FC bekommt Tor aberkannt Darum kritisiert Volker Finke die Schiedsrichter
Dominick Drexler wollte es zur Pause noch einmal ganz genau wissen und stellte Schiri Robert Kampka zur Rede. Nach dem Tor von Kingsley Schindler hatte sich Video-Schiedsrichter Christian Dingert gemeldet. Die so wichtige 1:0-Führung war futsch - und das Unheil nahm seinen Lauf. Die Situation im Breisgau war allerdings eindeutig. Kritik an den Referees gab es trotzdem. Schon zur Pause analysierte der langjährige Freiburg-Coach und kurzzeitige FC-Sportdirektor Volker Finke die Situation treffend: „Das Problem ist, dass das Spiel danach noch länger läuft. Es ist schade, dass das Schirigespann so ein klares Foul nicht gleich erkennt." Richtig bitter wurde es, als dann noch drei Minuten später das Gegentor fiel. Finke: "Psychologisch war das für die Kölner nicht leicht. Dass man kurz danach per Eigentor in Rückstand gerät, macht es noch bitterer. Zwischen dem Torwart und ihm war nichts anderes möglich, Günters Ball war hart, sowas kann mal passieren.“
Stimmen: „Die Geschichte des Spiels war eigentlich schon geschrieben“
Der 1. FC Köln hat erstmals in der laufenden Bundesliga-Saison drei Punkte eingefahren und vor der Länderspielpause ein wichtiges Erfolgserlebnis gefeiert. Achim Beierlorzer: „Wir sind überglücklich, dass wir das Spiel noch drehen konnten. Freiburg ist in Hälfte eins noch zu häufig unkontrolliert in unsere Hälfte gekommen, wir haben trotzdem ein schönes Tor geschossen, dann aber das Eigentor kassiert. In der Halbzeit haben wir umgestellt und den gegnerischen Aufbau mit drei Spielern attackiert. Das war für mich der Schlüssel, dass wir mehr Ballbesitz hatten und mehr Aktionen setzen konnten. Wir hatten weniger Probleme als in der ersten Hälfte und ich bin überglücklich, dass die Mannschaft diese Mentalität auf den Platz gebracht hat und den Sieg unbedingt wollte. Ellyes macht das Tor mit einer sensationellen Energieleistung. Wir sind auf dem richtigen Weg, haben dafür jetzt die ersten drei Punkte verdient. Das war sehr wichtig.“
Und Christian Streich sagte zum Spiel:: „Gratulation zum Sieg. Köln war aggressiv, wir hatten den einen oder anderen Ballverlust zu viel. Hinten raus hatten wir noch ein paar große Torchancen, dann aber einen Ballverlust, der immer mal passieren kann. Wir hatten in den letzten zwei Spielen das Glück auf unserer Seite, am Ende haben wir heute aber verloren. Das lag an einer guten Kölner Mannschaft, aber auch an uns selbst. Das müssen wir so akzeptieren. Wenn eine Mannschaft wegen der Leistung das Spiel hätte gewinnen sollen, dann war es Köln.“
Der erste Sieg nach 23 Jahren im Breisgau. Klar, dass sich in der FC-Kabine gelöste Stimmung breit machte. Schließlich hatte man ja einige Nackenschläge wegzustecken. Den Slalomlauf kurz vor Schluss schildert Matchwinner Ellyes Skhiri so: „Ich habe einen Abwehrspieler im Rücken und habe Kurs auf das Tor genommen. Ich wollte auf Tony Modeste passen, aber der Verteidiger machte die falsche Bewegung und da war die Tür offen. Wir wussten, wie wichtig das Spiel ist und wie lange wir nicht gewonnen haben. Wir wussten, welche schwere Aufgaben wir danach haben und deshalb war es wichtig zu Punkten. Es war schwer, am Ende noch mal die Kräfte zu mobilisieren. Aber wenn das Team davon profitiert, dann mache ich das gern."
Auch die sengende Hitze im Breisgau und sein total verschwitztes Hemd verdarben Achim Beierlorzer nicht die Freude über seinen ersten Bundesliga-Sieg mit dem 1. FC Köln. Er sei «überglücklich» über das 2:1 (0:1) beim SC Freiburg, sagte der Coach. Neuzugang Ellyes Skhiri hatte den FC in der 2. Minute der Nachspielzeit nach einem Energie-Solo zum hart erkämpften Sieg geschossen. Freiburg rutschte nach der ersten Pleite aus der Spitzengruppe der Liga, die Kölner rückten nach ihrem ersten Sieg im Breisgau seit 23 Jahren ins Mittelfeld der Tabelle vor. Mit der Hitze im Schwarzwaldstadion hatten beide Teams ihre Schwierigkeiten. Die Kölner verteidigten zwar kompakt und aggressiv, mit dem Ball fiel ihnen aber meistens nicht viel ein. Lange Bälle oder Flanken auf das Sturmduo Modeste/Schindler waren die einzige Lösung. Freiburg wiederum fand oft kein Mittel gegen die Kölner Defensive. Kölns größtes Problem war über weite Strecken der Spielaufbau. Ohne den von Trainer Achim Beierlorzer zunächst auf der Bank belassenen Jorge Meré ging der FC fast nur mit langen Bällen vor, die kaum zum Erfolg führten.
So feiert Beierlorzer seinen ersten Bundesliga-Sieg
Nicht nur der 1. FC Köln hat erstmals seit 23 Jahren wieder beim SC Freiburg gewonnen. Auch Achim Beierlorzer feierte seinen ersten Sieg als Bundesliga-Trainer. Der FC-Coach wechselte im Schwarzwald-Stadion mutig, setzte voll auf Sieg, stellte taktisch um und durfte seine Freude nach dem Siegtreffer durch Ellyes Skhiri lauthals herausschreien. „Ich bin überglücklich, dass die Mannschaft diese Mentalität auf den Platz gebracht hat und den Sieg unbedingt wollte“, sagte der Trainer anschließend. Die Bilder aus Freiburg...
Hitze in Freiburg Ehizibue mit Kreislaufproblemen raus
Während die Profis des 1. FC Köln nach Abpfiff beim SC Freiburg mit den mitgereisten Fans in der Kurve feierten, fehlte Kingsley Ehizibue. Der Rechtsverteidiger musste zur Halbzeit mit Kreislaufprobleme ausgewechselt werden. Grund dafür war die enorme Hitze im Breisgau, die den Spielern zu schaffen machte. Es lief die 33. Minute in Freiburg, als Kingsley Ehizibue zu Boden ging. Kurz zuvor hatte der Niederländer einen Schlag von Nils Petersen abbekommen. Doch dieser war nicht unbedingt der Auslöser für Ehizibues Gang zu Boden. Vielmehr hatte der Rechtsverteidiger mit der Hitze zu kämpfen, die am Samstagmittag in der Schwarzwald-Arena herrschte. Für Ehizibue, der sich im ersten Durchgang auch mehrere vermeidbare Fehler leistete und zu keinem einzigen Tempolauf bis zur Grundlinie ansetzte, war die Partie nach 45 Minuten beendet. „Es war ein Schwindel. Er hat sich mit dem Wetter nicht so arrangieren können und dann noch einen Schlag bekommen. Er hatte Kreislaufprobleme“, erklärte Trainer Beierlorzer nach der Partie.
Nils Petersen war am Samstagabend so ziemlich der Einzige Freiburger, der es nicht als himmelschreiende Ungerechtigkeit werten wollte, was soeben passiert war: Dass der 1. FC Köln mit einem Tor in der Nachspielzeit 2:1 in Freiburg gewonnen hatte. Während der Freiburger Torjäger ruhig und sachgerecht das Spiel analysierte, fluchten draußen die Dauerkarteninhaber, die bei der Gluthitze entweder das Schicksal oder die Dusseligkeit der Freiburger Spieler verdammten. Verdient, so Volkes Stimme, wäre jedenfalls nur eines gewesen: ein Freiburger Sieg. Das stimmte allerdings nicht, womit mal wieder bewiesen wäre, dass Fußballspieler in der Regel doch jede Menge vom Fußballspielen verstehen, und das auch analytisch. Petersen nämlich lobte zurecht eine Kölner Mannschaft, die in der zweiten Halbzeit unbedingt gewinnen wollte und sich in Freiburg letztlich ein verdientes Erfolgserlebnis sicherte, die ersten drei Zähler dieser Spielzeit. "Das ist eine gute Mannschaft, das hat man schon gesehen", fand der Freiburger Stürmer, der ganz gentlemanlike sein Kölner Pendant Antony Modeste hervorhob: "Und so wie Modeste den Kölner Ausgleich köpft - das können eben nicht viele in der Bundesliga."
FC testet beim PSV Eindhoven Aber ohne Skhiri und Bornauw
Der 1. FC Köln hat für die bevorstehende Länderspielpause ein Testspiel vereinbart. Die Geissböcke treten am Mittwochmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit beim PSV Eindhoven an. Das Duell mit dem niederländischen Erstligisten werden Ellyes Skhiri und Sebastiaan Bornauw jedoch verpassen. Beierlorzer erklärte am Samstag nach dem Spiel in Freiburg (2:1), dass der FC am Mittwochmittag gegen die Mannschaft von Trainer Mark van Bommel antreten werde. Allerdings werden weder Fans noch Medienvertreter das Spiel vor Ort beobachten können. Die beiden Klubs einigten sich darauf, das Spiel vollständig hinter verschlossenen Türen durchzuführen. Bislang war klar, dass Churlinov (Mazedonien), Hector (DFB), Kainz (Österreich) und Katterbach (DFB U19) zu ihren Nationalmannschaften reisen würden. Nun ist klar: Auch Sebastiaan Bornauw (Belgien U21) und Matchwinner Ellyes Skhiri (Tunesien) werden zu ihren Nationalteams reisen und dem FC im Test fehlen.
Tor und Assist in Freiburg Shkiri schlägt voll ein
In Freiburg gelang dem 1. FC Köln mit einem späten 2:1 der erlösende erste Saisonsieg. Maßgeblich daran beteiligt war einer der fünf Kölner Neuzugänge: Ellyes Skhiri. Denn es war der Tunesier, der aus einem Punkt noch drei machte. Nachdem der Mittelfeldspieler bereits den Ausgleich durch Modeste mit einer maßgenauen Flanke vorbereitet hatte (52.), nahm er den Spielausgang dann in die eigene Hand. Für Skhiri war es bereits die dritte Torbeteiligung in der noch jungen Saison. In Wolfsburg noch eingewechselt, legte er im Heimspiel gegen den BVB bereits Drexler einen Treffer auf. Der FC scheint mit dem Tunesier einen richtig guten Griff gemacht zu haben. Skhiri selbst sieht seine Stärken im Zweikampf und Zurückerobern von Bällen: "Ich bin jemand, der von der Leidenschaft und Laufstärke lebt." Aber auch ins Offensivspiel bringe er sich gern ein. Beim Heimspiel gegen den BVB sah Skhiri sich selbst noch nicht bei 100 %, seine Qualität wolle er aber "jetzt regelmäßig unter Beweis stellen". Gegen Freiburg ist ihm das definitiv gelungen. Aber auch die weiteren Neuzugänge Bornauw, Ehizibue und Verstraete konnten überzeugen. Einzig Schindler hat in der Liga noch Anpassungsprobleme.
Skhiri schießt FC zum ersten Saisonsieg „Der hat lange Beine, der kann das“
Erstmals seit 23 Jahren hat der 1. FC Köln ein Auswärtsspiel beim SC Freiburg gewonnen. Die Erleichterung nach der ersten Punkteausbeute der Saison ist ähnlich groß wie die Freude. Zunächst sah für den 1. FC Köln alles nach einem „normalen“ Auswärtsspiel in Freiburg aus: Ein eigenes Tor wurde dank Videobeweis aberkannt und quasi in der nächsten Spielszene versenken die „Geißböcke“ den Ball im eigenen Tor. Normalerweise hätte Freiburg irgendwann noch das 2:0 gemacht und die Kölner wären – mal wieder frustriert und ohne Punkte im Gepäck – nach Hause gefahren. Wie so oft in den letzten 23 Jahren. Diese kleine Ewigkeit war es her, dass der 1. FC Köln zuletzt im Breisgau gewonnen hat. Bis gestern. Denn statt sich dem Schicksal zu fügen, das sich in der ersten Halbzeit durch das anhaltende Unglück namens Videoschiedsrichter angedeutet hatte, mobilisierte die Elf von Trainer Beierlorzer im zweiten Durchgang neue Energien und schnappte sich durch Tore von Anthony Modeste (52.) und Ellyes Skhiri (90.+2) doch noch den angesichts des Spielplans so wichtigen Dreier.
Vehs Plan geht auf Skhiri wird zum Unterschiedsspieler
Ellyes Skhiri erweist sich schon früh in der Saison als echter Gewinn für den 1. FC Köln. Schon gegen den BVB bereitete der Neuzugang das zwischenzeitliche 1:0 durch Dominick Drexler vor. Nun avancierte der 24-jährige Neuzugang aus Montpellier mit seinem Tor in der Nachspielzeit gegen den SC Freiburg zum Matchwinner. Völlig erschöpft sank Skhiri nach seinem erlösenden Treffer zum 2:1 gegen den SC Freiburg an der Eckfahne zu Boden. Seine Mitspieler bildeten eine Jubeltraube um den Tunesier, der den Geißböcken dank einer kaum mehr für möglich gehaltenen Einzelaktion in der Nachspielzeit die so wichtigen ersten drei Punkte der Saison gesichert hatte. „Ellyes macht das Tor mit einer sensationellen Energieleistung“, lobte auch Achim Beierlorzer hinterher. Schon in den ersten Spielen der neuen Saison hat Skhiri damit gezeigt, warum Sportchef Veh bereit war, sechs Millionen Euro für den Mittelfeldspieler nach Montpellier zu überweisen.
Auf der Zielgeraden VfB will sich in Köln bedienen
Der VfB Stuttgart könnte auf dem Transfermarkt noch reagieren, sollten Nicolás González und/oder Anastasios Donis den Hut nehmen. Nach FT-Informationen besteht großes Interesse an Darko Churlinov vom 1. FC Köln. Der 19-jährige Nordmazedonier ist auf den offensiven Außenbahnen beheimatet und hatte am 1. Spieltag dieser Saison beim 1:2 gegen den VfL Wolfsburg sein Bundesliga-Debüt gefeiert. Churlinov stammt aus der Jugend des FC Magdeburg und heuerte in diesem Sommer beim FC an. Dort hat sich der 19-jährige Rechtsfuß binnen kürzester Zeit zur Alternative für den Profikader hochgearbeitet, wird aber im Laufe dieser Saison – sofern alle Spieler fit sind – nicht mehr so viele Chancen auf Einsätze erhalten. In Schwaben hingegen winkt deutlich mehr Spielpraxis auf Profiniveau – insbesondere dann, wenn González und Donis noch gehen sollten. Zudem ist VfB-Trainer Tim Walter als großer Förderer junger Spieler bekannt.
Der 1. FC Köln holte in Freiburg seine ersten Punkte, siegte in der Schlussphase 2:1. Derweil steht beim Geißbock-Klub die Neuwahl des Präsidiums durch die Mitgliederversammlung an. Für Toni Schumacher bedeutet dies: Abschied nehmen. Wie überall, wo er als Vorstandsmitglied des 1. FC Köln hinkommt, erhielt der 65-jährige Ex-Nationaltorhüter auch am Sonntag großen Zuspruch der FC-Fans, die sich um Selfies oder Autogramme mit der Klubikone rissen. In einer Woche soll das vom Mitgliederrat bestellte Trio um Werner Wolf, Jürgen Sieger und Eckhardt Sauren von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Die drei Herren taten sich in den vergangenen Wochen nicht gerade leicht mit seinem Eintritt in die große Welt des Fußballs, buken fleißig Allgemeinplätzchen, ließen teils grässliche Plattitüden vom Stapel, programmatisch war wenig bis nichts zu vernehmen. Weil man Toni Schumacher offensichtlich partout nicht mehr in die Fan-Arbeit einbinden will, wurde mit Thomas Häßler ein Kandidat als "Markenbotschafter" aus dem Hut gezaubert. Sei's drum, das designierte Präsidium soll es ab kommenden Sonntag richten. Das Trio tut sich noch schwer mit der Realität des Profifußballs, die Hoffnung bleibt bei vielen Fans und Kennern der Szene, dass die Herren sich zunächst in aller Ruhe in ihren neuen Job einfinden und nicht in Aktionismus verfallen. Gerade jetzt, wo die Profiabteilung sich mühsam gefunden zu haben scheint, könnte dies nur kontraproduktiv wirken.
Dickes Lob für Kölns „Dünnen“ FC-Kollegen schwärmen, einer sagt Danke
Die FC-Saison hat ihren ersten Helden! Ellyes Skhiri krönte seine überragende Leistung in Freiburg mit einem 40-Meter-Solo zum 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit. Ein ganz dickes Ding – von Kölns „Dünnem“... Denn nach dem ersten Dreier der Saison kam raus: Neuzugang Skhiri wird in der Mannschaft „Flaco“ genannt. Rafael Czichos klärt auf: „Ich habe ihn gefragt, ob er einen Spitznamen hat und er sagte: Flaco. Lasse meinte, das heißt auf Spanisch »der Dünne« – passt ganz gut.“ Der tunesische Nationalspieler, 1,85 Meter groß und 69 Kilo leicht, ist schon nach drei Spieltagen eine echte Verstärkung. Achim Beierlorzer lobte seine „sensationelle Energieleistung“. Skhiris Debüt-Treffer brachte die FC-Fans in Party-Laune, die Mitspieler ins Schwärmen! Modeste erklärt: „Ellyes hat lange Beine, er kann so einen Lauf gut. Ich freue mich für ihn, dass er als Neuzugang direkt Tore schießt und vorlegt. Er hat Selbstvertrauen, zeigt seine Qualität. Das ist wichtig für das Team.“
Ein zweites Augsburg drohte, doch Beierlorzer bringt den Sieg
Das 2:1 beim SC Freiburg war ein wichtiger Sieg für den 1. FC Köln, keine Frage. Die Geissböcke sind in der Bundesliga angekommen, haben bewiesen, dass sie Nackenschläge hinnehmen und selbst unter schwierigen Bedingungen Spiele gewinnen können. So haben sie auch die Erinnerungen von 2017/18 überwunden. Das lag auch an Achim Beierlorzer, der in Freiburg viele richtige Entscheidungen traf. Die Szene von Skhiri in der 92. Minute könnte für diese Saison des FC noch ähnlich symbolhaft werden wie jene von Cordoba im Spiel gegen Augsburg vor zwei Jahren mit der vergebenen Großchance. Denn mit diesem Sieg hat der 1. FC Köln nicht einfach nur die ersten drei Punkte eingefahren. Der Erfolg bedeutet eine Bestätigung für den Weg, den die Geissböcke bislang unter Beierlorzer gegangen sind. Er gibt Selbstvertrauen, aber auch den Glauben daran, dass der FC mit dieser Mannschaft und diesem Trainerteam in der Bundesliga mithalten, mit Rückschlägen umgehen und auch in letzter Minute für den eigenen Mut noch belohnt werden kann.
Modeste: „Habe immer an mich und die Mannschaft geglaubt“
Anthony Modeste bewies gegen den SC Freiburg (2:1) seine Torjägerqualitäten und sorgte mit dem 1:1 für den Wendepunkt. Der Angreifer konnte damit den totalen Fehlstart der Geißböcke abwenden. Der Franzose zeigte sich nach dem Auswärtssieg gegenüber Bild erleichtert: „Ich habe immer an mich und die Mannschaft geglaubt. Es ist schön, Tore zu schießen, das ist mein Job.“ Der im Winter aus China zurückgekehrte Angreifer sah einen „verdienten Sieg“ der Kölner im Breisgau. Dieser schmeckt vor allem deshalb gut, „weil viele Leute gesagt haben, wir können hier nicht gewinnen“. Neben einem starken Gegner waren da auch die Temperaturen, die dem Effzeh das Leben schwer machten. So aber konnte vor den Duellen gegen Gladbach und Bayern München der Null-Punkte-Fehlstart abgewendet werden. „Da wäre das Kopfkino wieder angegangen“, gab auch Modeste zu.
Der 1. FC Köln geht gelassen in den letzten Tag der Sommer-Transferperiode. Am heutigen 2. September schließt das Transferfenster in Deutschland bis zum Winter. Abgänge wären danach zwar immer noch möglich, allerdings nur in Länder, in denen das Transferfenster weiter offen wäre. Beim FC geht man aber davon aus, dass nur noch heute etwas passieren könnte – wenn überhaupt. Tatsächlich sind letzte Transfer-Bewegungen eher unwahrscheinlich. Es gab nun noch einmal Gerüchte um Churlinov: Der U21-Doppelpacker vom vergangenen Wochenende soll in den Fokus vom VfB Stuttgart gerückt sein. Das zumindest berichtet fussballtransfers.com. Die Schwaben, die zuvor bereits Nikolas Nartey verpflichtet und weiterverliehen hatten, sollen an dem Mazedonien interessiert sein. Pikant dabei: Der FC hatte im Sommer um die Vertragslaufzeit des Offensivspielers ein kleines Geheimnis gemacht, Nachfragen nach dem ursprünglich bis 2020 laufenden Kontraktes unkommentiert gelassen. Endgültig abgeben wollen die Kölner den Youngster auf keinen Fall. Für eine Leihe müsste der Kontrakt freilich länger laufen als bis 2020.
Das passierte in der Köln-Kabine Beierlorzer sorgte für FC-Wende in Freiburg
Erst ballte er an der Seitenlinie zwei Siegerfäuste und schrie seine Freude hinaus, dann ging es mit der Mannschaft zur Party vor die Gästekurve. Das Hemd des Franken war nach 90 heißen Minuten von Schweiß durchtränkt – er selbst einfach nur froh und erleichtert: „Der Erfolg war außerordentlich wichtig. Wir wissen ja, was passiert, wenn man drei Spiele nicht gewinnt und dann Gladbach vor der Brust hat. So ein Erfolg hilft einfach für die Überzeugung, dass diese Art und Weise Fußball zu spielen richtig ist.“ Beierlorzers Anteil an der FC-Wende nach Video-Ärger und Czichos’ Eigentor war gewaltig. In der Halbzeitpause brachte er seine Jungs wieder auf Kurs! Das passierte in der Kölner Kabine: „Die Mannschaft war ein bisschen niedergeschlagen und entrückt, mit glasigem Blick“, verrät Beierlorzer: „Da habe ich interveniert und gesagt: »Hey, wollen wir ein Spiel schon in der Halbzeit wegschenken?« Jetzt erst recht! Das war die Devise.“ Zudem stellte der Trainer um: „Wir haben dann zu dritt attackiert, um mehr Druck auf den Spielaufbau zu kriegen. Das war für mich der Schlüssel, dass wir mehr Ballbesitz hatten und mehr Aktionen setzen konnten.“
Wie der Videobeweis in der Bundesliga jegliche Freude am Spiel tötet
Der Videobeweis macht das Spiel weder gerechter noch transparenter. Als Fan im Stadion fühlt man sich den Emotionen beraubt, zum Beispiel dann, wenn ein Tor nach gefühlten fünf Minuten zurückgenommen wird. Liebe Bundesliga, ich wende mich heute mit einem Anliegen an dich, was mir seit längerem auf der Seele liegt. Ehrlich gesagt schon seit 2017. In der letzten Saison konnte ich es gut verdrängen, doch jetzt ist es wieder da. Diese Gefühlsleere. Selbst wenn meine Mannschaft ein Tor schießt. Ich spreche vom Videobeweis. Die Technik, die doch Fehlentscheidungen minimieren soll und den Schiedsrichtern auf dem Feld eine Hilfe sein soll. Das Spiel sollte gerechter werden. Nun, liebe Bundesliga. Gut gemeint ist leider so oft das Gegenteil von gut gemacht. So, wie der Videobeweis gehandhabt wird, funktioniert er nicht. Denn mit der Einführung wurden die strittigen Entscheidungen weder weniger noch transparent gehandhabt...
Fan-Befehl an Fohlen Holt den Derby-Dreier in Köln!
Dieser Fan-Befehl an die Fohlen ist nicht zu überhören gewesen! Nach Gladbachs Heim-Rutsche (1:3) gegen Leipzig gab es aus der Nordkurve von tausenden Fans erst einmal aufmunternden Applaus. Im Anschluss machte der harte Kern der Borussen-Basis allerdings ebenso lautstark und gestenreich deutlich, was die Elf vom Niederrhein nach der Länderspielpause für einen Auftrag hat: „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“ Gefolgt von den üblichen verbalen „Grüßen“ an den Erzrivalen aus der Domstadt. Das Derby bei Aufsteiger 1. FC Köln steigt zwar erst am 14. September (15.30 Uhr) – steht jedoch offenbar in dieser Spielzeit, nachdem der FC sich für ein Jahr aus dem Oberhaus verabschiedet hatte, bereits vorzeitig ganz oben auf der Prioritätenliste zahlreicher Gladbach-Fans. Zumal es da ja noch die offene Rechnung aus Januar 2018 gibt, als spielerisch unterlegene Kölner dank eines Tomaten-Schiris (Felix Zwayer übersah trotz Video-Assistent Elfer-Foul von Mere an Hofmann) samt Teroddes Last-Second-Punch (90.+6) zum 2:1 ganz Müngersdorf zum Beben brachten. Der Fan-Auftrag an die Borussen war nach der Leipzig-Pleite klar: Her mit der Derby-Revanche in Köln!
Da war er endlich wieder – Kölns kultigster Tor-Jubel! Nach 848 Tagen Pause zeigte FC-Stürmer Anthony Modeste der Bundesliga mal wieder seine Brille. Sein wuchtiger Kopfball zum 1:1 in Freiburg war der verdiente Lohn für viel Fleiß und noch mehr Geduld! „So ein Kopfballtor machen nicht viele“, lobt Armin Veh und erklärt: „Tony ist jetzt besser im Spiel als am Anfang. Er hat auch andere Fitnesswerte als vorher. Er braucht die richtigen Flanken, muss noch mehr eingebunden werden. Dann ist er auch da.“ Die Abstimmung in der FC-Offensive ist noch nicht optimal. Modeste, der in den letzten Wochen wenig in Szene gesetzt wurde, sagt: „Wir müssen reden und im Training arbeiten, das kommt nicht von alleine. Manchmal ist es als Stürmer schwer, auf Chancen zu warten. Man muss dann positiv bleiben.“ Das gelang dem Franzosen in Freiburg, wo er im erst 71. Einsatz sein 41. Bundesliga-Tor für den FC erzielte. Nur Christian Müller (64 Spiele) und Dieter Müller (65) brauchten noch weniger FC-Partien für diese Zahl. Modeste selbstbewusst: „Es ist schön, Tore zu schießen. Ich weiß, dass ich es kann, ich glaube an mich. Dass ich treffe, ist wichtig für die Mannschaft.“
Im Bundesliga Performance-Check der Zeitschrift Horizont überzeugt der 1. FC Köln durch seine Marke, Fans, Stadion und im Bereich Sponsoring. Dadurch belegt der Aufsteiger aus dem Stand einen starken 7. Platz im Gesamtranking. Während die anderen beiden Aufsteiger die Plätze 16 (Union Berlin) und 18 (SC Paderborn) belegen, schafft der FC sofort den Sprung auf den 7. Platz im Gesamtranking. Das große Plus der Kölner ist dabei seine Markenidentität. Er erreicht dort Bundesliga intern den 4. Platz, genauso wie im Fan-Ranking. Während viele Vereine ihre Identitätsbildung stark vernachlässigen, schaffte es der FC auch in der 2. Liga seine Fans ins Stadion zu ziehen und Sponsoren anzuwerben. Gerade ein 6. Platz bei den Sponsoren ist überraschend, da das Interesse dieser meistens vor allem vom sportlichen Erfolg abhängt. Besonders im Bereich Management verliert der Verein jedoch im Vergleich zur Konkurrenz und belegt nur den 15. Platz. In der Kategorie Teamperspektive positioniert sich der Club allerdings wiederum im Mittelfeld, was besonders erfreulich für den Aufsteiger ist.
Erlösung für Modeste: Vor dem Derby platzt der Knoten
Erstmals seit dem 5. Mai 2017 hat Anthony Modeste wieder in einem Bundesliga-Spiel für den 1. FC Köln getroffen. Damals, am 32. Spieltag im Heimspiel gegen Werder Bremen, netzte Modeste gleich doppelt. Gegen den SC Freiburg platzte nun der Knoten nach zuvor frustrierenden Spielen. Ein wichtiges Tor für den Stürmer, aber auch für den FC. Es war sein insgesamt 60. Tor in der Bundesliga im 126. Spiel im deutschen Oberhaus, sein 41. Bundesliga-Tor für den 1. FC Köln. Als Ellyes Skhiri den Ball in der 52. Minute von der linken Seite an den Fünfmeterraum flankte, stieg Anthony Modeste im Zentrum hoch und köpfte wuchtig und mit Hilfe der Unterkante der Latte das Kunstleder zum Ausgleich ins Freiburger Gehäuse. „So ein Kopfballtor machen nicht viele“, lobte hinterher Sportchef Armin Veh.
Eintracht Braunschweig holt Ex-Kölner Boden Eintracht Braunschweig hat nochmals auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Die Löwen verpflichteten am Montag Kevin Goden. Er wechselt auf Leihbasis vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg an die Hamburger Straße und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Der 20-Jährige war im Sommer zu den Franken gewechselt und kam für den Club fünf Mal in der Bundesliga und zehn Mal für die U23 in der Regionalliga (drei Tore) zum Einsatz. Zuvor durchlief er seit 2009 sämtliche Jugendmannschaften des 1. FC Köln und spielte dort 22 Mal in der B-Junioren-Bundesliga (vier Tore) sowie 24 Mal in der A-Junioren-Bundesliga (sieben Tore). In der Profimannschaft kam er im Alter von 18 Jahren zu einem Einsatz im Achtelfinale des DFB-Pokals sowie zu zwei Einsätzen für die Kölner U23 in der Regionalliga. Außerdem stand der gebürtige Bonner einmal für die deutsche U19-Nationalmannschaft auf dem Platz.