Kommentar: Warum ich Markus Anfang die drei Spiele noch gegönnt hätte
Wenn man Fußball mal nicht nur als Ergebnissport sieht, war das doch einfach eine sensationelle Saison des 1. FC Köln. Mit großartigen Siegen, krachenden Niederlagen, packenden Unentschieden - 4:4 in Duisburg, 8:1 gegen Dresden. Wer gewinnt schon 5:3 am Millerntor beim FC St. Pauli, um eine Woche später zu Hause gegen Paderborn mit dem gleichen Ergebnis zu verlieren? Und in der Rückrunde in Paderborn innerhalb von zehn Minuten ein 2:0 auf ein 2:3 zu stellen. Das muss man erstmal hinkriegen. Da waren das 5:1 gegen Magdeburg und die 4:0-Siege gegen Fürth und Kiel die reinste Flaute. Und was wird am Ende stehen? Ein souveräner Aufstieg. Danke, Effzeh! Hab' mich selten so gut unterhalten gefühlt. Und noch nie so viele Tore verpasst, bloß weil ich zwischendurch mal aufs Klo musste. Mit mehr als 40 Gegentoren aufsteigen. Normalerweise geht das gar nicht. Wenn wir uns anstrengen, könnten es noch 50 werden. Dreimal 4:3 in Fürth, gegen Regens- und in Magdeburg. Also ich hätte Markus Anfang die drei Spielchen noch gegönnt!
Heiße Schlussphase: So geht es für Pawlak und Schmid weiter
Der 1. FC Köln hat drei Spieltage vor dem Saisonende mit André Pawlak und Manfred Schmid ein neues Trainergespann an der Seitenlinie. Am Montag beginnt für das Duo die neue Aufgabe. Dann haben Pawlak und Schmid eine Woche Zeit, die Mannschaft auf das nächste Ligaspiel bei der SpVgg Greuther Fürth vorzubereiten. Mit einem Sieg könnte der Aufstieg perfekt gemacht werden. Gleichzeitig könnten die Trainer Werbung in eigener Sache betreiben. Heute um 10 Uhr beginnt für André Pawlak und Manfred Schmid ihre neue Aufgabe am Geißbockheim. Dann stehen der ehemalige U21-Trainer und der im März als Chefscout zurückgeholte Schmid erstmals mit den Profis auf dem Trainingsplatz. Im Anschluss daran wird sich Pawlak gemeinsam mit Geschäftsführer Armin Veh auf einer Pressekonferenz den Fragen der Medienvertreter stellen.
Der 1. FC Köln steht kurz vor der Rückkehr in die Bundesliga. Trotzdem feuerte der Verein Trainer Anfang. Zurecht? Machtkämpfe, Intrigen und Stimmung wie bei einem Absteiger: Der 1. FC Köln ist in dieser Saison wieder da angekommen, wo er vor der Ära Stöger/Schmadtke war – im Chaos. Dazu passt auch die Entscheidung, sich von Trainer Anfang zu trennen. Sicher ist auch sportlich längst nicht alles rosig. Aber der FC ist Tabellenführer in der zweiten Liga, hat mit Abstand die meisten Siege, Tore und Punkte – und braucht nur noch einen Erfolg, um den Bundesliga-Aufstieg perfekt zu machen. Dafür verantwortlich ist Anfang, der aus einer charakterlich schwierigen Mannschaft viel rausgeholt hat. Der Bundesliga-Aufstieg wäre der größte Erfolg seiner Trainerkarriere, doch um den ist er nun betrogen worden. Von Veh. Der ist dem Trainer schon öffentlich in den Rücken gefallen, als der Rückendeckung brauchte. Er war am Machtkampf beteiligt, der zum Rücktritt von Präsident Spinner führte – und hat mit der Anfang-Entlassung zu diesem Zeitpunkt erneut schlechten Stil bewiesen. Der Klub hat den Falschen entlassen.
Der 1. FC Köln hat Markus Anfang trotz Tabellenführung entlassen – das kam auch für Ex-Trainer Peter Stöger überraschend! Bei Sky erklärte er: „Drei Runden vor Schluss einen Trainer zu entlassen, der die Zielsetzung erreichen würde, ist für mich als Außenstehender nicht ganz nachvollziehbar. Das ist schon kurios.“ Köln steht kurz vor der angestrebten Bundesliga-Rückkehr. Stöger weiter: „Der Zeitpunkt ist eigenartig. Wenn man dem Trainer sagt, es geht im Sommer nicht weiter, dann versteht er das schon. Wir sind nicht so dumm, wie man meint.“ Seiner Meinung nach konnte Markus Anfang mit diesem Kader kaum erfolgreicher sein: „Was ich zur Mannschaft sagen kann: Es gab schon einen gewissen Umbruch. Ich glaube, da sind zehn neue Spieler, ein paar Arrivierte aus den vergangenen Jahren, die ein bisschen in Vergessenheit geraten sind – wie Risse, Lehmann, Sörensen oder Özcan. Dass das kein homogenes Team sein kann, hätte einem von Beginn an klar sein müssen. Da komme ich zum Umkehrschluss: Dafür ist auch okay, so viele Punkte geholt zu haben.“ Die Chance, dass er selbst ans Geißbockheim zurückkehrt, könne man „auf null reduzieren“. Stögers Erklärung: „Ich glaube nicht, dass sich Armin Vehs Meinung wahnsinnig verändert hat. Ohne, dass er mich damals gekannt hat, hat er mir nicht den besten Ruf ausgestellt. Man könnte sagen, er hat mir ans Bein gepinkelt.“
Erstes FC-Training nach Anfang-Aus Pawlak und Schmid legen los
Kölns neues Aufstiegs-Duo legt los! Montagvormittag baten die Interimstrainer André Pawlak und Manfred Schmid die FC-Profis zur ersten Trainingseinheit nach dem Aus von Markus Anfang. Fast auf die Minute genau um 10 Uhr starteten Pawlak und Schmid auf Trainingsplatz eins mit einer kurzen Ansprache. 150 Fans schauten bei strahlendem Sonnenschein zu. Allerdings fehlten mehrere Stars: Neben dem verletztenClemens (Kreuzband- und Innenbandriss) auch Modeste, der noch immer Oberschenkelschmerzen hat, und Marco Höger. Mit dabei waren dagegen die Talente Vincent Müller, Nikolas Nartey und Noah Katterbach. Auffällig: Schmid gab die lauten Kommandos, wenn der Ball lief. Pawlak suchte stattdessen immer wieder die Einzelgespräche, beispielsweise mit Cordoba, Sörensen und Drexler, und hatte im Mannschaftskreis das Wort. Louis Schaub musste die Einheit nach einem Zusammenprall mit Jonas Hector vorzeitig beenden, beide Profis knallten Knie auf Knie gegeneinander.
Baustellen über Baustellen beim FC. Neben der Trainer-Suche geht's um die Macht. Im September wird der neue Vorstand gewählt. Die Präsidenten-Suche spitzt sich zu. „Wir haben heute morgen noch mit der Findungs-Kommission zusammen gesessen“, sagte der wohl aussichtsreichste Kandidat Wolfgang Bosbach (66) am Rande einer Veranstaltung Samstag Abend zu BILD und hatte sich zuvor augenscheinlich mit Mitgliederrats-Boss Carsten Wettich und seinen Mitstreitern Walter Boecker und Engelbert Faßbender ausgetauscht. „Mach et Wolle!“ „Das wäre ein Traum.“ Die Köln-Fans sind begeistert darüber, dass Wolfgang Bosbach Präsident werden könnte. Bosbach weiter: „Es liegt jetzt nicht in meiner Hand, sondern in der Hand des Mitgliederrates. Wir haben zusammengesessen, jetzt müssen sie entscheiden, wen sie vorschlagen. Das warte ich in aller Demut ab.“ Heißt: Der CDU-Politiker hat erneut deutlich gemacht, dass er als Kandidat für den Präsidenten-Job zur Verfügung steht und mit den aktuellen Vize-Bossen Toni Schumacher und Markus Ritterbach antreten würde, wenn der Mitgliederrat ihn vorschlägt.
Teures Trainer-Aus beim FC Das Drei-Millionen-Missverständnis
Der gebürtige Kölner Markus Anfang soll den FC zurück in die Bundesliga führen – das klang zum Saisonstart nach einer schönen Geschichte. Stattdessen entwickelte sich die Verpflichtung des Ex-Kielers für den Verein zu einem teuren Missverständnis! Nach Information des Express kostete den FC die Saison mit Anfang und dessen Trainerteam rund drei Millionen Euro. Die erste Million ging an Holstein Kiel als Ablöse für den Erfolgstrainer der Störche, der den Underdog beinahe aus der 3. Liga in die Bundesliga geführt hätte. Auch Anfang Jahresgehalt beim FC betrug rund eine Million Euro. Und nun kommt noch die Abfindung hinzu – die sogar höher ist als jene von Peter Stöger (rund 750 000 Euro).
Drexler: „Das musste jeder erst mal sacken lassen“
André Pawlak und Manfred Schmid haben am Montagvormittag ihre Arbeit mit den Profis des 1. FC Köln aufgenommen. Am Geißbockheim trainierte die Mannschaft knapp anderthalb Stunden bei strahlendem Sonnenschein. Doch die Trainerentlassung von Markus Anfang war freilich noch Thema beim FC – auch bei den Spielern. Die ersten Minuten am Montagvormittag auf Platz eins am Geißbockheim schon zeigten, dass sich in den nächsten Wochen einiges verändern dürfte. Manfred Schmid suchte sofort den Kontakt zu den Spielern, auch André Pawlak sprach mit den Spielern. Eine der ersten Spieler, mit denen Schmid sprach, waren Drexler und Czichos. Die beiden Ex-Kieler haben in Anfang ihren langjährigen Trainer verloren. „Das neue Trainerteam hat sich vorgestellt, hat gesagt, sie wollen nicht viel verändern, sondern nur, dass wir hart arbeiten sollen“, verriet Drexler nach dem ersten Training.
Kommentar zu Armin Veh Fünf Sätze des FC-Sportchefs lassen Fragen offen
Armin Veh, der Geschäftsführer des 1. FC Köln, wollte sich am Sonntag nicht zur Trennung von Trainer Markus Anfang äußern. Das plane er am Montag. Das ist gut so, denn die fünf Sätze des Sportchefs in der Presseinformation von Samstagabend lassen Fragen offen. Die Entlassung des Trainers eines Tabellenführers ist kein normaler Vorgang, auch vom Zeitpunkt her ist der Schritt ungewöhnlich. Es liegt in der Natur der Sache, dass jetzt verstärkt das Wirken des Sportchefs beleuchtet wird. Erste Gedankenspiele, Anfang zu verpflichten, kamen zwar aus dem Präsidium und noch nicht von Veh, der erst im Dezember 2017 nach der Stöger-Ära übernahm. Doch letztlich war es Veh, der Anfang im April unter Vertrag nahm.
Veh polarisiert. Es gibt die Fraktion, die es schätzt, dass er den starken Mann gibt und die Richtung vorgibt. Die seine Erfahrung schätzt. Er gewann den Machtkampf gegen Ex-Präsident Spinner und war nun auch die entscheidende Kraft hinter der Trennung von Markus Anfang. Aber es gibt daher auch die andere Seite im Verein, die der Auffassung ist, dass er seine Kompetenzen als Angestellter des Vereins überschätzt. Von Demokratie im Profifußball, den Strukturen und der Satzung des FC hält Veh offensichtlich nicht viel, wie er jüngst auch im Interview mit dieser Zeitung deutlich machte. Die Begeisterung über die Aussagen soll sich in den Gremien in engen Grenzen gehalten haben. Auch mit dem kommissarischen Vorstandsmitglied Stefan Müller-Römer ist Veh nicht unbedingt befreundet und schon aneinander geraten. Das alles ist bemerkenswert viel für ein 17-monatiges Wirken. Vehs Vertrag läuft nur noch bis 2020. Damit könnte also auch Veh bald zum Thema einer Personaldebatte werden.
„Die dritte Krise war eine zu viel" Sportchef Veh erklärt Anfang-Aus
Um 13 Uhr nahmen FC-Sportboss Armin Veh und André Pawlak ausführlich Stellung zum Trainer-Wechsel, dem Liga-Endspurt und der Suche nach einem neuen Coach. Dabei machte Veh klar: „Wir sind noch nicht aufgestiegen, wir müssen noch Punkte holen. Unser Ziel ist noch gefährdet. Die dritte Krise in dieser Saison war für mich eine zu viel." Darum entschied sich Armin Veh für André Pawlak Veh weiter: „Die Entlassung ist aus Überzeugung passiert, auch wenn man so etwas nicht gerne macht. Wir haben reiflich überlegt und es als Notwendigkeit angesehen." Mit seiner Begründung für die Verpflichtung von Pawlak machte Veh zwischen den Zeilen deutlich, was ihm an Anfang gefehlt hatte: „Wichtig ist, dass man eine Mannschaft mitnimmt und führen kann. Das ist für mich elementar. Deswegen ist die Wahl auf André gefallen."
Andre Pawlak: Interimslösung, Kommunikator & Aufstiegsexperte
Andre Pawlak übernimmt beim 1. FC Köln als Nachfolger von Markus Anfang interimistisch den Trainerposten. Dabei sollte der Fußballlehrer diese Saison eigentlich nicht im Verein verbringen. Am Samstagabend war dann offiziell, was sich rund um den 1. FC Köln schon jeder zuraunte. Die „Geißböcke“ trennen sich trotz Tabellenführung von Markus Anfang – U21-Coach Andre Pawlak übernimmt die Aufgabe, den effzeh an den letzten drei Spieltagen der Saison in der 2. Bundesliga zum Aufstieg zu führen, zusammen mit Chefscout Manfred Schmid. Nur wenige Stunden zuvor hatte der 48-Jährige mit der Regionalliga-Reserve der Kölner beim 3:0 gegen Wiedenbrück einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Den müssen seine Schützlinge nun mit Kevin McKenna an der Seitenlinie schaffen – Pawlak wird eine Etage darüber gebraucht, um eben jenen Verbleib in der aktuellen Spielklasse zu vermeiden.
Köln verliert kein Wort über Breitenreiter, Wagner und Co.
Ein No-Name-Trainer soll den 1. FC Köln im Aufstiegs-Endspurt führen, Andre Pawlak folgt als Interimscoach auf Markus Anfang. Schon jetzt wird über den nächsten Chef der Geißböcke spekuliert. Bruno Labbadia, Andre Breitenreiter, David Wagner - auch zu Wochenbeginn schwirrten die Namen prominenter Trainer rund um das Geißbockheim. Doch Sportchef Armin Veh wollte nur über die Gegenwart des 1. FC Köln sprechen. Über den Endspurt im Aufstiegskampf, die letzten Schritte bis zum großen Ziel. Und damit über Interimscoach Andre Pawlak. "Wir haben noch keinen Trainer für die neue Saison verpflichtet", stellte Veh am Montag trocken fest, schließlich sei das Ziel "noch gefährdet. Wir sind noch nicht aufgestiegen, wir müssen noch Punkte holen."
Pawlak will "nicht die dicke Taktikkeule rausholen"
Wenn Klubs kurz vor Saisonschluss neue Trainer präsentieren, dann geschieht dies meist in einer angespannten Atmosphäre. Der 1. FC Köln blieb immerhin davon verschont. Recht locker geriet die Vorstellung von André Pawlak am Montag, kein Wunder, braucht der FC doch nur noch einen Sieg, um sich in die Bundesliga zu retten. Dass es diesen in den drei ausstehenden Spielen geben wird, davon sind sie überzeugt am Geißbockheim. Zwar sagte Armin Veh: "Wir sind noch nicht aufgestiegen, wir müssen noch Punkte holen. Unser Ziel ist noch gefährdet. Die dritte Krise in dieser Saison war für mich eine zu viel." Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht, siedelt man sehr weit unten an bei den "Geißböcken". Pawlak und sein Assistent Manfred Schmid seien deshalb mit der Aufgabe betraut worden, "weil es wichtig ist", so Veh, "dass man eine Mannschaft mitnimmt und führt." Am besten nach oben.
Armin Veh hat am Montagmittag die Gründe erläutert, die zur Trennung von Trainer Markus Anfang geführt haben. Er habe nicht den Eindruck gehabt, dass die Rückkehr des 1. FC Köln in die erste Bundesliga bereits geschafft sei, daher habe er gehandelt. „Ich sehe ein paar Dinge anders. Es heißt immer, wir wären bereits aufgestiegen, aber wir müssen auf jeden Fall noch ein Spiel gewinnen. Unser Ziel ist zum dritten Mal in dieser Saison gefährdet, das war mir einmal zu viel“, sagte der Geschäftsführer nach der ersten Einheit der Mannschaft unter ihrem neuen Trainer André Pawlak, der noch am Wochenende die Kölner Nachwuchsmannschaft U21 in der Regionalliga betreut hatte.
Wagner heiß begehrt FC und Schalke buhlen um Klopp-Kumpel
David Wagner, André Breitenreiter, Achim Beierlorzer - es schwirren prominente Namen potenzieller Trainer rund um das Geißbockheim. Armin Veh wollte sich am Montag zu den Spekulationen nicht äußern und sieht auch keine Dringlichkeit in der „T-Frage“ für die Bundesliga. Der FC-Boss: „Wir haben noch keinen Trainer für die neue Saison verpflichtet.“ Dabei könnte die Zeit durchaus drängen – denn Schalke 04 ist dabei, dem FC einen potenziellen Trainer wegzuschnappen. Die Königsblauen baggern an David Wagner. So soll der Ex-Trainer von Huddersfield mittlerweile Dieter Hecking als Wunschlösung auf Schalke abgelöst haben. Der Eurofighter von 1997 soll den strauchelnden Pott-Klub wieder nach oben führen. Köln oder Schalke? Wagner-Berater Marc Kosicke wollte sich auf Nachfrage nicht an den Spekulationen beteiligen – schloss aber auch keine Möglichkeit aus.
Aufstieg mit FC ist Voraussetzung Pawlak kann die Zukunft gehören
Die dunklen Schatten um die Augen verrieten, dass Armin Veh harte Stunden und Nächte mit zu wenig Schlaf hinter sich hatte. Die Entlassung von Markus Anfang und der nach wie vor nicht vollzogene Aufstieg haben beim Sportchef äußerliche Spuren hinterlassen. Wie es in ihm aussieht, deutete er an, als er am Montag erstmals Einblicke in den Trainerwechsel gab. Über die Hintergründe mochte der 58-Jährige öffentlich nicht reden, machte aber Andeutungen. Wichtig sei, dass ein Trainer eine Mannschaft für sich gewinnen, sie führen könne. Das sei etwas Elementares. Es gehe nicht allein darum, als Trainer ein gutes System und eine gute Taktik zu haben sowie eine Mannschaft zusammenzubringen, sondern auch mit einer Mannschaft umgehen zu können. Deshalb sei die Wahl auf André Pawlak gefallen.
Wanken die Zweitliga-Riesen? HSV und Köln stecken in der Krise
Selten war der Aufstiegskampf in der 2. Liga so spannend wie in dieser Saison. Das liegt vor allem an den Patzern der beiden Topfavoriten 1. FC Köln und HSV. Während Köln noch schnell den Trainer feuert, spielt der HSV auf Zeit - noch. Hannes Wolf hatte Redebedarf. Absturz auf Rang vier, Holtby-Rauswurf und anstehendes Trainingslager - beim HSV herrschte nach dem schweren Rückschlag in Berlin helle Aufregung. "Es muss ja jetzt jeder verstehen, dass wir uns hier reinknallen müssen", sagte der Trainer der Hanseaten. Er muss den Schockzustand im Aufstiegsrennen durchbrechen. 350 Kilometer südwestlich, beim 1. FC Köln, dem zweiten Branchenriesen in derLiga, gab es nicht weniger Redebedarf. Nach dem großen Knall und der Trennung von Markus Anfang bildete nun Interimstrainer Andre Pawlak am Montag mit seiner neuen Mannschaft einen Kreis.
Schmid: „Zeigen, was es bedeutet, in Köln aufzusteigen“
Manfred Schmid ist zurück auf dem Trainingsplatz der Profis des 1. FC Köln. Der 48-Jährige erklärte am Montag gleich, worauf es jetzt ankommen wird. Schmid über die Lehren aus der Vergangenheit: „Ich habe hier eine sehr schöne, sehr erfolgreiche Zeit miterlebt. Das Ende war erfolglos, aber dann lernst du auch Situationen und Mechanismen kennen, die in Zeiten des Misserfolgs entstehen. Das kann uns jetzt sicher hilfreich sein. Ich habe einige Situationen erlebt, in denen ich die Dinge jetzt anders machen würde.“ Und zu den notwendigen Maßnahmen sagte er: „Wir versuchen viel zu kommunizieren und aus diesen Gesprächen mit den Jungs die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wir müssen jetzt nicht jeden Tag zweimal trainieren lassen, viel Kraft, Sprünge oder Läufe machen müssen. Das würde nicht greifen. Für uns ist entscheidend, die Mannschaft zu packen und gut auf die Spiele vorzubereiten.“
Kaum hat der 1. FC Köln sein Trainerteam ausgetauscht, passiert, was so häufig passiert in solchen Momenten. Spieler, die weg vom Fenster schienen, wittern ihre Chance. Auch bei den Geissböcken könnte der Trainerwechsel zu personellen Veränderungen führen. Das deutete André Pawlak am Montag bereits an. Markus Anfang betonte immer wieder, es gebe keine „zweite Reihe“. Jeder Spieler habe seine Spielzeiten und seine Chancen bekommen. Man brauche jeden Spieler. Die Realität sah freilich anders aus. Matthias Lehmann, Frederik Sörensen, Matthias Bader, Marcel Risse, Vincent Koziello, Benno Schmitz, Salih Özcan oder Jannes Horn dürften wohl anderer Meinung gewesen sein. Auch Anthony Modeste hatte sich andere Spielanteile nach seiner Rückkehr vorgestellt.
Wöchentlich im Boulevard: Warum Bosbach und Co. jetzt schon unwählbar sind
Seit Wochen biedert sich Wolfgang Bosbach dem Mitgliederrat als Präsidenten-Kandidat an – das Mittel der Wahl? Die „BILD“-Zeitung. Mit diesem Verhalten ist der CDU-Mann jetzt schon aus dem Rennen – genau wie die Vizepräsidenten. Es ist schon verblüffend, mit welcher Penetranz man in den letzten Wochen von einem CDU-Politiker in der Presse liest und hört, der offenbar gerne der nächste Präsident des 1. FC Köln werden möchte. Während der für die Nominierung eines Vorstandsteams zuständige Mitgliederrat noch eisern schweigt, zeigt Wolfgang Bosbach mit seinem Verhalten bereits, bevor klar ist, ob er überhaupt auf konventionellem Wege antreten darf, warum er nicht antreten sollte. Der 66-Jährige kann sich dabei auf jeden Fall der Unterstützung der „BILD“-Zeitung sicher sein. : Das Springer-Blatt gibt sich in letzter Zeit große Mühe, mindestens einmal pro Woche einen Artikel zu verfassen, der Bosbach als die Antwort auf alle Probleme beim 1. FC Köln verkauft und den Eindruck erweckt, als käme der Mitgliederrat bei der Vorstandssuche gar nicht um diese Lichtgestalt aus dem Bergischen Land herum.
Nach der Entlassung von Markus Anfang beim 1. FC Köln schwirren die Namen prominenter Trainer rund um das Geißbockheim. Bruno Labbadia, André Breitenreiter, David Wagner und auch Pál Dárdai wurden zuletzt genannt. Nun bringt die "Sport Bild" einen neuen Kandidaten ins Spiel. Wie die Fachzeitschrift berichtet, sucht der Effzeh einen erfahrenen Mann à la Friedhelm Funkel, der mit ruhigem Gemüt arbeitet und dadurch Souveränität auf das Team ausstrahlt, und ist deshalb auf Dieter Hecking aufmerksam geworden. Hecking verlässt seinen aktuellen Verein, Borussia Mönchengladbach, am Saisonende und wäre dann frei für eine neue Aufgabe. Laut Informationen der "Sport Bild" wird Sportchef Armin Veh auf jeden Fall in Kürze mit dem 54-Jährigen sprechen. Schließlich drängt die Zeit, denn auch andere Klubs zeigen bereits Interesse am Coach.
Ein Sieg muss her: FC will mit Pawlak zum Aufstieg
Der U21-Coach soll es richten: Mit André Pawlak statt Markus Anfang an der Seitenlinie will der 1. FC Köln den Aufstieg perfekt machen. effzeh-Sportchef Armin Veh verteidigt die umstrittene Entscheidung. Kurz vor Ende seiner ersten Pressekonferenz als Cheftrainer des 1. FC Köln kam André Pawlak nochmals auf die U21 der „Geißböcke“ zu sprechen. Ein paar warme Worte werde es im Anschluss noch geben bei der Verabschiedung, zu der der 48-Jährige bis dato keine Zeit hatte. Zu schnell ging seine Beförderung vom Übungsleiter der Regionalliga-Reserve zum Verantwortlichen der Profimannschaft, die in den letzten drei Saisonspielen der 2. Bundesliga den Aufstieg perfekt machen soll.
Er kann schon wieder lächeln: Christian Clemens ist nach seiner Kreuzband-OP auf dem Weg der Genesung. Die Verletzung aus dem Spiel gegen Darmstadt ist für „Chrille“ besonders bitter, schließlich hatte sich der gebürtige Kölner gerade erst nach seinen Oberschenkelproblemen zurückgekämpft. Nach dem Zusammenprall mit Darmstadt-Kapitän Fabian Holland ging es für Clemens direkt in die MediaPark Klinik. Die MRT-Untersuchung bestätigte, was das FC-Ärzteteam um Dr. Peter Schäferhoff bereits vermutet hatte: Kreuzbandriss! Am Montag folgte die Operation, Clemens ist auf dem Weg der Besserung. Doch die Saison ist für den Flügelflitzer gelaufen.
Hauptmann zurück nach Dresden Bleibt Sörensen jetzt doch?
Die Kaderplanung beim 1. FC Köln läuft trotz des Trainerwechsels langsam auf Hochtouren, die Gerüchteküche kommt entsprechend in Fahrt. Laut „Express“ steht eine Leihe von Niklas Hauptmann zu Dynamo Dresden im Raum, zudem ist durch den Abschied von Anfang nun ein Verbleib von Frederik Sörensen möglich. Der GBK bewertet die Gerüchte. Mittelfeldspieler Niklas Hauptmann, diese Saison mit elf Einsätzen für den 1. FC Köln, soll laut „Express“ bereits erste Gespräche mit der Dynamo aus Dresden geführt haben. Eine Leihe zurück zu seinem Heimatverein soll im Raum stehen. Fast alternativlos erscheint derweil der Verbleib von Frederik Sörensen. Der 27-Jährige ist ausgestattet mit einem Vertrag bis 2021 und schon im vergangenen Sommer oder Winter gab es keinen Abnehmer für den aussortierten Innenverteidiger. Nur logisch wäre es also, dass der Däne die Chance unter einem neuen Trainer versuchen würde zu nutzen. Und doch wird es zumindest unter André Pawlak nicht einfacher. Durch eine Umstellung auf Viererkette ginge im Abwehrzentrum ein Platz fliegen.
Meré: "Jeder muss sich fragen, was er falsch gemacht hat"
Gewinnt der 1. FC Köln am Montagabend (20.30 Uhr) sein Gastspiel in Fürth, ist der Effzeh aufgestiegen. Dieses Ziel peilt Verteidiger Jorge Meré fest an - und mahnt zur Selbstkritik. Der Spanier sieht das Team gerüstet gegenüber den neuen Anforderungen - die gar nicht so neu sind: "Kompakt gegen den Ball arbeiten, ein besseres Anlaufverhalten zeigen", dies sind nur zwei Aspekte, die immer trainiert, aber zuletzt nicht beherzigt wurden. Auch der möglicherweise anstehende Wechsel zur Viererkette in der Abwehr kann ihn nicht beunruhigen: "Wir haben ja lange mit vier Mann hinten gespielt." Meré macht sich so seine Gedanken über die Verwerfungen der vergangenen Tage: "Wenn ein Trainer geht, dann sind immer alle schuld, nie einer alleine. Jeder muss selbstkritisch sein und sich fragen, was er falsch gemacht hat." Immerhin: Wenn Selbsterkenntnis ein erster Schritt auf dem Weg zur Besserung ist, dann ist Meré gut unterwegs.