rausgezockt. Krass, welchen Aufwand wir betrieben haben, welche Mentalität diese Mannschaft gezeigt hat.“ Nach der Partie jubelten Spieler und Trainerteam vor dem über 3000 mitgereisten FC-Fans. Anschließend sollte es zurück nach Köln gehen, um die Profis im Aufstiegsfinale der 2. Bundesliga zu sehen. „Wir wissen alle, dass unsere erste Mannschaft die Priorität hat. Nichts desto trotz ist es sehr wichtig für den Verein, einen Titel zu hören“, sagte Ruthenbeck mit Blick auf den Kölner Super-Sonntag mit dem U19-Finale und dem 34. Spieltag der Profis gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Aufstieg als Meister Der 1. FC Köln ist zurück in der Bundesliga!
Es ist vollbracht: Der 1. FC Köln kehrt in die Bundesliga zurück! Mit einem 4:0 (2:0)-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern haben die Geißböcke den direkten Aufstieg perfekt gemacht und sich zudem zum Zweitliga-Meisterschaft gekrönt. Als Schiedsrichter Sören Storks um 17.22 Uhr zum letzten Mal am Sonntagnachmittag in seine Pfeife blies, gab es im RheinEnergieStadion kein Halten mehr. Exakt ein Jahr nach dem siebten Abstieg feiert der 1. FC Köln den direkten Wiederaufstieg. Am 18. Mai 2024 flossen in Heidenheim die Tränen – der 18. Mai 2025 geht als Tag der siebten Bundesliga-Rückkehr in die Vereinsgeschichte ein. Im Saisonfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern stellte der FC die Weichen schnell auf Euphorie, gewann auch sein zweites Spiel mit Rekord-Trainer Friedhelm Funkel hochverdient.
Tore und Highlights
Vor Anpfiff: Der Countdown auf der Stadionleinwand zeigte noch 17 Minuten bis zum Spielbeginn, das Aufwärmprogramm war gerade beendet, als die Mannschaft des 1. FC Köln geschlossen vor die Südkurve trat. Capo Stephan Schell redete gut zwei Minuten emotional auf die Spieler ein, die Message: Das ganze Stadion steht hinter euch! Am Zaun prangte die Botschaft: „Ihr habt es in der Hand! Heute alles geben!“ Und der FC gab alles.
14. Minute: Doppelchancen von Kaiserslauterns Torjäger Ragnar Ache (7.) und FC-Spielmacher Luca Waldschmidt (11./13.) hatten die Partie eröffnet. Doch es war ein Defensivakteur, der das Trömmelche erstmals erklingen ließ! Nach einem Einwurf flankte Leart Pacarada an den Fünfer, wo sich Eric Martel gegen Heuer und Elvedi behauptete und zum 1:0 einköpfte. Das RheinEnergieStadion erlebte seine erste Jubel-Explosion des Nachmittags.
29. Minute: Nummer zwei folgte eine Viertelstunde später, weil der FC die Lauterer mit wenigen Pässen filetierte und Waldschmidt seine dritte Möglichkeit nutzte. Denis Huseinbasic setzte sich im Mittelfeld durch, trieb den Ball nach vorne und fand auf der rechten Seite Damion Downs. Dessen Hereingabe drückte Waldschmidt aus kurzer Distanz zum 2:0 über die Linie. Spätestens jetzt war der FC ganz klar auf Bundesliga-Kurs!
40. Minute: Auf dem Rasen hatte der FC das Geschehen im Griff, auf den Rängen sangen die Fans plötzlich: „Deutscher Meister wird nur der FC Köln.“ Keine kühne Vorhersage, sondern absolute Realität. Denn die Kölner U19, die sich am Mittag mit einem dramatischen 5:4-Sieg in Leverkusen den Titel gesichert hatte (der GEISSBLOG berichtete), war kurz zuvor im Stadion angekommen und präsentierte auf der Südkurve nun stolz ihre Schale.
59. Minute: Auf dem Silbertablett bot sich Waldschmidt die Chance auf den Doppelpack. Nachdem er von Kaiserslauterns Kaloc im Strafraum gehalten worden war, trat der Gefoulte selbst zum Elfmeter an, wollte Torhüter Julian Krahl ausgucken und in die Mitte verwandeln – der Ex-FC-Keeper parierte. Doch so oder so kontrollierten die Kölner das Geschehen, von Kaiserslautern kam gar nichts. Obwohl die Roten Teufel bei einem eigenen Sieg und gleichzeitigen Patzern von Elversberg, Paderborn und Düsseldorf noch die Chance auf den Relegationsplatz gehabt hätten.
76. Minute: Während Paderborn in Karlsruhe unterlag, gewann Elversberg auf Schalke und hätte bei einer Kölner Niederlage also vorbeiziehen und den FC in die Relegation schicken können. Aber es brannte rein gar nichts mehr an. Nachdem Florian Kainz den Ball im Nachsetzen zum 3:0 über die Linie gegrätscht hatte, verkündete Stadionsprecher Michael Trippel „das Aufstiegstor“ – und er behielt natürlich Recht!
87. Minute: Zumal das Geschehen auf dem Platz einen emotionalen Abschluss erlebte. Ausgerechnet Mark Uth erzielte im letzten Spiel seiner Karriere nach Vorarbeit von Linton Maina das 4:0 und mit Sprechchören gefeiert. Anschließend kletterten die ersten Fans schon über die Zäune, um sich für den Platzsturm bereit zu machen. Personal
Fazit: Diese Saison war kompliziert, sie war nicht immer schön. Doch am Ende erfolgreich. Der 1. FC Köln ist nach genau 365 Tagen in die Bundesliga zurückgekehrt – das ist, was zählt. Der letzte Schritt zum Aufstieg gegen den 1. FC Kaiserslautern war fraglos einer der souveränsten in dieser wechselhaften Spielzeit. Hätten die Geißböcke alle Partien so bestritten wie die beiden unter Friedhelm Funkel, hätte die Bundesliga-Rückkehr wohl schon vor Wochen festgestanden. Funkels siebter Aufstieg (eigener Rekord ausgebaut) wurde durch Hamburgs Niederlage in Fürth sogar noch mit der Zweitliga-Meisterschaft gekrönt. Gepaart mit dem U19-Titel hat der FC den erhofften Super-Sonntag erlebt, einen der schönsten Tage der jüngeren Vereinsgeschichte. Nun darf für eine erstklassige Zukunft geplant werden.
So spielte der FC: Schwäbe – Gazibegovic (46. Maina), Hübers, Heintz (34. Schmied), Pacarada – Martel, Huseinbasic (82. Uth) – Thielmann, Waldschmidt (82. Uth), Kainz – Downs (71. Lemperle)
Emotions-Explosion Köln rauscht sich in die Bundesliga!
Köln funkelt wieder in der Bundesliga! Der FC schafft den Sprung ins Oberhaus, siegt am letzten Spieltag gegen Kaiserslautern mit 4:0. Weil der HSV parallel in Fürth nicht gewinnt, schnappen sich die Rheinländer sogar noch die Meisterfelge. Für Trainer Friedhelm Funkel (71) ist es bereits der siebte Bundesliga-Aufstieg – Köln rauscht sich in die Bundesliga! Er übernahm die Kölner zwei Spieltage vor Schluss, führt den Klub durch Siege in beiden Partien zurück ins Oberhaus. Vor dem Spiel ist klar: Dem FC reicht ein Punkt zum direkten Wiederaufstieg. Funkel sagt bei „Sky“: „Wir spüren überhaupt keinen Druck. Lockerheit, ein wenig Anspannung, Konzentration. So muss es gehen. Wir stellen uns nicht hinten rein.“ Er soll Recht behalten – schon nach einer knappen Viertelstunde darf sein Team jubeln!
14. Minute: Pacarada flankt von links auf Eric Martel (23), der sich gegen zwei Lauterer durchsetzt und in die lange Ecke einnickt. Das 1:0! Köln erhöht in der 29. Minute durch Waldschmidt auf 2:0. Er vergibt in der 57. Minute noch einen Elfmeter. Kainz trifft zum 3:0 (76. Minute), Mark Uth (33) erzielt in seinem letzten Karriere-Spiel den Endstand (87.). So wird die Partie zur Kölner Aufstiegsparty! Als erstes Team in der Geschichte der eingleisigen 2. Bundesliga ist der 1. FC Köln zum 5. Mal Zweitliga-Meister. Nach dem Abpfiff stürmen die Fans den Platz, feiern mit der Mannschaft den Aufstieg Nach dem Abpfiff stürmen die Fans den Platz, feiern mit der Mannschaft den Aufstieg. Nach einer Saison Zweitklassigkeit kehrt der FC somit in die Bundesliga zurück. Ob Funkel dabei an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen. Sollte er sich gegen ein weiteres Engagement entschließen, gilt Paderborn-Coach Lukas Kwasniok als Top-Kandidat.
Maina gibt bekannt: „Habe bei einem Bundesligisten unterschrieben“
Gute Nachrichten für den 1. FC Köln unmittelbar nach dem Aufstieg in die Bundesliga: Linton Maina hat seinen Vertrag beim FC verlängert. Das gab der 25-Jährige von der Westtribüne aus bekannt, als die Fans auf dem Rasen feierten und die Mannschaft gerade die Meisterschale überreicht bekommen hatte. „Ich wollte nur sagen: Ich habe vor fünf, sechs Wochen bei einem Bundesligisten unterschrieben“, begann Maina – und schob dann hinterher: „Ein Verein, der sich jetzt wieder Bundesligist nennen darf.“ Jubel brandete auf, und auch, wenn die Details noch nicht bekannt sind, ist nun klar: Maina wird über die Saison hinaus für den FC spielen. Während Tim Lemperle und Dejan Ljubicic ihren Abschied angekündigt hatten, versprach sich Maina frühzeitig dem FC für den Aufstiegsfall. Dieser ist nun fix, und so konnte der Außenbahnspieler am Sonntag seinen Verbleib offiziell machen. Mainas Vertrag wäre nach dieser Saison ausgelaufen. Damit konnte der FC einen der Schlüsselspieler der abgelaufenen Saison halten.
Einzelkritik: Martel trifft und geht voran Schwäbe erneut stark
Marvin Schwäbe: Note 2 Mit einer weiteren starken Leistung einer der Aufstiegsgaranten. Verhinderte gegen Ache den Rückstand (9.). Auch gegen Hanslik (19.), Ritters Freistoß (38.) und Wekesser (45.) auf dem Posten. Später kaum noch gefordert.
Jusuf Gazibegovic: Note 4 Bekam die rechte Seite nicht in den Griff. An der Außenlinie von Wekesser düpiert (19.). Sein hoher Ballgewinn in der fünften Minute war einer der wenigen guten Momente. Nach nur 45 Minuten ausgewechselt.
Timo Hübers: Note 3,5 Der Kapitän war nicht immer Herr der Lage. Geriet in der ersten Halbzeit mehrmals in Bedrängnis. Auch im Passspiel mit Unsauberkeiten. Verlebte einen deutlich entspannteren zweiten Durchgang.
Dominique Heintz: Note 3 Plagte sich bereits unter der Woche mit muskulären Problemen und wollte im Aufstiegsfinale gegen seinen Heimatverein wohl zu viel. Musste noch vor der Pause aufgeben. Bis dato solide.
Leart Pacarada: Note 2 Verwandelte seinen linken Fuß in eine Waffe, als er Martel das 1:0 mit einer punktgenauen Flanke servierte. Ließ auf seiner Seite deutlich weniger anbrennen als sein Gegenüber Gazibegovic.
Eric Martel: Note 1,5 Stieß mit einem unhaltbaren Kopfball ins lange Eck das Tor zur Bundesliga schon früh weit auf (13.). Schwang sich zum Anführer auf und provozierte Ritter zu einer Gelben Karte.
Denis Huseinbasic: Note 2 Verlor vor der Lauterer Doppelchance die Orientierung im eigenen Fünfmeterraum. Ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen, spielte viele starke Pässe und leitete das 2:0 mit einem Tunnel ein.
Jan Thielmann: Note 3 Da die Kölner vornehmlich über links angriffen, blieb sein Einfluss als Rechtsaußen überschaubar. Versiebte eine gute Konterchance (44.). Rückte zur zweiten Halbzeit nach hinten. Hatte dort kaum etwas zu tun.
Luca Waldschmidt: Note 2,5 Hätte vier Tore schießen können. Stand dafür bei seinem Abstauber zum 2:0 goldrichtig. Vergab mit einem verschossenen Foulelfmeter die vorzeitige Entscheidung (57.) und trat vor dem 3:0 aus kurzer Distanz über den Ball.
Florian Kainz: Note 2 Der Doppelpack in Nürnberg nahm Last von den Schultern des Österreichers. Gefiel mit einer spielfreudigen Vorstellung, die er mit einem Abstauber zur Entscheidung veredelte.
Damion Downs: Note 3 Fand zunächst schwer in die Partie. Leitete mit einem kapitalen Fehlpass Aches Doppelchance ein. Bewies dann aber Übersicht mit der Vorbereitung des 2:0.
Joel Schmied (ab 34.): Note 3 Kam früh vor den verletzten Heintz. Wurde selten gefordert.
Linton Maina (ab 46.): Note 3 Ersetzte Gazibegovic und war an der Entstehung des 3:0 beteiligt.
Tim Lemperle (ab 71.): Note 3 Der Party-Sünder wurde bei seiner Einwechslung vereinzelt mit Pfiffen bedacht. Sein vermeintliches 4:0 wurde zurückgepfiffen.
FC steigt auf Friedhelm lässt Meister Köln wieder funkeln
Ganz Köln ist ein Tollhaus! Ganz Köln steht kopf! Ganz Köln funkelt wieder! Der FC hat am Sonntag mit einem furiosen Auftritt gegen Kaiserslautern den Aufstieg perfekt gemacht. 4:0 hieß es am Ende. Um 17.23 Uhr gab es kein Halten mehr! Der 1. FC Köln ist wieder da! Friedhelm Funkel (71) reckte die Arme in die Höhe! Mission erfüllt – sein siebter Aufstieg als Coach ist gleichzeitig auch der siebte Aufstieg des FC. Friedhelm lässt Köln wieder funkeln. Platzsturm in Müngersdorf – Spieler und Fans liegen sich beseelt in den Armen. Bier fließt, Tränen des Glücks auch – der FC ist wieder erstklassig! Nach sechs Minuten sorgte Damion Downs für einen kleinen Schocker, sein Fehlpass in die eigene Hälfte landete bei Ragnar Ache, der an Marvin Schwäbe scheiterte, die anschließende Flanke konnte Ache dann auch nicht verwerten. Das war knapp! Die FC-Antwort: Luca Waldschmidt legte sich den Ball auf den schwächeren rechten Fuß, da musste sich Julian Krahl im FCK-Tor ganz lang machen. In der 13. Minute ist Teufelskerl Krahl wieder dran: Waldschmidt wurde von Florian Kainz zuvor perfekt in Szene gesetzt.
Dann konnte Leart Pacarada flanken, fand in der Mitte Eric Martel. Sein mustergültiger Kopfball landete im Knick! 1:0 für den FC nach 14 Minuten – Martel hob wie ein Hubschrauber ab, setzte sich gegen zwei Lauterer durch. Der Jubel war frenetisch, die gesamte Bank inklusive Friedhelm Funkel (71) rannte auf den Rasen. Der FC ließ nicht locker. Dann war es eine Traum-Kombination, die das Stadion erneut erbeben ließ: Denis Huseinbasic verschaffte sich Raum im Zentrum, schickte Downs, der im Strafraum quer auf Walschmidt legte. Sein Abschluss zappelte nach 29 Minuten zum 2:0 im Netz! Müngersdorf in Aufstiegswallung – ob der Seismograph im Erdbebenzentrum in Bensberg da Alarm geschlagen hat? Nach 33 Minuten ein kleiner Dämpfer: Innenverteidiger Dominique Heintz musste angeschlagen runter, für ihn kam Joel Schmied in die Viererkette. Kurz vor der Pause wurde der überragende Martel dann von Marlon Ritter wüst umgeschubst. Martel war außer sich, legte sich auch noch mit Lauterns Erik Wekesser an. Für Ritter gab es von Schiri Sören Storks (Velen) nur Gelb. Die FC-Profis wurden mit tosendem Applaus und Sprechchören in die Kabine geschickt.
Nach der Pause brachte Funkel Linton Maina in die Partie, für ihn blieb Jusuf Gazibegovic draußen. In der 56. Minute hatte Waldschmidt (beste FC-Partie in dieser Saison) die große Chance auf das 3:0. Er wurde von Filip Kaloc im Strafraum umgerissen. Den Elfmeter schoss der Gefoulte selber – und scheiterte an Krahl. Nach 71 Minuten brachte Funkel dann Party-Vogel Tim Lemperle für Downs. Von vielen Fans gab es ein deftiges Pfeifkonzert – vereinzelt wurde er aber auch angefeuert. Der Stürmer hatte mit seinem Party-Wochenende samt gebrochener Nase vor dem Spiel für unnötigen Wirbel gesorgt. Funkel ließ ihn nun trotzdem noch mitmachen – laut Aussagen des Trainers hatte Lemperle genug gelitten und abbekommen unter der Woche. Nach dem 3:0 von Kainz in der 76. Minute sprach Stadionsprecher Michael Trippel am Mikrofon schon vom Aufstiegstreffer. Die Fans stimmten ein: „1. Bundesliga, wir sind wieder da!“ Auch Marc Uth und Mathias Olesen kamen nochmal rein (81., für Waldschmidt und Huseinbasic. Uths letzter Auftritt der Karriere – der 33-Jährige genoss jede Sekunde auf dem Rasen. Und durfte sogar noch treffen. 4:0 in der 87. Minute – was für eine Krönung seiner langen Karriere. Es war der Startschuss für eine lange, lange Party-Nacht in Köln …
Mehrere Platzsturm-Durchsagen bei FC-Aufstieg Dann brechen alle Dämme
Platzsturm beim FC-Aufstieg in die Bundesliga: Gleich nach Abpfiff fluteten Fans den Rasen des Rhein-Energie-Stadions. Die vorigen eindringlichen Ansagen blieben ungehört. Nach dem 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern stürmten Tausende Fans über die Zäune auf den Rasen, jubelten an der Seite der Profis über die Rückkehr in die Bundesliga. Am Sonntag herrschte in der Stadt zunächst noch nervöses Kribbeln, ein letzter Punkt fehlte noch für die sofortige Rückkehr ins Fußball-Oberhaus. Mit dem rauschenden Heimsieg gegen die Roten Teufel wurden es dann gleich drei Zähler, die Nerven der Fans wurden nicht überstrapaziert. Im Stadion hatte es zuvor eindringliche Ansagen gegeben, den Rasen nicht zu stürmen – mit Verweis auf die gefährlichen Szenen eine Woche zuvor bei Mitaufsteiger Hamburger SV. Dort hatten sich mehrere Fans verletzt, einer schwebte sogar in Lebensgefahr. „Das Betreten des Rasens ist verboten. In Hamburg gab es Verletzte, das möchten wir hier natürlich nicht“, war kurz vor Spielschluss per Durchsage zu hören.
Der Sicherheitshinweis wurde allerdings mit lauten Pfiffen bedacht. Schon da war zu erahnen: Ein Platzsturm würde sich nicht verhindern lassen. Mehrere Gitter wurden vor den Tribünen hochgefahren, die verzögerten das Unvermeidliche allerdings auch nur um wenige Sekunden. Und so war der Abpfiff gerade erklungen, da strömten die FC-Fans auch schon in Scharen auf das Feld, umarmten sich untereinander und feierten die Kölner Aufstiegshelden. Die Polizei, die schon beim Blocksturm vor Spielbeginn an der Südkurve im Einsatz war, kam ebenfalls auf den Rasen, unter anderem mit einer Kamera, um mögliche Vergehen aufzunehmen. Gefragt waren die Einsatzkräfte allerdings nicht. Im Innenraum blieb alles auf den ersten Blick ruhig und friedlich. Gemeinsam wurde gejubelt, gesungen und geschunkelt – unter anderem beim emotionalen Abschied von Routinier Mark Uth (33), der sich mit dem Tor zum 4:0-Endstand ehrenwert in den Ruhestand verabschiedet hatte.
Heintz über Funkel: "Hätte nichts dagegen, wenn er noch ein Jahr bleibt"
Der 1. FC Köln ist zurück in der Bundesliga. Maßgeblichen Anteil daran hatte Friedhelm Funkel, daran ließ Dominique Heintz nach dem letzten Spieltag keine Zweifel - er könnte sich sogar eine Fortsetzung vorstellen. Alles war für den 1. FC Köln vor dem letzten Spieltag möglich. Zweitliga-Meisterschaft, direkter Aufstieg, Relegation - sogar noch der Absturz auf Rang 4. Zweifel an der Bundesliga-Rückkehr ließen die Domstädter dann aber gar nicht erst aufkommen. Den seinerseits noch mit minimalen Chancen angereisten 1. FC Kaiserslautern fertigten die Rheinländer fulminant und hochverdient mit 4:0 ab. Als ausgerechnet Mark Uth, der in seinem letzten Karriere-Spiel nochmal zehn Minuten mitmachen durfte, das letzte Tor erzielte, brachen alle Dämme. Erst emotional, dann auch wortwörtlich im Stadion. Tausende Fans stürmten nach Abpfiff auf den Rasen, um die Bundesliga-Rückkehr zu feiern. Als die Party in vollem Gang war, gab Dominique Heintz bei Sky einen kurzen Einblick in sein Seelenleben. "Wir haben heute ein überragendes Spiel gemacht", sagte der gebürtige Pfälzer nach dem Duell gegen seinen Ausbildungsverein. Heintz selbst hatte sich schon vor der Pause verletzt auswechseln lassen müssen - sprintete dennoch beim 4:0 nochmal auf den Rasen und feierte später natürlich mit.
Viel Lob brachte der Innenverteidiger für den Mann auf, der dem FC am Ende womöglich den entscheidenden Stoß Richtung Aufstieg gegeben hatte: Friedhelm Funkel. Der habe "uns ideal eingestellt, diese Ruhe ist einfach überragend. Er lässt uns einfach kicken", lobte Heintz. Nicht aussparen wollte der 31-Jährige allerdings auch Funkels Vorgänger, Gerhard Struber. Der Österreicher, zwei Spieltage vor Schluss nach einem enttäuschenden 1:1 gegen Regensburg entlassen, und dessen Trainerteam sowie Manager Christian Keller hätten schließlich den Grundstein gelegt. Aber, so Heintz: "Es war wichtig für uns, nochmal einen neuen Impuls zu haben." Den konnte Funkel mit seiner ganzen Erfahrung geben und durch zwei Siege in zwei Spielen den Aufstieg feiern, der am Ende sogar mit der Zweitliga-Meisterschaft versüßt wurde, weil Hamburg parallel in Fürth verloren hat. Wie geht es nun weiter? "Ich hätte nichts dagegen, wenn er nochmal ein Jahr bleibt", sagte Heintz, betonte aber auch, dass das natürlich nicht in seiner Hand liege und vor allem auch von Funkels Bereitschaft abhänge. So oder so sei nun erstmal Party angesagt: "Ich bin froh, dass wir wieder da sind, wo wir hingehören", erklärte Heintz.
Mit einem starken Auftritt gegen Kaiserslautern schafft der 1. FC Köln die Rückkehr in die Bundesliga - und auch Friedhelm Funkel kann sich feiern lassen. Der 1. FC Köln hat dem großen Druck standgehalten und mit einem 4:0 (2:0)-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. Erik Martel (14.), Luca Waldschmidt (29.), Florian Kainz (76.) und Mark Uth (87.) trafen für das souverän auftretende Team von Interimstrainer Friedhelm Funkel - der damit zum siebten Mal den Aufstieg in die Bundesliga aufstieg. Weil schon ein Remis gereicht hätte, kam in Köln-Müngersdorf erst gar keine Spannung auf, dafür aber eine umso gelöstere Partystimmung. "Deutscher Meister ist nur der FC Köln", schallte es schon nach 40 Minuten von den Rängen. Anlass war, dass die vereinseigene U19 auf der Tribüne mit der A-Jugend-Meisterschale feierte. Sie hatte am Morgen mit einem 5:4-Finalsieg bei Bayer Leverkusen vorgelegt. Die Profis zogen nach, überholten noch den Hamburger SV (2:3 gegen Fürth) und krönten sich zum Zweitliga-Meister.
Martel und Waldschmidt mit schönen Toren
Den Weg Richtung Aufstiegsparty geebnet hatte am Sonntag eine der großen Stützen der Kölner Mannschaft. Martel, zuverlässiger Abräumer vor der Abwehrkette, köpfte mustergültig in die rechte Ecke, verwertete eine perfekte Flanke von Leart Pacarada. Auch Kölns zweiter Treffer war sehenswert. Denis Huseinbasic gewann im Mittelfeld den entscheidenden Zweikampf, spielte rechts raus zu Damion Downs, der zurück in die Mitte legte. Waldschmidts Abschluss war nur noch Formsache. Der FC zeigte sich im zweiten Spiel unter Funkel erneut spielfreudiger und selbstsicherer als in den vorangegangenen Wochen, die Ex-Trainer Gerhard Struber den Job gekostet hatten. Routinier Funkel (71) setzte auf die gleiche Elf wie schon beim 2:1 beim 1. FC Nürnberg - mit einer unfreiwilligen Ausnahme. Downs ersetzte Tim Lemperle im Sturmzentrum. Lemperle war am Sonntag auf einem Partyboot alkoholisiert in einen Streit geraten, hatte sich schwere Gesichtsverletzungen zugezogen. Funkel nahm ihm trotzdem in den Kader auf. Nach der Pause kontrollierte der FC das Geschehen, Kaiserslautern sah seine ohnehin nur noch geringen Aufstiegshoffnungen schwinden. Wenn die Gäste mal zum Abschluss kamen, war FC-Torwart Marvin Schwäbe stets auf dem Posten.
Waldschmidt verschießt Elfmeter
Waldschmidt hätte früh letzte Zweifel beseitigen können, holte einen Foulelfmeter heraus, scheiterte aber vom Punkt an Torwart Julian Krahl (57.). Die Kölner steckten auch diesen kleinen Rückschlag gut weg. Sie boten Kaiserslautern keine Lücken und gingen vorne nicht mehr ins Risiko. In der 71. Minute kam Lemperle mit Gesichtsmaske für den humpelnden Downs ins Spiel und erntete nur vereinzelte Pfiffe von den Rängen. Spätestens als Kainz nach einem abgeblockten Schuss von Waldschmidt schnell schaltete und den Ball zum 3:0 ins Netz grätschte, waren letzte Zweifel beseitigt. "1. Bundesliga, wir sind wieder da", schallte es von den Rängen. Dass dann noch der eingewechselte gebürtige Kölner Uth im letzten Spiel seiner Karriere ein Tor erzielte, passte zum märchenhaften Kölner Abend.
Diese Köln-Szenen gehen unter die Haut Tränen bei Fans und Stars zum Uth-Abschied
Niemals geht man so ganz... Ex-Nationalspieler Mark Uth (33) beendet seine Karriere beim 1. FC Köln und zum Abschied gibt es ein Tor, den Aufstieg, ein Ständchen und viele Tränen. Weit nach Abpfiff wird „Tommi“ von Annenmaykantereit, das Lieblingslied der FC-Spieler, gespielt. Das ganze Stadion stimmt ein. Beim gebürtigen Kölner – und den Fans – fließen die Tränen, wie der Rhein durch die Stadt. Diese Feier-Szenen gehen unter die Haut – Fans und Uth weinen gemeinsam zu einem Kult-Song!
„Da, wo mer zosamme groß jeworde sin, da Ziehen mer alle irgendwann wieder hin Damit die Kinder, die mer krieje könn Alle in Kölle jebore sin“
Fans und Spieler Arm in Arm – mit „janz vill Jeföhl“. Der Song ist ein ganz spezielles Stück, das auch gut zur Karriere des Stürmers passt. Ein Karriereende mit Happy-End. Zuvor war Uth nach seiner Einwechslung sogar noch der 4:0-Siegtreffer gegen den 1. FC Kaiserslautern gelungen, mit dem sich die Kölner noch zum Zweitliga-Meister gemacht haben. Die letzten Jahre seiner Karriere musste der Linksfuß zahlreiche Verletzungen über sich ergehen lassen. In dieser Saison reichte es nur zu zwölf Einsätzen. Den Schlusspunkt auf diese turbulente Saison darf er mit seinem einzigen Saisontor setzen. Die kommende Saison wird er dann als FC-Fan auf der Tribüne miterleben. Denn, wie es in „Tommi“ heißt: „Irgendwann kommt der Tag, an dem wir beide gehen. Wir wollten immer was sehen. So viel, wie es geht und überall auf der Welt. Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln.“
Der 1. FC Köln hat die direkte Rückkehr in die 1. Bundesliga unter Routinier Friedhelm Funkel perfekt gemacht. Die Freude ist groß. FC-Spieler Dominique Heintz erklärte nach dem Spiel: „Ich freue mich riesig. Wir sind wieder da, wo wir hingehören. Was Friedhelm reingebracht hat, kann man nicht in Worte fassen. Es war wichtig für uns, nochmal einen neuen Impuls zu haben. Die Ruhe, die er ausstrahlt, ist einfach der Wahnsinn. Wir hätten nichts dagegen, wenn er noch ein Jahr bleibt.“ Anschließend wurde mit großer Spannung ein Statement von Friedhelm Funkel, der gleich nach dem Abpfiff eine Bierdusche abbekam, erwartet. Aber dazu kam der „Retter“ erstmal nicht. Unterdessen hüpfte der 71-Jährige freudig auf und ab und zeigte stolz einen Aufsteiger-Wimpel des 1. FC Köln. „Ich fühle mich stark genug, ich bin fit. Schauen wir mal, wie sich der Verein entscheidet“, sagte er dann später.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Ich gratuliere dem 1. FC Köln zum Aufstieg in die 1. Bundesliga! Er hat sich diesen Aufstieg über eine harte Saison verdient und ich wünsche den vielen friedlichen Fans, die bei jedem Spiel mit ihrem FC mitfiebern, dass der Verein nun für immer in der ersten Liga mitspielt.“ Und Sportdirektor Thomas Kessler: „Ich möchte die Situation nutzen, um Danke zu sagen an Christian Keller, Gerhard Struber und Bernd Eibler. In den letzten beiden Spielen mussten wir nur noch über die Linie gehen – auch, wenn das ein harter Weg war. Aber auch in der Vergangenheit wurde gute Arbeit geleistet, wir standen nicht ohne Grund in dieser Position.“
Friedhelm Funkel hat den 1. FC Köln über die Ziellinie in die Bundesliga geführt. Aber geht der 71-Jährige auch mit ins Oberhaus? Nach dem 4:0 gegen Kaiserslautern und der Aufstiegsparty im RheinEnergieStadion sagte er: „Ich bin für alles offen!“ Die letzte Frage der Aufstiegs-Pressekonferenz ging an den unterlegenen Trainer. Torsten Lieberknecht, der dem 1. FC Köln nach der Klatsche mit 1. FC Kaiserslautern nur herzlich zur Bundesliga-Rückkehr gratulieren konnte, wurde nach einem Ratschlag gefragt. Sollte Friedhelm Funkel in der Bundesliga weitermachen? Sollte der FC seinen 71-jährigen Aufstiegstrainer jetzt längerfristig binden? Lieberknecht ließ mit seinem anschließenden Dreiklang über Funkel keine Zweifel aufkommen. Erstens: „Der ist topfit.“ Zweitens: „Der hat kein Gramm Fett.“ Drittens: „Der kann feiern wie ein Biest.“ Also könne er dem 1. FC Köln nur raten: „Macht die Schatulle auf und haltet den hier fest!“
Das sagt Funkel über seine Zukunft
Tatsächlich scheint Funkel, der nach der Entlassung von Gerhard Struber vor zwei Wochen als Zwei-Spiele-Trainer ans Geißbockheim zurückgekehrt war, eine gewisse Lust auf eine Fortsetzung seiner dritten FC-Amtszeit zu verspüren. Die Frage nach seiner Zukunft sei „nicht ganz leicht zu beantworten“, erklärte er nach dem geglückten Aufstieg, verwies aber auf sein Herz für die Geißböcke: „Jeder weiß, wie ich zu diesem Verein stehe. Wir sind aufgestiegen und es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht.“ Mit den Verantwortlichen sei er zunächst so verblieben, „dass wir uns nach dem letzten Spieltag zusammensetzen und über mögliche Konstellationen nachdenken“. Es gelte abzuwarten, aber Funkel stellte schon mal klar: „Ich bin für alles offen, möglicherweise auch dafür weiterzumachen.“ Auch eine Rolle neben dem Platz kann sich der siebenfache Aufstiegscoach offenbar vorstellen, womöglich im Management gemeinsam mit Sportdirektor Thomas Kessler. Wie es weitergeht, müsse er nun gemeinsam mit dem FC „in Gesprächen herausfinden“, so Funkel: „Wir wollen in Ruhe darüber sprechen. Dann sehen wir, wie sich der Verein das ein oder andere vorstellt und wie ich damit umgehe.“
Wolf: „Ab morgen fangen wir an“
Der Verein, in Person von Präsident Werner Wolf und Sportdirektor Kessler, verwies ebenfalls auf die jetzt anstehenden Gespräche. „Heute freuen wir uns über zwei Meistertitel. Ab morgen fangen wir an, darüber nachzudenken, wie die Zukunft aussieht“, kündigte Wolf an. Sportdirektor Kessler entgegnete, er könne dazu „überhaupt nichts sagen“, erklärte nur: „Wir sind Friedhelm brutal dankbar, dass er das geschafft hat in den 14 Tagen. Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht.“ Die Mannschaft wünscht sich offenbar, dass es mit Funkel weitergeht: „Was Friedhelm reingebracht hat, kann man nicht in Worte fassen“, sagte Routinier Dominique Heintz und schob nach: „Wir hätten nichts dagegen, wenn er noch ein Jahr bleibt.“
Diesen historischen Sonntag haben sich der 1. FC Köln und seine Fans verdient
Geschafft! Und wie! Der 1. FC Köln jubelt. Ein historischer Sonntag versetzt den ganzen Club in Ekstase. Diesen Tag haben sich der FC und seine Fans verdient. Die Arbeit kann zwar nicht warten, aber es braucht trotzdem erst einmal ausgelassene Feierlichkeiten. Dieser Sieg gegen Kaiserslautern war ein Sieg für die Seele. Ein Aufstieg für das innere FC-Gefühl. Eine Zweitliga-Meisterschaft für den berauschenden Mix aus Euphorie, Erleichterung und Vorfreude. Der 1. FC Köln hat seinen Fans einen unvergesslichen Sonntag beschert – und die U19 hat den Aufstieg mit der Deutschen Meisterschaft gekrönt. Ein Tag wie gemalt für die Geschichtsbücher des einst so ruhmreichen FC, und genau so sollten alle diese Stunden am Sonntag in Erinnerung behalten. Ja, hinter dem Club liegen Jahre der Tristesse, der Skandale und Fehler. Doch nach einer solchen Kraftanstrengung – und nichts anderes ist ein Aufstieg genauso wie eine U19-Meisterschaft – braucht es Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Mehr als nur ein Pflaster auf die Wunden
Im Hintergrund muss viel Arbeit verrichtet werden, und die Arbeit kann in der Tat nicht warten. Zu wichtig werden die nächsten Wochen für den FC. Doch nach Jahren voller Probleme, Fehler und Skandale haben die Geißböcke den Abstieg korrigiert und die sofortige Bundesliga-Rückkehr hingebogen – das ist eine Leistung, die dem FC niemand absprechen kann und sollte. Und die gefeiert werden sollte. Denn der Club muss heilen. Vieles ist kaputt gegangen in den letzten Jahren, vieles liegt im Argen, vieles braucht Veränderungen. Dieser Tag war daher mehr als nur ein Pflaster auf die Wunden. Der gesamte Nachwuchs darf sich über die U19-Meisterschaft freuen. Der gesamte Club darf den Bundesliga-Aufstieg bejubeln. Insbesondere auch die Mitarbeiter am Geißbockheim, die viel aushalten mussten. Und natürlich die Fans.
Es kann nichts Schöneres geben
Ohne die Fans wäre der FC heute nicht wieder Bundesligist. Die Fans haben dem FC seit Jahren in außergewöhnlicher Form die Treue gehalten. Die Unterstützung während Corona. Die Leidensfähigkeit während der sportlichen Aufs und Abs. Der bedingungslose Support während dieser Saison. Dieser Sonntag war für die Fans. Für das FC-Herz. Egal, wie launenhaft diese Saison war: Der FC ist wieder erstklassig, und für ganz Köln kann es nichts Schöneres geben.
Auf das Hochgefühl folgt Hoffnung Es bleiben aber große Herausforderungen
Der FC spielt in der kommenden Saison wieder Bundesliga. Und das trotz einer durchwachsenen und teils turbulenten Saison durchaus verdient. Das Hochgefühl bei den Fans ist verständlich und legitim. Und natürlich folgt darauf die Hoffnung, auf Stabilität und Kontinuität. Doch es bleiben wieder einmal große Herausforderungen. Die Aufforderung durch die Lautsprecher war gut gemeint, doch sie entsprach wohl nicht mehr als nur dem Protokoll. Denn die Aufstiegsparty auf dem Rasen des Kölner Stadions war spätestens mit dem 3:0 durch Florian Kainz unabdingbar. Spieler und Trainer feierten die Zweitliga-Meisterschale und das Meer an in weiß gekleideten Fans die Mannschaft. In diesem Moment waren Frust und Ärger der vergangenen Woche, Monate, vielleicht sogar Jahre vergessen. Und das in diesem Augenblick zu recht. Der FC wird in der kommenden Saison Bundesliga spielen, geht als Zweitliga-Meister hoch und hat mit der möglicherweise besten Saisonleistung bewiesen, dass diese Mannschaft intakt ist, trotz turbulenter Nebengeräusche unter Druck performen kann und durchaus in der Lage ist, offensivstarken, attraktiven Fußball zu spielen.
Auf die FC-Bosse wartet viel Arbeit
Der FC hat sich diesen Aufstieg nach einer durchwachsenen Saison verdient. Sicherlich auch, weil es in diesem Wettbewerb keine überragende Mannschaft gab, die die Schwäche der Konkurrenz für sich zu nutzen wusste. Am Ende des Tages hat sich ein Spitzenreiter nach dem 34. Spieltag den Aufstieg eben auch verdient. Zufall und Glück haben sich zu diesem Zeitpunkt mit dem Pech einer Spielzeit nevelliert. Dieser Aufstieg ist verdient. Doch Köln wäre nicht Köln, wenn die Rückkehr in die Bundesliga nicht bereits mit der Hoffnung verbunden wäre, das Image der Fahrstuhl-Mannschaft endgültig hinter sich zu lassen und dieses Mal tatsächlich auf ein solides Gerüst, eine schlagkräftige Truppe zu bauen, die sich in der Liga festsetzen und eben nicht „nur“ zwischen die regemäßigen Ab- und Aufstiege kurzfristige internationale Aufenthalte zu schieben.
Diese Chance ist groß. Vielleicht ausgerechnet Dank des geschassten Christian Kellers größer denn je. Denn der ehemalige Sportdirektor hat einen gesundeten Verein hinterlassen, der auch durch den Aufstieg Geld auf dem Transfermarkt in die Hand nehmen kann. Im Grunde befindet sich der FC da, wo Friedhelm Funkel ihn vor fünf Jahren hinterlassen hat. Nur eben finanziell abgesichert. So folgt auf das Hochgefühl des Aufstiegs die obligatorische Hoffnung, dass er dieses Mal von Dauer ist. Und die ist gleichzeitig verbunden mit den großen Herausforderungen vor denen der FC nun steht. Während die Mannschaft feiert und sich wohl in den Urlaub verabschiedet, wird hinter den Kulissen hart gearbeitet werden müssen. Die FC-Bosse um Interims-Sportdirektor Thomas Kessler müssen eine klare Entscheidung in der Trainerfrage finden. Die ersten Spieler haben sich eine weitere Zusammenarbeit mit Friedhelm Funkel gewünscht, doch ob dieser Wunsch realistisch ist, ist offen.
FC braucht einige neue Leistungsträger
Genauso müssen aber auch die richtige Entscheidungen bei der Kaderzusammenstellung getroffen werden. Auch, wenn der Aufstieg letztendlich verdient war, die Kölner haben in dieser Spielzeit viel zu oft bewiesen, dass dieser Kader eklatante Schwächen hat. Immerhin ist der FC mit einem Großteil der aktuellen Formation in der vergangenen Saison abgestiegen. Und die Abgänge von Jeff Chabot und Davie Selke wurden noch nicht einmal adäquat ersetzt. Dem Interims-Sportdirektor stehen arbeitsintensive Tage bevor. Die Aufgaben sind vielfältig, herausfordernd, sie sind aber in erster Linie auch eine große Chance auf einen weiteren Neuanfang in der Bundesliga – dieses Mal viellicht einen nachhaltigen.
Notlösung beim FC? Gerüchte um neuen Geschäftsführer Marketing
Markus Rejek hat beim 1. FC Köln gute Arbeit geleistet und die Weichen auf Zukunft gestellt. Neue Werbeverträge, Pachtvertrag mit dem Stadion, Eigenvermarktung optimiert. Der ehemalige Marketing-Geschäftsführer des FC hat zudem den Adidas-Deal eingefädelt. Ab Sommer 2026 wird das Weltunternehmen alles Teams des Klubs für fünf Jahre ausstatten. Rejek feierte am Sonntag den Aufstieg des FC im Stadion mit, obwohl er seit ein paar Monaten raus ist. Grund waren auch interne Differenzen mit Sport-Geschäftsführer Christian Keller. Der ist mittlerweile auch raus, war aber am Sonntag nicht im Stadion, verfolgte das Spiel aus der Heimat am Bodensee. Der einzig verbliebene Geschäftsführer beim FC heißt Philipp Türoff – er ist für die Finanzen zuständig. Im Hintergrund läuft die Suche nach Verstärkung, Rejek soll ersetzt werden.
Gerüchte um Philipp Liesenfeld
Schon vor Monaten hatte der Express berichtet, dass die Suche schleppend verläuft, auch weil es ein Machtvakuum beim FC gibt. Viele Stimmen im Klub wollen den scheidenden Vorstand keine großen Personalentscheidungen mehr fällen lassen. Der Vorstand behauptete, dass man mit der Suche aber sehr weit sei und die Gespräche sehr gut verlaufen würden. Eine Lösung wurde aber noch nicht präsentiert. Unmittelbar noch dem feststehenden Aufstieg ploppen nun neue Gerüchte auf. Philipp Liesenfeld (37) wurde am Montag beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ als neuer FC-Geschäftsführer Marketing/Vertrieb gehandelt. Der Express hakte nach, kann eine Entscheidung bei der Personalie nicht bestätigen. Aus Klubkreisen heißt es, dass Gespräche noch laufen, Liesenfeld sei ein Kandidat von vielen. Liesenfeld wäre eine interne Lösung, er ist seit Februar 2012 beim 1. FC Köln angestellt und arbeitete auch unter Rejek.
Wenn der FC auf eine interne Lösung setzen sollte, drängt sich die Frage auf, ob dies eine Notlösung ist? Auch bei der Keller-Nachfolge wird eine interne Lösung diskutiert: Thomas Kessler (39) soll sich erstmal um die sportlichen Belange kümmern. Die internen Lösungen würden den 1. FC Köln kein Geld kosten und der Vorstand könnte keine großen Personal-Fehlentscheidungen treffen. Wenn dann im Herbst ein neues Präsidium gewählt ist, kann dieses seine Vorstellungen dann umsetzen. Ob die möglichen internen Lösungen dann Bestand haben, wird sich zeigen. Fakt ist: Der Wandel, den der FC auf allen Ebenen benötigt, kann mit internen Lösungen nicht unbedingt besser durchgesetzt werden. Manchmal ist auch frischer Wind von außen notwendig.
Späte FC-Personalwechsel (Analyse) Kölner Heldentausch im letzten Moment
Der 1. FC Köln hat auch dank später Personalwechsel den Bundesliga-Aufstieg geschafft. Muss Trainer Friedhelm Funkel bleiben? Eine Analyse: Das Ziel war früh gesetzt, wenngleich die Klubspitze es vorsichtig formulierte. Der „schnellstmögliche Aufstieg“ solle her – was möglich war, das werde man hinterher dann selbst definieren, sollte es nicht geklappt haben. Dass es nun funktioniert hat, ist jedoch nicht damit zu erklären, dass ein Plan aufgegangen ist. Im Gegenteil. Dass Friedhelm Funkel die Saison retten musste, spricht eher für das vollständige Versagen dessen, was die Klubführung vor der Saison als Plan definiert hatte. Im Sommer 2024 schien die nächste Kölner Heldengeschichte vorgezeichnet. Christian Keller präsentierte Gerhard Struber, um die Mission Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen. Ein Mann aus dem Red-Bull-Universum, wo Erfolg planbar scheint und kühle Rechner regieren. Es war ein Sommer der Hoffnung, trotz Kellers schauriger Bilanz. Seine Spielerkäufe, dazu die Transfersperre, die ihm die Chance nahm, die Fehler seiner Personalplanung auszugleichen. Die fatale Entscheidung, Trainer Timo Schultz mit der Rettung zu betrauen – und dann an ihm festzuhalten: Soweit alles war schiefgegangen, seit Keller den 1. FC Köln auf Rang sieben der Bundesliga übernommen hatte.
Dennoch wäre Keller mit Schultz auch in die Zweitligasaison gegangen. Doch diesmal stoppte man ihn, wollte die Fehlerkette des Managers durchbrechen. Keller selbst stellten die Bosse nicht infrage. Man war schon zu weit gegangen mit dem Manager, um noch umzukehren. Und womöglich wartete der Erfolg ja tatsächlich hinter der nächsten Ecke. Keller holte also einen Trainer, der zuvor bei Red Bull Salzburg gearbeitet hatte – in einer Saison, in der Salzburg erstmals nach zehn Jahren nicht Meister geworden war. Als der 1. FC Köln zuletzt einen Österreicher mit einer Aufstiegsmission betraute, holte man den Trainer von Austria Wien, der gerade mit seiner Mannschaft Serienmeister Red Bull Salzburg entthront hatte: Peter Stöger. Dem gelang auf Anhieb der Aufstieg, später sogar die Rückkehr nach Europa. Stöger wurde zum Liebling, zu einem Kölner Helden.
Das alles wurde Struber nicht. „Ich möchte sehr schnell und richtig tief in die FC-Welt eintauchen“, sagte er bei seiner Präsentation. Doch der Salzburger blieb nach innen und außen distanziert. Fand nie eine Verbindung zu Stadt und Verein und war damit stets nur ein schlechtes Spiel von der nächsten Krise entfernt. Keller sah das alles nicht kommen. „Exemplarisch sei seine Passfähigkeit zur FC-Spielidee genannt“, erklärte der Manager bei Strubers Dienstantritt. Damit war der Ton gesetzt: Die Spielidee sollte es richten. Kein guter Ansatz im Heldensport Fußball, der auch davon lebt, dass in einer Mannschaft besondere Spieler besondere Dinge tun und Verantwortung übernehmen, wenn es schwierig wird. „Spielführer“ steht auf den klassischen Kapitänsbinden im Fußball. Doch Führung gab es nicht beim FC. Nur Pläne, Konzepte und Ideen. Die Eskapaden der Spieler im Kölner Nachtleben waren ein trauriger Beleg dafür.
Seine Frau Lisa besuche ihn in Köln viel öfter als damals, als er in den USA bei Red Bull New York arbeitete, sagte Struber zu Weihnachten in einem Interview mit der „Krone“. Köln war reine Arbeit, wo man vielleicht Besuch von daheim bekam, aber nicht lebte. Allerdings war Struber konsequent: Auch auf die Mitfahrt im Rosenmontagszug verzichtete der Trainer. Im Herbst, als der FC drei von sechs Ligaspielen verlor und nur daheim gegen Aufsteiger Ulm gewann, war die große Krise da. Struber wechselte das System, tauschte den Torhüter. Gewann plötzlich ständig 1:0. Doch das Publikum musste Geduld aufbringen. Der Kölner Fußball wurde immer unansehnlicher. Nach dem fürchterlichen 1:1 zu Hause gegen bereits abgestiegene Regensburger kündigten die Fans dem Trainer endgültig die Gefolgschaft. Köln rutschte von Rang eins auf Rang zwei. Doch die Prognose war düster.
Würde der FC unter dieser sportlichen Leitung aufsteigen, wäre das mehr Bedrohung als Erfolg. Die Trennung musste her. Auch von Keller, der nicht bereit war, die Trennung vom Trainer zu vollziehen und dieses Beharren als moralisch geboten und Beweis charakterlicher Stärke darstellte. Ein Jahr zuvor war Struber in Salzburg als Tabellenführer entlassen worden. Als er im vergangenen Winter darauf angesprochen wurde, dass sein Nachfolger mit RB nun auf Rang sieben lag, antwortete er: „Scheinbar muss man Erster sein, um zu fliegen.“ In Köln flog er auf Platz zwei. Die erhofften Helden des Kölner Aufstiegs waren damit gescheitert, vielleicht sogar entlarvt. Der 1. FC Köln bestand zwei Spieltage vor Saisonende überwiegend aus enttäuschten Hoffnungen. Dennoch war das Ziel nicht verloren. Es brauchte nur einen Heldentausch. Eine alte Macht. Friedhelm Funkel.
Mächtiger Berater Struth half, Funkel zu holen
Womöglich muss Volker Struth eine Rolle in diesem Epos spielen. Der mächtige Spielerberater aus Köln, der eine Branche vertritt, die für Christian Keller und seine Vorstellung vom modernen Profifußball grundsätzlich abzulehnen ist. Dieser Volker Struth half dabei, Funkel zurück zum 1. FC Köln zu holen – und zwar auf Initiative des jungen Thomas Kessler, den der Vorstand zum Sportlichen Leiter befördert und damit aus Kellers Schatten katapultiert hatte. Aus dem Nebencharakter Kessler und dem 71-jährigen Fußball-Eremiten Funkel wurde das unwahrscheinlichste Duo, das jemals eine Saison des 1. FC Köln gerettet hat. Allein deswegen haben beide nun jedes Recht auf eine Anhörung, wenn der FC-Vorstand über die weiteren Schritte nachdenkt. Präsident Werner Wolf und seine Stellvertreter sind in dieser Konstellation selbst ohne Zukunft, und eigentlich ist es absurd, dieses Trio auf den letzten Metern seiner Amtszeit darüber entscheiden zu lassen, wer den Schaden reparieren soll, den Keller und seine Leute angerichtet haben.
Die Gremien werden eine Rolle spielen, erste Bewegungen in diese Richtung gab es zuletzt bereits. Der Verein hatte sich am Ende dem 46-jährigen Keller ausgeliefert. Der den Machtkampf auch mit Marketing-Geschäftsführer Markus Rejek gewann. Und der kurz darauf auch den langjährigen Chefscout Martin Schulz vor die Tür setzte. Keller hatte auch seine Verdienste. Die Kassenlage ist in der Tat deutlich verbessert worden, doch sein Sparkurs ging auf Kosten der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit. Der Abstieg 2024 war die bittere Folge. Heute stehen die finanziellen Möglichkeiten in keinem Verhältnis zum Erneuerungsbedarf des Kaders. Die Zugänge des vergangenen Winters haben sogar Zweifel aufkommen lassen, ob es für die Zweite Liga reicht. Imad Rondic erhielt von Keller einen Vertrag über viereinhalb Jahre. Der Bosnier, der im Alter von 26 Jahren noch nie für sein Land gespielt hat und in der polnischen Liga ein Durchschnittsspieler war, kostete nicht nur eine siebenstellige Ablöse. Er verdient dem Vernehmen nach auch 60.000 Euro monatlich. Fürstlich für einen Spieler dieser Kategorie.
Der FC braucht nun acht bis zehn neue Spieler – bei einem Transferbudget von allenfalls zwölf Millionen Euro. Man darf an Wunder glauben. Allerdings darf das nicht die Strategie sein. Funkel will weitermachen, das deutete er nach dem geschafften Aufstieg am Sonntagabend mehr als an. Und es ist wohl tatsächlich keine schlechte Idee, Funkels Qualitäten in die nächste Saison zu überführen. Schließlich ist er ein Trainer, der in der Lage ist, mit einer unterlegenen Mannschaft immerhin nicht einen Untergang nach dem anderen zu erleben und darüber eine Dynamik auszulösen. Gleichzeitig ist Funkel auch einer, der eine gute Quote in engen Partien hat. Denn selbstverständlich wird Köln in der nächsten Saison auch auf Gegner treffen, die zu schlagen sind.
Funkel und Kessler stehen für mehr Empathie und FC-Gefühl
Die Führung des 1. FC Köln hätte womöglich gern die nächsten Männer geholt, die allein mit Konzepten, Spielideen und Datenbanken sportlichen Erfolg versprechen. Doch aussichtsreicher dürfte ein Umweg durch die Vergangenheit sein. Mit einem Trainer, der zum Ende der nächsten Saison 72 Jahre alt sein wird. Nach der Kaltphase unter Struber und Keller könnte es unter Funkel und dem Familienvater und gebürtigen Kölner Kessler wieder empathischer werden am Geißbockheim. Es wäre zwar ein Wechsel von einem Extrem ins nächste, typisch Köln eigentlich. Doch womöglich könnte Friedhelm Funkel der Mann sein, der den Übergang moderiert, um eine gemäßigte Phase einzuläuten. Und den 1. FC Köln zu einem Verein werden lässt, der wieder seine Mitte findet und einen Weg einschlägt, der Fleiß und Fachkompetenz ebenso wertschätzt wie Führung, Vertrauen und Menschlichkeit.
Vom Trainer zum Teamchef Darum muss Köln Funkel halten!
Köln nach nur einem Jahr zurück in der Bundesliga. Nach dem Aufstiegs-Coup bleibt vor allem eine Frage: Was wird aus Trainer Friedhelm Funkel? Der Kult-Coach hatte den FC vor zwei Wochen bis zum Saisonende übernommen. Sein Auftrag: Aufstieg! Funkel aber führte den Klub nicht nur mit zwei Siegen souverän zurück in die Bundesliga. Er küsste ganz Köln wach, löste eine Wahnsinns-Euphorie aus und bekam ganz nebenbei selbst Lust auf mehr. Köln und Funkel! Am Ende bleibt nur ein Fazit: Diesen Trainer muss der FC jetzt einfach halten! Funkel selbst legt sich schließlich fest: „Es spricht nichts dagegen“, sagte Kölns 14-Tage-Trainer nur Minuten nach Schlusspfiff am Sonntag. „Aber es ist nicht meine Entscheidung, sondern die des Vereins. Ich weiß nicht, was der Verein vorhat. Es ist sicher keine leichte Aufgabe. Aber mir hat es sehr viel Spaß gemacht und ich persönlich schließe das nicht aus.“ Damit ist Köln am Zug.
Und im Grunde kommt der FC – und hier vor allem Sportdirektor Thomas Kessler – spätestens nach diesen Funkel-Aussagen gar nicht mehr vorbei an dem Erfolgs-Trainer, dem nicht nur die Herzen der FC-Fans gehören. Auch die Mannschaft steht voll hinter Funkel. Die Stars feierten ihn in der Aufstiegs-Nacht ausgelassen. Funkels Erfahrung, Ruhe, Empathie und Ausstrahlung kommt an. Die Schatulle dürfte dabei das kleinere Problem sein. Vielmehr muss Köln ein passendes Funkel-Paket schnüren und dem Trainer ein ideales Arbeits-Umfeld bieten, in dem er sich als übergeordneter Trainer-Vater mehr um die Spieler als um die tägliche Trainingsarbeit und die Vor- und Nachbearbeitung von Einheiten und Spielen kümmern kann. Heißt: Köln muss Funkel vom Trainer zum Teamchef machen. Der FC muss den Trainerstab inklusive des neu dazu gewonnenen Funkel-Assis Matthias Lust zusammenhalten und im besten Fall noch einen weiteren Co-Trainer dazu holen. Fakt: Eine Entscheidung muss so schnell wie möglich – also noch diese Woche – fallen. Schließlich ist die Trainerfrage nur eine von vielen FC-Aufgaben auf dem Weg zurück in die Bundesliga...
Verlängern weitere Aufstiegshelden beim 1. FC Köln?
Der 1. FC Köln feiert den direkten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga. Ein Leistungsträger verkündete im Anschluss seine Vertragsverlängerung beim Effzeh. Folgen weitere Stützen des Teams? Am Sonntagnachmittag machte der 1. FC Köln die direkte Rückkehr in die Bundesliga durch ein souveränes 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern perfekt. Kurz nach dem Abpfiff gab es für die Fans in Müngersdorf die nächste frohe Kunde: Mit Linton Maina bestätigte ein Leistungsträger seinen Verbleib. "Ich habe vor fünf, sechs Wochen bei einem Bundesligisten unterschrieben, der sich jetzt endlich wieder Bundesligist nennen darf", sagte der Flügelflitzer vor den jubelnden Anhängern im Stadion. Wie "Bild" berichtet, arbeitet der 1. FC Köln im Hintergrund bereits an weiteren Vertragsverlängerungen. Namentlich werden Damion Downs, Eric Martel und Jan Thielmann als Spieler genannt, die weiter voran gehen sollen. Das Trio ist jeweils bis 2026 an den Traditionsklub gebunden und zählte wie Maina in der Aufstiegssaison zum Stammpersonal.
Der 1. FC Köln kann jedenfalls mit dem Argument Bundesliga locken. Die Trainer-Entscheidung steht rund um das Geißbockheim noch aus. "Wir sind zurück in der Bundesliga. Egal, wer es im Sommer machen wird, es wird viel Arbeit sein. Da müssen wir einen guten Grundstein legen. In den nächsten Tagen sollten wir die Köpfe zusammenstecken und ganz genau überlegen, wie die Saison gelaufen ist – und daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen", wird Sportdirektor Thomas Kessler von "Bild" zitiert. Ziel des 1. FC Köln sei es, "in der nächsten Saison einen Kader haben, der in dieser Liga wettbewerbsfähig ist", stellte der Effzeh-Funktionär klar. Gut möglich, dass Luca Waldschmidt dem Team dann weiter angehört. "Mir ist es extrem wichtig, auf dem Platz zu stehen, zu spielen und der Mannschaft zu helfen. Das ist mein Anspruch auch in der Bundesliga und wenn der FC so mit mir plant, dann sehr, sehr gerne", meinte der Offensivakteur nach dem Saisonfinale. Waldschmidt soll in seinem bis 2026 datierten Arbeitspapier eine Ausstiegsklausel haben.
Der 1. FC Köln steigt als Zweitligameister in die Bundesliga auf. Wie es weitergeht und ob Trainer Friedhelm Funkel bleiben darf, ist völlig unklar. Eine feine Portion Ironie schwang mit, als Torsten Lieberknecht den soeben in die erste Bundesliga aufgestiegenen 1. FC Köln mit seinem Ratschlag in eine krachende Partynacht verabschiedete. Ob er seinen 71 Jahre alten Kollegen Friedhelm Funkel für geeignet halte, den FC auch durch eine erfolgreiche Bundesligazukunft zu führen, wurde Kaiserslauterns Trainer gefragt. Funkel sei „topfit, da ist kein Gramm Fett dran, der kann feiern wie ein Biest“, erwiderte Lieberknecht, also: „Macht die Schatulle auf und haltet den hier fest.“ Das war ein schlauer Kommentar in einem Moment, in dem es den Kölnern schwerfiel, derart wichtige Fragen mit klarem Verstand zu diskutieren. Draußen hatten die Mannschaft und die Fans sich auf sehr kölnische Art in den Armen gelegen und das Lied „Tommi“ gesungen. Eine Hymne voller Melancholie und Liebe zu dieser Stadt, die seit zwei Wochen ihrem Friedhelm zu Füßen liegt.
Funkel ist „ für alles offen“
Weil der Altmeister der Trainerkunst seit seinem abermaligen Auftauchen am Geißbockheim jederzeit den Eindruck vermittelte, die richtige Lösung zu kennen, und eine furchtbar verkrampfte Mannschaft von ihren Ängsten befreit hat. Es sei Funkel gelungen, eine „gewisse Spielfreude reinzukriegen, ein bisschen Freiheit“, sagte der Kölner Stürmer Luca Waldschmidt nach dem 4:0 zum Saisonabschluss gegen Kaiserslautern. Mit viel Weisheit hat der Trainer nebenbei den schwierigen Fall des unter starkem Alkoholeinfluss in eine Schlägerei verwickelten Torjägers Tim Lemperle moderiert. Und weil die Kölner nach zwei Funkel-Siegen letztlich souverän in die Bundesliga zurückgekehrt und auch noch Zweitligameister geworden sind, ist die Frage, ob Funkel weitermacht, nicht nur fachlich herausfordernd, sondern auch eine Angelegenheit der Herzen.
Der Trainer selbst wäre bereit, das war nicht zu überhören inmitten der Feierlichkeiten vom Sonntagabend. Zunächst dankte er zwar seinem vor zwei Wochen entlassenen Vorgänger Gerhard Struber, der „einen viel größeren Anteil“ an diesem Erfolg habe, weil die Tabellensituation günstig und „die Mannschaft in einem hervorragenden Zustand war“. Als er dann jedoch explizit auf seine eigenen Zukunftswünsche angesprochen wurde, erwiderte Funkel: „Jeder weiß, wie ich zu diesem Verein stehe. Wir sind aufgestiegen und es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht.“ Und: „Ich bin für alles offen, möglicherweise auch dafür, weiterzumachen. Ich kann mir das vorstellen.“ Das war ein eindeutiges Bewerbungsstatement, mit dem die Vereinsführung nun arbeiten muss. Wobei gar nicht so klar sichtbar ist, wer gerade die wichtigen Zukunftsentscheidungen trifft. Thomas Kesslerist seit der Entlassung von Sport-Geschäftsführer Christian Keller Interims-Sportchef. Darüber ist das Präsidium angesiedelt, dem es jedoch an Fachkenntnissen im Segment des Sports mangelt und das außerdem im September abtreten muss, weil es nicht noch einmal zur Wahl zugelassen wird.
Das starke Bedürfnis nach einem Retter
Von einem Machtvakuum zu sprechen, ginge zu weit, aber ein Kompetenzvakuum ist in jedem Fall vorhanden. „Ab morgen fangen wir an, darüber nachzudenken, wie die Zukunft aussieht“, sagte Präsident Werner Wolf-Kessler, er könne zur Trainerfrage vorerst „überhaupt nichts sagen“. Nur: „Wir sind Friedhelm brutal dankbar, dass er das geschafft hat in den 14 Tagen. Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht.“ Wahrscheinlich ist es klug, an diesem Punkt nichts zu überstürzen, zumal es sich bei Köln um einen Fußballstandort handelt, an dem es traditionell ein sehr starkes Bedürfnis nach dem großen Retter gibt. Nach einem Mann, der den Verein aus seinem harten Schicksal befreit und dauerhaft zu einem Bundesligisten mit internationalen Ambitionen macht. Wolfgang Overath hat das versucht, Christoph Daum auch, Lukas Podolski war der Prinz, der alle glücklich machen sollte. Sogar Ewald Lienen wurde hier schon zum „heiligen Ewald“ erklärt. Und jetzt also der gute Friedhelm? Zu den Errungenschaften der jüngeren Vergangenheit gehört, dass die Kölner sich auf dieser Ebene professionalisiert haben.
Auch der im Mai entlassene Geschäftsführer Christian Keller hat einen Kampf gegen die Kölner Neigung zum Irrationalen geführt und außerdem die Klubfinanzen saniert. Noch vor wenigen Wochen betonte er, dass der FC im Aufstiegsfall wirtschaftlich über so gute Voraussetzungen für den Aufbruch in eine dauerhaft erfolgreiche Zukunft verfüge wie seit 35 Jahren nicht mehr. In der kommenden Saison lässt sich ohne Risiko ein Etat von über 50 Mio. Euro finanzieren, 2026 ist der Klub endgültig schuldenfrei, und teure Vermarktungsverträge enden. Es gibt also Spielräume, die Mannschaft klug weiterzuentwickeln. Auch der Nachwuchs blüht: Wenige Stunden vor dem Aufstieg wurde die U19 durch ein spektakuläres 5:4 gegen Leverkusen Deutscher Meister. Noch besser sei sogar die U17, sagen manche im Klub.
Das Geißbockheim wurde modernisiert, genau wie die Scouting-Abteilung. Unklar ist nun, wer auf diesen Grundlagen nachhaltige Bundesligaerfolge bewerkstelligen soll. Funkel? Kessler? Wer wird neuer Sportgeschäftsführer? Und wen schlägt der Mitgliederrat zur Besetzung des künftigen Präsidiums vor, das im September gewählt wird? Der gute, alte FC ist aufgestiegen, aber als geordneter Klub mit klaren Perspektiven beginnen die Kölner ihr nächstes Bundesligakapitel wieder einmal nicht.
FC-Fans verkaufen Kölner Aufstiegsrasen im Internet
Einen Tag nach dem Jubel landete der Aufstiegsrasen vom 1. FC Köln im Internet. Mit teils humorvoll formulierten Anzeigen versuchen Fans, ein Stück Vereinsgeschichte gewinnbringend zu verkaufen. Nur wenige Stunden nach dem euphorischen Aufstieg des 1. FC Köln in die Fußball-Bundesliga sind im Internet bereits ungewöhnliche Souvenirs zu finden: Angebliche Stücke des Stadionrasens aus dem Müngersdorfer Stadion werden auf dem Verkaufsportal Kleinanzeigen zum Verkauf angeboten. Nach dem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern stürmten tausende Fans das Spielfeld und nahmen dabei unter anderem Rasenstücke mit. Diese Rasenstücke werden in verschiedenen Größen und zu Preisen zwischen einem Euro und 1.948 Euro – eine Anspielung auf das Gründungsjahr des Vereins – angeboten.
Die Inserate sind teils humorvoll formuliert. In einem heißt es etwa: „Der Rasen wurde quasi heute beim FC so gut wie gar nicht vom Gegner betreten. Gut gewässert und mit einer professionellen Schere entnommen“. Andere Anpreisungen lauten: „Ein must have“, „Einzigartig und einmalig Top“ oder „Neu und original von den 1. FC Köln Spielern benutzt“. Neben Rasenstücken werden in anderen Anzeigen auch Teile des Tornetzes zum Verkauf angeboten. In einer Anzeige gibt es überdies die Trinkflasche von Torhüter Marvin Schwäbe aus dem Aufstiegsspiel zu kaufen. Auf den Fotos zur Anzeige ist zu sehen, dass die blaue Flasche mit Bildern und Notizen zu möglichen Elfmeterschützen des Gegners beklebt ist.
Zu den Angeboten erklärte eine FC-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur: „Für Fans ist das immer das Schönste der Welt, aber wir kommentieren das nicht weiter.“ Doch was passiert nun mit dem verbliebenen Rasen im Stadion? „Der Rasen ist gesäubert worden. Jetzt wird eine Bestandsaufnahme gemacht und dann ausgebessert und instand gesetzt“, sagte ein Sprecher der Kölner Sportstätten GmbH als Betreiber des Stadions auf dpa-Anfrage. In den nächsten Wochen gebe es im Stadion noch Veranstaltungen außerhalb des Fußballs. Im Sommer werde der Rasen dann für Konzerte komplett entfernt und anschließend ersetzt. Neben Souvenirs vom FC-Aufstieg finden sich auf der Verkaufsplattform indes auch Rasen- und Tornetzstücke aus dem Volksparkstadion, wo der HSV eine Woche zuvor den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht hatte.