Gespräche + Extraschichten + Tore Kölns Sturm-Trio zieht sich aus der Krise!
Kommt Kölns 55-Tore-Sturm jetzt auch in der Bundesliga in Fahrt..? Anthony Modeste, Jhon Cordoba und Simon Terodde gaben in der Länderspielpause bislang eine deutliche Antwort auf ihren mageren zwei Tore-Saisonstart und die meist schwachen Laufleistungen in den ersten 7 Spielen. Einzelgespräche, Extraschichten und Test-Tore. So zieht sich Kölns Sturm-Trio aus der Krise! Modeste reagierte als Erster auf seine letzte Bank-Degradierung gegen Schalke, schob freiwillig Einzelschichten. Beierlorzer lobt: „Genau die Kultur müssen wir entwickeln. Ein Spieler muss sich dafür entscheiden, statt beleidigt zu sein.“ Seine Sturm-Kollegen zogen in den Einheiten nach und gaben ebenfalls Vollgas. „Wir haben die ganze Trainingswoche genutzt, um aufzuholen und uns zu verbessern“, erklärt Terodde. Mit Erfolg! Hielt sich die Laufbereitschaft des Trios in der Liga in Grenzen, überzeugten Modeste, Cordoba und Terodde im Viktoria-Test (6:0) mit vier Stürmer-Toren und weiten Wegen. „Sie haben gezeigt, was wir sehen wollten. Und die Laufbereitschaft der Jungs ist umso höher einzuschätzen, wenn man sieht, welches Trainingspensum zuvor absolviert wurde“, sagt Beierlorzer und half mit Einzelgesprächen nach. Kölns Trainer redete über die Probleme bewusst nicht vor allen drei Stürmern zusammen: „Weil jeder Charakter anders ist und ihre Historie auch.“ Eine Ansage aber hatte Beierlorzer trotzdem an alle drei: „Es können nur 11 spielen und es werden nicht alle drei Stürmer auf dem Platz sein. Das müssen sie annehmen. Und wissen, dass sich alles auf dem Trainingsplatz entscheidet.“
FC-Frauen gehen gegen Deutschen Meister aus Wolfsburg unter
Die Frauenmannschaft des 1. FC Köln war dem VfL Wolfsburg am Freitagabend deutlich mit 0:5 (0:3) unterlegen. Von Beginn schnürte der Deutsche Meister den Aufsteiger in die eigene Hälfte und ließ bereits nach dem ersten Durchgang keinen Zweifel am Ausgang der Partie. Dass die FC-Frauen gegen den VfL Wolfsburg nicht als Favorit in die Begegnung gehen würden, war den meisten Zuschauern wohl von vorne herein klar. Doch dass das Spiel bereits in den Anfangminuten so deutlich zu Gunsten des Deutschen Meisters ausfallen würde, war dann doch überraschend. Von der ersten Spielminute an schnürten die Wölfinnen den FC in die eigene Hälfte. Während die Gäste damit weiterhin ungeschlagen und auch nach dem Spieltag an der Tabellenspitze bleiben, stehen die FC-Frauen nach sechs Spieltagen mit vier Punkten knapp über dem Strich.
Deutsches Fußballmuseum Mit Verspätung: Kölner Weltmeister einstimmig gewürdigt
Die Hall of Fame des deutschen Fußballs, die im Deutschen Fußballmuseum gewürdigt wird, ist erweitert worden. Das Votum der Jury fiel diesmal auf Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath, Jürgen Klinsmann und Trainer Helmut Schön. „Was für ein zweiter Jahrgang! Wir haben in der Jury hart um jeden Namen gerungen, mussten einmal sogar in die Stichwahl. Einzig bei Wolfgang Overath waren sich alle einig", sagt Museumsdirektor und Initiator Manuel Neukirchner. „Overath, den viele schon für die Gründungself auf dem Zettel hatten, wurde innerhalb weniger Minuten einstimmig gewählt.“ Im April war die Gründungself feierlich geehrt worden. Damals fiel das Votum der Jury auf Sepp Maier (Tor), Franz Beckenbauer, Andreas Brehme, Paul Breitner (Abwehr), Fritz Walter, Lothar Matthäus, Matthias Sammer, Günter Netzer (Mittelfeld), Gerd Müller, Uwe Seeler, Helmut Rahn (Sturm). Bei den Trainern erhielt Sepp Herberger die meisten Stimmen.
Beim gestrigen Testspiel zwischen dem 1. FC Köln und Viktoria Köln (6:0) kam Jan Thielmann überraschend zum Einsatz. Der 17-Jährige aus der A-Jugend des Effzeh rutschte für Marcel Risse in die Startelf. Trainer Achim Beierlorzer hatte anschließend viel Lob für ihn übrig. "Ich habe zwei A-Jugendspiele gesehen, in denen mich Jan völlig überzeugt hat", sagte Beierlorzer. Thielmann könnte das nächste Talent aus der eigenen Jugend werden - bereits seit 2017 trägt er den Geißbock auf seiner Brust. Im Testspiel gegen Viktoria Köln agierte er von Beginn an als hängende Spitze hinter den beiden Stürmern Jhon Cordoba und Anthony Modeste, wo er einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben soll. "Wenn man sieht, was der Junge hier heute veranstaltet hat, dann wissen wir, dass wir das nächste Talent haben", so Beierlorzer euphorisch weiter. "Und zwar eines, das völlig klar im Kopf ist." Nach dem Spiel hätte der Köln-Trainer, der in der Liga weiterhin unter Druck steht, zuletzt jedoch einen Punkt gegen Schalke 04 herausholte, wohl noch weitere Stunden Thielmann loben können: "Er gefällt mir unglaublich gut, ist laufbereit, willig, es hat alles Hand und Fuß, was der Junge macht. Den werden wir begleiten." In der aktuellen Saison hat Thielmann ein Tor erzielt. Mit seinem Auftritt bei den Profis dürfte er sich für größere Aufgaben empfohlen haben. Gut möglich also, dass er ab dem Winter oder spätestens ab der nächsten Saison häufiger bei den Profis vorzufinden sein wird.
„Der Führungsspieler muss nicht auf dem Platz stehen“
An erfahrenen Führungsspielern mangelt es dem Kader des 1. FC Köln eigentlich nicht. Doch nicht alle Wortführer stehen bei den Geißböcken regelmäßig an den Spieltagen auf dem Platz. Für Achim Beierlorzer ist das kein Problem, zumal sich die Profis vorbildlich und mannschaftsdienlich verhalten. Anthony Modeste kann mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein. Mit nur fünf Punkten steht der 1. FC Köln derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Doch auch für den Angreifer persönlich läuft es noch nicht rund. Erst einen Treffer konnte der Franzose bislang erzielen und musste sich in zwei Spielen sogar mit der Ersatzbank zufrieden geben. Zu wenig für den ehemaligen 25-Tore-Stürmer, der nur liebend gerne wieder an seine alte Form anknüpfen würde. Trotzdem lässt sich der 31-jährige nicht hängen, wie Achim Beierlorzer kürzlich bestätigte. „Das hilft uns und auch das ist Führungsarbeit“, erklärte der Trainer kürzlich und machte damit auch deutlich, was er von seinen Führungsspielern erwartet. Nämlich den Erfolg der Mannschaft über die eigenen Bedürfnisse zu stellen und auch von außen alles für die Mannschaft zu investieren. Zu dieser Riege an Spielern zählen in der bisherigen Saison auch Marco Höger, Simon Terodde oder auch Thomas Kessler. Alle, Kessler einmal ausgenommen, hatten sich im Vorfeld der neuen Bundesliga-Saison mehr Einsatzzeiten erhofft.
„Ein anderes Level“ Beierlorzer will Meré wieder in die Spur bringen
Jorge Meré erlebt die vielleicht schwierigste Phase seiner jungen Karriere: Das FC-Juwel kann sich in der Bundesliga durch seine Rot-Sperre und die Länderspielpause vier Wochen lang nicht für einen Stammplatz empfehlen, ist nur noch Innenverteidiger Nummer drei. Und auch die Reisen zur spanischen U21-Nationalmannschaft fehlen ihm. Wie geht es weiter mit dem Abwehrmann? Nur wenige Kölner galten vor der Saison als gesetzt. U21-Europameister Meré war einer von ihnen. Vergangenes Jahr hatten Topklubs wie Barcelona und Atletico ein Auge auf ihn geworfen. Aber: Im Pokal in Wiesbaden und zum Liga-Start in Wolfsburg hatte der Spanier nicht überzeugen können. Anschließend verteidigte stets Neuzugang Bornauw an der Seite von Czichos, bis dieser gegen Hertha krank fehlte. Timo Horn, für den die Innenverteidiger die wichtigsten Partner sind, sagt: „Rafa hat das sehr gut gemacht in der Vorbereitung, hat sich dem Konkurrenzkampf gestellt, und zu Recht gespielt. Im Endeffekt war er bisher unser beständigster Verteidiger. Sebastiaan macht es ebenfalls sehr gut für seine jungen Jahre.“ Auf Schalke musste Meré zuletzt machtlos mit ansehen, wie Czichos und Bornauw wieder gemeinsam überzeugten. Der FC-Coach macht Meré aber Hoffnung für die Wochen nach dem Paderborn-Spiel, wenn die Rot-Sperre abgelaufen ist: „Jorge ist auf einem richtig guten Weg.“ Der Asturier schiebt derzeit Sonderschichten, um stärker zurückzukehren! Beierlorzer erklärt: „Wir haben gesagt, wenn die Situation nun so ist, dass er gesperrt wird, dann nutzen wir die Zeit, um ihn auf ein anderes Level zu heben. Damit es ihm leichter fällt, die entsprechende Reaktion auf dem Platz zu zeigen.“
Trotz Testspiel-Pleite U21 sorgenfrei vor spielfreien Wochenenden
Ein Meisterschaftsspiel in der Regionalliga West muss die U21 des 1. FC Köln an diesem Wochenende nicht bestreiten. Die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann hat an diesem und auch am nächsten Wochenende spielfrei. Mit 20 Punkten liegen die Jung-Geissböcke aber auf Kurs. Da tut auch eine Testspiel-Niederlage nicht weh. Am Freitag bestritt die U21 ein Testspiel gegen den Drittligisten SV Meppen. Obwohl das Duell gegen den höherklassigen Gegner mit 1:3 (0:2) verloren ging, war Zimmermann nicht unzufrieden. Seine Mannschaft hatte nur in Teilen aus seiner Stammformation bestanden. Verletzungsbedingt und durch Abstellungen an die Profis (Vincent Geimer, Oliver Schmitt) fehlten diverse Spieler, sodass sich die zweite Reihe zeigen und Spielpraxis sammeln konnte. Rene Guder markierte alle drei Treffer für Meppen, Marius Laux markierte kurz vor Schluss den Ehrentreffer. Einen weiteren Test haben die Geissböcke für kommenden Mittwoch vereinbart. Dann trifft die U21 auf die zweite Mannschaft der KAS Eupen.
Kölner Nationalspieler bislang noch ohne Niederlage
Jonas Hector kann die deutsche Nationalmannschaft in dieser Länderspielpause nur von zuhause aus verfolgen. Dagegen kommen andere FC-Profis in dieser Woche zum Einsatz. Eine Niederlage musste bislang noch kein Kölner Spieler einstecken. Florian Kainz und Louis Schaub feierten mit Österreich bislang einen 3:1-Sieg über Israel und treten am Sonntag in Slowenien zur EM-Qualifikation an. Während Kainz gegen die Israelis auf der Bank blieb, wurde Schaub in der 59. Minute eingewechselt. Derweil spielte Ellyes Skhiri in einem Testspiel Tunesiens gegen Kamerun über 90 Minuten durch. Die Partie endete torlos. Sebastiaan Bornauw wird erst am kommenden Dienstag mit Belgiens U21 zum Einsatz kommen, wenn der Gegner in der EM-Qualifikation Moldawien heißt. Darko Churlinov wird dann parallel für Nordmazedonien gegen Kasachstan antreten, nachdem seine U21 in dieser Woche bereits einen 2:1-Sieg über Montenegro feiern konnte. Churlinov stand in der Startelf und wurde in der 75. Minute ausgewechselt. Noah Katterbach und Sebastian Müller erlebten derweil eine bislang erfolgreiche EM-Qualifikation mit der deutschen U19. Gegen Andorra feierten die DFB-Junioren einen 3:0-Erfolg. Auch die beiden Kölner U17-Nationalspieler kamen bislang schon zum Einsatz. Torhüter Jonas Urbig und Mittelfeldspieler Florian Wirtz spielten 3:3 in einem Testspiel gegen England.
Ex-Nationalspieler über Comeback Podolski: Rückkehr zum 1. FC Köln?
Der Weltmeister von 2014 spricht über seine Situation bei Vissel Kobe in Japan – und über einen möglichen Wechsel zurück in die Domstadt. Ex-Nationalspieler Lukas Podolski rechnet derzeit mit einem baldigen Abschied vom japanischen Fußball-Erstligisten Vissel Kobe und könnte sich weiterhin eine Rückkehr zum 1. FC Köln vorstellen. "Ich habe immer gesagt und bleibe dabei, dass es für mich eine Herzensangelegenheit wäre, noch einmal für den FC zu spielen", sagte der Weltmeister von 2014 im Interview der "Bild am Sonntag". Dazu "gehören aber immer zwei Seiten, die das wollen und es passt. Das war in der Vergangenheit leider anders." Podolskis Vertrag in Japan läuft Anfang 2020 nach drei Jahren aus. "Bisher ist noch kein Verantwortlicher des Clubs auf mich zugekommen. Von daher wird meine Zeit in Japan am Jahresende wahrscheinlich vorbei sein", sagte der 34-Jährige, der in Köln zum Profi gereift war und zweimal drei Jahre für den FC gespielt hatte. "Deshalb schaue ich mich bereits auch anderweitig um, sortiere gerade ein wenig den Markt und mache mir Gedanken."
„Aktivere Rolle“ Podolski will nicht nur FC-Botschafter sein
Im Januar 2020 läuft der Vertrag von Lukas Podolski bei Vissel Kobe aus. Nun erklärte er, er sehe sich bereits nach anderen Optionen um. Eine ist der 1. FC Köln – zumindest für den Spieler. Auch nach seiner Karriere würde er gerne beim FC arbeiten, aber nicht als Botschafter. Mit seinem Vertragsende im Januar dürfte daher ein neues Kapitel für den Linksfuß beginnen. „Bisher ist noch kein Verantwortlicher des Klubs auf mich zugekommen. Von daher wird meine Zeit in Japan am Jahresende wahrscheinlich vorbei sein“, sagte Podolski. Mit dem bevorstehenden Abschied aus Japan dürften auch wieder die potentiellen Gerüchte über eine mögliche Rückkehr des Stürmers zum 1. FC Köln beginnen. Podolski erklärte: „Ich schaue mich bereits anderweitig um, sortiere gerade ein wenig den Markt und mache mir Gedanken.“ Als Fußballer und Geschäftsmann mit mehreren Unternehmen in Köln wäre der FC für Podolski der natürliche für seine Rückkehr nach Deutschland, das Geißbockheim seine Heimat, der Klub auch über die aktive Zeit hinaus der Ort, an dem Podolski wirken möchte.
Das betonte Podolski nun erneut: „Ich bleibe dabei, dass es für mich eine Herzensangelegenheit wäre, noch einmal für den FC zu spielen“, sagte der Spieler, der sich aber bewusst ist, dass dies schwierig werden dürfte. „Dazu gehören aber immer zwei Seiten, die das wollen und es passt. Das war in der Vergangenheit leider anders.“ Weder Jörg Schmadtke in der Vergangenheit noch Armin Veh heute haben ernsthafte Versuche unternommen, den Fußballer Podolski noch einmal während seiner aktiven Zeit zum FC zurückzuholen. Doch zumindest hat der neue Vorstand um Präsident Werner Wolf längst Kontakt zu Podolski aufgenommen und erste Gespräche über eine Rolle des „Prinz Poldi“ beim FC geführt. Doch der Stürmer verriet nun auch, dass ihn eine offizielle Botschafter-Rolle nicht wirklich interessiert. „Ich brauche dafür kein offizielles Amt. Mehr Botschafter, als ich in der ganzen Welt in den letzten Jahren für den FC war, kann man nicht sein. Wenn ich beim FC was mache, dann in einer aktiveren Rolle“, stellte Podolski klar. Welche dies sein könnte, ließ er offen.
Doch damit machte der 34-Jährige auch deutlich, dass er am Geißbockheim irgendwann mehr sein möchte als nur ein Grüßonkel für Fans und Netzwerker für potentielle Sponsoren. Podolski will künftig beim FC mitreden – und am liebsten vorher noch einmal die Fußballschuhe für die Geissböcke schnüren. Letzteres dürfte zumindest unter Sportchef Veh schwierig werden. Die Forderung nach einer „aktiveren Rolle“ hingegen dürfte beim Vorstand klar und deutlich angekommen sein. Letzteres dürfte zumindest unter Sportchef Veh schwierig werden. Die Forderung nach einer „aktiveren Rolle“ hingegen dürfte beim Vorstand klar und deutlich angekommen sein.
Jetzt hat Beierlorzer die Qual der Wahl FC-Reservisten & Sorgen-Stürmer setzen Zeichen
Viel Fleiß im Training und ein überzeugender Auftritt im Testspiel gegen Viktoria Köln (6:0) – diese Länderspielpause läuft ganz nach dem Geschmack von Achim Beierlorzer. Heißt auch: In der nächsten Woche gibt es am Geißbockheim ein enges Rennen um die Startelfplätze für das Kellerduell gegen Paderborn (Sonntag, 15.30 Uhr)! Beierlorzer hat gerne die Qual der Wahl, sagt: „Am besten ist es, wenn es mir unheimlich schwer fällt, die erste Elf zu bestimmen, weil alle Top-Leistungen abrufen. Die Spieler, die zuletzt nur auf der Bank saßen, zeigten: Wir sind auch noch da! Höger machte gegen Viktoria mit Tor und Vorlage auf sich aufmerksam. Koziello findet zusehends zurück in die Spur, hatte „sehr gute Aktionen“, wie Beierlorzer lobte. Und Rechtsverteidiger Schmitz gelangen zwei Vorlagen, der Ex-Leipziger erhöht damit den Druck auf Ehizibue. „Benno hat über die rechte Seite viel gebracht. Easy war manngedeckt, für ihn war es schwieriger. Er ist nicht so ganz in die Spur gekommen“, so Beierlorzer. Jetzt müssen die Jungs aus der zweiten Reihe die positiven Eindrücke bestätigen, um ihre Ansprüche auf mehr Einsatzminuten zu untermauern. Beierlorzer wird genau hinschauen, sagt noch zurückhaltend: „Mit dem Schalke-Spiel hatten wir auch ein Statement von den Spielern, die dort gespielt haben.“
Nur Kimmich besser Skhiri läuft in der Bundesliga vorne mit
Beim 1. FC Köln bedarf es schon längst keiner Klärung mehr, wer der laufstärkste Spieler bei den Geissböcken ist. Ellyes Skhiri spulte bislang in jedem Spiel das höchste Pensum an Kilometern ab, wenn der Tunesier von Beginn an auf dem Rasen stand. Auch in der Bundesliga sucht der defensive Mittelfeldspieler seines Gleichen – nur ein einziger Spieler lief bislang noch mehr als Skhiri. Achim Beierlorzer legte zuletzt den Finger in die Wunde. Seine Mannschaft, vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04, musste sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht genügend zu investieren, um in der Bundesliga zu bestehen. Der FC blieb mehrheitlich in der Laufleistung hinter seinen Gegnern zurück, und so verwunderte es nicht, dass Beierlorzer dies deutlich kritisierte und seine Spieler in die Pflicht nahm. Gegen den FC Schalke 04 fruchteten die mahnenden Worte. Die Geissböcke liefen fast zwei Kilometer mehr gegen das eigentlich laufstarke Team aus Gelsenkirchen. Die Belohnung: ein Punktgewinn beim vermeintlichen Favoriten.
Noch keine Trainerentlassungen Neue Geduld in der Bundesliga?
Sieben Neubesetzungen auf der Trainerbank hat es in diesem Sommer bei den 18 Bundesligisten gegeben. Im Gegensatz zu den Vorjahren kam es bislang aber noch zu keiner einzigen Trainerentlassung. Ein Zeichen für mehr Geduld in der Bundesliga? Die letzten Jahre zeigten eine hohe Fluktuation auf dem Trainermarkt. Achim Beierlorzer schrie seinen Jubel heraus. Der Ausgleich zum 1:1 auf Schalke war für den 1. FC Köln von enormer Bedeutung, und der Trainer der Geissböcke wusste, dass dies auch für ihn persönlich galt. Freilich hätte es für den Franken wohl nur bei einer weiteren herben Klatsche auf Schalke in der folgenden Länderspielpause eng werden können. Doch Sportchef Armin Veh hatte dem Trainerteam schon vorher das Vertrauen ausgesprochen. Man will beim FC in Ruhe arbeiten und sich nicht von dem eingeschlagenen Weg abbringen lassen. Bei den Wettanbietern ist Beierlorzer dennoch hinter Martin Schmidt (FC Augsburg) der zweite Kandidat für eine Entlassung in den kommenden Wochen, gemeinsam mit Hoffenheims Nagelsmann-Nachfolger Alfred Schreuder und dem Mainzer Sandro Schwarz.
Fünf Profis verließen den FC 2019. Aber wer hat sich durchgesetzt? Wer hat Probleme in der neuen Umgebung? Frederik Sörensen wollte schon im Sommer 2018 vergeblich weg, im Winter wieder. Jetzt bekam er endlich das Go und feiert in der Schweiz einen ganz starken Neustart. In Köln zu schwach für Liga 2, steht Sörensen mit Bern nach 5 Spielen ungeschlagen auf Platz 2 der Schweizer Liga. Er ist als rechter Innenverteidiger gesetzt und mischt mit den Young Boys sogar in der Europa League (2:1 gegen Glasgow/ 1:2 in Porto) mit (BILD-NOTE 1). Nach dem Klassenerhalt musste Amiens Kölns Leihstürmer Serhou Guirassy (21) für 5,5 Mio Euro kaufen. Zu viel? Scheinbar nicht. Denn Guirassy ballert in der Heimat munter weiter und hat seinen bislang höchsten Marktwert (5 Mio) erreicht. Mit 3 Toren (1 Assist) in acht Spielen hat Guirassy schon jetzt seine Marke der letzten Rückrunde erreicht und schoss seinen Klub auf Platz 11 der Ligue 1 (BILD-NOTE 2). Dagegen nur ein durchwachsener Start bei Holstein Kiel für Salih Özcan. Kölns U21-Nationalspieler schien mit zwei Einsätzen über 90 Minuten zunächst richtig in Fahrt zu kommen. Danach aber ging‘s bergab. Vor der Länderspielpause reichte es nur noch zu zwei Joker-Einsätzen. Dazu hängt Özcan mit Kiel auf Platz 16 fest und kämpft gegen den Abstieg in die 3. Liga. Will er sich für die FC-Rückkehr empfehlen, muss mehr kommen (BILD-NOTE 4). In Hannover hat Jannes Horn den Kampf um den Stammplatz links hinten vorerst gegen Miiko Albornoz verloren. Nach drei Startelf-Einsätzen hat sich Trainer Slomka wieder gegen Horn entschieden. Neuer Klub, alte Probleme. Setzt er sich bei 96 nicht durch, wird er Köln danach auch kaum in der Bundesliga helfen (BILD-NOTE 4).
„Bin lange nicht am Zenit“ Timo Horn erklärt, wie er noch besser werden will
Nach einem schwierigen Zweitliga-Jahr mit viel Kritik blickt Timo Horn nach vorn. Im Interview redet er über den Saisonstart in der Bundesliga, seine eigenen Leistungen und erklärt, wie er noch besser werden will. Lesen Sie hier den ersten Teil. Gegen Gladbach, Bayern und Hertha hieß das Torverhältnis 0:9. Wie frustrierend war das für Sie als Torhüter? Horn: "Natürlich war das nicht zufriedenstellend – vor allem die acht Gegentore gegen Bayern und Hertha. Was mich persönlich angeht: Ich gebe in jedem Spiel mein Bestes und kann die Gegentreffer für mich richtig einschätzen. Dazu versuche ich, in den Bereichen, die ich beeinflussen kann, aktiver zu werden – zum Beispiel bei hohen Bällen. Ich will mich noch mehr aus dem Tor raus trauen, mutig sein und der Mannschaft helfen. Das ist der Weg, den ich gehen will – da möchte ich mich weiterentwickeln. Ich glaube, dass ich das bisher ganz gut gemacht habe." Ihr persönliches Start-Fazit fällt also positiv aus? Horn: "Bis hierhin habe ich keinen entscheidenden Fehler gemacht. Natürlich macht man sein Spiel nicht nur an Fehlern fest – da spielt auch die Spieleröffnung oder das Vereiteln von Eins-gegen-Eins-Situationen eine große Rolle. In der Spieleröffnung haben wir uns gerade in den letzten beiden Spielen deutlich verbessert. Gegen Schalke hat uns auch die Taktik-Umstellung geholfen." Wie viel Entwicklungspotenzial sehen Sie für sich persönlich? Horn: "Mir ist bewusst, dass ich noch lange nicht an meinem Zenit angekommen bin. Ich möchte und muss weiter an mir arbeiten. Dabei können auch mal Fehler passieren, aber die muss ich in Kauf nehmen, um voranzukommen."
Schnell, schneller, Easy! Ehizibue stellt Tempo-Rekord in der Bundesliga auf
Schnell, schneller, Ehizibue! Der FC-Profi hat erst sechs Spiele in der Bundesliga absolviert – und doch schon einen Rekord aufgestellt. Beim 1:1 am siebten Spieltag beim FC Schalke 04 wurde ein Sprint des niederländischen Außenverteidigers des 1. FC Köln mit 35,85 km/h gemessen – schneller war seit Beginn der Datenerfassung in der Saison 2013/14 kein Spieler unterwegs. Der 24-jährige Ehizibue löst damit Kingsley Coman vom Rekordmeister Bayern München ab. Der Franzose hatte am sechsten Spieltag beim 3:2 beim SC Paderborn eine Spitzengeschwindigkeit von 35,7 km/h erreicht.
Trio trainiert wieder mit dem Team Was wird aus Drexler?
Für den 1. FC Köln steht nach der Länderspielpause ein richtungsweisendes Duell an: Am 8. Bundesliga-Spieltag empfangen die Geißböcke Aufsteiger SC Paderborn - drei Punkte sind Pflicht! Gut, dass ein Trio zu Wochenbeginn wieder ins Teamtraining einsteigen konnte. Kapitän Jonas Hector sagte die Länderspielpause wegen neuromuskulärer Beschwerden ab und trat nach seinem Last-Minute-Ausgleich auf Schalke einige Tage kürzer. Wie erwartet ist das so wichtige Heimspiel gegen die Ostwestfalen aber nicht in Gefahr. Hector trainiert seit Montag wieder voll mit dem Team, gleiches gilt für Risse und Schindler. Bei Hector waren "neuromuskulärer Beschwerde" wohl ohnehin als Codewort für "Vorsichtsmaßnahme" zu verstehen. Aus Kölner Sicht wichtig, dass sich der Kapitän voll und ganz auf den Effzeh konzentrieren konnte. Neben Hector, Risse und Schindler trainieren auch Drexler, Verstraete, Bader und Clemens wieder - allerdings lediglich individuell. Wer aus dem Quartett am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) schon eine Alternative sein könnte, bleibt aber offen. Für Clemens kommt eine Rückkehr nach seinem Kreuzbandriss aber noch zu früh. Bei Verstraete muss man abwarten, wie der Meniskus reagiert. Am ehesten dürfte Drexler am Sonntag zum Einsatz kommen. Nicht zum Einsatz kommen wird Lasse Sobiech. Der Innenverteidiger fällt mit einer Muskelverletzung aus. Das habe eine MRT-Untersuchung ergeben, teilte der Klub mit.
Der 1. FC Köln wird am Sonntag im wichtigen Heimspiel gegen den SC Paderborn auf Kapitän Jonas Hector zurückgreifen können. Der Kapitän trainierte am Montag nach muskulären Problemen wieder mit der Mannschaft. Dagegen sind die Comebacks von Dominick Drexler und Birger Verstraete weiter offen. Zudem fällt nun Lasse Sobiech aus. Mit 14 Feldspielern plus vier Torhütern konnte FC-Trainer Achim Beierlorzer am Montag lediglich trainieren. Die Nationalspieler sind noch unterwegs. Es fehlten zudem die Rekonvaleszenten Matthias Bader, Christian Clemens, Dominick Drexler und Birger Verstraete. Darüber hinaus wird Lasse Sobiech zunächst ausfallen. Der Innenverteidiger hat sich im Testspiel gegen Viktoria Köln eine kleine Muskelverletzung zugezogen. „Das dauert jetzt ein bis zwei Wochen“, erklärte Beierlorzer am Montag. Dagegen konnte Jonas Hector wieder mit der Mannschaft trainieren, nachdem er dem DFB die Teilnahme für die Länderspiele gegen Argentinien und Estland wegen muskulären Problemen hatte absagen müssen. Zusammen mit den ebenfalls zuletzt angeschlagenen Kingsley Schindler und Marcel Risse kehrte Hector am Montag wieder ins Mannschaftstraining zurück und wird für das Spiel am Sonntag daheim in Müngersdorf gegen den Tabellenletzten aus Paderborn zur Verfügung stehen. Ob dann auch Drexler und Verstraete wieder mit an Bord sein werden, wird sich nicht vor Donnerstag zeigen.
„Wenn man in der Liga bleiben will“ Toni Polster mit klarer Forderung an Modeste & Co.
Von 1993 bis 1998 machte Toni Polster 165 Spiele für den 1. FC Köln, schoss 87 Tore. Noch heute hat der Österreicher seinen Ex-Klub im Blick, verfolgt das Geschehen am Geißbockheim. Nach dem Saisonstart mit vier Punkten aus sieben Spielen ist Polster skeptisch: „Ich sehe die Entwicklung beim FC mit einer Sorgenfalte. Trotz des Punkts auf Schalke: Damit das Selbstvertrauen intakt bleibt, muss so schnell wie möglich ein Dreier her“, sagt er. Ein Grund für die bislang magere FC-Bilanz: Köln schoss erst fünf Tore – so wenig wie kein anderer Bundesligist. Der auf dem Papier mit Modeste, Cordoba und Terodde hochkarätig besetzte Sturm hat bislang erst zweimal getroffen. Trainer Beierlorzer setzte in den ersten Wochen der Saison vor allem auf Modeste und Cordoba, Terodde stand zuletzt auf Schalke erstmals in der Startelf. Polster sagt: „Als Stürmer brauchst du Vertrauen. Wenn du dich als Trainer für zwei Stürmer entscheidest, dann solltest du ihnen auch vertrauen ein paar Spiele lang. Im Laufe einer Saison brauchst du alle drei, durch Sperren und Verletzungen.“ Der Ex-Torjäger fordert: „Klar haben sie auf dem Papier die Qualität, um den FC in der Bundesliga zu halten. Aber sie müssen das jetzt unter Beweis stellen. Wenn man in der Liga bleiben will, braucht man Stürmertore.“
Anfang über Köln-Aus: „Hat weh getan“ Leistung „nicht spektakulär genug“
Drei Spieltage vor dem Saisonende trennte sich der 1. FC Köln in der vergangenen Spielzeit überraschend von Trainer Markus Anfang (Foto). Nach vier Partien ohne Sieg begründete der „Effzeh“ das Aus mit dem „negativen Trend“ des Teams. Für den 45-jährigen Ex-Coach kam das Ende seiner Amtszeit völlig überraschend. „Für mich hatte sich das vorher nicht abgezeichnet“, gab Anfang im Interview mit der „Bild“-Zeitung zu. Direkt nach dem 1:2 gegen den SV Darmstadt 98 am 31. Spieltag sei ihm die Entscheidung vom Kölner Geschäftsführer mitgeteilt worden. „Armin Veh hat nach dem Spiel um ein Gespräch gebeten und mir die Entscheidung mitgeteilt. Danach habe ich noch in der Nacht mein Büro geräumt und bin nach Hause gefahren“, so Anfang. Als Grund sei ihm mitgeteilt worden, „dass das Ziel, der Aufstieg, in Gefahr sei.“ Für Anfang, der in Köln bis 2021 unterschrieben hatte, war die Begründung nicht nachvollziehbar. „Für mich war das Ziel in der gesamten Saison nie in Gefahr. Ich habe auch keine echte Krise während der Saison gesehen“, sagte Anfang, der mit den „Geißböcken“ im Schnitt 1,88 Punkte pro Partie holte – zuletzt konnte Huub Stevens zwischen 2004 und 2005 einen besseren Schnitt (1,94) vorweisen. „Ich bin am Ende nicht an der Zielsetzung, sondern an der Erwartungshaltung gescheitert. Aber es ging darum, das Ziel zu erreichen, nicht eine Erwartungshaltung zu erfüllen“, sagte Anfang.
Die Erwartungshaltung sei in Köln zu hoch gewesen. „Die ist in Köln bekanntlich immer sehr hoch. Niemand wollte diese 2. Liga nach der Europa-Saison akzeptieren. Niemand. Weder Fans noch Umfeld“, so Anfang. „Und wenn man gewinnt, dann bitteschön spektakulär mit zwei bis drei Toren Vorsprung. Ich musste den Jungs manchmal sagen: ‚Hey, freut Euch mal über einen Sieg.‘ Aber wir haben über 80 Tore geschossen. Das hat in den letzten Jahren keiner in der 2. Liga geschafft. Wir sind eigentlich schon am 29. Spieltag aufgestiegen und waren von 34 Spieltagen 30 auf Platz eins oder zwei, davon 20 auf eins. Aber das hat offensichtlich nicht gereicht, alle zufrieden zu stellen. Das war nicht spektakulär genug.“ Für Anfang war die Entscheidung der Kölner Verantwortlichen nur schwer zu verstehen. „Wenn du etwas beginnst und einen schweren Weg hast, willst du das auch zu Ende bringen. Dann willst du teilhaben, wenn du den Aufstieg schaffst. Ja, das war enttäuschend für mich. Ich wäre schon gerne dabei gewesen. Für mich wäre es etwas Besonderes gewesen, als Ur-Kölner mit den Kölnern den Aufstieg zu feiern. Das hat schon weh getan“, sagte der 45-Jährige, der aber „keinen Frust oder Groll gegen den Klub oder einzelne Personen“ hegt. „Ich freue mich, weil der FC in der Bundesliga ist und ich fühle, dass ich meinen Anteil daran hatte.“
Zu Geschäftsführer Veh habe er keinen Kontakt mehr, so Anfang, der aber nicht sauer ist. „Er hat die Verantwortung im Klub. Und wenn er das Gefühl hat, die Sache beenden zu müssen, ist das sein Recht. Er ist seiner Rolle gerecht geworden, da muss und darf er keine Rücksicht auf mich nehmen. Als Mensch habe ich kein Problem mit ihm.“ Über den Aufstieg habe Anfang sich natürlich gefreut. „Das waren meine Jungs. Ich habe als Kind in Köln-Bettwäsche geschlafen. Ich bin kein Typ, der sich frustriert und beleidigt zurückzieht.“ Das Trainergeschäft empfindet Anfang nicht als undankbar. „Jeder weiß doch, auf was er sich als Bundesliga-Trainer einlässt. Ich habe jede Sekunde FC genossen und bin weiter gerne Trainer.“
Extra-Training für Ehizibue „Da geht noch viel, viel mehr“
Kingsley Ehizibue soll beim 1. FC Köln die große Lücke schließen, die in den letzten Jahren hinten rechts in der Viererkette geklafft hat. Der 24-Jährige schwankt bislang in seinen Leistungen jedoch immens. Beim FC wittert man großes Potential in dem immer gut gelaunten Niederländer und arbeitet gezielt mit ihm an dessen Schwächen. Am Ende des Trainings am Montagnachmittag schnappte sich André Pawlak noch einmal Kingsley Ehizibue. Der Rechtsverteidiger sollte ein paar Extra-Übungen absolvieren. Zunächst wurde der Außenbahnspieler mit hohen Pässen an der Seitenauslinie versorgt. Diese musste Ehizibue mit dem ersten Kontakt annehmen und direkt nach vorne in seinen eigenen Laufweg leiten. Anschließend schlug „Easy“ Flanken auf Modeste im Strafraum. Als der Franzose eine perfekte Hereingabe des Niederländers per Seitfallzieher unter die Latte jagte, applaudierten die Zuschauer. „Wenn er einen sauberen, ersten Ballkontakt hat, ist er sofort weg von jedem Gegenspieler“, sagte Beierlorzer, der schon vor einer Woche den Mann mit der Nummer 19 in den höchsten Tönen gelobt hatte. „Easy ist ein toller Junge, der unheimlich viel Potential hat. Wir arbeiten fleißig mit ihm und es macht unheimlich Spaß, weil er sehr offen ist und alles annehmen möchte. Wir haben bei ihm schon einige herausragende Aktionen gesehen, aber da geht noch viel, viel mehr.“ In den kommenden Wochen soll Ehizibue mithelfen, die so wichtigen Spiele gegen Paderborn, Mainz und Düsseldorf erfolgreich zu bestreiten.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Horn: „Natürlich würde es mich reizen...“
Nach einem schwierigen Zweitliga-Jahr mit viel Kritik blickt FC-Keeper Timo Horn nach vorn. Im Interview vergleicht er die aktuelle Mannschaft mit dem Team von 2017, spricht über seine Zukunft und die Torwart-Diskussion beim DFB. Lesen Sie hier den zweiten Teil. Der Frust der Fans richtet sich auffallend oft gegen Spieler, die schon lange beim FC dabei sind, wie Sie, Marco Höger oder Jonas Hector. Haben Sie eine Erklärung dafür? Horn: "Ehrlich gesagt lese ich nicht mehr viele Kommentare, daher ist das schwer zu sagen. Klar ist, dass wir alle zusammen eine Mannschaft sind. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Ich kann sagen, dass diese Jungs die Führungsspieler in der Truppe sind, deren Wort Gewicht hat. Vielleicht liegt es daran, dass wir zuletzt nicht so viel Erfolg hatten und in Negativphasen vor allem die Spieler, die vorneweg gehen, härtere Kritik abbekommen." Wie sieht Ihre Zukunft aus, wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Horn: "Als Fußballer ist es schwierig, so weit vorauszublicken. Schon in den letzten sieben Jahren ist vieles anders gekommen, als ich es mir vorgestellt habe. Von daher bin ich davon abgekommen, weit vorauszuplanen. Natürlich würde es mich reizen, noch ganz lange beim FC zu bleiben – definitiv. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass ich irgendwann sage: „Jetzt suche ich mir noch mal eine neue Herausforderung“ – zum Beispiel in einem anderen Land, in einer anderen Liga. Ich habe keinen festen Plan, sondern schaue, wie sich der Verein entwickelt und wie ich persönlich mich entwickle. Das muss immer passen – und dann entscheidet man von Jahr zu Jahr."
FC vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn Der Gegner als Vorbild
Der 1. FC Köln bereitet sich intensiv auf das Duell mit dem SC Paderborn vor. Ein Blick auf den Weg des Mit-Aufsteigers könnte auch für die „Geißböcke“ von Interesse sein. Es ist wieder Leben am Geißbockheim: Nach einem freien Wochenende begann für die FC-Profis gestern die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den Mitaufsteiger SC Paderborn am kommenden Sonntag. Der gute Auftritt auf Schalke vor der Länderspielpause und die engagierte Leistung im Testspiel gegen Viktoria Köln haben nach den zuvor eher fragwürdigen Auftritten der „Geißböcke“ wieder ein wenig mehr die Lust geweckt. Mit dem Duell gegen die Ostwestfalen, dem Derby gegen Düsseldorf und der Auswärtspartie bei Mainz 05 warten nun drei Aufgaben auf die Kölner, in denen Punktgewinne wahrscheinlicher sind als gegen die absoluten Topteams. Damit die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer aber in diesen Spielen punkten kann, braucht sie eine Verbesserung in einem entscheidenden Bereich: die Entscheidungsfindung in der Offensive. Es ist davon auszugehen, dass der FC in den anstehenden Spielen mehr Ballbesitz haben wird.
Anfang: „Meine Entlassung hatte sich nicht abgezeichnet“
Markus Anfang hat sich erstmals ausführlich zu seiner Entlassung beim 1. FC Köln geäußert und Sportchef Armin Veh widersprochen, dass er wegen des gefährdeten Aufstiegs entlassen worden sei. „Ich bin am Ende nicht an der Zielsetzung, sondern an der Erwartungshaltung gescheitert“, sagte Anfang der Bild. Dennoch hege er keinen Groll, so der 44-Jährige. Es war ein Freitagabend, der 26. April 2019. Der FC verlor daheim gegen den SV Darmstadt 98 mit 1:2. Es war eine weitere Enttäuschung einer eigentlich erfolgreichen und doch nie gänzlich überzeugenden Saison unter dem ehemaligen Trainer von Holstein Kiel. Noch am selben Abend wusste Markus Anfang, dass es mit ihm beim FC nicht weitergehen würde. „Armin Veh hat nach dem Spiel um ein Gespräch gebeten und mir die Entscheidung mitgeteilt“, sagte Anfang nun im Rückblick auf die Ereignisse an seinem letzten Tag als FC-Coach. „Danach habe ich noch in der Nacht mein Büro geräumt.“ Die Bestätigung seiner Entlassung erfolgte am folgenden Tag. André Pawlak und Manfred Schmid übernahmen.
Quelle:
FC-Präsident Werner Wolf im Interview: "Qualität geht klar vor Geschwindigkeit"
Vier Talente bei den Profis Weil Hector im Zentrum bleibt?
Vier Nachwuchsspieler des 1. FC Köln haben am Dienstagnachmittag mit den Profis trainiert. Nachdem am Vormittag eine Kraft- und Schnelligkeitseinheit auf dem Programm gestanden hatte, ließ Achim Beierlorzer mit 20 Feldspielern zu trainieren, um taktische Varianten zu testen. Dafür zog er die Youngster aus der U19 hoch. Die Innenverteidiger Robert Voloder und Sava Cestic, der Linksverteidiger Erkan Akalp und Offensivspieler Jan Thielmann durften sich am Dienstag erneut im Training der Profis zeigen. Achim Beierlorzer hatte das Quartett befördert, um die durch Nationalspieler und Verletzte dezimierte Trainingsgruppe der Profis auf 20 Feldspieler aufzuwerten, um mit zwei vollständigen Mannschaften taktische Dinge einstudieren zu können. Hector hatte auf Schalke im Zentrum für den verletzten Birger Verstraete neben Ellyes Skhiri agiert. Noah Katterbach hatte dafür links hinten debütiert und eine gute Partie gemacht. So könnte es auch am Sonntag wieder personell aussehen, da Verstraete erst am Donnerstag nach dreiwöchiger Pause ins Mannschaftstraining einsteigen soll. Katterbach wird dann auch wieder mit dabei sein – und kann sich Hoffnungen auf den nächsten Startelf-Einsatz machen.