Alle Details zum Veh-Aus Neuer Sportchef, Trainerfrage – so geht's beim FC weiter
Donnerstag, 11 Uhr, wurde offiziell, was längst alle Spatzen von den Dächern des Geißbockheims gepfiffen hatten: Armin Veh wird seinen Vertrag beim 1. FC Köln nicht verlängern. Entscheidend für seinen Entschluss: persönliche Gründe. Mit der Verkündung endet auch seine Macht. Nach Informationen des Express darf Veh nun nicht mal mehr über die Zukunft von Trainer Achim Beierlorzer entscheiden. Express erfuhr: Schon die Trainer-Frage dürfte der Vorstand mit seinen Beratern aus dem Sportkompetenz-Team klären. Eine Zwei-Spiele-Galgenfrist gibt es nicht. Geht das Düsseldorf-Derby in die Hose, droht Beierlorzer der Rauswurf. Mit den Co-Trainer André Pawlak und Manfred Schmid steht ein Interims-Duo bereit – bis ein neuer Sportchef gefunden ist. Vehs Entscheidung reifte in der vergangenen Länderspielpause. Dann stand für ihn endgültig fest: In Köln ist Schluss! Vor dem Paderborn-Spiel (20. Oktober) teilte Veh seine Entscheidung dann dem Vorstand um Werner Wolf mit.
Dass die Entscheidung ausgerechnet jetzt vor dem wichtigen Keller-Duell in Düsseldorf offiziell wurde, war nicht geplant – ursprünglich hatte man die nächste Länderspielpause nach dem Hoffenheim-Spiel anvisiert. Warum es anders kam? Vehs Abschied hatte sich zuletzt herumgesprochen. Mit der offiziellen Bestätigung erhofft er sich mehr Ruhe rund ums Geißbockheim und möchte womöglich auch Druck von der Mannschaft nehmen – den Fokus in der Krise auf sich selbst lenken. So die interne Sichtweise. Ist für Veh ein Nachfolger gefunden, dürfte er sein Büro schnell räumen – lange vor dem eigentlichen Vertragsende im Juni 2020. Ein neuer Manager-Posten kommt wohl nicht infrage. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich Veh zunächst mal dort gemütlich macht, wo er bereits in den vergangenen Monaten gerne häufiger gewesen wäre: zu Hause in Augsburg.
Fortunas Morales heiß wie Frittenfett „Köln hat hier keine Chance“
Auch wenn der Auftritt gegen Aue eher mau war: Das Derby-Fieber brennt. Und das Pokal-Feuer lodert. Spätestens mit dem Einzug ins Achtelfinale träumen die Fortunen nun von mehr. Das Pokalspiel hat in den Spielern mehr geweckt, als nur das Selbstvertrauen für das große Rheinderby gegen den 1.FC Köln. Deshalb fiebern die Fortunen bereits auf die Auslosung der nächsten Runde am Sonntag hin. Motto: Erst Köln weghauen, dann am TV die Ziehung der Achtelfinals schauen. Fortuna Düsseldorfs Sobottka: „So ist es, wenn es nicht reibungslos läuft“ Und die Kölner? Die erlebten beim Viertligisten Saarbrücken ihr Pokal-Waterloo, flogen mit 2:3 aus dem Wettbewerb und blamierten sich bis auf die Knochen. Die Vorzeichen könnten schlechter sein. Trotzdem will Friedhelm Funkel davon nichts wissen. „Für das Spiel am Sonntag haben die beiden Pokal-Begegnungen von Köln und von uns aber keinerlei Einfluss.“ Sieht auch Alfredo Morales so. Der wusste, nach der Partie, auf das Kölner Pokalspiel angesprochen, gar nichts von der Niederlage der Geißböcke. „Wir waren gerade bei den Fans und die haben uns so richtig heiß gemacht. Mich kann man gut anstacheln. Das wird eine geile Atmosphäre. Wir werden eine Top-Leistung bringen.“ Wenn das mal keine Kampfansage ist...
Veh: „Trotz schwerem Startprogramm – Uns fehlen drei Punkte“
Der 1. FC Köln hat sich am Dienstag im DFB-Pokal beim Regionalligisten Saarbrücken blamiert. Das Ausscheiden in der 2. Runde dürfte die Laune bei Armin Veh kaum verbessert haben. Der Sportchef hadert nach der Niederlage in Mainz mit dem Saisonstart der Geißböcke. „Nicht prickelnd“ sei die erste Saisonphase verlaufen, so der Ex-Profi. Die 1:3-Niederlage bei den Rheinhessen hat dabei den Eindruck nachhaltig versauert. "Auch wenn wir ein sehr schweres Startprogramm hatten, wissen wir: Uns fehlen drei Punkte“, sagt der Sportchef deshalb. „Nach neun Spielen lässt sich nun absehen, in welchem Bereich man sich bewegt. Für uns heißt das: Es geht um den Klassenerhalt.“ Eine allzu hektische Bewertung etwa von Trainer Achim Beierlorzer verbittet er sich dennoch. „Wir sind vielleicht, wie viele sagen, kein normaler Aufsteiger. Aber wir sind einer. Und das sollte man auch so sehen.“ Am Sonntag steht nun direkt das nächste Nachbarschaftsduell an. Diesmal ist es nicht nur eines in tabellarischer Hinsicht, da es nach Düsseldorf geht. Es sei zwar für den 1. FC Köln im Vergleich zur Rivalität mit Gladbach ein „kleines Derby“, dennoch hat es große Brisanz. „Weil wir wohl bis zum Saison-Schluss Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt bleiben“, wie Veh vorausahnt.
Vor dem Derby in Düsseldorf „Gewaltbereite Fans sind voll mobilisiert“
Rund 1.500 Polizisten sollen am Sonntag Ausschreitungen beim Derby Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Köln verhindern. Pufferzonen im Stadion und ein Alkoholverbot sind weitere Maßnahmen. Intensiv beobachtet die Polizei seit Wochen, was sich in den sozialen Netzwerken vor dem Spiel der Fortuna gegen den 1. FC Köln tut. Seit 2013 sind die beiden Vereine nicht mehr aufeinander getroffen, in der 1. Bundesliga seit 22 Jahren nicht mehr. Gut für die Polizei, denn die beiden Fan-Lager sind traditionell tief verfeindet. In Videos und verschiedenen Foren kündigen Hooligans an, dass es am Sonntag in Düsseldorf hoch hergehen soll. „Wir gehen davon aus, dass die B- und C-Fans beider Vereine voll mobilisiert sind“, berichtete Dietmar Henning, der den Polizeieinsatz leiten wird.
Rund 1.500 Beamte werden im Einsatz sein, um ein Aufeinandertreffen der gewaltbereiten Gruppen zu verhindern. Unterstützt wird die Düsseldorfer Polizei von mehreren Hundertschaften aus NRW. Allerdings ist die harte Hooligan-Szene der Kölner dafür bekannt, dass sie nicht nur rund um das Stadion die Auseinandersetzung mit den gegnerischen Fans sucht. Immer wieder kam es auch schon zu Vorfällen auf Autobahn-Raststätten oder Bahnhöfen. Auch an solch neuralgischen Punkten wird die Polizei am Sonntag starke Präsenz zeigen. Der Kölner Hooligan-Szene werden ungefähr 220 gewaltbereite B-Fans und 130 C-Fans, die gezielt auf Gewalt aus sind, zugerechnet. Bei der Fortuna sollen es etwa 80 C-Fans und 220 B-Fans sein. Weil das Spiel an einem Sonntag stattfindet, hofft die Polizei, dass es nach der Partie auch in der Altstadt zu keinen Konflikten kommt.
FC will Nachfolger für Veh schon im Winter Horst Heldt ist der Favorit
Beim 1. FC Köln läuft die Suche nach einem Nachfolger für Armin Veh bereits auf Hochtouren. Der scheidende Geschäftsführer hatte die Klubführung bereits seit Wochen über seine Entscheidung informiert. Schon im Winter könnte der neue Mann die Arbeit aufnehmen. Favorit auf den Posten soll Horst Heldt sein. Wie die Bild berichtet, wisse der Vorstand bereits seit zwei Wochen von Vehs Plänen. Die Suche nach einem Nachfolger laufe seitdem auf Hochtouren. Der Nachfolger soll Veh am besten schon im Winter beerben! "Wir schätzen es, dass Armin Veh nicht gepokert oder auf Zeit gespielt, sondern uns frühzeitig über seinen Entschluss informiert hat", äußerte sich Effzeh-Präsident Werner Wolf diplomatisch. Gehandelt wurde zuletzt schon Bielefelds Samir Arabi, der aber wohl nicht zu bekommen sein soll. Deshalb ist der Favorit ein anderer - nämlich Horst Heldt, der schon 2017 zum Effzeh wollte. Damals war er noch bei Hannover 96 angestellt, mittlerweile ist er ohne Verein. Veh sagt zu seiner möglichen Ablösung: "Der FC hat nun Planungssicherheit und genügend Zeit, den richtigen Mann für meine Nachfolge zu finden." Klingt, als sei er sich durchaus bewusst, dass seine Zeit in Köln bereits im Winter enden könnte. Denn, um die neue Saison zu planen, sollte der Nachfolger noch vor Vehs Vertragsende im Amt sein. Dessen sind sich wohl alle bewusst, weshalb alles ziemlich schnell gehen könnte.
Kommentar zum Veh-Abschied Der König geht zur Unzeit
Der Wandervogel Armin Veh zieht weiter. Was sich schon seit Wochen andeutete, ist nun also Gewissheit. Ein Kommentar. Was der Zeitpunkt und die Art, wie diese Entscheidung verkündet wurde, einmal mehr klarmachten: König Armin ging es stets in allererster Linie um sich selbst. Veh ist ein charmanter Gesprächspartner mit großartigem Humor. Er war ein hervorragender Trainer, sonst hätte er mit dem VfB Stuttgart nicht die Meisterschale gewonnen. Ein herausragender Geschäftsführer war er aber nicht. Dass es ausgerechnet vor und in dieser wegweisenden Woche beinahe täglich um die Zukunft des Managers geht, passt ins Bild. Denn das Theater kommt zur absoluten Unzeit – der Druck auf den Trainer wird dadurch nicht kleiner, auch wenn Veh das anders sehen mag.
Blickt man auf seine knapp zweijährige Amtszeit am Geißbockheim, so muss man insgesamt feststellen: Veh hat den Wiederaufstieg geschafft und ein paar vielversprechende Transfers getätigt – aber er hinterlässt auch jede Menge Probleme. Er vermied nach dem Abstieg den nötigen personellen Schnitt, verschliss Trainer Markus Anfang und sprengte den Vorstand um Ex-Präsident Werner Spinner. Immer nur im Sinne des Vereins, betonte Veh. Was gut für den Klub war, das entschied er allerdings am Ende stets selbst. Zur neuen Saison holte der Sportchef wieder einen Bundesliga-unerfahrenen Trainer, der im Begriff ist, an dem in Grüppchen zerfallenen Kader zu scheitern. Dabei hätte der erfahrene Manager wissen müssen, dass diese Mannschaft eine starke Führung braucht. Obwohl er das Budget ums Doppelte überzog, steckt der Klub bereits wieder mitten im Abstiegskampf. Der nächste Geschäftsführer Sport wird besser rechnen müssen als sein Vorgänger, Geld ist keins mehr da, der Kader teuer. König Veh braucht sich darüber keine Gedanken mehr zu machen. Er dankt ab, weil er keine Lust mehr hat.
Ein knappes Vierteljahrhundert hat es dieses Duell in der Bundesliga nicht mehr gegeben, doch die Wiedersehensfreude hält sich in Grenzen. Düsseldorf und Köln sind vor dem rheinischen Krisen-Gipfel am Sonntag zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Wie man es hinbekommt, die Euphorie des Wiederaufstiegs binnen einer halben Hinrunde in Schutt und Asche zu legen, ist gerade am Geißbockheim zu bestaunen. Sieben Punkte aus neun Spielen sind eine klare Wiederabstiegsbilanz. Der gerade erst verpflichtete Trainer Achim Beierlorzer wackelt bereits, der Manager Armin Veh macht sich nach der Saison davon. Und als Krönung dilettierte sich der FC am Dienstag bei Viertligist Saarbrücken auch noch aus dem DFB-Pokal. Es herrscht die totale Ratlosigkeit. Beierlorzer wirbt zwar immer wieder um Geduld und sagte nach dem Saarbrücken-Spiel nach einem Gespräch mit Veh ernsthaft zur Bild-Zeitung: "Man kann natürlich sagen: 'Der Trainer schafft es nicht'. Aber man kann auch sagen: 'Die Arbeit des Trainers ist zu sehen'." Wo genau die zu sehen sein soll, hat Beierlorzer nicht verraten, aber er meint ja sicher unausgesprochen: die gute Arbeit. Die Arbeit, die Köln weiterbringt, Perspektive erkennen lässt, im besten Fall zukunftsicher macht.
An der Tabelle lässt die gute Arbeit sich jedenfalls nicht ablesen. Köln ist Drittletzter, punktgleich mit dem Vorletzten Augsburg. Zarte Anzeichen spielerischer Verbesserung wie beim 3:0 gegen den SC Paderborn wurden gleich am folgenden Spieltag in Mainz (1:3) wieder zertrampelt. Spieler, die Hoffnungsträger sein sollten, wie Modeste, Meré, Cordoba oder Horn, haben sich rückwärts entwickelt. Besonders der komplette Formverfall von Fan-Idol Modeste ist rätselhaft, wie auch Beierlorzer zugibt: "So richtig erklären kann ich es mir nicht." Die Statistiken machen auch keinen Mut. Kölns Aufbauspiel fehlt es schlichtweg an Qualität, das lässt sich an einer Saison-Passquote von gerade mal 78 Prozent ablesen - nur Union Berlin und Augsburg sind noch schlechter. Rennt der FC wenigstens für die Rettung? Nein. Er walkt allenfalls. Bei der Laufleistung ist Köln Vorletzter, hat mit 1007,6 Kilometern beispielsweise rund 60 Kilometer weniger investiert als Nachbar Leverkusen. Letzte Hoffnung: Düsseldorf. Bei der Laufleistung ist der Gegner vom Sonntag das einzige Team in der Liga, das sich ähnlich schleppend bewegt: Die Mannschaft von Friedhelm Funkel liegt bei 1007,1 Kilometern. Auch die Passquote der Fortuna ist mit 80 Prozent nur minimal besser, die Punktausbeute (sieben) gleich miserabel. Nur die Stimmungslage ist anders.
Horst Heldt Top-Kandidat beim 1. FC Köln Veh-Nachfolge schon im Winter möglich
Wird er Veh-Nachfolger? Horst Heldt könnte mit zwei Jahren "Verspätung" jetzt doch noch beim 1. FC Köln loslegen. Nachdem ein Engagement des früheren Managers von VfB Stuttgart, FC Schalke 04 und Hannover 96 im Jahr 2017 noch am Veto von 96-Boss Martin Kind gescheitert war, soll der inzwischen vereinslose Heldt nun Top-Kandidat der Domstädter auf die Nachfolge von Armin Veh sein. Das berichtet die Bild unter Berufung auf eigene Informationen. Am Donnerstag hatte der bisherige Sport-Vorstand Veh erklärt, seine Arbeit in Köln nicht über das Saisonende hinaus fortsetzen zu wollen. Dann läuft sein Vertrag aus. Der FC könne nun mit "Planungssicherheit und genügend Zeit" einen geeigneten Nachfolger finden, teilte Veh mit, der 2017 statt Heldt nach Köln wechselte. Der Ex-Hannoveraner war damals Wunschkandidat der Klubführung. Heldt ist Ex-Köln-Profi und stammt aus dem nahen Königswinter. Kurios: Die Kölner könnten sich von Veh noch vor Ende seines Vertrages trennen, damit der neue Mann schon im Winter loslegen und den Kader für die neue Saison zusammenstellen kann.
Wie lange bleibt Veh wirklich noch im Amt? Drei Szenarien
Der Abschied von Armin Veh beim 1. FC Köln kann nach seinen Aussagen bei Sky vor elf Tagen niemanden mehr wirklich überrascht haben. Dass der Sportchef nicht sofort aufhört, sondern bis zum Saisonende weitermachen will, hilft den Geissböcken aktuell. Ob Veh tatsächlich bis Juni 2020 bleiben wird, hängt jedoch in hohem Maße vom sportlichen Erfolg ab. Der 1. FC Köln befindet sich ab sofort auf der Suche nach einem Nachfolger auf der Position des Sport-Geschäftsführers. Bielefelds Samir Arabi soll entgegen anders lautender Medienberichte kein Kandidat sein. Auch Horst Heldt gilt als unwahrscheinlich. Nun fiel auch der Name Thomas Eichin. Doch all diese früh genannten Namen haben etwas gemeinsam: Sie wurden genannt, obwohl der Auswahlprozess noch gar nicht begonnen hat. Der Vorstand wird jetzt erst ein Anforderungsprofil erarbeiten, wie die Position des Sportchefs künftig besetzt werden soll. Nach GBK-Informationen soll dann eine Personalberatung mit der Suche nach geeigneten Kandidaten beauftragt werden. Ein Schnellschuss auf dieser Position soll es dieses Mal nicht geben. Der Zeitrahmen ist klar: Bis zum Frühjahr muss ein Veh-Nachfolger gefunden sein, um die Planungen für die Saison 2020/21 rechtzeitig beginnen zu können.
Wie lange Veh dann noch im Amt bleiben wird, hängt an mehreren Faktoren. Szenario 1: Rückkehr zum sportlichen Erfolg, Beierlorzer zieht seinen Kopf aus der Schlinge, Veh bleibt so lange, bis ein Nachfolger gefunden ist, den er dann einarbeitet und sich schließlich spätestens im Juni 2020 zurückzieht. Szenario 2: Sollte die Mannschaft in den kommenden zwei Spielen nicht die Kurve kriegen, dürfte es für Beierlorzer eng werden. Veh wäre gefordert, nicht nur die Trainerentlassung umzusetzen, sondern auch – wenn auch nicht alleine – nach einem Nachfolger Ausschau zu halten. Szenario 3: Bislang sind die Erklärungen, trotz der angekündigten Trennung weiterhin gemeinsam durch die Saison gehen zu wollen, nur Worte. Diese müssen nun gelebt werden. Sollte der FC schon früh (bis Weihnachten) einen neuen Mann finden, wäre ein schnellerer Wechsel in der Geschäftsführung denkbar. Ausblick: Mit der Neubesetzung des Geschäftsführer-Postens gehen freilich auch weitere Personalfragen einher. Lizenzspieler-Leiter Frank Aehlig wurde von Veh geholt, gilt als dessen rechte Hand und Vertrauensperson. Seine Zukunft beim FC (Vertrag bis 2020) dürfte mit der Ankunft eines neuen Sportchefs in Frage gestellt werden. Ob dies auch für die Veh-Verpflichtungen Willi Kronhardt (Chefscout) und Denis Lapaczinski (Teammanager) gilt, bleibt abzuwarten. Jedoch wird der Abgang des Sportchefs wohl nicht der einzige Personalwechsel im sportlichen Bereich bleiben.
Kölns Trainer steht im Kreuzfeuer der Kritik Hat Beierlorzer seinen Kredit verspielt?
In der Bundesliga sind die Ergebnisse mäßig und jetzt schied der 1. FC Köln auch noch aus dem DFB-Pokal beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken aus. Für Trainer Achim Beierlorzer wird es immer ungemütlicher. Blamage, Sensation, Demütigung - von diesen Begriffen war dieser Tage die Rede, wenn es um den "Effzeh" ging. Das Aus im Pokal hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass die Kölner Probleme haben. Zum einen als Mannschaft auf dem Platz, zum anderen auf der Führungsebene. Was die Spatzen bereits seit Wochen von den Dächern pfiffen, wurde am Donnerstag bekanntgegeben: Geschäftsführer Armin Veh wird seinen auslaufenden Vertrag im kommenden Sommer nicht verlängern. Beierlorzer verliert damit den Vorgesetzten, der ihn im Sommer von Regensburg an den Rhein lotste - und damit einen Fürsprecher. Unabhängig davon bleibt Beierlorzer optimistisch. "Ich stelle mich der Aufgabe. Es ist mein Job, die Mannschaft zu entwickeln." Doch da besteht immenser Nachholbedarf. Immer wieder unterlaufen sowohl einzelnen Spielern als auch dem Team Fehler, die jedwedem Fortschritt entgegenwirken. Fraglich ist dahingehend auch die Entscheidung Beierlorzers, gegen Saarbrücken zu rotieren - sechs Kräfte kamen neu in die Mannschaft, erfahrene Spieler wie Terodde oder Czichos saßen auf der Bank. " Die nächsten Spiele werden über seine Zukunft in Köln entscheiden.
Im Rahmen der Spieltagspressekonferenz vor dem Derby bei Fortuna Düsseldorf sprach Armin Veh erstmals ausführlich über sein bevorstehendes Aus am Geißbockheim. Veh über seinen Abschied: "Für mich ist es fair nicht zu taktieren. Wir wollten die Entscheidung erst in der Länderspielpause bekannt geben. Die Entscheidung hat nichts mit Ergebnissen zu tun. Meine Entscheidung hat auch nichts mit handelnden Personen zu tun, es ist eine persönliche Entscheidung. Nächstes Jahr bin ich 59 Jahre alt. Ich frage mich: Wie soll mein Leben dann noch aussehen? Möchte ich mal was anderes machen? Da muss man eine persönliche Entscheidung treffen. Es kann sein, dass ich dem Fußball erhalten bleibe - aber nicht in dieser Position. Ich hätte ein paar Jahre früher anfangen sollen, dann könnte ich länger machen." Und über den weiteren Saisonverlauf sagte der Sportchef: "Das Geschäft ist sehr hektisch, man kann keinen genauen Plan haben. Meine Position ist jetzt nicht mehr die, die sie vorher war. Ich kann nicht sagen, wie es weiterläuft. Aber ich werde alles dafür tun, dass wir unser Ziel erreichen." Möglicher Nachfolger: "Wenn man mich nach einem Nachfolger fragt, werden ich meine Meinung sagen. Aber ich werde nicht aktiv zum Vorstand gehen und etwas sagen." Und zur Mannschaft sagte Veh noch: "Diese Mannschaft hat das Potenzial, die Klasse zu halten, und kann darüber hinaus auch noch wachsen."
Im Rahmen der Spieltagspressekonferenz sprach Trainer Achim Beierlorzer über das bevorstehende Derby bei Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 15.30 Uhr). Beierlorzer: "Nach dem Nackenschlag gegen Saarbrücken ist es wichtig, trotzdem entschlossen auf dem Platz aufzutreten. Mit voller Kraft voraus. Natürlich hat uns das Pokal-Spiel frustriert, das darf nicht passieren. Aber wir dürfen uns nicht groß mit negativen Dingen beschäftigen. Das alles Entscheidende ist, eine entschlossene Mannschaft auf den Platz zu stellen. Ich habe viele Gespräche mit der Mannschaft geführt. Diese Jetzt-erst-recht-Stimmung brauchen wir." Und weiter: "Es ist kein Endspiel, aber es ist ein ganz wichtiges Spiel. Wir können alle die Tabelle lesen. Gefühlt haben wir drei Punkte zu wenig auf dem Konto. Es geht um Leistung. Worauf kann ich aufbauen? Wenn ich Saarbrücken rausnehme, war an den Spielen davor vieles gut. Wir dürfen nichts unter den Teppich kehren, aber wir müssen uns auch nicht schlechtmachen."
Beierlorzer über personelle Konsequenzen: "Das werden wir sehen. Wir haben jetzt zwei Trainingseinheiten, jeder kann sich präsentieren. Unser Weg ist aber nicht, dass wir sagen: Der und der ist weg. Wir unterstützen die Spieler, unter mir wird es keine Abstrafung geben. Birger Verstraete hat das Spiel bei der U21 sehr gut verkraftet. Das Knie hat super gehalten, er hat ordentlich gespielt. Lasse Sobiech und Matze Bader sind auch wieder dabei. Bei Florian Kainz müssen wir abwarten." Und zum Sturm sagte er: "Terodde ist in einer richtig guten Verfassung. Cordoba hat ihm im Pokal hervorragend das Tor aufgelegt. Modeste müssen wir einfach helfen, wie er selbst gesagt hat, sein Torjäger-Kostüm zu finden. Er ist selbst nicht zufrieden." Und über Veh sagte Beierlorzer noch: "Wir sind weiterhin, auch in dieser schwierigen Situation, eng zusammen. Wir wollen den 1. FC Köln in eine erfolgreiche Zukunft bringen. Wir werden noch weiter zusammenarbeiten." Der Sportchef ergänzte zur aktuellen Trainer-Diskussion: "Ich glaube, dass wir jetzt genug gesagt haben. Wir sind in der Bundesliga, so eine Diskussion ist nichts Außergewöhnliches. Ich gebe nicht vor, wie viel Punkte wir holen müssen. Das ist mir zu oberflächlich. Das hätte nichts mit Führung zu tun, sondern wäre Aktionismus. Man muss immer die gesamte Arbeit betrachten, nicht nur die Ergebnisse."
Problem-Stars machen FC-Trainer ratlos Spielpraxis für Modeste in der Regionalliga?
Der 1. FC Köln in der Krise. Eines der größten Probleme von Coach Achim Beierlorzer: Zu viele Stars sind meilenweit von ihrer Topform entfernt! Die prominentesten Beispiele sind Anthony Modeste und Jorge Meré. Vor der Saison zählte das Duo zu den großen Leistungsträgern für die Mission Klassenerhalt. Die Wahrheit sieht anders aus.: U21-Europameister Meré ist nur noch Innenverteidiger Nummer drei und nutzt seine Chancen nicht. Gegen Hertha sah er Rot, im Pokal gegen Saarbrücken folgte der nächste desolate Auftritt. Auch Modeste, der den FC 2017 in die Europa League schoss, ist nur noch ein Schatten vergangener Tage. Beierlorzer ist ratlos! Warum sind die Stars derart außer Form? „Das ist eine interessante Frage, die ich mir auch stelle. So richtig erklären kann ich mir das nicht.“ Lustlosigkeit attestiert der Coach seinen Sorgenkindern aber nicht. Vor der Saison undenkbar: Intern wird sogar diskutiert, ob Modeste, der gegen Saarbrücken bereits zur Pause raus musste, bei der U21 in der Regionalliga Spielpraxis sammeln sollte. Denn von der Bundesliga-Startelf hat sich der Franzose mit seiner Pokal-Leistung weiter denn je entfernt. Aber: Beierlorzer ist zum Siegen verdammt, wird weiter auf den formstarken Simon Terodde setzen. Für den sensiblen Modeste, der sich willig zeigt und Extra-Schichten schiebt, wird der Weg aus der Krise immer länger!
Zum ersten Mal seit 22 Jahren treffen Düsseldorf und Köln am Sonntag in der Bundesliga aufeinander. Trainer Friedhelm Funkel hat im rheinischen Derby von seiner Mannschaft "Leidenschaft und Mut" gefordert. "In so einem Spiel dürfen wir keinen Ball verloren geben und müssen jeden Meter beackern", sagte der 65-Jährige vor dem Duell mit dem 1. FC Köln am Sonntag (15.30 Uhr). Die rheinischen Rivalen treffen erstmals seit 22 Jahren wieder in der Bundesliga aufeinander. "Der Stellenwert ist sehr hoch", sagte Funkel weiter, "beide Teams haben sieben Punkte. Wir haben drei, vier Punkte zu wenig. Ein Sieg würde uns sehr gut tun." Auf der Gegenseite können die Gäste wieder auf die zuletzt verletzten Birger Verstraete, Lasse Sobiech und Matthias Bader bauen. Der Einsatz des Mittelfeldspielers Florian Kainz ist wegen einer hartnäckigen Fersenprellung fraglich. Vom angekündigten Rücktritt von Geschäftsführer Armin Veh will sich Trainer Achim Beierlorzer indes nicht ablenken lassen. "Leute kommen, und Leute gehen. Das ist das Fußball-Geschäft", sagte der 51-Jährige: "Ich lasse mich davon nicht beeinflussen. Das muss man ausblenden. Wir müssen uns absolut auf Sonntag fokussieren. Das ist die Aufgabe von mir und eines jeden Spielers." An der Zusammenarbeit mit Veh würde sich für ihn auch nichts ändern. "Wieso?", fragte Beierlorzer: "Armin unterstützt uns wie vorher volle Kanne, sowohl das Trainerteam als auch die Spieler."
Armin Veh hat vor dem Derby des 1. FC Köln bei Fortuna Düsseldorf Spekulationen über ein Ultimatum für Trainer Achim Beierlorzer zurückgewiesen. Zwar sei es aus seiner Sicht „völlig normal“, dass nach der Niederlage im Pokal beim 1. FC Saarbrücken (2:3) eine Diskussion über den Trainer losbreche. „Da haben wir und die Mannschaft ja auch zu beigetragen“, sagte der Geschäftsführer des 1. FC Köln. Dennoch: „Ein Ultimatum zu stellen – das würde ich nie tun. Denn das wäre eine Theorie, und ich lebe in der Praxis.“ Für Beierlorzer bedeutet das, dass er einerseits auch Trainer bleiben könnte, würde der 1. FC Köln die anstehenden Spiele gegen Fortuna Düsseldorf und die TSG Hoffenheim verlieren. „Man kann schließlich auch zwei Spiele verlieren, in denen eigentlich alles passt. Dann wäre es reiner Aktionismus. Das hätte mit Führung nichts zu tun“, sagt Veh. „Das wäre mir zu oberflächlich.“ Einen Automatismus gibt es also nicht, und dennoch kann sich Beierlorzer seines Jobs nicht sicher sein. Denn bei einem weiteren Versagen der Mannschaft bei den punktgleichen Düsseldorfern wäre es nach dem blamablen Pokal-Aus wohl geschehen um Beierlorzer.
Veh: „Meine Position ist nicht mehr die, die sie vorher war“
Armin Veh hat sich am Freitag auf der Pressekonferenz des 1. FC Köln vor dem Bundesliga-Spiel bei Fortuna Düsseldorf zu seinem Entschluss geäußert, den FC spätestens nach der laufenden Saison zu verlassen. Der Geschäftsführer Sport erklärte, er werde nach der Zeit als Sportchef beim FC wohl nicht mehr in dieser Rolle bei einem anderen Klub übernehmen. Bei den Geissböcken, bestätigte Veh, hat sich seine Funktion mit der Entscheidung bereits verändert. Er habe aus persönlichen Gründen entschieden zu gehen, nicht aufgrund der Wahl der Mitglieder für Werner Wolf, Eckhard Sauren und Jürgen Sieger im Vorstand. „Wenn das so wäre, würde ich das nicht so sagen. Das tut man nicht“, sagte Veh zwar zunächst, fügte dann aber an: „Aber es ist wirklich so, wie ich es gesagt habe: Es sind persönliche Gründe und es hatte nichts mit den handelnden Personen im Klub zu tun.“
So wird Veh spätestens im Juni 2020 sein Büro am Geißbockheim räumen. Ob mit ihm auch jene Personen wieder gehen werden, die er mit persönlichen Banden geholt hatte (Frank Aehlig, Denis Lapaczinski), ist offen. Doch Veh meinte: „Ich habe diese Personen nicht geholt, weil ich sie gut kenne, sondern weil sie einen guten Job machen. Es ist wichtig, dass wenn einer geht, nicht gleich alle anderen auch wieder abhauen. In diesem Falle wird das auch nicht so sein.“ Diese Entscheidung wird jedoch nicht mehr bei ihm liegen. Auch dies weiß Veh. „Meine Position ist nicht mehr die, die sie vorher war, weil jetzt klar ist, dass ich nächstes Jahr gehe.“ Ein Geschäftsführer auf Abruf – spätestens nur noch bis Juni 2020, wohl aber eher deutlich früher.
Bielefeld-Chef fordert nach Köln-Gerüchten Klartext von Arabi
Nach Gerüchten über einen möglichen Wechsel zum Bundesligisten 1. FC Köln hat Präsident Hans-Jürgen Laufer vom Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld eine klare Aussage seines Sportdirektors Samir Arabi gefordert. „In Kürze wird ein Gespräch mit Samir Arabi stattfinden. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht bezüglich seiner Planungen“, sagte Laufer dem „Westfalen-Blatt“. Es sei richtig, „dass ich immer die schützende Hand über ihn gehalten habe. Das werde ich auch weiterhin tun, obwohl es im Moment nicht nötig ist. Und jetzt schauen wir mal, ob er mir diese schützende Hand zurückgibt“, sagte Laufer. Erst einmal müsse man aber „eruieren, ob es überhaupt ein Werben gibt“. Laut Kölner Medien ist der 40-Jährige kein ernsthafter Kandidat auf die Nachfolge von Sport-Geschäftsführer Armin Veh, der am Donnerstag seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat. Aussichtsreichste Kandidaten auf dessen Nachfolge sollen Horst Heldt, Andreas Rettig, Thomas Eichin und Erik Stoffelshaus sein.
Seit Armin Veh jetzt nach nicht mal zwei Jahren im Dienst des 1. FC Köln erklärt hat, die Arbeit mit dem Auslaufen seines Vertrags spätestens im nächsten Sommer zu beenden, macht sich mancher Kölner nicht mehr nur Sorgen um den Verein, sondern gleich um die ganze Stadt. Vehs Beschluss rührt am Selbstverständnis der Kölner. Hatte es ihm etwa nicht gefallen in der schönsten Stadt Deutschlands, über deren Himmel die Sterne tanzen? Der Augsburger Schwabe Veh hat es in den knapp zwei Jahren seiner Amtszeit verstanden, die üblichen und von den Kölnern für unvermeidlich erachteten Liebeserklärungen an den Verein und den Geißbock, die Stadt und seine Bewohner zu vermeiden. Als er am Feiertag erläuterte, warum er entschieden hat, den vom Präsidenten Werner Wolf in Aussicht gestellten Folgevertrag auszuschlagen, war konsequenterweise von sentimentalen oder gefühlsmäßigen Aspekten keine Rede, lediglich von persönlichen und professionellen Beweggründen.
Interview mit Fanhilfe Kölsche Klüngel „Stadionverbote sind eine rein repressive Maßnahme“
In den letzten Jahren haben sich in vielen deutschen Städten Fanhilfen zusammengefunden, so auch in Köln. Im Interview mit effzeh.com erklären die Ehrenamtler, warum ihre Arbeit so wichtig ist, warum sie davon abraten, zur Stadionverbotskommission zu erscheinen und was aus Fansicht strittige Punkte im neuen Polizeigesetz sind. Bei einem Stadionbesuch des Lieblingsvereins – egal ob heim oder auswärts – gehört der Kontakt mit der Polizei für viele Fußballfans zum Alltag. Nicht selten endet dieses Zusammentreffen in Konfrontation – zum Nachteil für uns Fans. Oft beginnen die Auseinandersetzungen schon bei der Anreise: So gibt die Polizei immer häufiger Anreisewege zu Auswärtsspielen vor. Reisen Fans als größere Gruppe an, werden ihnen bei Umstiegen mit der Bahn unter dem Deckmantel der Sicherheit Zugang zu sanitären Anlagen oder zum gastronomischen Angebot verwehrt. Doch denkbare Einschränkungen durch die Polizei enden nicht im öffentlichen Raum. Die Verringerung von Kartenkontingenten auf Druck der Polizei und eine steigende Anzahl an Risikospielen, wie die Polizei Hochsicherheitsspiele nennt, sind Anzeichen dafür. Wer jetzt denkt, dass das sie oder ihn als Normalo-Fan nicht betrifft, irrt gewaltig. So kann jeder, der sich am Spieltag zur falschen Zeit am falschen Ort aufhält, von einer polizeilichen Maßnahme betroffen sein und sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung ausgesetzt sehen, mit einer Anzeige wegen Landfriedensbruch konfrontiert oder Opfer von Polizeiwillkür werden. Für Einzelpersonen ist es dabei häufig mit großen Risiken verbunden, sich gegen rechtswidrige staatliche Maßnahmen zur Wehr zu setzen: entweder müssen sie hohe Kosten oder die Gefahr, weitere repressive Maßnahmen zu erleiden, auf sich nehmen.
Veh holte die beiden nach Köln Neue FC-Verträge für Aehlig und Menger
Er ist Armin Vehs engster Vertrauter: Lizenzspieler-Leiter Frank Aehlig (51) kam im Dezember 2017 gemeinsam mit dem scheidenden Sportchef nach Köln. Der Vertrag des Ex-Leipzigers lief zunächst ebenfalls bis Juni 2020 – wurde aber bereits im Sommer um zwei weitere Jahre verlängert. Somit ist klar, dass Aehlig dem FC auch ohne Veh erhalten bleiben wird. Veh erklärte am Freitag: „Frank wusste immer, dass es so sein kann, dass ich nicht weitermache. Aber nur weil einer geht, müssen nicht alle abhauen. In dem Fall wird das auch nicht so sein.“ Torwarttrainer Andreas Menger (47) wechselte ebenfalls unter Vehs Führung ans Geißbockheim. Und auch der Ex-FC-Keeper dürfte dem Klub noch längere Zeit erhalten bleiben. Mit ihm hat der Aufsteiger laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ in der Sommerpause bis 2021 verlängert.
Derby gegen Köln Funkels Liebe gilt mehr der Fortuna
Trotz seiner Kölner Vergangenheit fühlt sich Friedhelm Funkel Düsseldorf wesentlich mehr verbunden. Im Derby hofft der Fortuna-Cheftrainer auf eine prächtige, aber friedvolle Stimmung. Alle Fußball-Fans in Düsseldorf und Köln freuen sich auf Sonntag und auf dieses Derby, das es so lange (Februar 1997) in der Bundesliga nicht mehr gegeben hat. Und bei einem Protagonisten kribbelt es jetzt schon seit längerem deutlich mehr. Friedhelm Funkel hat anderthalb Jahre in Köln gearbeitet („das kommt mir deutlich länger vor, weil es so intensiv war“). Der aktuelle Trainer der Fortuna sieht beide Vereine auf Augenhöhe und erwartet ein spannendes und umkämpftes Spiel vor ausverkauftem Haus. „Das ist schon etwas Besonderes für einen Spieler, wenn er weiß, dass die Hütte voll ist“, sagt Funkel, der vielen Bekannten an diesem Tag die Hände schütteln wird. Am Donnerstag hatte ihn schon Andreas Rettig beim und nach dem Training besucht. Der Ex-Manager des FC hatte das damalige Gastspiel Funkels in Köln mit dessen Rauswurf (zu) frühzeitig beendet. Inzwischen sind beide beste Freunde, und sie haben im Vorfeld in einigen Erinnerungen geschwelgt. „Aber im Mittelpunkt steht letztlich dieses Spiel, das auch für die Tabelle eine große Bedeutung hat“, sagt Fortunas Trainer.
Fortuna Düsseldorf gegen 1. FC Köln Tipp und Prognose
Die Krise in Köln spitzt sich weiter zu. Nach dem sportlichen Misserfolg seit dem Aufstieg hat Sportchef Armin Veh seinen Rücktritt bekannt gegeben. Am Sonntagnachmittag treffen die Geißböcke im rheinischen Derby auf eine nur unwesentlich besser gestartete Fortuna aus Düsseldorf und wollen die aufkommenden Unruhe mit einem Statement beseitigen (Anstoß: 15.30 Uhr). Für beide Teams wäre ein Dreier ein echter Big Point im Tabellenkeller. Einen wahren Kraftakt legte die Elf von Friedhelm Funkel unter der Woche im Pokal gegen den Vierten der zweiten Liga hin und drehte einen 0:1-Rückstand zu einem schmeichelhaften Sieg. Mit dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug verbuchte die Fortuna ein Erfolgserlebnis, welches in diesen Tagen durchaus seine Wirkung erzielen kann. Der Effzeh hat sich dagegen beim Pokalaus bei Viertligist Saarbrücken bis auf die Knochen blamiert und einen weiteren empfindlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Ohnehin lief es für die Kölner zuletzt alles andere als rund. In welche Richtung sich die Spielzeit für die Elf von Achim Beierlorzer entwickelt, scheint nach den gezeigten Leistungen und der Punkteausbeute von sieben Zählern klar zu sein. Fazit: Die Düsseldorfer gehen nach dem hart erkämpften Erfolg gegen Aue mit einer kleinen Portion Rückenwind und als leichter Favorit ins Rennen mit dem Effzeh, bei welchem es nicht nur auf sportlicher Ebene rumort. Die Pokal-Schlappe des Aufsteigers gegen einen Viertligisten beeinflusst das ohnehin arg gebeutelte Selbstvertrauen weiter negativ. Wir tippen daher auf einen Heimsieg der Fortuna.
Abschied auf Raten Wie lang Veh noch beim FC bleibt, ist offen
Armin Veh verlängert seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim 1. FC Köln nicht. Die Arbeit als Sportchef hat ihm zwar gefallen, doch nun gehe ihm die Zeit aus, so Veh. Wie lange der 58-Jährige noch beim FC bleiben darf, ist trotz des laufenden Vertrags offen. Armin Veh war anzumerken, dass er sich zuletzt intensiv damit auseinandergesetzt hat, eine Lebensphase abzuschließen. Offenbar ist er darüber zu einer sehr grundsätzlichen Erkenntnis gelangt, die der Mensch üblicherweise verdrängt: „Ich habe nicht mehr so viel Zeit“, sagte der Geschäftsführer des 1. FC Köln am Freitagvormittag. Er sei nun 58, bald 59 Jahre alt. Da drohe die Sechzig, und da „muss ich mich fragen, wie mein Leben dann aussehen soll“, sagte er.