Heimsieg-Party Der FC ballert sich raus aus dem Keller
Der 1. FC Köln hat es geschafft. Nach über einem halben Jahr ohne Heimsieg und drei Heimpleiten zum Auftakt der Bundesliga-Saison gewannen die Geissböcke am Sonntag in Müngersdorf gegen den SC Paderborn mit 3:0 (1:0). Damit verließ der Effzeh die Abstiegsränge und kletterte nach acht Spieltagen mit nun sieben Zählern auf Rang 15. In der Schlussphase setzte sich der starke Bornauw im Zentrum durch und köpfte den FC zum 3:0-Sieg. Es war die Belohnung für die starke Leistung des Belgiers und für einen konzentrierten FC, der den Sieg schließlich ungefährdet über die Zeit brachte.
Fazit
Zum Freuen: Der erste Heimsieg seit über einem halben Jahr.
Zum Ärgern: Die mögliche Verletzung von Florian Kainz.
Stimmung: Erst verhalten, dann euphorisiert, am Ende erleichtert.
Mann des Tages: Michael Trippel, der auf seinen seit 20 Jahren bekannten Satz „Herzlich Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands“ verzichtete. Er sagte stattdessen: „Herzlich Willkommen in der Stadt, die sich auflehnt gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit!“
Paderborn weiterhin historisch schlecht Terodde ebnet Köln den Weg
Der 1. FC Köln hat das Kellerduell gegen den SC Paderborn mit 3:0 für sich entschieden und damit einen eminent wichtigen Dreier eingefahren. In einem Spiel auf überschaubarem Niveau ebnete ein früher Treffer den Geißböcken den Weg, die damit nach zuvor sechs erfolglosen Anläufen mal wieder ein Pflichtspiel gegen den SCP gewannen und obendrein sowohl den ersten Heimdreier einfuhren als auch erstmals in der laufenden Saison zu null spielten. Durch die erneute Niederlage befinden sich die Ostwestfalen weiter auf dem besten Weg, einen historisch schlechten Saisonstart hinzulegen. Der SCP bleibt bei einem Punkt aus acht Spielen stehen - so schlecht waren bislang nur der der 1. FC Saarbrücken (1963/64) und der 1. FC Köln (2017/18 ). Am kommenden Samstag werden die Ostwestfalen sicherlich versuchen, diesen Negativlauf endlich zu stoppen. Dann geht es vor eigenem Publikum gegen Düsseldorf weiter (15.30 Uhr). Tags zuvor ist der 1. FC Köln zu Gast bei Mainz 05 (20.30 Uhr).
FC-Noten gegen Paderborn Starke Mannschaftsleistung
Timo Horn 3 Seine langen Bälle gingen oft im Niemandsland nieder. Zu halten bekam der Torwart wenig.
Kingsley Ehizibue 3 Am Sonntag mehr Genie als Wahnsinn, auch wenn mancher Zweikampf etwas ungestüm geriet und sein Stellungsspiel nicht immer tadellos war.
Sebastiaan Bornauw 2 Ein paar wacklige Aufbaupässe, aber wieder hervorragend in den Zweikämpfen. Vergoldete seinen Nachmittag mit dem Treffer zum 3:0.
Rafael Czichos 3 Nahm die Paderborner Stürmer extrem früh auf, genau diese Art Defensivspiel will sein Trainer sehen. Ließ Katterbach allerdings mit ein paar Risikopässen schlecht aussehen.
Noah Katterbach 3 Hatte mit den Nerven zu kämpfen, auch weil er immer wieder unter Druck angespielt wurde. Befreite sich in der zweiten Hälfte jedoch mit jeder Minute und zeigte eine solide Leistung.
Ellyes Skhiri 2,5 Kein besonders auffälliger, aber ein enorm gelassener Auftritt im Mittelfeld. Am Ball ohne Fehler, sicher im Stellungsspiel. Leitete das 1:0 mit seinem Abschluss ein.
Jonas Hector 2,5 Viele wichtige Zweikämpfe und Verlagerungen. Gab dem Spiel seiner Mannschaft Stabilität, ohne den ganz großen Glanz zu verbreiten. Gab den Impuls zum 2:0.
Kingsley Schindler 3 Hatte Schwierigkeiten, Räume zu finden. Rannte sich oft fest, flankte dann aber perfekt auf Schaub zum 2:0.
Florian Kainz 3 Seine Standards waren schwächer als vor zwei Wochen auf Schalke. Immerhin erneut ein aktiver Vortrag des Österreichers, doch der Ertrag blieb gering.
Louis Schaub 2 Sorgte für das spielerische Element auf dem Platz. Eindeutig der technisch stärkste Mann. Per Kopf Torschütze zum 2:0.
Simon Terodde 2,5 Arbeitete hart und belohnte sich mit dem Treffer zum 1:0.
Erster Dreier nach fast sieben Monaten Köln besiegt den Heim-Fluch
Heim-Fluch beendet! Der 1. FC Köln schlägt im Kellerduell Paderborn 3:0 (1:0). Der letzte Heimsieg gelang den Kölner im März! Jetzt der wichtige Dreier im Aufsteigerduell gegen Paderborn. 8. Minute: Ecke Köln. Paderborn bekommt den Ball nicht raus. Ein Querschläger landet bei Stürmer Simon Terodde, der zum 1:0 abschließt! Dann der Tor-Gruß von Terodde. Der Stürmer hält sich die Hand an die Stirn, tut so, als ob er seine Eltern auf der Tribüne sucht. So jubelt der Angreifer bereits seit seiner Jugend. Dann aber Video-Aufregung wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung. Drei Minuten und 17 Sekunden müssen die Köln-Fans bangen. Schließlich gibt Schiri Gräfe den Treffer. Und Terodde legt nochmal seinen Tor-Gruß nach! Das zweite Saisontor des Stürmers. Vom Mitaufsteiger kommt allgemein gar nichts, außer Fehlpässen am laufenden Band. Durchschlagskraft nach vorne? Null! Aber Köln verpasst es in der ersten Hälfte nachzulegen, ein Terodde-Schuss klatscht nur an den Außenpfosten (41.). 57. Minute: Klasse Umschaltspiel der Kölner. Schindler schlägt eine gute Flanke auf den Kopf von Louis Schaub. Torwart Zingerle klatscht den Ball ins Netz. 2:0! Das erste Bundesliga-Tor des Mittelfeldspielers. Später legt Sebastiaan Bornauw nach Ecke per Kopf zum 3:0 nach (85.). Paderborn ist erst der dritte Verein der Bundesliga-Historie, der nach acht Spieltagen nur einen Punkt auf dem Konto hat. Eine schlechtere Ausbeute hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein Team!
Videobeweis-Wirbel beim 1. FC Köln Terodde-Tor zählt erst nach langer Pause
Schon wieder steht der Videobeweis im Fokus einer Bundesliga-Partie. Beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen den SC Paderborn gehen die Gastgeber durch Simon Terodde in Führung. Doch der Treffer des Torjägers wird erst nach langer Pause gegeben. Im Netz macht sich Wut auf den VAR breit. Simon Terodde hatte in der 9. Minute das 1:0 für den 1. FC Köln gegen den SC Paderborn erzielt - oder doch nicht? Wegen Abseits wurde das Tor vom Schiedsrichter-Team um Manuel Gräfe zunächst nicht gegeben. Erst nach minutenlanger Pause durch den Videobeweis zählte das Tor des 31-Jährigen schließlich doch. Im Netz gibt es großen Ärger wegen der langen Wartezeit. Was war passiert? Eine Ecke des 1. FC Köln landet im Strafraum der Paderborner und wird dort nur halbherzig geklärt. Kurz vor Ende des Sechzehnmeterraums wagt Ellyes Skhiri einen Distanzschuss. Seinen Torversuch lässt der Paderborner Keeper Leopold Zingerle nach vorn abprallen, wo sich Terodde den Ball schnappt und in Torjäger-Manier einschiebt. Für Terodde war es der zweite Saisontreffer - und der erste seit Mitte August. Dafür, dass Terodde beim Schuss von Teamkollege Skhiri deutlich nicht im Abseits steht, braucht der Videoschiedsrichter erstaunlich lange - nämlich über zwei Minuten. Und das fällt auch den Fans im Netz auf: Zahlreiche User beschweren sich über die ellenlange Wartezeit, die der VAR für die Korrektur der doch eindeutig falschen Abseits-Entscheidung des Schiri-Teams auf dem Platz in Köln benötigt.
Der 1. FC Köln gewinnt das Aufsteigerduell gegen den SC Paderborn
Der 1. FC Köln hat den ersehnten Befreiungsschlag gelandet und seinen ersten Heimsieg der Saison erkämpft. Im Duell der Aufsteiger setzte sich der FC verdient mit 3:0 (1:0) gegen SC Paderborn durch und sprang mit nun sieben Zählern in der Tabelle auf Platz 15. Paderborn bleibt dagegen mit einem Punkt Letzter. Torjäger Simon Terodde (8., nach Videobeweis), der Österreicher Louis Schaub (59.) per Kopfball und der Belgier Sebastiaan Bornauw (85.) sorgten für den ersten Bundesligaerfolg des 1. FC Köln im eigenen Stadion seit dem 18. März 2018 (2:0 gegen Bayer Leverkusen). Der FC hätte am Sonntag gegen den SC Paderborn höher gewinnen können, ließ jedoch einige Chancen liegen. Der SCP rannte in der 2. Halbzeit zwar weiter bemüht an, blieb aber weitgehend harmlos. Der erst 20 Jahre alte Bornauw machte mit seinem ersten Bundesliga-Tor alles klar.
Es geht doch! Der FC wird zum Serien-Killer: Die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer hat am Sonntag beim 3:0 gegen den SC Paderborn den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Dazu endete gegen das Tabellenschlusslicht die schwarze Serie von saisonübergreifend sechs sieglosen Spielen – davon fünf Pleiten – im Rhein-Energie-Stadion. Nach 203 Tagen darf endlich wieder gejubelt werden. Köln verlässt nach dem Dreier zudem vorübergehend die Abstiegsränge. Der FC-Trainer bewies mit der Aufstellung ein goldenes Händchen. Er ließ erstmals in dieser Saison dieselbe Startelf wie im vorangegangenen Spiel ran. Beierlorzer vertraute der Mannschaft, die sich auf Schalke in letzter Sekunde den Ausgleich erkämpft hatte: FC-Juwel Noah Katterbach feierte seine Heim-Premiere und verteidigte hinten links, Kapitän Jonas Hector agierte erneut im Zentrum. Vorne durfte Simon Terodde als Ein-Mann-Spitze ran. Und der war sofort zur Stelle: Nach neun Minuten erzielte „T-Rod“ sein zweites Saisontor. Bis endgültig gejubelt werden konnte, dauerte es allerdings quälend lange zwei Minuten 24 Sekunden, bis Schiedsrichter Manuel Gräfe schließlich auf Tor entschied. Der Kölner Videokeller musste eine vermeintliche Abseitsstellung von Sebastian Bornauw überprüfen.
Der 1. FC Köln landet im Kellerduell einen Befreiungsschlag und verlässt die Abstiegsplätze. Paderborn verliert nach dem nächsten Rückschlag den Anschluss. "Es war ein ganz wichtiger Sieg für uns, das hilft unheimlich. Man hat gesehen, dass es ein Nervenspiel ist, wenn der Vorletzte gegen den Letzten spielte", sagte Armin Veh bei Sky. Paderborns Trainer Steffen Baumgart meinte: "Man kann uns nicht vorwerfen, was wir wollen und was wir nicht wollen. Meine Jungs machen, meine Jungs tun. Köln hat verdient gewonnen, wir müssen weiterarbeiten." Simon Terodde hatte die Kölner Anfangsoffensive belohnt und zur frühen Führung abgestaubt (8.). Nach minutenlangem Warten hatte der VAR nichts einzuwenden gehabt und der Treffer zählte. Im zweiten Durchgang konterten die Gastgeber Paderborn gnadenlos aus. Louis Schaub schloss einen dieser Gegenangriffe per Kopf ab (59.). Sebastiaan Bornauw sorgte für die endgültige Entscheidung (85.). Der FC hätte deutlich höher gewinnen können, vergab jedoch einige Chancen mitunter kläglich.
Vier Zweien, viele Dreien Die FC-Einzelkritik zum Heimsieg
Timo Horn 3 Bei Holtmanns tückischem Aufsetzer zur Stelle. Ansonsten ein ganz ruhiger Nachmittag.
Kingsley Ehizibue 3 Mal ein solider Auftritt ohne Genie und Wahnsinn. Das wird ihm guttun.
Sebastiaan Bornauw 2 Wenn die Paderborner in Strafraum-Nähe kamen, war spätestens bei ihm Schluss. Resoluter Auftritt ohne Patzer. Dann auch noch seine Tor-Premiere per Kopf.
Rafael Czichos 3 Die kurze Trainingspause war ihm nicht anzumerken, voll auf der Höhe. Ordnete seine Defensive.
Noah Katterbach 3 Ganz unaufgeregt, traute sich viel zu und leistete sich nur wenige Unsicherheiten. Bekam Szenenapplaus, als er den Ball einmal mit viel Einsatz vor dem Aus rettete.
Ellyes Skhiri 3 Starkes Stellungsspiel, gut im Zweikampf, stopfte Löcher – und erfüllte damit angenehm unauffällig seine Aufgaben.
Jonas Hector 2 Extrem präsent, mit vielen Balleroberungen. Drückte dem Spiel seinen Stempel auf und leitete das 2:0 ein.
Kingsley Schindler 3 Sehr aktiv und giftig über die rechte Seite, mit der Vorarbeit zum 2:0. Hätte aber auch selbst treffen müssen.
Louis Schaub 2 Fühlte sich im Zentrum wohl und ist weiter im Aufwärtstrend. Das Kopfballtor wird ihm zusätzlichen Auftrieb geben, auch wenn im Zusammenspiel mit den Kollegen noch Luft nach oben ist.
Florian Kainz 3 Viele gute Läufe, die aber ungekrönt blieben. An der Genauigkeit muss er noch arbeiten. Angeschlagen ausgewechselt.
Simon Terodde 2 Stand goldrichtig und staubte zum 1:0 ab. Fleißig, arbeitete auch nach hinten. Hätte bei einem Konter früher auf Schindler querlegen müssen.
Mit dem 3:0 gegen Schlusslicht SC Paderborn hat der 1. FC Köln in der Bundesliga einen souveränen und wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt gefeiert. Nach dem Schlusspfiff standen die Beteiligten Rede und Antwort. FC-Sportdirektor Armin Veh: „Man hat schon gesehen, dass es ein Nervenspiel ist. Es hat der Vorletzte gegen den Letzten gespielt. Wir haben auch in der zweiten Liga die vergangenen Heimspiele nicht gewinnen können. Der Sieg heute war deswegen unheimlich wichtig für uns. Es hilft ungemein, sonst hast du noch mehr Druck. Wir müssen sachlich bleiben, es ist erst der neunte Spieltag. Aber wir haben am kommenden Freitagabend schon wieder ein unglaublich wichtiges Spiel.“ Und über Trainer Achim Beierlorzer sagt Veh: „Er versucht immer, authentisch zu bleiben. Wenn du nach sieben Spieltagen noch kein Heimspiel gewonnen hast, dann macht das auch mit dem Trainer was. Aber er bleibt ruhig und seriös.“ Timo Horn über den langen Video-Beweis vor dem 1:0: „Man weiß gar nicht, was da besprochen wurde. Ich habe nur gesehen, dass die Fahne hochging. Ich dachte nur: ,Oh weh, jetzt geht das wieder los, und es wird wieder gegen uns entschieden.‘ Aber zum Glück hat es der Video-Beweis heute mal gut mit uns gemeint.“
Unterschiedlicher könnte die Gefühlslage in Köln und Paderborn nach dem Kellerkracher nicht sein. Während FC-Geschäftsführer Armin Veh verriet, warum der Sieg so bedeutend war, tat sich SCP-Trainer Steffen Baumgart schwer mit Erklärungen. "Man hat gesehen, dass es ein Nervenspiel war", sagte Veh nach Abpfiff am "Sky"-Mikro und zeigte sich sichtlich erleichtert über den ersten Heimdreier der laufenden Saison. "Der Sieg war unheimlich wichtig", stellte er fest und führte aus: "Es hilft unheimlich. Sonst hast du noch mehr Druck." Baumgart betonte, dass man in Paderborn grundsätzlich wisse, wo man herkomme und was es braucht, um zu bestehen. "Wir müssen jede Woche an unsere Grenzen gehen", sagte der Trainer wohl mit Blick auf die sportlichen wie finanziellen Möglichkeiten des SC Paderborn im Vergleich zur Konkurrenz. Der FC ist am Freitag beim Vorletzten Mainz 05 zu Gast. Wieder also "ein Spiel, in dem es für beide Mannschaften um sehr viel geht", wie Veh betonte. Wie gut für die Kölner, die dann mit weniger Druck auflaufen können.
Am Ende tanzte nicht einmal mehr Steffen Baumgart an der Seitenlinie, der unermüdliche Trainer des SC Paderborn. Er hatte aufgehört zu glauben, dass seine Elf die siebte Saisonniederlage abwenden könnte. Tatsächlich holte der 1. FC Köln durch ein 3:0 (1:0) den ersten Heimsieg der Saison und verließ damit die Abstiegsränge. Der große Verlierer des Spieltags ist also Paderborn, denn während Köln, Union und Düsseldorf gewannen, Augsburg gegen den FC Bayern punktete, kommt Mainz wenigstens auf sechs Zähler und liegt damit fünf vor den Ostwestfalen. In diesen Tagen ist Nostalgie angesagt, der Start des sechsten "Terminator"-Films steht an und erinnert daran, wie vergänglich die Zeit ist. Bei der Premiere von Teil eins (1984) war der 1. FC Köln noch ein deutscher Vorzeigeverein. Als die erste Fortsetzung herauskam (1991), schien der Klub wenigstens noch ein unabsteigbares Bundesliga-Gründungsmitglied zu sein. Als mit Teil drei (2003) der künstlerische Verwesungsprozess einsetzte, war der Verein vom Rhein schon ein Fahrstuhlteam, das zwischen erster und zweiter Liga hin und her befördert wurde. Seitdem passt einer der Kernsprüche des Terminators ("I'll be back") besser zum FC, als dem stolzen Klub lieb sein dürfte. Nun mag zwar nicht einmal ein Viertel der Saison bewältigt sein, aber in der Abstiegsregion werden derzeit dank des Spielplans viele Weichen gestellt. Bis zum elften Spieltag gibt es sieben Kellergipfel mit Teams aus dem unteren Tabellendrittel. Köln bekommt es dabei nahtlos mit Mainz, Düsseldorf und Augsburg zu tun.
Kölner Erleichterung „Das war ein immens wichtiger Sieg“
Nach fünf saisonübergreifenden Niederlagen daheim im RheinEnergieStadion hat der 1. FC Köln wieder einen Heimsieg feiern können. Das 3:0 (1:0) gegen den SC Paderborn hievte die Geissböcke in der Tabelle auf Rang 15. Vor allem aber war es das erste Zu-Null-Spiel der Saison und ein Erfolg über einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Die Stimmen zum Spiel. Achim Beierlorzer: „Ich habe einen verdienten Sieg unserer Mannschaft gesehen. Wir haben uns vorgenommen, von Anfang an mit viel Energie auf den Platz zu treten, um das Spiel für uns zu entscheiden. In den ersten 25 Minuten haben wir das hervorragend gemacht. Nach der Führung haben wir schon auch gesehen, was Paderborn für Möglichkeiten hat. Da waren wir zu passiv und haben uns auch mit dem Ball nicht gut bewegt. Das wollten wir in der Halbzeit verändern und haben die Mannschaft dahingehend motiviert. Wir wollten den Sieg auf gar keinen Fall mehr loslassen. Wir wussten, dass Paderborn niemals aufgibt. Aber unsere Mannschaft hat sich dann in der Kabine hochgepusht und wollte auch auf gar keinen Fall aufgeben. Wir sind überglücklich und sehr zufrieden, dass wir den Sieg in Köln behalten konnten.“ Steffen Baumgart: „Glückwunsch an Köln zu einem verdienten Sieg über beide Halbzeiten. Jetzt können wir darüber reden, dass wir uns viel vorgenommen, aber gefühlt nicht einen Torschuss aufs Tor gekriegt haben. Dann kannst du natürlich nicht gewinnen. Das akzeptieren wir auch.“
Schreckmoment nach 63 Minuten Flügelspieler Kainz muss mit Schmerzen runter
Es war die einzige Schrecksekunde für den 1. FC Köln an einem ansonsten rundum gelungenen Nachmittag beim 3:0 gegen den SC Paderborn. Florian Kainz musste nach 63 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden. Trainer Achim Beierlorzer klärte später auf: „Florian hat sich im vorletzten Training bei einem falschen Schritt eine Knochenhautreizung in der Ferse zugezogen.“ Eine schmerzhafte Angelegenheit, dennoch wollte der Österreicher unbedingt spielen. „Das war gar nicht einfach, dass er mit diesem Schmerz spielen konnte. Kainzi hat lange auf die Zähne gebissen, aber am Ende war er dann durch“, sagte Beierlorzer. Laut des FC-Trainers sei die Verletzung aber „nichts Gravierendes“.
Kölner Heimerfolg gegen Paderborn „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns“
Der 1. FC Köln hat endlich wieder vor heimischem Publikum gewonnen. Fast sieben Monate lang musste das Publikum im Müngersdorfer Stadion auf das Gefühl warten, als Sieger nach Hause zu fahren. Noch der letzte Versuch die Heimschwäche gegen Hertha BSC zu überwinden, endete in einem Debakel. Nun stand mit dem SC Paderborn ein weniger klangvoller Name auf dem Programm. Doch die Erinnerungen an die letzten Aufeinandertreffen mit den Ostwestfalen mit Minimalbudget boten dennoch genug Grund für Besorgnis: In zwei Zweitligaspielen und einem Testspiel unterlagen die „Geißböcke“ den Paderbornern in der letzten Saison. Die letzten sechs Pflichtspiele gegen den SCP brachten alle keinen Sieg ein. Und auch die Tabellensituation der aktuellen Spielzeit sorgte nicht unbedingt für weniger Druck für die Elf von Achim Beierlorzer. Das Heimspiel gegen Padernborn war aus Geißbock-Perspektive die erste richtige Pflichtaufgabe der Saison. Und die Kölner, die vor der Länderspielpause auswärts auf Schalke bereits eine gute Leistung gezeigt hatten, lieferten mit einem 3:0-Sieg. Beierlorzer und seiner Mannschaft bietet sich nun die Chance, sich mit einer Serie Luft zu verschaffen: Bereits am nächsten Spieltag treten die Kölner bei Mainz 05 an, die Rheinhessen haben mit sechs einen Zähler weniger auf dem Konto als die Geißböcke. Nur eine Woche später geht es für den FC dann nach Düsseldorf – die Fortuna ist mit sieben Punkten nach dem achten Spieltag gleichauf mit den rheinischen Rivalen aus Köln. Nach der souverän erledigten Pflicht folgt nun also die Chance auf eine gute Kür.
Energie-Sieg für den 1. FC Köln Terodde knipst, Modeste sitzt
Spaßvogel Kingsley Ehizibue sprang seinem "Tarzan" genannten Kollegen Sebastiaan Bornauw vor der Südkurve auf die Schulter und hüpfte auf und ab, Torhüter Timo Horn freute sich auf die erste Zu-Null-Belohnung dieser Saison für den 1. FC Köln. Die Erleichterung über den höchsten Bundesliga-Heimsieg seit fast drei Jahren und den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz war beim 1. FC Köln überall zu greifen. "Na endlich", sagte Horn nach dem 3:0 (1:0) im Kellerduell gegen Schlusslicht SC Paderborn und atmete erst einmal tief durch. "Aber die Null war am Ende fast noch wichtiger", sagte Armin Veh. Der Sportchef, selbst einst Meistertrainer in Stuttgart, lobte seinen Coach Achim Beierlorzer für die bereits vor dem Spiel auf Schalke (1:1) vorgenommene Systemumstellung von 4-4-2 auf 4-2-3-1. "Es war notwendig, etwas zu ändern", sagte Veh: "Nach einem 0:4 gegen Hertha kannst du nicht einfach so weitermachen. Und wenn das Neue dann fruchtet, ist es umso besser." In dem neuen System ist aber nur für einen Stürmer Platz. Dieser ist im Moment Terodde. Jhon Cordoba kam erst eine Viertelstunde vorSchluss, der einstige Torjäger Modeste saß 90 Minuten auf der Bank. Damit habe er vor der Saison sicher nicht gerechnet, gestand Veh ein. "Aber ich bin sicher, dass wir auch wieder mal mit zwei Stürmern spielen werden. Ich glaube nicht, dass wir das System die ganze Saison so durchziehen."
Endlich mal wieder eine FC-Party im Rhein-Energie-Stadion! Mit vier Punkten aus den Spielen auf Schalke und gegen Paderborn ist der FC auf dem besten Weg aus dem Keller. Ein Schlüssel für den Erfolg: Achim Beierlorzers Umstellung von zwei Spitzen auf 4-2-3-1 nach der 0:4-Klatsche gegen Hertha. Sportboss Armin Veh machte nun klar: „Es musste sich etwas ändern.“ Und weiter zur System-Umstellung auf 4-2-3-1: „Wir hatten vor dem Schalke-Spiel 0:4 gegen Hertha verloren. Von daher mussten wir etwas ändern, das konnte man nicht so weiterlaufen lassen. Ich glaube aber schon, dass wir in Zukunft auch wieder mit zwei Spitzen spielen werden. Wir haben normalerweise drei Stürmer, von denen zwei spielen sollten. Wenn das nicht hinhaut, muss man solche Maßnahmen ergreifen. Das hat der Trainer getan, dafür ist er auch da. Und wenn man etwas ändert, ist es natürlich gut, wenn es fruchtet.“ Zur Bankrolle von Modeste sagte Veh: „Nicht viele Aufsteiger haben drei solche Stürmer wie wir, mit so viel Qualität. Ich sage immer: Stürmer zu sein, ist der schwierigste Job. Da ist man abhängig von anderen. Und es kann Phasen geben, in denen das nötige Selbstvertrauen fehlt. Dann spielt man auch mal nicht – weil es notwendig ist, um der Mannschaft zu helfen. So muss es auch der Spieler sehen. Über die Saison hinweg brauchen wir auf jeden Fall alle drei Stürmer.“
Paderborn nach Köln-Pleite am Boden "Drehen uns im Kreis"
Steffen Baumgart wirkte müde und ratlos. Immer wieder fuhr der Trainer des SC Paderborn mit seinen Händen durchs Gesicht und kratzte sich am Kinn. "Ich könnte nun erzählen, dass wir uns viel vorgenommen haben", sagte er schließlich: "Das haben wir auch. Aber wir haben nicht einen Schuss aufs Tor hinbekommen - und so kannst du natürlich kein Spiel gewinnen." Tatsächlich hatte seine Mannschaft gegen den 1. FC Köln viel Einsatz gezeigt, spielerisch aber war der bislang ebenfalls nicht sonderlich überzeugende Mitaufsteiger aus der Domstadt deutlich überlegen. "Wir müssen das akzeptieren", sagte Baumgart, dessen Team mit dem 0:3, das Simon Terodde (8.), Louis Schaub (59.) und Sebastiaan Bornauw (85.) herausschossen, noch gut bedient war. Es blieb die schmerzhafte Erkenntnis, dass Paderborn in dieser Form nicht reif für die Bundesliga ist. "Wir drehen uns im Kreis und machen Fehler in den entscheidenden Momenten", meinte Baumgart: "Wir dürfen uns nicht von der Punkte- und Tabellensituation beeinflussen lassen. Die Tabelle kann jeder sehen, wir müssen gucken, wie wir mit unseren Mitteln Punkte holen. In jedem Spiel laufen wir wie David gegen Goliath an." Das wird auch am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf wieder so sein - trotzdem müssen nun endlich Punkte her. "Ich bin in der Verantwortung, Lösungen zu finden", sagte Baumgart, der die Ostwestfalen aus der 3. Liga bis in die Bundesliga geführt hatte.
Coach Beierlorzer hat den richtigen Plan für den FC
Für den 1. FC Köln läuft es nach bösen Pleiten jetzt wieder rund. Wie kommt's? Dank Trainer Beierlorzer, der durch Systemwechsel und andere Kniffe die richtige Antwort auf die Fragen nach dem "warum nur?" gefunden hat. Der Volksmund weiß schon, dass Not bekanntlich erfinderisch macht. Als der 1. FC Köln vor drei Wochen vor heimischem Publikum von Hertha BSC mit 0:4 auseinander genommen wurde, war die Not am größten. Einen guten Trainer zeichnet in genau so einer Situation dann aus, die richtigen Schlüsse aus dem Debakel zu ziehen und Antworten zu finden. FC-Coach Beierlorzer hat die Antworten gefunden. "Nach den beiden 0:4-Niederlagen in München und gegen Hertha war es notwendig, etwas zu ändern. Der Trainer musste Maßnahmen ergreifen, dafür ist er da. Das hat er getan. Und die Änderungen haben gefruchtet", freute sich FC-Geschäftsführer Armin Veh nach dem klaren 3:0-Erfolg gegen Paderborn. Beierlorzer hatte mit seinem Trainerteam für das Auswärtsspiel auf Schalke den richtigen Plan ausgetüftelt, der nun auch im eigenen Stadion funktionierte. Der Coach wich gegen die Königsblauen von seinem 4-4-2-System ab und stellte auf ein 4-2-3-1 um. Vorne nur noch mit Simon Terodde eine Spitze, Jonas Hector ins Mittelfeld auf die Sechs, Noah Katterbach auf die linke Abwehrseite. "Für eine Mannschaft ist es wichtig, dass sie sich in einem System wohl fühlt", hat der Trainer erkannt. Und das tut sie. Der FC ist deutlich kompakter aufgestellt, die Räume zwischen den Ketten sind geringer. Der Systemwechsel brachte defensive Stabilität.
Analyse: Deutlicher Sieg des 1. FC Köln Eine gute Defensive als Basis gegen Paderborn
Durchatmen beim 1. FC Köln: Dem positiven Auftritt auf Schalke folgt nach der Länderspielpause ein überzeugender und souveräner Heimerfolg gegen den SC Paderborn. Mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen ist ein Aufwärtstrend zu erkennen, vor den wichtigen Partien gegen Mainz und Düsseldorf hat sich die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer nun in eine gute Position gebracht, um sich weiter vom Tabellenende abzusetzen. Das Aufeinandertreffen mit dem Mitaufsteiger entwickelte sich zu einer klaren Angelegenheit – im Vorfeld war mit einer schwierigeren Partie gerechnet worden. Dass der FC das Spiel so deutlich in die eigene Richtung lenken konnte, lag zuallererst an einer soliden und konzentrierten Leistung in den wichtigsten Bereichen des Spiels – aber auch am Gegner. Die Erzählung des SC Paderborn, der mit geringen Mitteln, aber einer konsequenten Spielidee von der dritten in die erste Liga aufgestiegen ist, kann dem FC durchaus zum Vorbild gereichen – eine aktive Spielweise verbunden mit einem engagierten Coaching an der Seitenlinie sind immer noch die Hauptmerkmale bei den Ostwestfalen. Nach der anfänglichen Euphorie ist beim SCP mittlerweile aber so etwas wie Ernüchterung eingekehrt, weil nach acht Spielen bis dato nur ein Punkt auf der Habenseite steht.
Kommentar zum wichtigen Heim-Dreier Die Pflicht hat für den FC jetzt erst begonnen
Die Nervosität und die Anspannung war spürbar im Lager des 1. FC Köln vor der Partie gegen den SC Paderborn. Ein Sieg war mehr als Pflicht, er war die Voraussetzung dafür, einigermaßen in Ruhe in die nächsten Woche gehen zu können. Die Pflicht, die hat mit dem Dreier erst richtig begonnen. Denn gegen wen, wenn nicht das Schlusslicht hätte man den ersten Heimsieg seit fast sieben Monaten einfahren sollen? Auch gegen die Ostwestfalen, das sollte man trotz des klaren Ergebnisses nicht verschweigen, war längst nicht alles perfekt. Aber Achim Beierlorzers Mannschaft hat nicht nur an Bereitschaft gewonnen, sondern auch an Struktur und Entschlossenheit, gerade im Defensivspiel. Und so könnte diese Saison an einem Wendepunkt stehen. Mit vier oder mehr Punkten in den Partien gegen Mainz und Düsseldorf könnte dem FC ein Befreiungsschlag gelingen, dazu winkt das Überwintern im DFB-Pokal. Aber die englische Woche birgt auch Gefahren. Schon eine Pleite in Mainz und man wäre zurück auf den Abstiegsrängen. Zwei Niederlagen würden wochenlangen Existenzkampf nach sich ziehen. Dann wäre die Nervosität und Anspannung im Lager des 1. FC Köln schneller wieder zurück, als es ihnen lieb ist.
Weiter Köln, Auszeit oder Neustart Veh: Meine Zukunft entscheidet sich zeitnah!
Was wird aus Armin Veh? Der Vertrag mit Kölns Sport-Boss läuft nach dieser Saison aus. Der FC-Vorstand will unbedingt verlängern. Aber will auch Veh bleiben? Montagabend sprach er auf Sky in „Wontorra On Tour“ über seine Köln-Zukunft, kündigte an: „Die wird zeitnah entschieden!“ Veh sagte weiter: „Ich bin 30 Jahre im Geschäft, immer an vorderster der Front. Die entscheidende Frage ist: Möchte ich weiter an der Front stehen, möchte ich etwas anderes – oder eine Pause machen?“ Weiter FC, Auszeit oder Neustart: Wie auch immer sich Veh entscheidet, vorzeitig abhauen aus Köln wird er nicht. Veh: „Als Geschäftsführer hält man seine Verträge ein. Ich habe Vertrag bis Juni 2020, den werde ich natürlich erfüllen.“ Was noch mal deutlich wurde im Wonti-Talk: Wenn Veh weiter macht, will er das alleinige Sagen. Keinen neben sich haben, der ihm in sportlichen Dingen reinredet oder mitbestimmt. Veh: „Es ist wichtig, dass diejenigen, die Mist bauen und dafür entlassen werden, auch das Sagen haben.“
Veh: Meine Zukunft klärt sich „zeitnah“ Poldi ist „kein Thema“
Verlängert Armin Veh seinen Vertrag als Sportchef des 1. FC Köln oder nicht? Im Sky-Talk mit Reporter-Legende Jörg Wontorra erklärte der Augsburger, dass die Entscheidung in Kürze fallen wird! „Auf der Geschäftsführerposition hält man seine Verträge ein. Ich habe Vertrag bis Juni 2020 und den werde ich erfüllen“, sagte Veh. Und darüber hinaus? „Wir werden zeitnah entscheiden, wie es weitergeht. Ich bin seit 30 Jahren in diesem Geschäft an vorderster Front. Die entscheidende Frage für mich ist: Möchte ich weitermachen oder möchte ich etwas anderes machen oder einfach mal eine Pause einlegen?“ Der FC hat seiner Meinung nach auf jeden Fall eine gute Perspektive – für den Fall des Klassenerhalts: „In Köln haben wir einen Weg eingeschlagen, der Zukunft hat. Wichtig ist, dass wir drinbleiben, damit sich die Dinge weiter entwickeln können. Wenn wir das schaffen, bin ich sicher, dass der FC für die nächsten Jahre gut aufgestellt ist.“ Würde Veh weitermachen, soviel machte er einmal mehr deutlich, will er die Entscheidungen vorgeben. „Wir sind im Fußball-Bereich mit reichlich Experten aufgestellt. Wichtig ist, dass die, die Verantwortung tragen, auch das Sagen haben. Ich habe die Verantwortung, werde im Zweifel entlassen, also entscheide ich auch.“ Außerdem sprach Veh über mögliche Neuverpflichtungen: „Im Winter sind keine Verpflichtungen angedacht. Ein Kader sollte so zusammengestellt sein, dass man nur in Notsituationen reagieren muss.“ Und über Lukas Podolski sagte er: „Für mich kann er kein Thema sein. Er weiß ja selber nicht, ob er noch irgendwo spielen wird. Er muss wissen, was er will. Wenn er nicht weitermacht und hierher will, muss sich der Vorstand damit beschäftigen."
Terodde überholt FC-Konkurrenz Starke Worte und Veh-Auftrag ans Trainerteam
Lange musste Simon Terodde auf seine Startelf-Chance warten – zum Saisonstart war er beim 1. FC Köln nur Stürmer Nummer drei. Mit viel Fleiß verdiente sich der Zweitliga-Torschützenkönig aber einen Stammplatz und liefert nun ab. Während Anthony Modeste nur noch zuschauen darf und Jhon Cordoba weiter auf sein erstes Bundesliga-Tor für den FC wartet. Letztlich konnte auch der Videobeweis Terodde nicht stoppen. Zum ersten Mal seit dem 31. März, als Köln gegen Kiel der bis Sonntag letzte Heimsieg gelungen war, durfte er den Fans im Rhein-Energie-Stadion wieder seinen Tor-Gruß zeigen. Der Routinier erklärte: „Das war sehr wichtig. Jeder kann die Tabelle lesen. Vorletzter gegen Letzter. Wir haben auf das Spiel gebrannt.“ Vor allem er selbst! Für Terodde war es der zweite Startelf-Einsatz der Saison, der erste vor heimischem Publikum. Bis zum 1:1 auf Schalke hatten immer Modeste und Cordoba den Vorzug erhalten. Terodde blieb ruhig, arbeitete – und erzielte gegen Paderborn als erster FC-Stürmer in dieser Saison ein Heimtor. Genugtuung? Nein, Terodde bleibt ganz gelassen. Für ihn sei es „überhaupt nicht schwer“ gewesen, auf die Startelf zu warten. „Im Endeffekt ist es wurscht, wer spielt. Wir haben ein gemeinsames Ziel. In zehn Jahren will ich zurückblicken auf eine schöne Zeit in Köln. Von daher ist es wichtig, dass wir drinbleiben, dass wir hier etwas aufbauen.“ Starke Worte – denen starke Taten vorausgingen.
Lehren des Spiels Die Zahlen 129 und 23 haben ein System
Der Sieg des 1. FC Köln über den SC Paderborn (3:0) war ein Erfolg harter Arbeit und Geduld. Das belegen die Statistiken der Partie. Überhaupt drehte sich nach den 90 Minuten am Sonntag vieles um das Zahlenwerk des Spiels. Nicht alles schien für den FC zu sprechen, doch am Ende gab alles Achim Beierlorzer Recht. Insgesamt gewann der FC am Sonntag 129 Zweikämpfe, so viele wie keine andere Mannschaft am 8. Spieltag – mit weitem Abstand. Auf Rang zwei der Statistik lagen der BVB und RB Leipzig mit je 116 gewonnenen Duellen vor Wolfsburg mit 110. Der FC dominierte Paderborn also in den Eins-gegen-eins-Duellen und zog dem Sport-Club so den Zahn. Insgesamt 23 Duelle entschied der Niederländer Ehizibue für sich und wurde so zum klaren Gewinner im Duell der Supersprinter mit Christopher Antwi-Adjei. Erkenntnis des Spiels: Beierlorzer hat aktuell alle Argumente auf seiner Seite. Denn: Das neue System funktioniert. Timo Horn nannte das 4-2-3-1 nach der Partie „den Schlüssel zum Sieg“. Trotz weniger Ballbesitz hatte Paderborn kaum eine echte Torchance. Der FC dominierte die Partie, ohne den Ball ständig unter eigener Kontrolle zu halten. Die Abstände stimmten, die Spieler kommunizierten viel und lautstark, und durch die Laufstärke kam Paderborn zu keiner echten Torchance aus dem Spiel heraus. Das Ergebnis: das erste Spiel ohne Gegentor.