Neuer Trainer, neue Spieler: FC-Konkurrenten rüsten auf Der 1. FC Köln bastelt noch an den letzten Transfers in dieser Winterperiode. Der neue Innenverteidiger soll nach Möglichkeit am Donnerstag vorgestellt werden. Bei den Abgängen hängt es nur noch an letzten Details. Derweil machen Kölns Konkurrenten Nägel mit Köpfen. In Düsseldorf gab es am Mittwoch einen Paukenschlag.
Friedhelm Funkel ist nicht mehr Trainer von Fortuna Düsseldorf. Der Tabellenletzte warf den einstigen FC-Aufstiegscoach raus und holte in Uwe Rösler eine Bundesliga-unerfahrenen Trainer, der jedoch über 16 Jahre Erfahrung im Ausland (u.a. England und Schweden) verfügt. Rösler, einst erfolgreicher Stürmer bei Manchester City, soll die Fortuna vor dem Abstieg retten, nachdem sich der Verein zuvor unerwartet von Funkel getrennt hatte. Darüber hinaus kündigte Sportvorstand Lutz Pfannenstiel eine weitere Neuverpflichtung an. Valon Berisha von Lazio Rom soll bereits zum Medizincheck in Düsseldorf weilen. Der Mittelfeldspieler war zuvor von RB Salzburg für 7,6 Mio. Euro nach Rom gewechselt, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Nun also eine Leihe nach Düsseldorf, um dort gemeinsam mit Rösler gegen den Abstieg zu kämpfen.
Mainz holt Bruma – Paderborn den neuen Rooney Der Vorletzte in der Bundesliga, der SC Paderborn, verpflichtete derweil den Engländer Antony Evans vom FC Everton fest. Der offensive Mittelfeldspieler soll den zuletzt siegreichen Ost-Westfalen mehr Gefahr im Angriff bescheren, wurde vom SCP aber bereits als „Vorgriff auf die kommende Saison“ bezeichnet und gilt eher als Investition in die Zukunft. Evans hatte bei den Toffees in der Jugend den vereinsinternen Torrekord von Wayne Rooney gebrochen und war in der Hinrunde nur in der Premier League 2 eingesetzt worden. Dort traf er in zwölf Spielen vier Mal und bereitete sechs weitere Treffer vor.
Während die Geissböcke noch einen neuen Innenverteidiger suchen, hat der 1. FSV Mainz 05 schon einen gefunden. Nach den Verletzungen der Abwehrspieler Edmilson Fernandes und Stefan Bell, die noch länger ausfallen werden, sowie bereits 44 Gegentoren in der Liga stehen die Rheinhessen vor der Verpflichtung von Jeffrey Bruma. Der Innenverteidiger soll auf Leihbasis vom VfL Wolfsburg kommen. Nach dem Transfer von Marin Pongracic zu den Wölfen hatte der 28-Jährige beim VfL praktisch keine Einsatzchance mehr gesehen.
Hertha wirft weiter mit Geld um sich Und dann wäre da natürlich noch Hertha BSC, die Neureichen von Jürgen Klinsmann und Investor Lars Windhorst. Der abstiegsgefährdete Hauptstadt-Klub will offenbar Krzysztof Piatek vom AC Mailand verpflichten und bietet laut Sky Italia für den 24-Jährigen schlappe 27 Millionen Euro plus Bonuszahlungen. Neben Hertha sollen unter anderem auch Klubs aus England (West Ham United) an dem Stürmer interessiert sein, der in der letzten Saison in 42 Pflichtspielen für den FC Genau und Milan sage und schreibe 30 Tore erzielte. Doch nach nur einem Jahr beim AC sollen die Rossoneri schon wieder die Lust an dem Stürmer – und umgekehrt – verloren haben. Hertha würde gerne davon profitieren. Zuvor hatte die Hertha bereits Lucas Tousart von Olympique Lyon verpflichtet – allerdings erst zum Sommer. Der 22-jährige Franzose ist im defensiven Mittelfeld zuhause, kostet müde 24 Millionen Euro und wird zunächst aber wieder an Lyon zurückverliehen. Was im Falle eines Berliner Abstiegs passieren würde, ist unklar.
Die weiteren Konkurrenten im Abstiegskampf (Bremen, Union, Augsburg) wurden im Last-Minute-Geschäft auf dem Transfermarkt zuletzt nicht mehr tätig. Aber das gilt ja auch für den Effzeh, die nachweislich noch etwas machen wollen und wohl auch werden. Am Donnerstag soll Klarheit herrschen, wer noch kommt und geht.
Sportchef verhandelt über Zu- und Abgänge - Heldt beim FC weiter im Deadline-Stress Nur noch zwei Tage: Für den 1. FC Köln wird das Zeitfenster in Sachen Wintertransfers immer kleiner. Horst Heldt (50) befindet sich in Dauertelefonaten, muss Lösungen finden. Dazu traf sich der Manager am Mittwochnachmittag mit Finanzboss Alexander Wehrle (44) und Präsident Werner Wolf (63) am Geißbockheim, um die Lage zu erörtern.
Ein neuer Innenverteidiger soll die Konkurrenz beleben. Und vier Profis sollen den Klub noch verlassen. Vor dem Deadline Day am Freitag (18 Uhr endet das Transferfenster) wird es stressig.
1. FC Köln: Markus Gisdol bei Spielersuche weiter optimistisch Wenn Trainer Markus Gisdol (50) nach dem trainingsfreien Mittwoch mit der Mannschaft am Donnerstagmorgen die heiße Phase der Vorbereitung auf den SC Freiburg (Sonntag, 15.30 Uhr) einläuten wird, ist die erhoffte Verstärkung noch nicht dabei. „Das wird zu knapp. Aber es ist ganz normal, gerade im Winter, dass es am Ende etwas eng mit der Zeit wird. Trotzdem sind wir guter Dinge, die Sachen, die wir uns vorgenommen haben, noch zu realisieren“, sagt FC-Manager Horst Heldt gegenüber EXPRESS.
1. FC Köln sucht noch Verstärkung für die Verteidigung Da ist allen voran noch die von Trainer Gisdol geforderte Verstärkung für die Verteidigung. Neben dem bärenstarken Sebastiaan Bornauw (20) ist Rafael Czichos (29) nicht immer sattelfest, Jorge Meré (22) scheint derzeit keine Alternative. Deshalb wäre da zusätzliche Qualität willkommen. Doch der FC tut sich schwer auf dem Transfermarkt. Simon Falette (27, Frankfurt) als erste Lösung zog den Wechsel zu Fenerbahce Istanbul vor – auch wenn der zu platzen droht. Weltmeister Benedikt Höwedes (31) wollte eine längerfristige Vereinbarung, die konnte ihm der FC nicht bieten.
Jeffrey Bruma kein Thema beim 1. FC Köln Am Mittwoch wurde dann plötzlich Wolfsburgs Jeffrey Bruma (2 hoch gehandelt. Der niederländische Verteidiger war beim VfL vom Training freigestellt und in Gesprächen mit einem anderen Bundesligisten. Allerdings nicht mit dem FC, wie EXPRESS weiß. Heldt hat offenbar einen anderen Verteidiger im Visier – und auch wenn er nicht schon am Training teilnimmt, so könnte er heute doch schon die Checks absolvieren – so sich denn eine Einigung findet.
Abgänge weiter möglich: 1. FC Köln will den Kader ausdünnen Aber auch auf der Abgabenseite tun sich noch Probleme auf. Lasse Sobiech (29) will offenbar nicht zum VfL Bochum wechseln, obwohl sich sein Traum von der englischen Championship (2. Liga England) nach EXPRESS-Informationen zerschlagen hat. Trotzdem hofft der Abwehr-Riese noch auf ein Auslandsabenteuer, möglich aber auch, dass er seinen Vertrag vorerst aussitzt.
Vincent Koziello (24) flirtete in den vergangenen Tagen öffentlich mit dem AC Florenz, doch da ist das Interesse überschaubar. Derzeit spricht wenig für einen Wechsel bis Freitag, der Blick geht auf Ligen, in denen das Transferfenster noch eine Weile offen ist.
Niklas Hauptmann (23) war am Mittwoch zur Behandlung am Geißbockheim, eine Zukunft bei den Profis hat er nicht. Auch hier hofft Heldt auf eine kurzfristige Lösung, es soll Anfragen aus der Zweiten Liga geben.
Fehlt noch Matthias Bader (22). Der Rechtsverteidiger ist der vierte im Bunde, der keine Rolle mehr in den Überlegungen spielt. An ihm soll der SV Darmstadt interessiert sein, für den Badener sicher eine gute Lösung, unweit der Heimat.
Heldt hat zwei Tage, um die Transfers über die Bühne zu bringen. Der Manager telefoniert daher beinahe rund um die Uhr: „Wir haben noch ein paar Aufgaben zu lösen – also gehen wir sie an!“
Trotz Wirtz: Darum wird es keinen Talente-Exodus geben Der 1. FC Köln muss in diesem Winter die Abgänge von gleich drei großen Talenten aus dem Nachwuchs verkraften. Florian Wirtz ist freilich der prominenteste Abgang. Daneben gingen Sebastian Müller und Darko Churlinov. Nicht die einzigen Talente, die den FC in dieser Saison verließen. Was hat es mit den Abgängen auf sich? Wen will der FC unbedingt halten?
Präsident Werner Wolf hatte es in seiner Antrittsrede auf der Mitgliederversammlung im September angekündigt. Der FC wolle und müsse künftig vermehrt auf Talente aus dem eigenen Stall setzen. Mindestens ein Nachwuchsspieler pro Jahr soll es dauerhaft in den Profikader schaffen. „Wenn wir Talente fördern, schaffen wir Identifikation und Werte und müssen uns nicht für viel Geld die Spieler von anderen Klubs kaufen“, sagte der FC-Boss.
Die Zwischenbilanz der laufenden Saison sieht gemischt aus. Einerseits ist das Ziel erreicht, eigentlich sogar übererfüllt. Mit Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann schafften es gleich drei Eigengewächse in die Profi-Mannschaft und sorgten bislang mit teils starken Leistungen für Furore. Andererseits hat gerade der Abgang von Florian Wirtz den Blick getrübt. Sein Wechsel zu Bayer Leverkusen ist ein herber Rückschlag, weil auch andere Talente aus dem Kölner Nachwuchsleistungszentrum nun ans Grübeln kommen könnten, warum der FC seine größte Hoffnung nicht hatte halten können.
Sechs Talente verloren – drei Abgänge tun weh Über Wirtz wurde zuletzt viel diskutiert, aber auch der Abgang von Sebastian Müller traf den Effzeh ins Mark. Der U19-Stürmer (13 Tore in der A-Junioren-Hinrunde) wechselte Anfang Januar zu Arminia Bielefeld. Der Tabellenführer der Zweiten Liga war sich, ähnlich wie Leverkusen mit Wirtz, schon frühzeitig mit dem Stürmer über einen ablösefreien Wechsel im Sommer einig gewesen. Der FC hätte gerne verlängert, den Angreifer noch näher an die Profis herangeführt, nachdem der 19-Jährige bereits mehrfach mit der ersten Mannschaft hatte trainieren dürfen. Doch Bielefeld schnappte sich das Talent, wohl auch mit dem Versprechen auf schnellere Einsätze bei den Profis. Köln schaute in die Röhre, die U19 hat nun ein Sturmproblem. Wirtz und Müller, mit beiden Spielern hätte der FC gerne verlängert, beide Spieler entschieden sich für einen Wechsel. Gleiches geschah bereits im Sommer mit Can Bozdogan (ging zum FC Schalke 04) und Dominik Becker (zu Werder Bremen). Vor allem Bozdogan, seit der U8 beim FC, hätte man am Geißbockheim sehr gerne langfristig gebunden. Zumindest eine Ablösezahlung in Höhe von rund 400.000 Euro machten den Wechsel für Köln hinnehmbar. Dennoch hatte man auch dem Mittelfeldspieler Bozdogan und dem Verteidiger Becker Perspektiven beim FC von der U19 über die U21 bis hin zu den Profis aufgezeigt. Bekanntlich galt die Perspektive zu den Profis im vergangenen Sommer aber noch als unwahrscheinlich.
Thielmann-Effekt setzte zu spät ein Dass darüber hinaus mit Darko Churlinov und Nikolas Nartey zwei Spieler an den VfB Stuttgart abgegeben wurden, die man ebenfalls gerne zu Profis geformt hätte, ist eine andere Geschichte. Churlinov hatte sich in den Vertragsverhandlungen verzockt und respektlos gegenüber der U21 geäußert. Charakterliche Zweifel überwogen, und so weint man beim FC dem Nord-Mazedonier kaum eine Träne nach. Während bei Churlinov die Persönlichkeit den Ausschlag gab, war es bei Nartey die Verletzungsanfälligkeit es Dänen, was sich jüngst auch wieder bei seinem aktuellen Leihklub Hansa Rostock bestätigte. Zwar hatte man auch ihm eine Vertragsverlängerung angeboten. Der Mittelfeldspieler hatte aber nach der für ihn enttäuschenden Zweitliga-Saison mit nur sechs Sekunden Einsatzzeit genug vom FC.
Unter dem Strich verlor der FC also sechs Talente, von denen man drei (Wirtz, Müller, Bozdogan) gerne langfristig gebunden hätte, die man aber verloren hatte, noch ehe der „Thielmann-Effekt“ einsetzen konnte. Die anderen drei (Becker, Churlinov, Nartey) wären lediglich interessante Optionen gewesen, die man über die U21 hätte aufbauen wollen.
Sieben deutsche U-Nationalspieler und mehr Derweil wächst im FC-Nachwuchs eine neue Generation potentieller Profi-Fußballer heran, auf die man bei den Geissböcken setzen will und bei denen die Beförderungen von Katterbach, Jakobs und Thielmann eindrücklich nachwirken sollen. Im Trainingslager in Benidorm durften einige von ihnen bereits Profi-Luft schnuppern. Am Dienstag im internen Testspiel mit der Mannschaft von Markus Gisdol waren weitere dabei. Für sie alle soll die Zeit bald kommen.
Wer sich im NLZ umhört, erfährt vor allem, dass es schon lange nicht mehr so viele deutsche U-Nationalspieler zwischen der U16 bis zur U19 gegeben hat. Der 1. FC Köln stellt aktuell sieben Junioren-Nationalspieler an den Deutschen Fußball-Bund ab: Justin Diehl (U16), Jonas Urbig und Jens Castrop (U17), Daniel Adamczyk und Tim Lemperle (U1 sowie Erkan Akalp und Robert Voloder (U19). Darüber hinaus gehören sieben weitere Talente zum erweiterten Kreis dieser DFB-Auswahlteams, darunter U17-Meister Marvin Obuz und der aktuell an Roda Kerkrade ausgeliehene Yann-Aurel Bisseck. Zudem gehört Salih Özcan der deutschen U21 an, ist aktuell an Holstein Kiel ausgeliehen. Aufgrund einer Kaufoption ist seine Rückkehr zum FC aber nicht gesichert.
Der FC kann mit frischen Erfolgen um Talente werben Freilich wird sich auch Jan Thielmann auf eine baldige Einladung des DFB freuen können. Für welche Mannschaft, ist noch unklar. Auch an Sava Cestic, der bislang für die serbische U18 auflief, aber in Offenbach auf die Welt kam, soll der DFB interessiert sein und ähnlich wie bei Voloder (vormals Bosnien) einen Wechsel in Erwägung ziehen. Darüber hinaus hat der FC in den letzten Monaten bekanntlich mehrere ausländische Top-Talente verpflichtet. Philipp Wydra (Österreich) und Vladimir Fratea (Moldawien) sorgen in der U17 für Furore. Mathias Olesen (Luxembourg) wurde bereits von der U19 in die U21 befördert und mit einem neuen Vertrag ausgestattet. Jae-hwan Hwang aus Südkorea gehört seit vier Wochen der U19 an und soll sich in der Rückrunde an Deutschland und den FC gewöhnen.
Dank des U17-Meistertitels konnte der FC in den letzten Monaten auf dem Nachwuchs-Transfermarkt anders auftreten als in den Jahren zuvor. Nach dieser Saison sollen die erneuten Erfolge der U17 und U19, die stabile Saison der U21 und natürlich die Beförderungen Katterbachs, Jakobs‘ und Thielmanns das Werben um Talente weiter erleichtern. Der Wirtz-Abgang war da der Schlag ins Kontor. Doch die Basis im FC-NLZ stimmt. Horst Heldt und Markus Gisdol wollen diese nun zusammen mit Matthias Heidrich (NLZ) und den Nachwuchs-Trainern mit Leben und Profi-Nähe füllen. Zahlreiche Talente sind vorhanden – auch wenn das wohl größte Talent künftig für Bayer Leverkusen auflaufen wird.
Einsatz im Reservisten-Test: FC-Youngster droht gegen Freiburg die Bank Er ist die Entdeckung der Saison beim FC! Jan Thielmann (17) wurde von Trainer Markus Gisdol (50) völlig überraschend ins kalte Wasser geworfen. Der U17-Meister von 2019 feierte beim Derbysieg gegen Bayer Leverkusen (2:0) sein Bundesliga-Debüt und stand auch in den folgenden vier Partien in der Startelf.
Ein Raketenstart ins Profi-Leben! Doch nun droht Thielmann zunächst mal wieder die Bank. Der Youngster musste als einziger Startelfspieler der Dortmund-Pleite beim Test der Reservisten und Talente ran.
Jan Thielmann droht beim 1. FC Köln gegen den SC Freiburg die Bank Ein möglicher Hinweis darauf, dass ihm FC-Trainer Markus Gisdol (50) am Sonntag gegen den SC Freiburg eine Verschnaufpause gönnen könnte. Denn nach furiosem Start gegen Bayer stieß Thielmann zuletzt immer öfter an seine Grenzen. Es fehlte ein Stück weit die Unbekümmertheit, die ihn anfangs so stark gemacht hat. Die Umstellung auf die Bundesliga klappt dann selbst für ein Toptalent wie ihn nicht im Handumdrehen. Das wissen auch die FC-Verantwortlichen, die ihr Juwel behutsam aufbauen und nicht gleich verheizen wollen.
Jan Thielmann kehrt beim 1. FC Köln zunächst nicht zur U19 zurück Ein Einsatz gegen Dortmunds U19 mit Wunderkind Youssoufa Moukoko (15) am Sonntag (11 Uhr) oder gar eine vorläufige Rückkehr zur U19 soll dagegen nach EXPRESS-Informationen kein Thema sein. Sollte Thielmann tatsächlich eine Pause bekommen, stünden als Alternativkandidaten für Rechtsaußen Marcel Risse (30) und Florian Kainz (27) parat. Der Österreicher, der (fast schon traditionell) eine starke Vorbereitung absolvierte, wurde schon in Dortmund für Thielmann eingewechselt und sollte die für ihn ungewohnte rechte Seite beackern. Das klappte allerdings nur mit mäßigem Erfolg.
Dominick Drexler könnte beim 1. FC Köln für Jan Thielmann spielen Eine dritte Option wäre Dominick Drexler (29). Nachdem der gebürtige Bonner von Neuzugang Mark Uth (2 aus dem Zentrum verdrängt wurde, könnte er eine Bewährungschance auf dem Flügel erhalten.
Berater am Geißbockheim – Wann meldet der FC Vollzug? Der 1. FC Köln bastelt an den letzten Transfers. Lasse Sobiech wurde für Verhandlungen freigestellt. Horst Heldt traf sich am Donnerstag am Geißbockheim mit dem Spielerberater Michael Schulz. Der letzte Neuzugang soll noch am Nachmittag perfekt gemacht werden. Doch die Arbeit ist damit noch nicht getan.
Nach dem Training der Profis des 1. FC Köln hatte Horst Heldt keine Zeit für ein Statement. Der Sportchef der Geissböcke hatte die Einheit am Donnerstagvormittag vom Büro auf der Geschäftsstelle aus verfolgt, ehe er Besuch von Spielerberater Michael Schulz bekam. Der ehemalige Profi (u.a. Borussia Dortmund) gehört inzwischen der Agentur Siebert und Backs an, die unter anderem Marco Höger und Schalke-Keeper Alexander Nübel vertritt.
Einen Innenverteidiger von Format hat die Agentur allerdings nicht unter Vertrag, und so dürfte es in diesem Gespräch nicht um den letzten Winter-Neuzugang der Geissböcke gegangen sein. Dieser soll jedoch, das sickerte abseits des Trainings durch, noch am Nachmittag in Köln unterschreiben. Der neue Innenverteidiger soll am Freitag erstmals mit der Mannschaft trainieren. Über Namen schwieg man sich am Geißbockheim noch aus, die Bekanntmachung ist aber noch für den heutigen Tag geplant.
Sobiech wohl nach Belgien Derweil bestätigte der FC, dass sich Lasse Sobiech in Verhandlungen mit einem belgischen Klub befindet. Zunächst hatte alles nach einem Wechsel zum VfL Bochum ausgesehen. Am Rande der Partie bei Arminia Bielefeld hatte es geheißen, Sobiech könne noch am Mittwoch beim VfL vorgestellt werden. Dies hat sich nun aber offenbar erledigt. Sobiech ist freigestellt, um seine Zukunft zu regeln. Diese liegt aber offenbar in Belgien und nicht in der deutschen Zweiten Liga.
Darüber hinaus steht Matthias Bader vor einem Wechsel zum SV Darmstadt 98. Der Rechtsverteidiger soll an den Zweitligisten ausgeliehen werden. Einzig über die Laufzeit des Leihgeschäfts ist man sich offenbar noch nicht einig. Der 22-Jährige hatte sich beim Effzeh nicht durchsetzen können und ist bereits seit Anfang Januar nicht mehr im Profi-Training. Die Gespräche mit den Lilien stehen nun aber wohl vor dem Abschluss. Gleiches gilt für Vincent Koziello, den es ebenfalls auf Leihbasis ins Ausland zieht. Niklas Hauptmann dagegen findet wohl in diesem Winter keinen neuen Klub mehr.
Verstärkung kommt aus England - Heldt verpflichtet Gisdols neuen Abräumer Die neue Abwehrverstärkung ist da! Auf der Suche nach einem Innenverteidiger ist FC-Sportchef Horst Heldt in England fündig geworden. Vom Zweitligisten Queens Park Rangers soll Toni Leistner nach Köln wechseln. EXPRESS erwischte den Abwehrmann beim Medizin-Check beim Kardiologen in Poll.
Der 29-jährige Hüne kommt in dieser Saison bislang auf 22 Einsätze in der Championship. Dort führt er die Rangers als Kapitän aufs Spielfeld. In Deutschland ist Leistner kein Unbekannter. Von 2014 bis 2018 stand er für Union Berlin insgesamt 119 Mal auf dem Feld, zuvor kickte er für den Halleschen FC und Dynamo Dresden.
Leistner im Anflug: FC holt Innenverteidiger von QPR Toni Leistner wird der neue Innenverteidiger des 1. FC Köln. Wie der GEISSBLOG.KOELN erfuhr, kommt der 29-Jährige für ein halbes Jahr von den Queens Park Rangers aus der englischen Football League Championship zum Effzeh. Schon im Sommer 2018 hätte der ehemalige Abwehrmann von Union Berlin zu den Geissböcken wechseln können.
Nach GBK-Informationen muss QPR aus verbandsrechtlichen Gründen Gehälter einsparen. Leistner ist Kapitän des englischen Zweitligisten, gehört dort aber zu den Topverdienern. Nun wechselt der 29-Jährige für ein halbes Jahr nach Köln, wo er die Position von Lasse Sobiech übernehmen wird, der nach Belgien zu Royal Mouscron wechseln wird. Der Transfer soll noch am Nachmittag perfekt gemacht werden.
Nach Ärger um Wirtz-Transfer - Bayer-Boss schießt böse gegen den FC Es herrscht mächtig dicke Luft zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen. Grund ist die „Transfer-Affäre“ um Supertalent Florian Wirtz (16) (hier lesen Sie mehr). Der FC ist stinksauer, weil der Werksklub ihnen das Supertalent entgegen einer Abmachung abgeluchst hat. Jetzt gießt Bayer-Boss Fernando Carro (55) noch zusätzlich Öl ins Feuer.
Das gute Rheinland-Verhältnis hat in den letzten Tagen ohnehin schon Risse bekommen, diese könnten nach Carros Aussagen nun noch größer werden. Beim Branchen-Kongress Spobis in Düsseldorf diskutierte der Spanier mit weiteren Bundesliga-Managern wie HSV-Boss Bernd Hoffmann (57) über den internationalen Stellenwert der Bundesliga. Als es um die sportlichen Ziele der Leverkusener ging, sagte Carro: „Wir wollen immer Champions League spielen.“
Fernando Carro mit Spitze gegen den 1. FC Köln Und dann meinte der Bayer-Boss süffisant in Richtung FC: „Zu uns kommen Klubs wie Atlético Madrid, die wissen nicht mal, dass es in Köln einen Bundesliga-Verein gibt.“ Eine Aussage, die sicher auch mit einem kleinen Augenzwinkern gemeint war – angesichts der aktuellen Situation aber sicherlich bei vielen Kölner Fans nicht so gut ankommen dürfte.
Simon Rolfes verteidigt Vorgehen bei Florian Wirtz Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes (3 äußerte sich beim Spobis ebenfalls zum Transfer-Agreement mit den Rheinland-Klubs. Er sagte gegenüber EXPRESS: „Es gibt kein schriftliches Agreement oder ähnliches. Aber es ist eine Praxis in den vergangenen Jahren gewesen, dass nicht massenhaft Jugendspieler hin- und herwechseln sollen. Dass beispielsweise keine fünf Spieler aus der U12 transferiert werden. Das gab es nicht und das wird es auch in Zukunft nicht geben.“ Der Ex-Nationalspieler führte weiter aus: „Bei Florian Wirtz ist es ein Sonderfall. Es ist ganz einfach: Wir waren sehr überrascht, dass sein Vertrag ausläuft. Dass ein Spieler dieser Qualität ab Sommer keinen Vertrag mehr hat. Ich kenne den Spieler, seit er 14 ist, habe ihn häufig gesehen. Wir wussten, dass viele Vereine an ihm interessiert sind. Und dementsprechend war es auch unsere Aufgabe, uns damit zu beschäftigen. Weil er sonst womöglich woanders hingewechselt wäre.“
Borussia-Manager Max Eberl steht zum Rheinland-Abkommen Während Leverkusen sein fragwürdiges Vorgehen beim Wirtz-Wechsel verteidigt, hat sich der Dritte im Bunde Borussia Mönchengladbach klar auf die Seite des FC gestellt. Manager Max Eberl (46) sagte angesichts der gemeinsamen Vereinbarung, sich gegenseitig keine Jugendspieler abzuwerben: „Da ist etwas passiert, was keiner von uns gerne sieht.“ Gleichzeitig machte der Sportdirektor der Fohlen, dass sich Gladbach auch weiterhin an das Abkommen halten werde. „Wir würden dieses Agreement gerne aufrecht erhalten, weil es ein wenig zur Beruhigung beiträgt. Hintenrum klauen würde zu vielen Problemen im Westen führen, wo wir eh schon auf engstem Raum sind“, sagte Eberl.
Leihe in die Heimat - Kölns Zauberzwerg Koziello flieht nach Paris Lasse Sobiech zieht es nach Belgien, Matthias Bader wechselt wohl zum SV Darmstadt - und nun hat nach EXPRESS-Informationen auch Vincent Koziello (24) eine neue Herausforderung gefunden. Der Franzose, der einst für drei Millionen Euro von Topklub OGC Nizza kam, ergreift die Flucht, wird zum Paris FC ausgeliehen.
Paris FC ist Vorletzer der Zweiten Liga Der Hauptstadt-Klub ist derzeit Vorletzter der zweiten französischen Liga, mit dem technisch beschlagenen Zauberzwerg Koziello hofft der Klub, dem Abstieg in die Drittklassigkeit entgehen zu können. Für die Rückkehr in sein Heimatland ließ der einstige Schützling von Lucien Favre auch interessante andere Angebote sausen: So lehnte er eine Offerte von Los Angeles FC aus der us-amerikanischen MLS ab.
Bis zuletzt hatte auch Maccabi Haifa mit einer tollen Stadt, einem guten Gehalt und regelmäßiger Europapokalteilnahme gelockt. Doch Koziello zog nun die Niederungen des französischen Profifußballs vor. Beim FC blieb Koziello immer irgendwie Einzelgänger, wurde oft von Verletzungen zurückgeworfen und sucht jetzt in der Heimat sein Glück.
Leistner-Wechsel perfekt! Sobiech auf Leihbasis nach Belgien Der 1. FC Köln hat die Verpflichtung von Toni Leistner bestätigt. Die Geissböcke leihen den 29-Jährigen für fünf Monate von den Queens Park Rangers aus der zweiten englischen Liga aus und sicherten sich überdies eine Kaufoption. Der Innenverteidiger ersetzte Lasse Sobiech, der nach Belgien zu Royal Excel Mouscron verliehen wird.
Am späten Nachmittag kamen die Bestätigungen für beide Transfers: Nach langer Suche hat der 1. FC Köln einen neuen Innenverteidiger gefunden. Toni Leistner kommt aus England für ein halbes Jahr, während Lasse Sobiech für die gleiche Zeit nach Belgien verliehen wird. Der Tausch auf der Position soll den Konkurrenzkampf erhöhen, nachdem Sobiech zuletzt chancenlos war.
„Lasse kam bei uns zuletzt kaum zum Einsatz. Deshalb ist der Wechsel genau der richtige Schritt“, sagte Sportchef Horst Heldt. „Bei Mouscron hat er die Chance, Spielpraxis zu sammeln und das ist derzeit am wichtigsten für ihn.“ Der 29-Jährige besitzt beim Effzeh noch einen Vertrag bis 2022.
Mit Kaufoption: „Schneller und robuster Spieler“ Der gleichaltrige Leistner soll nun zusammen mit Jorge Meré den beiden bislang gesetzten Innenverteidigern Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos Konkurrenz machen. „Toni kommt topfit zu uns, ist ein schneller und robuster Spieler, extrem kopfball- und zweikampfstark“, sagte Heldt und umriss damit jene Qualitäten, auf die Trainer Markus Gisdol zuletzt setzte. Leistner wiederum freut sich, erstmals in seiner Karriere in der Bundesliga spielen zu können. „Das war immer mein großer Traum. Als der FC mir diese Perspektive aufgezeigt hat, musste ich nicht lange überlegen. Diese Chance möchte ich nutzen und dem FC dabei helfen, erstklassig zu bleiben.“
Zwischen 2014 und 2018 spielte Leistner für Union Berlin und absolvierte in dieser Zeit insgesamt 119 Pflichtspiele für die Eisernen. In den vergangenen 18 Monaten kamen weitere 70 Pflichtspiele in Englands Zweiter Liga für QPR hinzu. Die Geissböcke bestätigten in der Pressemitteilung am frühen Abend, dass sich der FC eine Kaufoption in nicht genannter Höhe gesichert habe.
Der Leistner-Sobiech-Deal: Was er bringt und was nicht Der 1. FC Köln hat überraschend Toni Leistner für ein halbes Jahr von QPR aus England ausgeliehen und dafür weniger überraschend Lasse Sobiech an Royal Mouscron abgegeben. Der Deal offenbart die Probleme, die der FC zu haben scheint. Sportlich bringt der Neue kurzfristig das rustikal Aggressive mit, das Trainer Markus Gisdol fordert. Ein wichtiges Kriterium erfüllt er jedoch nicht.
Es war im Sommer 2018, als der damalige Sportchef Armin Veh nach zwei neuen Innenverteidigern für die Zweite Liga Ausschau hielt. Frederik Sörensen wurde nichts mehr zugetraut, Dominique Heintz wollte man nicht mehr. Letzterer hatte mehrere Monate vor dem Abstieg im Frühjahr 2018 signalisiert, er wolle zu einem großen Klub wechseln (Schalke, Leverkusen, Dortmund). Als sich dieser Wechsel jedoch zerschlagen hatte und Klubs wie Freiburg und Frankfurt übrig geblieben waren, wollte Heintz doch bleiben, durfte aber nicht mehr.
So also entschied sich Veh für zwei Zweitliga-erfahrene Spieler. In der Vorsaison 2017/18 hatten drei Innenverteidiger besonders überzeugt und waren die drei Notenbesten der Spielzeit beim kicker: Rafael Czichos von Holstein Kiel, Lasse Sobiech vom FC St. Pauli und eben Toni Leistner von Union Berlin. Sobiech und Leistner waren ablösefrei zu haben, für Czichos hätte Köln zahlen müssen. Veh entschied sich zunächst für Sobiech und anschließend für Czichos, da dieser von dem damaligen FC-Trainer Markus Anfang gefordert wurde. Leistner wechselte derweil nach England zu den Queens Park Rangers in die Football League Championship.
Leistungsträger Leistner: kampf- und zweikampfstark Dort avancierte der bullige Innenverteidiger (1,90 Meter groß) schnell zum Leistungsträger und wurde zum Kapitän ernannt. Seitdem bestritt er insgesamt 70 Pflichtspiele für die Super Hoops, und eigentlich hätte es für QPR keinen Grund gegeben Leistner in diesem Winter zu verliehen. Doch der gebürtige Dresdner wurde Opfer einer Strafe, die der Klub in jenem Sommer aufgebrummt bekam, als Leistner nach England wechselte. Der Zweitligist erhielt eine Strafe in Höhe von 42 Millionen Pfund für ein Vergehen gegen das Financial Fairplay, zahlbar über zehn Jahre. Der ohnehin überteuerte Kader musste abgespeckt werden, zudem traf QPR ein Transferbann für die folgende Winter-Transferperiode. Anderthalb Jahre später haben die Londoner ihre Verbindlichkeiten zwar abgebaut, doch noch immer leidet der Klub unter den Folgen der Strafe. Im Januar traf der Klub die Entscheidung, sich von Großverdienern zu trennen. Und zu jenen gehörte Leistner, der seinen Vertrag bei QPR vor der Bekanntgabe der Strafe im Sommer 2018 unterschrieben hatte. Nur so kam es überhaupt zum Deal mit dem 1. FC Köln und zum Wechsel des Innenverteidigers auf Leihbasis in die Domstadt. Das Schicksal wollte es zudem so, dass mit Lasse Sobiech jener Spieler vom FC nach Belgien abgegeben wurde, der Leistner von Ex-Sportchef Veh noch vorgezogen worden war. Nun also der Tausch Leistner gegen Sobiech – aber was bringt dieser Deal den Geissböcken überhaupt?
Keine Bundesliga-Erfahrung, keine Alternative hinten rechts Die Verantwortlichen erhoffen sich von Leistner ein stabileres und höheres Niveau als von Sobiech. Er soll zusammen mit Jorge Meré Druck auf Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos machen und bringt jene Aggressivität im Zweikampf mit, die Trainer Markus Gisdol aktuell im Abstiegskampf fordert. Tatsächlich sind sich die FC-Bosse um Sportchef Horst Heldt aber wohl auch bewusst, dass Leistner über keinerlei Erstliga-Erfahrung verfügt und damit eigentlich ein entscheidendes Kriterium nicht erfüllt, das man an die Winter-Neuzugänge angelegt hatte. Leistner gilt zwar als Führungsspieler, hatte sich bei Union als zweikampf- und kopfballstark sowie passsicher im Spielaufbau präsentiert, für die Bundesliga hatte es jedoch zumindest damals nicht gereicht. Mit seinem Profil und seinem Werdegang über die Dritte und Zweite Liga sowie der Zeit in Englands Championship ähnelt Leistner seinem Vorgänger Sobiech sowie seinem Konkurrenten Czichos. Ob er sofort auf Bundesliga-Niveau wird agieren können, bleibt abzuwarten.
Die Personalie kommt auch deshalb überraschend, weil der FC mit Simon Falette und Benedikt Höwedes zwei Spieler mit einem gänzlich anderen Profil im Blick und zuletzt vor allem auch einen Verteidiger gesucht hatte, der nicht nur in der Innenverteidigung, sondern auch rechts hinten agieren könnte. Von Leistner ist dagegen nicht bekannt, dass er in den letzten Jahren überhaupt auch nur einmal hinten rechts ausgeholfen hätte. Nach GBK-Informationen hatte Köln daher auch noch zwei andere Alternativen im Köcher, die jeweils auch eine Option hinten rechts gewesen wären. Doch letztlich entschied man sich für Leistner, wohl auch daher, weil der 29-Jährige voll im Saft steht, über Spielpraxis verfügt und im Gegensatz zu anderen Kandidaten nicht erst einen Rhythmus finden müsste.
Kölns Problem: Aussortierte brachten kein Geld Sportlich werden erst die nächsten Wochen zeigen, ob Leistner jener Herausforderer in der Rückrunde werden kann, der Sobiech nie war. Finanziell sind die Kölner kein Risiko eingegangen, haben sich eine Kaufoption gesichert, konnten sich allerdings nicht wie erhofft eines Problems aus der Ära Veh entledigen. Man hätte Sobiech, der im Sommer 2018 einen umstrittenen Vier-Jahres-Vertrag bis 2022 erhalten hatte, gerne verkauft. So wäre für den kommenden Sommer eine Position im Kader frei geworden und man hätte einen langfristigen Vertrag weniger in den Büchern stehen gehabt. Doch genau das klappte, wie auch bei den anderen Aussortierten, nicht. So konnte Köln letztlich mit keinem der fünf abzugebenden Spieler (Sobiech, Schaub, Bader, Koziello, Hauptmann) durch einen Verkauf Kasse machen. Leihgeschäfte waren das Maximum, und das nicht einmal bei allen.
Dadurch fehlte am Ende wohl auch die Liquidität, um auf der dritten und letzten Position noch einmal in einem anderen Teich zu fischen. So wirft der überraschende Leistner-Deal weniger die Frage auf, ob Köln mit der Verpflichtung des Innenverteidigers finanziell wirklich alles in die Waagschale geworfen hat. Schließlich ging der FC im vergangenen Sommer bereits ordentlich ins Risiko und ins Minus. Vielmehr dürfte die Frage lauten, wie knapp die Geissböcke inzwischen wirklich bei Kasse sind. Falette hatte Köln aus finanziellen Gründen abgesagt, in Istanbul soll er für das halbe Jahr angeblich aber nur 600.000 Euro verdienen – kein wirklich üppiges Gehalt für einen Bundesliga-Spieler. Bei Höwedes dagegen bot sich das Problem, dass der Spieler über die laufende Saison hinaus wechseln wollte, was die Geissböcke wiederum nicht wollten. Vernünftig also durchaus, dennoch hätte man als kerngesunder FC bei dem Weltmeister wohl ins Risiko gehen können. Die Wahrheit liegt hier wohl in den zahlreichen vorhandenen Spielerverträgen, die dem FC noch mehrere Jahre schwer auf dem Budget liegen werden. So war Leistner letztlich das preiswerteste Paket.
Neuer FC-Abräumer kommt per Leihe mit Option / Leistner: „Bundesliga mein großer Traum!" Auf diesen Namen wäre wirklich niemand gekommen: Am Donnerstag hatte die wochenlange Verteidiger-Suche ein Ende, der 1. FC Köln verpflichtete Toni Leistner (29), der Abräumer kommt aus der englischen Championship auf Leihbasis bis Sommer von Traditions-Klub Queens Park Rangers.
Es ist der Weg des geringsten Risikos: Nachdem sich die Lösungen mit Simon Falette (27) und Benedikt Höwedes (31) zerschlagen haben und bei den Abgängen keine spürbare Entlastung der Finanzen gelang, suchte man eine kostengünstige Alternative.
Toni Leistner war Stammspieler bei den Queens Park Rangers Und die dürfte Leistner sein. Dabei war der Innenverteidiger mit den 1,90 Metern Gardemaß bei QPR unumstrittener Stammspieler, am Ende sogar Kapitän. 70 Spiele absolvierte er seit seinem Wechsel auf die Insel für die Londoner, erzielte zwei Tore, bereitete zwei weitere vor. „Toni kommt topfit zu uns, ist extrem kopfball- und zweikampfstark. Mit diesen Qualitäten hat er sich in England in kürzester Zeit als Stammspieler etabliert und ist Kapitän geworden“, sagt Manager Horst Heldt. Der frühere Eiserne wurde von den Fans geliebt, sie sangen vom „Big Fucking German“. Leistner, der weiter den Weg von Union und seinem besten Kumpel Sebastian Polter (2 verfolgte, vermisste bei den Rangers allerdings die Stimmung in den deutschen Ligen.
Toni Leistner bringt ehemalige Miss Universe mit nach Köln Wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay muss der Verein derzeit allerdings eine 40-Millionen-Euro-Strafe abstottern und wollte Leistner schon im Sommer von der Payroll bekommen. Doch dann war Leistner wieder Kapitän, spielte Stamm - um plötzlich nicht mehr eingesetzt zu werden. Nun also der Blitzwechsel nach Köln. Leistner kommt bis Sommer auf Leihbasis, der FC sicherte sich zudem eine Kaufoption.
Ihn begleitet Ehefrau Josefin, eine ehemalige Miss Universum aus Leistners Dresdner Heimat und Töchterchen Clara.
1. FC Köln hatte Toni Leistner 2018 schon auf der Liste „In der Bundesliga zu spielen, war immer mein großer Traum. Als der FC mir diese Perspektive aufgezeigt hat, musste ich nicht lange überlegen. Diese Chance möchte ich nutzen und dem FC helfen, erstklassig zu bleiben“, sagt Leistner. 2018 stand Leistner schon auf der FC-Liste, damals aber entschied man sich für Lasse Sobiech und Rafael Czichos als Neuzugänge. Von damals dürfte der Verteidiger noch im Notizbuch von Lizenzsportchef Frank Aehlig gestanden haben. Jetzt kam es mit Verspätung zur Verpflichtung – Gisdols gewünschter Abräumer ist da!
Kommentar zum 1. FC Köln: Leistner-Verpflichtung mehr als nur eine Notlösung? Toni wer? Als der FC-Neuzugang beim Medizin-Check aus dem Auto stieg, dauerte es bei den eigentlich fachkundigen Fotografen eine ganze Weile, bis der Neuzugang Toni Leistner (29) identifiziert war.
Ohne dem Innenverteidiger von den Queens Park Rangers zu nahe treten zu wollen: Wer wochenlang öffentlich um die Dienste von Benedikt Höwedes (31) buhlt, der muss damit leben, dass dieser Transfer vorerst als Notnummer wahrgenommen wird. Immer noch klingen einem die Worte von Präsident Werner Wolf in den Ohren, dass nichts so teuer sei wie ein Abstieg.
Erst Simon Falette, dann Benedikt Höwedes, später Kevin Danso – und jetzt kommt Toni Leistner Dann fordert der Trainer eine Verstärkung in der Defensive. Man ist sich mit Simon Falette (27) aus Frankfurt einig. Nachdem das platzte, flirtete man heftig mit Weltmeister Höwedes. Als das scheiterte, bemühte man sich unter anderem um den Ex-Augsburger Kevin Danso (21) – am Ende wirkt das wie mehr als die dritte Wahl.
Toni Leistner top neben Rafael Czichos und Lasse Sobiech Leistner gehörte mit Rafael Czichos (29) und Lasse Sobiech (29) zu den drei Zweitliga-Topverteidigern der Saison 2017/18, Czichos spielt derzeit nahe oder über seinem Limit als Stammkraft, Sobiech wechselt gescheitert nach Belgien. Und nun ist Leistner hier, ein Profi ohne ein einziges Erstliga-Spiel.
Ob das gut geht? Kassiert Sebastiaan Bornauw gegen Freiburg eine Gelbe Karte, dürfte Leistner mit Czichos im Derby gegen Gladbach die Innenverteidigung bilden. Da dürfte man dann eine erste Ahnung bekommen...
Brüser Berg Der Kölner FC-Profi Dominick Drexler besucht sein ehemaliges Gymnasium auf dem Brüser Berg. Dabei nimmt er ehrlich zu Höhen und Tiefen seiner Fußballkarriere Stellung
Aufgeregt wartete Sportlehrerin Dorothee Becker vor dem Hörsaal des Hardtberg-Gymnasiums (HBG) auf ihren ehemaligen Schüler Dominick Drexler. Schon vor zehn Jahren erbrachte der heute 29-Jährige in allen Disziplinen des Sport-Leistungskurses (LK) eine Eins. 2018 wechselte der heutige Profi-Fußballer Drexler für vier Millionen Euro Ablösesumme zum 1. FC Köln, mit dem er seit der Saison 2019/20 in der ersten Bundesliga spielt.
„Am Sonntag rief er an“, so Becker und sagte, dass er bald kommen werde. Wenig Zeit für die Schüler der drei HBG-Sport-LK, Fragen zu Papier zu bringen, die sich mit LK-relevanten Themen auseinandersetzen. Nach Begrüßung durch Schulleiter Günther Schlag, Sportlehrerin Bianca Keune und ihren Kollegen Sören Eglitis stand Drexler 90 Minuten lang Rede und Antwort.
„Als ich den Gong wieder hörte, war das für mich ein komisches und auch ein besonderes Gefühl“, sagte Drexler im Vorgespräch mit dem GA. Nun fand er sich auf dem Podium des Raumes wieder, in dem er 2009 sein Abitur geschrieben hatte. Kurz zuvor hatte der gebürtige Bonner und Wahlkölner noch bei seinen Eltern auf dem Brüser Berg gefrühstückt. Obwohl er betonte, dass er das frühe Aufstehen nicht mehr gewohnt sei, vermittelte er im weiteren Verlauf einen ausgesprochen ausgeschlafenen Eindruck. Mit den Oberstufenschülern entstand ein nahezu intim vertrauter Rahmen, der die Verbundenheit von Drexler zu seiner alten Schule deutlich machte.
Einige Fragen beantwortete er so unbefangen ehrlich, dass er darum bat, sie nicht zu veröffentlichen. Später sollte er auch den Grund nennen, als er über den Einfluss der Medien auf sein Leben gefragt wurde. „Ich habe mich bei Facebook und Instagram abgemeldet“, sagte er. Er sei zwar eine starke Persönlichkeit und nicht allzu schnell verletzbar, doch der Shitstorm, der über ihm nach einem verschossenen Elfmeter ausbrach, sei nur schwer auszuhalten gewesen. „Von den 50 000 Menschen im Stadion sind es vielleicht 200, die über dich herfallen“, so Drexler. „Aber du denkst in dem Moment, das sei die ganze Welt.“ Das Problem sei die Anonymität des Internets.
In einem früheren Interview sagte Drexler, dass der verschossene Elfmeter zu den schwierigsten Momenten in seiner Karriere gehört habe. Im Hörsaal des HBG machte der bescheiden und aufrichtig wirkende Profi deutlich, wie wichtig ihm seine Familie nicht nur in solchen Situationen ist. „Familie ist alles.“ In der Familie – Drexler hat noch einen Zwillingsbruder und eine Schwester – sei man immer ehrlich miteinander. Man übe zwar auch Kritik, die sei aber immer gut gemeint. Drexler beschrieb seinen harten Weg, den er im Profisport gehen musste und sagte Sätze wie: „Wenn man etwas erreichen will, muss man auch verzichten.“ Er habe auch gelernt, mit seiner Impulsivität umzugehen, die seiner Karriere nicht immer dienlich war.
Inzwischen wird er als Profi von seinem Verein rundum umsorgt: Neben allen Sportaktivitäten reichen die Angebote vom Mentaltraining bis zu Vorträgen zum gesunden Schlaf. Gesunde Ernährung ist für Drexler selbstverständlich. Das geliebte Fastfood leistet er sich nur im Urlaub. „Mittlerweile trinke ich keine Milch mehr und esse Dinkelflocken mit Sojamilch zum Frühstück“, schildert er amüsiert. Seitdem er für das Olympiakader nominiert ist, muss er per App jeden seiner Schritte festhalten. Täglich mitteilen, wo er schläft. „Eine Dopingkontrolle könnte somit morgens um vier Uhr bei mir klingeln.“
Die Schüler wollten wissen, wie er mit dem Stress vor den Derbys umgeht. „Derbys finde ich cool“, war die Antwort. Denn da, wo es um viel gehe, könne man auch viel gewinnen. Er beklagte, dass es in Deutschland eine ausgeprägte Neidkultur gebe. Man gönne den Fußballern nicht das Geld, das sie verdienen. Doch er müsse bis zum Ende seiner aktiven Zeit so viel sparen können, dass davon ein weiteres Leben möglich sei. Auf die Frage eines Schülers, der selbst als Schiedsrichter auf dem Fußballplatz steht, was der Profi vom Videobeweis halte, meinte Drexler: „Wenn ich ihn abschaffen könnte, würde ich es sofort tun.“ Der Videobeweis habe das Spiel total verändert. Als Spieler könne man sich kaum noch spontan über ein Tor freuen, weil man Angst habe, dass der Videobeweis noch Fehler entdeckt, dass der Ball einen Zentimeter vor der Linie war. „Früher sah man auf den Linienrichter, und wenn die Fahne unten blieb, hatte man Gänsehautfeeling.“ Das haben wohl auch die Hunderte von Schülern erlebt, die nach dem Gespräch auf ein Autogramm von Drexler warteten.
Konkurrenzkampf spitzt sich zu - Diese FC-Profis sind Markus Gisdols Härtefälle Die Tests in dieser Woche waren auch eine Chance, für die Spieler in der zweiten Reihe, sich wieder anzubieten. Die Neuzugänge haben den Kader noch einmal kräftig durcheinandergerüttelt, Stammkräfte sind plötzlich Bankdrücker, so mancher kämpft sogar um einen Kaderplatz.
Dominick Drexler nach Uth-Transfer nur noch Bankdrücker Dominick Drexler (29) schlug wutentbrannt auf den Hybridrasen des Geißbockheims. Der Kölner Olympia-Kandidat ist durch den Transfer von Mark Uth (2 zum Bankdrücker geworden – dabei war er vor der Winterpause einer der Protagonisten des Aufschwungs unter Markus Gisdol (50) mit einem Tor und dem wichtigen Assist zum Siegtor gegen Werder Bremen. Einziger Ausweg: Drexler muss sich auf der rechten Seite anbieten und mit dem jungen Jan Thielmann (17), Routinier Marcel Risse (30) und Florian Kainz (27) um einen Startelf-Platz kämpfen.
Florian Kainz will zur Europameisterschaft Kainz wird dabei ebenfalls motiviert sein, schließlich geht es für den Österreicher noch um ein Ticket zur Europameisterschaft mit seiner Nationalelf. Zuletzt zeigte er – bis auf Dortmund – nach seinen Einwechslungen aufsteigende Form, war Ideengeber und Antreiber. Ihm winkt eine neue Chance.
Anthony Modeste und Simon Terodde nur auf der Bank Auch im Angriff ist die Konkurrenz noch ein Stückchen größer geworden. Solange Uth spielt, wird es keine zweite Spitze geben. Anthony Modeste (31) und Simon Terodde (31) müssen sich also weiterhin hinter dem unverzichtbaren Jhon Cordoba (26) anstellen. Wichtig in den Planungen scheinen trotzdem beide zu sein. Modeste kommt derzeit zu mehr Einsatzminuten, aber auch bei Terodde blockte der FC im Winter alle Wechselanfragen ab – offenbar ist ihm im Kampf um die Rettung noch eine Rolle zugedacht.
Marco Höger zuletzt nicht im Kader Ob das auch für Marco Höger (29) gilt, ist nicht so sicher. Der Routinier war anfangs Startelf-Spieler bei Gisdol, sogar Kapitän als Jonas Hector (29) gegen Union Berlin gesperrt war. Doch als es aufwärts ging, war Höger draußen und zuletzt zweimal nicht im Kader. Der Weg zurück scheint weit.
Birger Verstraete kommt nicht zum Zug Ein Mittelfeld-Kollege scheint es ähnlich schwer zu haben: Birger Verstraete (25), im Sommer für vier Millionen Euro von KAA Gent verpflichtet, ist nicht der Power-Fußballer, den sich Gisdol auf der Sechs vorstellt. Ihm droht ein ähnliches Schicksal wie Vorgänger Vincent Koziello (24), der schon komplett raus ist und zurück nach Frankreich flüchtete.
Neuzugang Elvis Rexhbecaj droht die Bank Ob es für Elvis Rexhbecaj (22), der am Donnerstag wegen Knieproblemen mit dem Training aussetzen musste, in Köln etwas mit der erhofften Spielzeit wird, ist fraglich. Der Neuzugang aus Wolfsburg wird kurzfristig nicht am Duo Hector/Skhiri vorbeikommen. Auch er ist ein Härtefall, der sich gedulden muss.
Jorge Meré droht bitteres Schicksal Am Bittersten aber könnte die Rückrunde für Jorge Meré (22) werden. Der Spanier scheint in den Überlegungen kaum eine Rolle zu spielen. Einst als 30-Millionen-Hoffnung gefeiert, könnte dem Ex-U21-Spieler nach der Verpflichtung von Toni Leistner (29) am Sonntag sogar die Tribüne drohen!
„Müssen wir akzeptieren“: Sofortiger Wirtz-Wechsel perfekt Der 1. FC Köln und Bayer Leverkusen haben das Kapitel Florian Wirtz beendet. Wie die Geissböcke am Freitag bestätigten, wechselt der 16-Jährige schon im Winter auf die andere Rheinseite. Das Toptalent hatte sich dazu entschieden im Sommer ablösefrei nach Leverkusen zu wechseln. Nun einigte man sich auf einen vorzeitigen Transfer.
„Wir haben Florian fast zehn Jahre lang ausgebildet. Wir haben in enger Zusammenarbeit mit unserer Lizenzabteilung alles versucht, um ihn zu halten. Der Vorstand, die Geschäftsführung und das Trainerteam der Profis waren eingebunden und wir haben ihm Perspektiven aufgezeigt, damit sein Ausbildungsweg hier weitergeht“, sagte Kölns NLZ-Chef Matthias Heidrich. „Wenn sich ein Nachwuchsspieler dann trotzdem für eine andere Option entschiedet, müssen wir das akzeptieren.“
Neben einer Ausbildungsentschädigung in Höhe von knapp über 50.000 Euro (davon berichtete die Kölnische Rundschau), erhalten die Geissböcke nun noch eine geringe Ablösesumme. Der Marktwert des Ausnahmetalents wird aber bereits jetzt auf einen siebenstelligen Betrag geschätzt.
Keine Leihe: Bader wechselt fest zum SV Darmstadt 98 Der 1. FC Köln hat nach Louis Schaub und Lasse Sobiech auch Matthias Bader im Winter abgegeben. Wie die Geissböcke am Freitagvormittag bestätigten, hat der SV Darmstadt 98 den 22-Jährigen fest verpflichtet. Zunächst hatte es nach einem Leihgeschäft ausgesehen. Nun unterschrieb Bader aber langfristig bei den Lilien.
Eigentlich hatte sich Bader nur bis Saisonende nach Darmstadt ausleihen wollen. Die Lilien hatten den Rechtsverteidiger dagegen für anderthalb Jahre binden wollen. Am Donnerstag veränderte sich die Situation aber und der SV gab seinen Rechtsverteidiger Mandela Egbo an die New York Red Bulls ab. So war dauerhaft eine Planstelle bei den Lilien frei und man einigte sich mit Bader und dem FC auf ein Kaufgeschäft.
„Es freut uns sehr, dass Matze unseren Rat angenommen hat, sich zu verändern“, sagte Sportchef Horst Heldt und machte damit klar, dass Bader beim FC keine Zukunft mehr gehabt hätte. „Der Wechsel ist für den FC und für ihn eine gute Lösung, die ihn in seiner Entwicklung weiterbringen wird. Dafür wünschen wir ihm alles Gute und viel Erfolg.“ Bader war im Sommer 2018 ablösefrei vom Karlsruher SC aus der Dritten Liga zum 1. FC Köln gewechselt, lief aber in anderthalb Jahren nur sechsmal für die FC-Profis auf. Über die Ablösemodalitäten wurde zunächst nichts bekannt. Beim FC besaß er noch einen Vertrag bis 2021.
Heldt schießt gegen Bayer: „Einen Herrn Carro kennt niemand“ Horst Heldt hat sich erstmals nach dem Wechsel von Florian Wirtz zu Bayer Leverkusen und den Angriffen der Bayer-Bosse auf den 1. FC Köln zu Wort gemeldet. Der Sportchef der Geissböcke machte deutlich, dass sich kein einziger Verein im Rheinland an das Agreement zwischen den Klubs gehalten habe. Zudem formulierte er eine scharfe Replik auf Leverkusens Klub-Chef Fernando Carro.
Carro hatte bei einer Podiums-Diskussion bei der Branchen-Messe Spobis am Donnerstag süffisant in Richtung FC geschossen: „Es gibt Vereine wie Atletico Madrid, die kommen in der Champions League zu uns und wissen gar nicht, dass in Köln auch Fußball gespielt wird“, sagte Carro und legte damit im Streit um die Verpflichtung von Florian Wirtz nach. Bayer hatte den 16-Jährigen vom FC abgeworben und damit über ein Agreement zwischen den Klubs hinweggesetzt, sich keine Nachwuchsspieler gegenseitig abzujagen.
Heldt hatte nach Bekanntwerden des Transfers zunächst geschrieben, auch weil sich die Geissböcke noch in der Transferphase befanden und offenbar auch auf einen der beiden Innenverteidiger der Leverkusener (Retsos und Dragovic) geschielt hatten. Nun aber legte Heldt die Zurückhaltung ab und schoss scharf gegen Carro. „Ich hatte die Aussage gar nicht mitbekommen. Wer hat das gesagt?“, wollte Heldt auf der Kölner Pressekonferenz am Freitag wissen. Als er den Namen Fernando Carro hörte, sagte er: „Den kenn ich nicht. Ich glaube, den kennt außerhalb von Leverkusen niemand. Ich kenne Rudi Völler, ich kenne den Trainer. Aber einen Herrn Carro? Den kennt man nicht.“
Heldt auch mit Seitenhieb in Richtung Gladbach Eine deutliche Spitze in Richtung Leverkusen, wohl auch verbunden mit dem Hinweis, dass ein vergiftetes Klima zwischen beiden Klubs kaum jemandem helfen dürfte. Carro hatte es auch in der Vergangenheit immer wieder als seine Aufgabe gesehen, gegen die Geissböcke zu sticheln. Der Erfolg, dem Rivalen das Toptalent Wirtz abgejagt zu haben, dürfte Bayer eine große Genugtuung gewesen sein.
Es blieb aber nicht Heldts einziger Seitenhieb gegen einen rheinischen Rivalen. Auch Max Eberl von Borussia Mönchengladbach wurde nicht verschont. Dieser hatte in Bezug auf Wirtz erklärt: „Da ist etwas passiert, was keiner von uns gerne sieht.“ Es gäbe eine entsprechende Vereinbarung zwischen Gladbach, Köln, Leverkusen und inzwischen auch Fortuna Düsseldorf, die es zu respektieren gelte. „Wir würden dieses Agreement gerne aufrecht erhalten, weil es ein wenig zur Beruhigung beiträgt“, sagte Eberl. „Hintenrum klauen würde zu vielen Problemen im Westen führen, wo wir eh schon auf engstem Raum sind.“
Heldt hatte dazu eine klare Meinung. „Grundsätzlich ist es sinnvoll, in gewissen Altersbereichen ein solches Agreement aufrecht zu erhalten. Die Betonung liegt auf gewissen Altersbereichen“, sagte Heldt. „Wir hätten Florian gerne behalten, aber ich glaube zu wissen, dass es sehr viele Vereine gegeben hat, die Florian gerne verpflichtet hätten. Das sind auch Vereine in unmittelbarer Nähe gewesen. Ich betone, wirklich jeder hat versucht, Florian Wirtz zu bekommen. Jeder.“ Und damit auch Gladbach.