Köln - Leverkusen 2:0 Historische Rot-Klatsche für Leverkusen
Sechs Spiele hatte Köln nicht gewonnen, jetzt feiert Trainer Markus Gisdol im vierten Anlauf seinen ersten Sieg – 1:0 im Rheinderby gegen Leverkusen. Dabei halfen die Gäste mit zwei Platzverweisen kräftig mit! Historische Rot-Klatsche für Leverkusen! Erst sieht Dragovic nach Foul gegen Cordoba Gelb-Rot (62.). Dann Bailey in der 77. Minute glatt Rot – weil er Ehizibue mit der Hand ins Gesicht wischt. Klare Tätlichkeit. Schon sein 2. Platzverweis in dieser Saison nach Einwechslung. Bailey sah die 77. Rote Karte der Leverkusener – historischer Bundesliga-Höchstwert. Zwischendurch trifft der eingewechselte Cordoba Köln zum 1:0 (73.). Die Kölner mussten aber knapp zwei Minuten um das Tor zittern, da überprüft wurde, ob Drexler zuvor im Abseits stand. In der 84. Minute macht Bornauw per Kopf alles klar, erlöst den ganzen Klub. Der FC springt vom letzten Tabellenplatz.
Gisdol wechselt den Sieg sein Kölns Joker Cordoba vollstreckt eiskalt
Köln besiegte mit einer leidenschaftlichen Vorstellung Leverkusen im rheinischen Derby mit 2:0. Der FC bot den technisch überlegenen Gäste stark Paroli, sicherte sich gegen die nach einer guten Stunde dezimierte Werkself verdient den im Abstiegskampf so wichtigen Dreier und hat den Anschluss ans rettende Ufer geschafft. Kölns Coach Markus Gisdol drehte im Vergleich zum 0:2 bei Union Berlin nicht weniger als sechsmal am Personalkarussell: Für Schmitz, Sobiech, Höger, Verstraete, Terodde und Cordoba kamen Czichos, Skhiri, Hector, Debütant Thielmann (als erster Jahrgang 2002 in der Bundesliga), Jakobs und Modeste zum Zug. Czichos vergab noch per Kopf aus fünf Metern die Mega-Chance zur Führung (68.). Fünf Minuten später aber war es soweit: Risse hob den Ball über die Abwehr von Bayer hinweg. Hector kam ans Leder und legte quer auf Cordoba, der aus 11 Metern flach ins rechte Eck abschloss. Der Treffer zählte nach Überprüfung des VAR - 1:0 (73.). Die angeknockte Werkself schaffte es nicht, zurückzukommen. Erst recht nicht, als sich Bailey zu einer Tätlichkeit gegen Ehizibue hinreißen ließ und glatt Rot sah (77.). Bornauw besiegelte die Niederlage der Bosz-Schützlinge nach Risses Freistoßflanke per Kopf endgültig (84.). Der FC gastiert am Mittwoch (20.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt.
Sieg im Derby! Köln mit Lebenszeichen Schwache Vorstellung von Leverkusen
Der 1. FC Köln hat ausgerechnet im Derby den so dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet. Im 63. rheinischen Duell in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen bezwang der FC den Rivalen mit 2:0 (0:0) und feierte den ersten Sieg seit fast zwei Monaten. Nach dem insgesamt dritten Saisonerfolg und dem ersten unter dem neuen Trainer Markus Gisdol hat der FC nun elf Punkte auf dem Konto. Der eingewechselte Jhon Cordoba (73.) sorgte mit seinem Treffer für die Führung - das Tor zählte nach Überprüfung durch den Videoassistenten. Verteidiger Sebastiaan Bornauw (84.) erhöhte wenig später per Kopf. Insgesamt war der Erfolg verdient, weil der Aufsteiger in einem schwachen Spiel die besseren Chancen hatte und nach einer Gelb-Roten Karte gegen Aleksandar Dragovic (62.) fast eine halbe Stunde in Überzahl spielte. Leverkusen, das zu allem Überfluss auch noch den eingewechselten Leon Bailey (77./Rot nach Tätlichkeit) verlor, enttäuschte dagegen und verpasste mit weiter 25 Zählern den Sprung in höhere Tabellenregionen.
FC-Trainer Markus Gisdol ließ den erst 17-jährigen Jan Thielmann, Noah Katterbach (18 ) und Ismail Jakobs (20) von Beginn an ran, dafür saßen etablierte Kräfte wie Simon Terodde, Cordoba und Marco Höger auf der Bank. Und die "jungen Wilden" versteckten sich keineswegs: Jakobs (5.) hatte schon früh eine erste Chance, die Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky allerdings mühelos parierte. Auch dem Bundesliga-Debütanten Thielmann und Katterbach war kaum Nervosität anzumerken. Zunächst gelang es dem FC, die technisch überlegenen Leverkusener vom eigenen Tor fern zu halten - mit den von Gisdol ausgerufenen Tugenden. Bayer tat sich auch in der Folgezeit schwer, Lücken zu finden. Bei den schwachen Gästen ragte einzig Moussa Diaby heraus, die Kölner konnten den schnellen Franzosen nur mit vereinten Kräften verteidigen. Gisdol reagierte dann in der 2. Hälfte mit der Einwechslung von Cordoba, die sich prompt bezahlt machte. Dragovic konnte den zweikampfstarken Kolumbianer nur mit einem Foul stoppen und flog vom Platz. Mit den nun immer lauter werdenden Fans im Rücken drängte der FC auf den Führungstreffer und belohnte sich. Baileys Hinausstellung sorgte dann für klare Verhältnisse.
Derbysieger! FC gegen Bayer mit dem ersehnten Triumph
Der 1. FC Köln hat es tatsächlich geschafft und das Derby gegen Bayer Leverkusen mit 2:0 (0:0) gewonnen. Eine stark veränderte Mannschaft von Trainer Markus Gisdol ließ gegen die Werkself praktisch keine Chance zu und gewann – in der Schlussphase in doppelter Überzahl – am Ende verdient gegen den Erzrivalen. Damit sprang der FC wieder auf den 17. Tabellenplatz und ist mit nun elf Punkten wieder näher an die rettenden Plätze herangerückt.
Fazit
Zum Freuen: Ein Derbysieg als Belohnung für viel Kampf und Mut.
Zum Ärgern? Nicht einmal über ein Gegentor musste man sich ärgern.
Stimmung: Erleichterung und Freude über den Derbysieg!
Mann des Tages: Willkommen in der Bundesliga, Jan Thielmann!
1. FC Köln feiert 2:0-Derbysieg gegen neun Leverkusener
Der 1. FC Köln hat ausgerechnet im Derby den so dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet. Im 63. rheinischen Duell in der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen bezwang der FC den Rivalen mit 2:0 (0:0) und feierte den ersten Sieg seit fast zwei Monaten. Nach dem insgesamt dritten Saisonerfolg und dem ersten unter dem neuen Trainer Markus Gisdol hat der FC nun elf Punkte auf dem Konto und tankte im Kampf um den Klassenerhalt mächtig Selbstvertrauen. Der eingewechselte Jhon Cordoba (73.) sorgte mit seinem Treffer für die Führung – das Tor zählte nach Überprüfung durch den Videoassistenten. Verteidiger Sebastiaan Bornauw (84.) erhöhte wenig später per Kopf. Insgesamt war der Erfolg verdient, weil der Aufsteiger in einem schwachen Spiel die besseren Chancen hatte und nach einer Gelb-Roten Karte gegen Aleksandar Dragovic (62.) fast eine halbe Stunde in Überzahl spielte. Leverkusen, das zu allem Überfluss auch noch den eingewechselten Leon Bailey (77./Rot nach Tätlichkeit) verlor, enttäuschte dagegen und verpasste mit weiter 25 Zählern den Sprung in höhere Tabellenregionen.
Einzelkritik: Córdoba und Bornauw überragen Bemerkenswerter Thielmann
Timo Horn 2,5 Mehrfach aufmerksam, wenn er von der Linie musste und sicher, wenn Bälle auf sein Tor flogen.
Kingsley Ehizibue 2,5 Zeigte sich Diabys Rasanz gewachsen. Auch später gegen den kaum weniger schnellen Bailey konzentriert.
Sebastiaan Bornauw 1 Gewohnt souverän in den Zweikämpfen, diesmal auch im Passspiel sicher. Bemerkenswerter Auftritt des jungen Belgiers, der seiner Leistung mit dem Treffer zum 2:0 die Krone aufsetzte.
Rafael Czichos 2,5 Seine Kopfballchance in der 69. Minute aus dem Fünfer war die bis dato beste Kölner Gelegenheit des Spiels. Defensiv robust.
Noah Katterbach 2,5 Hier und da etwas aufgeregt, aber mit einem selbstbewussten Auftritt auf der linken Seite. Zunächst defensiv, später weiter vorn.
Ellyes Skhiri 2,5 Bayer 04 wollte durchs Zentrum angreifen, doch dort stand Skhiri und stoppte die Wellen. Der Tunesier leistete wichtige Beiträge zum Erfolg.
Jonas Hector 1,5 Übernahm die vollständige Verantwortung für das Kölner Spiel. Hervorragender Auftritt.
Jan Thielmann 3 Ist nun der erste Spieler des Jahrgangs 2002, der je in der Bundesliga aufgetreten ist – das wird ihm niemand mehr nehmen können. Hatte in der 34. Minute die Chance auf ein märchenhaftes Debüt, doch sein Schuss strich am Tor vorbei. Dennoch ein bemerkenswerter Start einer Bundesligakarriere.
Dominick Drexler 3 Brachte vor allem Kampf, Spielverständnis und gute Nerven ein. War ein Faktor, wenn auch kein entscheidender.
Ismail Jakobs 2 Hatte Tempovorteile gegenüber Lars Bender, später meldete er auf der linken Abwehrseite Diaby ab. Der 20-Jährige wirkte wie ein vollständig etablierter Bundesligaspieler.
Anthony Modeste 4 Arbeitete hart für den Erfolg, doch blieb der Franzose ohne entscheidende Chance.
Jhon Córdoba (ab 55.) 1 Der Kolumbianer sollte Körperlichkeit von der Bank bringen – und der Plan ging auf. Erst sorgte er für Dragovics Platzverweis, dann traf er nach zahlreichen gefährlichen Aktionen zum 1:0.
Kampfstarker 1. FC Köln überrascht Bayer Leverkusen
Der 1. FC Köln hat ausgerechnet im Derby den so dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet. Im 63. rheinischen Duell in der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen bezwang der FC den Rivalen mit 2:0 (0:0) und feierte den ersten Sieg seit fast zwei Monaten. Nach dem insgesamt dritten Saisonerfolg und dem ersten unter dem neuen Trainer Markus Gisdol hat der FC nun elf Punkte auf dem Konto und tankte im Kampf um den Klassenerhalt mächtig Selbstvertrauen. Der eingewechselte Jhon Cordoba (73.) sorgte mit seinem Treffer für die Führung - das Tor zählte nach Überprüfung durch den Videoassistenten. Verteidiger Sebastiaan Bornauw (84.) erhöhte wenig später per Kopf. Insgesamt war der Erfolg verdient, weil der Aufsteiger in einem schwachen Spiel die besseren Chancen hatte und nach einer Gelb-Roten Karte gegen Aleksandar Dragovic (62.) fast eine halbe Stunde in Überzahl spielte. Leverkusen, das zu allem Überfluss auch noch den eingewechselten Leon Bailey (77./Rot nach Tätlichkeit) verlor, enttäuschte dagegen und verpasste mit weiter 25 Zählern den Sprung in höhere Tabellenregionen. Debüt für 17-jährigen Kölner Thielmann
FC-Trainer Markus Gisdol hatte im Vorfeld Leidenschaft, Wille und Einsatz von seinen Profis gefordert - und rotierte seine Mannschaft kräftig durch. Er ließ den erst 17-jährigen Jan Thielmann, Noah Katterbach (18 ) und Ismail Jakobs (20) von Beginn an ran, dafür saßen etablierte Kräfte wie Simon Terodde, Cordoba und Marco Höger auf der Bank. Und die "jungen Wilden" versteckten sich keineswegs: Jakobs (5.) hatte schon früh eine erste Chance, die Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky allerdings mühelos parierte. Auch dem Bundesliga-Debütanten Thielmann und Katterbach war kaum Nervosität anzumerken. Beide Teams neutralisierten sich, bis plötzlich Jonas Hector frei im Strafraum auftauchte - aber viel zu hektisch abschloss (26.). Auch Thielmann (34.) vergab aus aussichtsreicher Position. Ein Treffer von Modeste (43.) zählte wegen Abseits nicht. Erst nach der Pause wurden die Leverkusener zielstrebiger, Kölns Torhüter Timo Horn musste mehrfach eingreifen. Gisdol reagierte mit der Einwechslung von Cordoba, die sich prompt bezahlt machte. Dragovic konnte den zweikampfstarken Kolumbianer nur mit einem Foul stoppen und flog vom Platz. Mit den nun immer lauter werdenden Fans im Rücken drängte der FC auf den Führungstreffer und belohnte sich. Baileys Hinausstellung sorgte dann für klare Verhältnisse. Der 1. FC Köln wird sich freuen, dass er den frischen Schwung gleich in einen Wochenspieltag mitnehmen kann. Am Mittwoch geht's in Frankfurt weiter.
Zwei Einsen, nur eine Vier Diese Noten verdienten sich die Kölner Derby-Helden
Timo Horn 2 Faustete auch mal einen hohen Ball raus. Reaktionsschnell gegen Amiri (47.).
Kingsley Ehizibue 3 War gegen die schnellen Bayer-Spieler in seinem Element. Wirkte wie verwandelt, provozierte Baileys Platzverweis. Sah leider die fünfte Gelbe Karte, fehlt in Frankfurt.
Sebastiaan Bornauw 2 Kompromisslos auch in der letzten Reihe. Immer einen Schritt schneller als Volland. Machte per Kopf den Deckel drauf.
Rafael Czichos 3 Hinten bombensicher. Hatte nach 69 Minuten aus drei Metern die Führung auf dem Kopf – und vergab.
Noah Katterbach 3 Clever, frech, ideenreich. Tauschte mit Jakobs irgendwann die Rollen.
Ellyes Skhiri 3 Brachte seine Laufstärke ein, wirkte stabiler als zuletzt Verstraete. Nur wenn es nach vorne geht, muss er genauer werden.
Jonas Hector 1 Sehr resolut in den Zweikämpfen, kaufte Havertz & Co. im Zentrum den Schneid ab. Hatte die erste Chance, lupfte daneben (26.). Legte Cordoba das Tor auf.
Jan Thielmann 3 Immer wieder mutig bei seinem Debüt, aber auch mit riskanten Aktionen. Nach Drexlers Vorarbeit traf er den Ball nicht richtig (34.).
ab 56. Risse 3 Mit der Flanke zum 2:0. Verletzte sich schnell und musste wieder ausgewechselt werden.
ab 87. Schaub – Darf sich auch Derby-Sieger nennen.
Dominick Drexler 3 Extrem fleißig und ideenreich. Letztlich fehlte es ein wenig an Tempo, um wirklich gefährlich zu werden.
Ismail Jakobs 2 Machte mächtig Betrieb auf der Außenbahn. Offensiv wie defensiv ein Beispiel an Mut.
Anthony Modeste 4 Der Franzose war bemüht, arbeitete aufmerksam auch nach hinten, aber er hatte einfach keine Chancen.
ab 56. Cordoba 1 Machte direkt vorne die Bälle fest und beschäftigte so die Bayer-Defensive. War dann zur Stelle, als man ihn brauchte und machte eiskalt das 1:0.
FC-Hammer! Vize-Präsident Sieger tritt nach nur drei Monaten zurück
FC-Vizepräsident Jürgen Sieger ist gerade mal drei Monate nach der Vorstandswahl von seinem Amt zurückgetreten. Express kann bestätigen, was der „Kölner Stadt-Anzeiger“ während des Heimspiels der Kölner gegen Bayer Leverkusen berichtete. Schon seit Wochen hielten sich hartnäckig die Gerüchte, der Vize sei mit einigen Entscheidungen des neuen Vorstands nicht einverstanden gewesen und habe intern dagegen gestimmt. Sieger habe sich schon länger mit Rücktrittsgedanken beschäftigt. Der Klub wollte die Nachricht zunächst nicht kommentieren. Nun wiederholt sich ein Szenario, das es bereits vor der letzten Mitgliederversammlung gegeben hatte: Die vakante Position im Präsidium wird bis zur nächsten Wahl durch einen Vertreter des Mitgliederrats besetzt. Nach dem Rücktritt von Werner Spinner hatte Stefan Müller-Römer, der Vorsitzende des Mitgliederrats, diesen Part übernommen und den Klub gemeinsam mit den damaligen Vize-Präsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach geführt. Damals hatte es deutliche atmosphärische Probleme und schließlich keine Vorstandstreffen mehr gegeben. Zwischen dem Mitgliederrats-Vertreter und Präsident Werner Wolf sowie Vize Eckhard Sauren sollte es deutlich harmonischer ablaufen. Der Mitgliederrat hatte Wolf, Sauren und Sieger als neues Präsidiumstrio vorgeschlagen.
FC-Talent Churlinov steht vor Wechsel zum VfB Stuttgart
Verliert der 1. FC Köln eines seiner größten Talente? Darko Churlinov steht offenbar kurz vor dem Absprung in die 2. Liga. Während der nordmazedonische Nationalspieler bei den Profis schon länger außen vor ist, stand er am Samstag auch zum wiederholten Mal nicht im Kader der U21 für das Regionalliga-Spiel bei Bergisch-Gladbach. Die Zeichen stehen daher klar auf Trennung! Der schnelle Angreifer steht dicht vor einem Wechsel zum VfB Stuttgart. Die Schwaben waren schon im Sommer interessiert, da kam der Wechsel aber nicht zustande. Nun hat der FC aber sein Einverständnis für den Wechsel gegeben – auch weil das Tischtuch zwischen Churlinov und dem Klub zerschnitten ist. Hintergrund: Das „Enfant terrible“ weigerte sich konsequent, den vorgegebenen Ausbildungsweg des Vereins mitzugehen. Der sah vor, dass Churlinov zunächst Spielpraxis in der U21 sammeln und sich darüber für die Profis empfehlen sollte. Darauf hatte der Youngster offenbar keine Lust und weigerte sich daraufhin auch, einen Profivertrag zu unterschreiben. Seit diesen Querelen, die schon unter Horst Heldts Vorgänger Armin Veh begannen, ist das Offensiv-Juwel am Geißbockheim außen vor. Jetzt wagt er wohl einen Neuanfang in Stuttgart.
Derbysieg gegen Leverkusen FC landet Befreiungsschlag
Der 1. FC Köln hat ausgerechnet im Derby den so dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet. Im 63. rheinischen Duell in der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen bezwang der FC den Rivalen mit 2:0 (0:0) und feierte den ersten Sieg seit fast zwei Monaten. Nach dem insgesamt dritten Saisonerfolg und dem ersten unter dem neuen Trainer Markus Gisdol hat der FC nun elf Punkte auf dem Konto und tankte im Kampf um den Klassenerhalt mächtig Selbstvertrauen. Der eingewechselte Jhon Cordoba (73.) sorgte mit seinem Treffer für die Führung - das Tor zählte nach Überprüfung durch den Videoassistenten. Verteidiger Sebastiaan Bornauw (84.) erhöhte wenig später per Kopf. Insgesamt war der Erfolg verdient, weil der Aufsteiger in einem schwachen Spiel die besseren Chancen hatte und nach einer Gelb-Roten Karte gegen Aleksandar Dragovic (62.) fast eine halbe Stunde in Überzahl spielte. Leverkusen, das zu allem Überfluss auch noch den eingewechselten Leon Bailey (77./Rot nach Tätlichkeit) verlor, enttäuschte dagegen und verpasste mit weiter 25 Zählern den Sprung in höhere Tabellenregionen.
Markus Gisdol darf zum ersten Mal als Trainer des 1. FC Kölns jubeln. Unter Mithilfe zweier Platzverweise für Leverkusen setzen sich die Geißböcke durch. Der 1. FC Köln hat ausgerechnet im Derby den so dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet. Im 63. rheinischen Duell in der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen bezwang der FC den Rivalen mit 2:0 (0:0) und feierte den ersten Sieg seit fast zwei Monaten. Nach dem insgesamt dritten Saisonerfolg und dem ersten unter dem neuen Trainer Markus Gisdol hat der FC nun elf Punkte auf dem Konto und tankte im Kampf um den Klassenerhalt mächtig Selbstvertrauen. Der eingewechselte Jhon Cordoba (73.) sorgte mit seinem Treffer für die Führung - das Tor zählte nach Überprüfung durch den Videoassistenten. Verteidiger Sebastiaan Bornauw (84.) erhöhte wenig später per Kopf.
Insgesamt war der Erfolg verdient, weil der Aufsteiger in einem schwachen Spiel die besseren Chancen hatte und nach einer Gelb-Roten Karte gegen Aleksandar Dragovic (62.) fast eine halbe Stunde in Überzahl spielte. Leverkusen, das zu allem Überfluss auch noch den eingewechselten Leon Bailey (77./Rot nach Tätlichkeit) verlor, enttäuschte dagegen und verpasste mit weiter 25 Zählern den Sprung in höhere Tabellenregionen. Gisdol ließ den erst 17-jährigen Jan Thielmann, Noah Katterbach (18 Jahre) und Ismail Jakobs (20 Jahre) von Beginn an ran, dafür saßen etablierte Kräfte wie Simon Terodde, Cordoba und Marco Höger auf der Bank. Und die "jungen Wilden" versteckten sich keineswegs: Jakobs (5.) hatte schon früh eine erste Chance, die Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky allerdings mühelos parierte. Auch dem Bundesliga-Debütanten Thielmann und Katterbach war kaum Nervosität anzumerken. Zunächst gelang es dem FC, die technisch überlegenen Leverkusener vom eigenen Tor fern zu halten - mit den von Gisdol ausgerufenen Tugenden.
Die Stimmen zum FC-Sieg „Wir können uns über den Derbysieg freuen, aber...“
Der 1. FC Köln ist Derby-Sieger! Markus Gisdol darf endlich den ersten Dreier als FC-Coach feiern. Die Stimmung nach dem 2:0-Erfolg im Rhein-Duell gegen Bayer Leverkusen war dementsprechend gelöst. Dominick Drexler: „Wir haben versucht an ein paar Rädchen unter der Woche zu drehen und versucht, sehr aggressiv zu verteidigen. Wir waren richtig gut in den Zweikämpfen und hatten diesmal auch Matchglück, dass der Gegner mal keinen Elfmeter und zwei Platzvwerweise kriegt. Trotzdem gibt es nach wie vor Luft nach oben, aber drei Punkte im Derby vor der englischen Woche sind ganz wichtig. Keiner steht gerne vor der Kurve wenn er ausgepfiffen wird, deshalb hat das heute sehr gut getan. Da können wir uns heute drüber freuen, aber jetzt geht es direkt weiter. Wir haben kein Punktepolster und ich hoffe, dass wir in den nächsten zwei Spielen auch wieder vor der Kurve stehen und feiern.
Rafael Czichos: „Wir wussten, dass wir den ein oder anderen Fan mit einem Derbysieg wieder auf unsere Seite ziehen können. Das ist uns heute zum Glück gelungen. Wir müssen gegen Frankfurt mit der gleichen Intensität ins Spiel gehen, dann kann das auch etwas werden. Und über die Youngster sagte er: „Ich sehe die Jungs jeden Tag im Training. Sie tun alles dafür, Bundesliga zu spielen. Mit den Drei haben wir eine sehr starke Bundesliga-Mannschaft geschlagen – so schlecht können die also nicht sein.“ Jonas Hector: „Jeder Spieler hat sich voll reingehauen, deshalb haben wir den Sieg und die drei Punkte geholt. So eine Leistung müssen wir jede Woche bringen, dann kann man den Gegner auch ins Straucheln bringen. Die Unbekümmertheit der jungen Spieler hat uns dabei heute gut getan. Die sind nicht so verkopft wie einige Erfahrene.“ Und Trainer Gisdol: „Die Spieler haben alle ihre Aufgaben top erfüllt. Der Jubel war mit Horst Heldt einstudiert, die Erleichterung ist risieg, der Jubel war groß.“
Rudi Völler: „Zwei Dinge darf man nicht machen: keine dummen Fouls und nicht provozieren lassen. Beides haben wir gemacht. Elf gegen elf geht das null null aus und alle sagen, es gab schon schönere Derbys. Die Kölner drücken auf die Tränendrüse wie Drexler beim Foul von Dragovic, wo er Gelb für bekommt. Das war eine Fehlentscheidung, das weiß Gräfe auch. Köln hat es für ihre Verhältnisse gut gemacht. Am Mittwoch geht es Gottseidank weiter gegen Mainz." Und Aleksandar Dragovic: „Das erste Foul war ganz klar keine Gelbe Karte. Ich habe nur den Ball gespielt. Das hat der Schiedsrichter später auch gesagt, er hat sich entschuldigt. Es ist scheisse für mich, dass er die nicht zurücknehmen konnte, aber kein Mensch macht absichtlich Fehler. Es lag aber heute nicht am Schiedsrichter, wir sind nie ins Spiel gekommen.“ Kai Havertzsagte noch: „Das war eigene Blödheit. Wenn wir zwei Rote Karten bekommen, kann das einfach nicht sein. Das war die einzige Möglichkeit, wie Köln uns schlagen kann.“
Sieger zurückgetreten! Politische FC-Überraschung nach Derbysieg
Der 1. FC Köln kommt einfach nicht zur Ruhe. Selbst ein Derbysieg reichte am Samstag nicht aus, um die politischen Spielchen im Hintergrund des Klubs außen vor zu lassen. Während der Partie gegen Bayer Leverkusen sickerte durch, dass Jürgen Sieger als Vizepräsident der Geissböcke nach nur drei Monaten zurückgetreten ist. Der Verein wollte sich nach dem 2:0-Sieg gegen Leverkusen zwar nicht äußern, doch der GBK kann eine Meldung des Kölner Stadtanzeiger bestätigen, dass Jürgen Sieger nicht mehr Vizepräsident des FC ist. Nicht einmal 100 Tage blieb Sieger im Amt, trat dem Vernehmen nach aufgrund von Differenzen mit seinen Vorstandskollegen und den weiteren Gremien zurück. Nach GBK-Informationen hätte Sieger ohnehin nur für eine Amtsperiode zur Verfügung stehen wollen. Nun war schon nach 97 Tagen wieder Schluss. Am Sonntag sollen die Gremien zusammenkommen, um die Entscheidung umzusetzen und einen neuen Mann neben Präsident Werner Wolf und dem verbliebenen Vizepräsident Eckhard Sauren zu ernennen. Zunächst wird ein Mitglied des Mitgliederrates aufrücken. Ob dies erneut Stefan Müller-Römer werden wird und ob dieser dauerhaft im Amt bleiben wird, könnte schon am Sonntag kommuniziert werden.
Derbysieger Köln lebt und bebt! War das die FC-Wende?
Aus der Kabine wummerte Querbeat, in den Gesichtern stand die Erleichterung: Dieses Derby haucht dem FC endlich wieder Leben im Abstiegskampf ein! Mit einer blutjungen Truppe rang der 1. FC Köln Bayer Leverkusen mit 2:0 nieder, gab die Rote Laterne ab. Stattdessen leuchtet die Hoffnung wieder in Müngersdorf. War das die Wende? Die ganzen Emotionen mussten raus: Als Jhon Cordoba den FC mit seinem 1:0 erlöst hatte, sprintete Sportboss Horst Heldt von der Bank einfach mal los – bis vor die Südkurve, um mit der Mannschaft zu feiern. „Ich habe mich umgedreht und gewundert, dass keiner mitgekommen ist. Die anderen waren noch skeptisch, ob der Treffer zählt. Mir war gar nicht bewusst, dass es so knapp war – sonst wäre ich auch nicht gelaufen“, erklärte Heldt seinen Jubel-Sprint später mit einem Grinsen. Wie so oft musste der FC vor dem Videobeweis zittern – doch endlich kam mal ein positives Signal aus dem Kölner Keller. Schiri Gräfe gab den Treffer von Cordoba nach Vorarbeit des überragenden Hector (73.). Köln lebt und bebt!
Überhaupt lief an diesem Nachmittag mal alles für den FC. Keine individuellen Patzer, eine geschlossene Mannschaftsleistung, ganz viel Kampf und die Platzverweise kassierte der Gegner. Coach Markus Gisdol nach seinem ersten Sieg als FC-Coach: „Es war Zeit für so eine Leistung. Zum ersten Mal hat man in jeder Minute die Dinge gesehen, die wir brauchen um uns da unten raus zu befreien.“ 116 gelaufene Kilometer und auch in den Zweikämpfen war der FC mit Leverkusen auf Augenhöhe – so verdiente sich der Aufsteiger den Überraschungssieg. Sportboss Heldt lobte: „Wir haben verdient gewonnen. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, hat gezeigt, dass sich die Mannschaft aus dieser Situation rausziehen will und alles versucht.“ Coach Gisdol hatte mit seiner Aufstellung viel Mut bewiesen. Gisdol: „Es war eine schwierige Entscheidung: Wen nominieren wir? Man hat gesehen, wie viel du mit Einsatz wettmachen kannst. Wenn ich sehe, wie Jan auch von den erfahrenen Spielern aufgenommen wurde, so muss das sein.“ Dieser Nachmittag hat gezeigt, wie der FC auftreten muss, um die Klasse zu halten. Endlich wieder neuer Mut für den Abstiegskampf!
Erleichterung nach Derbysieg „Wir haben uns in das Spiel reingefressen“
Der 1. FC Köln hat gegen Bayer 04 Leverkusen den erlösenden dritten Saisonsieg gefeiert und beim 2:0 (0:0)-Derbysieg den Schulterschluss mit den Fans geschafft. Dementsprechend erleichtert zeigten sich die Spieler nach der Partie, wohlwissend, dass in den letzten beiden Partien vor Weihnachten mindestens die gleiche Leistung nötig sein wird. Die Stimmen zum Spiel. Markus Gisdol: „Es fühlt sich gut an, mal einen Glückwunsch nach einem Spiel zu bekommen. Das war aber für uns auch mal Zeit für eine Leistung, wie wir sie heute gebracht haben. Heute hatte man den Eindruck, dass jeder bis in die letzte Zelle gespürt und gezeigt hat, was die Situation bei uns erfordert. Wir waren von der ersten Minute an komplett auf Sendung. Wir haben uns heute diesen Sieg Minute für Minute erarbeitet. Wir hatten auch endlich mal eine knappe Entscheidung positiv für uns. Unterm Strich ein Sieg – aber nicht mehr.“ Und Peter Bosz sagte: „Gratulation an Köln. Sie haben zurecht gewonnen. Wir müssen nicht auf den Schiedsrichter oder den Platz gucken, sondern nur auf uns selber. Und wir haben es sehr schlecht gemacht. Wir haben eine Mannschaft, die sehr gut Fußball spielen und Köln schlagen kann. Das haben wir heute aber nicht gesehen. Köln hat sehr aggressiv und mit Energie gespielt. Das haben sie sehr gut gemacht.“
Ein- und wieder ausgewechselt Derbyheld Risse erleidet Muskelfaserriss
Derbys sind seine Spezialität: Unvergessen das Tor des Jahres von Marcel Risse 2016 zum Sieg gegen Mönchengladbach. Und jetzt gegen Bayer Leverkusen leitete er als Joker mit einem Lupfer auf Jonas Hector die Führung ein und bereitete dann auch noch den Kopfballtreffer von Sebastiaan Bornauw vor. Endlich mal wieder ein Standard-Tor! Bitter nur, dass Risse dann verletzt raus musste: Kurz vor Schluss kam Louis Schaub für den Routinier ins Spiel – Verdacht auf Muskelfaserriss! Damit wäre das Fußballjahr für den Mittelfeldspieler vorzeitig beendet. Risse ging 32 Minuten nach seiner Einwechslung bedient vom Feld. Gisdol: „Dass er verärgert war, lag an seinem Oberschenkel – und nicht weil er sauer auf den Trainer war.“
Kommentar zum Rheinderby 1. FC Köln beweist, zu was er in der Lage ist
Der 1. FC Köln hat das Rheinderby gegen Bayer 04 Leverkusen 2:0 gewonnen. Geholfen hat jedoch auch der Gegner, der sich mit zwei Platzverweisen selbst ein Bein stellte. Aber mit einer mutigen Aufstellung hat der FC die Angst überwunden und sich selbst bewiesen, zu was er in der Lage ist. Wenn ein Tabellenletzter gegen einen Champions-League-Teilnehmer gewinnt, steckt mehr dahinter als ein mutiger Auftritt. Es muss auch ein Favorit dazukommen, der sich selbst ausreichend Beine stellt. Doch im Schatten einer indiskutablen Leverkusener Leistung hat der 1. FC Köln ein bemerkenswertes Spiel geliefert. Nach der Pleite gegen Mit-Aufsteiger Union Berlin und dem Sturz auf den letzten Platz hatte nun noch extrem wenig für die Kölner gesprochen...
Zwei Tore, drei Punkte - fast hätte der 1. FC Köln seinen perfekten Tag im Kampf gegen den Abstieg erwischt. Doch zur Halbzeit des Derbys gegen Bayern Leverkusen überraschte der "Kölner Stadt-Anzeiger" mit der Nachricht, Vize-Präsident Jürgen Sieger sei zurückgetreten, stelle sein Amt zeitnah zur Verfügung. Während der Klub diese Nachricht nicht bestätigen wollte, sagte Sieger der "Kölnischen Rundschau": "Ja, es stimmt. Ich fühle mich aber dem FC verbunden. Deshalb möchte ich noch nichts weiter dazu sagen." Eine Personalie, die überrascht und erneut ein bezeichnendes Licht auf das völlig vergiftete Binnenklima in diesem Traditionsverein wirft. Sieger ist noch keine 100 Tage im Amt, sein Vorstandskollege, Klubpräsident Werner Wolf, ließ noch vor nicht allzu langer Zeit verlauten, man trotze der sportlichen Krise, die Leidenschaft für den Job sei vorhanden, "bei meinen beiden Kollegen und mir gleichermaßen."
Da hatte er sich wohl geirrt, Sieger räumt nun seinen Stuhl. Ein schallende Ohrfeige bedeutet diese Entscheidung vor allen Dingen für den mächtigen Mitgliederrat um den Vorsitzenden Stefan Müller-Römer. Dieses Gremium hatte nach wochenlangem Casting das Dreigestirn aus Wolf, Sieger und Eckart Sauren, dem zweiten "Vize", gefunden und mit einer Menge Vorschusslorbeer nominiert. Die Mitglieder folgten dem Vorschlag und wählten im September das Trio mit einem deutlichen Votum von über 78 Prozent ins Amt. Siegers Beweggründe liegen im Dunkeln, spekuliert wird, dass der Jurist mit den zuletzt gefällten Entscheidungen für Trainer Markus Gisdol und Geschäftsführer Horst Heldt nicht einverstanden gewesen sein soll. Sein interimistischer Nachfolger im Amt wird laut Satzung vom Mitgliederrat entsandt. Dessen Vorsitzender Müller-Römer folgte bereits im März dem damaligen Präsident Werner Spinner im Amt. Ob er nun erneut das Mandat des Mitgliederrates erhält, ist nicht sicher. Es heißt, sein Vertreter Carsten Wettich habe eine starke Lobby im Gremium und bei den verbliebenen Vorstandsmitgliedern.
Analyse: Warum der Derbysieg für den 1. FC Köln so wichtig ist
Der 1. FC Köln hat nach sechs sieglosen Spielen mal wieder gewonnen. Der Gastgeber bezwang am Samstagnachmittag im Duell der Nachbarn Bayer 04 Leverkusen dank der Tore des eingewechselten Jhon Córdoba (73.) und Sebastiaan Bornauw (84.) verdient 2:0. Kölns neuer Trainer Markus Gisdol konnte aufatmen: Im vierten Spiel unter seiner Verantwortung gelang dem FC der erste Sieg. Die Kölner verließen so den letzten Tabellenplatz, den nun wieder der SC Paderborn einnimmt. Die von Gisdol gleich auf sechs Positionen veränderten Gastgeber verdienten sich den Erfolg durch eine leidenschaftliche Vorstellung. Sie zogen so einer ansonsten spielerisch besseren Mannschaft den Zahn. Und im Gegensatz zu Bayer 04 hatte der FC diesmal auch die Nerven im Griff und erwies sich vor dem Tor als effizient. Den Kölnern spielte in die Karten, dass sich Leverkusen selbst dezimierte.
Das war gut: Die Kölner zeigten endlich Aggressivität und Energie, liefen mehr als zuletzt (insgesamt 116,4 Kilometer) und waren auch in punkto Passgenauigkeit (77 Prozent) verbessert. In der Luft ist der FC stark: Bornauws Tor war bereits das siebte Saisontor der Kölner per Kopf – das ist Liga-Höchstwert. Und das war schlecht: Objektiv war es über weite Strecken kein gutes Derby; mit vielen Fehlpässen und kaum spielerischer Linie. Das lag aber vor allem an den Gästen, die ihr Potenzial nie zeigten und spielerisch auf ganzer Linie enttäuschten. Natürlich ging den Kölner lange Zeit die Torgefahr ab, erst nach den Platzverweisen gegen Bayer erzeugte der FC mehr Druck. Doch die späten Tore werden dem Aufsteiger an diesem Tag herzlich egal gewesen sein. Bitter: Marcel Risse musste mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss ausgewechselt werden. Die Wahl für den Mann des Spiels fällt auf Sebastiaan Bornauw – und das nicht nur wegen seines Tores. Man darf nicht vergessen: Der Belgier ist erst 20 Jahre alt, agierte aber abgeklärt, ließ nichts zu. Er gewann 81 Prozent seiner Zweikämpfe und war auch noch sehr passsicher (82 Prozent angekommene Pässe).
Das sagen wir zum Spiel: Markus Gisdol war durchaus in Risiko gegangen und hatte zu Beginn überraschend gleich drei Nachwuchskräfte in die Startelf beordert, die überhaupt ein junges Durchschnittsalter von 24 Jahren und 311 Tagen aufwies. Das hätte nach hinten losgehen können. Doch der erst 17-jährige Jan Thielmann, der ein Jahr ältere Noah Katterbach und Ismail Jakobs (20) rechtfertigen das Vertrauen. Thielmann schrieb sogar Bundesliga-Geschichte: Der im rechten offensiven Mittelfeld eingesetzte Kölner ist der erste Spieler des Jahrgangs 2002, der in der Bundesliga auflief. Auch die taktische Maßnahme, Jhon Córdoba erst Anfang der zweiten Halbzeit zu bringen, ging auf. Modeste hatte zuvor die Bayer-Verteidiger beschäftigt, Córdoba sorgte dann sofort für Wucht und Dynamik und traf erneut. Für den FC ist der Derby-Sieg aus zwei Gründen extrem wichtig: Zum einen verkürzte der Aufsteiger den Abstand auf Düsseldorf und Bremen auf den Plätzen 16 und 17. Zudem sendete der FC nach den vielen Rückschlägen mal wieder ein Lebenszeichen und bewies, dass er doch noch gewinnen kann. Gemessen an den Ansprüchen und der Qualität, die die Mannschaft von Bayer 04 hat, bot die Werkself einen beschämenden Auftritt. Pomadig, leidenschaftslos, ohne Esprit präsentierte sich der Favorit. Das Gast-Team kam erst 45 Minuten vor dem Anpfiff im Stadion an und muss sich fragen, ob es sich überhaupt richtig auf das Spiel vorbereitet hatte.
Markus Gisdol hat am Samstag den Einsatz der jungen Spieler auch damit erklärt, den bestehenden Kader verändern und „Strukturen aufbrechen“ zu wollen, die sich zum Negativen für den 1. FC Köln eingespielt haben. Nach dem Sieg des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen (2:0) erklärte der FC-Coach auch die Schlüssel zum Derbyerfolg. Peter Bosz haderte derweil und sprach deutlich aus, dass seine Mannschaft enttäuscht habe. Die Pressekonferenz von voller Länge im Video.
Als der erste Jubel langsam verebbte, merkten die euphorisierten Kölner Zuschauer, dass der Grund ihrer Freude in Frage stand: Das gerade erzielte Führungstor ihres 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen wurde videotechnisch überprüft, es war offenbar eine knappe Situation, und plötzlich kamen die Erinnerungen an all die Videobeweise, die in dieser Saison gegen Köln entschieden wurden, kollektiv hoch. Das skeptische Raunen wurde immer lauter. Eine gute Minute dauerte das Warten, dann zeigte Schiedsrichter Manuel Gräfe... zum Mittelkreis. Der FC führte im Derby 1:0. Die Szene in der 73. Minute stand für ein Spiel, das 2:0 (0:0) endete und in dem die Werkself für ihre unerklärliche Leistung bestraft wurde (Trainer Bosz: "Wir waren schlecht") und in dem der krasse Außenseiter - anders als im bisherigen Saisonverlauf - praktisch jede knappe Entscheidung für sich reklamieren konnte. Das fing an in der 41. Minute. Da gelang den fahrigen Gästen zum ersten Mal ein Pass in die Tiefe. Nationalspieler Kai Havertz drang in den Strafraum ein und stürzte, auf den ersten Blick ein Foulelfmeter. Doch Gräfe entschied auf Schwalbe.
Und in der Tat hatte Verteidiger Sebastiaan Bornauw bei seiner Grätsche den Gegner nicht getroffen - wenn auch nur, weil Havertz abhob, bevor er getroffen werden konnte. Wäre der Leverkusener einfach weitergelaufen, wäre der Kontakt unvermeidlich gewesen. Im Gegenzug erhielt Gästeverteidiger Dragovic die gelbe Karte, obwohl der Kölner Dominick Drexler ihn gefoult hatte - eine unscheinbare Szene, die 20 Minuten später eine spielentscheidende Note bekam. Denn nach einem Foul an Cordoba, das wirklich eines war, wurde Dragovic mit Gelb-Rot bedacht. In Unterzahl wurden die Gäste noch konfuser, und die Kölner immer mutiger. Trainer Markus Gisdol, der viele erfahrene Spieler auf die Bank gesetzt und dafür zwei Teenager (Noah Katterbach, 18, sowie Jan Thielmann, 17) und den 20-Jährigen Ismail Jakobs aufgeboten hatte, wechselte Marcel Risse ein. Der in dieser Saison selten aufgebotene Flügelspieler kippte die Waage endgültig in eine Richtung: mit einem genialischen Lupfer hinter die Bayer-Abwehr, den Jonas Hector zum ebenfalls eingewechselten Torschützen Jhon Cordoba weiterleitete. Der Leverkusener Bailey leistet sich die nächste Tätlichkeit Vier Minuten später lieferte Leon Bailey das i-Tüpfelchen auf den verdorbenen Nachmittag der Leverkusener. Gerade erst von einer mehrwöchigen Sperre wegen einer Tätlichkeit zurückgekehrt, leistete sich der Jamaikaner nach einer Provokation des Kölners Kingsley Ehizibue einen Schlag ins Gesicht des Kölners (77.).
Mitspieler Havertz umschrieb es noch freundlich, als er zu der Szene sagte: "Das war sicher nicht seine klügste Aktion." Kapitän Lars Bender wurde deutlicher: "Mit zehn wird's schwer, mit neun unmöglich. Da sind Jungs auf dem Platz, die sich 70 Minuten auskotzen und dann in der Folge zu neunt dagegenhalten müssen. Es ist nicht seine erste rote Karte, und ich erwarte da eine Entschuldigung." Sportchef Rudi Völler, der nach dem Abpfiff minutenlang mit Referee Gräfe über die Dragovic-Szene debattiert hatte, und sonst nie um klare Statements verlegen ist, sagte über Bailey: "Bei ihm fehlen mir die Worte." Dann fiel ihm aber doch noch ein: "Das war genau das, was wir vorher gesagt hatten: nicht provozieren lassen." Kurz nach dem Platzverweis lieferte Risse die Vorlage für das i-Tüpfelchen eines traumhaften Kölner Nachmittags: eine seiner berüchtigten Freistoß-Fackeln, die in diesem Fall den Kopf von Bornauw fand, der zum 2:0 abschloss (84.). Drei Minuten später verließ Risse nach nur 31 Minuten Spielzeit den Rasen, eine Oberschenkelverletzung sorgte dafür, dass er es mit verärgertem Gesichtsausdruck tat. Später wurde diskutiert, ob Leverkusen den Kölnern diesen Sieg nicht zu leichtgemacht hatte und sich zu wenig gewehrt hatte. "Wir haben auch bei elf gegen elf keinen guten Fußball gespielt", sagte Peter Bosz. "Das hatte auch mit Köln zu tun, aber vor allem mit uns." Havertz brachte es mit weniger Worten auf den Punkt: "Wir waren dumm."
Der 1. FC Köln meldet sich zurück "So eine Leistung müssen wir jede Woche bringen"
Der 1. FC Köln hat im Kampf um den Klassenerhalt ein Ausrufezeichen gesetzt. "Jeder Spieler hat sich voll reingehauen", sagte Kapitän Jonas Hector nach dem 2:0 im rheinischen Derby gegen Leverkusen. "So eine Leistung müssen wir jede Woche bringen." Und tatsächlich präsentierten sich die "Geißböcke", die letztmals am 8. Spieltag im Oktober gegen Paderborn gewonnen hatten, verändert: aggressiv im Spiel gegen den Ball, hinten kompakt, vorne aufmerksam und fokussiert auf das Erarbeiten und Kreieren von Chancen. Joker Jhon Cordoba, mal wieder als Fußballarbeiter auffällig, und Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw, der einer der besten Spieler auf dem Platz war, erzielten die Tore. Dass den Kölnern in der Bildsprache eine schwere Last von den Schultern fiel, zeigte sich vor allem durch die Szene, in der Manager Horst Heldt die Schultern von Trainer Markus Gisdol im Wortsinn belastete: Nach dem vorentscheidenden 2:0 sprang Heldt Gisdol auf den Rücken und ließ sich Huckepack tragen. "Wir haben selten mit so einer Intensität gespielt", erklärte Abwehrchef Rafael Czichos.
Er lobte explizit die Leistungen der drei Talente Jan Thielmann, Ismail Jakobs und Noah Katterbach, die alle hatten von Anpfiff an gespielt hatten. "Ich sehe sie jeden Tag im Training, sie hauen sich rein und tun alles dafür, Bundesliga zu spielen." Aus der Kabine drang nach dem Schluss dann kölsche Musik, die FC-Profis hatten sich einige erleichterte Momente des Jubels fraglos verdient. In der Tabelle zogen sie an Mitaufsteiger Paderborn vorbei, der Rückstand auf den weiteren Rheinrivalen Düsseldorf auf Relegationsplatz 16 beträgt nach dem 0:3 der Fortuna im Abendspiel gegen Leipzig nur noch einen Punkt. Drei Zähler vor den Domstädtern steht Bremen auf Rang 15. Die Nichtabstiegsplätze haben die Kölner also wieder voll im Blick, zwei Spiele stehen in der Hinrunde und vor Weihnachten jetzt noch auf dem Programm, in Frankfurt und gegen den SV Werder. "So eine Leistung müssen wir jede Woche bringen", sagte Kapitän Jonas Hector nach dem 2:0 im rheinischen Derby gegen Leverkusen. Sogar zwei derartige Leistungen sind in der kommenden Woche gefragt – vielleicht steht der FC dann sogar in der Winterpause nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.
Der 1. FC Köln hat im Rheinderby 2:0 gegen Bayer 04 Leverkusen gewonnen. FC-Trainer Markus Gisdol überraschte mit einem jungen, mutigen Kader. Und das zahlte sich aus: Das Risiko bracht dem FC einen unerwarteten Sieg. Mit zwei Nachwuchsspielern aus der U21-Mannschaft sowie einem Bundesliga-Debütanten aus der A-Jugendmannschaft zu beginnen und erfahrene Profis auf der Bank zu lassen, entsprach einem gewissen Risiko. Dass es mutig gewesen sei, mochte der dafür verantwortliche Markus Gisdol nicht gelten lassen. Vielmehr habe er Strukturen aufbrechen wollen. Spieler-Strukturen, die in bestimmten Bereichen ganz offensichtlich verkrustet waren. Ob dem Trainer das nachhaltig gelungen ist und es weiterhin Erfolge gibt, werden die nächsten Spiele zeigen.
FC-Boss Heldt über Derby-Sieg, Thielmann-Debüt und Churlinov-Abgang
Voller Einsatz für den FC auf dem Platz – und auf der Bank! Kölns neuer Sportchef Horst Heldt zeigte beim 2:0-Überraschungssieg gegen Bayer Leverkusen an der Seitenlinie genauso viel Leidenschaft wie die Mannschaft. Nach Jhon Cordobas Treffer zum 1:0 legte Heldt einen Sprint über den halben Platz hin und jubelte mit der Mannschaft vor der Südkurve – so sieht Erleichterung aus! Nach dem Spiel sprach Horst Heldt über den Sieg gegen Leverkusen: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, hat gezeigt, dass sich die Mannschaft aus dieser Situation rausziehen will und alles versucht. Wir sind auch wieder wahnsinnig von den Fans unterstützt worden. Leverkusen hat die bessere Mannschaft, ist zu vielem in der Lage – aber wir haben dagegenhalten. So muss es sein.“
Zu seinem Jubel-Lauf zur Südkurve nach dem 1:0 sagte er: „Das war in dem Moment überhaupt nicht anstrengend. Ich habe mich umgedreht und gewundert, dass keiner mitgekommen ist. Die anderen waren noch skeptisch, ob der Treffer zählt. Mir war gar nicht bewusst, dass es so knapp war – sonst wäre ich auch nicht gelaufen. Diese Emotionen mussten einfach raus. Wir sind in einer Situation, in der wir Emotionen ausleben müssten. Das ist wichtig.“ Und zum Bundesliga-Debüt von Jan Thielmann: „Jan hat erst bei der Besprechung erfahren, dass er spielt. Wir haben überlegt, wann wir es ihm sagen, und waren der Meinung: Je später, desto besser. Er sollte auch sein Handy ausmachen, maximal noch seine Eltern informieren. Er war eigentlich null nervös und hat das sehr, sehr gut gemacht. Wie alle, ich will heute keinen hervorheben. Wir haben uns mit allem gewehrt.“ Und zu einem möglichen Wechsel von Darko Churlinov zum VfB Stuttgart bemerkte er: „Ich habe das auch gelesen. Aber davon weiß ich nichts. Darko hat Vertrag bei uns. Von Stuttgart hat sich bei mir noch keiner gemeldet. Der FC hat Darko im August ein neues Vertragsangebot unterbreitet. Es ist sein gutes Recht zu überlegen, da gibt es keine Neuigkeiten. Es gibt auch keine Anweisung, ihn nicht spielen zu lassen. Davon sind wir weit entfernt.“