Voloder und Lemperle: Ruthenbeck erklärt die beiden Neu-Profis Der 1. FC Köln setzt auf seinen Nachwuchs. Nachdem in dieser Saison bereits Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann ihr Bundesliga-Debüt gegeben haben, wurden nun auch die beiden U19-Spieler Robert Voloder und Tim Lemperle mit ihren ersten Profi-Verträgen ausgestattet. Im Team von Stefan Ruthenbeck gehörten beide zu den absoluten Leistungsträgern, weshalb der Trainer die Stärken und Schwächen des Duos bestens einschätzen kann.
So mancher Bundesliga-Konkurrent dürfte zur Zeit neidisch in die Domstadt blicken. Nicht nur, dass die Profis des 1. FC Köln in der Rückrundentabelle den vierten Platz belegen. Vor allem im Nachwuchs tummeln sich am Geißbockheim derzeit zahlreiche Talente. Nach der gewonnen U17-Meisterschaft im vergangenen Jahr und dem knapp verpassten Einzug in die Endrunde der U19, grüßen beide Mannschaften in dieser Spielzeit wieder von der Tabellenspitze. Doch nicht nur in den jeweiligen Junioren-Bundesligen trägt die Nachwuchsarbeit am Geißbockheim Früchte. Inzwischen kommen auch immer mehr Eigengewächse bei den Profis an.
Die besten Beispiele sind dabei die Bundesliga-Debüts von Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann in der laufenden Saison. Ihrem Beispiel folgen könnten in naher Zukunft auch Robert Voloder und Tim Lemperle. Während sich Lemperle bereits im Trainingslager in Benidorm zeigen durfte, stand Voloder vor der Corona-bedingten Saisonunterbrechung bereits zwei Mal im Kader der Profis. Nun hat der FC in dieser Woche beide Spieler mit ihrem ersten Profi-Vertrag bis 2023 ausgestattet und plant das Duo in der Zukunft fest für den Bundesliga-Kader ein.
"Besser so als andersherum" Für U19-Trainer Stefan Ruthenbeck kommt die Beförderung der beiden Talente nicht überraschend. In seinem Team gehörten beide Spieler zu den absoluten Leistungsträgern in der A-Junioren-Bundesliga. Dass Voloder bei den Profis aktuell den Vorzug vor Sava Cestic erhält, der wie Lemperle bereits im Trainingslager dabei war, ist unter anderem seinem stärkeren linken Fuß geschuldet. „Innenverteidiger mit einem starken linken Fuß sind rar“, weiß Ruthenbeck und hebt die Qualitäten des Neu-Profis hervor: „Robert hat ein unglaublich gutes Spielverständnis, kann dadurch spielerische Akzente setzen und hat einen guten Defensivkopfball. Bei ihm wird es eine Frage der körperlichen Anpassung sein, wie er sich gegen Stürmer wie Jhon Cordoba behaupten kann. Aber besser so als andersherum.“ Körperliche Defizite seien dabei vor allem im jungen Alter noch wesentlich leichter aufzuholen als ein fehlendes Spielverständnis.
Seit dieser Saison ist Voloder auch Kapitän der U19-Mannschaft. Damit hat der Innenverteidiger den nach Würzburg gewechselten Torhüter Vincent Müller abgelöst. Ruthenbecks Gründe, den 19-jährigen zum Chef auf dem Platz zu machen, waren dabei nicht nur sportlicher Natur. „Robert ist nicht nur klar im Kopf und ist ein geduldiger Mensch, sondern bringt auch Werte mit wie Bodenständigkeit und Ehrlichkeit“, lobt der Trainer seinen Schützling. Dabei ging das Kapitänsamt mit einem weiteren Entwicklungsschritt einher: „Zu Beginn war er noch recht leise, mit der Binde ist er mehr aus sich herausgegangen.“
"Wird nur schwer zu verteidigen sein" Einen Tag nach der Vertragsverlängerung von Voloder durfte sich auch Tim Lemperle über seinen ersten Profi-Vertrag freuen. Der Offensivspieler sei dabei allerdings nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Position kaum mit dem Innenverteidiger zu vergleichen. „Tim ist ein völlig anderer Typ als Robert“, sagt Ruthenbeck und erklärt: „Er hat seinen eigenen Kopf und benötigt Führung.“ Rein sportlich ist der Trainer aber davon überzeugt, dass es Lemperle über kurz oder lang in der Bundesliga schaffen wird. „Er bringt ein enormes Potential mit, gerade im Eins gegen Eins. Das habe ich auf diesem Niveau nur selten gesehen.“ Nach elf Toren in 16 Spielen in der B-Junioren-Bundesliga zogen die Geißböcke den dribbelstarken Spieler bereits in der Winterpause der vergangenen Saison in die U19 hoch. In der aktuellen Saison traf Lemperle in 15 Spielen drei Mal und bereitete acht weitere Treffer vor. Aufgrund seiner guten Flanken setzte Ruthenbeck den 18-jährigen Rechtsfuß auch vornehmlich auf der rechten Seite ein. Lemperle selbst bevorzugt aber wohl eher die linke Seite, um in die Mitte zu ziehen und mit rechts abzuschließen. „Tim hat an seinem ersten Kontakt gearbeitet, ist sehr explosiv, besitzt eine enge Ballführung und hat gelernt die richtige Entscheidung in Dribblings zu treffen“, beschreibt Ruthenbeck die Qualitäten des Youngsters im Eins gegen Eins. Einzig die Körperlichkeit müsse bei ihm ähnlich wie bei Voloder noch weiter aufgebaut werden. „Wenn er sich angepasst hat, wird er auch im Profibereich nur sehr schwer zu verteidigen sein.“
Eine Option für die Startelf dürften beide Spieler beim Bundesliga-Restart am kommenden Wochenende jedoch noch nicht sein. Während Voloder möglicherweise nach wie vor für Rafael Czichos im Kader stehen könnte, befindet sich Lemperle nach einer Verletzung am Außenband noch im Aufbautraining. Im weiteren Saisonverlauf könnte der Flügelspieler jedoch hinter Ismail Jakobs als Nummer zwei aufgebaut werden.
Sportmediziner kritisiert Lehmann: „Infektion alles andere als harmlos“ Wenn am kommenden Wochenende die Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt, geht es auch um die Gesundheit der Spieler. Hertha BSC-Aufsichtsratmitglied Jens Lehmann erklärte kürzlich, dass eine Coronavirus-Infektion für junge, gesunde Spieler wohl nicht so schlimm sei. Sportmediziner Wilhelm Bloch zeigte für diese Aussagen jedoch nur wenig Verständnis und machte die Risiken der Infektion und einer zu schnellen Wiederaufnahme des Spielbetriebs deutlich.
Hertha BSC sorgte dieser Tage für einiges an Kopfschütteln in der Fußball-Bundesliga. Erst geriet der Hauptstadtklub aufgrund des bizarren Videos von Stürmer Salomon Kalou harsch in die Kritik. Mit seiner Demonstration der nicht eingehaltenen Hygienevorschriften in der Berliner Kabine trat der 34-jährige das Sicherheitskonzept der DFL mit Füßen. Und nun sorgte das neue Aufsichtsratsmitglied des Bundesligisten, Jens Lehmann, erneut für Aufruhr.
"Spieler müssen damit zurecht kommen" In einem Interview mit dem TV-Sender beIN Sports verharmloste der ehemalige deutsche Nationaltorhüter die Folgen des Coronavirus. „Solange die Symptome nicht so schlimm sind, denke ich, müssen die Spieler damit zurechtkommen. Für junge, gesunde Menschen mit einem starken Immunsystem ist das keine so große Sorge.“ Aussagen, die für Sportmediziner Wilhelm Bloch der Deutschen Sporthochschule Köln nicht haltbar sind: „Das halte ich für eine Verharmlosung. Solche Aussagen sind aus medizinischer Sicht schwer nachvollziehbar“, erklärte der Wissenschaftler kürzlich dem SID. In einem Interview mit der Agentur DW ging der Mediziner noch weiter: „Die Infektion ist extrem tückisch, weil sie sowohl das Immunsystem angreift als auch die Gefäße des Herzkreislauf-Systems und anderer Organe. Das Virus ist alles andere als harmlos, und das nicht nur für Risikogruppen. Die Lunge kann beeinträchtigt werden, ohne dass der Fußballer es großartig bemerkt. Es kann zu kleinen Vernarbungen in der Lunge kommen. Die heilen nicht einfach kurzfristig aus. Eine Narbe ist eben eine Narbe.“
Beim 1. FC Köln sind bekanntermaßen Niklas Hauptmann und Ismail Jakobs von dem Virus betroffen gewesen. Am Donnerstag endet für die beiden Spieler die 14-tägige häusliche Quarantäne. Nach zwei negativen Tests soll das Duo wieder ins Mannschaftstraining der Geißböcke einsteigen können. Für Bloch viel zu früh: „Die Gefahr ist nicht zu vernachlässigen. Nach überstandener Infektion sollte meiner Ansicht nach für vier Wochen das Training stark reduziert oder ganz eingestellt bleiben, je nach Verlauf der Infektion sogar noch deutlich länger.“ Auch wenn eine Infektion wie bei Jakobs und Hauptmann ohne Symptome verlaufe, könne man erst nach eingehender Untersuchung feststellen, ob das Virus Schäden verursacht habe. „Wir wissen ja gar nicht, für welche bleibenden Schäden die Infektion sorgt, selbst wenn sie moderat verläuft. Man kann nicht ausschließen, dass ein paar Prozentpunkte des Gewebes weg sind. Im Alltag mag sich das nicht auswirken, aber im Hochleistungssport verlieren sie ein paar Körner. Bei einem Spitzensportler kann das zu einem Karriereknick führen“, glaubt der 61-jährige.
"Ich habe dabei Bauchschmerzen" Dass die Bundesliga am kommenden Wochenende wieder ihren Spielbetrieb aufnimmt, kommt für den Sportmediziner zu früh: „Ja, ich habe dabei Bauchschmerzen“, gibt Bloch zu. Denn auch für die Spieler, die nicht mit dem Coronavirus infiziert waren, birgt die Wiederaufnahme ein erhöhtes Risiko. Vor allem die kurze Vorbereitungszeit sei dabei ein Risikofaktor. „Wir müssen davon ausgehen, dass nicht alle in den Kleingruppen und im Home-Training maximal gut gearbeitet haben. Die Akkus werden also wahrscheinlich nicht ganz voll sein, sodass bei hohen Belastungen, wie sie im Spiel auftreten, Probleme entstehen können.“ Vor allem die vorzeitige Ermüdung der Spieler schade der muskulären Koordination und könne zu strukturellen Verletzungen führen. „Ein ermüdeter Sportler in einer ungünstigen Situation, im Zweikampf, ist dann einfach gefährdeter.“ Auch der FIFA ist diese Problematik bewusst. Mit einer vorübergehenden Aufstockung des Wechselkontingents von drei auf fünf Auswechslungen pro Spiel, soll der erhöhten Belastung für die Spieler entgegengewirkt werden. Am Donnerstag will die DFL darüber entscheiden, ob sie diese Regeländerung für den Rest der Saison auch in der Bundesliga und Zweiten Liga einführt.
Von wegen Abstiegskampf! Kölns Abwehr-Star Bornauw ist heiß auf Europa Sebastiaan Bornauw (21) ist in der Defensive ein Fels in der Brandung, aber auch offensiv brandgefährlich (5 Treffer) und aus der Startelf des 1. FC Köln nicht wegzudenken. Am Sonntag trifft er mit seinem Team auf den FSV Mainz 05, der mit Ex-FC-Coach (und angeblichem Bornauw-Entdecker) Achim Beierlorzer (52) ins Rhein-Energie-Stadion kommt.
Europa als schönes Saisonende für den 1. FC Köln Der 10-Millionen-Einkauf will unbedingt einen Sieg – denn der Belgier hat nach den erfolgreichen letzten Wochen vor der Corona-Krise neue Ziele ins Visier genommen: „Wir sind sehr nah an den Europa-Cup-Plätzen und wollen natürlich alles dafür tun, sie auch zu erreichen. Das wäre sicherlich ein schönes Saisonende für alle. Die Stadt, den Klub und uns“, sagte der Blondschopf der belgischen Zeitung Eleven Sports BE.
Schalke ist nur fünf Punkte vor dem 1. FC Köln Fünf Punkte beträgt der Abstand auf den FC Schalke 04, der zum Neustart im Derby bei Borussia Dortmund ran muss. Lässt die Mannschaft von David Wagner da Federn, könnte der FC mit einem Sieg gegen die Rheinhessen ganz nah an die internationalen Plätze heranrutschen. Schon verrückt, wenn man bedenkt, dass man im Dezember noch Schlusslicht war. Aber die Chancen für eine weitere Aufholjagd stehen gut, schließlich kommt nach den Mainzern der abstiegsbedrohte Lokalrivale Fortuna Düsseldorf ins Rhein-Energie-Stadion.
Leistner oder Meré Kandidaten für Platz neben Bornauw Sollte Bornauw fit sein, wird er natürlich in beiden Partien auf dem Rasen stehen. Wer dann neben ihm in der Innenverteidigung spielt, ist noch offen. Toni Leistner oder Jorge Meré stehen für Markus Gisdol zur Auswahl. Ob der Coach die forsche Artikulation des Europa-Ziels so recht ist, ist ungewiss, schließlich betont der Trainer stets, nur von Spiel zu Spiel denken zu wollen. Angesichts von komfortablen zehn Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ist es aber legitim, den Blick auch mal nach oben zu richten…
Vor dem Bundesliga-Neustart: Gisdols drei Fragezeichen für die Mainz-Startelf Es geht endlich los! Am Sonntag (15.30 Uhr) rollt für den 1. FC Köln nach über zwei Monaten Pausen wieder der Ball. Die Elf von Markus Gisdol (50) trifft auf dessen Vorgänger Achim Beierlorzer (52) und Mainz 05. Vor dem Neustart gibt es noch einige Fragezeichen: Wer ersetzt Ismail Jakobs (20)? Wer verteidigt neben Sebastiaan Bornauw (21)? Und holt sich Noah Katterbach (19) seinen Stammplatz hinten links zurück?
1. FC Köln: Wie wird die Startaufstellung gegen Mainz aussehen? Die heiße Vorbereitungsphase läuft auf Hochtouren. Am Mittwoch bat Markus Gisdol seine Mannschaft zum zweiten Mal ins Rhein-Energie-Stadion. Hinter verschlossenen Türen tobte der Kampf um die Startelfplätze. Während auf acht Positionen vermeintlich Klarheit herrscht, sind drei Plätze noch vakant.
Gesucht wird der zweite Innenverteidiger neben Sebastiaan Bornauw. Der Belgier ist nach seinen teils überragenden Leistungen vor der Zwangspause definitiv gesetzt. Weil sein eigentlicher Nebenmann Rafael Czichos (29) nach seinem schlimmen Wirbelbruch noch nicht so weit ist, duellieren sich Toni Leistner (29) und Jorge Meré (23) um den freien Posten.
1. FC Köln: Toni Leistner neben Sebastiaan Bornauw? Dabei dürfte Leihgabe Leistner die Nase vorn haben. Der gebürtige Dresdner hat sich nach anfänglichen Zweifeln als grundsolider Verteidiger entpuppt, dem Gisdol blindlings vertrauen kann. Meré, der schon die ganze Saison über mit sich selbst zu kämpfen hat, wird sich gegen Mainz wohl nur mit der Reservistenrolle begnügen müssen.
Als weitere Alternative – wenn auch noch nicht für die Startelf – steht nun auch Robert Voloder (19) bereit. Der Youngster unterschrieb unter der Woche seinen ersten Profivertrag und ist ab sofort fester Bestandteil des Kaders. „Er ist ein Spieler mit einer herausragenden Perspektive. Wir freuen uns, dass er den Sprung in den Profifußball bei uns schaffen will und werden ihn auf diesem Weg begleiten“, sagt Gisdol über den Abwehrmann.
Hinten links bahnt sich ebenfalls ein Zweikampf an. Dort will sich Katterbach, der unlängst seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat, seinen Stammplatz zurück. Den musste er in den vergangenen vier Partien verletzungsbedingt Benno Schmitz (25) überlassen.
Vor Duell mit Mainz 05: Benno Schmitz oder Noah Katterbach als Linksverteidiger Der etatmäßige Rechtsverteidiger machte seine Sache auf der ungewohnten linken Seite mehr als ordentlich, wird seinen Platz aber wohl vorerst wieder für Eigengewächs Katterbach räumen müssen.
Die spannendste Frage wird daher sein: Wer ersetzt Ismail Jakobs? Weil der Shootingstar coronabedingt in häuslicher Quarantäne ist, braucht Gisdol einen Ersatz auf Linksaußen. Dort bieten sich dem FC-Trainer mehrere Optionen. Eine wäre, dass Florian Kainz (27) auf links wechselt und Dominick Drexler (29) die angestammte Position des Österreichers auf rechts übernimmt.
Markus Gisdol hat auf den Flügeln die Qual der Wahl Statt Drexler hätte Gisdol für Rechtsaußen auch noch zwei Talent-Trümpfe in der Hinterhand. Zum einen Jan Thielmann (17), der seine Bundesliga-Tauglichkeit diese Saison schon unter Beweis gestellt hat und zum anderen Tim Lemperle (18). Der Youngster, der frisch seinen ersten Profivertrag bis 2023 beim FC unterschrieben hat, könnte zum Gewinner der Corona-Krise werden.
Der offensive Außenspieler (15 Spiele, drei Tore, acht Vorlagen in der U19-Bundesliga) steht nach seinem auskurierten Bänderriss wieder voll im Saft und drängt sich im Training als ernsthafte Alternative für den positiv getesteten Jakobs auf. Er wäre nach Thielmann die zweite blutjunge Kraft, die Gisdol ins kalte Bundesliga-Wasser wirft. Deutlich mehr Routine könnten Marcel Risse (30), Kingsley Schindler (26) und Christian Clemens (2 reinbringen.
Vor allem „Chrille“ scharrt nach seinem Horror-Jahr ordentlich mit den Hufen und drängt auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz nach langer Leidenszeit. „Wir haben noch neun Spiele, da rechne ich mir schon noch etwas aus. Ich arbeite sehr hart dafür, dass ich noch ein paar Einsätze bekommen werde“, sagte er jüngst im EXPRESS-Interview.
Markus Gisdol hat also die Qual der Wahl. Er wird die nächsten drei Tage im Training genau hinschauen, wer sich eine Startelf-Chance verdient hat.
Uth versteht Subotic: „Wir hätten mal gefragt werden können“ Neven Subotic hat in der Bundesliga eine Diskussion um die Frage ausgelöst, ob die Spieler der Profi-Mannschaften ausreichend in die Entscheidung über eine Fortsetzung des Spielbetriebs eingebunden wurden. Auch den 1. FC Köln hat diese Diskussion erreicht. Am Donnerstag äußerte sich Mark Uth zu den Vorwürfen des ehemaligen Kölner Innenverteidigers.
Subotic hatte sich im Interview mit dem Deutschlandfunk enttäuscht über die Berücksichtigung der Spieler-Meinungen zum Liga-Neustart gezeigt: „In Italien und England ist der Spielerverband eine Instanz, die in solchen Krisenfällen konsultiert wird. Hier in Deutschland ist das nicht der Fall.“ Nach Subotic hatten auch andere Spieler, darunter Daniel Ginczek, Kritik geäußert, dass den Spielern keine Stimme zugesprochen worden war.
Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV, hatte diese Kritik daraufhin zurückgewiesen. Im Interview mit Sportbuzzer sagte Baranowsky: „Wir haben mit sehr vielen Spielern ausführlich über die Situation gesprochen, auch mit Neven.“ Bei der Frage, ob die VDV nicht nur mit den Spielern gesprochen habe, sondern ihre Stimme auch bei der Deutschen Fußball Liga Gehör fand, blieben jedoch Zweifel.
"Wir machen, was uns vorgeschrieben wird" Das gab auch Mark Uth am Donnerstag in einer Medienrunde zu bedenken. „Als Spieler können wir politisch nicht allzu viel dazu sagen. Wir machen, was uns vorgeschrieben wird“, sagte Uth. „Im Endeffekt haben wir da nicht allzu viel zu sagen. Wir hätten mal gefragt werden können, ob wir die Quarantäne im Hotel hätten haben wollen.“ Es gebe so viele Spieler, „die schwangere Frauen oder Kleinkinder zuhause haben und die es alleine jetzt schwer haben“, dass sich so mancher Spieler eine andere Regelung oder zumindest eine Rückfrage gewünscht hätte.
Uth erklärte, dass er persönlich „keine Angst“ vor dem Coronavirus habe, aber sich als Spieler und öffentliches Vorbild in den kommenden Wochen an alle Regeln zu halten habe. „Denn wenn wir nur so wieder spielen können, dann müssen wir das auf uns nehmen.“ Es gehe um viel Geld und um die Arbeitsplätze im Verein. „Am Fußball hängt mehr als die 22 Jungs auf dem Rasen. Wir machen das, damit die Vereine bestehen können.“ Auch deshalb freue er sich, dass es am Wochenende wieder mit den Pflichtspielen weitergehe. „Die Vorfreude ist groß.“ Wenn auch unter Bedingungen, die nicht jedem gefallen.
Zukunft beim FC? Köln-Star Mark Uth freut sich über Gisdol-Wunsch Geht er weiter für seinen Heimatklub auf Torejagd? Kaum eine Personalie beschäftigt den 1. FC Köln so sehr wie Mark Uth (28). Der Offensivmann ist bis Saisonende vom FC Schalke 04 ausgeliehen – und soll im Anschluss unbedingt gehalten werden!
Markus Gisdol: Mark Uth soll beim 1. FC Köln bleiben Chefcoach Markus Gisdol (50) machte zuletzt im EXPRESS deutlich: „Der Stand ist so, dass Horst Heldt, Alexander Wehrle und ich sehr gerne hätten, dass er bei uns bleibt.“
Uth hat den Trainer-Wunsch registriert. Vor der Bundesliga-Fortsetzung gegen Mainz (Sonntag, 15.30 Uhr, Sky) sagt der gebürtige Kölner: „Das habe ich natürlich gelesen. Man freut sich, wenn ein Trainer und auch der Manager einen beim Verein halten wollen. Aber ich habe von Schalke noch nichts gehört.“ Noch sei alles offen: „Ich habe mir in dieser schwierigen Zeit noch keine großen Gedanken darüber gemacht. Es ist noch früh. Wir werden uns zu gegebener Zeit zusammensetzen und alles Weitere besprechen.“
Poker um Mark Uth hat begonnen Nach seinem Winter-Wechsel schlug Uth beim FC voll ein: In sieben Spielen gelangen ihm vier Tore und vier Vorlagen – der Porzer war in jedem seiner Einsätze an mindestens einem Treffer beteiligt und ist damit das Herzstück der Kölner Offensive.
Das Tauziehen um seine Zukunft hat längst begonnen. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider (49) erklärte zuletzt, dass er sich über Uths Entwicklung beim FC freue und davon ausgehe, dass dieser in der neuen Saison wieder das königsblaue Trikot tragen wird. Und: Falls ein Klub den Nationalspieler (ein Einsatz) verpflichten will, wollen die Schalker Verantwortlichen dem Vernehmen nach auf die festgeschriebene Ablösesumme – zehn Millionen Euro – bestehen. Auch eine erneute Leihe soll keine Option sein.
Mark Uth gehört zu Schalkes Topverdienern Nur Pokerei, um den Preis in die Höhe zu treiben? Es ist kein Geheimnis, dass Schalke jeden Cent gebrauchen kann. Und Uth, der unter Trainer David Wagner (4 in der Hinrunde zu lediglich vier Startelf-Einsätzen (keine Torbeteiligung) gekommen war, verdient rund vier Millionen Euro pro Saison.
Beim FC passt er perfekt in Gisdols System und hat zu alter Stärke gefunden. Eine Ablöse von zehn Millionen Euro ist dennoch zu hoch für die Kölner – vor allem in Corona-Zeiten. Das Verhandlungsgeschick von Sportboss Heldt, 2010 bis 2016 selbst Manager auf Schalke, ist gefragt!
„Geschenk“ zum 30. Geburtstag: FC-Kante Czichos vor Rückkehr ins Mannschaftstraining Der FC-Abwehrchef ist 30! Rafael Czichos feierte am Donnerstag runden Geburtstag – abgeschottet von Freundin Ilona und Söhnchen Ben. Die beiden konnten Papa Rafa dieses Mal nur per Video-Telefonat gratulieren.
Den größten Wunsch will sich Czichos selber erfüllen: Das Bundesliga-Comeback in dieser Saison. Einen wichtigen Schritt dorthin macht der zähe Verteidiger bereits nächste Woche: Dann soll er nach EXPRESS-Informationen wieder komplett ins Mannschaftstraining einsteigen.
Rafael Czichos will noch in dieser Saison ein Pflichtspiel bestreiten „Ich würde gerne noch zwei, drei Bundesligaspiele machen diese Saison“, formulierte Czichos schon vor Wochen im EXPRESS seinen sehnlichsten Wunsch. Inzwischen wird das Comeback immer konkreter. Czichos macht nach seinem schweren Wirbelbruch im Spiel bei Hertha BSC beachtliche Fortschritte. Bis auf Zweikämpfe kann der Innenverteidiger im Mannschaftstraining schon alles mitmachen.
„Ich bin sehr froh, dass er nach seiner schweren Verletzung so schnell zurück im Kreis der Mannschaft ist. Für den Heilungsverlauf war es rückblickend die beste Entscheidung, ihn zu operieren“, sagt Markus Gisdol (50).
Rafael Czichos: Kein Comeback gegen Mainz 05 Kommende Woche will Czichos dann wieder voll einsteigen – nicht mal drei Monate nach den Horror-Szenen von Berlin. Bei diesem rasanten Heilungsverlauf tauchten unter der Woche schon Spekulationen auf, wonach er bereits am Sonntag gegen Mainz 05 (15.30 Uhr) auf der Bank sitzen könnte. Diesen erteilte das Geburtstagskind allerdings eine Absage. Zunächst stehe noch eine entscheidende Untersuchung beim Arzt an, ehe über die Rückkehr auf den Bundesliga-Rasen entschieden werden kann.
Czichos brennt, Gisdol bremst (noch): „Es ist legitim und gut, dass er diese Saison noch mal spielen möchte. Ich habe ihm aber schon gesagt, dass es seine Karriere nicht beeinflussen wird, ob er vier Wochen früher oder später spielt. Wir müssen mit aller Besonnenheit entscheiden, ob er schon so weit ist“, sagt Gisdol, der aber auch in den letzten Wochen registriert haben wird, dass Czichos offenbar gutes Heilfleisch besitzt.
Markus Gisdol: „Wir werden auf keinen Fall etwas riskieren“ Angetrieben vom Ehrgeiz schuftet Czichos unermüdlich, schiebt sogar Extra-Schichten. Jetzt müssen nur noch die Mediziner ihr Go geben. „Wir werden auf keinen Fall etwas riskieren. Wenn wir von allen Seiten grünes Licht bekommen und er sich topfit fühlt, können wir drüber nachdenken, ihn noch mal einzusetzen. Da darf es kein Prozent Restrisiko geben“, sagt Gisdol. Czichos wird derweil weiter alles geben, damit sein Traum diese Saison noch wahr wird.
Nach Covid-19-Erkrankung: FC-Duo wieder im Training Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann haben am Donnerstagnachmittag nach zweiwöchiger Zwangspause das Training beim 1. FC Köln wieder aufgenommen. Das Duo war am 30. April positiv auf das Coronavirus getestet worden und anschließend für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden. Nun sind die FC-Profis wieder gesund.
Es war der Schock, den man beim FC unbedingt hatte vermeiden wollen. Doch nachdem Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann zusammen mit dem Physiotherapeuten Daniel Schütz beim ersten Test auf Covid-19 positiv getestet worden waren, musste das Trio für 14 Tage in Quarantäne. In der vergangenen Woche kam dann bereits die erste Entwarnung: Der erste von zwei Tests in der Abschottung fiel negativ aus. Am Mittwoch dann kam die Bestätigung, dass auch der zweite Test negativ war.
Vor der Rückkehr ins Training musste sich das Trio aber noch ausgiebigen Tests unterziehen, insbesondere hinsichtlich möglicher Schäden der Organe, unter anderem der Lunge. Nachdem auch dieses Untersuchungen ohne Befund blieben, nahmen Jakobs und Hauptmann am Donnerstag das Mannschaftstraining mit den Geissböcken wieder auf. Dass sie bereits für Sonntag gegen den 1. FSV Mainz 05 wieder eine Option sind, gilt als unwahrscheinlich. Zumindest Jakobs könnte jedoch in den Kader rutschen, galt er doch eigentlich als gesetzt und zeigte während der Quarantäne trotz positiven Tests keine Symptome.
Da Jakobs und Hauptmann am Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainieren konnten, werden sie in den kommenden Tagen auch mit dem restlichen Team ins Teamhotel am Heumarkt ziehen. Mindestens bis einschließlich Sonntag werden die Geissböcke dort verbleiben. Die Reservierung der Zimmer gilt aber noch bis zum 30. Mai. Jedoch gilt als wahrscheinlich, dass die Spieler zumindest vorübergehend nach dem Spiel am Sonntag zu ihren Familien nach Hause dürfen. Ob Trainer Markus Gisdol seine Spieler dann in der kommenden Woche wieder im Hotel versammelt, ist noch offen.
Quarantäne-Klartext - FC-Star Uth: „Wir hätten mal gefragt werden können“ Der Countdown läuft: Am Sonntag geht es für die FC-Profis nicht nur um die ersten Bundesliga-Punkte seit Mitte März – sondern auch endlich wieder nach Hause.
Offensiv-Star Mark Uth (2 sagt vor dem Auftakt gegen Mainz durchaus kritisch: „Wir hätten mal gefragt werden können, ob wir das mit der Quarantäne im Hotel wollen!“ Mark Uth über Quarantäne-Lager Seit mittlerweile einer Woche sind die FC-Spieler im Dorint am Heumarkt eingesperrt, dürfen das Hotel nur zum Training verlassen. Uth macht keinen Hehl daraus, dass es angenehmere Situationen gibt: „Das ist nicht schön ohne unsere Freundinnen und Familien. Es gibt viele Jungs, die zwei, drei Kinder zu Hause haben oder schwangere Frauen. Gerade die haben es alleine echt schwer.“ Florian Kainz’ Frau Nadine konnte wegen der geschlossenen Grenzen nicht mal Familienbesuch aus Österreich empfangen. Uth gibt zu: „Es ist schwer, wenn man mit Maske im Bus zum Training fährt, und dann draußen sieht, wie die Leute im Café sitzen und Kuchen essen. Da denkt man sich: Was machen wir hier eigentlich?“
Mark Uth: „Machen das, was vorgeschrieben wird“ Der Ex-Kölner Neven Subotic (31, Union Berlin) hatte zuletzt kritisiert, dass die Meinungen der Spieler in der Diskussion um die Fortsetzung der Bundesliga keine Rolle spielen. Klartext Uth: „Im Endeffekt haben wir da nicht allzu viel zu sagen. Wir machen das, was uns vorgeschrieben wird. Wir gehen ins Hotel und versuchen, die Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Damit die Bundesliga und der FC eine Zukunft haben! Die Schalke-Leihgabe weiter: „Klar geht es um Geld, es geht aber auch darum, Arbeitsplätze zu sichern. Am Fußball hängen nicht nur die Spieler. Wir machen das auch für den Verein, damit er bestehen bleiben kann.“
Mark Uth: „Wir haben eine Vorbildfunktion“ Genau deswegen fordert Uth auch: „Wir müssen die Situation so annehmen und das Beste daraus machen, uns auf das Spiel fokussieren.“ Die Zielstellung für Sonntag (15.30 Uhr, Sky) ist klar: Mit einem Sieg gegen Mainz zurück in die Freiheit! Uth appelliert allerdings: „Wenn wir nach der Quarantäne-Zeit wieder rauskommen, müssen wir weiter aufpassen und uns an die Regeln halten. Wir haben eine Vorbildfunktion – da kann man sich nicht in ein Restaurant setzen oder sich mit vielen Menschen treffen. Ich denke, wir sind alle schlau genug. Angst habe ich nicht.“
Aber Vorfreude! Der gebürtige Kölner, vor der Corona-Zwangspause in absoluter Topform, will mit dem FC weiter siegen und verspricht: „Ich persönlich habe immer Spaß am Fußball. Sobald ich auf dem Platz stehe, blende ich alles aus, was außerhalb passiert. Dann gebe ich Vollgas!“
Nur ein Quarantäne-Profi zieht ins FC-Hotel - Hier kommt Jakobs wieder zum Training Mit einem grauen Koffer in der Hand und einer Schutzmaske im Gesicht machte sich Ismail Jakobs (20) am Donnerstagmittag auf den Weg zur FC-Kabine – der Linksaußen ist nach 14 Tagen häuslicher Quarantäne zurück am Geißbockheim!
Jakobs sowie Niklas Hauptmann (23) und Physiotherapeut Daniel Schütz waren vor zwei Wochen – bei der ersten flächendeckenden Corona-Testrunde der Bundesliga – positiv auf das Virus getestet und sofort isoliert worden. Donnerstag hatte das Warten für sie ein Ende, Jakobs und Hauptmann stiegen wieder ins Training ein! Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann sind gesund zurück Der FC bestätigte: „Die Spieler, die positiv auf Covid19 getestet worden waren, kehren nach 14-tägiger Quarantäne und umfangreichen medizinischen Untersuchungen nach den Vorgaben der medizinischen Taskforce der DFL gesund in den Trainingsbetrieb zurück.“ Um wieder zur Mannschaft stoßen zu dürfen, mussten Jakobs und Hauptmann vorab zweimal negativ getestet werden. Symptomfrei waren die beiden ohnehin immer – nun sind sie auch offiziell wieder gesund.
Ismail Jakobs zieht ins Quarantäne-Hotel Ins Quarantäne-Hotel zieht nach EXPRESS-Informationen nur Jakobs. Hauptmann befindet sich noch im Aufbautraining und ist zunächst keine Option für die Bundesliga. Der bisherige Stammspieler Jakobs darf gegen Mainz (Sonntag, 15.30 Uhr, Sky) zumindest auf einen Kader-Platz hoffen. Allerdings haben ihm seine Mitspieler eine Woche Mannschaftstraining voraus.
Mark Uth: „Wir sind noch nicht auf dem Level“ Und selbst das habe nicht gereicht, um auf das Level von vor der Zwangspause zu kommen, meint Mark Uth (28): „Ich glaube nicht, dass wir so fit sind wie vorher. Das ist nicht möglich mit einer Woche Mannschaftstraining. Wir werden alle ein paar Spiele brauchen, bis wir wieder auf unserem gewohnten Level sein werden.“
Trainer Markus Gisdol (50) glaubt dennoch nicht, dass Jakobs und auch Hauptmann eine lange Anlaufzeit brauchen: „Sie können schnell wieder auf ein gutes Niveau kommen.“
FC-Verbleib? „Ich habe von Schalke noch nichts gehört“ Die Deutsche Fußball Liga hat am Donnerstag eine bereits erwartete Entscheidung getroffen: Das DFL-Präsidium kann ab sofort nicht nur das offizielle Ende der Saison 2019/20 (eigentlich der 30. Juni) sowie den Beginn des Spieljahres 2020/21 (eigentlich der 1. Juli) je nach Verlauf der restlichen Spielzeit neu bestimmen. Der Verband kann damit auch neue Zeiträume für die Sommer- und Winter-Transferperioden 2020/21 definieren. Das würde automatisch auch den 1. FC Köln betreffen, bei dem man bereits am Kader für die nächste Spielzeit arbeitet.
Die Geissböcke haben in den vergangenen Tagen wichtige Weichenstellungen im Nachwuchs vollzogen. Noah Katterbach, Robert Voloder und Tim Lemperle haben neue Arbeitspapiere erhalten und bleiben langfristig beim FC. Der eigene Nachwuchs wird bei den Kölnern immer wichtiger, vor allem je leerer die Portokasse wird. Am Geißbockheim ist man sich einig, dass man das verbliebene Geld im Sommer vor allem in einen Transfer investieren möchte: in den Verbleib von Mark Uth beim FC.
Der 28-Jährige hat sich in kürzester Zeit in Köln als Glücksgriff erwiesen. Kein Spieler hatte in den letzten Monaten so viel Einfluss auf die Offensive der Geissböcke wie Uth – als Anspielstation, Torschütze, Vorlagengeber und Schütze stets gefährlicher Standards. All diese Qualitäten will man beim FC unbedingt behalten. Der FC Schalke 04, bei dem Uth noch bis 2022 unter Vertrag steht, hatte zwar zuletzt verlauten lassen, man erwarte Uth im Sommer wieder in Gelsenkirchen. Doch das war wohl nur ein handelsüblicher Verhandlungsschritt.
Uth-Berater rechnet mit vielen Leihgeschäften Uth verriet am Donnerstag: „Ich habe von Schalke noch nichts gehört.“ Der Stürmer, der sich beim FC auf der Zehn perfekt eingeführt hat, würde gerne in Köln bleiben. Doch das finanzielle Paket wäre aus Sicht der Geissböcke üppig, weshalb Sportchef Horst Heldt wohl erst einmal versuchen dürfte die laufende Leihe um ein weiteres Jahr zu verlängern. Das finanziell angeschlagene Schalke würde einen Großteil des Gehalts einsparen und könnte hoffen im Sommer 2021 bei einem sich erholenden Transfermarkt eine größere Summe zu kassieren als die meisten anderen Klubs im Sommer 2020 zu zahlen bereit oder in der Lage wären – der 1. FC Köln inklusive.
Dazu passt, dass Uths Berater, Volker Struth, kürzlich erklärte, er rechne mit einer hohen Zahl an Leihgeschäften im bevorstehenden Sommer und mit sehr wenigen großen Transfers. Generell sei zu erwarten, dass Transfer- wie Gehaltssummen erst einmal sinken würden. Das würde dem FC entgegen kommen und die Chance auf einen Uth-Verbleib erhöhen. Der Spieler genießt derweil weiter die Wertschätzung der FC-Bosse. „Das freut einen und man nimmt so etwas natürlich wahr“, sagte Uth, spielte aber auch selbst auf Zeit, indem er sagte: „In dieser schwierigen Zeit habe ich mir noch keine wirklichen Gedanken gemacht. Es ist auch noch früh, wir werden uns irgendwann zusammensetzen.“
Bundesliga-Business geht weiter: Ein heikles Experiment Begleitet von jeder Menge Skepsis wird die Bundesliga am Samstag den Spielbetrieb wiederaufnehmen – mit einem integren sportlichen Wettbewerb ist nicht zu rechnen. Sieger wird es bei der ganzen Geschichte keine geben. Wäre die Welt nicht wegen eines Virus im Ausnahmezustand, hätte sich der 1. FC Köln in dieser Woche auf das letzte Saisonspiel bei Werder Bremen vorbereitet. Es wäre der 34. Spieltag einer ganz normalen Bundesliga-Saison gewesen, der FC hätte vielleicht um die Goldene Ananas, vielleicht um den Einzug in den Europapokal gespielt. Für den Gegner aus Bremen hätte es um mehr gehen können, kämpften die Grün-Weißen doch zum Zeitpunkt der Aussetzung des Spielbetriebs um den Klassenerhalt.
Durch die Corona-Pandemie ist aber alles anders: Mitten im Frühling gibt es einen Neustart, die Bundesliga nimmt mit dem 26. Spieltag ihren Spielbetrieb wieder auf und startet den Versuch, die Saison 2019/2020 bis zum 30. Juni zum Ende zu bringen. Damit das überhaupt möglich werden konnte, verbrachte die DFL als Hüterin des Spielbetriebs die letzten zwei Monate im Krisenmodus. Das formulierte Ziel, die Saison beenden zu wollen, um das „finanzielle Überleben“ der Bundesliga sicherzustellen, wurde begleitet von zielgerichteter Öffentlichkeitsarbeit und Hintergrundgesprächen mit der Politik, sodass die Bundesregierung in der vergangenen Woche ihr grünes Licht gab.
Nicht alle sind begeistert von der Wiederaufnahme Den Funktionären ist eines gelungen: Die Bundesliga wird die erste große Sportliga der Welt sein, die trotz der Corona-Pandemie wieder startet. Das internationale Scheinwerferlicht richtete sich automatisch auf den deutschen Fußball, der sich in einer der größten weltweiten Krisen der Moderne als Leuchtturm sieht, wenn es um Sport geht – das Problem daran: Es geht nicht um Sport. Denn klar ist, dass die Beendigung der Bundesliga aus rein finanziellen Gesichtspunkten erfolgen muss. Das ist okay, denn auch der deutsche Fußball ist ein Industriezweig mit Arbeitsplätzen, Existenzen, Verträgen. Obwohl mir das in der Vergangenheit häufig vorgeworfen wurde, bin ich auch dafür, dass die Bundesliga (irgendwann) wieder startet – nur eben nicht so früh und nicht mit dem derzeitigen Konzept.
Bereits vor dem Start am Samstag ist nämlich auch deutlich geworden, dass der DFL und ihren Vereinen nicht nur Wellen der Begeisterung entgegenschlagen. Die grundsätzliche Frage, wer die Einhaltung der im Konzept formulierten Regelungen und Anforderungen überwacht und gegebenenfalls sanktioniert, ist nach wie vor ungeklärt. Die vergangenen Tage zeigten zudem, dass die strikten Vorgaben auch nicht immer eingehalten werden. Dass Borussia Mönchengladbach beispielsweise erst am Montag das Quarantäne-Hotel bezog, störte so wirklich auch niemanden – im Konzept ist eigentlich vorgesehen, dass die Vereine sieben Tage vor Beginn des Spielbetriebs ihre Hotels beziehen sollen, bei Gladbach waren es nur derer fünf.
Der sportliche Wettbewerb ist gefährdet Zuletzt mehrten sich auch die Stimmen, die nach der Integrität des Wettbewerbs fragten – die Situation bei Dynamo Dresden zeigt deutlich, dass nicht viel passieren darf, bevor der DFL ihr eigenes Konzept um die Ohren fliegt. Auf die Frage, wie der Zweitligist nach zwei Wochen in Quarantäne und ohne Training in den normalen Rhythmus einsteigen soll, ist die DFL bis heute eine befriedigende Antwort schuldig geblieben. Dass die Spiele im Notfall auch im Juli angesetzt werden können, ist einer der Lösungsvorschläge – die Frage ist, warum es dann überhaupt den ganzen Heckmeck brauchte, um eine Wiederaufnahme im Mai durchzudrücken.
Und dass das Vorgehen längst nicht an allen Bundesliga-Standorten wohlwollend aufgenommen wurde, zeigt sich gleich an mehreren Aussagen. Oliver Kreuzer, Sportchef beim Karlsruher SC in der zweiten Liga, zeigte sich nachdenklich wegen der erhöhten Verletzungsgefahr für die Spieler, die nun aus dem Ruhezustand sofort in den Wettkampfmodus kommen müssen. „Wir brauchen das TV-Geld, deshalb muss gespielt werden“, brachte er das Anliegen des deutschen Fußballs auf den Punkt – bemerkenswert klar. Seine Mannschaft sei immer verpflichtet, zu spielen, solange sie 13 Feldspieler und zwei Torhüter hätte. „Ob das Wettbewerbsverzerrung ist oder ob Teams dann überhaupt noch konkurrenzfähig sind, das interessiert nicht.“ Auch wenn man seine Meinung nicht unbedingt teilt, tut es gut, in dieser Klarheit die Fakten von einem der Verantwortlichen zu hören.
Grenzenlose Selbstüberhöhung des Fußballs Sein Wolfsburger Kollege Jörg Schmadte sagte dem Sportbuzzer: „In der 2. Liga darf meiner Einschätzung nach gar nichts mehr passieren. Und in der ersten Liga darf auch nicht so viel passieren.“ Max Eberl von Borussia Mönchengladbach bekannte, dass das Konzept „auf tönernen Füßen“ stünde. Absolute Überzeugung sieht anders aus. Zwei Tage vor Wiederaufnahme beklagte dann mit Marco Bode die nächste Führungskraft eines Vereins das Vorgehen der DFL. Diese entschied sich dazu, im Vorfeld der Sitzung am Donnerstag in eine Beschlussvorlage aufzunehmen, dass es bei einem vorzeitigen Abbruch der Saison einen Meister und zwei Absteiger geben würde. „Der Antrag des DFL-Präsidiums hat uns und offensichtlich auch andere Klubs überrascht“, erklärte der Aufsichtsratschef von Werder. Das Vorgehen der DFL sei „nicht zielführend“ gewesen, der Antrag habe „einen Streit ausgelöst, der gar nicht nötig gewesen wäre.“
Die grenzenlose Selbstüberhöhung des Fußballs, die einige Granden in den vergangenen Wochen mit ihren öffentlichen Aussagen befeuerten, hinterlassen mittlerweile auch normale Menschen jenseits des Fußballs fassungslos. Hans-Joachim Watzke, Karl-Heinz Rummenigge, Ralf Rangnick – sie alle glauben daran, dass die Wiederaufnahme der Bundesliga in etwa eine Signalwirkung haben wird wie die Mondladung oder die Entdeckung von Penicillin. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern war sich dann in einem Interview mit dem Springer-Verlag auch nicht zu schade, von einem „Milliardenpublikum“ zu sprechen, dass die Bundesliga erwarte. Kleiner geht es einfach nicht mehr.
Fanorganisationen gegen Geisterspiele Deshalb ist es nicht überraschend, dass in Deutschland der überwiegende Teil der Bevölkerung eine Fortsetzung der Bundesliga mit Geisterspielen nicht befürwortet, wie eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrend in der letzten Woche ergab. Auch Fanorganisationen wie die „Fanszenen Deutschlands“, „Unsere Kurve“ und „Pro Fans“ positionierten sich in der Vergangenheit eindeutig gegen Geisterspiele allein des Geldes wegen.
Das alles spielt keine Rolle – die Branche hat sich demaskiert, es geht um Geld, nicht um Sport. Das führt nicht unbedingt zu einem verbesserten Verhältnis zwischen dem Business und den Fußballfans, die eigentlich aus Liebe zum Sport eine Bindung zu einem Fußballverein aufgebaut hatten. Es wird abzuwarten bleiben, ob das riskante Experiment, dessen Start wir ab Samstag begutachten dürfen, zu einem Ende geführt wird. Ich weigere mich, von einem erfolgreichen Ende zu sprechen, denn Sieger gibt es bei dieser ganzen Nummer nicht.
In eigener Sache: Die Redaktion hat sich dazu entschieden, trotz der absurden Bedingungen über die Spiele des 1. FC Köln zu berichten. Die Rückkehr zum Spielbetrieb halten wir dennoch für unvernünftig und lehnen sie zu aktuellen Bedingungen ebenso entschieden ab wie Fußballspiele ohne Fans grundsätzlich.
Der FC hängt zwischen Abstiegskampf und großen Zielen Der 1. FC Köln muss am Sonntag im Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 einen Drahtseilakt hinlegen. Die Geissböcke könnten je nach Ergebnissen in den kommenden zwei Spieltagen doch noch einmal näher in Richtung Abstiegsplätze rutschen. Andererseits könnte schon ein Sieg gegen Mainz dieses Thema endgültig beenden und den Kölner neue Ziele ermöglichen. Das wissen auch die FC-Leistungsträger.
Es war Sebastiaan Bornauw, der am Dienstag die Hoffnung äußerte, die viele FC-Fans seit dem Super-Lauf von acht Siegen aus elf Spielen in sich tragen. In einem Instagram-Interview mit Eleven Sports Belgium sagte der belgische Innenverteidiger: „Wir haben uns sehr nahe an die Europa-League-Plätze herangearbeitet. Klar, dass wir jetzt alles dafür tun wollen, diese auch zu erreichen“, sagte Bornauw. „Das wäre für uns alle zweifellos ein schönes Ende dieser Saison.“
Der FC hängt aktuell wie kein anderer Klub genau zwischen allen Fronten fest. Als Zehnter hat die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol mit 32 Punkten zehn Zähler Vorsprung auf Düsseldorf (16.), sogar 14 auf Bremen (17.), wobei die Werderaner noch ein Nachholspiel in der Hinterhand haben. Dagegen fehlen nur fünf Punkte auf Rang sechs (Schalke), vier auf Rang sieben und acht (Wolfsburg und Freiburg) sowie drei auf Rang neun (Hoffenheim). Mit seinen zwei Heimspielen gegen Mainz und Düsseldorf könnte der FC sich also tatsächlich aller Abstiegssorgen entledigen und stattdessen oben angreifen. Diese beiden Spiele gegen den FSV und die Fortuna waren allerdings schon in der Hinrunde die Hoffnung auf den Turnaround unter Ex-Coach Achim Beierlorzer und stellten sich letztlich – inklusive der folgenden Partie gegen Hoffenheim – als dessen Ende heraus.
"Mal schauen, wie es nach dem ersten Sieg aussieht" Nun sollen diese drei Spiele, zweimal in Folge daheim und anschließend bei der TSG, für den FC der Anfang von etwas Neuem sein. Die Rückrundentabelle mit 15 Punkten aus acht Spielen und Rang vier spricht für die Geissböcke. Doch was ist das noch wert nach über zwei Monaten Spielpause durch die Coronavirus-Pandemie? Das wird das Wochenende zeigen. Doch nicht nur Bornauw, sondern auch Mark Uth weiß um die Bedeutung dieser ersten beiden Heimspiele. „Wir wollen gegen Mainz und Düsseldorf unbedingt gewinnen, weil es zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf sind. Wenn wir das geschafft haben, können wir uns nach oben orientieren.“
Neue Ziele hat sich der FC noch nicht gesetzt, Trainer Gisdol warnte erst kürzlich davor, die untere Tabellenregion bereits aus den Augen zu verlieren. „Das wird noch ein hartes Stück Arbeit“, sagte der Chefcoach. Und auch Uth meinte: „Wir haben uns noch keine Gedanken über Ziele gemacht. Erst wenn wir die beiden Spiele gewinnen, sind wir durch. Die zwei Spiele müssen wir noch abwarten. In Köln träumen sie sehr schnell von Europa. Mal schauen, wie es nach dem ersten Sieg aussieht.“ Dieser soll am liebsten schon am Sonntag gelingen, zwar nicht mit dem richtigen Heimvorteil, aber zumindest mit der größeren Erfahrung dank des Geisterspieles am 11. März in Mönchengladbach. Niemand weiß, mit welchen Kräfteverhältnissen die Liga am Wochenende neu beginnen wird. Die Geissböcke hoffen, dass sie ihren Lauf über die Spielpause hinweg retten konnten. Am Sonntag wird es die ersten Antworten geben.
Spieltage 27 bis 29: Keine Samstagsspiele für den FC Der 1. FC Köln wird auch nach dem Sonntagsspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 zeitnahe keine Spiele an einem Samstag bestreiten. Die Deutsche Fußball Liga terminierte nun die folgenden drei Spieltage 27 bis 29 und gab den Geissböcken Partien am Sonntag, Mittwoch und Montag.
Wenn der Spielbetrieb der Bundesliga am Wochenende wieder beginnt, werden alle Augen auf die Konferenz am Samstagnachmittag gerichtet sein. Doch der 1. FC Köln wird darin keine Rolle spielen – weder am 26. Spieltag noch in den folgenden Wochen. Wie die DFL festlegte, findet nach dem Mainz-Spiel auch das Derby gegen Fortuna Düsseldorf an einem Sonntag statt. In Hoffenheim muss Köln mittwochs antreten, daheim gegen Leipzig an einem Montagabend.
Alle bisher feststehenden Termine:
26. Spieltag 1. FC Köln – 1. FSV Mainz 05 Sonntag, 17. Mai 2020 um 15.30 Uhr
27. Spieltag 1. FC Köln – Fortuna Düsseldorf Sonntag, 24. Mai 2020 um 18.00 Uhr
28. Spieltag TSG Hoffenheim – 1. FC Köln Mittwoch, 27. Mai 2020 um 20.30 Uhr
29. Spieltag 1. FC Köln – RB Leipzig Montag, 1. Juni 2020 um 20.30 Uhr
„Geld wichtiger als Gesundheit“: Fans des 1. FC Köln machen mobil gegen Geisterspiele Der 1. FC Köln kehrt am Sonntag mit einem Geisterspiel gegen Mainz 05 in den Spielbetrieb zurück. Einige Fans protestieren mit kreativen Aktionen gegen die Bundesliga-Fortsetzung ohne Anhänger im Stadion.
Wer am Samstag mit offenen Augen durch die Stadt gegangen ist, dem wird es sicherlich aufgefallen sein: Einige Fans des 1. FC Köln haben den Re-Start der Bundesliga dazu genutzt, ihren Protest gegen Geisterspiele durch kreative Aktionen in der gesamten Stadt zu artikulieren. Ob am Kölner Dom, dem Müngersdorfer Stadion, in Ehrenfeld oder in der Nähe des Südbahnhofs: Mit verschiedenen Plakataktionen setzten unbekannte Anhänger der „Geißböcke“, die nach effzeh.com-Informationen aus den Reihen der aktiven Fanszene stammen, ein Statement gegen die aus ihrer Sicht verfrühte Rückkehr der höchsten deutschen Spielklasse in den Spielbetrieb.
Auf den Plakaten, die in ihrer Aufmachung an die „Du bist FC!“-Kampagne des Vereins erinnern, steht in Großbuchstaben „Unser Geld ist wichtiger als eure Gesundheit. Bundesliga um jeden Preis“ zu lesen, garniert mit der Unterzeile „Nicht mein FC“. Darüber hinaus wurden noch Verkaufskästen der Kölner Boulevardzeitung „Express“ mit Varianten der dort normalerweise befestigten Werbezettel beklebt. Dort heißt es als gefakte Schlagzeile unter anderem „Fußball lebt durch seine Fans“ oder „Profifußball vom Rest der Gesellschaft abgekoppelt“.
„Stadion statt Sofa“: Couch am Müngersdorfer Stadion abgestellt Doch nicht durch Plakate machen Fans auf ihre Ablehnung gegen Spiele ohne Zuschauer in der Bundesliga aufmerksam. Am Abend wurde beispielsweise auf dem Weg an der Stadionvorwiese eine mit Protestbotschaften beschriftete Couch gesichtet – auf der Rückseite steht „Gegen Geisterspiele“, während vorne „Stadion statt Sofa“ und ein nicht allzu netter Gruß an den DFB zu sehen ist. Dass es gerade von den Ultragruppierungen des 1. FC Köln heftigen Gegenwind gegen die Fortsetzung des Spielbetriebs ab diesem Wochenende gibt, kommt alles andere als überraschend.
Bereits unter der Woche hatten sich beispielsweise mit der „Wilden Horde 96“ und den „Coloniacs“ zwei führende Gruppe der Südkurve gegen Geisterspiele positioniert. Unter dem Titel „STOPFOOTBALL – NOFOOTBALLWITHOUTFANS“ schlossen sie sich der Forderung vieler europäischen Fangruppen nach einer Aussetzung des Spielbetriebs an. Bei den „Coloniacs“ heißt es darüber hinaus in einer kurzen Stellungnahme mit dem bezeichnenden Titel „Geisterspiele sind keine Lösung“: „Sonntag geht auch für den 1. FC Köln die Saison weiter, entgegen aller Vernunft. Es ist kein Geheimnis, dass wir die Geisterspiele ablehnen. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt und wurden in der Stellungnahme der Fanszenen Deutschlands dargelegt. Im Gegensatz zu DFL und Vereinen, versuchen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. […] Der Kampf gegen die Pandemie ist noch nicht vorbei und es bedarf weiterhin Vorsicht und solidarischen Handelns.“
„Von so einem Austausch träumt jeder U19-Trainer“ Viele Jahre lang waren beim 1. FC Köln die Türen für den eigenen Nachwuchs verschlossen. Nur in Ausnahmefällen schaffte es ein Eigengewächs aus dem Nachwuchsleistungszentrum sich auch bei den Profis zu etablieren. Seit Markus Gisdol und Horst Heldt das Ruder am Geißbockheim übernommen haben, ist das anders. Das Duo legt viel Wert auf die eigene Jugend und einen gepflegten Austausch mit den Nachwuchs-Trainern.
Timo Horn, Yannick Gerhardt, Jonas Hector, Lukas Klünter und Salih Özcan sind die einzigen Spieler, die es zwischen 2012 und 2019 aus dem eigenen Nachwuchs des 1. FC Köln zu den Profis geschafft haben. Und das, obwohl die Geißböcke mit dem Gewinn des U17-Titel aus dem Jahr 2011 die verheißungsvollsten Nachwuchs-Spieler in ihren eigenen Reihen zu haben schienen.
"Eine riesige Wertschätzung" Selbst in der abgelaufenen Zweitligasaison hatten es Trainer Markus Anfang und Sportchef Armin Veh verpasst, eigene Talente behutsam an den Profifußball heranzuführen. Doch mittlerweile trägt die gute Nachwuchsarbeit am Geißbockheim auch bis hin in die oberste Etage ihre Früchte. Zu verdanken ist das unter anderem Horst Heldt und Markus Gisdol. Zwar feierten der inzwischen abgewanderte Darko Churlinov, Noah Katterbach und Ismail Jakobs ihre Bundesliga-Debüts noch unter Achim Beierlorzer, doch von ihrem ersten Tag beim FC an machten auch Gisdol und Heldt klar, dass die eigenen Nachwuchsspieler in der Kaderplanung für die Profis die oberste Priorität haben. So war der ein oder andere U19-Spieler durchaus überrascht, als Markus Gisdol bei ihrem Auswärtsspiel in Düsseldorf auftauchte, obwohl die Profis am selben Tag noch ihr Abschlusstraining bestreiten mussten.
Dabei ist die geschenkte Aufmerksamkeit nicht nur ein wichtiges Signal für die Spieler, sondern auch für die jeweiligen Trainer in den Nachwuchsmannschaften. „Von so einem Austausch mit dem Sportchef und dem Cheftrainer der Profis träumt jeder U19-Trainer“, gibt Stefan Ruthenbeck zu. „Das ist eine riesige Wertschätzung, weil unsere Arbeit im Nachwuchs bei den Profis auch genutzt wird.“ Gleichzeitig bedeutet die vorzeitige Einbindung der Nachwuchsspieler bei den Profis auch eine Schwächung für die eigene Mannschaft. So musste Ruthenbeck schon im Dezember den Wegfall von Leistungsträger Jan Thielmann verkraften. Der U17-Meister von 2019 steuerte in seinem ersten halben Jahr in der A-Jugend bereits sechs Treffer bei, ehe er von Markus Gisdol mit nur 17 Jahren ins kalte Bundesliga-Wasser geworfen wurde. Unter der Woche wurden nun mit Robert Voloder und Tim Lemperle zwei weitere A-Junioren-Spieler mit ihren ersten Profi-Verträgen ausgestattet. Während Innenverteidiger Voloder als Kapitän von Trainer Ruthenbeck hochgezogen wurde, kommt Lemperle mit dem Empfehlung von drei Toren und acht Assists zu den Profis. Freilich ist die vorzeitige Beförderung der beiden Neu-Profis auch der Corona-bedingten Spielunterbrechung geschuldet. Während die Saison in der Bundesliga an diesem Wochenende eigentlich ihr reguläres Ende gefunden hätte und nun mit dem 26. Spieltag erst wieder beginnt, stehen die Zeichen in der A-Junioren-Bundesliga derzeit auf Abbruch. Unter normalen Umständen wäre das neue Duo daher wohl eher erst zur neuen Saison zu den Profis gestoßen. Doch Markus Gisdol nutzte die Gunst der Stunde, beide schon jetzt an den Profibereich heranzuführen.
"Dafür machen wir unsere Arbeit" Gewonnene Titel in den Nachwuchsligen machen in jeder Vereinsvitrine durchaus etwas her und lassen sich auch gut im jeweiligen Spieler- und Trainerprofil lesen. Die wohl größte Auszeichnung ist jedoch, wenn es eigene Talente am Ende in die Bundesliga schaffen. „Dafür machen wir unsere Arbeit“, sagt auch Ruthenbeck. Für die Nachwuchstrainer ist es dabei nicht immer von größter Bedeutung, dass es die Spieler auch im eigenen Verein zum Profi schaffen. Nicht selten gehört als Spieler dazu auch eine Portion Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Jüngste Beispiele haben aber auch gezeigt, dass einige Spieler sofort ihr Glück woanders suchen wollen. Vielleicht auch, weil die jüngere Vergangenheit eben nicht gezeigt hat, dass der Schritt zu den Profis am Geißbockheim zu bewältigen ist. „Es gibt immer auch andere Fälle wie Florian Wirtz und Darko Churlinov oder Can Bozdogan, aber das ist auch unserem Erfolg geschuldet. Wer Erfolg hat, macht auf sich aufmerksam“, meint Ruthenbeck hinsichtlich der jüngeren Abgänge im Nachwuchs. Dabei glaubt der 48-jährige Fußballlehrer nicht, dass Thielmann, Voloder und Lemperle auf kurze Sicht die einzigen Talente bleiben werden, die es zu den Profis schaffen können. „Wir haben den einen oder anderen Kandidaten für die nächsten Jahre, richtig gute Jungs, die oben aufschlagen können.“ Dabei hat der Trainer vor allem ein Defizit im aktuellen Deutschen Fußball ausgemacht, bei dem er seine Jungs im Vorteil sieht: „Deutschland beschwert sich, dass wir nur noch wenige Spieler haben, die sich ins Eins gegen Eins trauen. Wir schulen sie gerade auch in Dribblings und haben Nachwuchsspieler wie Lemperle, Obuz, Ostrak oder Wydra, die genau da ihre Stärken haben.“
Zu Uths Zeiten hatte der Nachwuchs andere Bedeutung Ein Spieler, der es nur über Umwege geschafft hat bei seinem Ausbildungsverein im Profibereich Fuß zu fassen, ist Mark Uth. Dem heute 28-jährigen wurde vor gut neun Jahren nicht das Vertrauen geschenkt, sich in der Bundesliga beweisen zu dürfen. „Für den FC ist es sehr wichtig, die eigenen Talente zu halten. Ein Verein definiert sich über den eigenen Nachwuchs. Das war bei mir damals noch anders. Damals haben es vielleicht drei Spieler in fünf Jahren geschafft, Profi-Verträge zu unterschreiben“, erinnert sich der Angreifer. Zwar ist es ein schönes Aushängeschild für den Verein, Profis von morgen auszubilden. Doch gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie der aktuellen Coronakrise dürfte es für einen Klub wie den 1. FC Köln noch mehr an Bedeutung gewinnen, die eigenen Nachwuchsspieler bei den Profis einzubinden. Uth zumindest ist optimistisch, dass sich Lemperle und Voloder ähnlich wie Katterbach und Jakobs irgendwann zu festen Größen bei den Profis entwickeln. „Wir hoffen, dass sie bei uns Fuß fassen. Wenn sie so weitermachen, kann es auf jeden Fall klappen.“
Mit Tempo und Vielseitigkeit: FC-Talente für die Offensive Erst waren es Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann, nun kamen Tim Lemperle und Robert Voloder dazu: Der 1. FC Köln hat seinen Kader in dieser Saison um fünf Eigengewächse erweitert. In Jakobs, Thielmann und Lemperle verfügt Cheftrainer Markus Gisdol nun sogar über drei Talente, die in einigen Jahren die Angriffsreihe hinter einem Stoßstürmer besetzen könnten.
Vor einem Jahr, als der 1. FC Köln aus der Zweiten Liga aufstieg, sah wenig danach aus, als würden beim FC in naher Zukunft zahlreiche Eigengewächse den Durchbruch schaffen. Die Zweitliga-Saison war vergangen, ohne dass auch nur ein einziges Talent aus dem Nachwuchsleistungszentrum sein Profi-Debüt gefeiert hatte. Dies änderte sich ausgerechnet im Bundesliga-Abstiegskampf nur wenige Monate später. Erst Noah Katterbach gegen Schalke 04, dann Ismail Jakobs gegen Hoffenheim und schließlich Jan Thielmann gegen Leverkusen – mit dem Rücken zur Wand warfen erst Achim Beierlorzer und dann Markus Gisdol jeweils Talente ins kalte Wasser. Und die Nachwuchskräfte zeigten sich widerstandsfähig und stabil. Inzwischen gehört das Trio zum festen Kader der Geissböcke, und mit Tim Lemperle und Robert Voloder kam nun ein weiteres Duo dazu.
Offensive Dreierkette: Jakobs, Thielmann und Lemperle Während sich Voloder als Linksfuß auf der Innenverteidiger-Position neben Linksverteidiger Katterbach einreihen soll, stößt Lemperle in die Offensivreihe hinter dem jeweiligen Stoßstürmer dazu. Zusammen mit Thielmann und Jakobs, den Gisdol vom Linksverteidiger zum Linksaußen umfunktioniert hat, könnte der U19-Angreifer perspektivisch sogar die Angriffsreihe hinter einem Stoßstürmer bilden: Jakobs links, Thielmann auf der Zehn, Lemperle rechts – so zumindest wäre es aufgrund der Erfahrungen aus der FC-Jugend möglich.
Linksfuß Jakobs hatte bereits unter André Pawlak in der U21 auf den offensiven Außenbahnen gespielt, nicht nur links, sondern auch rechts. Rechtsfuß Lemperle sieht sich am liebsten auf links, um von dort mit Tempo und im Eins gegen Eins in die Mitte zu ziehen und den Abschluss zu suchen. Sein U19-Trainer Stefan Ruthenbeck brachte Lemperle jedoch meist auf der rechten Seite, da dieser in dem Youngster auch einen guten Flankenspieler sieht. Thielmann dagegen, bei den Profis bislang als Rechtsaußen eingesetzt, spielte unter Ruthenbeck bei den A-Junioren meist auf der Zehn.
Ruthenbeck erklärt den Unterschied zwischen Thielmann und Lemperle „Jan und Tim sind beide enorm schnell“, sagte Ruthenbeck über seine beiden ehemaligen U19-Schützlinge im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN. „Jan hat den Defensivgedanken noch mehr verinnerlicht als Tim. Dafür ist Tim im Eins gegen Eins noch stärker.“ Während Thielmann, ähnlich wie Jakobs, die Situationen auf der Außenbahn vor allem über sein Tempo löst, wählt Lemperle häufiger über Finten den Weg am Gegenspieler vorbei. Das Trio verbindet die hohe Sprintgeschwindigkeit, ansonsten unterscheiden sich die drei FC-Eigengewächse fußballerisch sichtbar voneinander. Auch ein Grund, weshalb man im Nachwuchs davon überzeugt ist, dass sich die drei Youngster nicht gegenseitig die Kaderplätze bei den Profis wegnehmen werden. Jakobs kann links offensiv wie defensiv agieren, Thielmann kommt entweder durch das Zentrum oder über rechts, Lemperle entweder über rechts oder über links.
Dass Lemperle den Sprung hatte schaffen können, hatte sich bereits in der vergangenen Saison abgezeichnet. In der Hinrunde 2018/19 spielte der Angreifer noch in der U17 und wurde im Winter zur U19 befördert. Dadurch verpasste der Youngster zwar die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft und somit auch den sensationellen Titelgewinn der Kölner B-Junioren. Doch über die U19 empfahl er sich schnell für höhere Aufgaben und stieg ein Jahr später zu den Profis auf. Eine besondere Situation für den 18-Jährigen: Auch in dieser Saison 2019/20 spielt seine Jugend-Mannschaft um die Deutsche Meisterschaft mit, die erneute Beförderung könnte ihn also zum zweiten Mal in Folge um die Teilnahme an einer Deutschen Endrunde bringen. Doch das, erklärte Lemperle bereits im Januar im Profi-Trainingslager in Benidorm, nehme er gerne in Kauf für ein mögliches Debüt in der Bundesliga. Aktuell deutet alles darauf hin, dass die Junioren-Bundesligen aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgebrochen werden. Lemperle hingegen ist seinem Profi-Traum einen Schritt näher gekommen.
Wie fit ist der FC? „Wir werden zwei, drei Spiele brauchen“ Die Bundesliga beginnt von neuem. Zwar treffen am Wochenende die 18 identischen Mannschaften aufeinander wie vor der Coronavirus-Pandemie, die gleichen Kader, die gleichen Trainer (bis auf zwei neue). Doch werden die Kräfteverhältnisse ebenfalls die gleichen sein? Wohl kaum, glauben zahlreiche Trainer und Verantwortlichen. Beim 1. FC Köln hofft man jedoch weiterhin auf eine Trumpfkarte aus den erfolgreichen Wochen vor der Spielpause.
Der 1. FC Köln hatte sich unter Markus Gisdol in kürzester Zeit von einer körperlich unterlegenen Mannschaft zu einer topfiten, sprint- und laufstarken Truppe verwandelt. Diese Qualitäten hatten in diversen Spielen den Unterschied ausgemacht und dem FC zum Sieg verholfen. Entsprechend legten die Geissböcke in den vergangenen Wochen wieder großen Wert auf körperliche Arbeit, um mit ähnlichen Pfunden wuchern zu können. In der Hoffnung, dass selbst wenn die FC-Profis körperlich in der spielfreien Zeit eingebüßt haben sollten, dies auch für alle anderen Mannschaften gilt und man daher im Verhältnis noch ähnliche Vorteile hat wie zu Jahresbeginn.
Kaum ein Trainer oder Spieler kann aktuell abschätzen, wie sehr die spielfreie Zeit ohne Mannschaftstraining die Kräfteverhältnisse zwischen den Bundesligisten beeinflusst hat. Es herrscht große Unsicherheit, die sich erst nach dem 26. Spieltag wieder etwas verflüchtigen wird. Dafür, dass die Liga nun in den Endspurt der Saison eintaucht, herrscht daher eine Atmosphäre der Anspannung, die zur gesamtgesellschaftlichen Situation passt.
"Glaube nicht, dass wir so fit sind wie vorher" „Wir werden alle ein, zwei oder drei Spiele brauchen, um wieder auf das alte Niveau zurückzukommen“, sagte Mark Uth am Donnerstag. Der Angreifer des 1. FC Köln war vor der Pause in Topform, verhalf dem FC zu fünf Siegen und Platz vier in der Rückrunde-Tabelle. Auch der Routinier weiß nicht, was ihn und die Geissböcke in den nächsten Tagen und Wochen erwarten wird. Doch Uth ahnt, dass die Geissböcke körperlich über die spielfreie Zeit eingebüßt haben. „Ich glaube nicht, dass wir so fit sind wie vorher“, sagte Uth, ist sich aber sicher, dass dies für alle Mannschaften gelten wird. „Das ist gar nicht möglich in der kurzen Zeit, die wir im Mannschaftstraining sind.“ Der FC habe versucht Spielsituationen und Spiele zu simulieren, unter anderem ein Elf gegen Elf über 90 Minuten am vergangenen Samstag im RheinEnergieStadion. „Aber auch da haben wir gesehen, dass die Laufleistungen nicht einem Bundesliga-Spiel entsprachen.“
Viel wird also am Sonntag gegen Mainz 05 mit dem Willen jedes einzelnen Spielers zu tun haben. „Ich bin gespannt, wie die Laufleistungen aller Mannschaften sein werden“, sagte Markus Gisdol am Freitag. „Das von außen erzeugte Adrenalin fehlt. Inwieweit sich das auswirken wird, weil die Fremdmotivation nicht da ist, müssen wir beobachten.“ Entsprechend hat Gisdol bereits angekündigt, auch hinsichtlich der Eigenmotivation aufstellen zu wollen. „Es wird Spieler geben, die besser damit umgehen als andere“, prophezeite der FC-Coach. Generell sei die Vorfreude auf den bevorstehenden Wettkampf zu spüren. Und doch weiß niemand, wo er genau steht.
Doku gibt Einblicke: So lief die Corona-Pause beim 1. FC Köln Wenn am Sonntag der 1. FC Köln gegen Mainz 05 im Rhein-Energie-Stadion aufläuft, ist das erste Etappenziel erreicht: Der Ball in der Fußball-Bundesliga rollt wieder.
Gerade der 1. FC Köln und da vor allem auch sein Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) als Mitglied des DFL-Präsidiums haben daran einen entscheidenden Anteil, weil er unermüdlich an allen Stellschrauben drehte.
Corona-Pause am Geißbockheim Wie die ganze Corona-Pause aber intern am Geißbockheim verlief, das haben die Filmemacher der FC-Doku 24/7 FC mit ihren Kameras festgehalten. Von den ersten Tagen des Lockdowns über die Diskussionen um einen Gehaltsverzicht und die positiven Corona-Tests von Ismail Jakobs (20) und Niklas Hauptmann (23) bis hin zu den Tagen im Quarantäne-Hotel. „Wir müssen erkennen, dass wir alle in einer schwierigen Situation stecken und uns gegenseitig helfen“, sagt FC-Manager Horst Heldt (50). Das tat der FC mit all seinem sozialen Engagement in den letzten Wochen unter anderem bei den Tafeln der Stadt Köln.
Alexander Wehrle zeigt sich selbstkritisch In der Dokumentation zeigt sich unter anderem Wehrle nachdenklich und selbstkritisch: „Der Fußball sollte danach die richtigen Lehren ziehen, Rücklagen zu bilden. Aber mit Corona konnte niemand rechnen. Wir müssen ein paar Dinge auch kritisch hinterfragen. Ich kenne aber auch keinen Funktionsträger im deutschen Fußball, der das anders sieht.“
Interessant zu sehen, dass alle Fußballer eine freiwillige Erklärung abgeben mussten, die jederzeit widerrufen werden kann. Verstraete-Geschichte wird thematisiert Auch die Geschichte mit Birger Verstraete (26) und seinen kritischen Äußerungen wird in dem Video thematisiert. „Er hat da einige Dinge durcheinander gebracht. Ich habe vier Jahre im sozialen System gearbeitet und weiß, was Gesundheit bedeutet“, sagte Wehrle zu den Spielern. „Wenn jemand das Gefühl hat, er kann da nicht mit in Quarantäne gehen, dann ist es so. Dann kann er aber auch nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen.“
Nach Hassplakaten gegen Mäzen - FC beantragt Einstellung des Hopp-Verfahrens Die juristische Aufarbeitung der Schmähungen gegen Dietmar Hopp (80) könnte in der Corona-Krise eine ungeahnte Wendung erfahren. Denn der 1. FC Köln hat beim DFB-Sportgericht die Einstellung seines Verfahrens beantragt, wie der FC bestätigte. Diesem Vorgehen haben sich inzwischen weitere Klubs angeschlossen.
Spielunterbrechungen wegen Hopp-Hass Unmittelbar vor dem Bundesliga-Stopp war es aufgrund von Fan-Schmähungen und Anti-Hopp-Bannern zu mehreren Spielunterbrechungen in der Liga gekommen, unter anderem beim Duell zwischen Köln und dem FC Schalke 04 sowie der Partie der TSG 1899 Hoffenheim gegen den FC Bayern München. Das Sportgericht hatte daraufhin Verfahren eröffnet.
Derzeit ruht der Betrieb beim DFB-Sportgericht. „Sportgericht und Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes haben aufgrund der Corona-Pandemie alle offenen Verfahren ausgesetzt. Über das weitere Vorgehen in diesen Fällen wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden“, hatte der DFB diese Woche auf Anfrage mitgeteilt.
DFB noch uneins über weiteres Vorgehen Offenbar ist man sich beim für Sportgerichtsverfahren zuständigen DFB noch uneins, wie mit den schlagzeilenträchtigen Fällen umgegangen werden soll. In der Corona-Zeit sind die Fans durch die Geisterspiele ohnehin gestraft, Zuschauerausschlüsse würden wohl die nächste Protestwelle hervorrufen. Zudem würden Geldstrafen nach dem Strafenkatalog des Verbandes die Klubs derzeit besonders hart treffen, da sie massive finanzielle Probleme haben. Da die Geldstrafen in seine gemeinnützigen Stiftungen fließen, würde der DFB aber ungern darauf verzichten.
Ultra-Szene wehrt sich gegen Kollektivstrafen Fans aus zahlreichen Vereinen der Ersten bis 3. Liga hatten sich an den Protesten beteiligt. Mit den wieder aufgeflammten Beleidigungen gegen Hoffenheims Mäzen Hopp wehrte sich die Ultra-Szene nach eigener Darstellung gegen die Kollektivstrafe, die der DFB zunächst ausgesetzt, dann aber gegen die Wiederholungstäter bei Borussia Dortmund wieder eingesetzt hatte.
Beim Skandalspiel Hoffenheim gegen Bayern am 29. Februar war die Partie nach Beleidigungen gegen Hopp in der 77. Minute unterbrochen worden. Beim Stande von 0:6 spielten sich beide Teams danach nur noch den Ball am Mittelkreis zu.
FC-Zukunft trotz Interessenten - Katterbach verrät: „Deshalb war klar, dass ich bleibe“ Er ist das große Versprechen für die Zukunft beim 1. FC Köln. Senkrechtstarter Noah Katterbach (19) hat seinen Vertrag bei seinem Herzensklub trotz anderer hochkarätiger Angebote kürzlich bis 2024 verlängert. Der Eifeler spricht im EXPRESS-Interview über die Beweggründe, die Quarantäne-Zeit und den Bundesliga-Auftakt gegen Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr).
Noah Katterbach, seit mehr als einer Woche leben Sie mit Ihren Teamkollegen im Quarantäne-Hotel. Wie fühlen Sie sich? Gerade komme ich vom Essen, das läuft wie alles im Moment ein bisschen anders. Die Ausgabestation ist hinter einer Plexiglasscheibe, die Bedienungen dahinter sind mit Handschuhen und Mund-Nase-Schutz ausgestattet. Das ist schon ein bisschen unwirklich. Aber der Klub und das Hotel versuchen, uns diese Situation so angenehm wie möglich zu machen.
Wie nutzen Sie die Zeit? Ich hatte mir extra ein Buch rausgelegt – und es zu Hause vergessen. Deshalb spiele ich viel mit meinen Freunden oder meiner Freundin auf der Playstation. Außerdem haben wir eine Lounge, da gibt es Kaffee und Snacks – auch in dem Bereich darf sich nur eine bestimmte Anzahl an Leuten aufhalten, um die Abstände einzuhalten. Das Gleiche gilt für den Tischtennis-Raum und den Golf-Simulator.
Und wie läuft es mit dem 6er Eisen? Nein, den Simulator nutze ich nicht. Da sieht man eher Jonas Hector und ein paar andere Spieler.
Droht der Lagerkoller? Nein. Und am Sonntag nach dem Spiel dürfen wir ja nach Hause. Danach werden wir uns zwar auch an strenge Regeln halten müssen, aber das ist es wert.
Sie wurden von so einigen Klubs gejagt, aus Schalke wurde immer wieder großes Interesse vermeldet. Und doch haben Sie beim FC verlängert. Warum? Weil ich mich hier mega wohl fühle, großes Vertrauen spüre. Ich bin beim FC, seit ich sieben bin und allein deshalb ist da eine große Bindung. Die Fans sind überragend. Deshalb war für mich klar, dass ich hier bleiben will. Sagt da aber nicht der Berater: Hör mal, woanders kannst du viel mehr verdienen? Ein guter Berater schaut nicht danach, wo es das meiste Geld gibt, sondern was der beste Weg für seinen Spieler ist. Und der Weg ist für mich beim FC.
In dieser Woche verlängerten dann auch Robert Voloder und Tim Lemperle. Ist das ein bisschen die neue kölsche Welle? Die sportliche Leitung hat immer gesagt, dass man wieder mehr auf die eigene Jugend setzen will. Nun haben sie das Zeichen gesetzt, bewiesen, dass das nicht einfach nur Worte waren. Ich finde es gut, weil ich mit Robert und Tim schon lange befreundet bin, und ich mich für die beiden freue. Vor allem aber auch, weil es zeigt, wie gut die Ausbildung beim FC ist.
Ein anderer Kumpel von Ihnen ist am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Iso freut sich riesig, dass er wieder dabei sein kann. Er war zwei Wochen zu Hause, hatte keine Symptome und war schon seit über einer Woche negativ getestet. Klar, dass man dann mit den Hufen scharrt.
Es gibt Profis, die beklagen, dass die Athleten zu wenig Mitspracherecht bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs haben. Ich finde, der Verein klärt uns gut auf, es gibt ja immer wieder neue Entwicklungen. Alle Parteien müssen sich an die neuen Realitäten gewöhnen. Ich bin froh, dass ich meinen Beruf wieder ausüben kann und vielleicht meinen Beitrag leisten kann, die vielen Jobs rund um den Fußball zu retten.
Beschäftigt man sich nicht mit der Gefahr, die durch das Virus droht? Natürlich beschäftigt man sich, aber wir Fußballprofis sind doch in einer guten Position: Alle Tests sind jetzt negativ, das zeigt, dass das DFL-Konzept funktioniert. Wir werden zweimal wöchentlich getestet und sind weitgehend von der Außenwelt abgeschottet.
Sie haben jetzt schon mehrfach Geisterspiele geprobt. Ein Vorteil? Wir haben die Erfahrung aus dem Gladbach-Spiel, dazu die zwei Geisterspiele im Training. Ich denke schon, dass wir das mitnehmen können in die letzten Wochen.
Gibt es einen Heimvorteil auch ohne Fans? Den Schub, den dir die Fans geben, der wird schon fehlen. Aber einen Heimvorteil gibt es dennoch, glaube ich. Es ist dein Stadion, du musst nicht reisen. Das macht schon was aus. Und das wollen wir nutzen. Klar sind leere Arenen für uns neu, aber in der Jugend waren auch nie viele Zuschauer da und du musstest deine Bestleistung abrufen.
Sie treffen am Sonntag auf Achim Beierlorzer, der sie auf Schalke ins kalte Wasser schmiss. Natürlich bin ich Achim dankbar, dass er mich reingeworfen hat. Und das wird immer so bleiben, denn es war der Startschuss meiner Bundesligakarriere. Aber auf dem Rasen sind für solche Gefühle kein Platz, da werde ich alles geben, damit wir Mainz bezwingen.
Mit Mainz und Düsseldorf warten zwei machbare Aufgaben. Da kann der FC schon den Klassenerhalt eintüten. Welche Ziele setzt man sich dann? Wir sind in den erfolgreichen Wochen vor der Corona-Pause gut damit gefahren, Spiel für Spiel anzugehen, so wollen wir es auch jetzt halten.
Am Montag vor drei Jahren qualifizierte sich der FC gegen den gleichen Gegner für Europa. Waren Sie damals im Stadion? Ja, wir waren mit der U19 da, es war ein großartiges Erlebnis und ein tolles Gefühl.
Ein Gefühl, das man vielleicht auch selbst einmal erleben möchte? (lacht) Klar wäre das ein schönes Bild. Aber es bringt uns nichts, zu träumen. Wir müssen erst einmal unsere Pflicht erledigen – dann kommt der Rest von alleine.
Jeff-Jas-Kolumne: …und ich schaue es doch! Die Bundesliga ist wieder da, der 1. FC Köln ist wieder da. Trotz all der Diskussionen um die Fortsetzung wird unser Kolumnist einschalten – und schämt sich ein wenig dafür. Die neue Jeff-Jas-Kolumne.
Leev Lück,
die Bundesliga ist nach zweimonatiger Unterbrechung wieder da. Und unser 1. FC Köln damit auch. Da darf ich mit meiner Kolumne natürlich nicht zurückbleiben. Anders als der Profifußball, der aufgrund der Coronavirus-Pandemie zum Erliegen kam, gab es bei mir andere Gründe, weshalb keine weiteren Texte erschienen. Wütende Reaktionen in der Redaktion, traurige Leere bei den Lesern – oder so ähnlich. Die Auszeit war dennoch dringend notwendig. Aber man will ja nicht jammern, es könnte einem schlimmer gehen. Ich bin gesund und, was noch wichtiger ist, meine Liebsten sind es auch. Ich habe immer noch einen Job und kann sogar meinen wohlstandsgenährten Prachthintern in den eigenen vier Wänden belassen (keine KVB, kein Stau, yeah!). Und: Ich bin immer noch nicht in der FDP und heiße Christian Lindner. Nä, wat schön!
Was ist nicht alles passiert in meiner Abwesenheit: Der FC stürmt dank Gott Gisdol Richtung Europapokal und macht auf dem Platz endlich wieder Spaß. Ein extrem gut vernetzter Mäzen wird in den Stadien mit fiesem Schimpfwort verunglimpft, was beinahe eine Staatskrise in Deutschland auslöst (erinnert sich nur kaum jemand mehr dran). Und dann kam der Coronavirus, der das öffentliche Leben hierzulande inklusive Fußball nahezu komplett still legte. Die Bundesliga setzte ebenso aus wie der Amateurbereich – das Wochenende, bei mir einst komplett auf der Jagd nach dem runden Leder absolviert, war nun eine Brachlandschaft. Spätestens in der zweiten Woche die Frage: Was machen eigentlich vermeintlich normale Menschen, die sich nicht so sehr für Fußball interessieren, so zwischen Freitagnachmittag und Sonntagabend? Wie füllen die diese emotionale Leere ohne den 1. FC Köln?
Für ein Milliardenpublikum, für die gesamte Menschheit Die Bundesliga-Verantwortlichen überbrückten diese ungewollte Freizeit jedenfalls häufiger mit öffentlichen Auftritten, die sie sich hätten sparen können, denn mit angestrengtem Nachdenken. Intellektuelle Leuchttürme wie Karl-Heinz „Milliardenpublikum“ Rummenigge, Hans-Joachim „Gesundheitsgefahr für Spieler nicht so gravierend“ Watzke oder Ralf „Wir spielen für die gesamte Menschheit“ Rangnick lassen ebenso grüßen wie Koryphäen wie Salomon Kalou, der mit seinem selbstgedrehten Video von den Testungen bei der Hertha die Restart-Pläne der Vereine fast im Alleingang zum Scheitern brachte, oder Heiko Herrlich, dessen Shoppinggelüste dafür sorgten, dass mancherorts die Hände vorm Gesicht zusammengeschlagen wurden. Wenn diese Geste denn in diesen Zeiten opportun wäre.
Von der vielerorts diskutierten neuen Demut, die der Profifußball doch angehen wollte, war in den alltäglichen Äußerungen der Verantwortlichen zumeist dann leider wenig zu spüren. Da wollte natürlich auch mein glorreicher 1. FC Köln nicht hintanstehen. Alexander Wehrle, der als DFL-Präsidiumsmitglied in der Diskussion um eine Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebs oft genug an vorderster Front für eine Rückkehr argumentierte, postulierte dann auch, dass es nicht nur „für die Liga, aber auch für den gesamten deutschen Sport von enormer Bedeutung“ sei, dass der Ball dank des extrem ausgeklügelten Konzepts endlich wieder rolle. Nur den eigenen Spielern musste man das wohl noch einmal genauer einschärfen, wie der Fall Verstraete zeigt. Aber da das Vertrauen in die Maßnahmen nun so groß ist, darf dessen Lebensgefährtin im belgischen Exil den Fortgang der Bundesliga-Saison verfolgen. Weil das nun einmal logisch ist.
Danke 1. FC Köln – für all die verbogenen Prinzipien! In all dieser Melange aus Großmannssucht und Existenzangst kam es mir dann auch überhaupt nicht in den Sinn, dem 1. FC Köln seine unwürdige Bettelei um einen Verzicht auf die Erstattung des anteiligen Dauerkartenpreises durchgehen zu lassen. Um es einmal bewusst populistisch und polemisch zu formulieren: Solang die Herren Profis noch einen Großteil ihres üppig bemessenen Gehaltes einstreichen, kann es um die finanzielle Lage des Vereins (oder besser: der ausgegliederten KGaA) so schlecht nicht stehen.
Ich glaube nicht, dass bei Topverdienern wie Timo Horn oder Jonas Hector am Ende Tütensuppe oder Dosenravioli auf dem Speiseplan stehen müssen, wenn sie zwei, drei Monate nur einen Bruchteil ihres Salärs erhalten würden. Ähnlich geht es mir übrigens bei den Lobeshymnen allerorten auf den minimalen Gehaltsverzicht der Profis, die damit Arbeitsplätze der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei den Verein retten würden. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die dann in Kurzarbeit geschickt wurden, obwohl sie das – zumindest bei der Payroll eines durchschnittlichen Bundesliga-Clubs – vermutlich nicht müssten, wenn die Herren Fußballer etwas großzügiger verzichten würden. Auf dem Kontoauszug würden das viele wohl eher nicht spüren!
Das Schlimme, und hier komme ich dann zum eigentlichen Punkt meiner Kolumne, ist allerdings: Ich werde mir diese verdammte Show nicht entgehen lassen. Trotz der seelenlosen Atmosphäre, die selbst ein Derby gegen die Rübenbauern zu einem besseren Trainingskick hat werden lassen. Trotz all der offen zur Schau gestellten Ignoranz, die zeigte, dass Geld das bestimmende Element ist. Trotz all dieser nervigen Nebenschauplätze, die Fußball zu großen Teilen unerträglich machen. Trotz der Tatsache, dass ich entgegen meinen Gewohnheiten nicht im Stadion sein werde, sondern auf der Couch schauen muss. Ich werde es mir anschauen. Und ich schäme mich tief in meinem verkorksten Inneren dafür. Dafür, dass ich von all diesem Quatsch nicht lassen kann. Dafür, dass ich für den 1. FC Köln all meine Prinzipien und Ideale bis zur Unkenntlichkeit verbiegen muss. Konsequenzen? Nit met mir, minge Fründ!
Fußball ohne Emotionen ist kein schöner Sport So werde ich dann also am Sonntagnachmittag im Wohnzimmer sitzen und mir diese Gruselshow namens Geisterspiel antun. Neben mir meine Holde, die taktische Anweisungen zum Besten geben wird. Auf der linken Seite überlagern, die Außenverteidiger höher oder tiefer stellen, das Zentrum verdichten. Als hätte ich Ahnung von Fußball, ich bin FC-Fan, verdammter Mist. Die fachkundige Analyse des Geschehens auf dem Rasen überlasse ich also lieber ihr. Ich dagegen werde – wie immer, wenn der 1. FC Köln spielt – den emotionalen Neandertaler geben, der Zorn, Verachtung und Gepöbel vermischt mit euphorischen Liebesbekundungen und freudigen Ausbrüchen an Entzückung in den Raum rülpst. Meine Nachbarn (so nette und vernünftige Menschen!) dürften dann also endlich auch diese Seite an mir kennenlernen.
Ungeklärt ist allerdings, ob meine Freunde und ich unsere in den vergangenen Wochen erworbenen Erfahrungen in Sachen Videocalls („Hört ihr mich?“, „Schalt dich mal auf Mute“ und „Ist da gerade jemand halbnackt durchs Bild gestolpert?“) zur Belustigung aller Beteiligten auch während des FC-Spiels einsetzen. Selfmade-Stimmung sozusagen – statt Kommentator oder dieser sensationellen Tonspuralternative von Sky. So oder so: Es wird ein gänzlich anderer Fußball werden. Ich weiß jetzt schon, dass ich es nicht mögen werde. Fußball ohne Emotionen ist kein schöner Sport. Aber es ist und bleibt eben der 1. FC Köln. Und ich schaue es eben doch. Und in der Zwischenzeit, an den rar gesäten fußballlosen Tagen bis Ende Juni, mache ich mir so meine Gedanken. Ob das alles noch Sinn hat. Oder jemals hatte. Oder überhaupt braucht. Ach, ich weiß es doch auch nicht!
Euer Jeff Jas
In unregelmäßigen Abständen schreibt Jeff Jas an dieser Stelle über die groben Fouls und versteckten Nickligkeiten im Fußball, die Diskussionen auf dem Platz, an der Seitenlinie, in der Kabine, auf der Tribüne und an der Theke. Er fühlt sich überall zuhause, wo der Ball rollt: Vom Aschenplatz auf der Schäl Sick über das Müngersdorfer Stadion im Kölner Westen bis zu den Hochglanzarenen dieser Welt.
2:2-Remis gegen Mainz 05: 1. FC Köln verspielt 2:0-Führung im Geisterspiel Im Geisterspiel am Sonntag gegen den 1. FSV Mainz 05 reichte es trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung schlussendlich nur zu einem 2:2-Remis für die „Geißböcke“.
Der 1. FC Köln muss sich bei seinem ersten Heimspiel vor leeren Rängen mit einem Punkt begnügen. In der Partie am Sonntagnachmittag gegen den 1. FSV Mainz 05 reichte es trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung schlussendlich nur zu einem 2:2-Remis für die „Geißböcke“.
Das Spiel in Kürze Für die Hausherren begann die Partie vielversprechend. Mark Uth wurde vom Mainzer Niakhate bereits in der dritten Spielminute elfmeterwürdig im Strafraum zu Fall gebracht. Der Gefoulte ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen und verwandelte souverän zur 1:0-Führung für die Kölner. Wenig später hätte Boetius für die Rheinhessen ausgleichen können, Toni Leistner fälschte den Abschluss aber so gerade noch zur Ecke ab.
Auch im zweiten Durchgang erwischten dann zunächst die Kölner den besseren Start: In der 53. Spielminute versenkte Florian Kainz eine Flanke von Dominick Drexler per Kopf im Mainzer Kasten – der FC war auf Kurs. Dann kippte die Partie jedoch: Zunächst verkürzte Awoniyi keine zehn Spielminuten später, dann glich Kunde schließlich für die Rheinhessen zum 2:2-Endstand aus.
Moment des Spiels Sportlich gesehen eine klare Sache: Das vorbildliche „Social Distancing“ der Kölner Hinterschaft beim FIFA-Sololauf von Kunde Malong, der schließlich zum 2:2-Ausgleichtreffer führte. Abseits vom sportlichen Geschehen könnte aber auch die Moderation vor dem Spiel genannt werden. Als die FC-Hymne im leeren Stadion ertönte, kommentierte man bei SKY stilsicher: „Und jetzt ein wenig Stimmung für Sie, meine Damen und Herren“ Na, danke.
Drei Stars
⭐⭐⭐ Toni Leistner Souveräne Leistung in der Innenverteidiger vom Kölner Winterneuzugang. Rettete in der ersten Halbzeit in letzter Sekunde geistesgegenwärtig gegen Boetius – auch sonst mit viel Licht und nur wenig Schatten und damit bester FC-Spieler am Sonntag.
⭐⭐ Florian Kainz Der Österreicher mausert sich still und heimlich zu einer festen Größe in der FC-Offensive – während eigentlich die Vorarbeit das Spezialgebiet ist, klappte es gegen Mainz nun als Torschütze. Abgesehen vom Treffer ebenfalls ein solider Auftritt des Flügelspielers.
⭐ Timo Horn Der Kölner Schlussmann parierte, was er parieren konnte und musste – bei den Gegentreffern war Horn machtlos.