Einzelkritik: Bader schlampig, Koziello ohne Akzente, Sobiech stark
Timo Horn 3 Großartig, wie er den Kopfball von Bomheuer noch ans Aluminium lenkte. Hatte viel zu tun – zu viel.
Matthias Bader 5 Startete mit einem schlampigen Rückpass. Fand auch danach keine Sicherheit und kein Zutrauen. Das gipfelte im schlechten Stellungsspiel und dem Eigentor zum 1:2.
Lasse Sobiech 2,5 Leitete entscheidend den Ball auf Torschütze Hector weiter – natürlich per Kopf. Stark im Tackling. Formstärkster Verteidiger.
Christian Clemens 4,5 Bleibt konstant inkonstant. Tauchte zu oft ab. Da kann und muss mehr kommen.
Vincent Koziello 4,5 Dem starken Auftritt in Bielefeld folgte sofort ein erheblich schlechterer. Setzte keine Akzente.
ab 58. Jannes Horn 4,5 Seine Flanken kamen schon mal deutlich besser an. Griff Engin vor der Gäste-Führung nicht an.
Die Quittung für eine über weite Phasen ideenlose Vorstellung hat der 1. FC Köln zum Abschluss des neunten Spieltags erhalten. Vor mit 49.600 Zuschauern fast ausverkauftem Haus unterlag der Tabellenführer gegen die sieglosen und als Schlusslicht angereisten Duisburger mit 1:2 (1:1). Es war die zweite Saisonniederlage für den FC, erneut daheim. Wie erwartet traten die Gäste äußerst selbstbewusst auf. Torsten Lieberknecht hatte dem Tabellenletzten neues Leben eingehaucht, die Spieler starkgeredet.
Vier Fünfen, nur eine Zwei Die Einzelkritik zur zweiten FC-Heimpleite
Matthias Bader 5 Immer wieder mutige Vorstöße. Aber an seinem Abwehrverhalten muss er weiter arbeiten. Und: Was war das für ein Eigentor?
Lasse Sobiech 2 Setzte sich gegen zwei durch und verlängerte zum Ausgleich. Grätschte unheimlich viel weg.
Rafael Czichos 5 Verlor gleich den Ball und sorgte so für Caulys Großchance. Auch sonst wieder ziemlich wacklig.
Christian Clemens 5 Forderte einmal vehement Elfmeter, sonst ziemlich blass. Hatte schon bessere Auftritte in diesem Jahr.
ab 58. J. Horn 5 Eine ganze Reihe komplett verunglückter Flanken, dann ließ er noch die Flanke zur MSV-Führung zu.
Simon Terodde 4 Hat Glück, dass Schiri Badstübner seine Austritte gegen Bomheuer nicht streng auslegt (29.). Nach 70 Minuten mit ner Großchance. Ein bisschen wenig für Kölns Superstürmer.
Die Erfolgsserie des 1. FC Köln ist gerissen. Die Geißböcke kassierten gegen das bisherige Schlusslicht MSV Duisburg mit Neu-Trainer Torsten Lieberknecht eine 1:2-Heimpleite. "Wir haben das Glück, dass wir gut gestatet sind", freute sich Lieberknecht nach dem Coup. "Es gibt allerdings Punkte, die weniger gut waren. Wir haben die Chancen nicht effektiv genutzt."
"Wir haben wahnsinnige Fehler in der ersten Halbzeit gemacht", ärgert sich FC-Trainer Markus Anfang. "Man muss sagen, dass die Duisburger alles investiert haben, während wir uns nicht so präsentiert haben, wie wir es können. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, aber es ist kein Drama. Wir stehen immer noch vernünftig da."
Stimmen zur FC-Niederlage Die schlechtesten 30 Minuten dieser Saison
Der Zweitliga-Tabellenführer unterliegt dem Letzten. Die Stimmen zum Spiel: Timo Horn: „Die Anfangsphase die schlechtesten 30 Minuten dieser Saison. Wenn der Erste gegen den Letzten verliert, ist das bitter. Es gibt so Tage, da funktioniert einfach wenig. Im Endeffekt war das zu wenig Druck. Beim 0:1 standen zehn Spieler vor mir, ich sehe den Ball nicht kommen. Das sieht immer unglücklich aus. Das 1:2 war eine vollkommen ungefährliche Aktion und auf einmal ist der Ball im Tor.“
Gegen das zuvor sieglose Schlusslicht MSV Duisburg unterlagen die Geißböcke im eigenen Stadion mit 1:2 und das mit der über weite Strecken schwächsten Saisonleistung. Von Anfang an präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Anfang extrem fehlerhaft und baute einen durch den Trainerwechsel ohnehin neu motivierten Gegner zusätzlich auf. Die vom Anpfiff weg zu spürende Nervosität war umso überraschender, weil der FC zehn Tage zuvor bei Arminia Bielefeld (3:1) den bislang reifsten Auftritt dieser Spielzeit hingelegt hatte.
Neue Fan-Kritik am Vorstand: Wirbel um Anti-WH-Plakat
Die Ultras des 1. FC Köln haben auch am Montagabend im Spiel gegen den MSV Duisburg (1:2) ihre Kritik am amtierenden Vorstand der Geissböcke fortgesetzt. Unter dem Motto „Mit Vollgas gegen die Wand“ protestierte die aktive Fanszene mit mehreren Plakaten gegen das Präsidium um Werner Spinner. Allerdings gab es auch Aufregung in der Südkurve um ein anderes Plakat. „Wilde Horde raus“ hatte auf einem Banner gestanden, das im Oberrang der Südkurve aufgehängt worden war. Daneben stand auf einem zweiten Plakat: „Gewalt und Hass verabscheuen wir, wir sind wegen Fußball hier!“ Das Anti-WH-Plakat verschwand jedoch schnell wieder.
„So ein Spiel abzuliefern, kann nicht unser Anspruch sein“
Die Stimmen zum Spiel: Marco Höger: „Wir haben Scheiße gespielt! Trotzdem muss man dann ein 1:1 mitnehmen, wenn man merkt, dass es nicht läuft. Aber wir machen es den Gegnern gerade zuhause zu leicht, gegen uns ein Tor zu machen. Es ist immer wieder ein individueller Fehler dabei oder dass jemand pennt. Das wird auch in der Zweiten Liga bestraft. Heute wollten wir wieder zu viel, weil wir gerade zuhause die Punkte holen wollen. Das ist nach hinten losgegangen. Ende.“
Ein Dämpfer ausgerechnet gegen Schlusslicht Duisburg
Der 1. FC Köln hat die große Chance liegen lassen, sich schon nach neun Spieltagen vom Rest der 2. Bundesliga etwas abzusetzen. Mit einem Sieg gegen den MSV Duisburg hätten die Geißböcke stattliche fünf Punkte Vorsprung auf Platz zwei gehabt, doch am Montagabend setzte es gegen das Schlusslicht eine ebenso überraschende wie nicht unverdiente 1:2-Niederlage. Von der ersten Minute an agierte der FC im eigenen Aufbauspiel äußerst fehlerhaft und leistete sich selbst ohne Bedrängnis Ballverluste, die der MSV immer wieder zu gefährlichen Gegenangriffen nutzte.
Der Auftrag für den neuen Trainer Anfang war klar: 1. FC Köln will im Sommer 2019 zurück in die Bundesliga. Nach 100 Tagen ist es Zeit für eine erste Bilanz. Köln ist zwar auf Platz eins, das Team zeigt aber auch immer wieder Schwächen. Gibt es angesichts der Tabellenführung nach neun Spieltagen überhaupt Anlass zur Kritik am 1. FC Köln? Wer die 1:2-Heimniederlage gegen den MSV Duisburg gesehen hat, muss dies bejahen. Gegen Duisburg führten viele eigene Fehler zu Chancen des Gegners und zu zwei Gegentoren. Es waren die Gegentore 13 und 14. Für einen Aufstiegsfavoriten eigentlich zu viel.
„Haben scheiße gespielt“ FC-Profis mit deutlichen Worten
Verloren. Gegen den Tabellenletzten aus Duisburg. Als Spitzenreiter. Damit konnte natürlich niemand im Rhein-Energie-Stadion zufrieden sein. Vor allem nicht die Protagonisten. Markus Anfang: „Wir haben in der ersten Halbzeit wahnsinnig viele Fehler gemacht und haben den Gegner ins Spiel gebracht. Die Duisburger haben alles investiert. Man muss 90 Minuten 100 Prozent geben, 45 Minuten lang reicht das nicht.“ Und Torsten Lieberknecht: „Der FC bietet Laufwege an, die nicht alltäglich sind. Darauf waren wir gut vorbereitet.“
Heimniederlage gegen Duisburg: Selbstkritik nach System-Ausfall
Der MSV Duisburg gewinnt verdient beim Primus 1. FC Köln – warum Anfangs Team verloren hat und wie man damit umgeht, klärt das Nachspiel. Der Boden war bereitet vor dem Montagabendspiel des 1. FC Köln: Die Konkurrenz hatte nicht durchgehend gepunktet, es bestand die Chance, sich tabellarisch ein wenig abzusetzen und ein Polster zwischen sich und die ärgsten Verfolger zu bringen. Zu Gast war mit dem MSV Duisburg eine Mannschaft, gegen die man sich alleine aufgrund der Tabellensituation durchaus etwas ausrechnen konnte.
FC-Trainerteam mächtig unter Strom Das war der Grund
Sie sind das vielleicht explosivste Trainerteam der Liga. Markus Anfang, Assistenten Tom Cichon und Torwarttrainer Andreas Menger geben an der Seitenlinie richtig Gas. Während sich allerdings Anfang gestern zumindest zu Beginn der Partie merklich ruhig verhielt, stand Cichon große Teile der ersten Halbzeit völlig unter Strom. Auslöser war die frühe Gelbe Karte gegen Koziello, der nach einer ganzen Serie ungeahndeter Duisburger Fouls gleich die Verwarnung kassiert hatte und daher fortan nur noch gehemmt agieren konnte.
Schon die zweite Müngersdorf-Pleite Entwickelt der FC einen Heimkomplex?
Verkehrte Welt in Müngersdorf: Während in der Gästekurve Schlusslicht Duisburg feierte, stand beim Spitzenreiter nach Schlusspfiff Enttäuschung, Frust, aber auch ein gutes Stück Ratlosigkeit in den Gesichtern. Entwickelt der 1. FC Köln einen Heimkomplex? „Wir machen jeden Gegner stark – ich verstehe nicht, warum. Das müssen wir analysieren“, ist Armin Veh alarmiert: „Du musst schon Deine Heimspiele gewinnen, wenn Du aufsteigen willst!“ Fünf Heimspiele hat der FC mittlerweile absolviert, den Arbeitssiegen gegen Aue und Ingolstadt stehen Pleiten gegen Paderborn und Duisburg gegenüber, dazu das in Teilen glückliche Remis gegen Union.
Der 1. FC Köln hat sich am Montagabend im heimischen Stadion blamiert und mit 1:2 gegen den Tabellenletzten MSV Duisburg verloren. Unsere fünf Erkenntnisse der Partie:
Armin Veh: „Haben zu Hause fast immer schlecht angefangen“
Der 1. FC Köln hat nach einer schwachen Leistung am 9. Spieltag gegen den MSV Duisburg mit 1:2 (1:1) verloren. Der Effzeh leiste sich zahlreiche Fehler und verlor gegen den Tabellenletzten letztendlich verdient. Von einem Einstellungs-Problem wollte Armin Veh allerdings nichts wissen. Veh über mögliche Nervosität: „Es gibt nichts schöneres, als vor 50.000 Menschen zu spielen. Wir haben viele Spieler in der Mannschaft, die das kennen. So eine Kulisse kann nicht hemmen. Das wäre aberwitzig. Vielleicht brauchen wir etwas mehr Lockerheit vor den Spielen.“
Lieberknecht hatte die Mannschaft nach Aussage von Kapitän Wolze auch „super auf den Gegner eingestellt“. Im ungewohnten 4-4-2 mit Raute hatte der MSV begonnen. Als sich die Kölner darauf einstellten, stieg Lieberknecht auf 4-2-3-1 um. „Und am Ende haben wir noch mal die Fünferkette rausgeholt“, sagte er schmunzelnd: „Das war heute schon ein Stück weit eine Taktikschlacht.“ Diese zermürbte die Kölner. „Ich wurde 90 Minuten manngedeckt. Das gehört eigentlich nicht zum modernen Fußball“, meckerte Marco Höger.
Der MSV Duisburg feiert einen Triumph beim 1. FC Köln
Auf dem Spielberichtsbogen wartete Torsten Lieberknecht nicht mit Überraschungen auf. Die gab’s aber auf dem Platz. Dass der neue Trainer etwas verändern würde, war zu erwarten. Die taktische Variante, die er wählte, dürfte vorher kaum jemand auf dem Zettel gehabt haben. Der Coach vertraute im Mittelfeld auf eine Raute: Fröde defensiv, Souza rechts, Schnellhardt links und im offensiven Mittelfeld Tashchy. Im Sturm bot Lieberknecht eine Doppelspitze mit Gyau und Iljutcenko auf. Das dürfte auch der Kölner Trainer Anfang so nicht erwartet haben.
Zuletzt war Verimi als Partner des SV Werder Bremen eingestiegen. Nun hat die Identitäts- und Datenplattform auch mit dem 1. FC Köln abgeschlossen. Verimi ist damit neuer Geißbock-Partner (vierte Ebene) des 1. FC Köln. Die Kooperation zwischen dem Zweitligisten und der Identitäts- und Datenplattform gilt zunächst für ein Jahr bis zum Ende der laufenden Saison.Im Rahmen der Partnerschaft wirbt Verimi mit klassischen Logopräsenzen auf fernsehrelevanten Banden bei Heimspielen des FC im Kölner Rheinenergiestadion.
Große Ernüchterung in Müngersdorf Souverän ist anders!
Zehn Tage lang durfte man sich feiern und freuen: Der relativ souveräne Sieg auf der Bielefelder Alm, fünf Punkte Vorsprung auf eine Nichtaufstiegsplatz, das Schlusslicht als nächster Gegner: Kein Zweifel, jetzt läuft die FC-Lokomotive schnurstracks Richtung Aufstieg. Denkste! Der Montagabend in Müngersdorf sorgte da für große Ernüchterung. Grausamer Fußball, ein ideenloser Auftritt, kaum Chancen. Was fehlte? Vor allen Dingen eine gewisse Souveränität auf allen Ebenen.
Mitgliederversammlung beim Effzeh: Die effzeh.com-Wahlempfehlung
Am Mittwochabend wird beim 1. FC Köln ein neuer Mitgliederrat gewählt – auch Satzungsänderungsanträge stehen zur Abstimmung. Wir haben uns Gedanken gemacht und sprechen eine Wahlempfehlung aus. Unsere ganze Redaktion besteht aus eingefleischten FC-Fans, die dem glorreichen 1. FC Köln schon lange hoffnungslos verfallen sind. Wir fiebern mit, wir regen uns mächtig auf und wir freuen uns maßlos, kurzum: Wir sind emotional! Eines sind wir dabei allerdings nicht und wollen es auch nicht sein: Wir sind nicht neutral. Auch deshalb wollen wir vor der anstehenden Mitgliederversammlung nicht stumm bleiben.
Erst zwei Siege in Müngersdorf Das Heim-Mysterium des 1. FC Köln
Das Stadion war schon leer, nur aus der Nordost-Ecke dröhnte noch immer der Jubel der Gästefans. Wieder einmal hatte der 1. FC Köln den Besuchern einen großen Fußballabend beschert. Mitte September war es der Tross des SC Paderborn, der nach einem 5:3-Sieg beim Favoriten ein Fest in Müngersdorf gefeiert hatte. Am Montagabend tobten Spieler, Betreuer und Fans des MSV Duisburg durch den Innenraum des Rhein-Energie-Stadions, als hätten sie die Deutsche Meisterschaft gewonnen.
Kleine Krise des Tabellenführers: Warum der FC plötzlich eine Heimschwäche hat
Veh war mit dem Anspruch in die Saison gegangen, ein Gründervater beständiger Kölner Spiel-Dominanz zu sein. Noch zu oft allerdings muss er erkennen, dass das nicht gelingt (“Von Dominanz habe ich heute rein gar nichts gesehen“). Das 4:1:4:1-Spielsystem des von Veh voller Überzeugung installierten Trainers Markus Anfang scheint den Reiz des gegnerischen Trainers zu erhöhen, adäquate Antworten darauf zu finden. Im ungewohnten 4-4-2 mit Raute hatte der MSV begonnen. Als sich die Kölner darauf einstellten, stieg Debüt-Trainer Lieberknecht auf 4-2-3-1 um. „Und am Ende haben wir noch mal die Fünferkette rausgeholt“, sagte er schmunzelnd.
Friedhelm Henze und Michael Tuchscherer haben ihren Antrag auf Satzungsänderung einen Tag vor der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln zurückgezogen. „Die beiden Antragsteller teilen mit, dass sie den Antrag auf Satzungsänderung zu § 24, der zukünftig eine verbindliche Regelung vorsah, die Kontroll-, und Überwachungarechte des Mitgliederrates in Bezug auf die Tätigkeiten des Vorstandes im Verein als auch auf die Beteiligungsgesellschaften vorzusehen, nach langen Diskussionen mit FC-Mitgliedern und dem Mitgliederrat zurückziehen. Vorstand und Mitgliederrat des 1.FC Köln wurden heute vorab informiert.“
Köln nutzt die Länderspiel-Pause für einen Test in Belgien
Am kommenden Wochenende ruht der Spielbetrieb in der 2. Liga aufgrund der Länderspiele in der Nations League. Eine gute Möglichkeit, um Testspiele zu vereinbaren. Der 1. FC Köln gab am Dienstag bekannt, das mit dem belgischen Erstligisten Waasland-Beveren ein Spiel am Donnerstag (11. Oktober) vereinbart worden ist. Anstoß der Partie wird um 19 Uhr sein. Der Gegner spielt seit 2012 in der ersten Belgischen Liga und belegt derzeit den 13. Platz von 16 Teams. In zehn Spielen hat Beveren erst einen Sieg und insgesamt neun Punkte geholt.