Das Wort Krise gehört – zumindest in Verbindung mit Fußball – nicht zum bevorzugten Wortschatz von Thorsten Nehrbauer. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC mag es nicht, wenn Fans und Presse seine Mannschaft wie jüngst nach vier Siegen und einem Remis zum Spitzenteam hochloben. Ebenso missfällt es dem 41-Jährigen, wenn die Öffentlichkeit nach zwei Niederlagen alles in Frage stellt. Nach dem 2:4 (1:2) vor 665 Zuschauern gegen die U21 des 1. FC Köln muss der BSC-Coach allerdings zur Kenntnis nehmen, dass die Formkurve seiner Mannschaft nach unten zeigt. Nach der frühen Führung durch das erste Saisontor von Cebrails Makreckis (7.) zeigten Marvin Rittmüller (21.), Darko Churlinov (39.) und Kaan Caliskaner (51.) dem BSC am 16. Spieltag die Grenzen auf. Nach dem Eigentor von Daniel Somuah zum 1:4 (76.) korrigierte der Stürmer in der 81. Minute zumindest noch auf 2:4.
Derby-Pleite in Düsseldorf Jetzt wird’s eng für Beierlorzer
Der 1. FC Köln hat das Rheinische Derby bei Fortuna Düsseldorf mit 0:2 (0:1) verloren und damit schon die siebte Niederlage in der laufenden Saison kassiert. Zwar hätten die Geissböcke beim Erzrivalen einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen. Doch die Fortuna zeigte sich bissiger, der FC dagegen vergab einmal mehr zu viele Möglichkeiten. Für Trainer Achim Beierlorzer wird es damit in Köln immer enger. Mit einem vernehmlichen „Wir haben die Schnauze voll“ machten die über 6.000 FC-Fans ihrem Frust Luft. Mit dem Schlusspfiff ging es mit Unmutsbekundungen in Richtung Spieler und Trainer weiter. Mit weiterhin nur sieben Punkten rutschten die Kölner zwischenzeitlich wieder auf Rang 17 ab. Für Beierlorzer wird die Luft damit immer dünner. Dass der 51-Jährige auch am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Hoffenheim noch auf der Bank sitzen wird, ist nach dem Auftritt vom Sonntag nicht mehr sicher.
Fazit
Zum Freuen: Wenigstens keine Klatsche wie Mainz in Leipzig.
Zum Ärgern: Nächstes Rhein-Derby, nächste Pleite.
Stimmung: Wie beim FC brannte es auf den Rängen lichterloh.
Düsseldorf schlägt Köln mit 2:0 Thommys sehenswertes Solo entscheidet Rheinderby
Fortuna Düsseldorf hat im Kampf gegen den Abstieg einen wichtigen Heimsieg eingefahren - und einen prestigeträchtigen obendrein: Im Rheinderby kam der Vorjahreszehnte zu einem 2:0-Erfolg gegen Rivale Köln. Hennings brachte den zweiten Heimsieg in dieser Saison auf den Weg, den Thommy mit einer sehenswerten Einzelaktion perfekt machte. Den besseren Start in die Partie erwischten die Hausherren, die im gesamten ersten Durchgang vor dem Tor die zielstrebigere Mannschaft waren. Die Gäste aus Köln mussten nach nur sieben Minuten einen ersten personellen Rückschlag hinnehmen: Höger ersetzte Linksverteidiger Katterbach, der wohl eine Muskelverletzung erlitten hatte. Kurz darauf schnupperte der Effzeh allerdings an der Führung: Hector, nun als Linksverteidiger eingesetzt, fand mit seiner Flanke Torjäger Terodde, der sträflich frei stand, aber knapp links vorbeiköpfte (11.). In der 38. Minute verwandelte Hennings sicher einen durch Czichos verursachten Foulelfmeter. Köln drängte auf eine Antwort, fand sie vor dem Pausenpfiff aber nicht mehr.
Nach dem Seitenwechsel begann der Effzeh mit frischem Mut, doch Terodde blieb mit seinem Kopfball an Adams hängen und Schindler (nach Check von Gießelmann) bekam keinen Elfmeter zugesprochen (50., 51.). Köln blieb dran und wenig später zu einer Doppelchance: Erst köpfte Schaub in aussichtsreicher Position vorbei, dann fand Terodde in Steffen seinen Meister (59., 60.). Deutlich effektiver zeigte sich F95, das Sekunden nach Teroddes Hochkaräter auf 2:0 stellte. Ayhan drosch die Kugel an der Strafraumkante einfach nach vorne, Thommy nahm den Ball im Vollsprint auf, düpierte Schindler und schoss überlegt links oben ein (61.). Letztlich blieb es beim nicht unverdienten 2:0-Erfolg für die Hausherren, die damit nun drei Punkte vor dem Rivalen liegen.
8.292 Tage musste die Bundesliga auf dieses Duell warten! Düsseldorf gewinnt das rheinische Derby gegen Köln 2:0. Im ersten Aufeinandertreffen im deutschen Oberhaus seit der Saison 1996/97 beendet Fortuna eine Mega-Negativserie gegen den Erzrivalen (acht Bundesliga-Heimspiele ohne Sieg). Der Schlüssel: Trainer Friedhelm Funkel schickt eine erfahrene Kampftruppe (Altersdurchschnitt: 28,5) aufs Feld, bringt Oliver Fink (37), Adam Bodzek (34) und Rouwen Hennings (32) von Beginn an. Die Truppe liefert, vor allem Hennings – mal wieder! Der Stürmer trifft per Strafstoß zum 1:0 (38. Minute), sein sechster Saisontreffer. Schon die letzten vier Bundesliga-Tore gingen auf sein Konto. Noch wichtiger: Hennings ist der Führungsexperte! Zum sechsten Mal trifft er in dieser Saison zum 1:0 – Ligaspitze! Noch besser für Funkel und Fortuna: In der 62. Minute tritt bei Fortuna nach 42 Tagen voller Hennings-Tore auch mal ein anderer. Erik Thommy trifft nach Super-Solo zum 2:0 – sein erstes Bundesliga-Treffer für Fortuna. Und Köln? Für den FC ist es das Ende einer Blackout-Woche! Nach der Niederlage in Mainz und der Pokal-Blamage in Saarbrücken verliert die Beierlorzer-Truppe das 3. Spiel in Folge. Insgesamt schon die siebte Bundesliga-Pleite in dieser Saison. Nur Paderborn ist noch schlechter. Fraglich, ob Beierlorzer wirklich weitermachen darf.
FC in der Einzelkritik Offensive versagt, Defensive verteilt Geschenke
Timo Horn 4 Spekulierte beim Elfmeter richtig, war am Ball, der war allerdings zu hart geschossen. Kam vor dem 0:2 aus seinem Tor, lief dann aber zurück und konnte nicht eingreifen.
Kingsley Ehizibue 5 Schon wieder früh verwarnt. Immer am Rande des Wahnsinns und ein Unsicherheitsfaktor. So ergibt das wenig Sinn.
Sebastiaan Bornauw 4 Einigermaßen solide im Abwehrzentrum, mit Problemen, wenn er rausrücken musste und es mit dem flinken Thommy zu tun bekam.
Rafael Czichos 5 Holte Morales im Strafraum von den Beinen. Ein dummes Foul und der Anfang vom Ende.
Noah Katterbach Ganz bitter: Der 18-Jährige lag schon nach vier Minuten am Boden und musste kurz danach verletzt raus.
Marco Höger 4 Nach zuletzt insgesamt nur sieben Minuten in drei Partien mal wieder länger im Einsatz. Ohne große Fehler – und ohne große Aktionen.
Ellyes Skhiri 5 Dem Dauerläufer fehlten erneut die Ideen. Kein Torschuss, keine Vorlagen – das ist zu wenig.
Jonas Hector 4 Spielte nach dem frühen Katterbach-Aus wieder Linksverteidiger. Setzte Terodde einmal schön in Szene. Danach aber ziemlich fahrig.
Kingsley Schindler 5 Spielte überall und nirgends. Im Pech, als der Schubser von Gießelmann nicht geahndet wurde. Thommy düpierte ihn dann vor dem 2:0.
Louis Schaub 4 In der ersten Halbzeit unsichtbar. Nach der Pause wirkungsvoller. Es fehlte aber erneut die Durchschlagskraft.
Dominick Drexler 4,5 Engagiert, allerdings auch ohne die großen Szenen. Auch er wurde wegen Meckerns verwarnt.
Ab 63.: Jhon Córdoba 5 Eine erstaunliche Metamorphose: Vom selbstbewussten Torjäger in der Zweiten Liga zur traurigen Gestalt in der Bundesliga.
Simon Terodde 3,5 Hatte die frühe Führung auf dem Kopf und das 1:1 auf dem Fuß. Bekam Gelb, weil er sich fürchterlich aufregte. Der einzige Kölner, der Torgefahr ausstrahlt und sich richtig wehrt.
Nächste FC-Pleite in Düsseldorf Sechs Fünfen für die Derby-Verlierer
Timo Horn 3 Ahnte beim Elfmeter zwar die Ecke, kam aber nicht an den Ball. Beim 0:2 von Thommy ebenfalls schuldlos. Ein undankbarer Nachmittag.
Kingsley Ehizibue 5 Leistete sich viel zu viele unnötige Fouls. Immerhin ohne groben Aussetzer.
Sebastiaan Bornauw 4 Zu Beginn etwas wacklig. Steigerte sich nachher. Ihm konnte man keinen großen Vorwurf machen.
Rafael Czichos 5 Verursachte mit ganz ungestümem Einsteigen gegen Morales den Strafstoß. Mit diesem Foul nahm das Unheil seinen Lauf.
ab 7. Höger 5 Versuchte nach seiner Einwechslung, das Heft in die Hand zu nehmen. Gelang ihm aber zu selten. Kam öfter zu spät.
Ellyes Skhiri 5 Deutlich präsenter und ballsicherer als zuletzt. Aber weit weg davon, ein Organisator im Mittelfeld zu sein.
Jonas Hector 4 Rückte nach dem Katterbach-Aus auf links. Probierte es mit Flanken, ging aber als Kapitän mit unter.
Kingsley Schindler 5 Hätte gleich zweimal einen Elfmeter bekommen können (40. und 51. Minute). Wurde zweimal grenzwertig zu Fall gebracht. Rannte beim 0:2 verzweifelt hinterher.
ab 78. Modeste – Durfte sich zwölf Minuten versuchen, hing aber wie seine Kollegen völlig in der Luft. Abermals deprimierend.
Louis Schaub 4 Wirkte in der ersten Halbzeit seltsam gehemmt. Traute sich selten mal zu, ins Eins-gegen-eins zu gehen. Taute später auf und hatte eine gute Kopfball- und eine Schusschance.
Dominick Drexler 5 War 45 Minuten lang unsichtbar, nahm überhaupt nicht am Spielgeschehen teil. Wurde in Halbzeit zwei nicht besser – zu Recht ausgewechselt.
ab 63. Cordoba – Sollte für Offensivgefahr sorgen. Doch es bleibt dabei, der Kolumbianer ist immer noch nicht angekommen in der Bundesliga. Blasse halbe Stunde.
Simon Terodde 3 Hatte die einzige FC-Chance in Hälfte eins, setzte den Kopfball aber vorbei. Opferte sich für die Mannschaft mit unermüdlichem Einsatz auf. Allein auf weiter Flur.
Trainer Achim Beierlorzer muss mehr denn je um seinen Job beim 1. FC Köln fürchten. Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage im rheinischen Derby bei Fortuna Düsseldorf ist der 51-Jährige, der erst im Sommer den Bundesliga-Aufsteiger übernommen hat, kaum noch zu halten. Das peinliche Pokalaus unter der Woche beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken und die Ligapleite beim Erzrivalen könnten Beierlorzer noch vor dem nächsten Match am kommenden Freitag gegen die TSG Hoffenheim zum Verhängnis werden. Mit nur sieben Punkten stecken die Kölner nach wie vor mitten im Abstiegskampf (Platz 17), während die Fortuna durch ihren dritten Saisonsieg auf Platz 13 kletterte und sich etwas Luft im Tabellenkeller verschaffte. Rouwen Hennings per Foulelfmeter (38.) und Erik Thommy (61.) erzielten im ersten Bundesliga-Derby der beiden Klubs seit 22 Jahren die Tore für die Fortuna. Köln agierte unter dem Strich einmal mehr viel zu harmlos. Gute Nachrichten gab es von der Polizei, die bei diesem Hochrisikospiel 1000 Beamte im Einsatz hatte. Auf SID-Anfrage teilte die zuständige Düsseldorfer Behörde mit, dass trotz der großen Rivalität der beiden Fanlager bis zum Anpfiff in der NRW-Landeshauptstadt alles ruhig geblieben war. Mit dem Einsatz von Pyrotechnik im Stadion erwiesen Fans beider Lager ihren Klubs allerdings einen Bärendienst.
Der 1. FC Köln verliert das brisante und hitzige Derby bei Fortuna Düsseldorf. Den Gastgebern gelingt ein Befreiungsschlag. FC-Coach Achim Beierlorzer steht vor dem Aus.Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf ist der 51-Jährige, der erst im Sommer den Bundesliga-Aufsteiger übernommen hat, kaum noch zu halten. Geschäftsführer Armin Veh wollte sich nach dem Abpfiff zunächst nicht äußern. Nach SPORT1-Informationen beraten die Bosse noch am Abend über die Zukunft von Beierlorzer. "Wir sind extrem enttäuscht", fasst Kapitän Jonas Hector die Gemütslage der Kölner bei Sky zusammen. "Wenn du jetzt hier stehst und verloren hast, dann ist das einfach scheiße."Mit nur sieben Punkten stecken die Kölner nach wie vor mitten im Abstiegskampf. , während die Fortuna durch ihren dritten Saisonsieg auf Platz 13 kletterte. "Es war ein verdienter Sieg. Wir waren von der ersten Minute an kämpferisch im Spiel und haben alles rausgehauen", sagte Fortuna-Sportvorstand Lutz Pfannenstiel.
Der 1. FC Köln muss die dritte Niederlage in Serie hinnehmen. Für Trainer Achim Beierlorzer dürfte es jetzt ganz eng werden. Düsseldorf und Trainer Friedhelm Funkel hingegen feiern einen 2:0-Derbysieg. Der geht unter dem Strich auch in Ordnung, da die Hausherren cleverer auftraten, in der zweiten Halbzeit das Spiel unter Kontrolle bekamen und am Ende dem 3:0 näher waren, als Köln dem Anschlusstor. Der 1. FC Köln verpasste nach einer Stunde durch Terodde den Ausgleichstreffer, kassierte im direkten Gegenzug einen Konter, den Thommy zum 2:0 (61.) abschloss. Zehn Minuten zuvor hatte der FC Pech, als ein Schubser von Gießelmann an Schindler nicht mit Strafstoß geahndet wurde.
Katterbach erlebt bitteren Kurzauftritt in Düsseldorf
Was für ein bitterer Derby-Start für den FC und Noah Katterbach! Das FC-Talent, bislang einer der wenigen Gewinner dieser Saison, musste in Düsseldorf bereits nach sieben Minuten vom Platz. In den vergangenen Wochen hatte sich das Eigengewächs in die Startelf gespielt – jetzt droht eine Pause! So kam es dazu: Nach einem Querschläger von Sebastiaan Bornauw im eigenen Strafraum klärte Katterbach vor Düsseldorfs Jean Zimmer. Der FC-Youngster traf seinen Gegenspieler unabsichtlich mit dem Unterarm am Hals, blieb im Anschluss aber selbst auf dem Boden liegen. Katterbach schüttelte enttäuscht den Kopf, schlug die Hände vors Gesicht und legte sich immer wieder gefrustet auf den Rasen. FC-Doc Peter Schäferhoff begleitete den U19-Nationalspieler zur Bank, wo sich Coach Achim Beierlorzer sofort bei seinem Pechvogel erkundigte. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Vieles deutet auf eine Muskelverletzung im Oberschenkel hin.
Auch im rheinischen Derby geht der FC leer aus: Bei Fortuna Düsseldorf drängen die Kölner und fangen sich einen Konter ein. Für Trainer Beierlorzer wird die Lage kritisch. Erik Thommy lief und lief und lief. 30 Meter, 40, 50. Immer weiter auf Timo Horn im Kölner Tor zu. Im Strafraum angekommen, schlug er einen Haken, ließ seinen Gegenspieler ins Leere laufen und drosch den Ball unter die Latte. Was einen Jubelsturm auslöste, wie ihn die Arena im Düsseldorfer Norden lange nicht erlebt hatte. 2:0 für die Fortuna. Gegen den 1. FC Köln. Der erste Sieg über den ungeliebten Nachbarn seit der Saison 1983/84! Und da kannten auch die Fans keine Zurückhaltung mehr. „Die Nummer eins am Rhein sind wir“ war aus zehntausenden Kehlen zu hören. Was mit Blick auf die Tabellenführung von Borussia Mönchengladbach natürlich arg vermessen war.
Zuletzt waren sich die beiden Mannschaften vor mehr als zwei Jahrzehnten in der Bundesliga begegnet. Was einiges aussagt über die jüngeren Vereinsgeschichten der rheinischen Rivalen – vor allem die der Düsseldorfer, die danach bis in die vierte Liga abgestürzt waren und zwischenzeitlich sogar gegen die zweite Mannschaft der Kölner spielen mussten. So war das Derby für eine ganze Fangeneration eins, das lediglich im Geschichtsbuch existierte. Bei beiden Clubs ist in den letzten Jahrzehnten viel schief gelaufen. Und auch aktuell sind sie sich ähnlicher, als es beide Seiten wahrhaben wollen. Beide betrachten sich wegen ihrer Historie und der Größe ihrer Stadt als schlafenden Riesen, der nur endlich mal vernünftig geweckt werden müsste. Doch bei beiden dürfte das noch etwas dauern. In dieser Saison will nicht nur sportlich wenig klappen, es rumort auch immer wieder im Umfeld. Bei der Fortuna, wenn herauskommt, dass Vorstandchef Röttgermann Nebentätigkeiten nachgeht, die nicht mit dem Aufsichtsrat abgesprochen sind. Bei den Kölnern, wo seit dem Ende des Erfolgsduos aus Peter Stöger (Trainer)und Jörg Schmadtke (Manager) keine Kontinuität mehr zu erleben ist. Auch das aktuelle Gespann wird bald nicht mehr da sein.
„Sollte jetzt nicht zu schwarz sehen“ Die FC-Stimmen zur Derby-Niederlage
Diese Derby-Niederlage tut dem 1. FC Köln besonders weh: Das 0:2 gegen Fortuna Düsseldorf war die dritte Niederlage in Folge, der Konkurrent zieht um drei Punkte davon. Die FC-Profis waren bedient. Marco Höger: „Da ist jetzt erstmal eine Leere. Wir haben uns natürlich mehr vorgestellt. Wir kassieren zwei Tore, die wir einfach nicht kassieren dürfen. Das ist zu naiv und mit dem fehlte uns die letzte Konsequenz. Wir haben die Zielstrebigkeit vermissen lassen.“ Besonders das 0:2 machte den Mittelfeldakteur ratlos: „Das darf uns nicht passieren. Das ist zu naiv, wenn man einen langen Ball rausschlagen und dann fast im Eins-gegen-eins auf den Torwart zulaufen kann. Das müssen wir uns alle ankreiden. So etwas darf nicht passieren.“ Trotzdem wollte Höger die Lage nicht zu dramatisch sehen: „Es ist nicht einmal ein Drittel der Saison gespielt. Es ist scheiße, wir wissen, dass wir das besser können, aber man sollte das jetzt nicht zu schwarz sehen.“ Und Jonas Hector sagte: „Man ist extrem enttäuscht. Wir haben uns viel vorgenommen. Gerade vor dem 0:2 hatten wir eine riesige Chance. Das hat uns dann gebrochen. Das darf uns so natürlich nicht passieren. Wir müssen einfach alles reinwerfen und Ergebnisse erzielen. Die tun uns und dem Trainer gut."
Diese Derby-Niederlage tut dem 1. FC Köln besonders weh: Das 0:2 gegen Fortuna Düsseldorf war die dritte Niederlage in Folge, der Konkurrent zieht um drei Punkte davon. Trainer Achim Beierlorzer: „Wir sind enttäuscht. Wir hatten uns viel vorgenommen. Wir bekommen aber die Tore zu leicht und nutzen unsere Torchancen nicht. Die Mannschaft hat alles versucht. Mit dem Rückstand war es aber noch schwieriger, sich Torchancen herauszuspielen. Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da. Wer in der Bundesliga Trainer ist, kennt die Mechanismen. Aber ich mache mir keine Sorgen. Ich spüre das Vertrauen von Armin Veh. Ich habe es noch nie nicht gespürt."
Die nächste Helau-Klatsche! Der 1. FC Köln verliert nach dem Narren-Duell in Mainz auch das erste rheinische Bundesliga-Derby seit 1997 bei Fortuna Düsseldorf. Nach dem 0:2 wackelt der Stuhl von Trainer Achim Beierlorzer mehr denn je. Der FC steckt nach der siebten Niederlage weiter tief im Abstiegsschlamassel. Die FC-Fans quittierten dieses dilettantische Abwehrverhalten mit wütenden „Wir haben die Schnauze voll“-Gesängen und noch mehr Pyro. Von den Fortuna-Fans gab es zu allem Überfluss noch Hohn und Spott obendrauf: „Und so spielt ein Absteiger“ sangen die bestens gelaunten Derby-Sieger. Ein gebrauchter Nachmittag für den FC! Nach dem Spiel sagte Armin Veh ein zuvor zugesagtes Interview mit TV-Sender Sky ab. Der FC muss sich jetzt sortieren – Konsequenzen nicht ausgeschlossen.
Kommentar: Der 1. FC Köln ist jenseits aller Zuversicht
Der Appell an den Mut geht bei einer Bundesliga-unerfahrenen Mannschaft ins Leere. Der Vorstand hat nach dem zehnten Spieltag keine Zeit zu verlieren. Und der 1. FC Köln braucht nun dringend Erfahrung in der Führung. Nach der Niederlage in Mainz, dem lächerlichen Aus im DFB-Pokal beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken und der sonntäglichen Pleite im Derby bei Fortuna Düsseldorf ist die Stimmung beim 1. FC Köln am Nullpunkt angelangt.
Fortuna Düsseldorf schießt den 1. FC Köln in die Krise
Der 1. FC Köln verliert auch das lang erwartete Bundesliga-Rheinderby gegen Fortuna Düsseldorf. Nach einer turbulenten Woche gerät Trainer Achim Beierlorzer immer mehr unter Druck. Das erste rheinische Bundesliga-Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln nach langen 22 Jahren entschied sich in der 61. Minute: Ecke für Köln. Abgewehrt. Ein langer Ball nach vorn und dann ein Alleingang: Erik Thommy schnappte sich den Ball vor der Mittellinie und rannte los. Er rannte und rannte, schüttelte seinen Verfolger Kingsley Schindler mit einer lässigen Bewegung ab – und behielt beim Abschluss die Ruhe: strammer Schuss und das Tor zum 2:0 (1:0)-Endstand für Düsseldorf. Jetzt die Ruhe behalten. Das können sie in Köln nicht so gut. Schon vor dem prestigeträchtigen Rheinderby gab es Unruhe im Verein: Geschäftsführer Veh hatte seinen Rücktritt zum Ende der Saison verkündet und damit als "lame duck" seinem Wunschtrainer Achim Beierlorzer die Rückendeckung genommen. Seither kursieren rund um die Vereinsstätte des 1. FC Köln wieder Namen um potenzielle Veh-Nachfolger - auch Trainer-Namen kamen dazu. All das in der Woche nach dem blamablen Pokal-Aus beim Regionalligisten Saarbrücken. Fortuna rückt mit nun zehn Punkte von Platz 14 auf Rang zehn vor - Köln steckt mit weiterhin nur sieben Punkten aus zehn Spielen auf Rang 17, einem direkten Abstiegsplatz. "Es wird sicher nicht ruhiger bei uns", weiß Beierlorzer. "Wir müssen uns aus diesem Schlamassel selber herausziehen." Die nächste Chance dazu bietet sich Köln schon am Freitag gegen die TSG Hoffenheim.
Die 0:2 (0:1)-Pleite im rheinischen Derby bei Fortuna Düsseldorf hat die Krise beim 1. FC Köln weiter verschärft. Nur einen Sieg konnten die Geißböcke aus den letzten acht Pflichtspielen einheimsen, zudem schied man unter der Woche gegen den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken im DFB-Pokal aus. Der Job von FC-Trainer Achim Beierlorzer ist unsicherer denn je. Noch-Trainer Beierlorzer winkte genervt ab, der scheidende Manager Achim Veh blickte grimmig von der Tribüne herunter, "Wir haben die Schnauze voll", schrien die Fans wütend. "Wir kriegen die Tore zu einfach und nutzen unsere Chancen nicht. Die Mannschaft hat meiner Meinung aber alles versucht", sagte der Trainer und betonte: "Ich mache mir aktuell keine Sorgen um meinen Job." Veh, der am Donnerstag seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt hatte, schwieg nach der ersten Bundesliga-Niederlage der Kölner gegen die Düsseldorfer seit 36 Jahren. Das vereinbarte Interview mit "Sky" sagte er kurzfristig ab, auch in der Mixed-Zone sagte er kein Wort. Nationalspieler Jonas Hector fand die Situation "einfach scheiße". Das Verhältnis zu Beierlorzer, der erst im Sommer den Bundesliga-Aufsteiger übernommen hat, sei intakt: "Ich habe nichts Gegenteiliges gehört."
Düsseldorfer Ultras beklauen Kölner Bands Brings und Höhner
Was wäre ein Derby ohne enthusiastische Fans und Choreos? Klar: Deutlich weniger emotional. Auch bei der Partie des 1. FC Köln in Düsseldorf (2:0 für Fortuna) gab es Spektakuläres auf den Rängen zu sehen. So präsentierten die Heim-Fans ein riesiges „Azteken-Banner“ mit Meisterschale und dem Düsseldorfer Löwen – in der rechten Hand hielt der ein Fohlen, links einen Geißbock. Das war ein „netter“ Gruß an die Rheinland-Rivalen Gladbach und FC. Doch ein weiteres Detail sorgte für heftigen Wirbel: So zeigten die Düsseldorfer auch „besondere“ Trophäen: Am Geißbock baumelten zwei Kölner Nummernschilder. Express weiß: Diese waren zuvor von den Bussen der Kölner Kult-Bands Höhner und Brings gestohlen worden. Im Falle der Höhner bei einem Konzert in Neuss am 2. Oktober. Wer dahintersteckt, ist unklar.
Veh schweigt nach Derby Wie geht es mit Beierlorzer weiter?
Der 1. FC Köln verliert auch das zweite Rheinische Derby der Saison und muss sich Fortuna Düsseldorf mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Wie geht es jetzt mit Achim Beierlorzer weiter? Der FC-Trainer steht immer mehr unter Druck, seine Mannschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Sportchef Armin Veh wollte sich am Sonntag nach der Partie in Düsseldorf nicht äußern. In der Regel steht Armin Veh nach einem Spiel des 1. FC Köln den Journalisten Rede und Antwort. Entweder bei einer der TV-Stationen oder nach der Pressekonferenz der schreibenden Zunft. Am Sonntag jedoch zog Veh sein Redeangebot zurück. Wie Sky erklärte, habe Veh noch während der Partie nur wenige Minuten nach dem 0:2 durch Erik Thommy dem Bezahlsender das eigentlich vereinbarte Interview nach dem Schlusspfiff abgesagt. Veh wolle aktuell nicht sprechen, sagte Moderatorin Britta Hofmann.
Beierlorzer selbst sieht seinen Job allerdings noch nicht in Gefahr. Zwar sagte der Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich kenne die Mechanismen“, fügte aber auch hinzu: „Ich mache mir aktuell keine Sorgen.“ Für Beierlorzer dürfte es aber in den kommenden Tagen ungemütlicher werden. Veh äußerte sich nicht, auch Marco Höger gab nach dem Spiel keinen Kommentar zur Trainerfrage ab. Kapitän Jonas Hector wurde gefragt, ob es weiterhin zwischen Mannschaft und Trainer stimme. „Ich habe nichts Gegenteiliges gehört“, waren seine einzigen Worte. Schon am kommenden Freitag muss der FC im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim ran. Ob sich Beierlorzers Gefühl bestätigt und der Trainer auch dann noch auf der Bank sitzen wird, blieb am Sonntag offen.
Fortuna Düsseldorf löst sich mit einem 2:0-Sieg etwas vom Tabellenende. Der wieder einmal enttäuschende 1.FC Köln droht sich dagegen in der Abstiegszone einzurichten. In der Pause empfand der Gastkommentator des Amazon-Fußballradios Anlass zur Klage. Er sagte: "Die Kölner haben es mit der Ruppigkeit und der Härte übertrieben." Das klang ein bisschen nach Polemik, allerdings rühmt sich dieser Gast-Kommentator sowieso unverhohlen damit, leidenschaftlicher Fan von Fortuna Düsseldorf zu sein und als solcher keine Sympathien für den rheinischen Rivalen 1. FC Köln zu hegen. Der Gast-Kommentator hieß Campino und ist der Sänger der Düsseldorfer Band "Die Toten Hosen". Der Musiker, dessen Songs auch dieses Heimspiel der Fortuna begleiteten, konnte sich mit der Kölner "Härte" am Ende aber arrangieren, denn seine Düsseldorfer besiegten den FC im Rhein- und Keller-Derby 2:0 (1:0). Damit entfernten sich die Fortunen vom Tabellenende, während Köln auf den vorletzten Platz abrutschte. Für FC-Trainer Achim Beierlorzer könnte es nun eng werden.
Armin Veh schwieg erneut. Wie schon nach der Pokal-Blamage bei Viertligist Saarbrücken (2:3) erschien der Noch-Sportchef des 1. FC Köln in Düsseldorf nicht zur Pressekonferenz – wie eigentlich üblich. Zuvor hatte er, nachdem Erik Thommy das 2:0 für Fortuna erzielt hatte, ein vereinbartes Interview mit TV-Sender „Sky“ abgesagt. Moderatorin Britta Hofmann erklärte, kein Verantwortlicher des FC habe sich stellen wollen. Veh verpasst sich selbst einen Maulkorb – weil er weiß, dass er in der Trainer-Diskussion nicht mehr die Entscheidungsgewalt hat? Nach der siebten Pleite im zehnten Liga-Spiel wären ohne Zweifel Fragen nach Coach Beierlorzer gekommen. Nach seinem angekündigten Abschied kann Veh diese aber nicht mehr beantworten. „Meine Position ist nicht mehr die, die sie vorher war“, hatte er selbst bereits vor der Niederlage erklärt. Die Suche nach Vehs Nachfolger läuft bereits auf Hochtouren.
Am Rande des Derbys erklärte Finanzchef Wehrle bei „Sky“: „Es ist ein Profil erstellt worden, in den nächsten Tagen wird es noch schärfer. Dann werden die Gespräche durch Vorstand und Gemeinsamen Ausschuss geführt.“ Er ist sicher: „Es wird zeitnah eine sehr gute Entscheidung für den FC geben.“Der Plan: Spätestens in der Winterpause soll der Veh-Nachfolger feststehen. Wehrle: „Idealerweise haben wir die Position zum Rückrundenstart besetzt.“ Damit dürfte klar sein, dass Veh nicht bis zu seinem Vertragsende im Juni am Geißbockheim arbeiten wird. Als einer der Topkandidaten auf seine Nachfolge galt zuletzt Horst Heldt (49), Ex-Manager von Hannover und Schalke. Gab es schon Kontakt? Wehrle wiegelt ab: „Da müssen Sie den Vorstand fragen. Ich bin nicht dafür verantwortlich, meinen Kollegen zu finden.“ Nach Informationen des Express ist eine Verpflichtung Heldts ohnehin eher unwahrscheinlich. Wehrle verriet außerdem, dass Veh bei der Suche nach seinem Nachfolger helfen soll: „Der Vorstand wäre gut beraten, Armin und Frank Aehlig einzubinden. Genauso sind wir auch auseinandergegangen, als Armin seine Entscheidung mitgeteilt hat. Wir wollen darauf hinwirken, dass es einen sauberen Übergang gibt.“ Klar ist: Mit jeder Niederlage muss auch Veh seine Arbeit mehr hinterfragen. Immer wieder betont er, dass das seine Mannschaft sei, die er zusammengestellt habe. Diese hat nun zwei Bundesliga-Spiele in Folge gegen „Gegner auf Augenhöhe“ verloren, dazu das peinliche Pokal-Aus.
Die Gründe für die Kölner Krise - und der schwierige Ausweg
Der Zustand des 1. FC Köln ist besorgniserregend: Der prominent besetzte Sturm schwächelt, der Trainer ist angezählt - und das Vakuum in der Geschäftsführung verkompliziert die Lage zusätzlich. Eine Bestandsaufnahme. Das schwere Auftaktprogramm hat beim 1. FC Köln lange ausgereicht, um die schlechte Punktausbeute zu erklären. Doch spätestens nach dem blamablen Pokal-Aus gegen den 1. FC Saarbrücken (2:3) und der verdienten Niederlage bei Fortuna Düsseldorf (0:2) ist klar: Der FC ist in einem bedrohlich schlechten Zustand. Die Gründe dafür sind vielfältig. Torwart Timo Horn gibt der Defensive keine Sicherheit und die anfängliche Euphorie um die Zugänge Birger Verstraete und Kingsley Ehizibue ist verflogen. Verstraete hat länger verletzt gefehlt, und Ehizibue entpuppte sich trotz allen Eifers als Unsicherheitsfaktor rechts in der Abwehrkette. Vor allem aber schwächelt der Kölner Angriff - und damit ausgerechnet jener Mannschaftsteil, der nominell so stark besetzt ist.
Die Stürmer Modeste (ein Tor) und Cordoba (null Tore) sind meilenweit entfernt von ihrer Form entfernt. Der FC liegt mit sieben Punkten aus zehn Spielen auf dem vorletzten Platz, neun Tore sind der schlechteste Wert der Liga. Viele Spieler rufen nicht ihr volles Potenzial ab - was sich auch der Trainer ankreiden lassen muss. Achim Beierlorzer hat nicht herausgefunden, wie er die Qualitäten des Kaders optimal nutzen kann. Ob Beierlorzer noch viele Gelegenheiten bekommt, sein Spielsystem an die Stärken des Kaders anzupassen, ist fraglich. Längst handelt die örtliche Presse Nachfolgekandidaten. Allerdings stellt sich die Frage: Wer soll Beierlorzer eigentlich entlassen? Und vor allem: Wer wählt den Nachfolger aus? installiert der Klub kurzfristig einen neuen Geschäftsführer, der dann seinen Wunschtrainer nach Köln holen darf? Fest steht derzeit nur: Die Mannschaft angesichts dieser Rahmenbedingungen wieder in die Erfolgsspur zu bekommen, ist eine äußerst schwierige Aufgabe.
Paderborn, Mainz, Saarbrücken, Düsseldorf – diese vier Spiele sollten beim 1. FC Köln die Wende herbeiführen. Stattdessen haben sie den FC nur noch tiefer in die Misere gestürzt. Achim Beierlorzer wackelt als Trainer so sehr wie seine Spieler am Sonntag im Derby in Düsseldorf. Unerfahrenheit allenthalben kostet Köln dieser Tage Kopf und Kragen. Der Klub wird deshalb reagieren müssen. Es war ein echtes Bundesliga-Derby. Das merkte jeder am Sonntag in Düsseldorf. Doch nicht jeder wusste damit umzugehen. Der 1. FC Köln verlor das Derby bei der Fortuna auch deswegen, weil das Team nicht bereit war für den Fight gegen den Erzrivalen. Doch wie konnte das sein? Die nackten Zahlen zeigten doch: Nach dem frühen Wechsel (Höger für Katterbach in der 6. Minute) standen sich die Erfahrungen aus 537 (Düsseldorf) und 500 (Köln) Bundesliga-Spielen gegenüber. Die Erfahrung hätte also eigentlich gleich verteilt sein müssen. Wie so oft zeigten die 90 Minuten am Sonntag aber, wie sehr Statistiken täuschen können. Beim 1. FC Köln verteilten sich 447 der 500 Bundesliga-Spiele auf Timo Horn (129), Jonas Hector (127), Marco Höger (147) und Simon Terodde (44). Die sieben anderen Spieler dagegen spielen ihre erste Bundesliga-Saison. Bei der Fortuna dagegen stand mit Zackary Steffen im Tor nur ein Düsseldorfer in der Startelf, der vor dieser Spielzeit noch nie in der Bundesliga gespielt hatte.
Der 1. FC Köln zahlte einmal mehr Lehrgeld. Die Spieler auf dem Platz, aber auch der Trainer am Seitenrand. Achim Beierlorzer musste einmal mehr erkennen, dass seine Worte unter der Woche ungehört verhallt waren. Die FC-Bosse müssen sich nun dringend mit er Frage eines Trainerwechsels auseinandersetzen. Vor zwei Jahren verpasste man den richtigen Moment, den Stecker noch rechtzeitig zu ziehen und neu anzufangen. In dieser Saison ist man noch nicht so tief gefallen, als dass man die Lage nicht wieder retten könnte. Doch dafür müsste man sich eingestehen: Stand heute ist das Experiment mit Achim Beierlorzer, das so sympathisch und euphorisch im Sommer begonnen hatte, gescheitert. Auch, weil es überall an der nötigen Erfahrung fehlt.
Faserriss: Derby endet für Katterbach nach 180 Sekunden
Der 1. FC Köln hat am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf (0:2) nicht nur die nächste Pleite kassiert, sondern mit Noah Katterbach auch seinen jüngsten Hoffnungsträger verloren. Schon nach 180 Sekunden war die Partie für den Linksverteidiger nach einer unglücklichen Aktion ohne Gegnereinwirkung vorbei. Mit einem Muskelfaserriss wird Katterbach nun wohl erneut mehrere Wochen ausfallen. Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt, da musste Noah Katterbach einen verunglückten Querschläger von Sebastiaan Bornauw ausbügeln. Im Zweikampf mit Jean Zimmer setzte sich der Youngster durch, rutschte dann aber an der Seitenlinie mit dem linken Bein minimal weg. Katterbach lief zunächst weiter. Nachdem der Ball aus der Gefahrenzone war, fasste sich der Linksverteidiger aber an den hinteren linken Oberschenkel und ging zu Boden. Für den 18-Jährigen war sein erstes Derby in der Folge beendet. Marco Höger kam für Katterbach ins Spiel, Jonas Hector rückte zurück auf die Linksverteidigerposition. Nach dem Spiel humpelte Katterbach aus dem Stadion und wurde mit dem Auto zur MRT-Untersuchung gefahren. Wann der Youngster nach der Länderspielpause wieder einsatzbereit sein wird, wird erst der Heilungsprozess in den kommenden Wochen zeigen.
Die 0:2-Niederlage am Sonntag im Derby bei Fortuna Düsseldorf hat eine aus Sicht des 1. FC Köln völlig verkorkste Woche perfekt gemacht. Nach dem 1:3 beim 1. FSV Mainz 05 und dem Pokal-Aus beim 1. FC Saarbrücken setzte es den nächsten Tiefschlag, der Trainer Achim Beierlorzer immer mehr in Bedrängnis bringt. Im Umfeld wird längst die Trennung vom erst im Sommer gekommenen Fußball-Lehrer und die Verpflichtung eines erfahrenen Trainers gefordert. Dabei macht immer wieder der Name Bruno Labbadia die Runde, dessen Verfügbarkeit aber unklar ist. Sicher ist hingegen, dass sich die Lage in Köln alles andere als einfach darstellt. Schließlich ist seit vergangener Woche fix, dass Geschäftsführer Armin Veh seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Veh wäre nun aber in der Trainerfrage gefordert. Einen scheidenden Verantwortlichen mit einer zukunftsweisenden Entscheidung zu betrauen, wäre indes kaum nachvollziehbar. Die Suche nach einem neuen Geschäftsführer Sport hat im Hintergrund begonnen und soll möglichst zeitnah abgeschlossen werden. Diesbezüglich wäre die Länderspielpause nach dem kommenden Wochenende eine halbwegs günstige Gelegenheit. Ebenso für einen Trainerwechsel, sollte man zur Entscheidung kommen, nicht mit Beierlorzer weiterzumachen. Das Heimspiel am Freitag gegen die TSG 1899 Hoffenheim könnte so noch zu dessen letzter Chance werden. Ausgeschlossen ist freilich auch nicht, dass der Verein noch zuvor die Reißleine zieht.