FC-Spiel: Ultra verprügelt anderen Fan und richtet ihn übel zu
Die Stimmung war emotional in der Südkurve des Rheinenergie-Stadions, als der 1. FC Köln im Mai vergangenen Jahres sein letztes Heimspiel gegen den FC Bayern München absolvierte. Die Geißböcke verloren die Partie des 33. Spieltags mit 1:3, abgestiegen war der Verein ohnehin schon längst. Und dann gerieten auch noch die FC-Fans untereinander in Streit, was nun zum einem Strafprozess wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor dem Kölner Amtsgericht führte. Laut Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft hatte ein 27-jähriger Dachdeckerhelfer und FC-Ultra nach der Partie auf einen Mann eingeschlagen, ihm mit gezielten Ohrfeigen eine Perforierung des Trommelfells beigebracht. Der Feuerwehrmann aus dem Landkreis Vulkaneifel war drei Wochen arbeitsunfähig, kann seit dem Vorfall im Einsatz keine Tauchgänge mehr machen und hat ein Rauschen und Piepen auf dem Ohr. Der Staatsanwalt beantragte eine milde Geldstrafe von 80 Tagessätzen, dem die Richterin folgte. Zusätzlich zum Schmerzensgeld muss der 27-Jährige somit 1600 Euro Strafe zahlen.
Bei Zweitligist VfB Stuttgart ist die Kaderplanung auch Wochen nach der Schließung des Transfer-Fensters nicht abgeschlossen. Ein Angreifer des 1. FC Köln steht dabei anscheinend besonders hoch im Kurs. Die Schwaben wollen ihren Angriff für die Zukunft rüsten und Effzeh-Außenstürmer Darko Churlinov verpflichten. Das berichtet der "kicker". Kontakt zum Management des 19-Jährigen bestehe bereits. Churlinov hat bei den Domstädtern einen Ausbildungsvertrag, der noch bis 2020 gültig ist. Köln will das Arbeitspapier dem Vernehmen nach in einen Profivertrag umwandeln, inklusive Verlängerung. Da der Angreifer unter Trainer Achim Beierlorzer nicht fest im Kader der ersten Mannschaft eingeplant ist und vorerst noch Erfahrungen in der Regionalliga-Mannschaft sammeln soll, könnte sich für den VfB Stuttgart eine Möglichkeit ergeben, Churlinov von einem Wechsel zu überzeugen. Denn aktuell fehlt dem Nationalspieler ein Stück weit die Perspektive am Rhein. Somit wäre für den Nordmazedonier ein Wechsel in die 2. Liga eine reizvolle Gelegenheit, um Spielpraxis zu gewinnen.
Veh: "Da hinken wir teilweise Zweitligisten hinterher"
Armin Veh begann seine Profi-Karriere bei Mönchengladbach. Auch deshalb freut sich der Kölner Geschäftsführer Sport auf das Derby gegen die Borussia - einen entscheidenden Nachteil sieht der 58-Jährige. Zwischen 1980 und 1982 spielte Veh viermal das Rheinderby und weist eine ausgeglichene Bilanz auf: Zwei Siege, zwei Niederlagen. Große Erinnerungen an das brisante Duell hat er nicht mehr. "Meine Güte, ist das lang her", so der Kölner Macher. Heute, als einer der Macher der Kölner, muss er im Hier und Jetzt leben. Und da legt der langjährige Trainer die Finger in die Wunden. Seine Sorgen gelten vor allem der Infrastruktur rund um den Bundesliga-Aufsteiger. "Wenn wir es nicht schaffen, hier ein neues Nachwuchsleistungszentrum zu bauen und bessere Bedingungen für die Profis zu schaffen, dann werden wir auf Dauer nicht konkurrenzfähig sein", prophezeit Veh und fordert: "Das müssen wir so schnell wie möglich ändern. Da hinken wir zum Teil sogar Zweitligisten hinterher."
Der 1. FC Köln kann am Samstag im Derby gegen den Erzrivalen und Angstgegner Borussia Mönchengladbach wieder auf Torjäger Jhon Cordoba zurückgreifen. "Jhon ist topfit", sagte Trainer Achim Beierlorzer, "bei Cordoba ist es schwierig, ihn langsam wieder einzugliedern. Er legt immer direkt richtig los." Der Kolumbianer Cordoba hatte im letzten Heimspiel gegen Borussia Dortmund (1:3) eine Muskelverletzung im Oberschenkel erlitten. Es ist damit zu rechnen, dass Cordoba und Anthony Modeste das FC-Sturmduo bilden werden. "Ich hoffe, dass unsere Fans uns wie gegen Dortmund anfeuern. Dass es ein tolles Fußballspiel wird, und dass es gewaltfrei bleibt", sagte Beierlorzer auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Seine Marschroute: "Wir müssen bei unseren Stärken bleiben, wir müssen noch besser spielen als in den letzten Wochen. Wir wollen nah an die 100 Prozent ran, es kann sein, dass Kleinigkeit entscheiden. Wir müssen aber kühlen Kopf bewahren." Die Partie gegen die Fohlen sei eine "absolute Herausforderung".
Der 1. FC Köln kann am Samstag im Derby gegen Gladbach wieder auf Jhon Cordoba zurückgreifen. Nach seiner muskulären Verletzung, die sich der Stürmer im Spiel gegen Dortmund zugezogen hatte, ist der Angreifer wieder topfit und hoch motiviert für das Duell am Wochenende. Seit Montag ist Jhon Cordoba wieder im Mannschaftstraining. Gegen den SC Freiburg hatte der Kolumbianer aufgrund einer muskulären Verletzung pausieren müssen. Pünktlich für das Derby gegen Mönchengladbach ist der Stürmer aber wieder fit. Sein Ehrgeiz, möglichst schnell wieder auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft zu helfen, ist dabei unheimlich groß. So musste der 26-jährige zunächst von seinem Trainerteam gebremst werden. „Für Jhon ist es unheimlich schwierig, wieder langsam einzusteigen. Wir mussten ihn wirklich zügeln, weil eine muskuläre Verletzung eben seine Zeit dauert“, erklärte Achim Beierlorzer.
Lange Bälle, Pressing & Co. Der FC unter Beierlorzer in der Taktik-Analyse
Eine neue Liga, ein neuer Trainer: Nach der Trennung von Markus Anfang, der auf der Zielgeraden der vergangenen Spielzeit entlassen wurde, entschied sich der 1. FC Köln bei der Suche nach einem Nachfolger für Achim Beierlorzer. Der gebürtige Franke, zuvor beim SSV Jahn Regensburg tätig, ist der dritte Coach seit der Trennung von Peter Stöger im Dezember 2017 und soll den Aufsteiger bei dessen Bundesliga-Rückkehr in der höchsten deutschen Spielklasse etablieren. Sicherlich eine interessante Entscheidung der „Geißböcke“, zumal Beierlorzer bei seinen beiden vorherigen Vereinen in Regensburg und Leipzig zusammen nicht mehr als 40 Prozent seiner Spiele für sich entscheiden konnte. In dieser Analyse werden wir ergründen, welche Tendenzen sich bereits nach drei Bundesliga-Spielen im taktischen Verhalten der Kölner zeigen und wo die Stärken beziehungsweise Schwächen der Mannschaft in den bisherigen Begegnungen unter dem neuen Cheftrainer liegen.
„Mein Job hängt nicht an Armin Veh“ Beierlorzer über Zusammenarbeit mit FC-Boss
In Freiburg feierte Achim Beierlorzer seinen ersten Sieg als FC-Trainer, nun wartet auf den Franken gleich das nächste Highlight – die Derby-Premiere gegen Gladbach (Samstag, 15.30 Uhr)! Zuvor besuchte Beierlorzer die Redaktion und sprach u.a. über die Zusammenarbeit mit Armin Veh. Ist die Zusammenarbeit mit Armin Veh eng? Beierlorzer: "Armin Veh ist für mich ein Volltreffer. Ich habe es immer schon geliebt, wenn Menschen geradlinig, offen und ehrlich sind. Armin verkörpert das. Wir haben einen super Austausch. Es gibt kaum einen Tag, an dem Armin nicht im Trainerbüro ist und wir über ein paar Dinge sprechen. So stelle ich mir eine Zusammenarbeit vor." Also beschäftigt Sie auch die Frage, ob er über das Saisonende hinaus beim FC weitermacht? Beierlorzer: Ich kann Armin nicht sagen: Du musst verlängern, du hast mir einen Zwei-Jahres-Vertrag gegeben. Oder: Kann ich schon. Aber er würde nur lachen (lacht). Mein Job hängt nicht an Armin Veh – das darf er auch nicht. Ich habe meinen Zwei-Jahres-Vertrag mit voller Überzeugung unterschrieben und Armin wird jetzt selbst seine Entscheidungen treffen. Ich bin sicher, dass er auch das mit der Überzeugung und Geradlinigkeit macht, die ihn auszeichnet."
Nach der Vorstandswahl Vehs Vertrag die wichtigste Baustelle
Der im Sommer 2020 auslaufende Vertrag von Geschäftsführer Armin Veh ist beim 1. FC Köln wohl die spannendste Personalentscheidung der kommenden Wochen und Monate. Die Gespräche über eine mögliche Verlängerung sollen zeitnah mit dem neuen Präsidium geführt werden. Dass der 1. FC Köln mit einem Geschäftsführer Sport in eine Saison geht, dessen Vertrag nur bis zum Ende der aktuellen Spielzeit läuft, ist eigentlich unüblich für das heutige Fußballgeschäft. Unter gewöhnlichen Umständen hätten die Vertragsgespräche wohl bereits nach dem geschafften Aufstieg stattgefunden. Doch aufgrund der Tatsache, dass das neue FC-Präsidium erst am vergangenen Sonntag ins Amt gewählt wurde und der alte Vorstand diese Personalentscheidung nicht mehr treffen wollte, war eine vorzeitige Verlängerung ausgeschlossen. Während zunächst jedoch offen war, wie der neue Vorstand zu einem möglichen Veh-Verbleib steht, sieht es aktuell so aus, als sei das Präsidium um Wolf angetan von Veh und seiner Arbeit. Dabei dürfte ein Angebot einer Verlängerung zur Zeit deutlich wahrscheinlicher sein als eine Trennung im nächsten Sommer – es sei denn, Veh möchte aus eigenen Stücken die Zusammenarbeit nicht weiter führen. Befeuert wurde insbesondere diese Option von Veh selbst, als er Ende Mai dem Express hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft sagte: „Vielleicht habe ich die [Klarheit über die Zukunft] schon, ich bin ein selbstbestimmender Mensch."
Beierlorzer will kühlen Kopf trotz Derby-Wahns behalten
So ein Derby ist schon was Feines. Da werden im Vorfeld schön all die alten Geschichten aus der Mottenkiste ans Tageslicht gezerrt, die Rivalitäten beschworen und die Emotionen hochgekocht. Man möchte meinen, dass es kaum etwas Wichtigeres gibt als das anstehende rheinische Duell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Die Erwartungen an das Derby am Samstag (15.30 Uhr) im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Rheinenergiestadion sind nach einer Saison Abstinenz dementsprechend riesig – genau so wie die Vorfreude bei allen Beteiligten. Achim Beierlorzer schließt sich da nicht aus. Für den neuen FC-Trainer ist es schließlich das erste Derby im verdichteten Fußball-Westen der Republik gegen Gladbach. „Wenn die Fans nur annähernd so eine Stimmung machen wie gegen Dortmund, werden sie unsere Mannschaft nach vorne peitschen. Darauf hoffe ich“, steigt der 51-Jährige voll mit ein in die Derby-Euphorie.
„Extrem wichtig für die Mannschaft“ FC-Helden im Derby aber nur auf der Bank
Der 1. FC Köln sucht den nächsten Derby-Helden! 2018 war es Simon Terodde dank seines Kopfballs in der Nachspielzeit, 2016 Marcel Risse mit seinem Tor des Jahres. Am Samstag, wenn es endlich wieder zum rheinischen Kracher gegen Gladbach kommt, müssen die Hauptfiguren der letzten beiden Derby-Siege allerdings erst mal zuschauen. Kölns Bank der Derby-Helden! 29 Tore steuerte Terodde zum Aufstieg bei. Diese Saison stand der Stürmer jedoch noch kein einziges Mal in der Startelf. „Er kam aber bisher immer zum Einsatz – das ist die andere Sicht“, so die Perspektive von Achim Beierlorzer. Terodde ist wohl das prominenteste Opfer des riesigen Konkurrenzkampfes in der FC-Offensive. Beierlorzer aber weiß, wie er mit Edelreservisten umgehen muss: „Natürlich rede ich mit den Spielern, weil ich weiß, was Kopfkino, Freunde und auch die Medien bewirken können. Statistisch gesehen hat Simon noch kein Spiel von Anfang an gemacht – korrekt. Aber er kam immer rein und das heißt, dass er extrem wichtig für die Mannschaft ist.“
Gladbach zu Gast in Köln Das planen die Ultras beim Derby
Am Samstagnachmittag gibt‘s für Borussia Mönchengladbach kein Spiel wie jedes andere. Endlich steht wieder ein Derby beim 1. FC Köln an. Die Gladbacher Ultras machen schon vor dem Spiel deutlich: Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen. Weil die Kölner in der vergangenen Spielzeit in der 2. Liga an den Start gingen, mussten die Fans in der Vorsaison aufs Derby verzichten. Die Gladbacher Fans können das Derby kaum noch abwarten. Auf einem Flyer informierte die große Gladbacher Ultra-Gruppierung Sottocultura kurz und knapp über die Art und Weise, wie die Fans am Samstag zum ungeliebten Nachbarn reisen wollen. Rund um die Derbys zwischen Köln und Gladbach hatte es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Ausschreitungen gegeben. Bleibt es diesmal friedlich?Abgesehen vom großen Prestige geht es für Köln und Gladbach im Derby um drei wichtige Punkte. Beide Teams zeigten in den ersten drei Partien dieser Spielzeit viel Licht und Schatten und wollen ihrem Saisonbeginn durch den Derbysieg verschönern. So könnten sie spielen:
„Die Frage ist: Seid ihr bereit für ein Spiel gegen Gladbach?“
Kein Spiel elektrisiert die Fans des 1. FC Köln und Gladbachs mehr als das direkte Aufeinandertreffen im rheinischen Derby. FC-Trainer Achim Beierlorzer will die Brisanz dieses Duells aber zumindest im Vorfeld nicht zu hoch hängen. Vielmehr soll sich die Mannschaft auf ihre eigenen Stärken und den kommenden Gegner fokussieren. „Wir haben eine ganz große Vorfreude auf dieses Spiel. Ich weiß, die ganze Stadt freut sich auf dieses Derby und wir wissen um die Brisanz. Wir merken, wenn unsere Fans beim Training sind, dass es etwas wichtiges ist“, erklärte Beierlorzer am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Auch die Spieler, die dieses Derby bereits bestritten haben, sollen ihrem Trainer bereits über die Emotionalität berichtet haben. Trotzdem will der 51-jährige die Rivalität beider Vereine im Vorfeld nicht zu hoch hängen. „Wir dürfen die Frage ‚Seid ihr bereit für ein Derby?‘ nicht in den Himmel heben. Die Frage ist vielmehr: ‚Seid ihr bereit für ein Spiel gegen Gladbach?"
Massiver Polizeieinsatz bei rheinischem Derby geplant
Die Kölner Polizei wird mit mehr als 1.500 Kräften beim Fußball-Bundesliga-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach am Samstag (15:30 Uhr) im Einsatz sein. "Gewalt- und Straftätern werden wir frühzeitig ihre Grenzen aufzeigen. Wir werden uns bemühen, die Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger, für Handel, Gewerbe und Gastronomie auf das geringstmögliche Maß zu reduzieren - ganz ohne Beeinträchtigungen wird es aber nicht gehen", sagte die Leitende Regierungsdirektorin Miriam Brauns. Das brisante Nachbarschaftsduell ist als Risikospiel eingestuft. Informationen über den Einsatzverlauf wird die Polizei Köln fortlaufend über Facebook und Twitter veröffentlichen.
„Dann werde ich sehr unangenehm“ Was Beierlorzer zum Ausrasten bringt
In Freiburg feierte Achim Beierlorzer seinen ersten Sieg als FC-Trainer. Nun un wartet auf den Franken gleich das nächste Highlight – die Derby-Premiere gegen Gldbach. Herr Beierlorzer, woher kommt eigentlich Ihr unbändiger Optimismus? Beierlorzer: "Ich habe keine Lust auf negative Gedanken und Angst. Wenn ich mein Leben aktuell betrachte, habe ich drei gesunde Kinder, eine tolle Frau, zwei süße Hunde und einen tollen Beruf. Ich darf Dinge tun, die ich mir vor sechs Jahren niemals erträumt habe. Wenn ich jetzt anfange, mich zu beschweren, dann müsste man mich für verrückt erklären." Gibt es auch etwas, das Sie zum Ausrasten bringt? Beierlorzer: "Ich verliere immer dann meine innere Ruhe, wenn es um die Gesundheit meiner Spieler geht. In Regensburg bin ich vom Platz geflogen, weil einem meiner Spieler direkt vor meinen Augen von hinten ins Sprunggelenk gesprungen wurde. Da verliere ich die Contenance. Für meine Mannschaft werde ich unangenehm, wenn ich das Gefühl habe, dass sich die Spieler nicht bewusst sind, was für eine Aufgabe sie zu erledigen haben – wenn das Engagement nicht stimmt. Wenn ich spüre, dass jemand die Dinge einfach laufen lässt, werde ich sogar sehr unangenehm. Das widerspricht meinem Grundsatz.
Risikospiel mit 1500 Polizisten Erinnerung an geklaute Fahnen
Wenn am Samstag das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach ansteht, freuen sich die 50.000 Fans im Stadion und die Zuschauer an den Bildschirmen auf ein heißes Duell. Neben den Anhängern werden aber auch über 1.500 Polizisten in Köln im Einsatz sein. Die Angst vor Ereignissen abseits des Platzes und des Stadions ist groß. Beide geklauten Fahnen führten zur Auflösung der jeweiligen Ultra-Gruppe. Bis heute hat es jedoch noch keine öffentliche Reaktion auf die beiden Fahnenklaus gegeben, aber auch kein weiteres Spiel beider Klubs. Nach einem Bericht des WDR versucht die Kölner Ultra-Szene zu verhindern, dass die Gladbacher Anhänger die geklaute Kölner Zaunfahne am Samstag mit in den Gästeblock bringen können. Sollte dies gelingen, könnte es zu einem Verbrennen der Fahne während der Partie kommen, wie es bereits in der Vergangenheit der Rivalität beider Fan-Gruppierungen der Fall war. Offen ist auch, ob die Anhänger der Geissböcke noch einmal auf die Gladbacher Fahne Bezug nehmen werden. Klar ist nur: Die Polizei und der Sicherheitsdienst im Stadion bereiten sich darauf vor. Ob der Großeinsatz deeskalieren oder eher das Gegenteil bewirken wird, wird erst der Samstag zeigen.
Deftiger Grillgeruch rund ums Geißbockheim. Zum Abschied wurde noch mal ordentlich gebruzzelt. Vier Tage nach dem Aus als Vize-Präsidenten tischten Toni Schumacher und Markus Ritterbach gestern noch mal für alle FC-Mitarbeiter auf. Starke Geste! Die Ex-Bosse hatten zu Grillwurst und Getränken auf die Nebenplätze der Jugendabteilung gebeten. Auch die Profis gaben die Ehre: Anthony Modeste, Timo Horn, Thomas Kessler, Marcel Risse und Marco Höger schauten vor dem Training vorbei, genauso Coach Achim Beierlorzer und sein Trainerteam. Den „offiziellen“ Teil übernahmen die Geschäftsführer Alexander Wehrle und Armin Veh. Zum Abschied gab es für Toni und Ritterbach jeweils ein individuell gestaltetes und eingerahmtes FC-Trikot mit einer Collage und allen Unterschriften drauf.
Vorspiel: Vor dem Derby des FC gegen Gladbach Kein Spiel wie jedes andere
Wenn es schon eine Woche vor einem Spiel des 1. FC Köln ganz besonders kribbelt, dann sollte der nächste Weg entweder zum Hausarzt gehen oder es ist endlich wieder Derby. 20 Monate ist es her, da war Borussia Mönchengladbach zuletzt zu Gast im Müngersdorfer Stadion. 609 Tage, seit Simon Terodde nach mustergültiger Flanke von Konstantin Rausch in der Nachspielzeit die effzeh-Fans zum Ausrasten brachte. 609 Tage, seit das Prestigeduell zwischen Geißbock und Fohlen letztmals ausgetragen wurde. Viel passiert seitdem – besonders beim Gastgeber, der nach der Bundesliga-Rückkehr nahezu Tabularasa an allen Stellen machte. Unverändert ist allerdings die Wichtigkeit des Prestigeduells, das die 89. Auflage in der Bundesliga erleben wird. Für beide Seiten ist die Begegnung die Partie des Jahres – ein Sieg im Derby ist für die Fans der rheinischen Rivalen mehr Wert als nahezu alles, was es in der Saison zu erreichen gibt. Eine Einstellung, die zwar Beierlorzer nicht ganz teilt, die Vorfreude auf das Spiel am Samstag allerdings noch einmal erhöht.
Nur weil er Leverkusen-Anhänger ist FC-Fan schlug Mann bewusstlos
Die Fans vom 1. FC Köln und Bayer Leverkusen sind verfeindet. Das ist bekannt. Jetzt eskalierte ein Streit und endete vor dem Kölner Amtsgericht. Ein Anhänger vom FC schlug einen Mann bewusstlos. Nur weil der sich als Leverkusen-Anhänger geoutet hatte. Bei der Karnevalsparty „Viva Colonia“ am Südstadion hatte Jonas R. das Opfer angesprochen: „Bist du Leverkusen-Fan?“ Als der Elektroniker das bejahte, bekam er sofort einen Faustschlag ins Gesicht, fiel um und wurde bewusstlos – Platzwunde an der Lippe. Schädelprellung. Die Richterin zum Angeklagten: „Sie haben offenbar etwas gegen Leverkusen-Fans?“ Jonas R. bejahte das. Sein Anwalt Tobias Westkamp: „Entwaffnend ehrlich.“ Urteil: Vier Monate Haft auf Bewährung. Aus völlig nichtigem Anlass habe er sein Opfer geschlagen, so die Richterin.
Nach Vertragszoff Churlinov wird am Wochenende anders eingesetzt
Er ist zurück im Profitraining – doch zum Einsatz kommt Darko Churlinov am Wochenende bei den Amateuren. Das FC-Juwel wird am Samstag beim Spiel der U21 gegen Borussia Dortmund II (14 Uhr) in der Regionalliga dabei sein. Dort soll sich der Mazedonier Spielpraxis holen. Zuletzt hatte es genau deswegen großen Zoff gegeben, weil Churlinov sich nicht in der Regionalliga sieht. Dafür wurde er von den FC-Verantwortlichen zurechtgewiesen, am Donnerstag gab es ein erstes klärendes Gespräch zwischen beiden Parteien. Fest steht: Der FC würde den Vertrag weiterhin gerne verlängern. Derweil zeigt der VfB Stuttgart großes Interesse am größten FC-Juwel.
Last-Minute-Pleite für FC-Frauen Im Pokal gegen Essen
Die Frauen des 1. FC Köln haben das Topspiel der Frauen-Bundesliga am Freitagabend gegen Turbine Potsdam im heimischen Franz-Kremer-Stadion verloren. Die Geissböcke kassierten den Treffer zur 1:2 (1:1)-Niederlage in der 90. Minute nach einem Eckball. In der Halbzeitpause war zuvor das Achtelfinale im DFB-Pokal ausgelost worden. Es hätte der zweite Sieg im dritten Ligaspiel werden können für die Mannschaft von Trainer Willi Breuer. Der Sieg gegen Turbine Potsdam schien möglich, nicht nur dank der Führung in der 22. Minute, als Karoline Kohr einen Eckball zum 1:0 im Tor unterbringen konnte. Auch, wenn Luca Maria Graf durch einen sehenswerten Fernschuss aus 25 Metern in der 35. Minute ausglich, hatte der FC Chancen zum Sieg. Nach einer guten Stunde war es Neuzugang Eunice Beckmann, die das 2:1 auf dem Fuß hatte. Die Chance blieb ungenutzt, und so blies Turbine Potsdam gegen Ende noch einmal zum Angriff. Mit Erfolg. Nach einem letzten Eckball in der 90. Minute unterlief der sonst starken Torhüterin Elvira Herzog der entscheidende Fehler. Sophie Weidauer war die Nutznießerin. Sie stocherte den Ball zum Sieg der Gäste über die Linie.
Auch für Armin Veh ist es ein besonderes Spiel, wenn der 1. FC Köln auf Mönchengladbach trifft. Der Sportchef der Kölner spielte zwischen 1979 und 1985 insgesamt 65-mal in der Bundesliga für die Fohlen. Seine Derbybilanz: durchwachsen. Zwei Siege, zwei Niederlagen. Als FC-Sportchef hat er sein erstes Derby gewonnen. Trotzdem weiß Veh, dass man in Köln den Gladbachern noch in einigen Bereichen hinterherhinkt. Da ist vorneweg das Trainingsgelände, das die Borussia rund am Nordpark gebaut hat. „Wenn wir es nicht schaffen, hier ein neues Nachwuchsleistungszentrum zu bauen und bessere Bedingungen für die Profis zu schaffen, dann werden wir auf Dauer nicht konkurrenzfähig sein“, sagte Veh. Die Borussia habe zudem gut gewirtschaftet. „Sie haben seit einigen Jahren hohe Transfererlöse erzielt, indem sie Spieler kontinuierlich auf hohem Niveau entwickelt und weiterverkauft haben. Da hinken wir hinterher.“ Genau diesen Weg versucht Veh mit dem 1. FC Köln nun zu gehen. Borussia Mönchengladbach trifft.
An den 14. September 2017 erinnern sich die Fans des 1. FC Köln gerne und mit Stolz. Es war der Tag der Rückkehr auf die internationale Bühne, der Tag, an dem über 10.000 FC-Fans London fluteten und einkölschten. Zwei Jahre später sind die Geissböcke zumindest auf der Bühne Bundesliga zurück und erwarten, wie passend, Borussia Mönchengladbach zum Derby. Nach 25 Jahren hatte der 1. FC Köln am 14. September 2017 wieder in Europa gespielt, Konstantin Rausch mit dem ersten FC-Ballkontakt im Emirates Stadium, Jhon Cordoba mit seinem Treffer zum 1:0, der den FC zumindest vorübergehend hatte träumen lassen. Zwar verloren die Geissböcke mit 1:3 gegen den FC Arsenal. Doch der Tag an sich war ein großes Fest gewesen. Entscheidend war das Gefühl, dass der FC wieder da war. So auch jetzt, zwei Jahre später, wenn auch nur auf nationaler Bühne. Die Bundesliga hat den FC wieder – und umgekehrt.
So könnte der Effzeh spielen: Horn – Ehizibue, Bornauw, Czichos, Hector – Schindler, Verstraete, Skhiri, Drexler – Cordoba, Modeste
Viele Kölner und Gladbacher Spieler ohne Derby-Erfahrung
Die Trainer Achim Beierlorzer und Marco Rose sind am Samstag nicht die einzigen Derby-Debütanten beim Spiel des 1. FC Köln gegen Mönchengladbach. Für einige Spieler aus beiden Kadern ist es das erste Duell gegeneinander. Hennes IX. ist in bester Gesellschaft. Das lebendige Wappentier des 1. FC Köln erhält am Samstag um 15.30 Uhr im Rheinenergiestadion aber nicht etwa Besuch von Artgenossen. Für den Geißbock ist es vielmehr das erste rheinische Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Und ein Blick auf die Kaderlisten der beiden Kontrahenten zeigt, dass der Glücksbringer nicht alleine ist. Allein bei den Gastgebern liegt die Anzahl der der Derby-Novizen im zweistelligen Bereich.
Rheinisches Derby In Köln sind kühle Köpfe gefragt
Starke Sicherheitsvorkehrungen, aber auch große Emotionen und Vorfreud – das rheinische Fußball-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Gladbach am Samstag (15.30 Uhr) elektrisiert die Massen im Rheinland. Für den neuen Trainer Achim Beierlorzer ist es das erste Derby gegen die Fohlen, aber die Bedeutung ist dem Franken aus Erlangen schon bewusst. Als eine „absolute Herausforderung“ für sein Team bezeichnete er die Partie. Klar sei aber auch, dass „wir uns von diesem Derby-Charakter auch nicht zu sehr ablenken lassen dürfen“, sagte Beierlorzer: „Wir müssen uns mit Gladbachs Stärken beschäftigen – aber vor allem unsere Stärken auf den Platz bringen. Dann wird es gut für uns laufen.“ Einen großen Wunsch hat Beierlorzer aber auch: „Dass es gewaltfrei bleibt.“ Die Kölner Polizei erwartet etwa 900 gewaltbereite Fans. „Wir gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen am, um und vielleicht auch im Stadion kommen kann“, sagte Einsatzleiter Klaus Rüschenschmidt am Freitag. Insgesamt werden rund 1500 Einsatzkräfte der Polizei vor Ort sein, auch vier Wasserwerfer stehen zur Verfügung.
Eigentlich sollte Ellyes Skhiri beim 1. FC Köln nach verpasster Vorbereitung zunächst behutsam aufgebaut werden. Doch der Sechs-Millionen-Euro-Mann hatte offenkundig andere Pläne. Bereits nach drei Spielen hat er sich in der Rheinmetropole zum neuen Liebling aufgeschwungen. Spätestens nach der Auswärtspartie beim SC Freiburg war es um Trainer, Mitspieler und Fans geschehen. Der Tunesier bereitete nicht nur den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Anthony Modeste vor, sondern sicherte den Kölnern mit einer unnachahmlichen Energieleistung auch den immens wichtigen ersten Saisonerfolg. Bei erbarmungsloser Hitze weit jenseits der 30 Grad eroberte der WM-Teilnehmer 2018 in der Nachspielzeit den Ball an der Mittellinie. Anschließend trieb er ihn an mehreren Gegenspielern vorbei in Richtung Tor und verwandelte ansatzlos per Flachschuss ins kurze Eck. Sein Premierentreffer stürzte die Kölner in einen kollektiven Freudentaumel.