Wie immer topmodisch gekleidet, verfolgte Armin Veh am Mittwoch bei purem Sonnenschein das Training des 1. FC Köln am Geißbockheim. Im Anschluss sprach er über die Intensität des Training („Es ist viel Zug drin“), die Aufarbeitung der überraschenden 1:2-Niederlage gegen Duisburg, das kommende Spiel am Samstag in Kiel („Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere auch, aber für zwei unserer Spieler und unser Trainerteam ist es das sicherlich nicht“) oder die Rolle von FC-Kapitän Jonas Hector in der DFB-Auswahl. Naheliegendes, Erwartbares also.
„Die größten Talente dürfen nicht auf der Strecke bleiben“
Matthias Heidrich leitet seit einem Monat zusammen mit Carsten Schiel das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln. Herr Heidrich,wie fällt Ihr erstes sportliches Fazit aus? MH: „Auf den ersten Blick könnte man sagen: Bei der B- und A-Jugend läuft es gut, bei der U21 schlecht. Wenn ich mich von den Tabellenständen löse, muss man aber sagen: Unser sportliches Niveau ist gut. Wir haben von der U16 bis U19 in allen Altersklassen mehrere Nationalspieler. Und auch in der U21 haben wir viele Talente, weshalb ich mir sicher bin, dass wir uns da auch wieder in andere Tabellenregionen entwickeln werden.“
Mit dem 1. FC Köln gastiert am Samstagnachmittag (13 Uhr) der Tabellenführer der 2. Liga bei Holstein Kiel. Die Rheinländer plagen Personalprobleme: Sobiech (Zeh), Koziello (Schulter) und Clemens (Sprunggelenk) fallen allesamt länger aus. Gut möglich, dass Kiels Trainer Walter gegen die Kölner Tormaschine vom 4-4-2 mit Raute wieder zur 4-2-3-1-Grundordnung mit Dehm als rechtem Offensivflügel zurückkehrt. Bei Köln wird erstmals in dieser Saison Sörensen im Kader sein, als dritter Innenverteidiger nach der Verletzung von Sobiech. Guirassy dürfte links für Clemens spielen, Hector möglicherweise ins Mittelfeld rücken.
Voraussichtliche Aufstellung:
T. Horn - Bader, Meré, Czichos, J. Horn - Höger - Schaub, Drexler, J. Hector, Guirassy - Terodde
Nachfolger des FC-Trainers Walter ist der Kieler „Neu-Anfang“
Für Markus Anfang steht am Samstag die emotionale Rückkehr nach Kiel an. Er hat die „Störche“ in seinen zwei Jahren als Trainer maßgeblich geprägt. Jetzt kehrt er erstmals zurück und trifft mit dem FC auf den Kieler „Neu-Anfang“ Tim Walter. „Das war eine prägende Zeit für beide Seiten. Wie Kiel jetzt dasteht, ist im Vergleich zu unserer Anfangszeit dort schon ein Quantensprung“, sagte Anfang. Die Kieler Fans haben nicht vergessen, was Anfang für den Verein geleistet hat. Sie verabschiedeten ihn bei seinem letzten Spiel mit lautstarken Sprechchören. „Da war keiner böse, ganz im Gegenteil.“
Für Kiels Meffert gerät das Duell gegen Köln zum Spiel der großen Emotionen
Gut gelaunt wie lange nicht trabte David Kinsombi am Mittwoch nach dem letzten öffentlichen Training dieser Woche in die Kabine. Der Kapitän des Zweitligisten Holstein Kiel ist Anführer der 13-köpfigen Fraktion im aktuellen Störche-Kader, die mindestens schon im Vorjahr unter dem Trainergespann Anfang/Cichon sowie mit den Ex-Kollegen Czichos und Drexler magische Fußball-Momente am Fließband produziert hat. Ein Wiedersehen, das selbst den ansonsten reserviert wirkenden Kinsombi offenkundig emotional aufwühlt. „Ich bin total heiß“, sagt er. Wie Jonas Meffert.
Vor der Länderspielpause musste Köln gegen Schlusslicht Duisburg die zweite Niederlage der Saison einstecken (1:2). Die Rheinländer hatten nun genug Zeit zur Aufarbeitung - und wollen am Samstag (13 Uhr) in Kiel eine Reaktion zeigen. Bei seiner Rückkehr in den Norden hat FC-Trainer Markus Anfang ein klares Ziel vor Augen. "Es hat keinem Spaß gemacht, die Niederlage gegen Duisburg über die Länderspielpause mit sich herumzutragen", berichtet Anfang und versichert: "Die Jungs sind gut drauf und brennen darauf, gegen Kiel die Punkte zu holen."
Die Kieler Woche des 1. FC Köln steuert auf ihren Höhepunkt zu. Am Samstag trifft der FC auf Holstein Kiel. Nach den Ausfällen von Sobiech, Clemens, Koziello und Marcel Risse hatte Anfang bei der Pressekonferenz am Donnerstag zumindest keine weiteren Verletzten zu beklagen. Mit den vergangenen Trainingseinheiten zeigte sich der FC-Trainer zufrieden: „Der eine oder andere hatte richtig gute Trainingseinheiten. Wir sind durchweg zufrieden mit der Trainingsleistung und hoffen, dass wir sie auf den Platz bringen können.“
FC-Profi Jannes Horn brachte seine Mutter zum Weinen
Er gehört zu den positiven Überraschungen der Saison: Jannes Horn ist endlich so richtig angekommen beim FC. Egal, ob als Linksverteidiger oder im Mittelfeld – er kam in jedem Spiel zum Einsatz und hat auch in Kiel gute Chancen. Im Interview spricht Horn über den FC-Start, sein neues Ritual und seine Tattoos. Gefällt Ihnen die offensive oder defensivere Rolle besser? Horn: Im linken Mittelfeld gefällt es mir, wenn ich viel Platz habe und flanken kann, das ist eine meiner Stärken. Am liebsten komme ich als Linksverteidiger zum Einsatz, wenn ich das Spiel vor mir habe und den Spielaufbau mitgestalten kann."
Anfangs Rückkehr: Duell gegen Kiel mit Torgarantie
Wenn Markus Anfang und der 1. FC Köln am Samstag bei Holstein Kiel antreten, spricht eigentlich alles für ein torreiches Spiel. Nicht nur die Spielweise der Geissböcke, sondern auch die Defensivschwäche der Störche könnten dazu beitragen. Dass Markus Anfang am Samstag auf seine ehemaligen Schützlinge treffen wird, will der FC-Coach gar nicht so sehr in den Vordergrund schieben. Auf solche Geschichten steht der Kölner Übungsleiter nicht, Anfang steht nicht gerne im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
„Jammern auf hohem Niveau" Anfang schützt seine Spieler – speziell Hector
Wie geht es für Jonas Hector beim DFB weiter? Anfang: „Ich glaube, dass man bei ihm wahnsinnig viel erwartet. Wir sind in der 2. Liga und es ist ein harter Weg, den wir gehen. Den muss Jonas mitgehen – aber nie alleine.“ Im Interview am Montag hatte der FC-Trainer bereits die allgemein große Erwartungshaltung an die Mannschaft angesprochen. Jetzt legt er noch mal nach. „Wir sind kein Erstligist, der in die 2. Liga implantiert wurde und dort dann alles aus dem Stadion schießt.“ Nach dem Spiel in Sandhausen wurde gesagt: 'Das war jetzt fußballerisch nicht, wie man sich das vorstellt.' Wir müssen aufpassen, das ist Jammern auf hohem Niveau.“
Obwohl FC-Trainer Markus Anfang lange Zeit sehr erfolgreich an der Ostsee gearbeitet hat, sieht er vor dem Gastspiel des 1. FC Köln an seiner alten Wirkungstätte bei Holstein Kiel keinen Platz für große Gefühle. Im Trainerleben des Markus Anfang gibt es kaum Raum für Sentimentalitäten. Nichts hätte das deutlicher zum Ausdruck bringen können als diese Woche. Vor seiner Rückkehr nach Kiel enttäuschte der Coach des 1.?FC Köln die Öffentlichkeit und deren Erwartungen an eine emotionale Geschichte, die so ein Wiedersehen normalerweise mit sich bringt.
Die Trainerfrage bei der U21 stellt sich (noch) nicht
Matthias Heidrich und Carsten Schiel müssen nicht nur den Nachwuchs des 1. FC Köln förden. Ganz akut müssen sie die brenzlige Lage der U21 in den Griff bekommen. GBK: Kommen wir zu den einzelnen Mannschaften: Die U21 ist Letzter. Man hat nicht das Gefühl, dass die Mannschaft konkurrenzfähig ist. Heidrich: „Man merkt, wir spielen gegen die Tabelle, spielen gegen das Gefühl, noch nicht gewonnen zu haben. Wenn ich mir ansehe, was wir schon für Gegentore bekommen haben, dann muss man sagen: Wir hätten schon längst zwei Spiele gewinnen müssen. Dann stünden wir jetzt rund um den Strich.“
Seit zwei Monaten nicht im Kader Comeback-Chance für Zoller?
Am Freitag hebt der FC mit dem Flieger ab Richtung Norden. Ob dann auch Simon Zoller an Bord ist? Der Offensivmann wartet seit dem zweiten Spieltag auf eine Kadernominierung. Markus Anfang kündigt jedenfalls an: „Jetzt werden die Spieler, die gerade auch im Testspiel ans Spielen gekommen sind, in den Kader rücken. Das hätten sie auch vorher schon tun können.“ Damit ist neben Zoller wohl vor allem Sörensen gemeint, und auch Niklas Hauptmann könnte dabei sein. Für die Startelf ist Salih Özcan ein Kandidat. , er könnte den Part von Koziello übernehmen. Auch einen Wechsel hinten rechts mit Schmitz schließt Anfang nicht aus.
Während Hauke Wahl bereits am Mittwoch wieder auf dem Trainingsplatz stand, muss Holstein Kiel vor der Partie am morgigen Samstag gegen den 1. FC Köln um Jae-Sung Lee bangen, den Knieprobleme plagen. „Bei ihm wird es eng. Die medizinischen Abteilungen waren die ganze Zeit im Austausch“, zitieren die Kieler Nachrichten Trainer Tim Walter. Lee wäre neben dem gelb-rot-gesperrten Schindler sowie den noch nicht wieder einsatzbereiten Honsak und Seydel bereits der dritte Ausfall im Offensivbereich. Dafür kehrt Lewerenz nach auskurierten Rückenproblemen voraussichtlich in den Kader zurück.
Der 1. FC Köln liegt auf Kurs. Nach neun Spieltagen führen die Geißböcke die 2. Liga an und auch im DFB-Pokal ist die Anfang-Elf in der nächsten Runde. Doch noch ist der Effzeh längst nicht dort angekommen, wo er selbst seine Ansprüche sieht. Nach der Hälfte der Hinrunde haben Markus Anfang und Armin Veh ein Zwischenfazit gezogen. Die Ausbeute von 19 Punkten und dem Erreichen der zweiten Hauptrunde im DFB-Pokal kann sich sehen lassen. Doch noch haben die Geißböcke keine Zeit sich auszuruhen.
Vor der Partie in Kiel: Das Sportliche in den Vordergrund rücken
Es steht wieder ein sportliches Thema auf der Agenda beim 1. FC Köln, nachdem die vergangenen Tage deutlich davon dominiert worden waren, dass auf der Mitgliederversammlung gelebte Vereinsdemokratie in all seinen positiven wie negativen Ausmaßen zu bewundern war. Generell liegt hinter dem effzeh eine eher unruhige Zeit: Das letzte Spiel in der 2. Liga verlor man zuhause gegen den MSV mit 1:2, danach folgten die Mitgliederversammlung und kurz darauf die Nachrichten über die langfristige Verletzung von drei Spielern.
Kölner Forscher: „Drogenkonsum in der Ultraszene ist ein wachsendes Problem“
Drogenkonsum in der Ultraszene ist Standard, sagt Forscher Daniel Deimel von der Katholischen Hochschule in Köln. Erhöhtes Gewaltpotenzial ist nur eine der Folgen daraus. Im Interview erklärt er, welche Wirkung Stadionverbote haben - und warum der 1. FC Köln die Ultras als Fans dringend braucht: "Die Ultras sorgen für die tolle Choreografie und für die öffentlichkeitswirksamen Bilder, die ja auch in den Kalendern vermarktet werden. Der FC braucht diese Fans. Die spektakulären Fernsehbilder erhöhen den Marktwert."
Überraschung! Anfang nimmt 19 Spieler mit nach Kiel
Der 1. FC Köln hat sich auf den Weg nach Kiel gemacht. Nach den Verletzungen von Clemens, Sobiech und Koziello sowie dem noch angeschlagenen Risse stellt sich der Kader fast von selbst auf. Doch eine Entscheidung wollte der Trainer am Freitag noch nicht treffen. Der Trainer entschied sich dafür, alle 19 verbliebenen Profis mit nach Kiel zu nehmen.
Kölner will mit Holstein Kiel die alte Liebe ärgern
Für Jonas Meffert (24) ist das Duell am Samstag keins wie jedes andere. Der gebürtige Kölner trifft mit Holstein Kiel erstmals in seiner Karriere auf seine alte Liebe. „Das ist schon etwas Besonderes. Bei meinem Heimatverein TV Hoffnungsthal ist eigentlich jeder FC-Fan. Ich war das natürlich auch“, sagt der kölsche Jung. „Wir werden alle mehr als 100 Prozent Gas geben, um die FC-Serie zu brechen. Mit unseren Fans im Rücken haben wir immer gute Karten“, sagt Meffert.
Der 1. FC Köln muss am Samstag zu Holstein Kiel. Nicht nur für das ehemalige Kieler Trainerduo Markus Anfang und Tom Cichon sowie die Ex-Störche Dominick Drexler und Rafael Czichos eine besondere Partie. Bei einem Sieg würde dem Effzeh ein Vereinsrekord gelingen. Bislang konnten die Kölner alle ihre vier Auswärtsspiele in dieser Saison gewinnen. Damit haben sie ihre persönliche Bestmarke in der 2. Liga bereits eingestellt. Sollte auch bei Holstein ein Dreier gelingen, wäre dies zumindest ligaintern ein neuer persönlicher Rekord.
Wenn sich am Samstagmittag die rund 1500 mitgereisten Fans des 1. FC Köln dem Holstein-Stadion am Westring in Kiel nähern, dann werden sie sofort die große Lücke und das Brachland hinter einem Tor erblicken. Die Osttribüne wurde im Juni abgerissen, der Neubau verzögert sich. Irgendwann soll hier einmal ein kleines, schickes Stadion entstehen. Doch das kann noch etwas dauern, weil noch kein Bauunternehmen gefunden wurde, das zumindest die erste Tribüne baut.
Voraussichtliche Aufstellung: T. Horn - Schmitz, Meré, Czichos, J. Horn - Höger - Schaub, Drexler, Hector, Guirassy - Terodde.
Der FC will seine makellose Auswärtsbilanz (vier Spiele, vier Siege) bei Holstein Kiel fortsetzen. Dabei trifft die Auswärtsmacht auf die Heimmacht. Denn die Mannschaft von Trainer Tim Walter ist zu Hause noch ungeschlagen. Achtung vor „wilder 13“: 13 Spieler im aktuellen Kieler-Kader haben bereits unter Markus Anfang gespielt, kennen sein System in-und auswendig und sind besonders heiß auf das Duell mit ihrem Ex-Coach. „Die Jungs konnten uns einige wertvolle Tipps geben. Das war diese Woche schon Thema“, sagt Neuzugang Meffert.
Der 1. FC Köln ist am Freitag nach Kiel gereist: Mit an Bord hatte Markus Anfang 19 Spieler. Wer noch aus dem Kader fliegt, entscheidet der Trainer erst kurzfristig. Sicher ist jedoch: Nach den drei Verletzungen ist Anfang gezwungen, seine erste Elf umzubauen. Somit ist Trainer Markus Anfang in Kiel gezwungen, nicht nur seinen Kader, sondern auch seine erste Elf zu verändern. In der Innenverteidigung wird Meré wieder neben Czichos zum Zug kommen. Auf der Rechtsverteidigerposition könnte Benno Schmitz den Vorzug erhalten.
Anfang bei Rückkehr unter Druck Kiel wird sein schwerstes Spiel!
„Ich hoffe, dass es kein entscheidendes Spiel wird“, sagte Markus Anfang im Sommer vor der Bekanntgabe des Spielplans. Entscheidend wird es Samstag (13 Uhr) nicht. Dafür eng. Verdammt eng. 10400 Zuschauer, davon knapp 1400 aus Köln, quetschen sich in das Kieler Baustellen-Stadion (Verzögerung beim Tribünenbau). Und trotz Tabellenführung steht der Köln-Trainer bei der Rückkehr zu seinem Ex-Klub unter Druck. Kiel wird für Anfang das schwerste Spiel in dieser Saison, z.B wegen der Emotionen, die ihn beschäftigen.
Holstein-Stadion präsentiert sich als Großbaustelle
Nach dem Abriss der Osttribüne ist direkt neben der Haupttribüne eine weitere Lücke enstanden. Hier sollen Ränge für 360 Sitzplätze entstehen. Die Fertigstellung des rund 500.000 Euro teuren Projektes ist allerdings erst für Mitte November geplant. Große Spannung herrscht bei Holstein Kiel vor dem Heimspiel gegen Spitzenreiter Köln: Die 10.400 Karten sind samt und sonders vergriffen, die Kassenhäuschen bleiben geschlossen, 1.500 Schlachtenbummler vom Rhein haben sich angekündigt. Doch das Holstein-Stadion präsentiert nur den speziellen Charme einer Großbaustelle.