Ex-FC-Keeper „Die Schnapper“ Wessels coacht jetzt Keeper digital
Zu seiner Zeit beim FC galt Stefan Wessels als besonnener, ruhiger und analytischer Charakter. Das kommt dem früheren Schlussmann (2003-2007 in Köln) nach der aktiven Laufbahn nun zugute. Denn Wessels, Torwarttrainer der deutschen U19-Nationalmannschaft, will sein Wissen rund ums Torwartspiel an die neuen Keeper-Generationen weitergeben und hat dafür eine Video-Software entwickelt. „Die Schnapper“ - so der Titel. Neulich war Wessels auch zu Besuch am Geißbockheim und traf dort auf Junioren-Juwel Krahl. Herr Wessels, wie kamen Sie auf das Projekt? Wessels: "Ich bin aufgrund meiner Erfahrung als Ex-Profi und jetziger Torwarttrainer für den DFB und den VfL Osnabrück schon öfter angesprochen worden, ob ich nicht eine Torwartschule o.ä. gründen möchte. Aus Zeitgründen ist mir dies aber nicht möglich gewesen. So ist mir im letzten Jahr auf der Fahrt in den Skiurlaub die Idee gekommen, mit einer individuellen Torwart-Videoanalyse Torhüter auf ihrem Weg unterstützen zu können."
Wie profitiert der Torwart konkret davon? Wessels: "Jeder Torwart kann seine persönliche Szene an uns senden. Wir schauen uns die Szene dann im Detail an und analysieren sie nach den Kriterien des Ausbildungsleifadens Torwartspiel des DFB, den ich mitentwickeln durfte. Der Torwart erhält dann von uns eine Präsentation, in der wir detailliert die Punkte darstellen, die der Torwart gut gemacht hat bzw. wo er noch Entwicklungspotenzial hat. Zudem erhält er eine Empfehlung, worauf er in nächster Zeit achten sollte. Wir warten jetzt die Entwicklung ab. Ich glaube, dass die Videoanalyse für viele junge aber auch erwachsene Torhüter ein tolles zusätzliches Werkzeug ist, um besser zu werden." Wie sehen Sie Timo Horn bzw. Julian Krahl? Wessels "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass du als Torwart auch stark abhängig von einer funktionierenden Abwehr bist und dann zum Teil kritisch gesehen wirst. Daher ist es aktuell für Timo nicht immer einfach. Julian Krahl befindet sich im erweiterten Kreis meiner Torhüter der U20-Nationalmannschaft. In dieser Funktion habe ich ihn vor zwei Wochen in Köln beim Training besucht und mich gefreut, wie gut er in der Profimannschaft integriert ist. Julian hat großes Potenzial. Ich bin mir sicher, dass er noch einen tollen Weg vor sich hat."
Jan Thielmann debütierte mit 17 Jahren in der Bundesliga, Noah Katterbach (18 ) und Ismail Jakobs (20) spielen derzeit regelmäßig. Die Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln freut diese Entwicklung, denn die Durchlässigkeit war in den Jahren zuvor nur selten gegeben. Und der Klub punktet im Werben um große Talente weniger mit der Infrastruktur, sondern viel mehr mit Know-how. Die Nachwuchsfußballer des FC, das kann man mit Fug und Recht behaupten, sorgen derzeit für Aufsehen. Zum Beispiel Florian Wirtz. Der 16-Jährige brachte am vergangenen Wochenende das Kunststück fertig, fünf Sekunden nach dem Anpfiff des B-Junioren-Bundesligaspiels gegen den Wuppertaler SV aus über 50 Metern zu treffen. Der Mittelfeldspieler bekam den Ball beim Anstoß zugespielt und schoss direkt über den vor dem Tor stehenden Keeper hinweg. Der FC twitterte am Montag das Video mit dem Treffer und empfahl der ARD-„Sportschau“ den Schützen für die Wahl zum „Tor des Jahres“.
Keine Punktevorgabe Gisdol fordert höchste Professionalität
Mit vier Punkten aus vier Spielen ist Markus Gisdol als Trainer des 1. FC Köln gestartet. Die beiden Auswärtsspiele in Leipzig und Berlin gingen verloren. Dagegen ist der neue FC-Coach daheim noch ungeschlagen. Nun geht es am Mittwoch wieder in die Fremde. Die Englische Woche verlangt den Geissböcken noch einmal viel ab. Sie soll die Wende für den Effzeh einleiten. Eine starke zweite Halbzeit gegen Augsburg, ein starkes Spiel über 90 Minuten gegen Bayer Leverkusen: Diese drei Halbzeiten geben Anlass zur Hoffnung, dass der FC auch in den letzten beiden Hinrunden-Spielen bei Eintracht Frankfurt und gegen den SV Werder Bremen bestehen kann. Mit den Duellen gegen den Tabellen-12. und Tabellen-15. hat Köln Gegner vor der Brust, die ihre eigenen Probleme mit sich herumtragen. Da soll das eigene Selbstbewusstsein nach dem 2:0-Derbysieg vom Samstag helfen.
Nun müssen Skhiri und Co. noch eine Englische Woche Höchstleistungen bringen, um möglichst viele Punkte zu sammeln. Dann stehen zumindest zehn freie Tage an. „Es geht jetzt darum, noch einmal mehr Profi zu sein als ohnehin schon“, forderte Gisdol Professionalität ein. „Gut nacharbeiten nach dem Training, sich mehr behandeln zu lassen, genügend und gut zu schlafen, gutes Essen, all das fordern wir jetzt für die Englische Woche noch intensiver ein.“ Frankfurt gilt als körperlich robuste Mannschaft, bestreitet am Mittwochabend gegen den FC aber schon sein 30. (!) Pflichtspiel der Saison. Die Belastungen aus Europa-League-Qualifikation und Gruppenphase forderten zuletzt ihren Tribut, in der Liga hat die Mannschaft von Adi Hütter seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen. Doch der FC weiß aus eigener Erfahrung, dass die SGE kein leichter Gegner werden wird. Deswegen forderte Gisdol am Montag auch schon, genau die gleichen Qualitäten wie im Derby in das nächste Spiel einzubringen. Nicht nur defensiv, sondern auch offensiv.
Man müsse erneut alles investieren, um gegen den Ball alle Räume zu schließen und die Abstände beizubehalten. Dazu bräuchte es offensiv großes Engagement. „Torchancen bekommst du durch intensive Läufe, durch Läufe, die nicht im Fernsehen gezeigt werden, die aber Lücken reißen für die Mitspieler. Diese Basics will ich am Mittwoch auch wieder sehen“, sagte Gisdol, der für die letzten beiden Hinrundenpartien aber keine Zielsetzung vorgeben will. „Ich halte nichts von Punktevorgaben. Das ist nur unnötiger Ballast.“ Doch Gisdol weiß, dass die zarte Hoffnung aus dem Leverkusen-Spiel am Leben bleiben muss. Und dies wäre mit einem Punktgewinn bei der Eintracht gegeben. Auch deswegen wird es schon am Dienstag nach dem Abschlusstraining mit dem Zug nach Frankfurt gehen. Obwohl das Spiel erst am Mittwochabend um 20.30 Uhr angepfiffen wird, reisen die Kölner einen Tag vorher nach Hessen. Voller Fokus auf Frankfurt.
Der 1. FC Köln vertraut in der Krise den jungen Wilden. Wie sehr doch ein einziger Sieg die Stimmungslage verändern kann. Als am Sonntagmorgen der 1. FC Köln über seine Social-Media-Kanäle seine leidgeprüfte Anhängerschaft begrüßte, füllten sich die Kommentarspalten alsbald. Aber nicht mehr Spott und Häme, sondern Freude und Erleichterung breiteten sich aus. Als sei dem Effzeh das Christkind erschienen. „Alle gut geschlafen? Ich habe Bombe geschlafen“, schrieb „fabrice0401“ via Instagram. Und „Klappstuhltill“ ließ sogleich wissen, dass er sich nochmal vier Punkten vor Weihnachten wünsche. Wenn nicht jetzt, wann sind dann solche Wünsche erlaubt? Schließlich postete der Klub selbst Bilder von Trainer Markus Gisdol, der voller Energie die Fäuste ballte. Der emotionale Ausbruch bei einem mit viel Skepsis empfangenen Fußballlehrer war nach dem 2:0-Derbysieg gegen Bayer Leverkusen nur allzu verständlich: Als Gisdol gemeinsam mit Horst Heldt als neues Führungsduo präsentiert wurde, war ihnen die Freude anzusehen, gleichzeitig die Skepsis in der Domstadt mit Händen zu greifen.
Zuvor hatten die Kölner die bescheidenste Laufleistung der Liga aufgewiesen. „Nachholbedarf“ in Sachen Einsatzbereitschaft hatte Gisdol nach der Pleite an der Alten Försterei angemahnt. Der Mann mag beim rheinischen Publikum noch viele Siege einfahren müssen, ehe er sich Respekt verschafft, aber intern wird sein pragmatischer Ansatz sehr wohl gelobt. Junge Kräfte wie Thielmann, Katterbach oder Jakobs hätten zudem den Vorteil, betonte Kapitän Jonas Hector, „dass sie nicht so verkopft sind wie einige andere“. Jakobs sagte: „Dass wir zu Null gewonnen haben ist wichtig für die Viererkette und ein Erfolgserlebnis. Die drei Punkte geben uns Selbstbewusstsein und das brauchen wir in den nächsten zwei Spielen.“ Denn nach einem Sieg ist beim 1. FC Köln noch nicht wieder alles gut, wie „muth1052“ anmerkte, der in „heiterer Gelassenheit abwarten“ empfahl. Denn: „Nach dem Sieg in Freiburg waren wir gefühlt und gehypt auch schon fast Deutscher Meister.“
Poldi-Entdecker nicht mehr Coach Neues Duo soll FC-Frauen vor Abstieg retten
Tainer-Wechsel beim Frauen-Team des 1. FC Köln. Ab dem 1. Januar übernimmt Sascha Glass (47) für FC-Urgestein Willi Breuer, der dem Klub aber dennoch erhalten bleibt. Glass soll den Bundesligisten vor dem Abstieg bewahren und hat einen ligaunabhängigen Vertrag bis Juni 2022 unterschrieben. Breuer, einst Entdecker und Förderer von Weltmeister Lukas Podolski, wollte seinen Trainer-Posten zum Saisonende ohnehin räumen. Nun hat er sich mit den FC-Verantwortlichen verständigt, dies bereits ein halbes Jahr früher als geplant zu tun. Breuer erklärt die Entscheidung: „Ich bin jetzt 65 Jahre alt und denke, dass dies ein guter Zeitpunkt ist, den Weg für einen jüngeren Kollegen frei zu machen. Wir können für die wichtige Rückrunde mit Sascha noch einmal einen neuen Impuls für den Klassenerhalt setzen. Das wäre für den Frauenfußball beim FC, dem ich mit ganzem Herzen verbunden bin, ein großer Erfolg und extrem positiver Schritt.“
Neu-Coach Glass war zuletzt Trainer von Kölns Liga-Konkurrent SC Sand. Dort hatte er seinen Vertrag erst vor wenigen Tagen aufgelöst. Der gebürtige Berliner besitzt die A-Trainer-Lizenz und bringt seine Co-Trainerin Mirella Junker (29) mit zum FC. Glass sagt: „Es fällt mir nicht leicht, meine Mannschaft beim SC Sand während einer laufenden Saison abzugeben, hatte mich dazu aber unabhängig vom Angebot des 1. FC Köln entschieden. Die neue Aufgabe reizt mich sehr. Ich hatte hervorragende Gespräche mit den Verantwortlichen des 1. FC Köln, die mich von dem hohen Stellenwert der Frauenmannschaft beim FC überzeugt haben. Wir möchten gemeinsam den Klassenerhalt schaffen und langfristig etwas aufbauen.“ Breuer verspricht: „Wo und wann immer ich gebraucht werde, werde ich meinen Teil dazu gerne beitragen.“ Zweimal hatte er mit den FC-Frauen den Aufstieg in die Bundesliga geschafft, zuletzt in der vergangenen Saison. Aktuell stehen die Kölnerinnen mit sieben Punkten aus zwölf Spielen auf Rang zehn. Dank des besseren Torverhältnisses im Vergleich zum MSV Duisburg überwintern sie auf einem Nicht-Abstiegsplatz.
Nach dem Scheitern des Vorstands Die Köln-Macht liegt jetzt beim Mitgliederrat!
Das Vorstands-Beben rund um den Blitz-Rücktritt von Vize-Boss Jürgen Sieger stellt die Kraftverhältnisse im Klub mal wieder auf den Kopf. Jetzt hat der Mitgliederrat die Macht beim FC. Die einst von Ex-Sportboss Armin Veh zurecht als „Vollamateure“ bezeichneten Räte stellen plötzlich für mindestens 10 Monate den größten Block im wichtigsten Entscheidungs-Gremium des Klubs, weil sie durch den Vorstands-Zerfall einen Platz im Gemeinsamen Ausschuss gewonnen haben. Mit Carsten Wettich, Stefan Müller-Römer und Ho-Yeon Kim sitzen nun drei eigentlich in den Mitgliederrat gewählte Funktionäre in dem Top-Gremium, mit Werner Wolf und Eckhard Sauren dagegen nur noch zwei Mitglieder des ursprünglichen Vorstands. Dazu Aufsichtsrats-Boss Jörn Stobbe und Beirats-Chef Lionel Souque. Der Haken: Finanzboss Alex Wehrle und Sportboss Horst Heldt brauchen bei allen wichtigen Transfers, Personalien und Wirtschafts-Entscheidungen die Zustimmung des Ausschusses.
„Es hat alles seinen Lauf genommen, wie die Satzung es vorschreibt“, sagt Sportboss Horst Heldt und hofft: „Die Zusammenarbeit wird sicher weiter gut sein.“ Was soll er auch sagen... Heldt wird wissen, dass es in Zukunft mit einem quasi entmachteten Vorstand noch schwerer wird, zu entscheiden und zu handeln. Dazu kommt: Im Herbst dürfen die Mitglieder einen neuen Vize in den Vorstand wählen – aussuchen und vorschlagen darf den wieder der Mitgliederrat! Das Macht-Chaos ist der Gipfel einer schlimmen 100-Tage-Bilanz des Präsidiums, das bislang viel versprach, aber nicht wirklich viel umsetzte. Bei den groß angekündigten Plänen, Lukas Podolski einzubinden ist man bislang genauso wenig voran gekommen, wie bei der Aussöhnung mit Toni Schumacher, den der Vorstand ebenfalls einbauen wollte. Man scheiterte auf ganzer Linie mit dem Versuch den Vertrag mit Armin Veh zu verlängern und musste mit Beierlorzer den ersten Trainer entlassen. Und spätestens seit dem Sieger-Rücktritt ist klar: Die nächsten 100 Tage werden aufgrund der neuen Macht-Struktur nicht leichter!
Trainerwechsel bei FC-Frauen schon zum Jahreswechsel
Dass die Frauen des 1. FC Köln spätestens zur neuen Saison einen neuen Trainer bekommen hätten, war schon länger klar. Nun haben die Geissböcke den Trainerwechsel bereits zum Jahreswechsel vollzogen. Wie der Klub bekannt gab, übergibt Willi Breuer sein Amt zum 1. Januar an Sascha Glass, der vom SC Sand zum Effzeh wechselt. Dass Willi Breuer nicht über die aktuelle Saison hinaus Trainer der FC-Frauen bleiben würde, war schon länger bekannt. Im Hintergrund hatte man bei den Geissböcken an einer Lösung zur neuen Saison gearbeitet und sich mit Sascha Glass vom SC Sand geeinigt. Dieser hatte daraufhin – ohne sein neues Ziel zu nennen – bei seinem Klub seinen Abschied zum Sommer 2020 verkündet. Vor zwei Tagen löste er seinen Vertrag dann schon zum Jahresende auf. Nun ist klar, warum.
"Glatze" Glass übernimmt zum 1. Januar 2020 den Trainerposten der FC-Frauen in der Frauen-Bundesliga. Der 47-Jährige bringt seine Co-Trainerin Mirella Junker mit, beide unterschrieben einen bis zum 30. Juni 2022 laufenden Vertrag – Liga-unabhängig. Der gebürtige Berliner Glass besitzt die A-Trainer-Lizenz und war zuletzt zweieinhalb Jahre in Sand tätig gewesen, zuvor beim 1. FFC Frankfurt und beim VfL Wolfsburg als Frauen-Trainer der U23 und der U17. Co-Trainerin Junker kennt Glass nicht nur aus Sand, sondern auch schon aus Wolfsburger Zeiten. Breuer künftige Rolle noch nicht bekannt Glass übernimmt die Nachfolge von Willi Breuer, der sich mit der sportlichen Führung des 1. FC Köln verständigt hatte, seinen Posten ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant zu übergeben.
Derweil wird Glass einen engen Kampf um den Klassenerhalt ab Januar anführen. Die Geissböcke liegen aktuell auf Rang zehn der Frauen-Bundesliga und damit nur einen Platz vor den beiden Abstiegsrängen der zwölf Mannschaften umfassenden Liga. Mit sieben Zählern und einem Torverhältnis von minus 18 ringen die Kölnerinnen mit dem MSV Duisburg (ebenfalls sieben Punkte, ein Torverhältnis von minus 19) eng um das rettende Ufer. Am 9. Februar 2020 treffen beide Mannschaften in einer verlegten Paarung vom 12. Spieltag direkt aufeinander. Es könnte eine Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt werden.
Kommentar: Nur der Sport zählt Die Politik muss jetzt Pause haben
Dass nach nicht einmal 100 Tagen Amtszeit der neue Vorstand des 1. FC Köln schon wieder Geschichte ist, ist eine schallende Ohrfeige für den Mitgliederrat. Das Gremium wollte eigentlich ein harmonisches, funktionierendes und ruhig im Hintergrund arbeitendes Team auf die Beine stellen. Stattdessen überlagerte durch den Rücktritt von Jürgen Sieger als Vizepräsident die Vereinspolitik wieder den Sport – zumindest kurzfristig. Nach dem Derbysieg darf es aber nur noch um den sportlichen Erfolg gehen. Alle Verantwortlichen müssen sich dem endlich unterordnen. Als der 1. FC Köln das letzte Mal ein Bundesliga-Spiel gewann – am 20. Oktober 2019 gegen den SC Paderborn -, da war die Hoffnung groß, dass nun endlich Ruhe einkehren würde in den Klub. Doch der damalige Sportchef Armin Veh sorgte höchstselbst tags drauf mit seinem Interview bei Sky über seinen Abschied für große Aufregung. Schon war keine Rede mehr von dem sportlich so wichtigen Erfolg über Paderborn. Es wurde nur noch über Veh geredet, über dessen Zukunft, über die Entscheidungen auf sportlicher Ebene, die nun auch vom Vorstand begleitet werden müssten. Drei Wochen und vier Niederlagen später war Veh Geschichte – und mit ihm Trainer Beierlorzer.
Am Samstag nun schien man das Gefühl zu haben, der FC könnte sich endlich wieder berappeln. Eine beachtliche Leistung gegen Bayer Leverkusen führte nicht nur zum Derbysieg, sondern auch zum ersten Erfolg unter der neuen sportlichen Führung Horst Heldt und Markus Gisdol. Das Duo hatte zuletzt jeden, von den Mitarbeitern am Geißbockheim über die Spieler und die Fans bis hin zu den Medien, beschworen, zusammenzuhalten und gemeinsam für Ruhe beim FC zu sorgen. Doch sie hatten wohl nicht mit dem nächsten vereinspolitischen Beben gerechnet. Denn noch während die Spieler am Samstag auf dem Rasen um den Sieg kämpften, sickerte durch, dass Jürgen Sieger als Vizepräsident zurückgetreten war. Wie der 1. FC Köln am Sonntag den Posten neu besetzte, verlief überraschend geräuschlos – und mit einer durchaus interessanten Entscheidung. Nicht etwa Stefan Müller-Römer, sondern Carsten Wettich wurde interimsweise in den Vorstand bestellt, um Sieger bis nächsten Herbst zu vertreten. Die Sieger-Nachfolge wurde damit anders entschieden als die Nachfolge von Werner Spinner im März, als Müller-Römer nachgerückt war.
Dies hatte sich schon am Samstagabend abgezeichnet, als Wettich als Favorit für die vakante Position gehandelt wurde. Wohl auch deswegen, weil Müller-Römer in seinen fünf Monaten als Spinner-Vertreter im Vorstand eben nicht für die nötige Ruhe im Klub gesorgt hatte. Im Gegenteil ist den restlichen Mitgliederräten klar, dass der Rechtsanwalt am Geißbockheim die Mitarbeiter des FC spaltet. Ein dabei entscheidender Faktor: Geschäftsführer Alexander Wehrle gilt als scharfer Müller-Römer-Kritiker. Was dem Vernehmen nach allerdings auf Gegenseitigkeit beruhen soll. Die Nominierung Wettichs ist somit auch ein Zeichen, dass man in den kommenden Monaten den Konflikt zwischen dem kaufmännischen FC-Boss und dem Chef des Mitgliederrates nicht auf der Führungsebene sehen will. Vielmehr soll und muss nun den Sport im Mittelpunkt und im Interesse aller FC-Verantwortlichen stehen. Der Sieg über Leverkusen darf nicht von neuerlichen politischen Grabenkämpfen überschattet und in den Hintergrund gerückt werden. Die sportliche Leitung genauso wie die Mannschaft müssen spüren, dass der Verein nichts anderes im Sinn hat, als in der Bundesliga die Klasse zu halten. Machtspiele, persönliche Animositäten oder Ambitionen haben da keinen Platz. Denn wohin diese den FC in der Regel führen, kann man trotz des 2:0-Sieges über Leverkusen noch immer an der aktuellen Tabelle ablesen.
Das ist dann wohl das endgültige Ende zwischen dem Hamburger SV und Kyriakos Papadopoulos. Wie die Bild-Zeitung berichtet, ist der Grieche von seinem Klub vorzeitig freigestellt worden.
Der 1. FC Köln ist am Dienstag mit einem erweiterten Kader nach Frankfurt aufgebrochen. Die Geissböcke stiegen mit 21 Spielern in den Bus zum Bahnhof, von wo aus per ICE in die Finanzmetropole ging. Mit dabei: Youngster Jan Thielmann, die Rückkehrer Florian Kainz und Kingsley Schindler sowie drei Torhüter. Markus Gisdol muss neben dem im Aufbau befindlichen Christian Clemens auf die verletzten Lasse Sobiech und Marcel Risse sowie auf den Gelb-gesperrten Kingsley Ehizibue verzichten. Für Risse und Ehizibue rückten im Vergleich zum Derby gegen Leverkusen die beiden zuletzt nicht berücksichtigen Kainz und Schindler nach. Nicht mit dabei waren einmal mehr Matthias Bader, Niklas Hauptmann und Vincent Koziello sowie der zur U21 verbannte Darko Churlinov. Über eine neuerliche Nominierung mit Potential für einen weiteren Startelf-Einsatz konnte sich Jan Thielmann freuen. Der 17-Jährige stieg ebenso in den Bus wie seine Nachwuchskollegen Noah Katterbach und Ismail Jakobs. Ebenso dabei: Neben Timo Horn stiegen auch die Nachwuchs-Torhüter Brady Scott und Julian Krahl in den Bus nach Frankfurt.
Nach Gerüchten um FC-Rückkehr Kobe-Trainer Fink kämpft um Podolski
Trainer Thorsten Fink möchte Lukas Podolski unbedingt in Japan halten. „Lukas ist ein geiler Kicker, der den Unterschied machen kann, und ein absoluter Leader. Ich weiß, was ich an ihm habe, deswegen kämpfe ich um ihn“, sagte Fink der „Sport Bild“. Podolskis Vertrag bei Vissel Kobe läuft am 31. Januar aus. Der Club blockierte bisher jegliche Anfragen zu möglichen Verhandlungen mit dem 130-maligen Nationalspieler. Es wird aber mit einem Weggang des Kölners gerechnet – für den 34-Jährigen wäre dann nach zweieinhalb Jahren in der J-League Schluss. „Bei Lukas habe ich noch einen Funken Resthoffnung, dass er sich vielleicht doch noch ein weiteres Jahr bei uns vorstellen kann“, sagte der frühere Profi Fink. Podolski äußerte sich bisher nicht über seine Zukunft. Viele Fans wünschen sich eine Rückkehr zu seinem Herzensclub 1. FC Köln. Die Verantwortlichen beim FC vermieden bislang eine klare Aussage zu einer möglichen Podolski-Zukunft im Klub. Die Ligasaison in Japan endete vor anderthalb Wochen. Podolski schoss im letzten Spiel gegen Jubilo Iwata (4:1) drei Tore. Kobe spielt aber noch im Pokal-Halbfinale am 21. Dezember, das Endspiel findet am Neujahrstag statt.
FC-Kader für Frankfurt Bahn lässt Modeste & Co. warten
Eine Auswärtsreise mit Hindernissen. Eigentlich wollte der FC am Dienstagnachmittag, 16.20 Uhr vom Hauptbahnhof per ICE zum Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (Mittwoch, 20.30 Uhr) starten. Doch die Bahn ließ Trainer Markus Gisdol und seine Jungs warten! Als der FC-Tross bereits am Gleis stand, wurde die Fahrt immer weiter nach hinten verschoben – erst 25 Minuten, dann 45 und schließlich sogar rund eine Stunde. Der Grund: eine Störung im Betriebsablauf. Letztlich warteten die Spieler länger am Gleis, als sie im Zug saßen. Die FC-Profis mussten lange warten. Ein kleiner Scherz sorgte dennoch für heitere Stimmung. Über die Lautsprecher wurde verkündet: „Herr Timo Horn bitte zur Information. Sie werden dort erwartet.“ Da hat sich einer der Kollegen wohl einen Streich erlaubt... Im Kölner Kader gibt es im Vergleich zum 2:0-Derby-Sieg gegen Bayer Leverkusen zwei Änderungen: Kingsley Schindler und Florian Kainz sind zurück.
So könnte der 1. FC Köln spielen: Horn – Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach – Skhiri, Hector – Thielmann, Drexler, Jakobs
Auswärtsspiel in Frankfurt: Die Müdigkeit der Vielspieler ausnutzen
Schlag auf Schlag geht es kurz vor den Feiertagen für die Bundesliga-Teams: In der Woche vor Weihnachten steht ein weiterer Spieltag an, der den 1. FC Köln nach dem Heimsieg gegen Leverkusen nach Frankfurt führt. Die dortige SGE verlor am Sonntagabend mit 0:1 gegen den FC Schalke, mittlerweile ist das Team von Adi Hütter in der Bundesliga seit fünf Spielen sieglos. Der FC hingegen kommt nach dem lange ersehnten Heimsieg mit einer etwas breiteren Brust als noch zuvor. Tabellarisch gesehen empfängt der Tabellenzwölfte den Tabellensiebzehnten – nicht nur deswegen ist nicht unbedingt von einem fußballerischen Spektakel auszugehen. Die Frankfurter werden in dieser Saison am Mittwoch das 30. Pflichtspiel bestreiten – fast eine ganze Saison haben die Adler bereits in den Knochen.
Großartige Trainingsreize wird Gisdol zwischen Samstag und Mittwoch dabei nicht setzen können, die Regeneration stand offenbar ganz deutlich im Vordergrund. Die körperliche Komponente könnte am Ende eines für die Eintracht extrem anstrengenden Jahres tatsächlich den Unterschied ausmachen. Mit weiteren Punktgewinnen aus den kommenden beiden Partien in Frankfurt und zuhause gegen Bremen könnte der 1. FC Köln noch ein halbwegs versöhnliches Ende dieser unruhigen Hinrunde schaffen. Im Idealfall müsste schon in Hessen etwas Zählbares mitgenommen werden – der Zeitpunkt, gegen die Eintracht zu spielen, könnte dabei schlechter sein.
Umstrittene Kooperation 1. FC Köln stoppt sein China-Engagement
China träumt vom großen Fußball im eigenen Land samt großer Erfolge. Deswegen hat das Riesenreich in der Vergangenheit Verträge mit vielen westlichen Staaten geschlossen. Auch mit Deutschland gibt es eine Kooperation, der 1. FC Köln sollte eine wichtige Rolle übernehmen. Der Bundesligist sollte eine Jugend-Akademie in Shenjang leiten und dafür 1,8 Millionen Euro erhalten. Doch daraus wird nichts. Wir erklären, warum. Im November 2016 schlossen Vertreter der deutschen und der chinesischen Regierung ein Abkommen. Für zunächst fünf Jahre vereinbarten beide Länder eine „weitreichende Zusammenarbeit im Fußball“. Der Deutsche Fußball-Bund erklärte, es solle durch „umfangreiche Maßnahmen die Entwicklung des chinesischen Fußballs unterstützt werden – etwa in der Ausbildung von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern sowie durch einen Wissensaustausch“. Anlässlich eines Besuchs der Kanzlerin in Peking hatten Chinas Staatspräsident Xi Jinping und Angela Merkel viel über Fußball geredet. Zum Gegenbesuch schickte Chinas Staatschef die mächtigste Frau im Lande, die stellvertretende Ministerpräsidentin Liu Yandong.
Wenn der 1. FC Köln am Mittwochabend um 20.30 Uhr bei Eintracht Frankfurt antritt, dann wollen die Geissböcke mit einem guten Auftritt und etwas Zählbarem den Sieg gegen Bayer Leverkusen veredeln. Drei Punkten könnten den Effzeh gar von den Abstiegsrängen hieven. Trainer Markus Gisdol wird wohl auf die zuletzt bewährten Kräfte setzen. Fällt der Stammtorhüter eines Bundesligisten aus, ist dies in der Regel eine Schwächung für das jeweilige Team. Bei der Eintracht fällt am Mittwoch neben Kevin Trapp sogar noch Frederik Rönnow und damit auch die Nummer zwei aus. Im Tor wird allerdings kein unerfahrener Nachwuchskeeper stehen, sondern Felix Wiedwald, der nicht nur in dieser Saison schon in der Europa League im Tor gestanden hat, sondern drei Spielzeiten in Frankfurt und Bremen als Nummer eins in der Bundesliga.
Der Effzeh muss sich also in dieser Hinsicht nicht einbilden, einen echten Vorteil gegenüber den Frankfurtern zu haben. Ebenso kann es zwar helfen zu wissen, dass der Gegner im bereits 30. Pflichtspiel der Saison etwas müde sein könnte. Doch keinesfalls darf der FC glauben, dadurch auch nur einen Schritt weniger machen zu können als gegen Bayer Leverkusen. Insofern spielen die Personalien beim Gegner, die Ausfalllisten, die Einsätze, die letzten Ergebnisse beider Mannschaften keine Rolle. Auch nicht, dass die Geissböcke ihre letzten vier Bundesliga-Auswärtsspiele in der Commerzbank Arena verloren haben. Benno Schmitz dürfte auf der rechten Abwehrseite den gesperrten Ehizibue ersetzen. Darüber hinaus hat Gisdol keinen Grund an seiner Startelf etwas zu verändern – wenn man die Sturmspitze ausnimmt. Anthony Modeste zeigte sich gegen Leverkusen zwar verbessert, Jhon Cordoba dürfte sich aber den Startelfplatz mit seinem Tor und seinem Einsatz verdient haben. Das würde bedeuten, dass Jan Thielmann zu seinem zweiten Startelfeinsatz in Folge kommen könnte.
So könnte der FC auflaufen: Horn – Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach – Skhiri, Hector – Thielmann, Drexler, Jakobs – Cordoba
„Konzentration auf Kern-Themen“ FC legt Wehrles China-Pläne vorerst auf Eis
Es war ein heiß diskutiertes Thema auf jeder Mitgliederversammlung und ein Steckenpferd von Finanzchef Alexander Wehrle: Der Schritt nach China und der Aufbau einer Jugendakademie im Reich der Mitte. Doch jetzt zog der Klub fürs Erste die Notbremse. Nach der groß angekündigten, aber gescheiterten Kooperation mit dem FC Liaoning war der zweite Plan, mit einem Know-How-Transfer in eine Jugendakademie Geld im Fußball-Entwicklungsland zu verdienen. Ende Oktober stellte Wehrle in verschiedenen Sitzungen dem Vorstand die Pläne vor. Doch nun gab es das Stopp-Signal! „Vorstand und Geschäftsführung haben beschlossen, die Pläne auf Eis zu legen“, sagt FC-Präsident Werner Wolf dem EXPRESS. „Wir konzentrieren uns auf die Kern-Themen.“ Und die heißen: Sport und Klassenerhalt. Die China-Pläne, so heißt es, hätten zu viele Fallstricke beinhaltet, man habe nicht die personellen Ressourcen, um etwaige Krisen oder Probleme angemessen behandeln zu können. Stattdessen will man sich dem Kerngeschäft eines Profi-Klubs widmen: Nachdem man mit Geschäftsführer Horst Held und Trainer Markus Gisdol die Profi-Abteilung neu aufgestellt hat, konzentriert sich der nach dem Aus von Jürgen Sieger durch Carsten Wettich komplettierte Vorstand nun auf andere Themen – allen voran die politische Diskussion um den Ausbau des Geißbockheims.
Stefan Ruthenbeck - Kölns Jugend-Fachmann im Hintergrund
Stefan Ruthenbeck ist seit 2017 U19-Trainer beim 1. FC Köln. Von Dezember 2017 bis Mai 2018 coachte er die Profimannschaft. Im Juli 2018 kehrte er dann in seinen Job als A-Jugendtrainer zurück. Eine ungewöhnliche Karriere: 17 Jahre lang arbeitete Stefan Ruthenbeck bei einem Chemie-Unternehmen in Königswinter. Im Sommer 2012 wechselte er zum damaligen Zweitligisten VfR Aalen, um dort die Leitung des neu geschaffenen Nachwuchszentrums zu übernehmen. Den grundsätzlichen Strategiewandel in seiner Karriere hat Ruthenbeck bis heute nicht bereut. Sein Weg im Fußball funktionierte - dabei entwickelte er sich in den Folgejahren zu einem ausgewiesenen Experten in Sachen Nachwuchs-Ausbildung.
In Aalen blieb er bis 2015, eher er Cheftrainer bei der SpVgg Greuther Fürth wurde. Im Juli 2017 wechselte er in die Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln. Ruthenbeck, in Köln-Ostheim aufgewachsen, war zurück in der Heimat und übernahm die U19 seines Heimatvereins. Einspringen musste er allerdings, als im Winter 2017 die Bundesligamannschaft nicht mehr funktionierte und in der Folge Peter Stöger entlassen wurde. Bis Mai 2018 betreute Ruthenbeck die Profis, danach kehrte er absprachegemäß zur U19 zurück. Dort brachte er nun Spieler wie Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann heraus, die am vergangenen Samstag allesamt in der Startformation der FC-Bundesligamannschaft standen.
Stöger dementiert FC-Angebot als Trainer oder Sportchef
Wäre Peter Stöger vor einem Monat beinahe zum 1. FC Köln zurückgekehrt? Zuletzt hatte sich im Umfeld des Geißbockheim das Gerücht gehalten, die Kölner Verantwortlichen hätten sich bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer Sport und einem neuen Trainer jeweils auch an den Österreicher und Rekordtrainer des FC gewandt. Dieser dementierte nun. Angeblich soll der FC Stöger kontaktiert haben, um mit ihm über die Position des Sportchefs und erneut des Trainers zu sprechen. Dies dementierte der 53-Jährige im kicker. „Nein, das stimmt nicht“, sagte Stöger, der inzwischen bei Austria Wien als Sportvorstand seinen finanziell angeschlagenen Heimatverein versucht wieder aufzurichten. Stöger gab jedoch zu, dass ihm die Arbeit als Trainer und auch Köln sowie der FC fehlen würden. „Ja, ich habe dort eine sehr schöne Zeit gehabt und ich denke immer wieder gern daran. Ich habe durchweg positive Erinnerungen an Köln“, sagte Stöger, der den FC als seine interessanteste Trainerstation bezeichnete.
Aktuell sieht man Stöger kaum in Köln. Der Österreicher ist in Wien stark eingebunden. Als Siebter liegt sein Klub nur im Mittelfeld der Bundesliga. Doch die Sorgen struktureller Art inklusive finanzieller Probleme aufgrund eines neuen Stadions sind groß, weshalb der 53-Jährige bei der Austria nicht nur vor viel Arbeit, sondern auch bereits in der Kritik steht. Den FC verfolgt er so nur aus der Ferne. Er glaube an den Klassenerhalt, auch weil die aktuelle Situation deutlich besser als jene 2017, als Stöger nach 14 Spieltagen mit nur drei Punkten entlassen worden war. „Das ist noch zum Hinkriegen“, erklärte er und ergänzte: „Der Trainer braucht die Unterstützung und das Umfeld. Dass Markus Gisdol es grundsätzlich kann, hat er ja schon bei anderen Vereinen bewiesen.“ Beim FC tauchte sein Name im August und September wieder auf in Folge der Fan-Schmähungen rund um seine Lebensgefährtin Ulrike Kriegler und den Ex-Manager Schmadte. Bekanntlich war Stöger daraufhin aus dem Verein ausgetreten, dem Vernehmen nach auch, weil der Verein sich diesen Gerüchten nicht vehementer entgegen gestellt hatte.
1. FC Köln droht Abgang von sechs Stars Schnäppchen-Klauseln bei Abstieg
Der 1. FC Köln schlittert in der Bundesliga dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegen. Sollten die Rheinländer den bitteren Gang in die zweite Liga antreten müssen, könnte der Klub sechs Stars zum Schnäppchenpreis verlieren. Jonas Hector, Timo Horn, Anthony Modeste, Jorge Meré, Vinzent Koziello und Ellyes Skhiri besitzen allesamt Verträge mit einer Ausstiegsklausel, die im Falle eines Abstiegs greift. Das berichtet die "Sport Bild". Damit nicht genug: Die Ablösesummen sind überschaubar. Nationalspieler Hector, der sein Arbeitspapier im Frühjahr 2018 bis 2023 verlängert hatte, darf für zehn Millionen Euro gehen. Für Torwart Horn würde Köln nur acht Millionen Euro kassieren. Modeste, der erst vor einem Jahr ablösefrei aus China zurückkehrte, kostet im Abstiegsfall fünf Millionen Euro.
Zwölf Millionen Euro wären immerhin bei einem Transfer von Verteidiger Meré fällig. Der spanische Junioren-Nationalspieler hatte seinen Kontrakt im Jahr 2015 um fünf Jahre verlängert. In der Bundesliga liegt seine festgeschriebene Ablösesumme bei 30 Millionen Euro. Skhiri, der erst im Sommer zum Effzeh wechselte, könnte für knapp zehn Millionen Euro gehen. Die Ausstiegsklausel von Koziello nennt das Sportblatt indes nicht. Für den Fall, dass die Stars trotz eines Abstiegs in der Domstadt bleiben, hat sich aber auch der Verein im Vorfeld abgesichert. So verringern sich die Gehälter einiger Spieler drastisch. Hector würde in der 2. Bundesliga nur zwei statt vier Millionen jährlich verdienen, Modestes Gehalt verringert sich gar von 3,5 auf 1,5 Millionen Euro.
Zehn Fakten vor Frankfurt Die Statistiken machen den FC-Fans alles andere als Mut
Es geht doch, der 1. FC Köln kann noch gewinnen! Das hat der Derby-Sieg gegen Bayer Leverkusen gezeigt. Gegen Eintracht Frankfurt (hier lesen Sie mehr zum Kader des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt) möchte Trainer Markus Gisdol möglichst direkt nachlegen, um zum Ende des Jahres weitere Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Zehn Fakten zum FC-Spiel gegen Frankfurt:
1. Eintracht Frankfurt gewann in der Saison 2017/18 beide Duelle gegen den 1. FC Köln (1-0 A, 4-2 H) und könnte erstmals seit 1990 und zum 2. Mal überhaupt 3 Bundesliga-Siege in Folge gegen den FC feiern.
2. Eintracht Frankfurt gewann seine 4 jüngsten BL-Heimspiele gegen den 1. FC Köln allesamt. Unter den aktuellen Bundesligisten gelang das der SGE sonst nur gegen Fortuna Düsseldorf.
3. In der Bundesliga gewann der 1. FC Köln nur beim VfB Stuttgart (14-mal) häufiger als bei Eintracht Frankfurt (12-mal). Und nirgendwo anders erzielte der FC in Bundesliga-Auswärtsspielen so viele Tore wie bei der SGE (63).
4. In den letzten 11 Bundesliga-Duellen zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln gab es stets einen Sieger. Letztmals wurden im August 2009 beim 0-0 in der Domstadt die Punkte geteilt. Die SGE gewann 3 der letzten 4 Aufeinandertreffen.
5. Eintracht Frankfurt stellt mit nur 3 Toren den schwächsten Angriff der letzten 5 Spieltage und blieb in 3 dieser 5 Partien ohne eigenen Treffer. Davor hatten die Hessen in 11 Bundesliga-Spielen in Folge getroffen und dabei 22 Tore erzielt.
6. Eintracht Frankfurt gewann 5 der letzten 6 Bundesliga-Duelle gegen Zweitliga-Aufsteiger. In diesem Zeitraum ließ die SGE nur gegen den 1. FC Nürnberg (1-1 A, Oktober 2018 ) Punkte liegen.
7. Eintracht Frankfurt verlor nur 1 seiner 8 Heimspiele 2019/20 (4 Siege, 3 Remis): Am 12. Spieltag gab es ein 0-2 gegen den VfL Wolfsburg. In 6 dieser 8 Spiele erzielte die SGE mindestens 2 eigene Tore.
8. Der 1. FC Köln feierte gegen Leverkusen im 4. Spiel unter Markus Gisdol den 1. Sieg und fuhr den ersten Dreier seit dem 3-0-Heimsieg gegen Paderborn am 8. Spieltag ein – dazwischen gab es in 6 Partien nur 1 Zähler auf der Habenseite.
9. Der 1. FC Köln holte nur 1 Punkt aus den letzten 6 Bundesliga-Gastspielen und verlor die letzten 4 allesamt. Der FC wahrte in der Fremde noch keine Weiße Weste und erzielte nur beim 2-1-Sieg in Freiburg (3. Spieltag) mehr als ein eigenes Tor.
10. Kölns Trainer Markus Gisdol konnte mit der TSG Hoffenheim und dem Hamburger SV keines seiner jüngsten 4 Aufeinandertreffen mit Frankfurt gewinnen (1 Remis, 3 Niederlagen). Zuvor blieb er 3-mal ungeschlagen (2 S, 1 U).
Ex-FC-Keeper Markus Pröll Sein Rat: Timo Horn kann ein neuer Impuls helfen
Sechs Jahre stand er als Eigengewächs im FC-Kasten, sieben Jahre war er Keeper bei Gegner Eintracht Frankfurt: In der Brust von Markus Pröll schlagen am Mittwoch (20.30 Uhr) zwei Herzen. „Ich bin glücklicher Kölner, aber aufgrund meiner Karriere eher Adler als Geißbock“, sagt Pröll. Er berät heute Torhüter und hat eine Hülle zum Aufhängen von Fußball-Trikots entwickelt. Vor dem Duell seiner Ex-Klubs schreibt Pröll über die Situation vor der Partie. "Wenn man sich in Frankfurt von der Atmosphäre her einen tollen Heimspiel-Abschluss wünschen kann, dann ist es das Duell mit dem 1. FC Köln. Die Eintracht-Fans waren in diesem Jahr wieder ein Faktor, dass sich die SGE 2019 so fantastisch geschlagen hat. Ein Wermutstropfen: Die Eintracht schleppt sich nach den vielen Pflichtspielen auf der letzten Rille in den Winter. Aber auch wenn die Kräfte schwinden: Die Eintracht wird im letzten Heimspiel des Jahres sicher noch einmal ein Feuerwerk abbrennen.
Und zu Timo Horns Entwickung? Seine Entwicklung ist in den vergangenen Jahren sicher nicht so gelaufen, wie er sich das selbst vorgestellt hat. Ich habe ihm auch mehr zugetraut. Ich hoffe, er kann sich jetzt stabilisieren und sollte sich vielleicht im Sommer die Frage stellen, wo er noch mal einen neuen Impuls herbekommt. Vielleicht könnte ihm ein neues Umfeld gut tun. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie dich eine Konkurrenz-Situation zu besseren Leistungen beflügeln kann. Diesen Ansporn hast du als unangefochtene Nummer eins einfach nicht so. Aber erst mal muss er dem FC helfen, die Klasse zu halten. Das wird schwer genug. Aber wenn man alle Kräfte mobilisiert, traue ich das meinen Kölnern durchaus zu."
Der 1. FC Köln will in Frankfurt auf dem Erfolgszug bleiben
Hat der 1. FC Köln durch den Sieg gegen Leverkusen etwa den Erfolgszug bestiegen? Falls ja, will er gegen Eintracht Frankfurt am Mittwochabend auf jeden Fall an Bord bleiben. Der 1. FC Köln will am 16. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt dort weitermachen, wo er am 15. Spieltag aufgehört hat: mit einem Sieg. Nach dem recht überraschenden Dreier gegen Bayer Leverkusen soll nun auch gegen die Frankfurter ein Erfolg her, damit ein großer Schritt aus der Abstiegszone heraus gemacht werden kann. Anders als die Kölner, die darauf hoffen, mit dem Spiel gegen Bayer eine Serie gestartet zu haben - eine niederlagenfreie - hofft der Geißbockgegner darauf, eine Serie beenden zu können: eine ohne Sieg. Denn nach fünf Bundesligaspielen ohne einen Dreier sieht es für die Hessen als Tabellenzwölfter nicht rosig aus.
Allerdings müssen die Frankfurter beim Versuch, die sieglose Serie beeenden zu können, auf Torwart Frederik Rönnow verzichten, der sich ebenso wie Lucas Torró in der Partie bei Schalke 04 verletzt hat. Beide fallen lange aus. Für den Dänen Rönnow wird Felix Wiedwald zwischen den Pfosten stehen. Personell sieht es für den FC erträglich aus: zwar ist Kingsley Ehizibue nach der fünften Gelben Karte gesperrt, Marcel Risse fällt nach seiner Verletzung im Spiel gegen Leverkusen aus, doch annsonsten stehen Trainer Markus Gisdol alle, die zuletzt dabei waren, zur Verfügung. Den positiven Schwung nach dem Erfolgserlebnis gegen Bayer will der Coach mit ins Frankfurtspiel nehmen. Die Tatsache, dass der Gegner seit fünf Spielen sieglos ist, macht Gisdol allerdings keineswegs sorglos: "Es ist eine Mannschaft, die sehr gut umschalten kann und die mit Abstand die meisten Flanken schlägt in der Liga" warnt er vor bösen Überraschungen.
Eintracht: Bloß nicht den nächsten Konkurrenten aufbauen
Eintracht Frankfurt will gegen den 1. FC Köln endlich zurück in die Erfolgsspur finden. Der "Effzeh" kommt allerdings mit Rückenwind. Und dann wären da noch die Frankfurter Verletzungssorgen. Im letzten Heimspiel des Kalenderjahres 2019 trifft Eintracht Frankfurt zu Hause auf den Aufsteiger aus Köln (20.30 Uhr). Der FC steckt tief drin im Tabellenkeller, hat am Wochenende gegen Leverkusen aber Selbstvertrauen getankt. Für die Eintracht geht es darum, den Abwärtstrend zu stoppen. Zu sagen, bei der Eintracht würde es momentan nicht laufen, wäre ein mittelgroße Untertreibung. Cheftrainer Adi Hütter befindet sich mit den Hessen in seiner ersten veritablen Krise. Verlieren die Hessen auch noch gegen Köln, stecken die Frankfurter mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Ein Sieg gegen das Team von Trainer Markus Gisdol ist dadurch Plicht, es soll nicht schon wieder ein direkter Konkurrent aufgebaut werden.
Beim FC sah die Gemengelage lange Zeit ähnlich aus. Am Rhein folgte ein Nackenschlag auf den nächsten. Gerade das letzte Wochenende könnte aus Kölner Sicht aber die erhoffte Trendwende gebracht haben. Gegen den rheinischen Rivalen aus Leverkusen gelang der sehnlichst erwartete Sieg. Aus Sicht der Eintracht eventuell zum genau falschen Zeitpunkt. Die Personallage bei der Eintracht hat sich nach dem Spiel auf Schalke nicht wirklich verbessert. Lucas Torro fällt längerfristig aus, auch Frederik Rönnow hat sich am Sonntag verletzt und wird mehrere Wochen fehlen. Damit steht gegen Köln in Felix Wiedwald der etatmäßig dritte Keeper im Tor. David Abraham fehlt zudem weiter aufgrund seiner Sperre. Es gibt aber auch ein paar positive Nachrichten. Mijat Gacinovic wird nach dem üblen Tritt von Schalke-Keeper Alexander Nübel und seiner Rippenprellung gegen die Kölner wohl dennoch zur Verfügung stehen. Wieder dabei ist auch Mittelfeld-Renner Dominik Kohr, der seine Sperre abgesessen hat.
1. FC Köln beendet China-Engagement Müller-Römer: "Totaler Überwachungsstaat"
Der 1. FC Köln hat seine geplante Kooperation mit dem chinesischen Fußball gestoppt. "Wir haben beschlossen, dieses Projekt in der derzeitigen sportlichen Situation nicht zu machen. Das hat mit dem Bündeln von Ressourcen und dem Setzen von Prioritäten zu tun", sagte Werner Wolf, Präsident des vom Abstieg bedrohten Clubs, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Stefan Müller-Römer, Vorsitzender des FC-Mitgliederrates, kommentierte den Verzicht der Kölner mit deutlichen Worten: "Ich verstehe, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht vollständig an der Wirtschaftskraft Chinas vorbeikommt und also insoweit ein Austausch stattfindet. Aber im Sport brauchen wir China nicht. Vielmehr will China bei uns Wissen absaugen, wie es das in der Wirtschaft seit über seit 20 Jahren tun kann, weil unsere Wirtschaftsführer in Teilen völlig naiv sind."
Das geplante Engagement der Kölner sollte Bestandteil eines zwischen der deutschen und chinesischen Regierung im November 2016 beschlossenen und bis 2021 gültigen Abkommens sein, das in erster Linie auf einem Transfer von Wissen beruhen sollte. So sollten chinesische Talente nach Vorbild der erfolgreichen Kölner Nachwuchsakademie ausgebildet werden und der Bundesligist dabei die sportliche Leitung übernehmen. Nach Meinung von Müller-Römer werden in China "Menschenrechte in massiver Form missachtet". Dort werde "ein totaler Überwachungsstaat aufgebaut, wie ihn sich George Orwell nicht schlimmer hätte ausdenken können", sagte der Jurist dem Stadtanzeiger. "Deswegen bin ich der Meinung, dass ein Verein wie der 1. FC Köln dort nicht aktiv sein sollte." Mit ähnlichen Vorwürfen hatte vor wenigen Tagen Mesut Özil für Aufsehen gesorgt. Nach der kritischen Äußerung des ehemaligen deutschen Nationalspielers in Diensten des englischen Clubs FC Arsenal zur Unterdrückung der Uiguren hatte das chinesische Staatsfernsehen am Sonntag die Übertragung des Topspiels zwischen Arsenal und Manchester City aus dem Programm gestrichen.
„Ausschließlich private Meinung“ China-Pläne: FC distanziert sich von Müller-Römer
Es knistert wieder zwischen den FC-Gremien... In dieser Woche wurde bekannt, dass der 1. FC Köln von seinen China-Plänen Abstand nimmt. Eigentlich wollte der Klub in Fernost eine Jugendakademie aufbauen. Präsident Werner Wolf hatte am Dienstag erklärt: „Vorstand und Geschäftsführung haben beschlossen, dieses Projekt in der sportlichen Situation nicht zu machen. Wir konzentrieren uns auf die Kern-Themen.“ Auch Mitgliederrats-Chef Stefan Müller-Römer hatte sich zu der Thematik geäußert. In China werden „Menschenrechte in massiver Form missachtet“. Dort werde „ein totaler Überwachungsstaat aufgebaut, wie ihn sich George Orwell nicht schlimmer hätte ausdenken können. Deswegen bin ich der Meinung, dass ein Verein wie der 1. FC Köln dort nicht aktiv sein sollte“, so der Jurist zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. Werner Wolf widerspricht Stefan Müller-Römer
Bei Präsident Wolf sind diese Aussagen offenbar nicht gut angekommen, das Klub-Oberhaupt ließ sich am Mittwochabend, vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt, in einer FC-Mitteilung wie folgt zitieren: „Die unabgestimmten Äußerungen von Stefan Müller-Römer geben ausschließlich seine private Meinung wieder und entsprechen nicht der offiziellen Haltung des 1. FC Köln. Köln ist Partnerstadt von Peking. Der FC steht zu seinen demokratischen Werten ebenso wie zum internationalen Dialog.“ Darüber hinaus erklärte Wolf, dass es – von den geplatzten Akademie-Plänen abgesehen – durchaus China-Kooperationen geben könnte: „Wir haben beschlossen, das Projekt einer Fußballakademie in Shenyang in der derzeitigen sportlichen Situation nicht zu machen. Das hat mit dem Bündeln von Ressourcen und dem Setzen von Prioritäten zu tun, denn wir hätten bei dem Projekt auch Personal einsetzen müssen. Andere mögliche Formen der Zusammenarbeit, beispielsweise Sponsoring mit chinesischen Unternehmen, bleiben davon unberührt.“