Kommentar: Zeit zu handeln Veh und Beierlorzer gescheitert
„Wir stehen zu Recht da unten drin.“ So lautet Achim Beierlorzers lange angekündigtes Fazit nach dem 10. Spieltag. Ein einzelner knapper Satz, der den Nagel auf den Kopf trifft. Mehr muss man aktuell nicht sagen, um die desaströse Lage des FC zu beschreiben. Bitter, aber wahr! In dieser Form hat der FC selbst in dieser schwachen Bundesliga nichts verloren. Der kühne Plan von Armin Veh, es mit einem bundesligaunerfahrenen Trainer zu versuchen, ist gescheitert. Beierlorzer schafft es nicht, die durchaus vorhandene Qualität des Kaders herauszukitzeln. Es ist kein Plan erkennbar, keine Spielidee, Stars wie Anthony Modeste und Jorge Meré laufen völlig neben der Spur. „Beierlorzer-Fußball“ lässt sich in den Spielen – wenn überhaupt – nur erahnen. Der frühere Gymnasial-Lehrer ist mit seinem Latein am Ende. Wenn mit Beierlorzer aber schon der zweite Trainer, den Sportchef Armin Veh für viel Geld verpflichtet hat, gescheitert ist, dann ist es auch der Manager selbst. Veh kann dem Verein noch einen großen Dienst erweisen: Die Entlassung auf seine Schultern nehmen und an einer zukunftsfähigen Lösung mitarbeiten. Fehlt ihm dazu die Kraft, muss auch der Augsburger seinen Posten räumen. Veh nutzte vor der Saison das Machtvakuum und ging bei den Neuverpflichtungen in die Vollen. Das Ergebnis ist erschütternd. Mit der Ankündigung seines Abschieds ließ er SEINEN Trainer im Stich! Jetzt müssen andere beginnen zu handeln – Präsident Wolf, übernehmen Sie!
Nach Derby-Pleite Beierlorzer leitet FC-Training am Montag
Der Morgen nach der Derby-Pleite. Wie reagiert der 1. FC Köln auf das 0:2 bei Fortuna Düsseldorf? Für 10 Uhr war am Geißbockheim das Training der Ersatzspieler angesetzt. Sportchef Armin Veh hatte dem Express vorab bestätigt, dass Achim Beierlorzer dabei auf dem Platz stehen würde. Um 10.51 Uhr kam der angeschlagene Trainer dann auch auf den Rasen und leitete die Einheit. Gegen 8.45 Uhr trudelten die FC-Profis um Kapitän Jonas Hector am Geißbockheim ein. Veh machte sich nach seiner Ankunft direkt auf den Weg in den Kabinentrakt. Um 9.40 Uhr kamen die Co-Trainer André Pawlak und Manfred Schmid auf den Platz, um die Einheit vorzubereiten. Veh führte währenddessen Gespräche in seinem Büro. Eine knappe Stunde später, um 10.30 Uhr, kamen die ersten Spieler auf den Rasen. Weitere 20 Minuten später folgte Beierlorzer und übernahm das Training. Das letzte Wort über die Zukunft des Trainings hat der Vorstand um Präsident Werner Wolf. Auch wenn Beierlorzer am Vormittag mit der Mannschaft auf dem Platz steht, werden die Beratungen im Hintergrund weiterlaufen. Für Dienstag ist ein trainingsfreier Tag angesetzt, die nächste Einheit am Geißbockheim steht erst für Mittwoch auf dem Plan. Ob Beierlorzer dann noch im Amt ist, ist weiterhin fraglich. Bruno Labbadia gilt nach wie vor als möglicher Nachfolger. Co-Trainer André Pawlak könnte zuvor interimsweise übernehmen.
Trainer Achim Beierlorzer steht nach der 0:2-Niederlage im Derby gegen Fortuna Düsseldorf beim 1. FC Köln vor dem Aus. Laut Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ werden Bruno Labbadia und der ehemalige Leverkusen-Coach Roger Schmidt als Nachfolger gehandelt, sollte Beierlorzer entlassen werden. Labbadia war bis zum Ende der abgelaufenen Saison Trainer beim VfL Wolfsburg, Schmidt trainierte bis Ende Juli den chinesischen Verein BJ Sinobo Guoan. Zuvor war er unter anderem Cheftrainer bei Bayer Leverkusen. Labbadia war in den 1990er-Jahren als Spieler beim 1. FC Köln aktiv. Am Montagmorgen leitete Beierlorzer noch das Training am Geißbockheim. Um 10.51 Uhr betrat er den Trainingsplatz, zuvor hatten seine Assistenten André Pawlak und Manfred Schmid die Trainingseinheit geleitet und vorbereitet. Auch für die Nachfolge von Sportchef Armin Veh gibt es bereits einen Kandidaten. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ könnte Horst Heldt zur Saison 2020/2021 den Posten übernehmen. Heldt war bis April Manager bei Zweitligist Hannover 96 und bereits nach der Entlassung von Jörg Schmadtke beim FC als Nachfolger im Gespräch. Zuvor war er unter anderem beim VfB Stuttgart und beim FC Schalke 04 tätig. Heldt begann seine Spielerkarriere zudem in der Jugend des FC.
„Gehe schwer davon aus" Beierlorzer glaubt an FC-Chance, Entscheidung naht
Der Morgen nach der Derby-Pleite. Wie reagiert der 1. FC Köln auf das 0:2 bei Fortuna Düsseldorf? Für 10 Uhr war am Geißbockheim das Training der Ersatzspieler angesetzt. Um 10.51 Uhr kam der angeschlagene Trainer dann auch auf den Rasen und leitete die Einheit. Trotzdem steht er vor dem Aus! Eine Entscheidung soll im Laufe des Tages fallen. Der Vorstand um Werner Wolf berät, am Abend trifft sich zudem der Mitgliederrat – zuvor dürfte Klarheit herrschen. Beierlorzer selbst gibt sich weiterhin kämpferisch, sagt: „Ich gehe schwer davon aus, dass ich die Mannschaft am Freitag gegen Hoffenheim betreuen werde." Vor dem Training hatte sich Beierlorzer mit Veh und seiner Mannschaft ausgetauscht. An weiteren Gesprächen im Tagesverlauf sei er nicht beteiligt. Bruno Labbadia gilt nach wie vor als möglicher Nachfolger. Co-Trainer André Pawlak könnte zuvor interimsweise übernehmen. Roger Schmidt wird ebenfalls gehandelt. Brisant: Der heutige Vorstandsberater Jörg Jakobs wollte den Ex-Leverkusener bereits vor der Verpflichtung von Peter Stöger ans Geißbockheim lotsen. Ungewöhnlich: Gegen 12.15 Uhr stieg Beierlorzer mit FC-Fahrer Michael Liebetrut in ein Auto, sein eigener Dienstwagen blieb am Geißbockheim stehen. Nach Informationen des Express ist er aber nicht auf dem Weg zu einem Krisengespräch, sondern zu seiner Familie. Die Mannschaft hatte die Kabine derweil noch nicht verlassen, folgte erst eine halbe Stunde später. Genau wie Sportboss Veh. Gab es eine Ansprache ohne den Coach? Veh sagte beim Verlassen des Geißbockheims: „Es gibt keinen neuen Stand.“
Nach Kölner Derby-Niederlage Beierlorzers Ablösung steht unmittelbar bevor
Trainer Achim Beierlorzer steht nach der 0:2-Niederlage im Derby gegen Fortuna Düsseldorf beim 1. FC Köln unmittelbar vor der Ablösung. Am Montagnachmittag werden Vorstand und Geschäftsführung des Aufsteigers zusammenkommen, um über die Zukunft des Trainers zu entscheiden, der erst in diesem Sommer die Mannschaft übernommen hatte. Im Vorstand dauerten die Diskussionen über den Trainer zwar noch am Montag an, allerdings gab es da grundsätzlich schon eine Mehrheit gegen Beierlorzers Verbleib. Bei gleicher Gelegenheit könnte auch der Abschied von Sportchef Armin Veh vollzogen werden, der in der vergangenen Woche verkündet hatte, seinen Vertrag nicht über 2020 hinaus zu verlängern. Assistent André Pawlak soll die Mannschaft am Freitagabend (20.30 Uhr) im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim betreuen. Anschließend wird der Verein die Suche nach Beierlorzers Nachfolger finalisieren. Zuvor allerdings wollen die Kölner Klarheit auf der Position des Sport-Geschäftsführers schaffen, denn auch dort haben sie absehbar eine Vakanz.
Bruno Labbadia und der ehemalige Leverkusener Coach Roger Schmidt werden für die Trainernachfolge gehandelt. Labbadia war bereits im Abstiegsjahr 2017 Thema beim FC, allerdings lehnte der Gemeinsame Ausschuss damals geschlossen ab – obwohl FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle damals für Labbadia gewesen war. Noch immer gibt es im Gemeinsamen Ausschuss Gegner des 53-Jährigen. Roger Schmidt war bereits während der Suche nach einem Trainer Thema, bevor sich die Kölner für Peter Stöger entschieden. Interessant wird in diesem Zusammenhang sein, wie heute die Debatte verläuft, schließlich wäre denkbar, dass der Vorstand Geschäftsführer Veh bei der Gelegenheit gleich mit freistellt. Denn spätestens mit Beierlorzers Abschied ist Vehs Mission beim FC endgültig vorbei. Wie es mit Vehs Geschäftsführer-Kollegen Alexander Wehrle weitergeht, ist offen. Wehrle war mit Ex-Präsident Werner Spinner entscheidend daran beteiligt, Veh im Dezember 2017 nach Köln zu holen. Bei der Auswahl von Vehs Nachfolger dürfte Wehrles Rolle jedoch kleiner ausfallen. Daher spricht vieles dagegen, dass nicht Horst Heldt Vehs Nachfolger wird, obgleich Wehrle daran wohl Gefallen finden würde. Heldt ist aber ein unwahrscheinlicher Kandidat in Köln.
Sportchef-Suche beim FC Christian Heidel neuer Kandidat
FC-Trainer Achim Beierlorzer steht unmittelbar vor dem Aus – geht Sportchef Armin Veh gleich mit? Vor der Derby-Pleite in Düsseldorf (0:2) hatte Veh angekündigt, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern möchte. Vieles deutet darauf hin, dass für ihn schon weit vor Juni 2020 Schluss am Geißbockheim ist. Finanzchef Alexander Wehrle (44) hatte am Rande des Spiels in Düsseldorf erklärt: „Es wird zeitnah eine sehr gute Entscheidung für den FC geben. Idealerweise haben wir die Position zum Rückrundenstart besetzt.“ Doch es kann sogar noch schneller gehen. Mit dem Scheitern von Trainer Beierlorzer ist auch Veh gescheitert. Der Vorstand muss in den Gesprächen mit dem Noch-Sportchef klären, ob er dennoch bleibt. Entscheidend könnte sein, ob er die Trainer-Entscheidung des Vorstands mitträgt. Dass der als Nachfolger gehandelte Horst Heldt zum FC kommt, ist nach Informationen des Express eher unwahrscheinlich. Für den früheren Manager von Hannover 96 gäbe es wohl keine Mehrheit. Diskutiert wird dagegen über den Ex-Schalker Christian Heidel (56). Der gebürtige Mainzer hatte vor zweieinhalb Monaten einen Schlaganfall, hat zuletzt aber erklärt: „Ich fühle mich topfit.“
Achim Beierlorzer hat am Montag beim 1. FC Köln das erste Training nach der Derby-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf geleitet. Es dürfte die letzte Einheit unter dem 51-Jährigen am Geißbockheim gewesen sein. Nach GBK-Informationen, die sich mit Berichten anderer Medien decken, steht Beierlorzer beim FC unmittelbar vor dem Aus. Noch am heutigen Montag werden sich der Vorstand, die Geschäftsführung und der Gemeinsame Ausschuss treffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die klare Tendenz am Montagmittag: Achim Beierlorzer muss gehen. Unklar ist, wie es neben Beierlorzer mit Veh weitergehen wird. Sollte der Gemeinsame Ausschuss den Daumen über dem FC-Trainer senken, müsste sich der Sportchef für einen von drei Wegen entscheiden. Der erste Weg wäre, dem Votum des Gremiums zu folgen und die Entlassung selbst zu vollziehen. Sollte es am Montag oder Dienstag (trainingsfrei) zu einer Entlassung Beierlorzers kommen, dürfte eine Interimslösung auf der Trainerbank am Freitagabend für Hoffenheim installiert werden. André Pawlak und Manfred Schmid wären die naheliegende Lösung, so wie nach der Trennung von Markus Anfang am Ende der vergangenen Saison. Auch Mark Zimmermann, der Erfolgstrainer der U21, könnte für ein Spiel einspringen. In der Länderspielpause wäre dann genug Zeit, um einen Nachfolger für Beierlorzer zu präsentieren, ehe am 23. November die nächste Partie bei RB Leipzig ansteht.
„Wollten Sieg mehr - warum auch immer" Fortuna-Chef legt den Finger in Kölner Wunden
Köln leckt seine Wunden, Düsseldorf feiert. Auch am Tag nach dem 2:0-Sieg der Fortuna im Derby gegen FC hätte die Stimmungslage kaum unterschiedlicher sein können. In Düsseldorf machte Thomas Röttgermann (59) keinen Hehl aus seiner Erleichterung. „Ja, total erleichtert“ sei er, gestand der Vorstandsvorsitzende auf Nachfrage: „Weil es wirklich schon wichtig war. Weil es ein Derby ist. Und weil wir aber auch da stehen, wo wir stehen, war es wichtig, dass wir die drei Punkte holen.“ Röttgermanns Fazit: „Am Ende war es eine klare Sache, und das hat mir am besten gefallen – dass die Mannschaft einfach gezeigt hat, dass sie eine Mannschaft ist. Und das hat sie auch vom Team von Köln ein bisschen unterschieden, finde ich.“ Aber warum war Fortuna geschlossener und galliger auf den Sieg? Hat sie das Spiel vielleicht mehr als Derby angenommen als der FC? In Köln gilt bekanntlich die Partie gegen Gladbach als DAS Derby schlechthin? „So weit geht jetzt meine Gefühlslage nicht, dass ich das daraus sehen könnte“, sagt Röttgermann. Führt aber aus: „Ich habe wahrgenommen, dass die Mannschaft den Sieg mehr wollte. Warum auch immer. Weil es ein Derby war? Weil man unbedingt zu Hause gewinnen wollte? Weil man diese Woche so beenden wollte? Weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat man das gesehen aus meiner Sicht. Und der Trainer hat auch die Mannschaft so aufgestellt, dass die auf dem Platz sind, die am Ende das höchstmögliche Maß an mannschaftlicher Geschlossenheit liefern. Das hat er gemacht, und das war am Ende von Erfolg gekrönt.“ Die Alarmglocken schrillen ja ohnehin schon am Geißbockheim, doch die Ausführungen des Fortuna-Chefs dürften den FC-Bossen zusätzlich in den Ohren klingeln.
Nachspiel: 0:2 des 1. FC Köln im Derby Wenig Erbauliches in drei Akten
Die dritte Niederlage innerhalb von neun Tagen offenbart, dass der 1. FC Köln vor ganz schwierigen Zeiten steht – die Fortuna war keineswegs überragend, aber dennoch zu gut für den FC. Nein, ein behutsames Abtasten, wie häufig in solchen Spielen, gab es nicht. Es ging sofort zur Sache. Schiedsrichter Jablonski wählte fürs Erste die lange Leine und pfiff kaum einen Zweikampf ab. Überraschenderweise präsentierte sich der 1. FC Köln zu Beginn recht spielfreudig, ohne jedoch zwingend zu sein und stellte zunächst die etwas bessere von zwei spielerisch limitierten Mannschaften. Der FC wollte zwar, konnte aber nicht, die Fortuna brauchte nicht. Das Spiel plätscherte dahin, der Schlusspfiff kam einer Erlösung gleich. Achim Beierlorzer sagte nach dem Spiel: „Wir sind enttäuscht. Wir hatten uns viel vorgenommen. Wir bekommen aber die Tore zu leicht und nutzen unsere Torchancen nicht.“ Als FC-Anhänger muss einem Angst und Bange werden. Die Zweikampfschwäche und die Schnelligkeitsdefizite der meisten Akteure sind erschreckend. Zudem vermisst man ein erkennbares Spielsystem, die Angriffe sind sehr auf Zufall aufgebaut, die Schwäche bei gegnerischen Standards ist unübersehbar. Achim Beierlorzer und sein Trainerteam haben der Mannschaft noch kein Gesicht geben können, und es ist fraglich, ob sie dazu noch viele Gelegenheiten haben werden.
Achim Beierlorzer darf sich nach aktuellem Stand noch bis mindestens Freitag als Trainer des 1. FC Köln beweisen. Nach ‚Sport1‘-Informationen genießt der 51-Jährige für die Partie gegen die TSG Hoffenheim das Vertrauen des scheidenden Sportchefs Armin Veh. Sollte er diese letzte Chance auch nicht nutzen, dürfte seine Uhr in der Domstadt endgültig ablaufen. Seitdem bekannt ist, dass Veh die Kölner zum Ende der Saison verlassen wird, ist allerdings auch Beierlorzers Chef angeschlagen. Gut möglich, dass in Kürze beide die Segel streichen müssen. Veh war derjenige, der Beierlorzer verpflichtete – das Scheitern seines Trainers wird zwangsläufig auf ihn zurückfallen.
In den Kölner Kneipen wurde heftig über die fälligen Konsequenzen diskutiert, als Kingsley Schindler nach einem Schubsen seines Gegenspielers Niko Gießelmann in den Düsseldorfer Strafraum stürzte. Die einen hielten einen Strafstoß für Köln für zwingend, die anderen entschieden auf Freistoß - verbunden mit der Roten Karte für Gießelmann wegen einer Notbremse. Doch während die Kölner Kneipen nur noch über das Strafmaß debattierten, blieb es im Kölner Keller still, denn am Tatort im Rheinstadion hatte der Schiedsrichter Sven Jablonski deutlich gemacht, dass er kein Foul gesehen habe und keinen Anlass sehe, die Sache am Bildschirm zu überprüfen. Die Spieler des 1. FC Köln protestierten, Dominik Drexler bekam dafür die gelbe Karte, und womöglich kam dem FC-Profi dieser Moment bekannt vor. Richtig: Bei der Partie zwischen Wolfsburg und Köln am ersten Spieltag hatte Sven Jablonski ebenfalls die Prüfung eines möglichen Elfmeterfouls abgelehnt. Das Opfer hieß Dominik Drexler, und der Täter Joshua Guilavogui gestand später: Ja, da hätte man schon Elfmeter geben können.
Beierlorzer bleibt im Amt Veh stellt kein Ultimatum
Ähnlich wie tags zuvor in München die Club-Oberen, so tagten am Montag in Köln die Präsidiumsmitglieder des örtlichen Fußballriesen. Anders als bei den Bayern rang man sich beim 1. FC allerdings nicht zur sofortigen Trainerentlassung durch. Damit hätte das Dreier-Gremium auch gegen den Willen von Sportchef Armin Veh handeln müssen. Der ist innerhalb der Geschäftsführung für die Abberufung des Trainers verantwortlich. Das Präsidium könnte ihn allerdings anweisen, sich vom Trainer zu trennen. Der 58-Jährige hatte, bevor er am Mittag vom Parkplatz des Geißbockheims davon gefahren war, lächelnd mitgeteilt, dass es „keinen neuen Stand“ gegenüber seiner vor wenigen Tagen zur Trainerfrage getätigten Äußerungen gebe. Da aufgrund der Länderspiele eine zweiwöchige Spielpause in der Bundesliga folgt, wäre es eine Möglichkeit, einem neuen FC-Trainer etwas Zeit zur Eingewöhnung zu geben. Als heißeste Kandidaten werden der frühere Kölner Torjäger Bruno Labbadia und der ehemalige Leverkusener Trainer Roger Schmidt gehandelt. Labbadia war bis zum letzten Saisonende sehr erfolgreich beim VfL Wolfsburg tätig und verlängerte seinen Vertrag nicht. Schmidt wurde als Tabellenzweiter vor einem Vierteljahr beim chinesischen Erstligisten Sinobo Guoan entlassen, weil er seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Ob Roger Schmidt, der vor seinem China-Abenteuer auch mit Bayer Leverkusen und RB Salzburg in den obersten Tabellenbereichen spielte, allerdings bereit ist, den 1. FC Köln vor dem Abstieg zu retten, dürfte fraglich sein. Dagegen machte sich Bruno Labbadia bei seinen letzten beiden Stationen einen Ruf als „Feuerwehrmann“. Sowohl den Hamburger SV als auch den VfL Wolfsburg rettete er vor dem Bundesligaabstieg.
Nach Information dieser Zeitung hat Beierlorzer in der Vereinsführung keinen Rückhalt mehr. Auch der Vorstand, der in der Trainerfrage das letzte Wort hat, ist in der Mehrheit gegen eine Weiterbeschäftigung des Franken. Beierlorzer, der erst im Sommer von Veh verpflichtet worden war, wird offenbar nicht mehr zugetraut, dass er mit seiner Mannschaft noch die Wende einleiten kann. Abgesegnet werden müssen Entscheidungen von solcher Tragweite aber vom siebenköpfigen Gemeinsamen Ausschuss, dem auch das Vorstands-Trio angehört. Das traf sich am Montagabend am Geißbockheim mit dem Mitgliederrat. Trotz der zunehmend dramatischen Lage des Vereins verzichtete das Präsidium jedoch darauf, sich zu äußern. Überhaupt sprach am Montag außer dem Trainer öffentlich niemand – ein Verhalten, das im Verein ebenfalls kritisch gesehen wurde.
Als Top-Kandidat für die Nachfolge von Beierlorzer gilt nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ Bruno Labbadia. Der 53-Jährige, der 1994 bis 1995 für den FC stürmte, ist seit seinem Abschied vom VfL Wolfsburg im vergangenen Mai vereinslos. Aus seinem Umfeld war zu erfahren, dass er sich ein Engagement beim FC vorstellen könnte. Zu seinem Trainerteam gehört nicht nur seit Jahren sein Assistent Erdinc „Eddy“ Sözer, sondern seit kurzem auch der frühere FC-Profi Olaf Janßen. Der ebenfalls gehandelte Roger Schmidt (52) möchte dagegen mindestens bis Anfang des neuen Jahres eine Pause einlegen. Auch auf der Position des Geschäftsführers Sport könnte es schon in Kürze Veränderungen geben. Im Gespräch ist jetzt ein Berater-Schwergewicht aus Köln: Volker Struth. Seine Agentur SportsTotal wurde zur erfolgreichsten in Deutschland. Auch wenn Struth noch nicht als Manager in der Bundesliga tätig war, so hat er gewichtige Fürsprecher. „Volker Struth wäre für den FC sicherlich eine ideale Wahl, da er ein hervorragendes nationales und internationales Netzwerk und Standing hat. Zudem ist Volker schon immer positiv FC-bekloppt“, sagt beispielsweise Reiner Calmund.
FC-Trainerfrage weiter offen Verhindert Veh das Beierlorzer-Aus?
Sieben Pleiten in zehn Liga-Spielen, Platz 17 und keine Fortschritte – das ist eigentlich zu viel des Schlechten! Der Stuhl von Coach Achim Beierlorzer beim 1. FC Köln wackelt gewaltig – gefallen ist er bislang aber noch nicht. Bis zum späten Montagabend herrschte noch keine Klarheit in der Trainerfrage. Obwohl der FC tief in der Krise steckt, schweigen die Klub-Bosse weiter beharrlich! Am Tag nach der Derby-Pleite in Düsseldorf hatte sich erst das Präsidium beraten, später auch der Gemeinsame Ausschuss. Ungewöhnlich, dass dennoch kein Ergebnis kommuniziert wurde – weder sprach man Beierlorzer das Vertrauen aus, noch verkündete man seinen Rauswurf. Verschaffte der scheidende Sportchef Armin Veh seinem Trainer doch noch eine Gnadenfrist für das Heimspiel am Freitag gegen Hoffenheim? Beierlorzer selbst hatte trotz der Pleiten-Serie nicht mit seinem FC-Ende gerechnet und Montag stattdessen kämpferisch gesagt: „Ich gehe schwer davon aus, dass ich die Mannschaft gegen Hoffenheim betreuen werde. Aber ich kann nur für mich sprechen und mache hier meine Arbeit.“
Klar ist: Das letzte Wort hat nach Vehs Abschieds-Ankündigung der Vorstand. Schon kurios: Während die Bosse tagten, verließ Beierlorzer die Stadt – um seine Familie zu besuchen. Busfahrer Michael Liebetrut brachte ihn zum Hauptbahnhof. Dienstag ist frei, die Vorbereitung auf Hoffenheim beginnt erst am Mittwoch. Mit Beierlorzer? Präsident Wolf und seine Vizes Jürgen Sieger und Eckhard Sauren versammelten sich gegen 13 Uhr im Rhein-Energie-Stadion – und dem Vernehmen nach war schnell klar, dass es eine Mehrheit für Beierlorzers Aus gibt. 16 Uhr trafen dann auch Stefan Müller-Römer und Carsten Wettich für den Mitgliederrat sowie Beiratschef Lionel Souque und Aufsichtsrat Jörn Stobbe in Müngersdorf ein. Der Gemeinsame Ausschuss muss laut Satzung über eine Trainerentlassung entscheiden – und in diesem Gremium hat Veh noch Freunde sitzen. Möglich, dass man dort kalte Füße bekam, ob man über den Kopf des im spätestens im Sommer scheidenden Sportchefs hinweg die Trainerentlassung forcieren sollte. Nachdem sich das Präsidium anschließend ab 18.40 Uhr mit dem Mitgliederrat im Geißbockheim getroffen hatte, kam der Gemeinsame Ausschuss nach Informationen des Express in der Nacht zum Dienstag abermals zusammen. Eins ist klar: Statt entschlossenem Handeln – in welcher Form auch immer – zaudert man beim 1. FC Köln. Verstehen müssen die Fans das nicht!
Trotz Vehs Rückendeckung droht Aus Köln-Vorstand lässt Beierlorzer zappeln!
FC-Trainer Achim Beierlorzer darf weiter auf seine Endspiel-Chance Freitag gegen Hoffenheim hoffen – mehr aber auch nicht! Kölns Vorstand lässt seinen Trainer auch 24 Stunden nach der Derby-Pleite in Düsseldorf zappeln. Präsident Werner Wolf und seine Vize-Bosse Jürgen Sieger und Eckhardt Sauren tagten gestern zwar lange und diskutierten die Personalie Beierlorzer hoch und runter. Ihr Treue-Bekenntnis zum Trainer aber blieb bis zum Abend aus. Und das trotz der Rückendeckung von Sportboss Armin Veh. Der Vorstand schweigt, obwohl die Fans aufgrund der Krise auf Antworten warten. Veh hatte sich schon früh am Morgen mit Beierlorzer am Geißbockheim zur Derby- und Situations-Analyse getroffen. Ergebnis: Veh hält am Trainer fest und gibt ihm die letzte Chance, Freitag vor der Länderspielpause die Wende einzuleiten. „Wir hatten Gespräche und ich gehe mal schwer davon aus, dass ich am Freitag die Mannschaft gegen Hoffenheim betreue“, sagte Beierlorzer nach seiner Videoanalyse mit der Mannschaft und dem anschließenden Reservisten-Training. „An weiteren Gesprächen heute bin ich nicht beteiligt.“ Die stiegen abseits der Geschäftsstelle, als Beierlorzer vor dem freien Dienstag schon im Zug in die Heimat saß. Nachdem der Vorstand u.a. mit Veh gesprochen hatte und darüber informiert ist, dass eine Entlassung für die Geschäftsführung vor dem Hoffenheim-Spiel nicht infrage kommt, trafen sich die Herren am Abend noch mit dem Mitgliederrat. BILD-Nachfragen zur Beierlorzer-Zukunft ließ Wolf unbeantwortet. Damit ist weiter offen, ob der Trainer Freitag dabei ist – oder ob seine Co-Trainer Pawlak und Schmid für ein Spiel übernehmen. Um 23.10 Uhr verließ Wolf mit seinen Vorstandskollegen das Geißbockheim. Auch wollte er nicht reden, sagte zu BILD nur: „Kein Kommentar.“ Damit bleibt offen, ob Beierlorzer Freitag auf der Bank sitzt...
Beierlorzers Fehler – und wofür ihn keine Schuld trifft
Noch ist Achim Beierlorzer im Amt. Zumindest verkündete der 1. FC Köln am Montagabend nach den Gremien-Sitzungen nichts Gegenteiliges mehr. Man tagte bis in die Abend hinein. Doch ob am Dienstag eine Entscheidung fällt, ist aufgrund der schwierigen Machtverhältnisse im Klub nicht sicher. In jedem Fall wurde am Montag aber ausführlich diskutiert, warum die Zukunft des Wunschtrainers von Sportchef Armin Veh überhaupt auf der Kippe steht. Das sind Beierlorzers Probleme: Mangelnde Erfahrung, taktischer Stillstand und fehlende Härte. Womit wir bei jenen Problemen wären, für die Beierlorzer nichts kann: Alte Seilschaften in der Mannschaft, Formschwäche einiger Spieler und mangelnde Erfahrung.
Fazit: Achim Beierlorzer ist als Fußballtrainer ein Fachmann. Sonst hätte Armin Veh, selbst in dieser Disziplin unwidersprochen anerkannt, den Franken nie verpflichtet. Darüber hinaus ruhten vor allem menschlich die Hoffnungen auf dem sympathischen 51-Jährigen, dessen Optimismus nicht aufgesetzt daher kommt. Doch Beierlorzer kam erst 2019 und muss ausbaden, dass der FC ein verlorenes Zweitliga-Jahr hinter sich hat, ohne einen perspektivischen Neuaufbau, ohne eine neue Bindung zwischen Team und Trainer, ohne eine echte Euphorie in Folge des Aufstiegs, ohne eine neue Hierarchie oder eine neue Struktur. Nach dem Abstieg verpasste Sportchef Veh den verunfallten Geissböcken keine Generalüberholung inklusive neuem Motor, sondern lediglich eine neue Karosserie. Der Kader ist ein Flickenteppich diverser Transferperioden, zweier Manager, mehrerer Trainer und diverser Spielideen. Es hätte wohl eines Bundesliga-erfahrenen Trainers der Marke Dieter Hecking bedurft, diese Probleme zu überwinden und den FC zu stabilisieren. Beierlorzer scheint mit dieser Aufgabe überfordert. Seine alleinige Schuld ist dies jedoch beileibe nicht.
Keine Entlassung Beierlorzer bleibt FC-Trainer – vorerst!
Die Gremien des 1. FC Köln haben sich am Montag nicht auf eine Lösung in der Trainer- und Sportchef-Frage einigen können. Wie am Dienstagmorgen bekannt wurde, bleibt Achim Beierlorzer bis auf weiteres Trainer der Geissböcke. Den Rückhalt in der Führungsetage hat der 51-Jährige zwar längst nicht mehr. Doch Vorstand, Gemeinsamer Ausschuss und Geschäftsführung gingen am Montag ohne gemeinsame Entscheidung auseinander. Beierlorzer wird nach GBK-Informationen aller Voraussicht nach am Freitag im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim auf der Trainerbank des 1. FC Köln sitzen. Am Montag hatten zunächst der Vorstand, dann der Vorstand mit der Geschäftsführung, anschließend der Gemeinsame Ausschuss und schließlich der Mitgliederrat unter Hinzuziehung des Vorstands getagt. Die Entscheidung: keine Entscheidung. Dabei hatte es am Montag noch danach ausgesehen, als gehe noch am Abend oder am Dienstagmorgen die Zeit von Achim Beierlorzer bei den Geissböcken zu Ende. Doch statt einer Lösung präsentierten die Köln-Bosse am Dienstag nichts Neues. Der Grund: Offenbar stehen sich der Vorstand und die Geschäftsführung in der Trainerfrage offen gegenüber, Sportchef Armin Veh soll sich deutlich für eine weitere Chance für Beierlorzer ausgesprochen haben. Und so spielen nun zunächst alle Verantwortlichen auf Zeit und geben Beierlorzer am Freitagabend im Heimspiel gegen Hoffenheim die Chance, doch noch die Kurve zu kriegen. Anschließend will man sich in der Länderspielpause erneut zusammensetzen, um über Lösungen zu diskutieren.
Mehrheit der Bosse gegen Beierlorzer Trotzdem bleibt er
Der 1. FC Köln steckt tief in der Krise, doch Trainer Achim Beierlorzer bekommt noch ein Endspiel! Wie Express am Dienstagmorgen erfuhr, wird der Chefcoach am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim auf der Bank sitzen. Am Montag hatte es einen Beratungs-Marathon der FC-Gremien gegeben. Sowohl der Vorstand um Wolf, als auch der Mitgliederrat und der Gemeinsame Ausschuss, der eine Trainer-Entlassung beschließen müsste, hatten zusammengesessen. Die Gespräche dauerten bis zum späten Abend an – mit einem Ergebnis, das den Großteil des Umfelds überraschen dürfte. Denn: In nahezu allen Gremien gibt es eine – teilweise deutliche – Mehrheit gegen den Trainer. Den Schlussstrich zogen die Klub-Bosse allerdings nicht. Weil Sportchef Armin Veh nicht bereit war, den Schritt mitzugehen. Wenn Wolf & Co. den Coach entlassen hätten, wäre auch Veh weg gewesen. Ein Schritt, den die Vereinsführung offenbar noch scheut. Klar ist: Wirkliches Vertrauen in den Trainer sieht anders aus, Beierlorzers Situation bleibt äußerst angespannt. Nach dem Heimspiel gegen Hoffenheim wartet die Länderspielpause – und noch mehr Zeit für die Bosse.
Erklärung des Vorstands FC-Gremien sprechen Beierlorzer das Vertrauen aus
Nach intensiven Gesprächen haben Vorstand, Geschäftsführung, Sportkompetenzteam und Gemeinsamer Ausschuss des 1. FC Köln entschieden, dass Achim Beierlorzer als Cheftrainer im Amt bleibt. Er soll gemeinsam mit der Mannschaft gegen die TSG Hoffenheim die sportliche Wende schaffen.
Liebe FC-Mitglieder, liebe Fans,
in aller Deutlichkeit: Die sportliche Situation und die Ergebnisse der vergangenen Wochen sind absolut enttäuschend. Wir sehen die Probleme, wir stellen uns ihnen und gehen sie an. Der Vorstand ist mit dem Ziel angetreten, den 1. FC Köln nachhaltig in der Bundesliga zu etablieren. Jedoch gelingt uns das nicht mit Schnellschüssen und nicht über Nacht. Dafür braucht es Gemeinsamkeit und eine gewisse Zeit. Wir haben viele grundlegende Entscheidungen zu treffen. Die aktuelle Situation haben wir in ausführlichen Gesprächen mit Geschäftsführung, Sportkompetenzteam und Gemeinsamem Ausschuss sehr gründlich analysiert. Gemeinsam sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass wir unserem Cheftrainer Achim Beierlorzer das Vertrauen aussprechen. Geschäftsführung und Sportkompetenzteam sind davon überzeugt, dass die Mannschaft und das aktuelle Trainerteam gegen Hoffenheim gemeinsam am Freitag die Wende schaffen können. Dabei unterstützen wir sie. Dass es im Fußball am Ende auf Ergebnisse ankommt, ist dennoch jedem klar.
Zugleich treiben wir die Neuaufstellung im sportlichen Bereich voran. Armin Veh hat uns schon vor einigen Wochen über seine Entscheidung informiert, nicht über den 30. Juni 2020 hinaus zur Verfügung zu stehen. Mit dem Sportkompetenzteam und dem Gemeinsamen Ausschuss haben wir diese Zeit genutzt. Wir haben die Anforderungen an die neue Sport-Geschäftsführung herausgearbeitet und eine Personalberatung mit der Suche des Nachfolgers von Armin Veh beauftragt. Eine Vorauswahl von Kandidaten wurde bereits getroffen. Wir werden euch darüber auf dem Laufenden halten, aber nicht ständig öffentliche Wasserstandsmeldungen abgeben. Wir sind davon überzeugt, dass der FC weiterkommt, wenn hinter den Kulissen alle gemeinsam an einem Strang ziehen und möglichst vieles auch hinter den Kulissen bleibt, bis es Entscheidungen zu verkünden gibt. Die sportliche Situation ist nicht leicht, wir unterschätzen die Lage nicht. Wir arbeiten hart daran, dass der FC seine Ziele erreicht. Und wir stehen zu unserer Mannschaft und hoffen auf eure volle Unterstützung.
Keine Trennung von Beierlorzer und Veh Die falsche Entscheidung des 1. FC Köln
Nach dem Derby-Desaster rang der 1. FC Köln lange mit einer Entscheidung über Trainer Achim Beierlorzer und Sportchef Armin Veh – und trifft dann die komplett falsche. Der effzeh.com-Kommentar: Nach zehn Spielen wolle man Bilanz ziehen, so war es beim 1. FC Köln in den vorherigen Wochen und Monaten stets zu hören. Zehn Spiele – eine willkürliche gewählte Marke, die nun allerdings zum Problem für den Club wird. Die drei in den Sand gesetzten Partien bringen vor allem Trainer Achim Beierlorzer in arge Bedrängnis. Er kenne die Mechanismen des Geschäfts, betonte der gebürtige Franke nach dem Derby-Desaster. Die Mechanismen des Geschäfts – das heißt: Trennung vom Trainer. Interimslösung. Neuanfang in der Länderspielpause mit einem neuen Namen, der Hoffnung verbreiten soll. Wie so oft in der Geschichte des 1. FC Köln.
Doch diesmal verzichteten die „Geißböcke“ auf diesen Schritt. Vorerst. Das Scheitern von Beierlorzer ist aber auch das Scheitern eines selbstbewussten Sportgeschäftsführers. Die Bilanz fällt trotz oberflächlich guter Transferpolitik in diesem Sommer verheerend aus. Denn: Der Kader ist bei weitem nicht stark genug, um den Klassenerhalt als selbstverständlich zu betrachten. Es scheint eher so, als müsste der effzeh darauf hoffen, in dieser Bundesliga-Saison auf mindestens zwei noch schlechtere Teams zu treffen, wenn der Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse gelingen soll. Ein frommer Wunsch nach den Auftritten der vergangenen Woche. Denn spätestens das Derby-Desaster in Düsseldorf und die darauffolgende Posse um eine Entscheidung in der Trainerfrage hat gezeigt: Es ist höchste Zeit, im sportlichen Bereich die Reißleine zu ziehen. Und zwar auf den entscheidenden Positionen. Das öffentliche Theater über den Montag hinweg ohne klare Entscheidung, aber mit zahlreiche medialen Spekulationen hat sowohl Beierlorzer als auch Veh irreparabel beschädigt. Die Mechanismen des Geschäfts eben. Doch der effzeh zögerte mit einer richtungsweisenden Entscheidung – und traf damit die falsche. Es wäre besser gewesen, für das Heimspiel gegen Hoffenheim einen Impuls zu setzen, um die zurecht maßlos enttäuschten Anhänger für diese Partie zu mobilisieren. Nun soll es ein Trainer, der kaum Vertrauen mehr in Verein und Teilen der Mannschaft genießt, am Freitag richten. Und dann ein Neuanfang in der Länderspielpause? Nichts ist unmöglich. Auch das sind die Mechanismen des Geschäfts. Vor allem beim 1. FC Köln.
Kommentar zum FC-Chaos Trainer-Posse zeigt Kölns Kernproblem
Der 1. FC Köln gibt in diesen Tagen ein chaotisches Bild ab – auf und neben dem Platz. Ein Kommentar: Der neue Vorstand um Präsident Werner Wolf erlebt einen denkbar schwierigen Start und muss mehr Fehler vergangener Tage ausbaden, als er sich vor seiner Wahl hätte erträumen können. Das Kernproblem wurde nun noch einmal durch die schwere Entscheidungsfindung rund um die Trainer-Frage ersichtlich: Der Klub hat sich in den letzten Jahren abhängiger von seinen Geschäftsführern gemacht, als es ihm guttun würde. Derart abhängig, dass man Achim Beierlorzer trotz immenser Zweifel in den Gremien nicht entließ, weil der ohnehin scheidende Sportchef Armin Veh – der guten Gewissens als Lame Duck (Funktionsträger ohne Entscheidungsgewalt) bezeichnet werden darf – sonst wohl direkt mitgegangen wäre. Das neue Präsidium muss jetzt zwingend Führungsstärke beweisen und eines seiner Wahlversprechen erfüllen: personenunabhängige Strukturen. Derzeit wedelt beim FC der Schwanz mit dem Hund – damit muss Schluss sein.
Trotz tiefer Krise Beierlorzer bleibt vorerst Trainer des 1. FC Köln
Achim Beierlorzer bleibt vorerst Trainer des 1. FC Köln. Das teilte der Vorstand am Dienstagmittag in einer öffentlichen Erklärung mit, mehr als 36 Stunden nach dem 0:2 im Derby bei Fortuna Düsseldorf, dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz mit sieben Punkten aus zehn Spielen und einer in den Gremien heftig geführten Trainerdiskussion. Eine Stunde lang tauschten sich Vorstand und Sportchef Veh aus,. Und Veh gelang es offenbar, das Präsidium davon zu überzeugen, bis zur Partie gegen Hoffenheim am Trainer festzuhalten und erst in der Länderspielpause die Initiative zu ergreifen, sollte es am Freitag schiefgehen. Veh habe „gute Ideen“ vorgetragen, hieß es aus der Vereinsspitze. Außerdem sah man die Prognose, Beierlorzers Assistenten Pawlak und Schmid kurzfristig in die Verantwortung zu nehmen, nicht allzu aussichtsreich. Entscheidende Impulse erwartete man sich jedenfalls nicht. Hinzu kommt, dass in der Wahrnehmung des Vorstands offenbar die Schicksale von Trainer und Sportchef verknüpft sind.
Geht Beierlorzer, steht auch Vehs Abschied fest – eine nachvollziehbare Ansicht. Denn Vehs Aufgabe beschränkt sich mittlerweile vor allem darauf, dem Trainer ein Ansprechpartner zu sein. Achim Beierlorzer hatte noch am Donnerstag erklärt, dass er den Austausch mit Veh als extrem wertvoll empfinde. Solange Beierlorzer amtiert, wird ihm auch Veh erhalten bleiben. Im Verlauf des Montags diskutierten die Vereinsgremien weiter intensiv, das "Sportkompetenzteam" aus den Beratern Jörg Jakobs und Erich Rutemöller bestärkte den Vorstand darin, Veh zu folgen. Der Gemeinsame Ausschuss entschied schließlich auf „einer guten Basis“, wie ein Mitglied des Gremiums erklärte, am Trainer festzuhalten. Doch weil man wusste, dass Fans und Umfeld längst eine schnelle Trennung forderten, ließ man sich Zeit mit der Begründung. Die erfolgte dann am Dienstagmittag. Man unterschätze die Situation nicht, teilte das Präsidium mit – und schloss mit einer Loyalitätsbekundung an die Mannschaft, ohne den Trainer explizit einzuschließen: „Wir stehen zu unserer Mannschaft und hoffen auf eure volle Unterstützung.“
Endspiel für Beierlorzer „Wir unterschätzen die Lage nicht“
Der Vorstand des 1. FC Köln hat sich in einem offenen Brief an die Fans der Geissböcke gewandt und darin Achim Beierlorzer das Vertrauen als Trainer ausgesprochen – allerdings nur noch für das Spiel des FC am Freitagabend gegen 1899 Hoffenheim. Die Situation sei „absolut enttäuschend“ und man arbeite unter Hochdruck an der Nachfolge von Sportchef Armin Veh. Wie der Vorstand erklärte, wolle man die anstehenden Entscheidungen „nicht mit Schnellschüssen und nicht über Nacht“ treffen. Stattdessen habe man mit Geschäftsführung, Sportkompetenzteam und Gemeinsamem Ausschuss entschieden, „dass wir unserem Cheftrainer Achim Beierlorzer das Vertrauen aussprechen“. Armin Veh und Alexander Wehrle hätten sich für Beierlorzer eingesetzt und seien „davon überzeugt, dass die Mannschaft und das aktuelle Trainerteam gegen Hoffenheim gemeinsam am Freitag die Wende schaffen können“. Klar ist zunächst nur: Am Freitagabend im Heimspiel des 1. FC Köln gegen die TSG 1899 Hoffenheim wird Achim Beierlorzer die Mannschaft betreuen. Sollte der 11. Spieltag für die Geissböcke zu einer Wende werden, stünde einer Zukunft des 51-Jährigen beim FC nichts im Wege. Eine Niederlage würde sein Schicksal beim FC dagegen wohl besiegeln.