Wechsel im Winter? Milos Jojic steht am Scheideweg seiner Karriere
Dass Fußball-Profis aus Europas Spitzenligen nicht gerade am Hungertuch nagen, ist bekannt. Doch wie muss man sich als Kicker fühlen, wenn man seit Monaten zum Zuschauen verdammt ist? Milos Jojic, gerade mal 27 Jahre, kennt dieses Gefühl jetzt. Der Ex-FC-Profi, der in 72 Bundesligaspielen für Dortmund und Köln beachtliche zwölf Tore erzielte (dazu zehn Vorlagen) und im Sommer 2018 zum türkischen Topklub Basaksehir mit großen Ambitionen gewechselt war, steht am Bosporus schon lange auf dem Abstellgleis. 223 absurde Minuten auf dem Platz in knapp eineinhalb Jahren - eine grausame Statistik. Wie konnte es dazu kommen? Denn verletzt war und ist der Techniker nicht. „Das wollte ich auch wissen. Ich bin professionell, ich mache alles was an mir liegt. Trotzdem habe ich keine Chance bekommen“, sagt der Serbe.
Die erwähnten nackten Zahlen und der daraus folgerichtig gesunkene Marktwert sprechen für sich. Doch Jojic erklärt, dass er den Wechsel in die Türkei nach wie vor nicht bereue: „Das war kein Fehler. Ich habe die andere Liga gespürt, und habe viel andere Sachen gelernt. Wie ich gesagt habe, ich bin 100% bereit und professionell. Was im Winter kommen wird, kann ich jetzt nicht sagen. Mein Beraterteam macht alles, um mir eine gute Lösung zu finden.“ Klar ist: Nach so einer langen Zeit wäre es Jojic, der in seiner Kölner Episode trotz des Abstiegs nach dem Europa League-Abenteuer zu den beliebteren Spielern im Kader zählte, zu wünschen, überhaupt wieder auf dem Platz zu stehen. Denn sportlich schlimmer als aktuell beim Tabellenzweiten der Süper Lig kann es für ihn kaum mehr kommen. Er sagt: „Ich träume nur wieder auf dem Platz zu sehen und Fußball zu spielen. Ich bin hungrig.“ Den FC übrigens hat Jojic nicht vergessen. „Ich verfolge jedes FC-Spiel. Der 1.FC Köln war und wird immer ein toller Verein sein.“
Zwei Testspiele in Benidorm Mehrere Talente mit an Bord?
Der 1. FC Köln testet im Trainingslager in Benidorm (vom 4. bis 11. Januar) zweimal gegen belgische Mannschaften. Die Gegner sind der amtierende Meister KRC Genk sowie der amtierende Pokalsieger KV Mechelen. Darüber hinaus beraten die FC-Verantwortlichen nun, mit welchem Kader die Geissböcke nach Spanien reisen sollen. Es sollen mehrere Talente aus dem Nachwuchs die Chance bekommen sich zu zeigen. Am Freitag twitterte der KV Mechelen, was man beim FC bislang noch nicht bekannt gegeben hat: dass der belgische Pokalsieger am 7. Januar Testspiel-Gegner der Geissböcke sein wird. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass der FC am 10. Januar gegen den von Hannes Wolf trainierten KRC Genk antreten wird. Damit stehen die beiden Gegner der zwei geplanten Testspiele fest, die der FC in seiner Zeit vom 4. bis 11. Januar an der Costa Blanca absolvieren wird.
Darüber hinaus soll in den kommenden Tagen entschieden werden, welche Talente aus dem Kölner Nachwuchs mit nach Benidorm reisen werden. Neben Ismail Jakobs und Noah Katterbach soll in jedem Fall auch Jan Thielmann die Reise nach Spanien antreten, muss dafür aber von seinen schulischen Pflichten befreit werden. Der 17-Jährige macht 2020 sein Abitur, soll nach seinen drei Bundesliga-Spielen vor Weihnachten aber unbedingt im Januar mit nach Benidorm reisen. Neben dem Trio sollen nach GBK-Informationen mindestens zwei weitere Feldspieler aus dem NLZ mit der Mannschaft von Markus Gisdol ins Trainingslager fliegen sollen. Gute Chancen hat Innenverteidiger Sava Cestic, der bereits häufiger mit den Profis trainierte. Eine Entscheidung wird bis Mitte der kommenden Woche erwartet.
FC-Hinrunden-Zeugnis Diese Noten verdienten sich die Kölner Defensivspieler
Die FC-Spieler haben Ferien – Zeit für das Hinrunden-Zeugnis! Wer sind die Gewinner und Verlierer der Hinrunde?
Timo Horn Note: 3 Hat eine durchwachsene Hinrunde mit einigen Patzern hinter sich. Bekam dafür viel Fan-Wut ab. Hat sich gegen Ende enorm gesteigert und Kredit zurückgewonnen.
Thomas Kessler: ohne Note Die ewige Nummer zwei hat seine Qualitäten für den FC vor allem neben dem Platz. Ganz wichtig für die Team-Chemie. Zuletzt mit neuromuskulären Problemen raus.
Julian Krahl: ohne Note Der Nachwuchs-Keeper befindet sich weiter im Lernstadium. Darf sich bisher nur in der Regionalliga auszeichnen. Stand immerhin viermal im Kader. Note: -
Benno Schmitz Note: 4- Für einen Stammplatz fehlen ihm Tempo und Konstanz. Auf solide Leistungen (Augsburg) folgten Totalausfälle (Union). In der zweiten Reihe nicht verkehrt.
Matthias Bader: ohne Note War in der Vorbereitung nah dran, während der Saison aber komplett abgehängt. Spielte lediglich elf Minuten in München. Ist ein Kandidat für einen Winterwechsel.
Kingsley Ehizibue: Note: 4 Zwischen Genie und viel Wahnsinn. Sein enormes Tempo ist sein großes Faustpfand, streute aber (noch) viel zu viele Fehler ein. Muss deutlich seriöser werden.
Jorge Meré Note: 5 Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind. Kam nach dem U21-EM-Titel nie in Tritt. Ist nur noch Innenverteidiger Nummer drei. Viel zu wenig für seine Ansprüche. Note: 5
Rafael Czichos Note: 2- Anfangs trauten ihm nur die wenigsten die Bundesliga zu. Hatte am Ende einen gehörigen Anteil am Aufschwung. Hat seine Fehlerzahl auf ein Minimum reduziert.
Sebastiaan Bornauw Note: 2 Er ist die Entdeckung der Saison. Brauchte keine Eingewöhnungszeit. Überzeugt als resoluter Zweikämpfer und Aushilfstorjäger (drei Saisontore).
Lasse Sobiech: ohne Note Steht in der Abwehr-Hierarchie ganz unten. Spielt in den Planungen keine Rolle. Wurde nur einmal gebraucht, machte seine Sache als Notnagel bei Union ordentlich.
Noah Katterbach Note: 3+ Wurde ins kalte Wasser geworfen und schwamm sich direkt frei. Strahlt trotz seiner Unerfahrenheit schon eine beeindruckende Ruhe und Abgeklärtheit aus.
Ismail Jakobs Note: 3+ Wurde zunächst durch Verletzungspech zurückgeworfen, startete dann aber unter Gisdol durch. Die Belohnung war sein erstes Bundesligator gegen Frankfurt.
Jonas Hector Note: 3+ Hatte einige Aussetzer, bekam aber die Kurve. Seine besten Spiele machte er in der Zentrale. Mit seiner Präsenz und seinem Spielverständnis muss er den FC anführen.
Birger Verstraete Note: 4+ Mit großen Ambitionen gestartet, warf ihn eine Knieverletzung zurück. Kam danach nicht mehr so recht in Tritt und muss sich in der Vorbereitung neu beweisen.
Ellyes Skhiri Note: 3 Kölns Kilometerfresser (11,38 pro Spiel) ging zwischendurch die Puste aus. Wirkte phasenweise überspielt. War allerdings bei den drei Siegen am Stück wieder zur Stelle.
Marco Höger Note: 5 Eine verheerende Hinrunde für ihn. Mit Höger auf dem Platz hat der FC eine Bilanz von 2:19 Toren – ohne ihn 17:13. Stand bei keinem der vier Siege in der Startelf.
Niklas Hauptmann: ohne Note Die 3,6 Millionen Euro, die nach Dresden überwiesen wurden, erweisen sich bislang als Fehlinvestition. Die Bundesliga scheint eine Nummer zu groß für ihn zu sein.
Olympia 2032 Sportmanager Mronz u.a. über FC-Stadion
Das Ziel ist klar vor Augen: Im Jahr 2032 sollen die Olympischen Sommerspiele sowie die Paralympics im Rheinland steigen. Der Kölner Sportmanager Michael Mronz (52) hat dafür die Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ ins Leben gerufen – und ist damit früh am Start beim Kampf um die größten Sportereignisse der Welt. Das wichtige an seinem Konzept: 90 Prozent der Sportstätten sind bereits vorhanden und Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau sollen durch Olympia erst möglich gemacht werden. So würde das ganze Rheinland von den Spielen profitieren. Das Jahr 2020 wird auf dem Weg ein ganz wichtiges, wie Mronz im Interview mit uns erklärt. Herr Mronz, was steht im kommenden Jahr auf Ihrer Olympia-Agenda? Mronz: "Es gibt noch einige zentrale Fragen, die geklärt werden müssen. Erstens: Wo soll das Olympische Dorf entstehen? Zweitens: Wie sieht die Lösung für Leichtathletik-Disziplinen und das Leichtathletik-Stadion aus? Drittens: Wie sieht ein seriöses Budget aus? Und viertens: wo kommt das Pressezentrum hin?"
Wie sieht es mit dem Leichtathletik-Stadion aus, hat der 1. FC Köln da auch noch Interesse, weil er eventuell ein neues Stadion bauen will? Mronz: "Das neue FC-Präsidium hat ja bei seiner Vorstellung gesagt, dass es am Standort Müngersdorf festhalten will. Wir haben bisher keine weiteren Gespräche geführt. Was unsere Olympia-Pläne betrifft gibt es nach wie vor drei Konzepte. Erstens: Sollte ein Bundesligist ein neues Stadion planen, kann temporär eine Leichtathletik-Bahn installiert werden, die nach den Spielen zurückgebaut werden kann. Zweitens: Wir errichten komplett ein temporäres Stadion, was danach wieder komplett zurück gebaut wird. Drittens: Man sollte die Frage stellen: sollte NRW als größtes Bundesland ein Multifunktionsstadion für rund 25.000 Zuschauer haben, in dem auch in Zukunft nationale und internationale Leichtathletik-Wettkämpfe ausgetragen werden können? Dieses würde dann für Olympia temporär erweitert und später wieder zurück gebaut."
Die Entscheidungsstrukturen beim 1. FC Köln: Der Ursprung des Unheils?
Der Rücktritt von Vize-Präsident Jürgen Sieger wirft wieder die Frage nach der Effizienz der Führungsstrukturen des 1. FC Köln auf. In der Selbstwahrnehmung sieht sich der Verein als Erbe einer glorreichen Vergangenheit. Der legendäre, erste Präsident Franz Kremer, war einer der maßgeblichen Gründer der Bundesliga. Anfang der 60er galt der FC als das Real Madrid des Nordens. Die Manager, die Bayern München zu einem Weltklasseverein machten (Wilhelm Neudecker, Robert Schwan), lernten als Hospitanten bei Franz Kremer, der viel zu früh verstarb. Ende der 70er konnte man mit dem Namensgeber des Geißbocks und der DFB-Trainerakademie – Hennes Weisweiler - Meisterschaft und Double feiern. In den 80ern hielt man sich als deutsche Spitzenmannschaft, die immer europäisch spielte. 1990 begann mit der Entlassung des Trainers Christoph Daum durch den damaligen Präsidenten Artzinger-Bolten der Niedergang. In Erinnerung bleibt diese Entlassung nicht nur trotz der großen sportlichen Erfolge Daums, sondern auch wegen der fehlenden Begründung und der Profilneurose Artzinger-Boltens, der für die Bekanntgabe dieser Entlassung die große Bühne der WM 1990 in Italien suchte. Seit 1997 ist der FC eine Fahrstuhlmannschaft, zu gut für die 2. Liga und zu schlecht für die 1. Liga.
In den vier Jahren des kongenialen Duos Schmadtke/Stöger begann in Köln die Hoffnung zu keimen, sich wieder dauerhaft in der Bundesliga etablieren zu können. Stöger schaffte in seinem ersten Jahr mit beinharter Konzentration auf die Defensive und klassische fußballerische Tugenden (Kampf, Gras fressen etc.) sowie schnellem Umschaltspiel den Aufstieg. In seinem zweiten Jahr hielt er mit demselben Rezept den Verein in der 1. Liga. Dann geschah etwas Seltenes und Außergewöhnliches. Im dritten Jahr wechselte Stöger die Taktik und setzte auf Offensivfußball. Er hatte mit Modeste einen Mittelstürmer, der dieses Konzept mit Sicherheit in Tore ummünzte: 15 im ersten und 25 im zweiten Jahr. Stöger erzielte in seinem 3. Jahr einen einstelligen Tabellenplatz. Im 4. Jahr gewann der FC die Derbys in Leverkusen und Mönchengladbach und war sogar für die Europa League qualifiziert. Die Kölner oszillieren mentalitätsmäßig bekanntlich zwischen ‚himmelhoch-jauchzend‘ und ‚zu Tode betrübt‘. Im Sommer 2017 stand ‚himmelhoch-jauchzend‘ auf dem Programm. Alles schien bestens. Stöger war bereits Kult. Dann entzweiten sich Schmadtke und Stöger, wie der seinerzeitige Präsident Spinner später zugab. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Allerdings bemerkte Spinner diesen Zwist nicht rechtzeitig, was eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre.
So bewahrheitete sich einer der Lieblingssprüche meines Lateinlehrers (concordia res parvae crescunt, discordia maximae dilabuntur) und der FC stürzte wieder in die 2. Liga. Aus der 2. Liga konnte er direkt wieder aufsteigen, allerdings mit dem Kuriosum, für einen Aufsteiger sehr viele Tore kassiert zu haben und am Ende der Aufstiegssaison den erfolgreichen Trainer zu entlassen. In Köln galt es im Sommer 2019 als ausgemacht, dass die Abwehr des FC kein bundesligatauglicher Mannschaftsteil sei und man dort Verstärkungen vornehmen müsse. Es passierte nichts. Der neue Trainer (Beierlorzer von Jahn Regensburg) konnte keine positiven Impulse setzen und musste nach einer Heimniederlage gegen Hoffenheim gehen. Da der Manager (Veh) nur die Saison zu Ende bringen wollte und keine Verlängerung seines Vertrags anstrebte, entschloss sich der im September neu gewählte Vorstand zu einem kompletten Neuanfang. Eingestellt wurden ein neuer Manager (Horst Heldt) und ein neuer Trainer (Markus Gisdol). Beide sind reputierte Vertreter ihrer Zunft. Heldt reüssierte in allen bisherigen Managerpositionen und hat durch seine Herkunft und einige Jahre als FC-Spieler eine besondere Beziehung zum Verein. Gisdol hat ähnlich gefährdete Abstiegskandidaten in seiner Karriere bereits gerettet (Hoffenheim, HSV).
Dennoch vermeldete der in Köln nie zu unterschätzende Boulevard kurz vor Unterzeichnung der Verträge bereits ein Scheitern dieser Engagements, da offensichtlich einige interne Verantwortungsträger mit dem Durchstechen von angeblich echten Informationen Entscheidungen zu beeinflussen suchten. Intern gab es Widerstand gegen Heldt, der aber dann doch vom Präsidium durchgedrückt wurde. Der eingangs erwähnte Jürgen Sieger trat nach weniger als 100 Tagen im Amt aus angeblich privaten Gründen zurück. Eine derart dramatische private Angelegenheit, die einen solchen Schritt rechtfertigen würde, wurde öffentlich nicht bekannt. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen ist zu hören, dass Sieger mit der Personalie Heldt nicht einverstanden war und wegen strategischer Differenzen zurücktrat. Eine Neuwahl ist gemäß Satzung erst im September 2020 vorgesehen. In der Zwischenzeit rückt Wettich aus dem Mitgliederrat in den 3-köpfigen Vorstand mit Wolf und Sauren. Im gemeinsamen Ausschuss stellt der Mitgliederrat nun inkl. Wettich vier Mitglieder, der alte Vorstand zwei – hinzu kommen Aufsichtsrats- und Beiratschef. Der gemeinsame Ausschuss ist das wichtigste Gremium des Vereins, denn dort sind alle wichtigen Entscheidungen zustimmungspflichtig.
Bereits Veh sah diese Struktur als unprofessionell und bezeichnete die Mitglieder des Mitgliederrates als Vollamateure. Sicher haben seine Frustrationserlebnisse auch zu der Entscheidung beigetragen, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Der Mitgliederrat hatte im September den Vorstand etabliert, der nun schon auseinandergefallen ist. Vorausgegangen war ein Casting, bei dem der nicht berücksichtigte und reputierte CDU-Politiker Wolfgang Bosbach den Eindruck hatte, es sei zwar satzungsgemäß, aber nicht ergebnisoffen gewesen. Es gibt keine objektiv beste Entscheidungsstruktur. Auch klare Strukturen bieten Erfolgsgarantien nur mit erfolgreichen Entscheidungsträgern. Eindeutig bietet aber Streit in Verbindung mit unklaren Entscheidungsstrukturen garantierten Misserfolg. Das englische Modell der Personalunion von Sportdirektor und Trainer hat augenscheinlich Vorteile. Klopp zeigt in Liverpool, welcher Erfolg durch ein Genie in einer klaren Struktur entstehen kann. Der FC sollte seine Strukturen vereinfachen. Diese Strukturen demotivieren Leistungsträger, verlangsamen alle Entscheidungen und verhindern manche gute Entscheidung. Der Mitgliederrat als Bindeglied zwischen Mitgliedern und Vereinsführung ist ok. Es braucht aber keine 3 Gremien, um Vorstandsentscheidungen zu überprüfen. Auch sollte man den Spielraum des Managements vergrößern und die Grenze der zustimmungspflichtigen Geschäfte erhöhen. Es reden zu viele bei allem mit. Viele Köche verderben den Brei.
P.S.: Beierlorzer fand übrigens sehr schnell in Mainz eine neue Anstellung. Ein sehr deutliches Zeichen, dass der Markt den sportlichen Misserfolg dem Verein anlastete und nicht dem Trainer.
Chancen der FC-Frauen im Abstiegskampf Endlich raus aus dem Fahrstuhl?
Im dritten Versuch wollen die Frauen des 1. FC Köln in dieser Saison erstmals den Klassenerhalt in der Frauen-Bundesliga schaffen. Nach dem Abstieg im Sommer 2018 war der Mannschaft der direkte Wiederaufstieg gelungen. Durch zahlreiche, teils namhafte Verstärkungen wollte der FC nun eine konkurrenzfähige Mannschaft in die Saison schicken. Nach der Hinrunde stecken die FC-Frauen trotzdem mittendrin im Abstiegskampf, haben aber alle Trümpfe selbst in der Hand. Zur Rückrunde wird zudem ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen. Nach dem neuerlichen Abstieg aus der Bundesliga im Sommer 2018 ist der ersten Frauenmannschaft des 1. FC Köln in diesem Jahr der direkte Wiederaufstieg gelungen. Zwar landeten die Kölnerinnen hinter dem FC Bayern München II und dem VfL Wolfsburg II in der 2. Bundesliga am Ende nur auf Rang drei. Da mit München und Wolfsburg die jeweiligen ersten Mannschaften aber bereits in der Bundesliga spielen, freute sich der FC am Ende als lachender Dritter über den Aufstieg.
Nachdem die Kölnerinnen bereits zwei Mal in Deutschlands höchste Frauenklasse aufgestiegen und am Ende sang- und klanglos wieder abgestiegen waren, wollte sich der FC in diesem Jahr nicht den Vorwurf gefallen lassen müssen, keine Bundesliga-taugliche Mannschaft auf den Rasen zu bringen. Gleichzeitig war aus mannschaftsinternen Kreisen zu hören, dass man lieber auf den Aufstieg verzichten wolle, als erneut in den allermeisten Spielen chancenlos zu sein. So investierte der Verein im Sommer in zahlreiche Neuverpflichtungen, um in der Bundesliga konkurrenzfähig zu sein und am Ende den Klassenerhalt zu schaffen. Mit sieben Punkten überwintern die Damen aktuell auf einem Nichtabstiegsplatz. Das erste Spiel nach der Pause dürfte dann gleich richtungsweisend sein, wenn es zum Nachholspiel gegen den MSV Duisburg kommt. Derzeit haben die Zebras ebenfalls sieben Punkte auf dem Konto, allerdings das um einen Treffer schlechtere Torverhältnis als der FC.
Wenn das Duell des Tabellenvorletzten gegen den -drittletzten am 9. Februar 2020 angepfiffen wird, wird zudem nicht mehr Willi Breuer an der Seitenlinie der FC-Frauen stehen. Eigentlich wollte der langjährige Trainer erst zum Saisonende sein Amt niederlegen. Nun konnte der FC mit Sascha Glass und Mirella Junker als Co-Trainerin aber bereits zum 1. Januar ein Bundesliga-erfahrenes Trainergespann verpflichten. Das Duo war bis Dezember noch beim SC Sand im Amt. Willi Breuer und die sportliche Führung des Vereins verständigten sich daraufhin einvernehmlich, den Posten schon ein halbes Jahr früher frei zu machen. Breuer wird dem Klub erhalten bleiben. Das oberste Ziel von Glass wird es im kommenden halben Jahr nun sein, mit seiner neuen Mannschaft den Klassenerhalt zu sichern. Denn nicht nur die Männer, sondern auch die FC-Frauen wollen endlich raus aus dem Bundesliga-Fahrstuhl.
FC-Hinrunden-Zeugnis Hoffnungsträger & Mega-Enttäuschung in der Offensive
Die FC-Spieler haben Ferien – Zeit für das Hinrunden-Zeugnis! Diese Noten verdiente sich die Defensive des 1. FC Köln:
Vincent Koziello: ohne Note Ein Halbjahr zum Vergessen. Spielte überhaupt keine Rolle in den Überlegungen der Verantwortlichen. Muss sich Gedanken um eine Luftveränderung machen.
Christian Clemens: ohne Note Der Dauerpatient fällt seit seinem Kreuzbandriss im April aus. Steht vor der Rückkehr ins Training und hofft im Laufe der Rückrunde auf sein Comeback.
Kingsley Schindler Note: 4 Unter Beierlorzer achtmal in der Startelf – vor allem aus Mangel an Alternativen. Hat Probleme, in der Ersten Liga zurechtzukommen. Pendelt nun zwischen Tribüne und Bank.
Jan Thielmann Note: 3 Empfahl sich mit starken U19-Leistungen für die Profis. Natürlich muss er noch Lehrgeld zahlen, bringt aber frischen Wind und hat bereits einen Assist auf dem Konto.
Marcel Risse: ohne Note Kommt nicht richtig in Tritt, kleinere Blessuren werfen ihn immer wieder zurück. Erst 115 Minuten auf der Uhr. Dass er es noch im Fuß hat, bewies er im Derby gegen Bayer.
Louis Schaub Note: 4- Bleibt bisher hinter den Erwartungen zurück. Technisch vielleicht der beste Kölner, bekommt sein Potenzial aber nicht auf den Platz. Gegen Bremen nicht mal im Kader.
Darko Churlinov: ohne Note Er hat seine FC-Zukunft verzockt. Hatte keine Lust, den vorgegebenen Weg mitzugehen und verzettelte sich lieber in einem Vertragszoff. Das Ergebnis: verhärtete Fronten.
Dominick Drexler Note: 3- Hat seinen Platz im offensiven Mittelfeld gefunden. Steckt nie auf, ist immer gallig. Ein Typ, wie ihn jede Mannschaft braucht. Kann und muss aber noch effektiver werden.
Florian Kainz Note: 4 Der Ösi sucht nach Konstanz. Hat zu viel Leerlauf im Spiel. Was er draufhat, deutete er in Frankfurt an, als er nach seiner Einwechslung zwei Tore vorbereitete.
Jhon Cordoba Note: 2- Vom Einsatz her eine Klasse für sich. Und am Ende stimmte auch die Torausbeute. Kann die Mannschaft mitziehen. Ohne Zweifel derzeit Kölns bester Stürmer.
Simon Terodde Note: 3- Galt nur als Stürmer Nummer drei. Kämpfte vorbildlich für seine Startelfchancen und traf dreimal. Absoluter Führungsspieler. Rückte allerdings wieder ins zweite Glied.
Anthony Modeste Note: 5 Sowohl Beierlorzer als auch Gisdol setzten zunächst auf ihn. Zurückzahlen konnte der Franzose (nur ein Treffer) das Vertrauen nicht. Sucht verzweifelt sein Torjäger-Kostüm.
Zwischenzeugnis für neuen FC-Vorstand Kommunikation: Alleine verlieren alle?
Haben sich interne und externe Kommunikation unter dem neuen Vorstand in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit gebessert? Das Zwischenzeugnis des neuen Präsidiums zum Thema Kommunikation. „Vertrauen ist das Schlüsselwort. Ohne Vertrauen brauchst du gar nicht erst zu beginnen“ – mit diesen Worten beschrieb Werner Wolf auf der Vorstellungspressekonferenz des Vorstandsteams bestehend aus Wolf, Jürgen Sieger und Eckhart Sauren das aus ihrer Sicht wichtigste Element, um erfolgreich den 1. FC Köln zu leiten. Und fügte anschließend hinzu: „Es ist wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann. Das ist bei uns da, die Chemie stimmt. Wir ergänzen uns gut.“ Das Motto „Gemeinsam gewinnen alle“ wurde danach als Wahlkampfmotto aus der Taufe gehoben. Und Jürgen Sieger antwortete vor der Saison auf die Frage, was sich im Verein ändern muss: „Ich glaube, wie man zusammenarbeitet und mit unterschiedlichen Meinungen umgeht, der Respekt vor den Gremien, die man ja selbst geschaffen und in der Satzung verankert hat, Zuhören lernen – ich will niemandem zu nahe treten, aber da ist viel Luft nach oben.“
Das diese Worte 100 Tage nach Amtsantritt alles andere als gut gealtert sind, legte der zwischenzeitliche Rücktritt von Rechtsanwalt und Vizepräsident Sieger offen. Die Chemie innerhalb des Vorstands stimmte anscheinend doch nicht wie gewünscht, gedacht und verkündet. Doch das Arbeitszeugnis des Trios ist vielschichtiger und wie so vieles nicht nur in den Farben Schwarz und Weiß zu sehen. Mit obigem Motto war das Ziel – neben zahlreichen Wahlversprechen – jedenfalls klar formuliert und im Grunde sehr ähnlich zu dem der (damit auch gescheiterten) Vorgänger des neuen Kölner Vorstands: Auf der einen Seite die entstandenen internen Gräben zuschütten und eine neue Kultur im Verein etablieren. Auf der anderen Seite den Verein wieder in der Öffentlichkeit vernünftig repräsentieren und dafür sorgen, dass das Image als Chaosverein, bei dem zu viele Personen mitreden, verschwindet. Das eine ist interne Kommunikationsarbeit, das andere externe Öffentlichkeitsarbeit. Grundsätzlich findet Kommunikation immer nach außen und nach innen statt.
Schaut man auf die „kommunikative Bilanz“ des neuen Vorstandes nach den ersten 100 Tagen, bietet es sich dabei an, zwischen interner und externer Kommunikation zu unterscheiden. Beide hängen freilich ein Stück weit zusammen, werden aber zunächst einmal getrennt voneinander betrachtet. Zunächst muss festgehalten werden, dass der neue Vorstand für die sportlichen Krisen wenig bis gar nichts kann. Sprichwörtlich ins kalte Wasser geschmissen zu werden und dann bei Sturmflut schwimmen lernen zu müssen, ist extrem undankbar. Für das Krisenmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit dieser Zeit zeichnen Wolf und Co. dennoch verantwortlich – und die war unterm Strich verbesserungswürdig. Einen ersten Aufschlag in der Öffentlichkeit machte Präsident Wolf mit einem ein wenig naiv geführten Interview bei SKY während einer Halbzeitpause. Dort bekannte der neue Präsident, mit dem damaligen Geschäftsführer Veh verlängern zu wollen. Eine unnötige Wasserstandsmeldung. Wolf schwächte damit unnötig die Verhandlungsposition des Vereins und sprang bereitwillig über das Stöckchen, das die Medien ihm hingehalten hatten. Dass Veh dieses Angebot und die ausgestreckte Hand dann auch noch ausschlug, ließ den Vorstand mit ersten Kratzern zurück.
Beim Hin und Her um die Einstellung von Horst Heldt, der erst im Gemeinsamen Ausschuss abgelehnt wurde, was wiederum Gerüchte um eine Rücktrittsdrohung von Alexander Wehrle beflügelte, die schließlich per Stellungnahme auf der Website vom Vorstand dementiert wurde, gelang ebenfalls keine stringente Erzählung. Ein paar Tage später wurde Heldt doch als neuer Geschäftsführer installiert. Wolf hatte noch kurz zuvor in einem Interview erklärt, Qualität sei nun wichtiger als Tempo. Dass der nicht über jeden Zweifel erhabene Heldt dann dennoch in Windeseile eingestellt wurde, verstärkte nur den Eindruck eines nicht allzu souverän agierenden Trios. Die Causa China fügte sich schließlich in diese unruhige und wenig durchdacht wirkende Öffentlichkeitsarbeit ein: Anscheinend unabgesprochen auf die unabgesprochenen und zugegeben wenig diplomatischen Worte Stefan Müller-Römers zu reagieren, die den Vorsitzenden des Mitgliederrats ausgerechnet in der „BILD“-Zeitung zum „Gewinner des Tages“ machte, bediente letztlich nur das altbekannte Image des Chaosvereins vom Rhein. Zusätzlich konterkarierte man mit der Distanzierung von Müller-Römer die positiv aufgenommen Schlagzeilen um den Ausstieg aus dem Projekt in China...
Dass der Mitgliederrat neuerdings im „Geißbockecho“ erklärt, wie die Gremienstruktur des Vereins genau aussieht und so manchem Mythos auf den Grund geht, ist absolut lobenswert. Aber müsste dies nicht auch die Aufgabe des Vorstands sein? Immerhin trägt das Präsidium an den jüngsten Krisensituationen und damit auch an der im Club-Umfeld derzeit sehr populären „Zu-viele-Köche-verderben-den-Brei“-Erzählung eine Mitschuld. Mit eigenen Wortmeldungen brachte der neue Vorstand bislang ebenfalls kaum Ruhe in den Verein – auch wenn die Verpflichtungen von Gisdol und Heldt auf anderer Ebene nach der maximal erfolgreichen Englischen Woche zum Ende der Hinrunde erst einmal gelungen erscheinen. „Gemeinsam gewinnen alle“ – das war ein schöner Wahlkampfslogan. Er hielt dem Realitätscheck aber auch durch den schnellen Rücktritt von Jürgen Sieger nicht lange stand. Dennoch ist er richtig: Alle müssen zusammenarbeiten, damit der Verein zueinander findet. Alleine verlieren alle. Es liegt noch viel Arbeit vor Werner Wolf, Eckhard Sauren und Interimsvizepräsident Carsten Wettich.
Serientäter, Grätschengötter, Nachwuchshoffnungen Die effzeh.com-Awards der Hinrunde 2019/20
Ein turbulentes Halbjahr geht für den 1. FC Köln zuneige: Nach schwierigem Saisonstart folgte eine Schwächephase im Herbst, die letztlich sowohl Trainer Achim Beierlorzer als auch Sportchef Armin Veh den Job kostete. Erst ein fulminanter Endspurt in der abschließenden Englischen Woche ließ die „Geißböcke“ aufatmen und letztlich auch auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern. So lässt es sich aus FC-Sicht doch etwas entspannter in die Rückrunde starten. So turbulent das Halbjahr auch gewesen sein mag: Es hatte vieles zu bieten, auf das sich noch einmal gesondert zurückblicken lässt. Wir haben uns daher nicht zweimal bitten lassen und eine neue Folge unserer beliebten „Award“-Serie aufgelegt. Gekrönt wird nicht nur der „Spieler der Hinrunde“, sondern auch Erinnerungen an Dominic Maroh, Pierre Womé und Lukas Podolski geehrt. Völlig verdiente Auszeichnungen verleihen wir auch diesmal wieder für außersportliche Taten – schließlich soll niemand außen vor bleiben, der im zurückliegenden Halbjahr in welcher Form auch immer für Schlagzeilen beim 1. FC Köln gesorgt hat.
Spieler der Hinrunde: Jhon Cordoba
11. Spieltag, 13. Spieltag, 15. Spieltag, 17. Spieltag – das war in dieser Hinrunde die Torfolge des Jhon Cordoba, allesamt im Müngersdorfer Stadion erzielt und mindestens vier Punkte wert. Nicht nur deshalb ist der Kolumbianer bei den Fans des 1. FC Köln mittlerweile zum absoluten Publikumsliebling aufgestiegen. Welcher andere Spieler der „Geißböcke“ kann derzeit schon von sich behaupten, einen eigenen Song von der Kurve intoniert zu bekommen? Kaum verwunderlich, schmeißt sich der bullige Angreifer doch in jeden Zweikampf und zeigte sich zum Abschluss des Jahres auch noch äußerst torgefährlich. Daher ging auch in Sachen „Spieler der Hinrunde“ kein Weg am 26-Jährigen vorbei, der von uns gleich dreimal in den ersten 17 Spielen drei Sterne verliehen bekam und die interne Gesamtwertung derzeit knapp vor Abwehrchef Rafael Czichos anführt. Dazu beendete Cordoba gleich zwei Negativserien im zurückliegenden Halbjahr: Gegen den SC Paderborn (3:0) feierte der Angreifer den ersten Sieg bei einem Bundesliga-Einsatz für den 1. FC Köln, dann ließ er gegen die TSG Hoffenheim (1:2) seinen ersten Bundesliga-Treffer für die „Geißböcke“ folgen. Der Rest ist Geschichte – und Teil der bisher beeindruckenden Aufholjagd unserer Götter in rot und weiß.
Finke-Ruthenbeck-Wanderpokal für den punktbesten Zwischensprint: Markus Gisdol
Neun Punkte aus drei Spielen: Dass sowas überhaupt möglich ist in der Bundesliga, hielten Fans des 1. FC Köln bis vor kurzem noch für ein Märchen aus 1001 Nacht. Dass ausgerechnet die „Geißböcke“ dies in der Englischen Woche schaffen sollten, schien ihnen ebenso ausgeschlossen wie eine staufreie Anreise zu einem Heimspiel im Müngersdorfer Stadion über die Aachener Straße. Und doch schaffte dieses Team, das bei Union Berlin nach blutleerer Vorstellung mit 0:2 verloren hatte, den Turnaround. Der rheinische Rivale aus Leverkusen wurde praktisch niedergekämpft, in Frankfurt startete die Elf von Markus Gisdol nach 0:2-Rückstand dank großer Moral ein wahnsinniges Comeback und zwangen dann auch noch Werder Bremen in die Knie. Neun Punkte aus drei Spielen: Der FC ist dank dieser Serie auf einem Nichtabstiegsplatz angekommen. Ein großer Anteil gebührt jemandem, den viele nicht sonderlich herzlich in Köln willkommen geheißen haben: Markus Gisdol krempelte die Mannschaft nach dem schwachen Auftritt an der Alten Försterei komplett um und scheute sich nicht vor mutigen Entscheidungen wie dem Startelfdebüt von Jan Thielmann, dem ersten Bundesliga-Spieler des Jahrgangs 2002. Der Lohn für die Konsequenz: Die „Geißböcke“ legten läuferisch und kämpferisch deutlich zu und zogen das Publikum wieder auf ihre Seite. Dass am Ende drei Siege zu Buche stehen, ist neben dem entsprechenden Matchglück auch das Verdienst dieser Entscheidung für frischen Wind auf dem Platz!
Matze-Lehmann-Plakette für überraschende Erstligatauglichkeit: Rafael Czichos
Hätte jemand zum Start der aktuellen Saison gesagt, dass Rafael Czichos am Ende der Hinrunde zu den konstantesten Spielern beim 1. FC Köln und gleichzeitig zu den positiven Überraschungen bei den „Geißböcken“ zählt, dem wäre vermutlich der Weg nach Merheim gewiesen worden. Doch nach 17 Spielen müssen auch die schärfsten Kritiker Abbitte leisten: Zwar spielte Czichos bei weitem keine herausragende Halbserie, doch der 29 Jahre alte Bundesliga-Debütant machte seinen Job in der Abwehr größtenteils solide bis gut. Auch deshalb stand er nur einmal nicht in der Startelf, wenn er verfügbar war (beim 0:4 gegen Hertha BSC), dazu fehlte er nach seiner Gelb-Roten Karte im Heimspiel gegen Augsburg (1:1) im Auswärtsspiel bei Union Berlin (0:2). Auch die Zahlen des Kölner Abwehrchefs beeindrucken: Der Linksfuß ist mit 62,4 Prozent gewonnener Duelle der beste Zweikämpfer bei den „Geißböcken“, auch bei der Passquote (87,9 Prozent) kann ihm beim Aufsteiger niemand das Wasser reichen. Vor allem deshalb ist der ehemalige Kieler im Spielaufbau ein enorm wichtiger Faktor für den aktuellen Tabellen-15. der Bundesliga. Wie wichtig, das zeigte exemplarisch die abschließende Partie gegen Bremen: Sein schnell ausgeführter Freistoß ermöglichte Ismail Jakobs eine Torchance, Czichos‘ langer Ball war es dann auch, der den Siegtreffer durch Jhon Cordoba einleitete. So scheint sich der Innenverteidiger im Zusammenspiel mit dem jungen und manchmal noch etwas ungestümen Sebastiaan Bornauw im Abwehrzentrum festgespielt zu haben...
Kann Jae-hwan Hwang der erste südkoreanische FC-Profi werden?
Insgesamt über 500 Fußballer aus 55 Nationen haben in der Geschichte des 1. FC Köln bereits für die Geissböcke mindestens ein Pflichtspiel absolviert. Wenn es nach dem Wunsch der FC-Verantwortlichen geht, könnte in den nächsten Jahren der erste Südkoreaner in der Vereinschronik der Kölner das Trikot mit dem Geißbock überstreifen. Der 18-jährige Jae-hwan Hwang gilt als großes Talent in seiner Heimat und wechselt in den Kölner Nachwuchs. Wenn Stefan Ruthenbeck seine U19 am 6. Januar 2020 zum Trainingsauftakt am Geißbockheim zusammenruft, wird er einen Neuzugang begrüßen dürfen. Jae-hwan Hwang wird die A-Junioren des aktuellen Tabellenführers der Staffel West verstärken. Der 18-Jährige wird zunächst für zweieinhalb Jahre von seinem südkoreanischen Heimatverein Ulsan Hyundai an den FC ausgeliehen. Der im Mittelfeld beheimatete U18-Nationalspieler war den Geissböcken bei einem Testspiel der Kölner gegen Südkoreas Junioren-Nationalelf aufgefallen. In den folgenden Monaten trainierte Hwang zur Probe in Köln. Schließlich einigte man sich auf den Wechsel.
Hwang gilt als offensivstarker Mittelfeldspieler, von dem sich die Verantwortlichen im Kölner Nachwuchs einiges versprechen. Nicht nur fußballerisch, sondern auch persönlich. „Es wird spannend sein ihn zu begleiten“, sagte Matthias Heidrich. „Für den Jungen ist es eine Chance sich in Europa zu bewähren. Für uns ist es eine Chance, einen solchen Spieler, der fußballerisch anders ausgebildet wurde und kulturell andere Hintergründe hat, begleiten zu können.“ Zwar verpflichtete der FC in der Vergangenheit auch immer wieder Jugendspieler aus dem Ausland. Für Spieler wie Philipp Wydra oder Namory Cisse (beide Österreich) oder Mathias Olesen (Luxembourg) war der Wechsel nach Köln aber nicht mit einer kulturellen Umstellung verbunden. Hwang hingegen wollen die Kölner nicht nur sprachlich helfen, sondern ihm über die Koreanische Gemeinschaft in Köln Hilfestellungen bieten, um sich schnell in Köln zurecht zu finden.
Wohnen wird das Talent im Sportinternat am RheinEnergieStadion und ab Februar in der A-Junioren-Bundesliga auflaufen. „Er wird mehr ein NLZ-Spieler als ein Lizenzspieler sein“, sagte Heidrich mit Blick auf die ersten Monate. Doch die Verpflichtung wurde bereits in Absprache mit der Lizenzspielerabteilung getätigt. Die Kölner gehen davon aus, dass Hwang die Rückrunde mit der U19 brauchen wird, um sich in seiner neuen Umgebung zurecht zu finden. Dann soll im Sommer entschieden werden, welchen Weg der dann 19-Jährige gehen kann. „Spieler wie Noah Katterbach oder Jan Thielmann sollen nicht die Ausnahme bleiben“, sagte Ruthenbeck. „Das ist unser Auftrag als Nachwuchsabteilung.“ Sollte es Hwang schaffen, wäre er der erste südkoreanische FC-Profi in der Vereinsgeschichte.
Rückblick aufs Jahrzehnt Auf und ab und trotzdem hier Von Sandhausen nach London und zurück, von Hennes gegen Aalen bis Risse im Derby! Ein Rückblick auf besondere Momente aus zehn Jahren 1. FC Köln zwischen 2010 und 2019. 10 Jahre sind eine lange Zeit, in der viel passieren kann. Und doch vergehen sie wie im Flug. Das jedenfalls wird jedem FC-Fan beim Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt mit dem 1. FC Köln klar. Zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 31.12.2019 setzte sich das Auf und Ab der vorangegangenen Dekade fort. Allerdings, was die Zahl der Erstliga-Jahre betrifft, auf einem stabileren und positiveren Niveau als zwischen 2001 und 2009. Zugleich waren die Ausschläge noch extremer. Denn während der FC sich zu Beginn des Jahrtausends fast ständig im Kampf gegen den Abstieg oder um den Aufstieg befand, gab es in den zehn Jahren danach einige sorgenfreie Jahre in der Bundesliga – und den Sturm nach Europa. Wenn sich FC-Fans je ein Ende der Geschichte gewünscht hätten, wäre es wohl im Mai 2017 gewesen. Oder in London im September. Doch „zu Ende“ gibt es nicht, es geht immer weiter. Der FC stieg wieder ab und wieder auf. Ins nächste Jahrzehnt geht er im Kampf gegen den Abstieg. Und immer im Vertrauen auf eine Liedzeile der Südkurve: Auf und ab und wir sind trotzdem hier...
Der Kölner Fußballstar will am Mittwoch mit Kobe Pokalsieger in Japan werden. Sein Vertrag bei Vissel läuft am 31. Januar aus, er hat gleich mehrere Optionen – eine ist erneut der 1. FC Köln. FC-Sportchef Horst Heldt steht in Kontakt mit dem Weltmeister und Alexander Wehrle trifft sich im Januar mit Podolski. In Japan ist es ein großes, viel beachtetes Ereignis: Das 99. Endspiel um den Kaiser-Pokal zwischen Vissel Kobe und Kashima Antlers am 1. Januar (22.30 Uhr, MEZ) ist der erste sportliche Wettkampf im neuen Olympiastadion von Tokio. Es ist ein Bau der Superlative, knapp sieben Monate vor der Eröffnung der Olympischen Spiele 2020 ist das 1,3 Milliarden Euro teure Projekt nach drei Jahren Bauzeit fertig geworden.
Der anvisierte Transfer von Mark Uth ist für den 1. FC Köln nach aktuellem Stand womöglich nicht realisierbar. Wie der ‚kicker‘ berichtet, fällt das Gehalt des 28-jährigen Angreifers aus dem Rahmen. Laut der ‚Bild‘ ist ein Uth-Verkauf aus Sicht des FC Schalke 04 zudem „eigentlich nicht angedacht“. Der Vertrag des Linksfußes, der sich seit Wochen mit einer Adduktorenverletzung herumplagt und am heutigen Montag eingehend untersucht werden soll, ist noch bis 2022 datiert.
Mit 17 Punkten aus Spielen kam Aufsteiger 1. FC Köln mit einem blauen Auge davon und hat vor der Rückrunde noch alle Chancen auf den Klassenerhalt. Diese acht Fakten beschreiben die Kölner Bundesliga-Hinrunde aus verschiedenen Perspektiven. Köln steht aktuell mit einem Schnitt von einem Punkt pro Spiel auf einem Nichtabstiegsplatz über dem "Strich". Und damit auch deutlich besser als 2017/18 (sechs Punkte). Hochgerechnet dürfte diese Punktzahl aber knapp werden. In den letzten fünf Jahren wäre man mit 34 Punkten am Saisonende zweimal direkt abgestiegen. Als Markus Gisdol neuer Trainer des 1. FC Köln wurde, schlug ihm zunächst viel Skepsis vonseiten der Fans entgegen. Und auch sein Start verlief mit zwei Auswärtspleiten und einem Heimpunkt gegen Augsburg recht bescheiden.
Aber Gisdol brachte den Glauben zurück. Dank der drei Siege zum Ende der Hinrunde kletterte sein Punkteschnitt auf 1,67 (zehn Punkte aus sechs Spielen). Unter Beierlorzer waren es 0,64 Punkte pro Spiel. Hält Köln die Gisdol- Bilanz, gelingt der Klassenerhalt definitiv. Und dank der sieben Tore in den drei letzten Spielen der Vorrunde stellt der FC nicht mehr die schlechteste Offensive. Allerdings werden die 19 Tore nur durch Düsseldorf und Wolfsburg (jeweils 18 ) unterboten.
Die Kölner Treffer verteilen sich auf insgesamt 10 Spieler. Stürmer Cordoba erzielte die meisten Tore (4), direkt dahinter folgen Simon Terodde und Abwehrspieler Bornauw (beide 3). Die Stürmer trafen zusammen 8-mal, das Mittelfeld machte sieben Tore und die Abwehr vier Treffer. Zu Saisonbeginn wurde das Team aufgrund der Laufleistung kritisiert und fand sich im Ligavergleich auf dem letzten Platz wieder. Nach 17 Spieltagen steht der 1. FC Köln mit 1910 Kilometern auf Platz 17. Am meisten liefen bisher die Spieler des SC Paderborn (2034 km).
Ellyes Skhiri ist die "Lunge" des Kölner Spiels. Der Tunesier läuft im Schnitt 12,5 Kilometer. Die Laufleistung war aber auch deswegen nicht optimal, weil Köln mehrmals Spiele in Unterzahl beenden musste. Bereits drei Spieler bekamen einen Platzverweis. Zusammen mit 42 Gelben Karten ist das der höchste Wert. Köln ist bisher das unfairste Team der Bundesliga.
Mit Hector und Ehizibue saßen bereits zwei Spieler Gelbsperren ab. Dieses Schicksal droht demnächst auch Drexler und Terodde (jeweils vier Gelbe Karten). Torwart Timo Horn stand bisher in jeder Spielminute auf dem Rasen. Von den Feldspielern erreichte keiner diese Marke. Hector und Bornauw kommen auf jeweils 16 Einsätze.
Insgesamt setzte Köln 24 Spieler ein. Sechs Akteure – darunter drei Ersatztorhüter – kamen bisher noch gar nicht zum Einsatz. 32 Gegentore: Köln ist nicht die Schießbude der Liga. Unter Gisdol gelangte auch die Defensive zu mehr Stabilität. Der Schnitt an Gegentoren sank unter zwei pro Spiel. Köln hat immerhin nur noch die fünftschlechteste Abwehr der Liga.Timo Horn hielt seinen Kasten dreimal sauber ohne Gegentor. Top-Wert in der Liga sind fünf "weiße Westen". In der Aufstiegssaison blieb der FC neunmal ohne Gegentreffer.
In der Hinrunde setzte der 1. FC Köln fünf Spieler im Alter von unter 21 Jahren ein. Außer Sebastiaan Bornauw (20) entstammen die Talente dem eigenen Nachwuchs. Während es bei Darko Churlinov bei einem Einsatz blieb, durften Noah Katterbach (18 ), Ismael Jakobs (20) und Jan Thielmann (17) nach ihren Debüts bereits mehrmals Bundesligaluft schnuppern. Und vor allem Linksverteidiger Katterbach zeigte sein Potenzial bereits deutlich. So viele Spieler aus der eigenen Jugend mit Stammplatz-Ambitionen hatte der 1. FC Köln schon lange nicht mehr im Kader.
Drei Titel, vier Profidebüts Der Nachwuchs macht den FC stolz
Der 1. FC Köln konnte im Jahr 2019 mit Stolz auf seinen eigenen Nachwuchs blicken. Die U17 feierte die Deutsche Meisterschaft, die U19 gewann genau wie die U16 den Pokal und die U21 sicherte sich mit einem Kraftakt den kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt. Zudem scheint endlich die Durchlässigkeit zu den Profis zu funktionieren. Als sich Stefan Ruthenbeck und einige seiner Kollegen aus dem Nachwuchs am 18. Dezember zu einer kleinen Weihnachtsfeier trafen, spielte an besagtem Abend der 1. FC Köln bei Eintracht Frankfurt. Die Bundesliga-Partie des 16. Spieltags wurde live übertragen, und so sahen Ruthenbeck und Co. zu, wie der Effzeh einen 0:2-Rückstand drehte und mit 4:2 den zweiten Sieg in Folge einfuhr. Mit dabei in Frankfurt: Noah Katterbach und Jan Thielmann, der Torschütze zum 4:2 hieß Ismail Jakobs. „Als Iso das Tor gemacht hat, hat der Laden gebrannt“, erinnerte sich Ruthenbeck im Gespräch an den Moment, der sich wie „eine Belohnung für den gesamten Nachwuchsbereich“ angefühlt hatte nach einem Jahr, in dem der 1. FC Köln Saison- und Jahrgangs-übergreifend zu den besten Klubs Deutschlands gehörte.
Die U16 des 1. FC Köln fällt in der öffentlichen Wahrnehmung häufig hinter der U17 und U19 zurück. Doch auch die Mannschaft von Trainer Manuel Hartmann konnte im Jahr 2019 Erfolge erzielen. In einer engen Mittelrheinliga wurde die U16 in der abgelaufenen Saison hinter Alemannia Aachen und Viktoria Köln Dritter. Dabei wiesen die Geißböcke mit einem Torverhältnis von 64 und dabei 90 geschossenen Toren die mit Abstand beste Bilanz auf. Im Pokal sicherte sich das Team mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Fortuna Köln zudem den Titel. In dieser Saison läuft es bislang noch besser: Mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden führt die U16 die Liga vor der Fortuna und der Viktoria an. Bereits jetzt hat die Mannschaft in 13 Spielen 60 (!) Tore geschossen und will sich in dieser Saison den Titel in der Mittelrheinliga sichern. Die Belohnung für diese Leistung bekam namentlich Justin Diehl. Nach elf Toren an den ersten sechs (!) Spieltagen wurde der erste 15-Jährige in die U17 befördert, wo er in den folgenden sechs Spielen schon sieben Mal traf.
Eben diese U17 ist bekanntlich die Erfolgsmannschaft des 1. FC Köln im Kalenderjahr 2019. In der Staffel West der B-Junioren-Bundesliga war die Mannschaft von Trainer Martin Heck in der abgelaufenen Saison hinter Borussia Dortmund Zweiter geworden. Während der BVB im Saisonverlauf kein Spiel verlor, sicherte sich der FC lediglich aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Bayer 04 Leverkusen den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Dort brannte die Heck-Truppe dann jedoch ein wahres Feuerwerk ab: Im Halbfinale setzten sich die Geißböcke gegen die von Miroslav Klose trainierte U17 des FC Bayern München in zwei Spielen mit 1:0 und 4:0 durch. Im Finale gegen den BVB galten die Kölner dennoch als krasser Außenseiter, zu sehr hatten die Schwarz-Gelben die Saison mit Wunderkind Moukoko dominiert. Doch weder von ihrer Außenseiterrolle noch von den tausenden BVB-Fans am Stadion Rote Erde ließen sich die Kölner verunsichern und machten sich dank eines 3:2-Erfolges den Titeltraum perfekt.
Zur neuen Saison musste die Meister-Mannschaft zahlreiche Abgänge in den höheren Jahrgang kompensieren. Auch Trainer Heck verließ das Team, absolviert beim DFB aktuell seine Ausbildung zum Fußballlehrer und gehört zum Trainerstab der U21. Für ihn steht seit dieser Saison Markus Daun an der Seitenlinie der U17. Der Saisonstart ging zwar mit einer 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen daneben. Es sollte allerdings die einzige Niederlage bis zur Winterpause bleiben: Es folgten sechs Siege in Folge. Zwei Unentschieden gegen Dortmund und Gladbach konnten den Lauf der Mannschaft ebenfalls nicht stoppen. Zuletzt fegte die U17 den Wuppertaler SV mit 10:0 vom Platz. Mit zwei Punkten vor Dortmund und fünf vor Gladbach auf Rang drei führen die Geissböcke die Tabelle in der B-Junioren-Bundesliga an. Mit Sommer-Neuzugang Philipp Wydra (13 Treffer) und Florian Witz (acht) hat der FC zudem das torgefährlichste und spielstärkste Mittelfeld der Liga in seinen Reihen. Damit lebt nicht nur der Traum der Titelverteidigung, sondern auch eines Finales daheim. Denn der Meister der Staffel West hätte im Falle eines Finaleinzugs Heimrecht.
Die U19 des 1. FC Köln würde dagegen im Falle eins Finaleinzugs auswärts antreten – was die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck nur zu gerne in Kauf nehmen würde. Schließlich hatten die Kölner A-Junioren im Sommer eine herbe Enttäuschung verkraften müssen. Lange Zeit lag man auf Kurs Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Doch ein 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf und eine 0:1-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen ließ die U19 binnen der letzten beiden Spieltage vom ersten Platz noch auf den dritten Rang abrutschen. Der Traum war geplatzt. Zum Trost und als Revanche für die Niederlage am letzten Spieltag konnte sich die Mannschaft im Pokalfinale gegen Leverkusen zumindest noch einen Titel sichern. Über die verpasste Endrunde nach einer starken Saison konnte das aber nur wenig hinwegtrösten. Trotzdem ging die Ruthenbeck-Elf gestärkt aus dieser Spielzeit und bekam mit zahlreichen U17-Meistern personelle Verstärkung. Dass sich diese im älteren Jahrgang jedoch gleich so gut einfinden würden, war im Vorfeld nicht zu erwarten gewesen. Gleich die ersten zehn Spieltage blieb die Ruthenbeck-Elf allesamt ungeschlagen und ging dabei acht Mal als Sieger vom Platz. Am elften Spieltag setzte es schließlich eine erste 0:2-Niederlage, wieder gegen Bayer Leverkusen. Doch mit zwei Siegen und einem Unentschieden vor Weihnachten verteidigte die Ruthenbeck-Elf erfolgreich die Tabellenführung und hat drei Punkte Vorsprung auf den BVB sowie Fortuna Düsseldorf.
Übergeordnet jedoch konnten Ruthenbeck und NLZ-Chef Matthias Heidrich nicht nur aufgrund des Erfolgs mit der U19 in 2019 zufrieden sein. Mit Noah Katterbach, Jan Thielmann und auch Darko Churlinov stiegen drei U19-Spieler zu den Profis auf, mit Mathias Olesen wurde ein Sommer-Neuzugang nach nur wenigen Monaten zur U21 befördert. „Wir haben Noah, Jan und Darko bei den Profis angebracht. Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Heidrich im GBK-Gespräch. „In diesem Alter ist es sehr schwierig, die Jungs zu moderieren, weil aus den Jugendlichen durch ihre Karriere-Planungen Ich-AGs werden. Da hilft Stefan Ruthenbeck mit seiner Erfahrung im Profi-Bereich sehr.“ Auch Ruthenbeck freute sich über die neue Durchlässigkeit zu den Profis: „Es ist eine Sensation, dass sie auf die Jungs setzen. Es sind ja nicht nur Jan und Noah, sondern auch Iso Jakobs, der es geschafft hat. Das ist schon erstaunlich und eine Auszeichnung für den gesamten Nachwuchsbereich.“ ...
Heute Kontroll-Untersuchung Köln will Schalkes Uth!
Bis zu drei neue Spieler sollen für die Rückrunde nach Köln kommen. Im besten Fall schon im Trainingslager in Benidorm/Spanien ab 4. Januar dabei sein. Bild weiß: Für die Offensive ist Schalkes Mark Uth Top-Favorit! Zuletzt wurde der Stürmer immer wieder locker als möglicher FC-Neuzugang spekuliert. Im Hintergrund arbeitete Sport-Boss Horst Heldt aber längst konkret an einer Verpflichtung. Problem: Uth ist seit Anfang Dezember verletzt (Adduktoren). Nach Bild-Informationen ist für Montag ein MRT (Kernspin) geplant. Aktueller Plan der Schalker: Fällt das Ergebnis positiv aus, soll Uth im Trainingslager in Murcia (Spanien) langsam herangeführt werden. Bloß kein Risiko, nur keine neue schwere Muskelverletzung! Rückblick: Am Ende einer für den Pott-Klub und auch Uth extrem enttäuschenden Saison zog er sich im Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen (3. April, 0:2) eine Adduktorenverletzung mit Sehnenbeteiligung zu. Schmerzhafte Folge: Eine Operation und monatelange Zwangspause! Das Comeback in der neuen Spielzeit lief nur schleppend an. Intern war Schalkes Trainer-Team um David Wagner bewusst, wie steinig und lang dieser der Weg werden könnte.
Anfang Dezember der nächste Schock: Wieder hatte Uth Probleme an den Adduktoren, musste die Hinrunde vorzeitig abbrechen. Allen Parteien ist klar, dass 2020 vieles (Fitness, Form) besser werden muss. Oder zieht's ihn stattdessen zum FC? Fakt: Ist das Ergebnis des MRT positiv, will Köln angreifen. Ist Uth nicht fit, ist der Wechsel vom Tisch. Es geht um ein Leihgeschäft. Mit Schalke ist Köln in Kontakt, aber längst noch nicht einig. Aus dem S04-Umfeld heißt es zu BILD, dass ein Winter-Wechsel Stand heute eigentlich nicht angedacht sei. Uth ist ein Wunsch-Spieler von Trainer Markus Gisdol (50). Der hatte Uth 2015 aus Holland (Heerenveen) nach Hoffenheim geholt – sieht ihn beim FC als Zehner hinter den Spitzen. Bereits im Sommer 2017 sollte Uth aus Hoffenheim zum FC wechseln. Uth wollte, Köln wollte. Aber Hoffenheim verweigerte am Ende die Freigabe, weil der FC zu wenig Ablöse geboten hatte. Von 2011 bis 2012 hatte Uth im Profikader der Kölner gestanden, absolvierte aber kein Liga-Spiel. Das soll sich jetzt ändern. Wenn Uth fit ist...
Als Nübel-Nachfolger FC-Talent Krahl im Visier von Schalke?
Der Sensationscoup zu Weihnachten: Dass Schalke-Keeper Alexander Nübel zu den Bayern wechselt, hat die Bundesliga überrascht. Der Transfer könnte jetzt auch Folgen für den FC haben. Denn nach Informationen des Express soll Schalke 04 für die Nachfolge Nübels ein FC-Talent auf dem Zettel und sogar schon mehrmals beobachtet haben. Julian Krahl hat demnach das Interesse der Königsblauen geweckt. Der im Sommer aus Leipzig verpflichtete Schlussmann kam bisher ausschließlich in der Regionalliga zum Einsatz (zehn Spiele), stand nur viermal im Spieltags-Aufgebot der Profis. Doch er gilt als Riesen-Hoffnung für die Zukunft. Der U19-Nationalspieler ist eines der verheißungsvollsten deutschen Nachwuchs-Talente - klar, dass da das Interesse der großen Klubs nicht lange auf sich warten lässt. Doch auch auf Schalke müsste sich Krahl zunächst hinten anstellen, wäre vorerst nur als Nummer zwei eingeplant. Als Nübel-Ersatz steht Markus Schubert bereit. Der U21-Nationalspieler wurde vor der Saison aus Dresden geholt.
Die 5 Tops des FC-Jahres Mit Ex-Buhmann und jungen Wilden zum Happy End
Zwölf Monate Berg- und Talfahrt mit zwei Sportchefs, vier Trainern, noch mehr Krisen und einem Happy End – wat e Johr, FC! Der Express blickt zurück auf ein turbulentes Jahr 2019, in dem der 1. FC Köln nahezu alles erlebt hat – nur keine Ruhe. Erinnern Sie sich mit uns an die schönsten Erfolgsgeschichten und schlimmsten Tiefpunkte. Unsere fünf Tops und Flops des FC-Jahres! Der FC hat ganz sicher schon euphorischere Aufstiege erlebt – wichtig war aber, dass die Bundesliga-Rückkehr überhaupt gelang. Die Party stieg am 6. Mai, einem Montagabend, in Fürth: Nach dem 4:0-Auswärtssieg bei der Premiere von Interimscoach André Pawlak war dem FC der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Trotz drei Krisen wurde Köln letztlich souveräner Zweitliga-Meister. Mit 63 Punkten hatte der FC sechs Zähler Vorsprung auf Paderborn und Union. Die Offensive (84 Tore) war eine Klasse für sich.
Jhon Cordoba war das Sinnbild des Abstiegs 17/18: Er kam für 17 Millionen Euro aus Mainz nach Köln, erzielte kein einziges Bundesliga-Tor und wurde übel ausgepfiffen. Doch 2019 war sein Jahr! Auf dem Weg zum Aufstieg entwickelte er sich in der Rückrunde (13 Tore, zwei Vorlagen) zum besten Spieler der Liga. Und auch in der Bundesliga platzte endlich der Knoten – nach 26 Anläufen ohne Tor. Mittlerweile ist Cordoba mit vier Treffern (alle in seinen letzten sechs Einsätzen) bester FC-Torschütze. Seine Gesamtbilanz 2019 kann sich also sehen lassen: 18 Treffer in 31 Pflichtspielen. Der Einsatz und unbändige Wille des Kolumbianers sind ohnehin immer vorbildlich. Die Mitspieler schwärmen nicht umsonst: „Jhon kann die ganze Mannschaft mitreißen“, so Sturmkollege Simon Terodde. Auch privat lief es in diesem Jahr für Cordoba rund: Im Juni wurden er und seine Anabel erstmals Eltern. Ihr süßes Töchterchen heißt Isabella...
Köln stellt sich quer Churlinov-Wechsel zum VfB wackelt noch
Der VfB Stuttgart will Darko Churlinov in der Winterpause verpflichten. Doch noch stellt sich der 1. FC Köln quer. Die Stuttgarter suchen in der Winterpause nach mehr Offensivkraft, vor allem die Flügel sollen belebt werden. Mit Darko Churlinov sind sich die Schwaben wohl schon einig. Doch nach kicker-Informationen stellt sich der 1. FC Köln weiterhin quer und will den 19-Jährigen nicht in Richtung Schwabenland ziehen lassen. Im Gegenteil: Geht es nach dem Effzeh, dann verlängert das Eigengewächs seinen im Sommer auslaufenden Vertrag langfristig. Aktuell spielt Churlinov nur in der zweiten Mannschaft der Kölner, dort überzeugte er allerdings mit sechs Treffern und zwei Assists in neun Partien. Es wird kein einfacher Poker für Sportdirektor Sven Mislintat.
Es ist kein Geheimnis mehr, dass der 1. FC Köln an Mark Uth interessiert ist. Und der Schalker (Vertrag bis 2022) ist ein logischer Kandidat, der Angreifer, der gerne über die Flügel kommt, ist gebürtiger Kölner mit einem hohen Identifikationsgrad zur Stadt und dem Klub, für den er in der Jugendabteilung spielte. Wäre der FC 2018 nicht abgestiegen, Uth trüge längst das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust. So wechselte der Nationalspieler (ein Länderspiel) ablösefrei von der TSG Hoffenheim nach Schalke. Das große Aber: Sein Gehalt ist für den Aufsteiger aktuell nicht darstellbar.
Wat e Johr (1): Führungskrise, Ausfallchaos und Schützenfeste
Ein extrem ereignisreiches Jahr liegt hinter dem 1. FC Köln. Im ersten Teil unseres Rückblicks geht es um die Monate Januar bis März, die von sportlichen Schwankungen und internen Intrigen geprägt wurden. Ruhe – das ist definitiv ein Fremdwort beim 1. FC Köln. Häufig ist das Geschehen auf dem Rasen derart schlimm, dass der Geduldsfaden rund um den Traditionsverein aus der Domstadt ziemlich dünn daherkommt. Läuft es wider Erwarten einmal sportlich rund, dann scheint bei den „Geißböcken“ zumindest hinter den Kulissen die Handlung einer veritablen Seifenoper abzulaufen. Anders ist es kaum zu erklären, was im ersten Quartal des FC-Jahres alles vonstatten ging – zumeist auch noch in aller Öffentlichkeit. Dem Unterhaltungsfaktor zuliebe vermutlich.Überschattet wurden die ersten drei Monate am Geißbockheim vom bis heute immer noch nicht in allen Details aufgelösten Machtkampf zwischen Präsident Werner Spinner und dem damaligen Sportchef Armin Veh. Nach einem ziemlich errumpelten Auswärtssieg in Ingolstadt an Karneval ließ der einstige Meistertrainer mächtig Dampf ab. Ein Problem innerhalb des Vereins gäbe es – und das sei irreparabel, ließ Veh verlauten und legte verbal ordentlich nach: „Wenn es einen Vertrauensverlust gibt, dann kann man den bei mir nicht mehr reparieren. Zumindest nicht so einen. Ich weiß nicht, was das für Konsequenzen hat. Aber irgendwann gibt es welche.“
Konsequenzen gab es, wenngleich sehr ungewöhnliche. Der gesundheitlich angeschlagene Präsident Spinner verlor das öffentlich geführte Kräftemessen mit dem Angestellten Veh und legte sein Amt vorzeitig nieder. Hintergrund der Provinzposse: Eine von Spinner an seine Vizepräsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach versandte Sprachnachricht, in der er über die Ablösung des damaligen Trainers Markus Anfang und eine mögliche Demission des Geschäftsführers sinnierte, landete brühwarm bei Veh. Der Schwarze Peter, wer aus dem dynamischen Duo nun die Nachricht oder zumindest deren Inhalt in Richtung des streitbaren Sportchefs lancierte, wird bis heute hin und her geschoben. An Spinners unrühmlichen Abschied nach sieben Jahren an der Spitze des 1. FC Köln ändert es nichts. Diese Schlammschlacht stellte selbst die sportlich schwankende Entwicklung der „Geißböcke“ in der 2. Liga deutlich in den Schatten. Der selbsternannte Aufstiegsfavorit, der nach wackligen Leistungen als Tabellenzweiter ins neue Jahr ging, verstärkte sich in der Winterpause noch einmal prominent: Der bei Schalke nicht mehr benötigte Johannes Geis sollte im Mittelfeld fortan die Fäden ziehen, für die Außenbahnen eiste der FC Florian Kainz von Werder Bremen für eine stattliche Ablösesumme los.
Der Auftakt ging allerdings gewaltig in die Hose: Beim 1. FC Union Berlin setzte es im ersten Spiel 2019 eine 0:2-Niederlage – Alptraumstart dank Traumtor des ehemaligen Kölners Marcel Hartel. Ganz FC-like blieb es eine Achterbahnfahrt der Gefühle, was die „Geißböcke“ auf dem Platz zeigten. Nach der kurzfristigen Absage des Auswärtsspiels in Aue (das Erzgebirge war komplett zugeschneit) ballerten die Schützlinge von Trainer Markus Anfang den FC St. Pauli mit 4:1 vom Feld – umjubelter Held im Müngersdorfer Stadion war Jhon Cordoba, der einen Hattrick erzielte. Die Kölner Offensive bekam noch einmal Zuwachs: Nach langem Hin und Her verkündete der Zweitligist am Valentinstag, dass endlich die Spielberechtigung für Anthony Modeste eingetroffen war. Der Franzose durfte bereits beim schwierigen Spiel in Paderborn für den FC auflaufen. Und traf dort kurz nach seiner Einwechslung direkt zum vermeintlich vorentscheidenden 2:0. Die Anfang-Elf warf den Sieg allerdings noch weg, ließ sich vom SCP abermals überrollen und verlor 2:3. Ernüchterung war eingekehrt am Geißbockheim. Einen souveränen Aufstieg hatten sich die Verantwortlichen gewünscht, die Erwartungshaltung aus der Chefetage schlug sich auch bei den Fans nieder...
Uth wieder ein Kandidat Zwei Probleme, eine Hoffnung
Kehrt Mark Uth doch noch zum 1. FC Köln zurück? Nach einem erfolglosen Werben um den Angreifer im Sommer 2017 könnte der 28-Jährige nun vom FC Schalke 04 an die Geissböcke ausgeliehen werden. Allerdings sind finanzielle und medizinische Fragen offen. Ein Transfer erscheint möglich, hängt aber an mehreren Fragen. Erstes Problem sind die Finanzen: Mit 29 Toren in 78 Spielen über drei Jahre hatte sich Uth zwischen 2015 und 2018 in Hoffenheim zu einem erfolgreichen Bundesliga-Stürmer entwickelt – verpflichtet damals im Übrigen von Markus Gisdol, dem heutigen FC-Trainer. Nachdem 2017 der Wechsel zum 1. FC Köln geplatzt war, ging Uth ein Jahr später nach 14 Saisontoren für die Kraichgauer ablösefrei nach Schalke. Ein Wechsel, der sich – als zu dem damaligen Zeitpunkt treffsicherster deutscher Stürmer in der Bundesliga und durch das Wegfallen einer Ablösesumme – üppig auf Uths Gehalt auf Schalke auswirkte. Dieses Millionen-Gehalt dürfte nur einer der beiden Knackpunkte werden, ob ein Transfer überhaupt möglich ist. Bei einer Leihe entstünden für den 1. FC Köln zwei Kostenfaktoren: die Leihgebühr und das Gehalt bis zum Sommer. Um den Deal zu stemmen, müsste Schalke wohl einen beachtlichen Teil des Gehalts weiterhin übernehmen und im Zweifel gar auf eine Leihgebühr verzichten.
Zweites Problem ist die aktuelle Verletzung: Bereits im April hatte sich Uth schwer an den Adduktoren verletzt, inklusive eines Sehnenabrisses vom Knochen im rechten Oberschenkel. Nach einer OP war die vergangene Saison für Uth gelaufen. Doch so richtig wollten die Probleme nicht vergehen. Anfang Dezember dann der nächste Rückschlag: Nach anhaltenden Adduktorenproblemen nahm Schalke den Angreifer aus dem Training und beendete dessen Hinrunde vorzeitig. Nach mehrmonatigen Problemen an gleicher Stelle muss Uth also erst einmal wieder gesund und fit werden. Ein Vorgang, der Zeit brauchen könnte. Zeit, die der FC in der Rückrunde nicht hat. Wie nun die Bild berichtete, soll am Montag ein MRT auf Schalke Klarheit geben über die Schwere der Verletzung und den weiteren Reha-Verlauf. Eigentlich würden die Königsblauen den Stürmer gerne verleihen, um ihm in der Rückrunde Spielpraxis zu geben, da Trainer David Wagner aktuell nicht auf Uth setzt. Die Verletzung lässt die interessierten Vereine, so auch den FC, nun zögern...
Er wurde 80 Jahre alt 1. FC Köln trauert um Pokalheld Carl-Heinz Rühl
Große Trauer um Carl-Heinz Rühl. Der ehemalige Rechtsaußen ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Der gebürtige Berliner startete seine Fußballer-Karriere beim SC West, ehe er über Viktoria Köln, Hertha BSC und den MSV Duisburg wieder nach Köln zurückkehrte, wo er von 1967 bis 1970 für den 1. FC spielte, mit dem er 1968 den ersten DFB-Pokalsieg der Klubgeschichte feierte. Im Finale in Ludwigshafen gegen den VfL Bochum (4:1) erzielte Rühl zwei Tore. In drei Spielzeiten für den FC traf er in 85 Spielen 35 Mal. Weniger erfolgreich war seine Manager-Tätigkeit bei den Geißböcken in der Saison 1997/98 - der FC stieg erstmals aus der Bundesliga ab. Als Trainer arbeitete Rühl in den 70er und 80er Jahren unter anderem für den Karlsruher SC, Duisburg, Borussia Dortmund und 1860 München. Rühl sei kurz vor Ende des Jahres gestorben, schreibt der MSV Duisburg auf seiner Klub-Homepage: „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.“
In Spanien schon dabei? Heldt bastelt an Rückholaktion von Uth
Der FC fahndet nach Winter-Verstärkungen! FC-Sportboss Horst Heldt hat angekündigt, dass es Wunsch und Ziel sei, „zwei bis drei Spieler zu verpflichten“. Dabei steht ein Ex-Kölner ganz oben auf der FC-Wunschliste: Schalkes Mark Uth. Der Stürmer der Königsblauen ist demnach der absolute Wunschspieler von Markus Gisdol. Der FC-Trainer hatte den gebürtigen Kölner 2015 schon aus Heerenveen nach Hoffenheim geholt und ihm zu seinem Bundesliga-Debüt verholfen. Im Hintergrund klopft Heldt längst die spektakuläre Rückholaktion ab. Wenn es nach dem FC-Sportboss geht, würde Uth sogar schon mit im Flieger nach Benidorm sitzen, wo die Kölner unter der Sonne Spaniens ihr Trainingslager (4. bis 11. Januar) absolvieren. Es geht zunächst um eine Leihe, da Schalke offenbar nicht daran interessiert ist, Uth endgültig zu verkaufen.
Der FC ist bestrebt, eine schnelle Einigung zu erreichen, doch noch hakt der Transfer. Knackpunkte sind das Gehalt (Uth verdient rund vier Millionen Euro pro Jahr) – bei dem Schalke dem FC wohl entgegenkommen müsste – und Uths Fitness. Der Stürmer hatte zuletzt Probleme an den Adduktoren, eine MRT-Untersuchung soll jetzt Klarheit über Uths Fitness bringen. Danach soll entschieden werden, wie es mit dem Ex-Nationalspieler weitergeht. Offiziell sagt Heldt: „Ich muss mit diesen Spekulationen leben, aber ich werde sie nicht kommentieren. Wenn ich mich zu Spielern äußern würde, mit denen wir uns beschäftigen, würde es dem Verein nur schaden, und das will ich nicht.“ Gegenüber dem Express sagte der FC-Sportboss außerdem: „Es wird bis zum 2. Januar nichts mehr passieren.“