Gisdol kündigte Überraschungen an: Ehizibue der Verlierer Benno Schmitz feierte am Sonntag seinen 13. Bundesligaeinsatz in dieser Saison für den 1. FC Köln. Nicht viele hatten dabei damit gerechnet, dass Markus Gisdol dem gebürtigen Münchener gegen Mainz 05 den Vorzug vor Kingsley Ehizibue geben würde. Doch nicht immer konnte Schmitz am Sonntag seinen Startelfeinsatz rechtfertigen.
Vor dem Restart der Bundesliga am vergangenen Wochenende hatte FC-Trainer Markus Gisdol bereits mögliche Überraschungen in der Startelf der Geißböcke angekündigt. Dabei erklärte der Trainer vor dem ersten Spiel gegen Mainz ganz genau hinschauen zu wollen, wie die Spieler mit den ungewohnten Rahmenbedingungen umgehen würden. „Es wird Spieler geben, die mit der Situation nicht so gut zurecht kommen, andere wiederum werden sehr gut damit zurecht kommen. Das müssen wir in die Überlegung einfließen lassen, wer im ersten Spiel spielen wird“, hatte Gisdol hinsichtlich der Coronakrise und der daraus resultierenden zehntägigen Quarantäne für die Mannschaft erläutert.
Drei Veränderungen in der Startelf Im Vergleich zum letzten Spiel vor der Unterbrechung gegen Gladbach tauschte der Trainer seine Startelf auf drei Positionen. Dass der wiedergenesene Sebastiaan Bornauw als unumstrittener Stammspieler für Jorge Meré zurückkehren würde, war dabei zu erwarten. Und auch, dass Ismail Jakobs nach seiner Infektion mit Covid-19 noch nicht im Aufgebot stand, kam nicht zwingend überraschend. Für den sprintstärksten Spieler im FC-Kader agierte zunächst Youngster Thielmann und im zweiten Durchgang Dominick Drexler. Die dritte Personalie am vergangenen Sonntag überraschte dann aber doch die meisten. Zwar war davon auszugehen, dass Noah Katterbach nach seiner überstandenen Verletzung auf die Linksverteidigerposition zurückkehren würde. Doch dass Kingsley Ehizibue dafür im Vergleich zu Benno Schmitz das Nachsehen hatte, kam durchaus unerwartet. Zwar überzeugte Schmitz in den Wochen vor der Corona-Pause als Katterbach-Ersatz durchaus, doch dass der 25-jährige den Vorzug vor dem schnellen Ehizibue erhalten würde, dürfte die meisten überrascht haben. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hatte sich der Niederländer in den vergangenen Spielen weitestgehend stabilisiert und überzeugte hinten rechts immer mehr. 22 Mal stand der Neuzugang aus dem letzten Sommer bereits in der Startformation des FC. Gegen Mainz 05 musste er schließlich das zweite Mal von der Bank aus zusehen.
Schmitz mit mehr Schatten als Licht Wirklich in den Fokus spielen konnte sich sein Ersatz am Sonntag gegen Mainz jedoch nicht. Gerade in der ersten Halbzeit hatte Schmitz doch deutliche Probleme und ließ sich unter anderem von seinem Gegenspieler Onisiwo düpieren. Insgesamt wies Schmitz eine schwache Zweikampfquote von 15 Prozent auf und brachte nur 69 Prozent aller Zuspiele an den Mitspieler. Auch im Spiel nach vorne fand der Rechtsverteidiger kaum statt. Erst im zweiten Durchgang stabilisierte sich der Abwehrspieler und wurde sicherer am Ball. Allerdings war Schmitz auch bei beiden Gegentoren in Hälfte zwei nicht ganz unbeteiligt. Beim Anschlusstreffer störte der Abwehrspieler Onisiwo nicht aggressiv genug und konnte somit die Einleitung des Anschlusstreffers nicht verhindern. Beim 2:2 verlor er schließlich wie seine Mitspieler auch das Duell gegen Kunde Malong, der unbedrängt durch die halbe Kölner Hälfte marschierte und zum Ausgleich abschloss. In der Schlussphase musste Schmitz dann angeschlagen vom Feld, für ihn kam Ehizibue als vierter Einwechselspieler aufs Feld. Nicht unwahrscheinlich, dass Gisdol im kommenden Spiel gegen Düsseldorf erneut auf die Dienste des Niederländers vertraut. Doch vielleicht überrascht der Trainer auch ein weiteres Mal mit seiner Aufstellung.
Jetzt exklusiv bei EXPRESS: Fan-Film über die Europa-Tour mit dem FC Es ist am Mittwoch auf den Tag drei Jahre her, dass sich der FC für die Europa League qualifizierte. Der 2:0-Sieg gegen Mainz 05 am 20. Mai 2017 bescherte dem Klub und seinen Anhängern eine unvergessene Reise durch Europa.
„Narrenfreiheit – mit dem Effzeh auf Tour durch Europa“ Der Kölner Nick Roos (41) hat seine Touren nach London, Belgrad und ins weißrussische Borisov im Film „Narrenfreiheit – mit dem Effzeh auf Tour durch Europa“ dokumentiert. Aus 25 Stunden Rohmaterial hat der glühende FC-Fan einen 64-minütigen Film gebastelt, der jedes Kölner Fan-Herz höher schlagen lässt. „Zuerst war gar keine große Veröffentlichung geplant, aber ich konnte während der Anreise nach London spüren, dass da unheimlich viel Potenzial drin ist“, sagt Roos über den FC-Streifen.
Nick Roos filmte Europa-Touren des 1. FC Köln mit dem Handy Roos und seine Freunde, die alles mit ihren Handys filmten, um Nähe und Authentizität zu schaffen, erzählen viele spannende Geschichten aus Sicht eines Fans. Roos’ Lieblingsanekdote ist, wie er und seine Freunde in Borisov von der Polizei gezwungen wurden, ihr Bier gefälligst nicht vor dem Stadion, sondern im benachbarten Wald zu trinken. „da waren schon viele Momente für die Ewigkeit dabei. Es war eine unvergessene Zeit. Es ist ein Film über das Fan-Dasein, das Miteinander und die unbändige Liebe zum Verein“, sagt Roos.
Nachdem der Film bereits in einigen ausgewählten Kinos und diversen Kölner Kneipen zu sehen war, können FC-Fans „Narrenfreiheit“ pünktlich zum dreijährigen Jubiläum noch bis Sonntag kostenlos auf express.de schauen. Roos: „Unglaublich, dass es jetzt schon wieder drei Jahre her ist. Wenn ich die Bilder sehe, kribbelt es. Ich hätte nichts gegen eine Wiederholung. Vielleicht schaffen wir diese Saison ja noch die Sensation.“
FC-Podcast diskutiert - Vorm Derby: Klassenerhalt sichern oder Blick nach Europa? Der erste komplette Geister-Spieltag der Bundesliga ist Geschichte. Während Guido Ostrowski (Radio Köln) nicht ins Stadion durfte, erzählt ihm Alexander Haubrichs (EXPRESS) im FC-Podcast, wie es ihm als Reporter ergangen ist.Es wurde eine interessante Diskussion, welche von den DFL-Regeln rund um die Spiele wirklich sinnvoll ist - und welche angesichts der Freiheiten rundherum inzwischen mehr dem Showeffekt dienen.
Ende der Quarantäne - Gefahren für das Saisonfinale Anders scheinen sie das Ende der Quarantäne für die Profis zu bewerten: Durch den vermehrten Kontakt mit der Außenwelt, so ihr Schluss, steigt das Risiko, dass Profis sich infizieren und damit auch die Isolierung ganzer Mannschaften droht exponentiell an. Klar scheint so viel: Sollte es ein oder mehr Teams erwischen und die Gesundheitsämter rigoros Quarantäne verordnen, ist an ein geordnetes Saisonfinale kaum noch zu denken.
1. FC Köln: Das Resumee nach dem Mainz-Remis Wie auch bei vielen Fans fällt das Resumee nach dem Remis gegen den FSV Mainz 05 mit Ex-Köln-Trainer Achim Beierlorzer durchwachsen aus. Die großen Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, die hergeschenkte Zwei-Tore-Führung, die konditionellen Probleme am Ende - all das ist auch Thema im Talk.
Vorm Derby: Quo vadis 1. FC Köln? Und dann blicken Guido und Alexander natürlich noch voraus auf den kommenden Sonntag, an dem die zweite Geisterstunde in Müngersdorf stattfindet. Gast ist Fortuna Düsseldorf - und gegen den rheinischen Rivalen hatten die kölschen Kicker in der Hinserie beim 0:2 eine ihrer dunkelsten Stunden dieser Saison. Einhellige Meinung: Da gibt es noch richtig was gut zu machen.
Aber was dann? Während EXPRESS-Reporter Alex Haubrichs den Blick lieber nach oben richten würde und fürs Saisonfinale forschere Ziele fordert, findet Radio-Mann Guido Ostrowski trotz zehn Zählern Vorsprung immer noch, dass man den Klassenerhalt erst einmal rechnerisch sichern müsse, ehe man sich neue Ziele setzt.
Besondere FC-Nachbarn - Gisdol wohnt in Köln Tür an Tür mit Horst Heldt Die Tage im Quarantäne-Knast sind vorüber, nach dem Geister-Start gegen Mainz (2:2) durften Spieler, Trainer und Verantwortliche des FC endlich wieder nach Hause. Kölns Erfolgsduo wohnt allerdings weiterhin Tür an Tür: Sportchef Horst Heldt (50) und Chefcoach Markus Gisdol (50) sind nämlich auch privat „ziemlich beste Nachbarn“.
„Mit Horst bin ich tagtäglich so eng, dass wir mittlerweile schon nebeneinander wohnen“, verriet Gisdol im EXPRESS-Interview.
Markus Gisdol und Horst Heldt wohnen in Kölner Innenstadt Beide haben sich im schicken Gerling-Quartier in der Innenstadt niedergelassen – wobei die Nachbarschaft eher ein schöner Zufall ist. „Wir beide kommunizieren auch über den Balkon, wenn der eine mal was braucht, und helfen uns gegenseitig aus“, erzählt Gisdol. Nicht nur für die beiden Väter hat die Nähe Vorteile, auch die Söhne Paul und Louis freuen sich über die besondere Nachbarschafts-Beziehung. „Wenn unsere Söhne, die ja gleich alt sind, zu Besuch sind, ruft der eine vom Balkon rüber zum anderen und sie verabreden sich – so eng ist das“, sagt der FC-Trainer.
Markus Gisdol und Horst Heldt lassen Zweifler verstummen Gisdol und Heldt – das passt einfach! Von den anfänglichen Zweifeln, die beiden seien sich seit ihrer gemeinsamen Schalker Zeit nicht grün, ist längst nichts mehr übrig. Als beide am Geißbockheim vorgestellt wurden, hieß es noch, Gisdol habe es Heldt übel genommen, dass er ihn nach der Entlassung von Huub Stevens im Jahr 2012 nicht vom Co-Trainer zum Chef befördert hatte.
Alles Quatsch, sagt Gisdol heute: „Wir hatten immer schon ein gutes Verhältnis. Auf Schalke damals war es eine ganz andere Situation: Er war Manager und ich war Co-Trainer, da hatte ich vom Arbeitsaufwand viel weniger mit ihm zu tun. Als es hieß, dass ich hier zeitgleich mit Horst anfange, hatte ich sofort ein Top-Gefühl.“
Führungsduo erweist sich als Glücksfall für den 1. FC Köln Seitdem hat sich das Duo als Glücksfall für den FC erwiesen. Während Gisdol das Team mit einer Super-Serie ins gesicherte Mittelfeld gecoacht hat, leistete Heldt seinen Beitrag mit wichtigen Winter-Volltreffern wie Mark Uth (2 oder Toni Leistner (29). „Ich kann meinen Job deswegen so gut machen, weil ich mit Horst Heldt einen super Manager an meiner Seite habe“, schwärmt Gisdol.
„Familiäre Gemeinschaft“ zwischen Gisdol und Heldt Das Nachbar-Teamwork funktioniert reibungslos, die aufregenden Monate haben die beiden noch enger zusammengeschweißt. „Wenn uns abends jemand beim Essen sieht, sage ich: Das ist eine familiäre Gemeinschaft, Horst darf ruhig bei mir stehen, da müssen wir keinen Abstand halten“, sagt Gisdol mit einem Augenzwinkern.
Lage der Liga: Kein Heimvorteil – aber Status quo bleibt unverändert Der erste Spieltag nach der neunwöchigen Corona-Pause hat weder für den 1. FC Köln noch für die gesamte Bundesliga eine großartige Überraschung herbeigeführt. Rein tabellarisch bleibt für die Geißböcke die restliche Saison Risiko und Chance zugleich. Auch in den Stadien zeigte sich weitestgehend das gleiche Leistungsniveau wie vor der Unterbrechung – mit einem entscheidenden Unterschied.
Der erste vollständige Geister-Spieltag der Bundesliga-Geschichte steht seit vergangenem Montagabend in den Geschichtsbüchern. Neun Wochen lang hatte der Spielbetrieb aufgrund der Coronavirus-Pandemie geruht. Mit knappen zehn Tagen an geregeltem Mannschaftstraining erlebten die 18 Bundesligavereine am Wochenende damit beinahe einen Kaltstart.
Dem 1. FC Köln brachte der Restart gegen Mainz 05 bekanntermaßen das erste Unentschieden seit dem 13. Spieltag beim 1:1 gegen den FC Augsburg. Nach acht Siegen aus den vergangenen elf Spielen gehörte das Team von Trainer Markus Gisdol vor der Unterbrechung zu der Mannschaft der Stunde. Dabei hat man den Geißböcken die abhanden gekommene Spielpraxis gegen die Beierlorzer-Elf zeitweise deutlich angemerkt. Ein Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt war die Punkteteilung trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung dennoch nicht. So zeigten sich auch die Verantwortlichen nach der Partie am Sonntagabend durchaus zufrieden. „Das Ergebnis ist absolut in Ordnung und wir sollten weiter demütig bleiben. Wir können mit dem Punkt sehr gut leben“, sagte Horst Heldt. Und auch Gisdol pflichtete bei: „Mit einem Punkt zu starten nach so einer Pause tut uns gut.“
Hertha überrascht, Leipzig strauchelt In der Tabelle hat sich nach dem 26. Spieltag durch die Ergebnisse der neun Partien kaum etwas verändert. Der FC liegt weiterhin auf Rang zehn und hat nach wie vor zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und Fortuna Düsseldorf. Der direkte Abstiegsplatz ist durch die Niederlage von Werder Bremen gegen Bayer 04 Leverkusen sogar noch um einen Punkt auf 15 Zähler angewachsen, wohlgemerkt, dass die Bremer noch das Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt in der Hinterhand haben. Einen wirklichen Nutzen konnte in der zweiten Tabellenhälfte nur eine Mannschaft am ersten Spieltag nach der Corona-bedingten Unterbrechung ziehen. Nach nur zwei Siegen aus den letzten neun Spielen, dem Trainerwechsel, dem Skandal-Video von Salomon Kalou und den fragwürdigen Aussagen von Aufsichtsratsmitglied Jens Lehmann, herrschte bei Hertha BSC von außen betrachtet das blanke Chaos. Doch Bruno Labaddia scheint mit seiner neuen Mannschaft die Ruhe bewahrt zu haben und schoss die TSG 1899 Hoffenheim am Samstag kurzerhand mit 3:0 aus dem eigenen Stadion. Durch die drei Punkte wurden die Berliner kurzerhand zum Gewinner der unteren Tabellenregionen. Während Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn beide nicht so recht wussten, was sie mit dem Punkt aus dem torlosen Remis anfangen sollten, unterlagen der FC Augsburg und Eintracht Frankfurt ihren Gegnern. Auch der erhoffte Neustart für Werder Bremen blieb am Montagabend aus. Bei der 1:4-Pleite gegen Bayer 04 Leverkusen knüpften der Werderer daran an, wo sie vor der Unterbrechung aufgehört hatten.
An der Tabellenspitze gab sich derweil kaum eine Mannschaft eine Blöße. Bayern, Dortmund, Gladbach und Leverkusen ließen sich die Pause kaum anmerken und siegten am Ende souverän. Einzig RB Leipzig ließ beim 1:1 gegen den SC Freiburg federn und musste seinen dritten Tabellenplatz an Gladbach abtreten. Derweil zählt auch der VfL Wolfsburg zu den Gewinnern des Spieltags: Durch den späten 2:1-Erfolg über den FC Augsburg kletterte die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner auf den sechsten Rang. Schalke hingegen ist durch die schwache Leistung und dem achten sieglosen Spiel in Folge gegen den BVB aus den Europa League-Rängen gerutscht.
Heimvorteil ohne Fans unbrauchbar Eine wirkliche Überraschung ist am ersten Spieltag nach der neunwöchigen Corona-Unterbrechung also ausgeblieben. Dies bezieht sich dabei nicht nur auf die blanken Ergebnisse. Denn auch auf dem Platz hat sich nur wenig verändert. Zwar gab es im Schnitt einen halben Treffer weniger pro Spiel und auch geringfügig weniger Offensivaktionen zu bestaunen. Die Laufleistung der Teams ist jedoch im Vergleich zu den 25 vorherigen Spieltagen identisch geblieben. Einzig der Heimvorteil ist aufgrund der fehlenden Fans ausgeblieben: Am Wochenende konnte nur Borussia Dortmund seine Punkte zuhause behalten. Statt den gemittelten 43,3 Prozent an Heimsiegen an den Spieltagen eins bis 25, macht dies nur noch einen Prozentwert von 12,5.
Für den 1. FC Köln bleibt acht Runden vor dem Ende nun die Erkenntnis, seinen Vorsprung auf die Abstiegsränge gehalten oder sogar um einen Punkt ausgebaut zu haben. Blickt man gleichzeitig auf das Restprogramm der Konkurrenten im Tabellenkeller, müsste schon einiges zusammenkommen, ehe die Geißböcke am Ende der Saison einen der letzten drei Plätze belegen. Gleichzeitig dürfen die Kölner nach wie vor zumindest mit einem Auge auf die Plätze sechs und sieben schielen, die nur vier respektive sechs Punkte entfernt sind. Doch beim FC sträubt man sich noch, von höheren Zielen zu sprechen. Erst soll der Klassenerhalt endgültig unter Dach und Fach gebracht werden. Mit einem Erfolg am Wochenende über Fortuna Düsseldorf könnte dieses Vorhaben einen gewaltigen Schritt näher rücken.
Derby-Countdown läuft: FC mit Sorgen um Offensiv-Duo – Czichos und Meré zurück Am Mittwoch begann am Geißbockheim die viertägige Vorbereitung auf das Geister-Derby gegen Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 18 Uhr, Sky). Ein Sieg würde auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigen.
Jhon Cordoba nahm nicht am FC-Training teil Torjäger Jhon Cordoba (27) konnte den Derby-Countdown allerdings nicht miteinläuten. Der Kolumbianer musste kürzertreten, nachdem er im Spiel gegen seinen Ex-Klub einen Schlag von Pierre Kunde (24) abbekommen hatte. Cordoba absolvierte lediglich eine individuelle Einheit mit Niklas Hauptmann (23). Sein Einsatz am Wochenende soll aber nicht gefährdet sein.
Marcel Risse bracht das Training vorzeitig ab Sorgen gibt es auch um Marcel Risse (30). Der Mittelfeldspieler musste die Einheit im Franz-Kremer-Stadion vorzeitig beenden und machte sich lange vor seinen Kollegen alleine auf den Weg in die Kabine.
Rafael Czichos und Jorge Meré absolvieren volles Programm Gute Nachrichten gibt es dagegen von den beiden Innenverteidigern Rafael Czichos (30) und Jorge Meré (23). Während der Spanier nach muskulären Problemen – wegen denen er das Mainzspiel verpasst hatte – wieder das komplette Programm abspulte, konnte Czichos erstmals seit seinem schlimmen Wirbelbruch wieder alles mitmachen. Zumindest Meré dürfte fit werden fürs Derby und damit für Entlastung in der Abwehr sorgen.
Für Czichos kommt das Düsseldorfspiel aber wahrscheinlich noch zu früh. Die zähe Abwehrkante soll behutsam aufgebaut werden, bei ihm will Trainer Markus Gisdol (50) keinerlei Risiko eingehen.
„Wir werden auf keinen Fall etwas riskieren. Wenn wir von allen Seiten grünes Licht bekommen und er sich topfit fühlt, können wir drüber nachdenken, ihn noch mal einzusetzen. Da darf es kein Prozent Restrisiko geben“, sagte Gisdol zuletzt im EXPRESS.
Köln: Torhüter fordert gegen Düsseldorf eine defensiv stabilere Leistung
Horn: "Wir haben einiges gutzumachen"
Die Erinnerungen an das 0:2 im Hinspiel taugen heute nur noch als Motivation für das Rückspiel. Der 3. November mit der Partie bei der Düsseldorfer Fortuna hinterließ Spuren bei den Profis des 1. FC Köln. ... Springen tatsächlich drei Punkte gegen die Fortuna heraus, wäre der FC so gut wie gerettet und könnte den Rest der Saison locker und ohne großen Zwang angehen. Auf eine Diskussion mit dem Zauberwort "Europa" will sich Horn nicht einlassen: "Ich kann mich noch gut an die Überschriften im November erinnern, als keiner mehr einen Pfifferling auf uns gesetzt hat. Deshalb tun wir gut daran, wenn wir auf dem Boden bleiben." ... Horn fordert eine defensiv stabilere Leistung als am vergangenen Sonntag gegen Mainz, als dem FC die Kompaktheit in der Defensive abging und die Konzentration nicht gleichmäßig hochgehalten werden konnte: "Daran arbeiten wir intensiv, das ist der Ansatz", sagt Horn, "ich glaube, dass wir ganz schnell wieder in den Bereich kommen, dass wir das 90 Minuten lang durchziehen können." ... Der Fortuna will man die Fortschritte am Sonntag präsentieren, Tore möglichst einschenken. Und nicht herschenken.
„Bin absolut glücklich“ Winter-Volltreffer Leistner spielt um seine FC-Zukunft
Köln - Zu Beginn seiner FC-Zeit wurde seine Verpflichtung noch belächelt, inzwischen hat sich Toni Leistner (29) zu einer festen Größe in der Kölner Verteidigung entwickelt. Auch gegen Mainz spielte er seinen Stiefel gewohnt abgeklärt herunter und leitete sogar den Angriff vor dem Elfmeter ein. Im EXPRESS-Interview spricht die Abwehr-Kante über die Quarantäne-Zeit, sein erstes Geister-Heimspiel, die Derby-Vorfreude und seine Zukunft. ... Wie hat sich Ihr erstes Geister-Heimspiel angefühlt? Wir haben die ungewohnte Situation ohne unsere fantastischen Fans als Mannschaft sehr gut angenommen. Von der Stimmung her war das nicht dasselbe. Wenn die Hütte voll ist, ist das etwas anderes. Aber ich bin absolut zufrieden, wie wir das Spiel nach so langer Wettkampfpause angegangen sind. Es war nicht einfach nach acht Wochen Pause quasi von Null auf Hundert zu starten.
Nach einer 2:0-Führung können Sie aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, oder? Wir waren nach dem Schlusspfiff im ersten Moment enttäuscht. Nach einer 2:0-Führung willst Du am Ende nicht nur mit einem Punkt da stehen. Ich denke, dass wir das ohne die Corona-Krise auch über die Zeit bekommen hätten. Wir dürfen uns aber jetzt nicht ärgern. Wir hatten gute und weniger gute Phasen in dem Spiel. Die Intensität hat aber über die gesamten 90 Minuten gepasst. Unterm Strich war der Start mit einem Punkt völlig in Ordnung.
Worauf wird es nun im Derby gegen Düsseldorf ankommen? Es geht darum, dass wir wieder alle Attribute auf den Platz bringen, die uns in den letzten Spielen ausgezeichnet haben. Wir wollen aus einer sicheren Defensive schnell umschalten. Wir sollten aber gewarnt sein. Unter Uwe Rösler ist bei Düsseldorf eine klare spielerische Linie zu erkennen. Die Mannschaft erarbeitet sich viele Torchancen und ist stets gefährlich. Gegen Paderborn haben sie vier Mal Aluminium getroffen. Ich denke, es kommt darauf an, wer das erste Tor schießt und die wachsamere Verteidigung hat. ... Können Sie sich denn einen Verbleib in Köln vorstellen? Ja, klar. Ich bin absolut zufrieden. Meine Familie fühlt sich wohl, ich fühle mich hier wohl. Das ist als Fußballer immer so, wenn man spielt. Das war auch vorher schon so – ich habe ich mich extrem schnell eingelebt. Die Mannschaft hat mich direkt gut aufgenommen. Es liegt aber nicht alleine in meiner Hand. Die Rahmenbedingungen müssen für alle stimmen. Bis zum Ende der Saison kann ich einfach nur zeigen, was ich im Stande bin zu leisten für das Team. Alles andere machen die Verantwortlichen mit meinem Berater aus. https://www.express.de/sport/fussball/1--fc-koeln/-bin-absolut-gluecklich--winter-volltreffer-leistner-spielt-um-seine-fc-zukunft-36730494
FC will Revanche gegen Düsseldorf Timo Horn: Unser Erfolgsrezept für die Rettung
... Mit einem Sieg im Nachbarschaftsduell mit Fortuna Düsseldorf wäre der Klassenerhalt im Grunde perfekt. „Das wäre ein großer Schritt Richtung Rettung“, weiß Horn, der mit der Fortuna eine Rechnung offen hat. „Im Hinspiel ging nicht viel. Wir haben da noch was gutzumachen.“
Im Gespräch mit den Kölner Medien sprach der Keeper über…
… das Ende der Hotel-Quarantäne: „Wir haben natürlich gehofft, dass es nicht länger wird. Wir sind so etwas durch die längeren Trainingslager ja ein bisschen gewohnt, wobei man sich da schon mal die Beine vertreten kann, ne Runde Golf spielen kann oder sowas. Das war jetzt natürlich nicht möglich und so hat man sich in mancher Stunde schon gefragt, was man jetzt tun soll. Die Vorbereitung auf das Spiel war natürlich deutlich dosierter und zielgerichteter.“ …das Risiko einer Corona-Infektion: „Wir haben auch nach der Quarantäne spezielle Auflagen bekommen. Die sind jetzt auch nochmal deutlich strikter in der Öffentlichkeit, wir tragen möglichst ständig Mundschutz beispielsweise, die Hände zu desinfizieren ist in Fleisch und Blut übergegangen. Wir werden alle drei Tage getestet, so dass das Risiko vergleichsweise gering ist. Ich sehe das relativ entspannt. Wir werden alles halbe Jahr durchgecheckt, sind fitte, junge Menschen und man sieht ja auch jetzt bei unseren Jungs, die sich infiziert hatten, das die Verläufe sehr harmlos sind.“ ... …das Torwartspiel ohne Zuschauer: „Die Kommunikationsmöglichkeiten sind andere. Jetzt kannst du schon auf den Stürmer Einfluss nehmen, das ist in einem vollen Stadion nicht möglich, da kommst du maximal 10-15 Meter bis zu deinen Innenverteidigern mit deiner Stimme, der Rest muss seine Abläufe kennen. Darüber hinaus ist man im Spielaufbau ein bisschen mutiger, weil man im Spielaufbau ruhiger ist. Ansonsten ist es im Torwartspiel kein großer Unterschied.“ ... … die Chance, am Sonntag die Rettung klarzumachen: „Wir hatten mit dem neuen Trainerteam ein Ziel: Den Klassenerhalt schaffen. Mit der Serie im Frühjahr haben wir uns in die Ausgangslage gebracht, dass wir nur noch ein paar Punkte brauchen, um den Klassenerhalt sicherzustellen. Wir können im Derby einen ganz wichtigen Schritt in die Richtung zu machen. Das ist natürlich ein großer Ansporn.“ ... …was gegen die Fortuna besser laufen muss: „Wir müssen wieder dahin kommen, sehr kompakt zu verteidigen. Unser Erfolgsrezept war, den Gegner über 90 Minuten unter Druck zu setzen. Ob uns das am Sonntag gelingt, werden wir sehen. Wir haben jedenfalls intensiv trainiert und wollen den nächsten Schritt gehen.“ https://www.express.de/sport/fussball/1--fc-koeln/fc-will-revanche-gegen-duesseldorf-timo-horn--unser-erfolgsrezept-fuer-die-rettung-36733464
Köln: Gisdol sieht eine völlig andere Mannschaft als im Hinspiel
Jakobs aus der Quarantäne auf dem Sprung ins Team
Den sportlichen Tiefpunkt in einem Derby zu erreichen, das schmerzt. Dies erlebte jeder, der es mit dem 1. FC Köln hält, im November 2019. Das 0:2 in Düsseldorf kam einer Blamage gleich - völlig unprofessionell ergab sich die Mannschaft in ihr Schicksal. Seitdem änderte sich eine Menge, "in allen Bereichen", wie Markus Gisdol betont.
Der Trainer des 1. FC Köln führt an: "Wir haben gelernt, fleißig, körperbetont und zweikampfstark zu spielen." Diese Eigenschaften sollen am Sonntag im Spiel gegen die Düsseldorfer Fortuna die Szenerie auf dem Rasen beherrschen, um den "großen Schritt" zu tun, den Geschäftsführer Horst Heldt im Siegfalle sieht. Allerdings gilt auch nach einem Dreier für Heldt: "Selbst mit einem Sieg wäre rechnerisch trotzdem noch nicht alles klar. Für uns geht es dann weiter." Möglicherweise wird Ismail "Iso" Jakobs am Sonntag in der Startformation stehen. Der Linksaußen verblüffte seinen Trainer nach der zweiwöchigen Corona-Quarantäne mit tollen Fitness-Werten: "Er ist in einem erstaunlich guten Zustand zurückgekommen. Er wird auf jeden Fall im Kader stehen, und wir sind froh, dass wir ihn zurückhaben." Sollte der ebenso lauf- wie sprintstarke und einsatzwillige Jakobs zum Zuge kommen, dürfte Florian Kainz auf die rechte Außenbahn rutschen. Dort fehlt als Alternative der angeschlagene Marcel Risse, den Knieprobleme behindern. ... https://www.kicker.de/776018/artikel/jakobs_aus_der_quarantaene_auf_dem_sprung_ins_team
Düsseldorf hofft in Köln auf verbesserte Abschlüsse
Röslers Blick aufs Derby: "Lieber Alt als Kölsch"
... "Für mich ist das ein Derby, auch ohne Zuschauer. Es ist Kölsch gegen Alt, und Alt schmeckt mir besser", stellt Rösler schmunzelnd klar. Zwar treffen in Müngersdorf am Sonntag die beiden Mannschaften aufeinander, die in dieser Saison am wenigsten gelaufen sind. Köln legte pro Spiel im Schnitt 112,7 Kilometer zurück, Düsseldorf 112,9 Kilometer. Das sind allerdings Zahlen, die den wahren Eindruck verfälschen, weil beide Trainer, Rösler und Markus Gisdol, nur einen Teil der Saison als Chef an der Linie erlebten. ... Ganz ungeachtet irgendwelcher Laufwerte spricht Rösler nachvollziehbar voller Respekt über den rheinischen Nachbarn. "Köln zeigt schon länger gute Form und ist eine der bei Standards stärksten Mannschaften der Liga. Wir kennen ihre Stärken", so Rösler, "wir wissen aber auch, wo wir sie packen können." ... Mit erst 27 Toren in 26 Spielen sind die Fortunen die harmloseste Mannschaft der Liga. "Klar, wir müssen uns im Abschluss verbessern", sagt Rösler. "Das versuchen und trainieren wir, aber das geht nicht von heute auf morgen. Ich kann keine Wunderdinge erwarten." Auch wegen der latenten Abschlussschwäche feierte Rösler als Fortuna-Trainer in bisher sieben Pflichtspielen erst einen Sieg, dazu gab es fünf Unentschieden und eine Niederlage. Diese Bilanz aber deutet der Coach geschickt ins Positive um. "Das heißt natürlich auch, dass es sehr schwer ist, gegen uns zu gewinnen."
Fortunas Bilanz unter Rösler kann sich auch in anderer Hinsicht sehen lassen. Ende Januar übernahm der Coach von seinem Vorgänger Friedhelm Funkel; zieht man die Bundesligaspiele seit diesem Termin zu Rate, rangiert Fortuna auf einem beachtlichen zehnten Platz der "Rösler-Tabelle". ... Ähnlich mies ist die Bilanz der Düsseldorfer gegen den Rivalen aus der Domstadt, der gegen die Fortuna zwölf Heimsiege feierte, es gab sechs Unentschieden und nur vier Düsseldorfer Siege. Den letzten übrigens im Oktober 1989, vor fast 31 Jahren (3:1). "Das wusste ich gar nicht", sagt Rösler, "nehmen wir es als Motivation. Wir können also in Köln Geschichte schreiben."
Geschäftsführer des 1. FC Köln über Chancen und Risiken beim Neustart
Wehrle: "Besonnen und ohne Populismus"
Als Geschäftsführer des 1. FC Köln und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga (DFL) wurde Alexander Wehrle in den vergangenen Wochen zu einem der Gesichter des Kampfs um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im deutschen Profifußball. In der Freitagsausgabe des kicker sprach der 45-Jährige über … ... … die Skepsis kritischer Fans wegen der Geisterspiele: "Ich respektiere die Meinung der Fans, die Spiele ohne Zuschauer ablehnen. Dies ist auf Dauer für keinen vorstellbar. Dennoch war es wichtig, den Spielbetrieb aufzunehmen, weil die Alternative gewesen wäre, nicht mehr zu spielen, bis ein Impfstoff erforscht und erprobt ist. Ich bin sicher, am Ende wird jeder Fan froh sein, wenn sein Verein dank der Wiederaufnahme diese Krise übersteht."
… die Bundesliga als Vorbild für das Ausland: "Wir haben uns diese Rolle nicht ausgesucht. Das Konzept bekam eine Chance von der Politik, die den Lockdown in Deutschland sehr gut gemanagt hat. Das Zusammenspiel zwischen den Verantwortlichen und der DFL genießt weltweit Anerkennung, da lebt das Made in Germany so ein bisschen auf."
… die Gefahr von Neu-Infektionen und die Reaktionen darauf: "Natürlich ist dies nicht völlig auszuschließen. Wichtig ist, dass wir alle besonnen und ohne Populismus darauf reagieren. Mehrere Studien zeigen mittlerweile, dass die Wahrscheinlichkeit, sich während eines Spiels anzustecken, sehr gering ist, weil die Kontaktdauer tatsächlich sehr kurz ist. Behalten diese Studien recht und werden die bekannten Hygiene-Vorschriften eingehalten, dann ist das Risiko minimiert."
… die Probleme bei der Kaderbildung: "Das wird für jeden eine Herausforderung, weil wir noch nicht wissen, wie lange die Saison dauern wird. Wir haben zum Beispiel viele Leihspieler, die irgendwann zurückkommen. Damit werden wir uns auseinandersetzen, wenn es so weit ist. Nun müssen wir die aktuelle Situation schultern, je besser dies gelingt, desto weniger schwierig wird es."
… die Chancen, den aus Schalke ausgeliehenen Mark Uth über die Saison hinaus in Köln zu halten: "Wie wohl sich Mark bei uns fühlt, drückt sich ja schon in den Zahlen aus. Er ist im Schnitt in jedem Spiel an einem Tor beteiligt gewesen, das ist eine außerordentliche Bilanz. Die gegenseitige Wertschätzung ist hinlänglich bekannt. Wie das am Ende aussehen wird, das werden wir intern besprechen." ... https://www.kicker.de/775970/artikel/wehrle_besonnen_und_ohne_populismus_
Der 1. FC Köln empfängt am Sonntag Fortuna Düsseldorf. In einer virtuellen Pressekonferenz sprachen FC-Cheftrainer Markus Gisdol und Geschäftsführer Horst Heldt am Freitag über das bevorstehende Heimspiel, Erkenntnisse aus dem Mainz-Spiel – und das Vorhaben, in den nächsten Jahren verstärkt auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs zu setzen. Markus Gisdol sprach über:
… die personelle Situation: Was Verletzungen betrifft, ist die Mannschaft gut durch die erste Pflichtspielpartie gekommen – und bis jetzt auch durch die Trainingswoche. Die einzige Ausnahme ist Marcel Risse, der unter der Woche mit Knieproblemen aus dem Training ausgeschieden ist. Da müssen wir weitere Untersuchungen abwarten. Für das Wochenende kommt er nicht infrage. Dafür ist Iso Jakobs in einem erstaunlich guten Zustand aus seiner Quarantänezeit zurückgekehrt. Er hat wenig Anlaufzeit gebraucht und einen wirklich guten Eindruck hinterlassen. Er wird am Sonntag auf jeden Fall im Kader stehen, daraus mache ich kein Geheimnis. Wir sind froh, ihn zurück zu haben.
…Erkenntnisse aus dem Mainz-Spiel: Zunächst einmal war es wichtig für uns, dass wir am vergangenen Sonntag endlich wieder einen Wettbewerb hatten. Das hat uns gutgetan. Aus dem Spiel haben wir viel mitgenommen, müssen spieltaktisch aber auch an der einen oder anderen Stelle ein Auge zudrücken. Ich bin kritisch mit meinem Team, kann die Situation aber auch gut einschätzen. Nach so einer kurzen Vorbereitung kann nicht alles auf Knopfdruck sofort wieder funktionieren. Wir haben Gutes gesehen, aber auch manches, das verbesserungswürdig ist.
…die bisherige Trainingswoche: Wir haben richtig intensiv trainiert, viel Gas gegeben im Training. Gegen Düsseldorf wollen wir uns steigern, noch mehr von dem auf dem Platz zeigen, was wir unter der Woche trainieren. Darauf freue ich mich, weil wir auf einen interessanten Gegner treffen. Zwar fehlt ohne Zuschauer die gewohnte Atmosphäre, aber wir wissen trotzdem, dass das Spiel gegen die Fortuna ein besonderes ist.
…die Frage, was in den vergangenen Tagen konkret trainiert wurde: Da waren keine verrückten Dinge bei. Wir haben an all den Sachen gearbeitet, die wir immer trainieren. Ein Fokus liegt auf mannschaftstaktischen Dingen, da wir uns noch nicht lange im normalen Mannschaftstraining befinden. Wir wollen im Mannschaftsverbund effektiver werden und unser Spiel 90 Minuten lang durchziehen. Das ist kräftezerrend und nach der langen Pause nicht ganz einfach, aber wir dürfen dafür fünfmal wechseln.
…Stärken und Schwächen der Fortuna: Wenn ich mir Fortuna Düsseldorf anschaue, sehe ich keine Mannschaft, bei der man denkt, dass sie gegen den Abstieg spielt. Die Mannschaft ist sehr stabil, hat in den letzten sieben Partien nur einmal verloren. Klar, auch nur einmal gewonnen und fünfmal unentschieden gespielt. Aber die Mannschaft ist taktisch sehr diszipliniert und zweikampfstark, spielt mit hohem Aufwand. Die Fortuna hat eine gute Mannschaft, was mir zeigt, wie eng es in der Bundesliga zugeht. Es wird für uns eine große Herausforderung, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden.
…die Frage, ob die Mannschaft nach der Hinspiel-Niederlage in Düsseldorf noch etwas gutzumachen hat: Unsere Mannschaft hat sich seit dem Hinspiel in allen Bereichen weiterentwickelt. Es hat sich vieles verändert. Die Jungs haben gelernt, sehr fleißig, körperbetont und zweikampfstark zu spielen. Deshalb sehe ich keine ausschlaggebenden Parallelen zwischen dem Hinspiel und der Partie am Sonntag. Wenn meine Spieler daraus aber zusätzlich Motivation ziehen, habe ich nichts dagegen. https://fc.de/fc-info/news/detailseite/d...n-uns-steigern/
…einen möglichen Heimnachteil, da es am vergangenen Spieltag nur einen Heimsieg, dafür aber vier Auswärtssiege unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab: Wir wollen und sollten nach wie vor von einem Heimspiel sprechen, denn das Gewohnte ist trotzdem vorhanden. Nichtsdestotrotz lässt sich festhalten, dass der Heimvorteil, der natürlich mit den eigenen Fans und deren Unterstützung zusammenhängt, ein wenig verloren geht. Zu Hause zu spielen hat daher vielleicht nicht eine ganz so starke Wirkung, wie es unter normalen Umständen der Fall wäre. Vielleicht braucht es aber auch noch etwas Zeit, um Ideen zu entwickeln, wie man den Heimvorteil im Stadion auch ohne Zuschauer besser für sich nutzen kann.
…die Vertragsverlängerungen mit den FC-Eigengewächsen Noah Katterbach, Tim Lemperle, Robert Voloder und Daniel Adamczyk: Markus und ich haben nach unserer Ankunft schnell festgestellt, dass sich im Nachwuchsbereich des FC sehr viele hochtalentierte Spieler befinden und dort richtig gute Arbeit geleistet wird. Wir haben eine enge Verzahnung zwischen dem Nachwuchs- und dem Lizenzspielerbereich hergestellt. Mit Markus haben wir nachweislich einen Cheftrainer, der es befürwortet, junge Spieler entsprechend des Leistungsprinzips einzusetzen. Wir sind überzeugt, dass der Weg, auf junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs zu setzen, ein wesentlicher Bestandteil der Strategie des 1. FC Köln sein muss. Dementsprechend muss man handeln. Das beginnt mit Verträgen und hört bei Einsatzzeiten auf.
…das Bundesliga-Debüt des erst 17-jährigen Florian Wirtz, der nach zehn Jahren beim FC Anfang des Jahres nach Leverkusen wechselte: Überrascht hat es mich nicht unbedingt. Ich habe mich für Florian und seine Familie gefreut. Markus und ich hatten sehr gute Gespräche mit Florian und dessen Eltern. Es ist kein Geheimnis, dass wir ihn gerne behalten hätten. Er hat sich für einen anderen Weg entschieden, das muss man akzeptieren. Ich bin überzeugt, dass er einen guten Weg gehen wird, er hat es bei seinem Debüt auch richtig gut gemacht. Unser Fokus liegt aber auf den Spielern in unserem Kader. Wir haben Spieler in einem ähnlichen Alter – und die wollen wir fördern.
…die Möglichkeit, durch einen Sieg gegen Düsseldorf einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen: Wir wollen alles daransetzen, Düsseldorf zu schlagen. Das wäre ein wichtiger Schritt, um unser Ziel, den Klassenerhalt möglichst schnell zu sichern. Aber auch bei einem Sieg gegen Düsseldorf, für den wir sehr viel investieren müssen, ist der Klassenerhalt rechnerisch noch nicht geschafft. Mit Sekt anstoßen sollten wir erst dann, wenn wir unser Ziel auch faktisch erreicht haben. Das wird an diesem Wochenende nicht der Fall sein – egal wie die Partie gegen Düsseldorf ausgeht.
…die traurige Nachricht, dass Gerd Strack verstorben ist: Wir sind darüber alle sehr bestürzt. Ich persönlich bin geschockt. Beim Heimspiel gegen Paderborn, als ich noch nicht für den FC tätig war, habe ich das letzte Mal mit ihm gesprochen. Leider Gottes ist er viel zu früh verstorben. Alle die ihn kennen, werden gerade in einem ähnlichen Zustand sein wie ich es bin. Er war ein Spieler, der immer alles gegeben hat, und ein Mensch, der sich zu hundert Prozent mit dem Club identifiziert hat. https://fc.de/fc-info/news/detailseite/d...n-uns-steigern/
Gegen Ex-Coach Gisdol droht der TSG die Rekordpleite
Acht Heimspiele hat die TSG Hoffenheim in der laufenden Spielzeit bereits verloren. Das neunte würde einen neuen Negativrekord bedeuten. Bereits am Mittwoch könnte es so weit sein. Ausgerechnet gegen Ex-Coach Markus Gisdol, der mit dem 1. FC Köln anreist. ... Die zurückliegenden drei Spiele zu Hause verlor die TSG allesamt. 2:3 gegen Wolfsburg, 0:6 gegen Bayern München, 0:3 gegen Hertha BSC. Null von neun möglichen Punkten bei desaströsen 2:12 Toren. ... Neben Gisdol kehrt auch dessen aktueller Co-Trainer an die einstige Wirkungsstätte zurück, Frank Kaspari assistierte Gisdol auch schon in Hoffenheim. Und mit Mark Uth kommt ein weiterer alter Bekannter nach Sinsheim. Den früheren Hoffenheimer Stürmer (33 Tore in 86 Spielen) hatten Rosen und Gisdol 2015 aus Heerenveen in den Niederlanden zur TSG geholt. Vor zwei Jahren war Uth dann ablösefrei zu Schalke gewechselt und ist aktuell an seinen Stammverein Köln ausgeliehen. Gemeinsam mit Uth kam 2015 übrigens auch ein gewisser Anthony Modeste zur TSG, der nächste frühere Hoffenheimer bei den Kölnern. Der Franzose erzielte in 62 Ligaspielen 23 Treffer für Hoffenheim. Am Sonntag gegen Köln bewies Modeste, dass er es immer noch kann und leitete mit seinem 1:2 die späte Wende beim 2:2 ein. Uth dagegen verschoss einen Elfmeter. Der dritte im Bunde heißt Kingsley Schindler, auch der war zu Gisdols Zeiten in Hoffenheim, spielte aber in der U 23 und trainierte nur ab und zu bei den TSG-Profis mit. https://www.kicker.de/776158/artikel/gegen_ex_coach_gisdol_droht_der_tsg_die_rekordpleite
Köln: Zu viele Irrtümer für einen erfolgreichen Tag
Elfer-Streit beim FC: Hector empfiehlt einen "Stuhlkreis" Der 1. FC Köln kam im Rheinderby gegen Fortuna Düsseldorf nicht über ein 2:2 hinaus. Und leistete sich dabei zu viele Irrtümer für einen erfolgreichen Tag.
Es war diese Szene in der 59. Minute, die einen Teil des aktuellen Dilemmas beim 1. FC Köln beschreibt. Los ging es mit dem Elfmeterpfiff und dem deutlichen Zeichen von Jhon Cordoba, dass nur er diesen Strafstoß ausführen kann. Dann die eher kindische Reaktion des Kolumbianers, der den Ball weg warf, nachdem Mark Uth ihm klar gemacht hatte, was er davon hält - nichts. Schließlich Uths Fehlschuss und die nächste Fehleinschätzung. Die Abwehr des Düsseldorfer Keepers nämlich landete einschussbereit vor einem Kölner - mit Jakobs und Uth waren allerdings gleich zwei da, mit dem Ergebnis, dass keiner schoss. Ein Irrtum mehr an diesem an Irrtümern reichen Abend. Immerhin beendete Jonas Hector die aufkommende Diskussion darüber, wer denn den Strafstoß hätte schießen sollen, mit einem Bonmot, das passte: "Das ist was für den Stuhlkreis vielleicht." Den gibt's ansonsten im Kindergarten. ... Es muss etwas in den Köpfen passieren, den Kölnern ist einiges von dem abhandengekommen, mit dem sie sich so eindrucksvoll aus dem Keller gekämpft hatten. Kompaktheit, Laufwege, Passschärfe und -genauigkeit, das Spiel in den Zonen und zwischen den gegnerischen Blöcken - überall haperte es auf dem Rasen. ... "Wir hatten ein schlechtes Passspiel und haben dadurch dem Gegner einfache Ballgewinne ermöglicht. Wir können es besser und müssen es in der einen oder anderen Situation einfacher spielen", monierte Jonas Hector, dessen Trainer Markus Gisdol "mit gemischten Gefühlen" aus dem Spiel ging. Auch er kritisierte die Leichtfertigkeit, mit der Bälle hergeschenkt wurden, die daraus resultierende fehlende Sicherheit und hat für sich erkannt: "Nach einer sehr erfolgreichen Zeit mit vielen Siegen finden die Gegner gute Mittel. Für uns ist es jetzt wichtig, daraus zu lernen und andere Mechanismen zu entwickeln, um uns nicht verunsichern zu lassen. Wichtig war die Reaktion nach dem 0:2." ... Gisdol wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Tony Modeste wollte heute unbedingt etwas bewegen. Es freut mich sehr, dass er das Tor gemacht hat. Auch Dominick Drexler muss man erwähnen. Er hatte nach seiner Einwechslung spielentscheidende Szenen."..."Wir haben Glück, dass wir im Kader aus dem Vollen schöpfen können und alle fit sind." Kandidaten für eine Verschnaufpause gibt es - dies zeigte der Sonntag - genug. https://www.kicker.de/776140/artikel/elfer_streit_beim_fc_hector_empfiehlt_einen_stuhlkreis_
Horn über Europa-Träumereien: "Ich bin davon weit entfernt" Die Derbyniederlage hat der 1. FC Köln durch einen späten Doppelschlag gegen Fortuna Düsseldorf gerade noch abgewendet. In der Tabelle bleiben die Domstädter damit im gesicherten Mittelfeld - für Torhüter Timo Horn bleibt es trotzdem an der ursprünglichen Zielsetzung.
Bis zur 88. Minute hatte es für den 1. FC Köln im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf nach einer weiteren Derby-Niederlage ausgesehen. 0:2 lagen die Domstädter zurück, dann schlugen Joker Anthony Modeste und Jhon Cordoba zu und sorgten für einen glücklichen Punktgewinn des FC. Der Zehn-Punkte-Vorsprung zur Fortuna, die auf dem Abstiegsrelegationsplatz steht, blieb damit erhalten - und der europäische Wettbewerb in Sichtweite (fünf Punkte).
Für Kölns Torhüter Horn spielt das allerdings keine Rolle. "Wir müssen schon auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Vor vier oder fünf Monaten sah das noch ganz anders aus", warnte der 27-Jährige. Damals habe der FC als sicherer Abstiegskandidat gezählt, nun ist die 40-Punkte-Marke nur noch zwei Siege entfernt. "Man sieht, wie schnell das geht und wie schnell sich die Dinge verändern", sagte der Keeper, der entsprechend von einer neuen Zielsetzung nichts wissen will: "Ich bin davon weit entfernt. Wir wollen erstmal den Klassenerhalt schaffen." ... "Heute waren wir schon auf der Verliererstraße", sagte Horn, der einen Vergleich zum vergangenen Heimspiel gegen Mainz 05 zog (2:2), als sein Team eine Zwei-Tore-Führung noch aus der Hand gegeben hatte. Diesmal gelang dem FC das Comeback. "Wir haben das Zepter nochmal in die Hand genommen. Aufgrund des Kampfes haben wir uns den Punkt verdient. Natürlich gehört da auch ein bisschen Glück dazu", so Horn, der den Punktgewinn mit Blick auf die Tabelle und den Abstand nach unten als "enorm wichtig" einstufte. https://www.kicker.de/776129/artikel/horn_ueber_europa_traeumereien_ich_bin_davon_weit_entfernt_
„Wollte unbedingt was bewegen“ FC-Star Modeste vom Tribünenhocker zum Retter
... Umso wichtiger könnte für den Franzosen diese 88. Minute im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf gewesen sein. Mustergültig hatte er sich in den Kölner Abendhimmel geschraubt und den Ball per Kopf platziert rechts unten in den Kasten gesetzt.
Modeste traf erstmals seit dem dritten Spieltag in Freiburg, es war sein zweites Saisontor. ... „Tony gönne ich es, dass er wieder trifft. Er hat gemeinsam mit Jhon in den letzten Minuten vorne richtig Alarm gemacht und mit dafür gesorgt, dass wir noch zum Ausgleich gekommen sind“, lobte Torhüter Timo Horn den Kollegen. ... Trainer Markus Gisdol fasst die Situation im FC-Sturm so zusammen: „Jhon macht sich breit und rechtfertigt seine Nominierungen mit Toren. Da müssen die anderen auf die Chancen lauern, im Training Gas geben und sich immer wieder anbieten. Heute hat man gesehen: Tony wollte unbedingt noch was bewegen. Er hatte ja noch ein, zwei gute Aktionen. Das war einer der wirklich positiven Aspekte.“ https://www.express.de/sport/fussball/1--fc-koeln/-wollte-unbedingt-was-bewegen--fc-star-modeste-vom-tribuenenhocker-zum-retter-36745688
Bis 2022 Rewe bleibt Sponsor, zahlt 6,5 Millionen Euro und FC winkt Europa-Prämie
... Eine Vorab-Zahlung soll es nach EXPRESS-Informationen nicht gegeben haben, aber in der ungewissen Zukunft mit weiter wegbrechenden Zuschauereinnahmen werden die Zahlungen der Partner immer wichtiger. REWE soll dem Vernehmen nach rund 6,5 Millionen Euro für den Platz auf der Brust bezahlen.
Aber dabei muss es nicht bleiben. Der Betrag ist nach Tabellenplätzen gestaffelt – und für Europa gibt es 1 Millionen Euro extra! ... https://www.express.de/sport/fussball/1--fc-koeln/bis-2022-rewe-bleibt-sponsor--zahlt-6-5-millionen-euro-und-fc-winkt-europa-praemie-36735602
Köln: Der Geschäftsführer fordert die Mannschaft auf, Ideen zu entwickeln
Heldt: "Das ist jetzt Psychologie"
Es sind verschiedene Marksteine, zwischen denen sich der 1. FC Köln nach zwei Spielen seit dem Re-Start bewegt. Zunächst einmal sieht man sich voll im Soll, trotz der beiden Remis gegen Mainz und Düsseldorf. Dennoch gesteht Geschäftsführer Horst Heldt: "Wir sind nicht zufrieden."
Gefahndet wird nach den Gründen für den fußballerischen Einbruch: "Wir müssen lernen", fordert Heldt, "mit den Umständen umzugehen." Es sei offenkundig, dass die Profis Probleme mit den Begleitumständen der Spiele zeigten, "aber", so Heldt, "das ist menschlich. Ich bin froh, dass wir keine Roboter rumlaufen haben." Die Tatsache, dass diese Mannschaft vor Corona "von den Fans getragen wurde", könnte ein wichtiger Anhaltspunkt sein auf der Suche nach Gründen für die aktuelle Delle: "Die Atmosphäre bei uns war extrem positiv, das war ein unfassbares Gefühl", beschreibt der Geschäftsführer die Stimmung mit Fans in Müngersdorf. "Und jetzt ist das weg und das fehlt uns. Da müssen wir eine Idee entwickeln, wie wir das ausblenden." Heldt sagt: "Das ist Psychologie, was da gerade abläuft." In der Tat: Einmal einen 2:0-Vorsprung verspielen und eine Woche später einen 0:2-Rückstand aufholen - da ist kein Muster erkennbar. Deshalb gilt: "Es gibt ein paar Bereiche, die müssen wir prüfen und auf den Kopf stellen." Aber es gilt auch: "Was wir vor der Corona-Pause abgeliefert haben, das war kein Zufall." ... Gerade Anthony Modeste (drei Abschlüsse, ein Tor) und Dominick Drexler (zwei Tor-Vorbereitungen) machten nachhaltig auf sich aufmerksam. Möglicherweise bekommen beide eine Chance, möglicherweise auch in einem 3-5-2 statt des bisher erprobten 4-2-3-1. https://www.kicker.de/776175/artikel/heldt_das_ist_jetzt_psychologie_
Köln. Der verschossene Strafstoß von Mark Uth gegen Fortuna Düsseldorf sorgt für Diskussionen beim 1. FC Köln. Derweil stehen Horst Heldt und Markus Gisdol vor Vertragsverlängerungen.
Von Joachim Schmidt
Am Morgen nach dem zweiten 2:2 innerhalb von acht Tagen gab es im Geißbockheim eine Menge aufzuarbeiten. In erster Linie ging es bei der Besprechung zwischen Mannschaft, Trainer-Team und Sportchef um die veränderten Rahmenbedingungen durch die corona-bedingten Geisterspiele. Dann wurden noch einmal der verschossene Elfmeter und seine Begleitumstände angesprochen. Und im Anschluss an die Debatte nahm sich Sport-Geschäftsführer Horst Heldt in einer Gesprächsrunde mit Journalisten des Themas Vertragsverlängerung für sich und Trainer Markus Gisdol an. Beide hatten sich bei ihrer Verpflichtung im vergangenen November, als die Mannschaft Tabellenvorletzter war, bis zum 30. Juni 2021 an den FC gebunden. Dabei gilt der Kontrakt von Gisdol nur für die Bundesliga. Für den Fall des Klassenerhalts sollte über Vertragsverlängerungen gesprochen werden. „Bei beiden Szenarien bin ich in einem guten Austausch mit dem Vorstand – und auch mit Markus Gisdol. Wir verfolgen einen Plan. Aber wir sind noch nicht gerettet. Dafür müssen wir noch ein paar Punkte holen“, sagte Heldt. Um die möglichst schnell einzusammeln, muss die fünftbeste Rückrundenmannschaft wieder besseren Fußball spielen. Wahrscheinlich auch anderen als in der Zeit vor der Corona-Pandemie, was die taktische Ausrichtung anbelangt. Der FC werde inzwischen von den Gegnern aufgrund der Erfolge anders wahrgenommen, meinte Heldt. Deshalb sei es für ihn spannend, wie das Team künftig damit umgehe: „Es ist noch Zeit, die nächsten Spiele vielleicht mit einer anderen Idee zu verfolgen.“ Womit der Sportchef taktische und personelle Änderungen andeutete. Geisterspiele: "Wir tun uns schwer mit den Umständen" Denn auch bei der späten Aufholjagd zum 2:2 gegen Düsseldorf zeigte sich wie schon bei der eine Woche zuvor verspielten 2:0-Führung gegen Mainz (2:2), dass nicht alle Profis mit der Geisterspiel-Atmosphäre zurechtkamen. „Wir tun uns schwer mit den Umständen“, gab Heldt zu, „ich finde es aber sogar gut, dass da bei uns nicht irgendwelche stupiden Roboter auf dem Platz rumlaufen, sondern dass da Menschen mit unterschiedlichen Gefühlslagen sind, von denen manche mit der Situation zu kämpfen haben.“ Es müsse nun alles durchleuchtet, möglicherweise Abläufe verändert werden. Andererseits dürfe nicht alles zerredet, sondern müsse hinterfragt werden, um es besser zu machen. „Es ist Psychologie, die gerade stattfindet. Jetzt müssen wir Lösungen finden“, sagte der Ex-Profi. Ob es nun mehr junge Spieler oder doch eher einige Routiniers seien, die mehr Unterstützung benötigen würden, mochte der Sportchef nicht verraten. Offen ließ er auch die Frage, wer zum nächsten Kölner Elfmeter antritt. Vor einer Woche war Mark Uth im Spiel gegen Mainz gefoult worden, hatte sich den Ball geschnappt und rechts unten verwandelt. Allerdings ahnte FSV-Torwart Florian Müller die Ecke, verpasste den Ball nur knapp. Nun wurde Uth auch von einem Düsseldorfer gefoult. Diesmal schnappte sich Torjäger Jhon Cordoba den Ball und wollte schießen, wurde aber aus den eigenen Reihen zurückgepfiffen. Wieder trat Uth an, wollte erneut in „seine Ecke“ schießen, wie er später verriet, entschied sich aber anders. „Er hat nach rechts gezuckt, ist dann aber nach links gesprungen. Das hat mich irritiert. Es war mein Fehler“, meinte der seit der Winterpause fünffache Torschütze. Seine Empfehlung für die Zukunft lautete, dass künftig besser vorher entscheiden werden solle wer schießt. Markus Gisdol lobte, es sei gut, wenn man Spieler habe, „die sich in einer solchen Situation aufdrängen“. Für ihn sei jedoch klar gewesen, dass Uth schießen solle. „Vielleicht müssen wir das klarer ansprechen.“ Dieser Meinung schloss sich auch Heldt an. Um dann schelmisch hinzuzufügen: „Klar ist aber, dass ich der nächste Schütze bin.“ Während seiner Karriere trat er zu 18 Strafstößen an und traf 14 Mal. Einen seiner vier verschossenen Elfmeter verwandelte er noch im Nachschuss – bei einem 3:3 im Münchner Derby zwischen seinen 60ern und den Bayern gegen Oliver Kahn.
Neue Verträge für Gisdol und Heldt Sportdirektor kündigt sportliche Veränderungen an
Am Morgen nach dem zweiten 2:2 innerhalb von acht Tagen gab es im Geißbockheim eine Menge aufzuarbeiten. In erster Linie ging es bei der Besprechung zwischen Mannschaft, Trainer-Team und Sportchef um die veränderten Rahmenbedingungen durch die Corona-bedingten Geisterspiele. Dann wurden noch einmal der verschossene Elfmeter und seine Begleitumstände angesprochen. Und im Anschluss an die Debatte nahm sich Horst Heldt in einer Gesprächsrunde mit Journalisten des Themas Vertragsverlängerung für sich und Trainer Markus Gisdol an.
Beide hatten sich bei ihrer Verpflichtung im vergangenen November, als die Mannschaft Tabellenvorletzter war, bis zum 30. Juni 2021 an den FC gebunden. Dabei gilt der Kontrakt von Markus Gisdol nur für die 1. Bundesliga. Für den Fall des Klassenerhalts sollte über Vertragsverlängerungen gesprochen werden. „Bei beiden Szenarien bin ich in einem guten Austausch mit dem Vorstand – und auch mit Markus Gisdol. Wir verfolgen einen Plan. Aber wir sind noch nicht gerettet. Dafür müssen wir noch ein paar Punkte holen“, so Horst Heldt.
Horst Heldt: Werden inzwischen anders wahrgenommen
Um die möglichst schnell einzusammeln, muss die fünftbeste Rückrundenmannschaft wieder besseren Fußball spielen. Wahrscheinlich auch anderen als in der Zeit vor der Corona-Pandemie, was die taktische Ausrichtung anbelangt. Man werde inzwischen von den Gegnern aufgrund der Erfolge anders wahrgenommen, meinte Horst Heldt. Deshalb sei es für ihn spannend, wie man künftig damit umgehe: „Es ist noch Zeit, die nächsten Spiele vielleicht mit einer anderen Idee zu verfolgen.“ Womit der Sportchef taktische und personelle Änderungen andeutete.
Denn auch bei der späten Aufholjagd zum 2:2 gegen Düsseldorf zeigte sich wie schon bei der eine Woche zuvor verspielten 2:0-Führung gegen Mainz (2:2), dass nicht alle Profis mit der Geisterspiel-Atmosphäre zurechtkamen. „Wir tun uns schwer mit den Umständen“, gab Horst Heldt zu, „ich finde es aber sogar gut, dass da bei uns nicht irgendwelche stupiden Roboter auf dem Platz rumlaufen, sondern dass da Menschen mit unterschiedlichen Gefühlslagen sind, von denen manche mit der Situation zu kämpfen haben.“
Man müsse nun alles durchleuchten, möglicherweise Abläufe verändern. Andererseits dürfe nicht alles zerredet, sondern müsse hinterfragt werden, um es besser zu machen. „Es ist Psychologie, die gerade stattfindet. Jetzt müssen wir Lösungen finden“, sagte Horst Heldt. Ob es nun mehr junge Spieler oder doch eher einige Routiniers seien, die mehr Unterstützung benötigen würden, mochte der Sportchef nicht verraten.
1. FC Köln: Wer tritt zum nächsten Elfmeter an?
Offen ließ er auch die Frage, wer zum nächsten Kölner Elfmeter antritt. Vor einer Woche war Mark Uth im Spiel gegen Mainz gefoult worden, hatte sich den Ball geschnappt und rechts unten verwandelt. Allerdings ahnte Torwart Florian Müller die Ecke, verpasste den Ball nur knapp. Nun wurde Mark Uth auch von einem Düsseldorfer gefoult. Diesmal schnappte sich Torjäger Jhon Cordoba den Ball und wollte schießen, wurde aber aus den eigenen Reihen zurückgepfiffen. Wieder trat Mark Uth an, wollte erneut in „seine Ecke“ schießen, wie er später verriet, entschied aber anders. „Er hat nach rechts gezuckt, ist dann aber nach links gesprungen. Das hat mich irritiert. Es war mein Fehler“, meinte der seit der Winterpause fünffache Torschütze.
Seine Empfehlung für die Zukunft lautete, dass man künftig besser vorher entscheiden solle, wer schießt. Markus Gisdol lobte, dass es gut sein, wenn man Spieler habe, „die sich in einer solchen Situation aufdrängen“. Für ihn sei jedoch klar gewesen, dass Mark Uth schießen solle. „Vielleicht müssen wir das klarer ansprechen.“ Dieser Meinung schloss sich auch Horst Heldt an. Um dann schelmisch hinzuzufügen: „Klar ist aber, dass ich der nächste Schütze bin.“ Während seiner Karriere trat er zu 18 Strafstößen an und traf 14 Mal. Einen seiner vier verschossenen Elfmeter verwandelte er noch im Nachschuss – bei einem 3:3 im Münchner Derby zwischen seinen 60ern und den Bayern gegen Oliver Kahn.
Neue FC-Heimprobleme Wurde Gisdols Spielweise entschlüsselt?
Köln - Am Montagvormittag wurde beim 1. FC Köln intern vieles aufgearbeitet. Die Schwächen im Spielaufbau beim 2:2 im Derby gegen Fortuna Düsseldorf, die Anfälligkeit bei Kontern, die dürftige Laufbereitschaft, auch der teaminterne Zwist zwischen Mark Uth und Jhon Córdoba vor der Ausführung des Elfmeters beim Stand von 0:1. Aber auch Positives: Das Comeback nach einem Zwei-Tore-Rückstand dank großer Moral. Oder die große Stärke in der Luft, denn erneut war der FC durch zwei Kopfballtore von Anthony Modeste und Córdoba erfolgreich. ... Doch die Erwartungshaltung vor den beiden Partien war nach dem Höhenflug zuletzt eine andere. Sportchef Horst Heldt machte keinen Hehl daraus, dass ihm und auch der Mannschaft die zuletzt gezeigten Leistungen über weite Strecken nicht gefallen haben. Man hat mittlerweile andere Ansprüche. Doch Heldt befand auch: „Wir sind absolut im Soll und wissen, wo wir herkommen.“ Torhüter Timo Horn konnte den Gedanken von einer möglichen Qualifikation für den Europapokal ohnehin nichts abgewinnen. „Ich bin davon weit entfernt. Wir wollen erstmal den Klassenerhalt schaffen. Wir müssen schon auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Vor vier oder fünf Monaten sah alles noch ganz anders aus.“ ... Nach der Corona-Zwangspause und dem bereits fast feststehenden Klassenerhalt wirkt die Mannschaft nicht mehr so gierig, willig, dynamisch, wie es in den Wochen zuvor der Fall war. Fast so, als seien ihr die Ziele abhandengekommen. Die Spieler machten einen Schritt weniger als der Gegner, das Düsseldorfer Team lief insgesamt fast sechs Kilometer mehr als das der Kölner. Vor der Pause hatten die Spieler die klaren Vorgaben des Trainers genau umgesetzt, jetzt wirkten einige Akteure bei eigenem Ballbesitz doch reichlich konfus, die Laufwegen stimmten längst nicht mehr. ... Gegen Mainz und Düsseldorf, gewiss keine Schwergewichte der Liga, zeigte sich aber auch eindeutig, dass sich die Kölner Mannschaft mit dem Umstand der fehlenden Unterstützung durch die Fans sehr schwer tut. Diesen beklagen zwar auch andere Teams, doch bei einem Aufsteiger, der zuvor regelmäßig von mehr als 45000 Heimfans angetrieben wurde, wirkt sich der fehlende Heimvorteil wohl stärker aus. ... Der Trainer hatte schon nach dem Abpfiff Ursachenforschung betrieben und einen weiteren Grund ausgemacht. Die Gegner stellten sich mittlerweile besser auf die Spielweise seines Teams ein. „Fortuna hat unseren Spielaufbau gut gelesen. Nach einer sehr erfolgreichen Zeit für uns mit vielen Siegen finden Gegner gute Mittel. Für uns ist es wichtig, daraus zu lernen und andere Mechanismen zu entwickeln, um uns nicht verunsichern zu lassen“, sagte Gisdol. ... In der Luft ist der FC in der Bundesliga unübertroffen: Beim 2:2 gegen Düsseldorf erzielte der Aufsteiger beide Tore per Kopf – insgesamt waren es die Kopfballtreffer 13 und 14 in dieser Bundesliga-Saison. Beide Treffer bereitete der eingewechselte Dominick Drexler vor und gab damit so viele Torvorlagen wie in seinen ersten 20 Bundesliga-Partien zusammen. ... https://www.ksta.de/sport/1-fc-koeln/neue-fc-heimprobleme-wurde-gisdols-spielweise-entschluesselt--36750538
Trainer Schreuder fordert "erfolgreichen Fußball" von Hoffenheim
Inzwischen kommt auch immer mehr Kritik von TSG-Fans in den sozialen Netzwerken auf
Zuzenhausen. (dpa) Der TSG 1899 Hoffenheim droht in der Bundesliga-Partie gegen den 1. FC Köln ein Negativrekord. Acht zum Teil krachende Heimniederlagen haben die kriselnden Kraichgauer bereits kassiert, neun in einer Saison gab es noch nie. Der Unmut der Fans in den sozialen Netzwerken wächst. Trainer Alfred Schreuder bescheinigt seinem Team weiter unverdrossen eine "sehr gute Entwicklung", sagte am Dienstag aber auch: "Nur schöner Fußball reicht nicht, es muss jetzt mal erfolgreicher Fußball werden."
Sinsheim ist inzwischen die Schießbude der Liga: Insgesamt setzte es für die TSG im eigenen Stadion bereits 34 Gegentore. Außerdem ist das Schreuder-Team seit sieben Spielen sieglos. Eine längere Negativserie gab es nur 2015 unter den Trainern Markus Gisdol und Huub Stevens.
Für Gisdol ist es das erste Wiedersehen als Kölner Chefcoach mit seinem Ex-Club. Der Schwabe rettete die Kraichgauer 2013 vor dem Abstieg und musste im Oktober 2015 gehen. Gegen die TSG ist er noch ohne Niederlage: zwei Siege und ein Remis mit dem Hamburger SV. Zudem gibt es beim Geisterspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) ein Wiedersehen mit dem früheren Hoffenheimer Torjäger Mark Uth, der in Köln ein wichtiger Leistungsträger ist.
Mit einem Sieg könnten die Kölner an der TSG vorbeiziehen. Die Gastgeber enttäuschten nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Corona-Krise beim 0:3 gegen Hertha BSC und 1:1 bei Schlusslicht SC Paderborn.
"Wir sind echt auch nicht zufrieden", beteuerte Schreuder. Er versuche auch nicht, die Lage nach Rückschlägen schön zu reden, was ihm Anhänger in den sozialen Netzwerken ankreiden. "Man kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht arbeitet auf dem Platz und keine Chancen herausspielt", betonte der 47 Jahre alte Niederländer.
Wie so oft in den vergangenen Jahren trauerte die TSG auch nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Corona-Krise ihren vergebenen Chancen nach. "Wir müssen jetzt in eine Phase kommen, in der wir mehr Tore schießen. Wo wir aus vier Chancen drei Tore schießen, sowas brauchen wir jetzt mal", forderte Nationalspiele Sebastian Rudy zuletzt.
Schließlich hat der Tabellenneunte im Schneckenrennen um die Europa-League-Plätze immer noch gute Chancen und nur drei Punkte Rückstand auf den Tabellensechsten VfL Wolfsburg. Doch seit dem 1. Februar und dem 2:1 gegen Bayer Leverkusen hat die TSG nicht mehr gewonnen. "Hinten verteilen die Hoffenheimer Freifahrtscheine, vorne schießen sie viel zu viele Fahrkarten", urteilte der "Kicker" diese Woche über das anfällige Schreuder-Team.
In der Offensive werden die verletzten Stürmer Andrej Kramaric, Sargis Adamyan und Ishak Belfodil schmerzlich vermisst. Schreuder verweist aber auf die großen Fortschritte beim 20 Jahre jungen Österreicher Christoph Baumgartner und bei Robert Skov: Dänemarks Torschützenkönig von 2019 spielte lange auf der defensiven linken Außenbahn, durfte zuletzt aber im Angriff ran und traf prompt in Paderborn.
Für die TSG stehen nun "drei sehr wichtige Spiele" an, so Schreuder: Gegen Köln und dann auswärts bei den Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf wird sich zeigen, ob Hoffenheim das Zeug für Europa hat - oder einfach nur Mittelmaß ist.
Arbeit an Plan B: „Wir müssen neue Ideen finden“ Die ersten beiden Bundesliga-Spiele nach der Corona-Pause haben für den 1. FC Köln nicht nur sportliche Dämpfer gebracht, sondern auch gezeigt, dass sich die Gegner inzwischen auf das zuvor so erfolgreiche System der Geißböcke eingestellt haben. Für den FC gilt es nun in den kommenden Wochen neue Lösungen zu finden. Viel Zeit bleibt Trainer Markus Gisdol dafür jedoch nicht.
Nach der fulminanten Serie von acht Siegen aus elf Spielen musste sich der 1. FC Köln nach der Corona-Unterbrechung gegen Mainz und Düsseldorf jeweils mit einem Unentschieden begnügen. Dabei war in beiden Partien deutlich zu erkennen, dass die lange Pause dem zuletzt so erfolgreichen Rhythmus der Geißböcke zumindest vorübergehend gebrochen hat. „Gegen Mainz hatten wir Probleme mit den Abständen und beim Nachrücken, gegen Düsseldorf im Spielaufbau. Das sind Dinge, die man nach einer langen Pause normalerweise während der Vorbereitung erarbeitet. Jetzt bringen die Pflichtspiele diese Entwicklung mit“, erklärte Markus Gisdol die offensichtlichen Schwächen des FC im Spiel gegen Mainz.
Während Mainz den Geissböcken mit der FSV-Offensive Probleme bereitete, stellte Düsseldorf die Kölner am vergangenen Wochenende mit dem aggressiven Anlaufen schon in der FC-Hälfte vor große Herausforderungen. „Das waren zwei völlig unterschiedliche Spiele. Düsseldorf war ein sehr gut organisierter Gegner, der uns Fallen im Spielaufbau stellen wollte“, sagte Gisdol. Während also die Geißböcke mit ihrem eigenen Spiel haderten, bot die Unterbrechung den Gegnern gleichzeitig die Chance, sich besser auf die Automatismen des FC einzustellen und das neue Gisdol-System zu entschlüsseln.
Intensive Aufarbeitung der ersten beiden Spiele So war das 0:1 der Düsseldorfer am vergangenen Sonntag kein Zufallsprodukt. Uwe Rösler hatte seine Mannschaft offenbar daraufhin hingewiesen, dass Toni Leistner oder Noah Katterbach den Ball unter Druck zum zurücklaufenden Skhiri spielen würden. So konnten die Fortunen im Derby den Ball durch geschicktes Pressing und Zustellen in der Kölner Hälfte mehrfach erobern und kamen vor der Pause so auch zum Torerfolg. Beim FC machte man aufgrund der Spielverläufe daher keinen Hehl daraus, dass man zwar grundsätzlich mit den beiden Unentschieden leben konnte, mit der Art und Weise der Spiele jedoch nicht zufrieden war. Am Montag folgte zwischen Mannschaft, Trainer und Sportchef eine intensive Aufarbeitung der ersten beiden Partien. „Die Gegner nehmen uns jetzt anders wahr“, erklärte Horst Heldt die neue Situation für die Kölner, inzwischen auch als Favorit in manche Spiele zu gehen. „Wir müssen nun vermehrt das Spiel bestimmen und finden im Vergleich zur Zeit vor Corona verkehrte Welten vor. Dafür müssen wir neue Ideen finden und uns Gedanken machen.“
"Müssen andere Mechanismen entwickeln" Trotzdem ist man beim FC optimistisch, in den kommenden Spielen bis zum Saisonende wieder in seinen Rhythmus und damit in die Erfolgsspur zurückzufinden. „Was wir vor Corona abgeliefert haben, war kein Zufall“, sagte Heldt. „Wir fallen jetzt nicht in alte Zeiten zurück, sondern sind getrieben von Ehrgeiz, es noch besser zu machen.“ Dafür wird das Trainerteam nun aber Flexibilität beweisen und an der ein oder anderen Stellschraube drehen müssen, um für die Gegner wieder weniger berechenbar zu sein.
Für Markus Gisdol war es derweil fast schon erwartbar, dass sich längst nicht mehr jede Mannschaft von der Spielweise der Geißböcke beeindruckt zeigt. „Es gehört zur Entwicklung dazu, dass nach einer sehr erfolgreichen Zeit mit vielen Siegen die Gegner passende Mittel finden. Für uns ist jetzt wichtig, daraus zu lernen und andere Mechanismen zu entwickeln, um uns nicht versunsichern zu lassen.“ Viel Zeit dafür bleibt dem FC bis Saisonende nicht. Sieben Spiele stehen binnen fünfeinhalb Wochen noch auf dem Programm. Gegen Fortuna Düsseldorf reagierte Gisdol nach knapp einer Stunde und stellte seine Mannschaft auf eine Dreierkette und einen Zwei-Mann-Sturm um. Eine Variante, die in der letzten Zweitliga-Saison lange Zeit den gewünschten Erfolg brachte.
Doch da sich ein kompletter Systemwechsel während eines Spiels nicht immer ohne Wechsel möglich ist, benötigen die Kölner darüber hinaus weitere Varianten im Spielaufbau im 4-2-3-1-System, insbesondere im Positionsspiel mit und gegen den Ball, um unmittelbar auf den Gegner reagieren zu können. Das frühzeitige Erkennen der eigenen Probleme und selbstverantwortliche Handeln auf dem Platz dürfte dabei eine entscheidende Rolle spielen. Sowohl gegen Mainz als auch gegen Düsseldorf schien die Mannschaft erst nach der Halbzeitpause zu reagieren. Im besten Fall jedoch findet die Mannschaft von Beginn an die richtigen Lösungen für den entsprechenden Gegner. Für den FC am liebsten schon im nächsten Spiel gegen die TSG Hoffenheim.