„30 bis 40 Millionen“ Der FC ist auch finanziell wieder erstklassig
Der 1. FC Köln schaut am Montagabend mit Interesse auf die Entscheidung in der Relegation. Finanziell macht der Ausgang der Partie keinen Unterschied. Trotzdem wissen die Geißböcke, um was es geht. Wenn am Montagabend die SV Elversberg den 1. FC Heidenheim empfängt, geht es um den letzten Platz in der Bundesliga-Saison 2025/26. Der 1. FC Köln schaut mit Interesse ins Saarland, schließlich wissen die Geißböcke, dass der Sieger dieser Partie in der kommenden Saison zu den Hauptgegnern im Kampf um den Klassenerhalt zählen wird. Immerhin: Der FC muss sich um seinen Platz in einer anderen Tabelle keine Sorgen machen. Die Geißböcke werden als Tabellen-15. in der TV-Tabelle in die Saison gehen, unabhängig vom Ausgang zwischen Elversberg und Heidenheim. Der Sieger wird in der Finanztabelle ebenso hinter dem FC stehen wie der FC St. Pauli und der Hamburger SV.
Wie hoch wird der FC-Etat?
Offen ist hingegen noch, wie viel Geld der FC tatsächlich bekommen wird. Im Gegensatz zu früher setzen sich die Fernseheinnahmen der Bundesliga aus mehr Komponenten zusammen und werden nicht mehr starr verteilt. Werner Wolf sagte jedoch nach dem Aufstieg gegen Kaiserslautern bereits: „Der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga liegt zwischen 30 und 40 Millionen.“ Der FC wird seinen Umsatz also wieder in ähnliche Regionen steigern können wie in der letzten Bundesliga-Saison 2023/24. Damals hatten die Geißböcke einen Umsatz von 159 Millionen Euro verzeichnet bei einem Lizenzspieler-Etat von rund 40 Millionen Euro. Dieser hatte sich in der 2. Liga dann auf rund 24 Millionen Euro reduziert. In der kommenden Saison wird der FC wieder über 40 Millionen Euro ausgeben müssen, um eine Chance auf einen schlagkräftigen Kader zu haben.
HSV mit einem ähnlichen Etat wie der FC
Zum Vergleich: Auch der Hamburger SV soll in der abgelaufenen Saison in der 2. Liga einen Etat von rund 24 Millionen Euro auf die Beine gestellt haben und plant laut Hamburger Medienberichten nun mit einem Etat, der zwischen 45 und 50 Millionen Euro liegen soll. Der FC müsste sich finanziell also strecken, um mit dem HSV mithalten zu können. Darüber hinaus wird in der Bundesliga wohl nur der FC St. Pauli sowie der Relegationssieger auf einem ähnlichen oder geringeren Niveau liegen als der FC. Alle anderen Mannschaften werden deutlich mehr investieren können als die Geißböcke.
Vierstündiges Treffen zwischen Kwasniok und FC-Bossen
Der 1. FC Köln sucht weiterhin nach einem neuen Trainer. Nach exklusiven Sky Sport Informationen hatten sich am vergangenen Freitag Sportdirektor Thomas Kessler und Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff mit Kandidat Lukas Kwasniok getroffen. Das Gespräch ging rund vier Stunden. Der 43-Jährige hatte bereits frühzeitig seinen Sommer-Abschied vom SC Paderborn angekündigt und ist offen für eine neue Herausforderung. Sowohl die Kölner Bosse als auch Kwasniok selbst sind positiv aus dem Treffen herausgekommen. Noch ist aber alles offen, was die Neubesetzung des Effzeh-Trainerpostens angeht.
Doch kommt das noch rechtzeitig? FC macht Downs Vertragsangebot und spricht mit Martel
Der 1. FC Köln bestätigt ein Vertrags-Angebot an Damion Downs und will auch Eric Martel halten. Die Kontrakte der jungen Leistungsträger enden jeweils schon 2026. Mit Tim Lemperle, der sich der TSG Hoffenheim anschließt, und U17-Weltmeister und U19-Meister Justin von der Hitz, der zum 1. FC Nürnberg wechselt, verliert der 1. FC Köln mal wieder zwei Spieler ablösefrei, die er selbst ausgebildet hat und auf die der Aufsteiger in den kommenden Jahren eigentlich setzen wollte. Auch für den schon älteren Dejan Ljubicic (wechselt zu Dinamo Zagreb) sieht der FC keinen Cent. Max Finkgräfe, dessen Vertrag 2026 ausläuft, werden seit geraumer Zeit Abwanderungsgedanken nachgesagt. Aktuell soll Eintracht Frankfurt am 21-Jährigen interessiert sein, während das Werben des VfB Stuttgart um Finkgräfe, der eine komplizierte Saison erlebte, allem Anschein nach nachgelassen hat. Immerhin bekäme der FC im letzten Vertragsjahr noch eine – wenn auch überschaubare – Ablöse für den Linksverteidiger. Beim 1. FC Köln war man aufgrund vieler komplizierter Personalien deshalb zuletzt froh, dass mit Linton Maina immerhin ein bei anderen Vereinen ebenfalls hoch im Kurs stehender Leistungsträger unmittelbar nach dem Aufstieg seinen Verbleib beim FC ankündigt hatte. Der Flügelspieler verlängerte seinen ursprünglich am 30. Juni auslaufenden Vertrag am Geißbockheim.
Doch viel zu oft war der 1. FC Köln in den vergangenen Jahren zu spät dran, wenn es darum ging, mit den Talenten aus dem starken Nachwuchs des Klubs Fakten zu schaffen und die Arbeitspapiere zu verlängern. Es sind offensichtliche Versäumnisse aus der Ära von Sport-Geschäftsführer Christian Keller, der auf bestimmte Prinzipien bestand und zudem zögerte und zauderte, wo konsequentes Handeln angebracht gewesen wäre. Und erneut gibt es Anlass zur Sorge, dass der FC in absehbarer Zeit zwei junge Spieler verlieren könnte, die bereits Leistungsträger sind. Denn auch die Kontrakte von Stürmer Damion Downs (20) und Abräumer Eric Martel (23) laufen bereits in einem Jahr am 30. Juni 2026 aus. Und erst spät geben die Kölner Verantwortlichen Gas, um das Worst-Case-Szenario zu verhindern. Insbesondere Geschäftsführer Philipp Türoff und Sportdirektor Thomas Kessler haben die nächsten Schritte eingeleitet, um Martel und Downs von einem längeren Verbleib am Geißbockheim zu überzeugen. Der FC hat Downs Seite ein konkretes Angebot zur Vertragsverlängerung unterbreitet. Nach Informationen dieser Zeitung hat der Klub dem 20-Jährigen einen ab dem 1. Juli greifenden Vierjahresvertrag zu deutlich verbesserten Konditionen vorgelegt. Von einem Jahresgehalt um 1,5 Millionen Euro für den Angreifer ist die Rede, der in seiner ersten echten Saison bei den Profis in 29 Zweitliga-Einsätzen gleich zehn Saisontore erzielte und fünf Treffer vorbereitete.
Die Downs betreuende Agentur Wasserman wollte sich auf Anfrage dieser Zeitung nicht zur vertraglichen Situation des Profis und zum FC-Angebot äußern. Warum die Kölner allerdings erst jetzt tätig werden und nicht bereits im vergangenen Winter aktiv wurden, erschließt sich keinem in der Branche. Läuft es schlecht, könnte das Angebot zu spät gekommen sein. Denn ab dem 1. Januar 2026 darf Downs Seite Gespräche mit möglichen neuen Klubs aufnehmen, Handlungsdruck gibt es eigentlich nur auf FC-Seite. Begehrlichkeiten bei anderen Klubs hat auch Martel geweckt. Mehr noch: Der Kapitän der U21-Nationalmannschaft hat den wohl größten Markt aller Profis im Kölner Kader. Doch auch sein Vertrag läuft aus. Beim FC-Talk von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ in der vergangenen Woche vermied Martels neuer Berater, der langjährige Bundesliga-Manager Michael Reschke, ein Bekenntnis des Spielers zum Klub. „Bei Eric ist es so, dass er sich voll auf den Aufstieg fokussiert hat. Das hat man in seinen Leistungen auch gesehen“, sagte Reschke. „Jetzt fährt er zur U21, wo er Kapitän ist. Wir setzen uns danach zusammen und geben bis dahin keine Wasserstandsmeldungen ab.“ Das Turnier endet erst und für Deutschland bestenfalls mit dem Finale am 28. Juni.
Zur vertraglichen Situation von Martel und zu dessen Zukunft sagt Türoff: „Eric war auch in der vergangenen Saison eine tragende Säule für uns. Ich kann dem Burschen nur danken, dass er einen ganz wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, die Truppe zusammen- und auch auf Kurs zu halten. Er hat große Verantwortung übernommen. Eric hat sich immer klar positioniert, wie er zum 1. FC Köln steht und sich seine Zukunft vorstellt. Er weiß auch, wie viel Wertschätzung er bei uns genießt. Wenn wir als 1. FC Köln eine Chance haben, den Weg mit Eric weiter zu bestreiten, dann wollen wir diese Chance unbedingt nutzen. Doch jetzt geht er erst einmal in ein großes Turnier.“ Dem aufmerksamen Beobachter war nach dem Saisonfinale gegen Kaiserslautern vielleicht aufgefallen, dass der sonst so cool wirkende Martel von seinen Gefühlen übermannt und in Tränen ausgebrochen war. So mancher deutete diese Emotionen schon als einen sich abzeichnenden Abschied, denn sollte Martel nicht verlängern, könnte der FC ebenfalls nur noch in diesem Sommer eine Ablöse für den Spieler generieren. Türoff gehört nicht zu diesen Deutern: „Ich habe nach dem letzten Saisonspiel keine Abschiedsassoziationen bei ihm wahrgenommen, sondern eher Erleichterung und Freude über das Erreichte. Er hat in der Saison für den FC einen schweren Rucksack getragen, das hat sich nach dem Aufstieg bei ihm entladen.“
Trainersuche und Kaderumbau Kessler hat beim 1. FC Köln alle Hände voll zu tun
Kaum im Amt, schon gefordert: Der neue Sportdirektor Thomas Kessler steht vor wegweisenden Entscheidungen, um den 1. FC Köln schlagkräftig für die Bundesliga aufzustellen. Kessler hat direkt alle Hände voll zu tun. Nachdem der 39-Jährige die sportliche Verantwortung beim 1. FC Köln dauerhaft übertragen bekommen hat, muss er mehrere Baustellen gleichzeitig bearbeiten. Oberste Priorität genießt die Suche nach einem Nachfolger für Trainer Friedhelm Funkel, dessen Rettungsmission am Geißbockheim mit der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga zu Ende gegangen ist. Sobald der neue Mann an der Seitenlinie gefunden ist, gilt es den Umbau des Kaders weiter voranzutreiben. Der Aufsteiger steht vor einem personellen Umbruch, in allen Mannschaftsteilen wird nach Verstärkung gesucht. Die Rundschau gibt einen Überblick über die Aufgaben, die in diesem Sommer anfallen.
Trainer
Der Auswahlprozess ist angelaufen, mit einem Ergebnis dürfte spätestens im Laufe der kommenden Woche zu rechnen sein. Hoch im Kurs steht Lukas Kwasniok, der den SC Paderborn verlässt. Der 43-Jährige hat die Bundesliga als persönliches Ziel ausgerufen. Als weitere Kandidaten werden vor allem Horst Steffen (56/SV Elversberg), Christian Titz (54/1. FC Magdeburg), Christian Eichner (42/Karlsruher SC) und Bo Svensson (45/zuletzt Union Berlin) gehandelt. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Kölner auch mit Trainern beschäftigen, deren Namen noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind. Ein Geheimtipp könnte Danny Röhl sein. Der frühere Assistent von Hansi Flick beim FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft hat sich bei Sheffield Wednesday einen Namen als Cheftrainer erarbeitet. Trotz überschaubarer finanzieller Mittel führte der 36-Jährige den englischen Zweitligisten zweimal in Folge zum Klassenerhalt. Röhl (Vertrag bis 2027 mit Ausstiegsklausel) wird auch bei RB Leipzig gehandelt, soll aber nicht der Favorit der Sachsen sein. Vor kurzem offenbarte der gebürtige Zwickauer im Podcast „kicker meets DAZN“, dass er mit einem Wechsel ins deutsche Oberhaus liebäugelt: „Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich in naher Zukunft gerne auf höchstmöglichem Niveau arbeiten möchte – mit den besten Spielern. Da ist die Bundesliga natürlich ein Thema.“ Röhls Management äußerte sich auf Anfrage der Rundschau zunächst nicht.
Neuzugänge
Um in der Bundesliga bestehen zu können, benötigt der Kader umfangreiche Verstärkung. Ganz oben auf der Einkaufsliste steht mindestens ein Stürmer. Favorit für die Nachfolge von Torjäger Tim Lemperle ist Ragnar Ache (26); die Gespräche mit dem Angreifer des 1. FC Kaiserslautern sind weit fortgeschritten. Für das zentrale Mittelfeld zeigen die Kölner starkes Interesse am schwedischen Nationalspieler Besfort Zeneli (22/IF Elfsborg). Handlungsbedarf besteht außerdem im defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung, hinten rechts sowie im Tor, wo eine neue Nummer zwei und drei benötigt wird. Linksaußen Said El Mala (18 ) ist nach einer rasanten Saison bei Drittligist Viktoria Köln für den Profikader eingeplant.
Vertragsverlängerungen
Mit Eric Martel, Jan Thielmann (beide 23), Max Finkgräfe (21) und Damion Downs (20) laufen im Sommer 2026 gleich vier Arbeitspapiere von Hoffnungsträgern aus. Spannend wird vor allem zu beobachten sein, wie sich Vizekapitän Martel positioniert. Sein neuer Berater, der frühere Bundesliga-Manager Michael Reschke, kündigte an, das Thema nach der im Juni stattfindenden U21-EM anzugehen.
Abgangskandidaten
Sargis Adamyan (32/Jahn Regensburg), Florian Dietz (26/SCR Altach) und Rasmus Carstensen (24/Lech Posen) kehren nach Leihen zurück, spielen in den Planungen des FC aber keine Rolle mehr. Auch Steffen Tigges (26) hat keine Aussicht auf Spielzeit. In allen vier Fällen läuft es wohl auf eine vorzeitige Trennung hinaus. Der lange verletzte Jacob Christensen (23) dürfte es ebenfalls schwer haben. Durch die bereits feststehenden Abgänge von Anthony Racioppi, Philipp Pentke, Mathias Olesen, Dejan Ljubicic, Marvin Obuz, Mark Uth und Tim Lemperle könnten am Ende rund ein Dutzend Spieler den FC verlassen.
Leihspieler
Für Malek El Mala (Viktoria Köln), Chilohem Onuoha (SC Verl) und den vorzeitig aus Regensburg zurückbeorderten Mansour Ouro-Tagba (alle 20) müssen wohl neue Leihmodelle erarbeitet werden. Die drei Sturmtalente sind den Anforderungen der Bundesliga zumindest vorerst noch nicht gewachsen. Auch Jaka Cuber Potocnik (19) wartet noch auf seinen Durchbruch und zählt zu den Leihkandidaten.
Trainer-Kandidat beim FC Elversbergs Steffen zu Gerüchten befragt
Als Trainer der SV Elversberg hat Horst Steffen den historischen Bundesliga-Aufstieg am Montag verpasst, in der letzten Minute der Relegation platzten alle Träume vom großen Saarland-Coup. Aus der Regionalliga hatte Steffen den Klub bis an die Schwelle zur ganz großen Fußball-Welt geführt, wurde dort allerdings dramatisch vom 1. FC Heidenheim abgewiesen. Dass der frühere Bundesliga-Profi von Mönchengladbach die kometenhafte Entwicklung maßgeblich zu verantworten hat, macht ihn alleine schon für andere Teams interessant. Dass Elversberg sich dann aber auch mit attraktivem Fußball und einer klaren Philosophie bis auf die Spitzenränge der 2. Bundesliga geschoben hatte, machte Steffen zu einer ganz heißen Aktie auf dem Trainer-Markt.
Mehrere Vereine sollen Interesse am gebürtigen Krefelder haben, angeblich denkt auch der 1. FC Köln darüber nach, ihn zurück nach NRW zu holen. Da alle sportlichen Pflichten der Saison nach dem Relegations-Rückspiel jetzt erledigt sind, kann Steffen sich nun in aller Ruhe Gedanken um seine Zukunft machen. Wie es darum bestellt ist, wollte Sky-Moderator Erkenbrecher schon vor dem Anpfiff wissen, fragte nach: „Es gibt viele Gerüchte, auch um dich und deine Person. Ist es dein letztes Spiel für Elversberg?“ Steffen wollte sich allerdings nicht in die Karten gucken lassen, sagte ausweichend: „Gerüchte gibt es immer. Ich habe seit Jahren die Frage so beantwortet, dass ich keinen Kommentar abgebe zu irgendwelchen Themen, Vertragsverlängerungen oder sonstige Geschichten – und das ist auch heute so.“ Für Sportdirektor Kessler und andere Klubs bleibt Steffen damit zumindest ein möglicher Kandidat.
Wirklich Favorit beim 1. FC Köln? Kwasniok und Titz sind bei vielen Clubs „heißer Kandidat“
Der FC sucht nach wie vor nach einem neuen Trainer. Und weiterhin gelten Lukas Kwasniok und Christian Titz als aussichtsreiche Kandidaten. Doch eben nicht nur bei den Geißböcken. Der 1. FC Köln erhält Konkurrenz im Buhlen um seine Wunschtrainer. Viel Konkurrenz. Eine gute Woche nach dem Aufstieg in die Bundesliga ist die wohl wichtigste Personalie noch nicht geklärt. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Denn der FC unterzieht sich einem „verantwortlichen Auswahlprozess“, wie Thomas Kessler in der vergangenen Woche sagt. Soll heißen, es gibt auch in der jetzigen Situation eine Art Casting. Vermutlich nicht so Daten gesteuert wie noch in der Vergangenheit. Aktuell ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass Kessler einen Überaschungscoup landen will, wie es Keller mit Schultz Struber vorhatte und bekanntlich zwei Mal mit dem Versuch gescheitert ist.
Im Gegenteil. Seit einigen Tagen werden die gleichen Namen beim FC gehandelt und sie sind allesamt keine Unbekannten. Gegen Lukas Kwasniok, Christian Titz, Horst Steffen und auch Christian Eichner spielte der FC in dieser Saison bekanntlich. Urs Fischer ist durch seine doch erfolgreiche Tätigkeit bei Union ebenfalls ein folgerichtiger Kandidat. Doch allesamt werden auch bei anderen Vereinen gehandelt. Das hat natürlich auch mit der vergangenen Spielzeit zu tun. Inklusive Interimstrainer gab es 19 Trainerwechsel in der aufgrund der Relegation noch laufenden Spielzeit. Mit Funkel und Kwasniok stehen zwei weitere Coachs bereits fest, die ihren Verein verlassen werden, plus vier Interimstrainer, die wohl auch demnächst einen neuen Vorgesetzten eerhalten sollen. Es ist also viel los auf dem Trainermarkt. Und erstaunlich oft fallen dabei die gleichen Namen: Christian Titz und Lukas Kwasnoik etwa.
Und seitdem halten sich in zahlreichen Vereinsumfelden die Gerüchte, wie sehr und wie nah der jeweilige Club doch an einer Verpflichtung der beiden Trainer ist. Auch beim FC sollen beide Trainer hoch im Kurs stehen. Und auf den ersten Blick passt das: Titz will nach seiner Zeit in Magdeburg wieder zurück nach Nordrhein-Westfalen wohl Richtung Meerbusch ziehen, der Coach war schonmal in Köln – wenn auch bei der Viktoria – tätig und der offensive Spielstil passt auch auf den bevorzugten der Geißböcke. Dazu sagt man dem Coach nach, Spieler entwickeln zu können. Kein Wunder, dass der gelernte Betriebswirt von so manchem bereits als „heißer“ Kandidat geadelt wird. Kwasniok wiederum passt ebenfalls von der taktischen Ausrichtung und bringt vielleicht einen Hauch Baumgart mit, der mit seiner Art einst eine Euphorie in Köln entfachte. Auch der 43-Jährige würde wohl passen. Und Kwasniok war am vergangenen Freitag zum Gespräch bei Kessler.
Allerdings ist das nur ein Teil der Wahrheit. Denn die beiden Trainer gelten eben nicht nur beim FC als eben jene „heiße Kandidaten“. Im Umfeld von Hannover 96 ist man sich beispielsweise auch ziemlich sicher, dass Titz einer der drei Top-Kandidaten ist. Aber auch Steven Cherundolo gilt als aussichtsreich. Der FC Schalke 04 soll ebenfalls an Titz und Kwasniok interessiert sein. Mit Zweiterem habe es angeblich auch schon Gespräche gegeben und vielleicht sogar mehr. Dadurch, dass der FC nun mit Urs Fischer in Verbindung gebracht wurde, lässt dies die Fans der Vereine jedenfalls wieder hoffen. Dabei dürfte die Aussicht auf die Bundesliga den FC bei den Umworbenen wieder in die Pole Position bringen. Oder doch nicht? Auch der VfL Wolfsburg soll seine Fühler nach Christian Titz ausgestreckt haben. Auch bei Werder Bremen sollen neben Horst Steffen und Marco Rose noch zwei weitere Trainer recht gute Karten haben: Lukas Kwasniok und Christian Titz.
Kessler verrät Das muss der neue FC-Coach mitbringen
Die Suche nach einem neuen Cheftrainer beim Aufsteiger 1. FC Köln läuft auf Hochtouren. Thomas Kessler hat nun das Anforderungsprofil beschrieben, welches der neue Linienchef des Effzeh mitbringen muss. Kessler stellte im Gespräch mit der "Bild" klar, sich bei der Entscheidungsfindung nicht zu sehr von außen treiben lassen zu wollen. "Es gibt keine Deadline. Ich werde ganz in Ruhe Gespräche führen, mir meine Gedanken machen und mich dann für einen Trainer entscheiden, der in meinen Augen am besten zum FC und unserem Standort passt", stellte er klar. Für den Ur-Kölner ist es das erste Mal seit seinem Amtsantritt, dass er einen Cheftrainer für die erste Liga hauptverantwortlich auswählen wird. Mit entsprechendem Verantwortungsbewusstsein will der ehemalige Keeper diese Aufgabe meistern.
Neuer FC-Trainer "muss eine gewisse Offenheit haben"
"Wir suchen einen Trainer, der mit klaren Prinzipien Fußball nach vorne spielen lässt. Er sollte dennoch anpassungsfähig sein, weil wir uns in der Bundesliga schon auf den jeweiligen Gegner einstellen müssen. Es wird viele Spiele geben, da werden wir auch tiefer stehen oder über Umschalt-Fußball agieren müssen", so Kessler über die Anforderungen, die im sportlichen Bereich von großer Wichtigkeit sind. Aber auch im Bereich der Soft Skills hat der Sportdirektor des FC klare Vorstellungen: "Die menschliche Komponente ist wichtig, gerade hier in Köln. Er muss sicher eine gewisse Offenheit gegenüber den Menschen hier haben und im Spielstil flexibel sein. Da geht es gar nicht so ums System, eher um die Spielidee, die Art und Weise, wie wir spielen wollen."
(R)Ache-Akt für Funkel-Aus? Transfer von Wunschstürmer Ache auf der Kippe
Mitte Mai wurde von ganz „konkreten Transferverhandlungen“ gesprochen. Der 1. FC Köln war fest entschlossen, Ragnar Ache (26) vom 1. FC Kaiserslautern zu verpflichten. Mit 18 Toren und einer Vorlage in 30 Zweitligaspielen zählte Ache zu den besten Offensivprofis der abgelaufenen Zweitliga-Saison. Köln wäre demnach auch bereit, die knapp fünf Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Ache sollte Tim Lemperle (23, bald Hoffenheim) ersetzen und den FC mit seinen Treffern in der Bundesliga halten. Doch nach dem Aufstieg gibt es nun Gerüchte, dass der Wechsel nach Köln doch nicht zustande kommen wird. Insider munkeln: Wenn Friedhelm Funkel Trainer beim FC geblieben wäre, hätte man Ache in den vergangenen Tagen am Geißbockheim schon als fix vermelden können. Funkel wird nämlich von der gleichen Berater-Agentur wie Ache betreut, „Sports 360 GmbH“ von Volker Struth und Sascha Breese.
Der FC sucht mit seinem Sportdirektor Thomas Kessler nach dem Aufstieg jedoch in einem professionellen Auswahlverfahren einen neuen Coach. An diesem Verfahren wollte Funkel nicht teilnehmen. Angeblich soll die Agentur über den Umgang mit Funkel nicht begeistert gewesen sein – hakt es deshalb nun beim Ache-Wechsel? Beim FC gibt es mehrere Stimmen. Einige meinen, dass Struth nun einen Ache-Wechsel zum FC kritisch sehen könnte, andere meinen, dass die Zusammenarbeit mit der Agentur problemlos weiterlaufe. Die Agentur war nicht erreichbar. Fakt ist, dass eine Einigung mit Köln noch nicht erzielt wurde. Stattdessen rückt die Konkurrenz in den Vordergrund. Ache soll laut anderer Medienberichte Angebote aus England und Italien vorliegen haben. Auch Union Berlin und deren Trainer Steffen Baumgart mischen wieder mit bei Ache. Die Eisernen wollten Ache schon im letzten Sommer und auch im Winter verpflichten. Ob Köln doch noch den Zuschlag erhält, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Potocnik „ist so weit, dass er die nächsten Schritte gehen kann“
Jaka Cuber Potocnik hat es nicht leicht gehabt in den letzten Jahren. Sein Name ist untrennbar mit der Transfersperre des 1. FC Köln verbunden, wobei er von allen Beteiligten am wenigsten dafür konnte. Wie geht es weiter mit ihm? In der vergangenen Saison kam das Sturmtalent zu einem 15-Minuten-Einsatz in der 2. Liga (beim 4:4 gegen Karlsruhe). Er trainierte oft bei den Profis mit, für mehr Spielzeit reichte es aber nicht. Ab Februar 2025 war Potocnik dann nur noch bei der Regionalliga-Mannschaft des FC. Marco Höger, neuer Kaderplaner der Kölner U21, sprachüber die Situation von Potocnik: „Für Jaka war es wichtig, dass er auch im Training ein fester Bestandteil der U21 sein konnte, da hatte er ein sportliches Zuhause. Es hat ihm zuvor nicht gutgetan, immer hin und her zu pendeln. Das ist auch menschlich, die Jungs verarbeiten sowas immer unterschiedlich im Kopf und das ist dann nicht immer einfach. Der Junge hat auch viel abbekommen – die Transfersperre wurde zur Causa Potocnik. Das macht etwas mit einem so jungen Menschen.“
Ab Februar machte Potocnik dann in 13 Regionalligaspielen sieben Tore für den FC. Höger glaubt, dass der Plan aufgegangen ist: „Es war wichtig, dass er zur Ruhe kommt. Er ist dann auch immer leistungsstärker geworden bei uns in der U21. Für Talente ist es immer wichtig, Spielzeit zu bekommen, auch in der Regionalliga. Da spielt man gegen Rödinghausen oder Fortuna Köln, da muss man sich gegen gestandene Männer erstmal gegen durchsetzen, egal wie hoch man veranlagt ist. Und ich glaube, das war wichtig für ihn.“ Was ist jetzt der Plan mit Potocnik beim 1. FC Köln? Der Klub will das Sturm-Talent am liebsten verleihen. Schon zur Winterpause gab es ähnliche Gedanken, da spielte die Potocnik-Seite aber nicht mit. Höger sagt: „Was jetzt im Sommer passiert, das wird man sehen. Das kommt natürlich auch darauf an, wer Cheftrainer wird und wie mit den Jungs geplant wird. Aber grundsätzlich glaube ich, ist Jaka vom Kopf her so weit und so stabil, dass er die nächsten Schritte gehen kann. Ob hier oder woanders per Leihe.“
Erster Sommer-Zugang Ragnar Ache wechselt zum 1. FC Köln
Der 1. FC Köln hat einen Nachfolger für Tim Lemperle gefunden und Ragnar Aache vom 1. FC Kaiserslautern verpflichtet. Der 1. FC Köln hat seinen ersten Sommer-Zugang unter Dach und Fach gebracht. Nach Rundschau-Informationen hat sich der Bundesliga-Aufsteiger die Dienste von Ragnar Ache gesichert. Der Torjäger kommt vom 1. FC Kaiserslautern und ersetzt Tim Lemperle, der zur TSG Hoffenheim wechselt. Mit einer Vollzugsmeldung ist noch am Dienstagabend zu rechnen. Ache unterschrieb in Köln einen Vertrag bis 2029. Mit 18 Toren und einer Vorlage in 30 Zweitligaspielen zählte Ache zu den besten Offensivprofis der abgelaufenen Zweitliga-Saison. Köln war auch bereit, die knapp fünf Millionen Euro Ablöse an Kaiserslautern zu zahlen, wo der Angreifer noch einen Vertrag bis 2026 besaß.
Sportdirektor Thomas Kessler sagt: „Schon in den ersten Gesprächen mit Ragnar hatte ich das Gefühl, dass er sportlich wie menschlich sehr gut zum 1. FC Köln passt. Er ist nicht nur ein richtig guter Stürmer, sondern auch ein Typ, der sich schnell in unsere Mannschaft integrieren wird und unsere Offensive mit seiner Qualität in der Spitze verbessert. Für unsere Kaderplanung war die Besetzung dieser Position ein zentrales Ziel – umso mehr freue ich mich, dass wir den Transfer nun erfolgreich abschließen konnten.“ Der Stürmer selber freut sich auf Köln: „Als der Anruf vom 1. FC Köln kam, dachte ich einfach nur: Geil! Jetzt freue ich mich wirklich sehr, dass mein Wechsel nach Köln geklappt hat und kann es kaum erwarten, hier im Rhein-Energie-Stadion aufzulaufen. Bei meinem letzten Spiel für Kaiserslautern durfte ich bereits diese unglaubliche Stimmung der Kölner Fans erleben, jetzt will ich hier für den FC auf dem Platz stehen – und hoffentlich oft meinen Torjubel zeigen.“
Der 1. FC Köln auf Trainersuche Mit Steffen ist der erste Topkandidat raus
Der erste Neuzugang ist eingetütet, doch die aktuell größte Baustelle noch offen. Die Kölner brauchen einen neuen Coach. Doch es gibt Entwicklungen bei der Trainersuche beim 1. FC Köln. Nach der Verpflichtung von Stürmer Ragnar Ache richtet sich der Fokus wieder auf die Trainersuche. Denn die ist ganz sicher nicht weniger wichtig. Wie groß der Kandidatenkreis am Ende des Tages ist, werden wohl nur die Verantwortlichen bei den Geißböcken wissen. Der Kreis der gehandelten Favoriten lichtet sich. Noch am Montagabend machte das Gerücht die Runde, der FC wäre an einer Doppellösung aus Elversberg interessiert. Neben Horst Steffen solle es auch ein Interesse an Sportdirektor Nils-Ole Book geben. Beide Personalien sind aber aus unterschiedlichen Gründen sehr unwahrscheinlich. Der FC hat gerade erst mit Thomas Kessler den Sportdirketor gefunden, wenn Book kommen sollte, dann in anderer Funktion. Doch, ob die Kölner beispielsweise einen zusätzlichen Kaderplaner oder einen neuen Leiter der Lizenzspielabteilung verpflichten wollen, ist angesichts der offenen Zukunft in den Führungsgremien aktuell zumindest unwahrscheinlich.
Trainer Steffen verabschiedet sich aus dem Kandidatenkreis, weil Werder Bremen lockt. Wie unter anderem die „Bild“ berichtet hat der bisherige Trainer der SV Elversberg bei den Nordlichtern bereits zugesagt. Steffen beerbt also mit großer Wahrscheinlichkeit Ole Werner und spielt keine Rolle mehr. Von den Top-Kandidaten bleiben beim FC also noch Lukas Kwasniok, mit dem es in der vergangenen Woche ein langes Gespräch gegeben haben soll sowie Christian Titz. Beide stehen aber wie berichtet auch auf anderen Wunschzetteln. Unter anderem sollen der FC Schalke 04, Hannover 96 und der VfL Wolfsburg grundsätzlich in der Verlosung mitspielen. Zuletzt wurden auch eher unwahrscheinliche Namen in den Ring geworden. Sandro Wagner beispielsweise, der aber wie erwartet dem FC Augsburg zugesagt hat. Die vermeintliche Spur zu Christian Eichner war wie berichtet nie eine sonderlich heiße. Der ehemalige Spieler der Kölner hatte erst vor wenigen Monaten seinen Vertrag beim KSC verlängert und sich noch vor wenigen Wochen positiv zu dem Vertrauensverhältnis in der kontinuierlichen Arbeit bei den Badenern geäußert. Spannend dürfte sein, ob es durch die entlassenen Trainer bald schon neue Kandidaten gibt.
Nach dem Ache-Transfer „Es gibt keine Position ohne Bedarf“
Mit Ragnar Ache hat der 1. FC Köln seinen ersten Transfer des Sommers getätigt. Thomas Kessler aber hat noch zahlreiche weitere Baustellen. Dem FC steht ein Sommer mit vielen Transferbewegungen bevor. Sieben Abgänge stehen beim 1. FC Köln nach dieser Saison bereits fest. Ein Dutzend weitere Spieler könnten die Geißböcke im Laufe des Sommers noch verlassen. Aktuell umfasst das Gerüst der Geißböcke nicht einmal 20 Spieler inklusive Torhüter. Als ideale Größe für eine Saison werden 23 bis 25 Feldspieler plus Torhüter angesehen. Friedhelm Funkel hatte am vergangenen Mittwoch erklärt, der FC bräuchte auf jeden Fall „vier bis sechs Spieler“ in der Leistungsspitze. Damit dürfte der Ex-Trainer der Geißböcke aber noch sehr konservativ geplant haben. Das ließ auch Sportdirektor Thomas Kessler durchklingen. Der 39-Jährige sagte dem Express: „Wir schauen uns in jeder Positionsgruppe um und haben Ideen. Es gibt keine Position ohne Handlungsbedarf.“ Umgekehrt heißt das: Der FC muss nicht nur in allen Mannschaftsteilen nachlegen, sondern auch jeder einzelnen Position. Auch im Sturmzentrum, wo nur Downs und Rondic bleiben sollen, während alle anderen Stürmer entweder dauerhaft (Tigges, Dietz, Adamyan) oder auf Leihbasis (Potocnik, Ouro-Tagba) gehen sollen. Ache ist der dritte Stürmer, was aber noch immer zu wenig für eine lange Bundesliga-Saison sein dürfte.
Es könnte also sehr wohl noch ein weiterer Angreifer kommen. Und darüber hinaus? Wohl keine elf Spieler, aber mindestens auf folgenden Positionen: Torhüter, Rechtsverteidiger, Innenverteidiger, Sechser, Achter und Offensiver Flügel. Sechs weitere Neuzugänge werden intern beim FC als das Minimum definiert. Weitere Positionen könnten sich öffnen, sollte einer der wichtigen Spieler nicht verlängern, deren Verträge 2026 auslaufen. Dazu zählen unter anderem Finkgräfe, Martel und Downs. Darüber hinaus hat der FC aktuell außer Waldschmidt keinen weiteren Zehner im Kader. Festlegen will sich Kessler freilich nicht. „Eine Zahl zu nennen, wäre als Verantwortlicher zum jetzigen Zeitpunkt unseriös“, sagte der Sportdirektor. Vom verfügbaren, nicht näher bekannten Budget (Spekulationen von zwölf Millionen Euro sind nicht bestätigt) ist durch Ache nun ein erster Millionenbetrag abgeflossen. Kessler deutete für die weiteren Transfers eine mögliche Abkehr von der Politik seines Vorgängers ab. Christian Keller hatte, wenn möglich, Leihgeschäfte vermieden. Nun sucht Kessler auch nach Spielern, für die der FC „in der ein oder anderen Situation mal in ein höheres Regal greifen“ würde. Auch, weil der FC bereit ist, „mit einer Leihe und einer Kaufoption zu arbeiten“. Es wird also ein spannender Transfersommer für den 1. FC Köln – mit zahlreichen Kaderbewegungen in die eine und andere Richtung.
Suche spitzt sich zu Kwasniok ist Top-Kandidat als neuer FC-Coach
Seit vergangenem Freitag ist klar, dass Friedhelm Funkel nicht als Trainer des 1. FC Köln weitermacht. Nun verdichten sich die Hinweise darauf, dass in der kommenden Saison Lukas Kwasniok an der Seitenlinie steht. Nach dem letzten Saisonspiel ließ Lukas Kwasniok alles offen. "Mir fällt es aktuell extrem schwer, mich mit einer potenziellen Aufgabe zu identifizieren", sagte der Trainer des SC Paderborn auf seiner letzten Pressekonferenz in Diensten der Ostwestfalen. Kwasniok hatte bereits Mitte April kommuniziert, seinen bis 2026 gültigen Vertrag an der Pader nicht zu verlängern und den SCP verlassen zu wollen. Nun jedoch deutet alles darauf hin, dass er kommende Saison in der Bundesliga coachen wird. Kwasniok, der ohnehin zum Kreis der Verdächtigen auf ein Engagement beim 1. FC Köln gehört, ist nach kicker-Informationen inzwischen der heißeste Kandidat für die Nachfolge von Trainer Friedhelm Funkel. Eine Einigung zwischen Trainer und Klub könnte dann noch in dieser Woche offiziell werden.
Im Saisonendspurt hatte sich der FC zuletzt von Trainer Struber und Sport-Geschäftsführer Keller getrennt. Friedhelm Funkel führte die Geißböcke anschließend zum Aufstieg in die Bundesliga, Thomas Kessler stieg vom Leiter Lizenzspieler zum Sportdirektor auf und verantwortet seitdem die Trainersuche des Bundesliga-Aufsteigers. Der 43 Jahre alte Kwasniok arbeitete seit Sommer 2021 beim SCP. Zuvor war er unter anderem in Karlsruhe, Jena und Saarbrücken tätig. Mit dem FCS stieß er 2019/20 ins Halbfinale des DFB-Pokals vor und wurde Meister der Regionalliga Südwest. Mit Paderborn mischte er in der abgelaufenen Saison bis zuletzt im Aufstiegsrennen mit und wurde schließlich Vierter. Er wäre bereits der zweite Coach in der jüngeren Vergangenheit, der den Schritt aus Paderborn nach Köln geht: Steffen Baumgart nahm damals denselben Weg und führte den FC schließlich sogar bis aufs europäische Parkett. Nun könnte auch Kwasniok nach Köln kommen - und erstmals in der Bundesliga an der Seitenlinie stehen.
Lukas Kwasniok jetzt Trainer-Favorit beim FC Ablöse von 1,5 Mio. Euro wäre fällig
Der ehemalige Paderborner Coach ist jetzt der Favorit beim FC. Seine Unterschrift steht unmittelbar bevor. Der 1. FC Köln hat für die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga offenbar einen Favoriten für den Trainerposten ausgemacht. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll es sich dabei um den ehemaligen Paderborn-Coach Lukas Kwasniok handeln. Auch der Express und die „Sport Bild“ bestätigen dies. Kwasniok hatte sich nach einem Bericht von „Sky“ bereits mit Kölns Sportdirektor Thomas Kessler zu einem rund vierstündigen Gespräch getroffen. Nach Informationen dieser Zeitung soll ein weiteres Gespräch folgen, womit derzeit vieles auf eine mögliche Verpflichtung hindeutet. Denn offenbar soll der 43-Jährige die FC-Führung überzeugt haben. Sogar eine schnelle Entscheidung noch in dieser Woche scheint möglich, da der FC dem Vernehmen nach bislang mit keinem anderen Trainer einen derart intensiven Austausch hatte.
Kwasniok liegt damit aktuell klar vor den zuletzt ebenfalls gehandelten Trainer-Kandidaten wie Urs Fischer, Christian Eichner (KSC) und Magdeburgs Trainer Christian Titz, der auch beim FC Schalke 04 im Gespräch sein soll. Mit der Seite von Eichner soll es derweil noch gar keinen engeren Austausch gegeben haben. Klar ist: Der 43-Jährige wird den SC Paderborn definitiv verlassen, ließ sich auf eigenen Wunsch freistellen. Das bedeutet aber auch, dass bei einer Verpflichtung eine Ablöse gezahlt werden muss. Spekuliert wird über eine Summe in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Die Kölner waren mit ihrem Zwei-Spiele-Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel nach Saisonende nicht zusammengekommen. Der 71-Jährige hatte von sich aus ein weiteres Engagement abgesagt, obwohl er sein Interesse deutlich hervorgehoben hatte.
Welche Rolle die Spielidee bei der Trainersuche wirklich spielt
Der 1. FC Köln hat sich in den vergangenen Jahren eine einheitliche Spielidee gegeben. Doch bei der Trainersuche für die Bundesliga stößt dieses Konstrukt an seine Grenzen.
Es war die große Diskussion beim 1. FC Köln im Herbst 2024. Als Gerhard Struber nach zehn Spieltagen von einer Vierer- auf eine Dreierkette umstellte, kehrte zwar der Erfolg zum FC zurück. Doch der Österreicher verstieß damit eigentlich gegen die Spielidee der Geißböcke. Oder tat er das doch nicht?
Die Verantwortlichen waren bemüht, der Diskussion die Schärfe zu nehmen. Immerhin hatte Ex-Sportchef Christian Keller die Spielidee zusammen mit Matthias Borst (Koordinator Fußballausbildung) und dem heutigen Sportdirektor Thomas Kessler sowie mit zahlreichen Trainern aus dem Profi- und Nachwuchsbereich erarbeitet. Und dabei war eigentlich auch herausgekommen, dass eine Dreierkette nicht zur Spielidee passte. Xabi Alonso wäre durchs Raster gefallen
Was nicht passte, wurde im Herbst 2024 aber passend gemacht. Struber durfte nicht nur die Dreierkette spielen, sondern auch diverse Prinzipien anpassen. Das Pressing wurde verändert, das Anlaufverhalten, der Spielaufbau. Weniger die Veränderung der Grundformation löste den Konflikt mit der Spielidee aus als das deutlich veränderte Auftreten und deutlich weniger aktive Fußballspiel. Dennoch: Der FC siegte wieder, alle waren zufrieden.
Doch wie geht es nun im Sommer 2025 weiter? Auffällig bei der Trainersuche in den vergangenen zwei Wochen: Zahlreiche der gehandelten Namen favorisieren eben jene Dreierkette in der Defensive – darunter Lukas Kwasniok, Christian Titz und Urs Fischer. Dass diese Trainer nicht aus dem Raster gefallen sind, zeigt: Der FC hat seine Leitlinien intern angepasst. Ein prominentes Beispiel zeigt, dass dies auch durchaus wertvoll gewesen sein könnte, denn andernfalls wäre auch ein gewisser Xabi Alonso durch das Kölner Raster gefallen. Der Spanier ließ bei Bayer Leverkusen nicht ganz erfolglos mit Dreierkette spielen. Unterschied zwischen Nachwuchs und Profis
Beim FC hält in Sachen Spielidee und Trainersuche also ein gewisser Pragmatismus Einzug. Die Grundformation soll nach GEISSBLOG-Informationen zumindest bei den Profis kein Kriterium in der Spielidee mehr sein. Im Nachwuchs gelten dagegen alle Prinzipien der Spielidee weiterhin als gesetzt, inklusive eines 4-3-3 als Basis. Der Hintergedanke: Die Talente werden durch einen einheitlichen Ansatz durch die U-Mannschaften geführt und wissen von Jahrgang zu Jahrgang, was von ihnen erwartet wird.
Im Profibereich dann soll alles flexibler gehandhabt werden. Was bleiben soll: das aktive Spiel mit dem Ball, ein strukturiertes Spiel nach vorne ohne viele lange Bälle sowie ein aggressives Pressing und Gegenpressing verbunden mit einer hohen Laufintensität. Auch deshalb dürfte wohl die Wahl auf den Trainer-Favoriten Kwasniok gefallen sein (der GEISSBLOG berichtete). Ob jedoch die Defensive mit drei oder vier zentralen Spielern agiert, nur eine Sechs oder eine Doppelsechs aufgeboten wird oder der Angriff mit einem oder zwei Stürmern besetzt wird, soll keine Rolle mehr spielen. In-Game-Coaching als Kriterium
Darüber hinaus wurde beim FC für den nächsten Trainer ein weiteres Kriterium definiert: das In-Game-Coaching, also die Qualität während eines Spiels auf die Mannschaft einzuwirken und nötige Veränderungen schnell zu erkennen und umzusetzen. Eine Schwäche, die schon früh bei Struber ausgemacht worden war. Der nächste FC-Trainer soll während der Partien wieder mehr Einfluss von außen nehmen – und auch das gilt als eine von Kwasnioks Stärken.
Kapitän Hübers hat Trainerwunsch, lässt eigene FC-Zukunft aber offen
Timo Hübers weilt im Urlaubt. Der Kapitän des 1. FC Köln hat sich nach dem Kurztrip der Mannschaft nach Mallorca mit seiner Familie zurückgezogen. Dass er zum FC zurückkehrt, galt eigentlich als sicher. Doch Hübers lässt seine Zukunft offen.
Noch steht nicht final fest, wer der Trainer des 1. FC Köln in der Bundesliga-Saison 2025/26 sein wird. Vieles deutet auf Lukas Kwasniok hin, und sollte der 43-Jährige tatsächlich den FC übernehmen, hätte er in Timo Hübers offenbar einen Fürsprecher. Denn der Kapitän der Geißböcke hat in einem Podcast seinen Trainerwunsch geäußert.
„Am liebsten einen, der mutig ist, der sich nicht den großen Namen in der 1. Liga kampflos ergibt“, sagte Hübers bei kicker meets DAZN. „Meine Erfahrung ist, immer dann, wenn man mutig mitgespielt hat, kann das im Einzelfall zwar auch mal voll nach hinten losgehen, aber auf Strecke ist das der bessere Ansatz, als sich hinten einzuigeln und nur zu schauen, Schadensbegrenzung zu betreiben.“ Hübers weiß: „Es ist mein letztes Vertragsjahr“
Klare Worte also von Hübers, sodass die Überlegungen der Kölner Verantwortlichen, lieber einen Trainer wie Kwasniok als einen Trainer wie Urs Fischer zu holen, auf Vorfreude beim 28-Jährigen treffen dürfen. Hübers wird Anfang Juli zum Trainingsauftakt am Geißbockheim zurückerwartet. Das sagte Hübers auch selbst.
„Davon gehe ich im Moment auch stark aus. Die Zeichen sehen auf jeden Fall danach aus“, sagte Hübers. Doch der 28-Jährige, der schon im vergangenen Sommer die Geißböcke nach dem Abstieg gerne verlassen hätte, schob hinterher: „Ich fühle mich wohl in Köln, bin aber kein Freund von Lippenbekenntnissen. Ich weiß, es ist mein letztes Vertragsjahr.“ Tatsächlich läuft Hübers Kontrakt 2026 aus, sodass der FC nur noch in diesem Sommer eine Ablöse für Hübers generieren könnte.
Im Fußball kann man das nicht so planen. Da muss man Transferperiode für Transferperiode abwarten. Timo Hübers
Dessen ist sich auch der Innenverteidiger bewusst. „Vielleicht hat ja auch der Verein ein Interesse daran zu sagen, wir wollen dich zu Geld machen. Das glaube ich zwar nicht, aber es bringt jetzt nichts. Ich gucke, wie es kommt.“ Hübers lässt für seine Zukunft also eine Hintertür offen. 2024 hatte er zunächst mit mehreren Clubs aus dem Ausland verhandelt, am Ende aber keine Einigung erzielt. So blieb er beim FC und wurde am Ende sogar Kapitän.
Dass der Wunsch, ins Ausland zu wechseln, aber noch nicht vom Tisch ist, machte Hübers deutlich – und deutete dabei an, dass die nächste Saison sogar mit großer Wahrscheinlichkeit seine letzte in Köln sein dürfte. „Es steht ganz stark auf meiner Agenda, im Ausland zu leben und im Idealfall zu spielen. Am liebsten noch, solange meine Freundin und ich noch keine Familie und Kinder haben, weil man es dann doch in volleren Zügen genießen und alles aufsaugen kann“, sagte Hübers.
Und weiter: „Ich habe nichts Spezielles im Sinn, kann mir vieles vorstellen, im Idealfall mit einer reizvollen sportlichen Aufgabe. Das kann in Europa oder außerhalb von Europa sein, da bin ich ganz offen. Wann auch immer. Im Fußball kann man das nicht so planen. Da muss man Transferperiode für Transferperiode abwarten.“ Und so könnte sogar dieser Sommer noch einmal spannend für Hübers und den FC werden.
Immerhin will der FC in der Abwehr nachlegen, Hübers hat keine überzeugende Saison gespielt und könnte sich, je nach Eindrücken des neuen Trainers, im Falle weiterer Transfers in der Defensive sogar auf der Bank wiederfinden. Dann wäre es womöglich für alle Seiten sinnvoll, nach einer Lösung noch in diesem Sommer zu suchen. Zuletzt war Jordan Torunarigha ins Kölner Visier gerückt, aber auch um den Darmstädter Clemens Riedel gab es bereits erste Gerüchte.
Lukas Kwasniok steht bei den Verantwortlichen des Bundesliga-Aufsteigers weiter hoch im Kurs. Offenbar werden aber noch Gespräche mit anderen Kandidaten geführt. Die Trainersuche des 1. FC Köln steht deshalb noch nicht vor dem Abschluss. Wie am Donnerstag aus dem Geißbockheim zu hören war, ist in dieser Woche wohl eher nicht mehr mit einer Entscheidung zu rechnen. Dies wiederum spricht dafür, dass der Bundesliga-Aufsteiger neben dem hochgehandelten Kwasniok noch mit mindestens einem weiteren Kandidaten Gespräche führt. Wie von der Rundschau bereits berichtet, hat der FC zu Wochenbeginn Kontakt zu Kwasniok aufgenommen. Der 43-Jährige und Zweitligist SC Paderborn gehen ab Sommer getrennte Wege. Kwasnioks zukünftiger Club müsste allerdings eine Ablöse zahlen, da der noch bis 2026 gültige Vertrag des Trainers lediglich ruht.
Miron Muslic soll beim FC keine große Rolle gespielt haben
Zu den in der Öffentlichkeit ebenfalls gehandelten Christian Eichner (Karlsruher SC) und Christian Titz (1. FC Magdeburg) gibt es nach Informationen dieser Zeitung keinen Kontakt. Horst Steffen (SV Elversberg), der beim SV Werder Bremen übernimmt, ist ebenfalls aus dem Rennen. Das Management von Bo Svensson (zuletzt 1. FC Union Berlin) äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Der von Transfer-Experte Fabrizio Romano ins Spiel gebrachte Miron Muslic (42) soll in den Überlegungen von FC-Sportdirektor Thomas Kessler unterdessen keine allzu große Rolle gespielt haben. Der Österreicher mit bosnischen Wurzeln steht nach dem Abstieg mit dem englischen Zweitligisten Plymouth Argyle vor einem Wechsel zum Zweitligisten FC Schalke 04.
Frankfurt kämpft um Neuzugang vom Effzeh Finkgräfe will aber wohl lieber nach Hoffenheim
Max Finkgräfe, der talentierte Linksverteidiger des 1. FC Köln, sorgt derzeit für Aufsehen auf dem Transfermarkt. Der 21-Jährige hat seinem Verein offenbar bereits signalisiert, dass er seinen bis 2026 laufenden Vertrag nicht verlängern möchte. Der Grund hierfür sind die begrenzten Einsatzzeiten und die mangelnde Perspektive im Verein. In der vergangenen Saison kam Finkgräfe nur auf 14 Einsätze in der 2. Bundesliga, was seine Wechselabsichten verstärkt haben dürfte. Der neue Sportdirektor des 1. FC Köln, Thomas Kessler, bemühte sich intensiv, den jungen Spieler zu halten. Kessler erklärte gegenüber dem Kölner Express: „Ich habe ihm gesagt, dass ich mit ihm sehr gerne zusammen weiterarbeiten würde. Aber es ist das eine, jemandem einen Weg aufzuzeigen und die Gespräche anzubieten – auf der anderen Seite muss dann natürlich auch die Bereitschaft des Spielers da sein.“ Trotz dieser Bemühungen scheint der Abschied von Finkgräfe aus Köln nicht mehr abzuwenden zu sein.
Eintracht Frankfurt hat großes Interesse an einer Verpflichtung von Max Finkgräfe. Der Klub könnte dem jungen Linksverteidiger die Aussicht auf Champions-League-Fußball bieten, was für Finkgräfe eine attraktive Perspektive darstellt. Trotz einer gut besetzten Linksverteidiger-Position ist Frankfurt bereit, um den talentierten Spieler zu kämpfen. Zieht Finkgräfe Hoffenheim der SGE vor? Neben Frankfurt haben auch andere Bundesliga-Klubs ein Auge auf Finkgräfe geworfen. Insbesondere die TSG Hoffenheim gilt als Favorit für einen Wechsel. Dort könnte Finkgräfe auf den ehemaligen Kölner Tim Lemperle treffen, was eine Wiedervereinigung ermöglichen würde. Zudem bietet Hoffenheim die Chance auf mehr Spielzeit, die für Finkgräfe ein entscheidender Faktor bei seiner Entscheidung ist.
Für Max Finkgräfe sind die kommenden Wochen entscheidend, um seine Zukunft zu klären. Die Faktoren Spielzeit, sportliche Perspektive und die Möglichkeit, auf europäischer Bühne zu spielen, werden dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Tendenz geht derzeit zu einem Abschied aus Köln, doch der Ausgang der Verhandlungen bleibt offen. Welcher Verein letztendlich das Rennen um Finkgräfes Unterschrift gewinnen wird, bleibt abzuwarten.
Trainer-Karussell dreht sich Fürth mit Interesse an Kwasniok
Das Trainer-Karussell in der 1. und 2. Bundesliga nimmt langsam aber sicher immer mehr Fahrt auf. Am Donnerstag hat auch Werder Bremen Nägel mit Köpfen gemacht und Horst Steffen als neuen Coach vorgestellt. Der 1. FC Köln befindet sich währenddessen weiterhin auf der Suche. Sportdirektor Thomas Kessler führt aktuell mehrere Gespräche mit potenziellen Kandidaten – die wohl heißeste Aktie dabei: Lukas Kwasniok. Der 43-Jährige trainierte bis zuletzt den SC Paderborn und sucht für die kommende Spielzeit nach einer neuen Herausforderung. Laut einem Bericht der „Bild“ hat deswegen aber nicht nur der FC bei dem Coach angeklopft. Demnach soll auch Greuther Fürth konkretes Interesse gehabt haben. Die Verantwortlichen wollten Kwasniok von der Aufgabe bei der Spielvereinigung überzeugen. Nach einer Zittersaison – in der man bis zuletzt gegen den Abstieg spielte – steht beim Kleeblatt ein großer Umbruch an. Doch Kwasniok will höher hinaus und soll deswegen abgesagt haben.
Stattdessen hat man in Fürth Retter-Coach Thomas Kleine zur Dauerlösung gemacht. An den letzten beiden Spieltagen holte der 47-Jährige vier wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt und sorgte mit dem 3:2-Sieg am letzten Spieltag gegen den HSV zusätzlich auch für die Meisterschaft der Geißböcke. Jetzt darf er auch in der kommenden Spielzeit auf der Trainerbank sitzen. Kleine war vor seinem Engagement hauptsächlich als Co-Trainer aktiv und assistierte beispielsweise FC-Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel in Düsseldorf. Bei der Fortuna stand der Coach gemeinsam mit dem 71-Jährigen in 84 Spielen an der Seitenlinie. Auch mit Kölns U19-Trainer Stefan Ruthenbeck arbeitete Kleine schon zusammen. Kwasniok hingegen will erstmals in seiner Karriere in der Bundesliga arbeiten. Es soll noch in dieser Woche ein zweites Treffen zwischen den FC-Verantwortlichen und dem Trainer stattfinden. Mit einer finalen Entscheidung ist aber voraussichtlich erst Anfang nächster Woche zu rechnen.
Kesslers Suche vor Abschluss Kölner Trainerliste ist geschlossen
Die Trainersuche beim 1. FC Köln geht auf die Zielgerade. Zwar wird es in dieser Woche keine Vollzugsmeldung aus dem Geißbockheim mehr geben. Doch nach dem Wochenende könnte der Bundesliga-Rückkehrer bald einen neuen Coach präsentieren. Zuletzt verdichteten sich die Hinweise darauf, dass Lukas Kwasniok der aussichtsreichste Kandidat ist. Der 43-Jährige steht seit vergangener Woche mit FC-Sportchef Thomas Kessler im Austausch, unter anderem gab es ein mehrstündiges Gespräch, in dem der Trainer den neuen starken Mann beim FC bereits weitgehend überzeugt haben soll. Dass Kwasniok auf Kesslers Liste einen vorderen Platz einnimmt, ist unbestritten. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist die Kontaktaufnahme zu möglichen Kandidaten mittlerweile abgeschlossen. Wer bislang noch nichts vom FC gehört hat, wird in der kommenden Saison eher nicht Trainer am Geißbockheim werden. Die Liste ist geschlossen. Beim Aufsteiger soll Kwasniok die Mission Klassenerhalt leiten. In der abgelaufenen Spielzeit kämpfte Kwasniok mit dem SC Paderborn bis zum letzten Spieltag selbst um den Aufstieg, wurde letztlich mit drei Punkten Rückstand auf die SV Elversberg Tabellen-Vierter.
Eigentlich ginge Kwasniok in der kommenden Saison in sein letztes Vertragsjahr mit Paderborn. Allerdings gaben Klub und Trainer bereits im Frühjahr bekannt, nach diesem Sommer getrennte Wege gehen zu wollen. Man habe „gemeinsam eine gute Lösung gefunden“, teilte der Verein Mitte April mit. Teil dieser Lösung ist, dass für den Trainer, sollte er sich vor dem 30. Juni 2026 einem neuen Verein anschließen, eine Ablöse fällig würde. Bei einer Verpflichtung Kwasnioks würde sich ein Stück FC-Geschichte wiederholen. Bereits 2021 hatte Köln einen langjährigen Trainer des SC Paderborn verpflichtet. Unter Steffen Baumgart schafften die Kölner, die Friedhelm Funkel zuvor in der Relegation gerettet hatte, die Qualifikation für die Conference League. In der nun abgelaufenen Saison hatte Funkel (71) die Rückkehr des FC in die Bundesliga vollzogen. Anders als vor vier Jahren hatte der Trainer zwar signalisiert, seine Arbeit am Geißbockheim gern fortsetzen zu wollen. Sich dann jedoch dazu entschieden, nicht am Auswahlverfahren des Klubs teilnehmen zu wollen. Klar ist, dass der 43-jährige Kwasniok und der 71 Jahre alte Funkel für sehr unterschiedliche Ansätze stehen. Kwasnioks Mannschaften definieren sich über Ballbesitz und den Willen, das Spielgeschehen zu dominieren. Diese Erfahrung machten etwa die Kölner im vergangenen Herbst, als sie bei der 1:2-Niederlage gegen den SCP deutlich schlechter aussahen, als das Ergebnis vermuten ließ.
Kwasnioks Fußball könnte für den Standort Köln mit seinem stets ausverkauften Stadion gut geeignet sein. Während sich etwa Gerhard Struber darin verlor, seine Mannschaft zu schulen, dem Gegner den Ball abzunehmen, legt Kwasniok einen deutlichen Akzent auf eine aktive Spielweise, bei der das Ziel ist, Torchancen zu kreieren und Spiele durch Offensivaktionen zu entscheiden. Das erinnert an Steffen Baumgarts Herangehensweise, allerdings gilt der im polnischen Gleiwitz geborene Kwasniok als deutlich flexibler. Gerade das dürfte eine Eigenschaft sein, nach der Thomas Kessler sucht: Der neue Kölner Sportchef weiß, dass der FC zwar mit einem konkurrenzfähigen Lizenzspieler-Etat in die kommende Erstliga-Saison gehen wird. Allerdings wird es für die Kölner auch darauf ankommen, gegen die Branchengrößen zu bestehen. Auch wenn es womöglich weniger progressiv klingt: Man wird sich an die Gegner anpassen müssen. Kwasniok gilt als einer, dem das liegt. Mit unterlegenen Mannschaften für Überraschungen zu sorgen – das gelang Kwasniok etwa in der Saison 2019/20, als er mit dem Regionalligisten 1. FC Saarbrücken nach Siegen über Karlsruhe und Düsseldorf bis ins Halbfinale des DFB-Pokals vorstieß. Noch unter seinem Vorgänger Dirk Lottner hatten die Saarbrücker in dieser Saison in der zweiten Runde bereits den 1. FC Köln aus dem Wettbewerb geworfen.
In der vergangenen Saison zeigte Paderborn weitere Faktoren, die zu Köln passen könnten. So spielten die Westfalen unter Kwasniok mit dem drittjüngsten Kader der Liga, blieben gegen den HSV und Elversberg ohne Niederlage. Was bereits zum neuen Kölner Mittelstürmer Ragnar Ache passen könnte: Der SCP schlug die meisten Flanken im Unterhaus. Ache hätte also Möglichkeiten, seine Kopfballstärke einzubringen. Allerdings ist davon auszugehen, dass Thomas Kesslers Auswahlverfahren ein wenig anders aussieht als das seines Vorgängers Christian Keller. Zwar setzt auch Kessler seine Schwerpunkte und arbeitet Bedingungen ab, die er erfüllt sehen will. Allerdings wird der 39-Jährige auch auf sein Gefühl setzen, statt Punkte zu vergeben und danach zu entscheiden. Nach den Fehlbesetzungen mit Timo Schultz und Gerhard Struber könnte Kwasniok ein Trainer sein, der dem 1. FC Köln und seinen Fans wieder etwas näher kommt. FC-Geschäftsführer Philipp Türoff stellt klar, dass er die Trainersuche vertrauensvoll in die Hände des neuen Sportchefs legt. „Zum Profil: Das fällt in Thomas Kesslers Verantwortungsbereich“, sagt er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, und ergänzt: „Zum Zeitplan: So schnell es geht. Die Trainer-Personalie hat höchste Priorität. Denn die Trainer-Entscheidung spielt natürlich auch in Sachen Kaderplanung eine ganz wichtige Rolle.“
Kölns Wunsch-Trainer So viel Baumgart steckt in Kwasniok
Köln ist auf der Zielgeraden bei der Trainersuche. Der FC hat sich auf Lukas Kwasniok (43) festgelegt, pokert mit Paderborn noch um die Ablöse (1 bis 2 Millionen Euro) und will den „Mini-Baumgart“ dann im Idealfall Anfang der Woche vorstellen. Aber wer ist eigentlich dieser Kwasniok und wie viel Steffen Baumgart (53/Union) steckt tatsächlich in dem Kölner Wunsch-Coach? Emotionen: Wer Kwasniok bei den Spielen erlebt, denkt schnell an Baumgart. Der Paderborn-Coach agiert an der Seitenlinie wie Kölns Ex eher wild, tigert in der Coaching-Zone auf und ab, peitscht und schreit seine Mannschaft nach vorn und lebt das Spiel und seine Emotionen offen aus. Spektakel garantiert - auch auf der Trainerbank!
Spielweise: Vollgas und Attacke! Auch da liegen Baumgart und Kwasniok auf einer Linie. Kwasniok wird den unter Baumgart schon berüchtigten Tempo- und Offensiv-Fußball fortsetzen, passt perfekt zur unter Baumgart eingeführten Kölner Spielidee. Auch bei ihm marschieren die Spieler bis zur letzten Minute. Einsatz, Engagement und der unbedingte Offensiv-Drang, Tore zu erzielen, stehen über allem. Taktik: Hier unterscheiden sich die Trainer-Zwillinge zumindest bei ihrer Lieblings-Formation. Baumgart ließ in Köln vor allem Viererkette spielen. Kwasniok ist Verfechter der Dreierkette, wie sie auch Ex-Coach Struber lange anwandte. Allerdings ließ auch Baumgart bei Union zuletzt so spielen. Was beide Trainer eint: Sie setzen gerne auf zwei Stürmer! Zahlen: Mehr Zwilling geht nicht: Kwasniok erreichte einen Zweitliga-Schnitt von 1,56 Punkten pro Partie – Baumgart 1,55. Kwasniok kommt außerdem auf einen Schnitt von 1,7 Toren pro Zweitliga-Spiel – Baumgart auf 1,9. Beide kassierten in ihrer Zweitliga-Zeit 1,3 Gegentore pro Spiel.
Außen-Wirkung: Beide Trainer kommen als authentische Arbeiter und Typen rüber. Nach Schultz und Struber ist die Hoffnung der FC-Bosse um Sportdirektor Thomas Kessler groß, mit Kwasniok wieder einen Trainer zu gewinnen, der wie Baumgart die Fans begeistern und hinter sich bringen und ein Gesicht des Klubs werden kann. Allerdings liegt auch gerade da die Gefahr. Nach Informationen von Bild war Baumgart den Köln-Bossen am Ende schließlich schon zu mächtig, omnipräsent und zu beliebt. Damit konnten nicht alle umgehen im Verein! Innen-Wirkung: Kwasniok ist wie Baumgart ein extremer Motivator, kann Spieler und vor allem Jungstars mitreißen und begeistern. Der FC setzt darauf, dass er Profis besser machen kann, wie es seinem Vor-Vorgänger bei Stars wie Modeste, Özcan, Selke und Co gelang. Kwasniol soll zudem jungen Talente an die Bundesliga heranführt, den Nachwuchs stärken und fördern.
Warum der Aufstiegs-Trainer aufhörte Neuer Machtkampf schuld am Funkel-Aus
Erst als Philipp Türoff die Tür von außen geschlossen hatte, sprach Friedhelm Funkel mit Thomas Kessler Klartext. Den Finanzchef des 1. FC Köln hatte der erfahrene Fußballtrainer zwar auch in die Mannschaftssitzung eingeladen. Trauen konnte er ihm aber nicht. Das merkte Funkel schnell. Nachdem er den Traditionsverein zurück in die Bundesliga geführt hatte und von allen Seiten seine Verlängerung gefordert wurde – u.a. aus der Mannschaft und dem Fan-Block –, sorgte Fußball-Neuling Türoff mit einer gewagten These bei Funkel für besondere Aufmerksamkeit. Der Trainer sei für die Mission Aufstieg der richtige Mann gewesen. Jetzt sei es aber „eine ganz andere Aufgabenstellung“, verkündete der ehemalige Birkenstock-Manager, der 2022 zum FC gekommen war.
Damit war klar: Beim FC ist ein neuer Machtkampf ausgebrochen. Türoff, der kompetente Finanz-Geschäftsführer, greift nach der Führung des Klubs. Die hatte zuvor der Anfang Mai gefeuerte Sportchef Christian Keller. Sein Nachfolger, der vergangene Woche als Sportdirektor bestätigte Kessler, wäre im Team mit Funkel womöglich zur Gefahr geworden. Kessler und Funkel harmonierten. Nicht nur in den 15 Tagen, die den Aufstieg brachten. Sie hätten gerne zusammen weitergemacht. Nachdem es aber keine schnelle Entscheidung des FC pro Funkel gab und Kessler weitere Trainer-Kandidaten abklopfen sollte, sagte Funkel ab. Die Entscheidung fiel am vergangenen Freitag im Geißbockheim. Da saßen Funkel, Kessler und Türoff zusammen. Das Gespräch begann oberflächlich. Nach rund 20 Minuten musste Türoff die Runde verlassen. Dann wurde Klartext gesprochen.
Kessler und der erfahrene Trainer kamen schnell zum Punkt. Im Verein mehrten sich die Zweifel, ob Funkel als Trainer auch in der Bundesliga ein Gewinn für den FC sein könne. Was Türoff offen ausgesprochen hatte, war nun auch ein Thema im Vorstand. Der muss zwar im Herbst wegen jahrelanger Querelen gehen, baute aber – gegen die Ansicht vieler Experten und der Mannschaft – eine Anti-Stimmung auf. Funkel hatte keine Lust, dagegen anzukämpfen und darauf zu warten, dass Köln keinen passenderen Trainer finden würde. Ausbaden muss es Kessler. Der ehemalige Torwart verliert einen Hoffnungsträger und wichtige Zeit dabei, den Kader mit Zugängen auf Bundesliga-Niveau zu bringen. Erst mal braucht er einen neuen Trainer. „Ich drücke Thomas die Daumen“, sagt Funkel. „Was ihm bevorsteht, ist eine Riesenaufgabe, die man alleine eigentlich nicht bewältigen kann.“ Er traut es Kessler trotzdem zu, weil der „Empathie“ habe und nach dem Keller-Rauswurf sofort für eine Aufbruch-Stimmung im ganzen Verein gesorgt habe. Geht es schief, steht wahrscheinlich Kessler alleine in der Verantwortung. Der Vorstand ist bald weg, und Türoff kann sich bei einem Scheitern auf sein Ressort berufen: die Finanzen.
Serhou Guirassy hat sich bei Borussia Dortmund in seiner ersten Saison als Stammspieler unentbehrlich gemacht und in 45 Pflichtspielen 34 Tore geschossen. Auch beim VfB Stuttgart überzeugte er im Jahr zuvor schon mit einer Weltklasse-Form, die zu seinem Start in Deutschland nicht unbedingt zu erwarten war. Seine Bilanz aus den letzten beiden Bundesliga-Jahren liest sich einfach beeindruckend: 49 Tore erzielte Serhou Guirassy in 58 Partien für den VfB Stuttgart (28 ) und Borussia Dortmund (21). Nur Harry Kane vom FC Bayern war da noch besser. Vor sieben Jahren wechselte Serhou Guirassy einst vom französischen Zweitligisten AJ Auxerre zum 1. FC Köln in die Bundesliga. Wirklich durchsetzen konnte er sich in drei Saison bei den Domstädtern allerdings nie. Er brachte es in Bundesliga und 2. Bundesliga in zweieinhalb Jahren auf lediglich 13 Startelfeinsätze in Köln, wurde im Winter 2019 schließlich zurück nach Frankreich verliehen. Neben einigen Anpassungsschwierigkeiten stand dem Mittelstürmer vor allem die eigene Gesundheit immer wieder im Weg.
Wie die "Sport Bild" vorrechnete, fehlte Guirassy während seiner Köln-Zeit fast 400 Tage lang verletzt. "Serhou hatte damals keine einfache Zeit in Köln, er war viel verletzt und hat nicht in seinen Rhythmus gefunden. Dass er enormes Talent hat, haben alle erkannt", erinnert sich sein damaliger Cheftrainer Stefan Ruthenbeck in dem Fachmagazin an die schwierige Phase beim Effzeh. Der Guineer nahm in der französischen Heimat bei Amiens SC und Stade Rennes einen zweiten Karriere-Anlauf und startete dann im letzten Sommer 2022 seinen zweiten Anlauf in der Bundesliga. Nach einem Leihjahr 2022/2023, in dem Guirassy mit elf Toren in 22 Saisonspielen im Ländle schon der beste Knipser des Teams war, folgte im Jahr der Stuttgarter Vizemeisterschaft die komplette Leistungsexplosion. Was den Angreifer dabei so stark machte? Der Kölner Ex-Trainer und interessierter Guirassy-Beobachter Stefan Ruthenbeck klärte darüber schon vor einiger Zeit in der "Sport Bild" auf: "Er ist ein kompletter Spieler, athletisch und technisch stark. Dazu hat er einen super Abschluss und antizipiert gut." Im Sommer 2024 wechselte er dann für rund 18 Millionen Euro zum BVB.