„Das gefällt mir nicht“: Verstraete lästert über Gisdol-Fußball – Details zur Ablöse Für Birger Verstraete (26) geht es Schlag auf Schlag.
Am Freitag wurde der Mittelfeldspieler für Verhandlungen vom FC-Training freigestellt, Samstagabend verkündete Köln seinen Wechsel zu Royal Antwerpen – und am Montag stand er bereits mit seinen neuen Teamkollegen auf dem Trainingsplatz.
Birger Verstraete: Kaufoption nach nur zehn Einsätzen verpflichtend Verstraete ist zwar zunächst nur für eine Saison ausgeliehen, dass er noch einmal zum FC zurückkehrt, ist aber höchst unwahrscheinlich. Antwerpens Kaufoption wird laut „HLN“ bereits bei zehn Einsätzen verpflichtend.Dann soll Köln 1,5 Millionen Euro Ablöse kassieren – also weniger als die Hälfte der 3,5 bis 4 Millionen Euro, die der Klub unter der Leitung von Ex-Sportchef Armin Veh (59) im Sommer 2019 nach Gent überwiesen hatte. Verstraetes Vertrag beim belgischen Erstligisten soll im Falle einer festen Verpflichtung in einen Dreijahres-Kontrakt umgewandelt werden.
Bei seiner offiziellen Vorstellung am Montag sprach der 26-Jährige, der 2020 kein einziges Mal im Kölner Kader stand, über die Gründe für seine FC-Flaute. Dabei verriet er: Der Fußball von Trainer Markus Gisdol (50) war so gar nicht sein Ding!
Birger Verstraete: „Weniger Fußball, mehr lange Bälle“ Verstraete über seine Zeit am Geißbockheim: „Der Trainer und der Manager (Achim Beierlorzer und Armin Veh, d. Red) haben mir zunächst viel Selbstvertrauen gegeben. Dann habe ich mir eine Knieverletzung zugezogen und alles hat sich geändert. Der Trainer und der Manager mussten gehen und die Philosophie des Vereins änderte sich: Weniger Fußball und mehr lange Bälle – das gefällt mir nicht.“
Unter Achim Beierlorzer (52) hatte Verstraete bis zu seiner Verletzungspause tatsächlich vielversprechende Ansätze gezeigt. Nachfolger Gisdol setzte nur zu Beginn auf ihn: Nach dem Amtsantritt des Schwaben kam Verstraete in den ersten vier Partien jeweils zum Einsatz, dreimal sogar in der Startelf. Anschließend stand der Belgier allerdings lediglich noch beim Hinrunden-Abschluss kurz vor Weihnachten gegen Bremen (1:0) auf dem Platz – dann war er komplett abgemeldet.
Im EXPRESS-Interview erklärte Gisdol im Mai: „Meistens ist es so, dass der einzelne Spieler gar nicht so nachlässig ist, sondern andere einen großen Sprung gemacht haben. Für mich ist das Wichtigste, mit den Spielern intern klar zu sein, ihnen zu erklären, was fehlt – aber das ist nichts für die Öffentlichkeit. Birger hat genau die gleichen Chancen wie jeder andere auch, auf dem Platz zu stehen und zu liefern.“
Birger Verstraete bereut Wechsel zum 1. FC Köln nicht Obwohl er sich auf der Bundesliga-Bühne nicht mehr präsentieren konnte, hatte Verstraete offenbar mehrere Angebote. Seine Entscheidung für Antwerpen erklärt er so: „Von allen Vereinen, mit denen ich im letzten Monat Kontakt hatte, hat sich Antwerpen für mich hervorgetan. Antwerpen ist der belgische Verein, der am meisten auf dem Vormarsch ist. Das hat mich wirklich angesprochen. Wenn ich mich zwischen einem Mittelfeld-Klub in Frankreich oder Italien und einem Top-Team in Belgien entscheiden muss, werde ich immer letzteres wählen.“
Trotz der schwierigen letzten Monate und nur neun Bundesliga-Einsätzen verlasse er Köln ohne böses Blut, beteuert stattdessen: „Ich habe keine Rachegefühle. Ich habe die Bundesliga kennengelernt und gegen Top-Teams gespielt. Das kann ich jetzt mitnehmen. Ich würde es sofort wieder tun.“
Die Coronakrise kostete Daun die Zukunft im FC-Nachwuchs Markus Daun ist nicht mehr Trainer der U17 des 1. FC Köln. Der auslaufende Vertrag des 39-jährigen wird nicht verlängert. Schon länger ist klar, dass Meister-Trainer Martin Heck die B-Junioren zur neuen Saison wieder übernehmen wird. Doch Daun hätte eigentlich beim FC bleiben sollen und wollen. Nun hinderten aber offenbar die Sparzwänge der Geißböcke beide Parteien an einer Einigung.
Der 1. FC Köln will die Personalie noch nicht offiziell bestätigen. Doch das hat Markus Daun derweil schon getan. Auch dem GEISSBLOG.KOELN erklärte der 39-jährige, dass nach sieben Jahren für den Trainer und einstigen Bundesliga-Stürmer die Zeit am Geißbockheim zu Ende gehen werde. „Das war das Ergebnis unserer Gespräche in der letzten Woche“, sagte Daun.
Vom Individualtrainer über die Chefposten bei der U17 und U21 bis hin zum Assistenztrainer der Profis hatte Daun zahlreiche Positionen beim FC bekleidet. Bereits im Winter war ihm mitgeteilt worden, dass die U17 ab Sommer wieder in die Hände von Martin Heck gegeben würde, der mit den B-Junioren in der Saison 2018/19 Deutscher Meister geworden war. Daun jedoch sollte beim FC bleiben. Die Geißböcke wollten für den einstigen Bundesliga-Profi und Fußballlehrer eine neue Position schaffen als Jahrgangs-übergreifender Trainer und Betreuer für die besten Talente zur Vorbereitung auf ihre Profi-Karriere. "In der jetzigen Situation sind solche Verträge wohl schwer zu machen" Doch dann kam die Coronakrise. Nach GBK-Informationen wäre es ohne die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen wohl zu einer Einigung zwischen dem FC und Daun gekommen. Doch die Sparzwänge des Klubs betreffen nicht nur die Profi-Abteilung, sondern den ganzen Klub inklusive Geschäftsstelle und Nachwuchs. Die Schaffung einer neuen Stelle war plötzlich im Budget nicht mehr vertretbar. „In der jetzigen Situation sind solche Verträge wohl schwer zu machen“, zeigte Daun Verständnis. „Wir gehen absolut im Guten auseinander. Auch wenn es mir natürlich schwer fällt nach so langer Zeit den Klub zu verlassen.“
Der FC startet daher ohne neu geschaffene Positionen in die nächste Saison. Heck ersetzt Daun und rückt als frisch gebackener Fußballlehrer vom Posten des U21-Assistenztrainers wieder zurück in die U17. Ansonsten bleiben die Trainer- und Assistenztrainer-Positionen gleich. Stefan Ruthenbeck wird weiterhin die U19 betreuen, Mark Zimmermann die U21. Daun begibt sich derweil auf die Suche nach einem neuen Job. Nachdem er als U21-Trainer in der Saison 2018/19 noch eine schwierige Spielzeit erlebt hatte und abgelöst worden war, konnte er sich als U17-Coach mit dem Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft wieder ins Rampenlicht stellen. Nun steht Daun in Gesprächen mit mehreren Klubs.
Die Zukunftsfragen des 1. FC Köln So werden Heldt und Gisdol verlängern Es fehlt noch der letzte Akt bei Werder Bremen, dann geht für den 1. FC Köln eine turbulente Spielzeit zu Ende. Ein Wechsel im Vorstand, der Abschied von Sportchef Armin Veh, die frühe Trennung von Achim Beierlorzer, die Aufholjagd unter dem neuen Duo Horst Heldt und Markus Gisdol, die Corona-Pause und die Punkte- und Leistungsflaute danach. Alle beim FC sind froh, wenn endlich Sommer und Urlaub ist, und doch vorher werden noch wichtige Zukunftsfragen geklärt: Wann verlängert das Duo Heldt und Gisdol? Und wie sieht die Zukunft im FC-Sturm aus? EXPRESS wagt einen Ausblick.
Die Position des Managers ist wohl eine der zentralsten im Gebilde eines Fußballklubs. Gegen einige Widerstände hat sich Heldt bei seinem Heimatverein durchgesetzt. Er hat wichtige und richtige Entscheidungen getroffen und ist bei den Anhängern beliebt. Mit dem Klassenerhalt hat er eine großartige Leistung vorzuweisen. EXPRESS weiß: Die Gespräche zwischen Heldt und dem Vorstand über eine Verlängerung des bis 2021 datierten Arbeitspapiers sind weit fortgeschritten. Der pragmatische und konservative Präsident Werner Wolf will auf der Position Planungssicherheit. Eine Situation wie im vergangenen Herbst mit dem amtsmüden Armin Veh will man unter allen Umständen vermeiden. Eine Verlängerung bis 2023 dürfte wahrscheinlich schon nächste Woche über die Bühne gehen.
Bei Markus Gisdol stehen die Gespräche noch aus. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Vertragsfrage auf der Trainerposition nicht so drängt, aber auch, weil der Trainer sich auf das Saisonfinale konzentrieren wollte. Heldt und Gisdol haben sich schon versichert, weiter miteinander arbeiten zu wollen. Der Vertrag des Beierlorzer-Nachfolgers wird zeitgleich oder kurz danach verlängert. Sowohl bei Heldt als auch bei Gisdol will der Klub nach EXPRESS-Informationen aber auf eine Trennungsklausel bestehen, die eine Abfindung im Fall eines vorzeitigen Aus auf knapp ein Jahresgehalt reduziert.
Sportlich wichtig ist die Frage, wie die FC-Offensive in der kommenden Saison aussehen soll. Derzeit scheint es sehr wahrscheinlich, dass Kölns Sturm-Duo gesprengt wird. Jhon Cordoba dürfte seinen Marktwert im Sommer nutzen und eine neue Herausforderung suchen. „Unser erster Ansprechpartner ist der 1. FC Köln“, hat Berater Christian Wein im EXPRESS zwar betont.
Verpflichtung von Mark Uth wird immer unwahrscheinlicher
Doch schon der Hinweis von Finanzchef Alexander Wehrle, dass auch in den englischen Markt Bewegung reinkommt, könnte ein Fingerzeig sein, wohin für den Kolumbianer die Reise geht. Eine dauerhafte Verpflichtung von Mark Uth ist zwar der Wunsch der sportlichen Leitung. „Ich denke, ich spreche für alle im Verein, wenn ich sage, dass wir uns wünschen würden, dass Mark bleibt“, hatte Coach Gisdol nach dem Frankfurt-Spiel gesagt. Doch ein Kauf scheint nicht finanzierbar, das soll auch in der Klubführung Konsens sein. Der FC darf sich am Uth-Paket nicht verheben. Allenfalls ein erneutes Leihgeschäft scheint denkbar, und auch das dürfte teuer werden. Der FC dürfte zudem Simon Terodde (32) keine Steine in den Weg legen, sollte der sich noch mal eine neue Herausforderung suchen. Dadurch könnte Gehaltsvolumen frei werden, dass Heldt beim Poker um Uth dringend braucht.
Kesslers ruhiger Abschied von der Profi-Bühne Noch einmal wird Thomas Kessler am Samstag gegen Werder Bremen das Trikot des 1. FC Köln überstreifen. Zumindest wird es für ihn in der Kabine der Geißböcke bereit liegen. Zwar bleibt der Keeper dem FC erhalten, nach 20 Jahren ist jedoch als Torhüter Schluss. Ob Kessler zu seinem 33. Profi-Einsatz im FC-Dress kommen oder sein 326. Spiel von der Bank aus verfolgt wird, ist noch nicht bekannt. Doch alles deutet darauf hin, dass Kessler seiner jahrelangen Rolle als Nummer zwei nachkommen wird.
Eigentlich hätte es am vergangenen Samstag beim 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt eine große Verabschiedung für Thomas Kessler geben sollen. So wie es am letzten Heimspiel einer Saison üblich ist, wenn ein verdienter Spieler seine aktive Karriere beendet. Doch der Abschied für die Thomas Kessler verlief nach 20 Jahren beim FC ruhig. Statt Blumen und unter dem Applaus von 50.000 Zuschauern im RheinEnergieStadion setzte sich Kessler rund eine Stunde nach dem Schlusspfiff des letzten Heimspiels alleine auf die Südtribüne. Mit einer Flasche Kölsch vor sich und dem Blick auf das leere Stadion, auf dessen Rasen Kessler zwischen Aufstieg, Europa League Qualifikation und Abstieg so viel miterlebt hat, schien der Torhüter die letzten Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen.
"Stets das Gefühl, gebraucht zu werden" Vor genau 20 Jahren wechselte Kessler vom SV Grün-Weiss Brauweiler in die Jugendabteilung des 1. FC Köln und durchlief dort die Nachwuchsmannschaften. Der Sprung zum Stammtorhüter der Profis gelang dem inzwischen 34-jährigen jedoch nicht. 2011 ließ sich Kessler daher zum FC St. Pauli ausleihen. Ein Jahr später folgte eine Leihe zu Eintracht Frankfurt. Doch anstatt bei einem anderen Verein dauerhaft die Nummer eins im Tor zu sein, kehrte Kessler zu seinem Heimatverein zurück und blieb seit dem Abstieg 2012 hinter Timo Horn die Nummer zwei. Beschwert hat sich Kessler darüber nie. Vielmehr nahm der gebürtige Kölner die Aufgabe an und lebte seine Rolle wie kaum ein Zweiter. Bis heute. Auch, nachdem man Kessler im Laufe der Saison nach 32 Profi-Pflichtspielen und 325 Partien auf der Bank beim FC mitgeteilt hat, dass sein im Sommer auslaufender Vertrag nicht verlängert würde. „Trotz weniger Einsatzzeiten gab man mir stets das Gefühl, gebraucht zu werden. Genau das war für mich der ausschlaggebende Punkt. Der FC ist für mich mehr als nur ein Job. Jedes intakte Team braucht Jungs, die auch außerhalb des Platzes alles für den Erfolg geben“, erklärte Kessler jüngst im GeißbockEcho.
Abschied vor Fans soll nachgeholt werden Mit 34 Jahren beendet längst nicht jeder Torhüter im Profi-Fußball seine aktive Laufbahn. Kessler hätte also durchaus noch einmal die Ambitionen hegen können, bei einem anderen Klub um die Position zwischen den Pfosten zu kämpfen. Doch Kessler weiß, was er am FC hat, und andersherum scheint es genauso. „Thomas soll der FC-Familie unbedingt erhalten bleiben. Er hat hier jahrelang Verantwortung übernommen, ist ein absolut verdienter Spieler und Publikumsliebling“, sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt Ende April hinsichtlich des Vertragsende von Kessler. Den würdigen Abschied von der Profi-Bühne soll daher nur aufgeschoben sein: „Deshalb hat er auch einen ordentlichen Abschied mit Zuschauern verdient. Da das aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich ist, werden wir das nachholen, sobald wir wieder mit Fans spielen dürfen.“
Nach dem offiziellen Saisonende am 27. Juni wechselt Thomas Kessler dann auf die Seite von Horst Heldt. In einem neu geschaffenen Programm für angehende Führungskräfte im Profifußball will Kessler einen Management-Lehrgang absolvieren. „Der Plan ist, dass ich ein Trainee-Programm durchlaufe, also einige Abteilungen des FC mitsamt den Abläufen und Hintergründen kennenlerne. Darüber hinaus hat mich der 1. FC Köln für ein neues Management-Programm des DFB und der DFL nominiert. Die Bewerbung ist raus und die Nominierung bereits erfolgt. Nun hoffe ich auf ein positives Feedback, um mich über das Trainee-Programm hinaus auch noch optimal weiterzubilden“, erklärte Kessler. So ganz abgeschlossen hat der Keeper dabei mit dem Training auf dem grünen Rasen aber noch nicht und hält sich daher eine Hintertür auf: „Sollte ich die Zusage der DFL und des DFB zur Teilnahme am besagten Programm erhalten, ist das eine hervorragende Chance für mich, den nächsten Schritt in meinem beruflichen Leben zu gehen. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass durchaus auch die Möglichkeit besteht, meine Karriere als Spieler fortzuführen. Es wird sich also in nächsten Wochen zeigen, wie meine Reise weitergeht.“
Fans bedanken sich mit Banner am Geißbockheim Dass Trainer Markus Gisdol dem Keeper am letzten Spieltag gegen Werder Bremen ein Abschiedsgeschenk macht und Kessler noch einmal einem Pflichtspiel für die Geißböcke zwischen den Pfosten stehen darf, gilt als unwahrscheinlich. Nach dem geschafften Klassenerhalt am vergangenen Wochenende wäre der Saisonabschluss zwar grundsätzlich dafür prädestiniert. Doch da der FC in dieser Partie im Abstiegskampf zwischen Bremen und Düsseldorf das Zünglein an der Waage sein dürfte, bleibt Kessler sein Abschiedsspiel wohl verwehrt. Timo Horn wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zwischen den Pfosten stehen, damit sich der FC nicht nachsagen lassen kann durch personelle Entscheidungen in den Abstiegskampf eingegriffen zu haben.
Die Partie gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag wird in jedem Fall Kesslers letztes Heimspiel als aktiver FC-Profi gewesen sein. Mit einem Abschied, der vor leeren Rängen so ungewöhnlich wie Kesslers gesamte Karriere im Profigeschäft war. Und zumindest einen Tag später gab es für den Torhüter eine Überraschung am Geißbockheim. Mit einem Spruchband auf dem Trainingsplatz bedankten sich die FC-Fans mit den Worten: „Für 20 Jahre Charakterstärke und Leidenschaft.“
Erstes Training ohne Hector: FC-Duo ist zurück und hofft auf Bremen-Spiel Gespenstische Atmosphäre beim ersten FC-Training der Woche am Dienstagmorgen. Die Stimmung war angesichts der schockierenden Meldung von Lucas Hectors Tod sichtlich gedrückt. Nach Lachen und Scherzen war an diesem Morgen niemandem zumute. Die Gedanken der Teamkollegen waren allesamt bei Kapitän Jonas Hector (30) und seiner Familie.
1. FC Köln stellte Social-Media-Aktivitäten für 24 Stunden ein Der Mittelfeldspieler wurde nach der Schock-Nachricht umgehend vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt. Hector wird am Samstag auch nicht mit zum abschließenden Saisonspiel nach Bremen (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) reisen. Stattdessen weilt der Nationalspieler bei seiner Familie im saarländischen Auersmacher. Er bekommt vom Verein alle Zeit der Welt, um den Verlust seines geliebten Bruders zu betrauern und kann selbst entscheiden, wann er ans Geißbockheim zurückkehrt. Als Zeichen des Mitgefühls stellte der Klub zudem für 24 Stunden seine Social-Media-Aktivitäten ein.
1. FC Köln: Marcel Risse wieder mit an Bord, auch Simon Terodde dabei? Ungeachtet des schweren Schicksalsschlages ging der Bundesliga-Alltag für Hectors Kollegen weiter. Die Vorbereitungen auf den letzten Akt einer kräftezehrenden Saison haben begonnen. Es gilt noch mal alle Kräfte zu bündeln für den Endspurt. Nach neun sieglosen Spielen in Serie soll bei akut abstiegsbedrohten Bremern die Saison mit einem versöhnlichen Ende beschlossen werden.
Dabei kann auch Marcel Risse (30) wieder mitwirken. Der Kölner Routinier hat seine langwierigen Knieprobleme überwunden und will sich nun in den kommenden Tagen für einen Einsatz oder zumindest einen Platz im Kader empfehlen. Sein letztes FC-Spiel bestritt der Mittelfeldspieler im Januar beim Sieg gegen Wolfsburg (3:1). Zuletzt gehörte er neunmal in Folge nicht zum Aufgebot. Teamkollege Simon Terodde (32) befindet sich nach seinen Knieproblemen ebenfalls auf dem Weg der Besserung und dürfte auch bis Samstag fit werden.
Große Erleichterung, aber auch eine große Hausaufgabe Der 1. FC Köln spielt auch in der kommenden Saison in der Bundesliga. Nach einer Saison mit zahlreichen Höhen und Tiefen ist die Erleichterung über den geschafften Klassenerhalt am Geißbockheim immens. Nichtsdestotrotz will man den letzten Spieltag nicht abschenken. Auch, weil der FC in dieser Konstellation seiner Verantwortung der Liga gegenüber gerecht werden muss. Bei der Konkurrenz liegen die Nerven derweil teilweise blank.
Der 1. FC Köln hat den Klassenerhalt einen Spieltag vor dem Saisonende sicher. So viel steht seit dem 1:1 am vergangenen Samstag gegen Eintracht Frankfurt auch rechnerisch fest. Maximal 34 Punkte bedarf es in dieser Saison Stand jetzt, um in der Bundesliga zu bleiben. Dabei hätten die Geißböcke den Ligaverbleib freilich schon wesentlich früher perfekt gemacht. Nach dem furiosen Zwischenspurt von acht Siegen aus elf Spielen hatten die Geißböcke am 25. Spieltag kaum mehr für möglich gehaltene 32 Zähler auf ihrem Konto. So ging der FC auf dem zehnten Platz liegend und damit kaum mehr in Abstiegsgefahr in die Corona-Pause. Dass die Kölner seither keinen Sieg und nur vier Punkte einfahren konnten, dürfte daher nicht nur den Anhängern übel aufstoßen. Auch den Verantwortlichen am Geißbockheim dürften die Leistungen seit der Unterbrechung und der geringen Punkteausbeute missfallen. Doch letztendlich blickt man beim FC zufrieden auf das erste Jahr nach dem Wiederaufstieg. Das Ziel wurde einem katastrophalen ersten Saisondrittel dank Markus Gisdol und Horst Heldt erreicht.
FC kann ehemalige Teamkollegen in die zweite Liga schicken So überwog am vergangenen Samstag bei der Punkteteilung gegen Frankfurt die pure Erleichterung, den letzten Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht zu haben. „Die Zielerreichung stand heute über allem“, sagt auch ein sichtlich gelöster Markus Gisdol nach der Partie, ungeachtet der Tatsache, dass es bereits das neunte sieglose Spiel in Folge war. Die Kölner könnten also eigentlich entspannt in den letzten Spieltag gehen – würde der Gegner nicht Werder Bremen heißen. Im Duell mit dem Tabellenvorletzten sprechen die Geißböcke am Samstag also noch ein wichtiges Wort im Abstiegskampf mit. Gleichzeitig dürfte es das ausgesprochene Ziel der Kölner sein, die eigene Negativ-Serie zu beenden und mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu gehen. Mit einem Sieg würde der FC Werder Bremen und damit auch vier Ex-Kölner in die Zweite Liga schicken. Yuya Osako, Leonardo Bittencourt und Claudio Pizarro waren bereits vor zwei Jahren mit dem FC abgestiegen und auch Kevin Vogt lief zwei Jahre mit dem Geißbock auf der Brust auf. Nun könnten es ausgerechnet ihr ehemaliger Arbeitgeber sein, der den Bremer Abstieg besiegelt. Selbst bei einem Unentschieden wäre Werder sicher abgestiegen – und damit der rheinische Rivale aus Düsseldorf vorerst gerettet.
Düsseldorf-Fans sticheln gegen Horn Vor allem die Düsseldorfer sind es auch, die sich derzeit ernsthafte Sorgen um die Ernsthaftigkeit machen, mit der der FC am Samstag in das Spiel gehen könnte. Zahlreiche Anhänger der Fortuna erinnern sich ausgerechnet jetzt an eine Aussage, die der FC-Keeper im Winter getätigt hatte: „Mich würde es freuen, wenn es Düsseldorf wird“, sagte Horn damals auf die Frage, welchen Verein er sich als Absteiger wünschen würde. Nun wird dem Kölner Schlussmann in den sozialen Netzwerken auf nicht gerade freundliche Weise unterstellt, nach dem sicheren Klassenerhalt in Bremen nun nicht mehr allzu motiviert aufzulaufen. Bei den Düsseldorfer Anhängern scheinen die Nerven vor dem letzten Spieltag bereits Blank zu legen. Nicht ganz unverständlich, wäre doch der Relegationsplatz mit einem Sieg über den FC Augsburg bereits gesichert gewesen. Doch scheinen die Fans der Fortuna zu vergessen, dass sie den Blick am Samstag vor allem auf ihre eigene Mannschaft im Duell mit Union Berlin richtigen sollten. Bei einem Sieg wäre das Ergebnis der Partie zwischen Bremen und dem FC für Düsseldorf völlig irrelevant. Trotzdem will man in Köln selbstverständlich seiner Verantwortung gegenüber der Liga gerecht werden und im Abstiegskampf keine Punkte verschenken. Denn auch für das eigene Gefühl wären drei Punkte zum Abschluss dieser durchwachsenen Saison wohl eine Wohltat.
Während der SV Werder Bremen am letzten Spieltag um das nackte Überleben in der Bundesliga kämpft, geht es für den 1. FC Köln sportlich nur noch um einen gelungenen Saisonabschluss. Wirtschaftlich steht für die Geißböcke allerdings einiges auf dem Spiel, weshalb der FC die Partie im Weserstadion mitnichten abschenken will. Trotz gesichertem Klassenerhalt geht es für den 1. FC Köln am Samstag gegen Werder Bremen um mehr als nur die vielzitierte Goldene Ananas. Zum einen wollen die Geißböcke ihre Negativ-Serie mit einem Sieg beenden und sich damit gleichzeitig nicht dem Vorwurf einer möglichen Wettbewerbsverzerrung im Abstiegskampf aussetzen müssen. Gleichzeitig könnte ein Erfolg an der Weser einiges an Geld in die klammen Kassen der Kölner spülen.
FC kann noch zwei Plätze gut machen
Sollte der FC am Samstag in Bremen punkten, müsste Werder den Gang in die Zweite Liga antreten. Damit würden die Geißböcke die Bremer in der TV-Geld-Tabelle hinter sich lassen. Jede bessere Platzierung beschert dem Klub in Summe 2,5 Millionen Euro. Viel Geld für die Kölner, mit denen auch das Transferbudget von Geschäftsführer Horst Heldt noch einmal neuen Spielraum bekommen könnte. In der Bundesliga-Tabelle kann der FC in dieser Saison bestenfalls noch den elften Platz erreichen. Sollte das am Wochenende gelingen, könnte sogar noch einmal die gleiche Summe obendrauf kommen. Nämlich dann, wenn der FC mindestens drei Plätze vor dem FC Augsburg landet und die Bayern damit ebenfalls in der TV-Tabelle überholen würde. Momentan liegen die beiden Mannschaft punktgleich auf Rang 14 und 15. Damit dieser Fall eintritt, müsste der FC sein Spiel in Bremen in jedem Fall gewinnen, während Augsburg gegen Leipzig nicht als Sieger vom Platz geht. Gleichzeitig dürfte Mainz aber auch nicht in Leverkusen und Union nicht gegen Düsseldorf gewinnen. So könnte der FC noch zwei Plätze in der TV-Tabelle gut machen und auf Rang 13 rutschen. Statt nach aktuellem Stand 48,6 Millionen Euro würde der FC dann 51,2 Millionen Euro an TV-Geldern erhalten. Sollte Werder Bremen allerdings doch noch die Klasse halten, gäbe es für die Kölner knapp fünf Millionen Euro weniger als im besten Fall – nämlich 46,82 Millionen Euro.
Jeder will mit einem Sieg in den Urlaub gehen
Beim FC ist man sich also der Bedeutung der Partie nicht nur für den sportlichen Wettbewerb der Liga bewusst. Auch die Spieler wissen um ihre Verantwortung dem Verein gegenüber. So erklärte Rafael Czichos im Interview mit dem Weser-Kurier vor dem Saisonfinale: „Wenn man sich allein anschaut, dass es auch für unseren Verein noch um eine Menge Fernsehgeld geht, dann ist jedem klar, dass bei uns keiner in den Urlaubsmodus schaltet.“ Der Innenverteidiger machte deutlich, dass es nach neun Spielen ohne Sieg nicht an Motivation mangelt, mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu gehen. „Diese Verantwortung haben wir gegenüber uns selbst und dem Rest der Liga. Keiner will sich hinterher dumme Sprüche anhören, und jeder will mit einem Sieg in den Urlaub gehen.“
Fan-Hetze gegen Köln-Keeper Nimmt Gisdol jetzt Horn aus dem Tor?
Kriegt Timo Horn in Bremen am Samstag sein 154. Bundesliga-Spiel, oder Ersatz-Keeper Thomas Kessler zum Karriere-Ende seinen Liga-Abschied? Je näher das Spiel des FC an der Weser rückt – und damit auch das Abstiegs-Fernduell zwischen Werder (Platz 17) und Düsseldorf (16) – desto brisanter wird die Frage angesichts des Fan-Hasses einiger Fortuna-Chaoten, dem sich Horn seit Tagen ausgesetzt sieht.
Vor allem auf seiner eigenen Instagram-Seite wird Horn beleidigt, beschimpft und bedroht, weil er sich vor sechs Monaten die Düsseldorfer als mögliche Absteiger gewünscht hatte. Keine leichte Zeit für den Kölner, der sich wegen ähnlicher Hetze schon mal aus sämtlichen sozialen Netzwerken verabschiedet hatte. Ein Nervenspiel...
Rund um das Training ließ sich Horn gestern nix davon anmerken. Die schlimmsten Gift-Kommentare hat er jedoch von der Seite gelöscht. Jetzt muss Gisdol überlegen, ob er Horn dieser Situation am Samstag aussetzen will. Und damit auch der Gefahr, dass die Hetze – je nach Spielausgang – noch schlimmer wird. Oder ob er lieber mit einem Einsatz von Kessler plant, um Druck vom Kessel zu nehmen.
Für den Ersatz-Torhüter Kessler spricht, dass er sich nach 20 FC-Jahren einen Abschieds-Auftritt verdient hat. Für Horn aber, dass Gisdol sich am Ende keine Wettbewerbs-Verzerrung vorwerfen lassen will. Drei Tage bleiben dem Kölner Chefcoach für seine Entscheidung...
272 Mal FC: Schickt Köln vier Ex-Spieler in Liga Zwei? Yuya Osako, Leonardo Bittencourt und Claudio Pizarro sind 2018 mit dem 1. FC Köln abgestiegen. Den Gang in die Zweite Liga hat das Trio aber nicht mit angetreten. Nun könnte ihnen das gleiche Schicksal mit Werder Bremen blühen. Ausgerechnet gegen den FC haben die Ex-Kölner ihre letzte Chance auf die Relegation.
Insgesamt steht am Samstag 272 Mal FC bei Werder Bremen auf dem Platz. So viele Spiele absolvierten Yuya Osako, Leonardo Bittencourt, Claudio Pizarro und Kevin Vogt im Summe für die Geißböcke. Mit 120 Einsätzen, 19 Toren und 18 Vorlagen kann Osako dabei auf die erfolgreichste Zeit zurückblicken. Doch auch der Japaner hat ein Jahr nach dem fulminanten Einzug in die Europa League einen bitteren Abstieg in seiner FC-Bilanz stehen. Während Kevin Vogt zwischen 2014 und 2016 mit dem Geißbock auf der Brust auflief, waren Bittencourt, Pizarro und eben Osako Teil des FC-Niedergangs in 2018. Dabei blieb keiner der genannten Spieler dem FC auch im Unterhaus treu. Während Pizarros Vertrags ohnehin nur bis zum Saisonende lief, wechselte Osako nach Bremen. Leonardo Bittencourt zog es derweil aufgrund von Champions League Ambitionen zur TSG 1899 Hoffenheim.
Entscheidender Unterschied zwischen Köln und Bremen
Zwei Jahre nach dem Abstieg steht das Quartett inzwischen gemeinschaftlich bei Werder Bremen unter Vertrag. Und genau dort könnte den Spielern nun ein ähnliches Schicksal blühen wie 2018 mit dem FC. Die Parallelen lassen sich dabei durchaus erkennen: Eine Bremer Mannschaft, die von der Qualität her eigentlich zu gut für Platz 17 ist, den Ernst der Lage aber zu spät erkannt hat. Der FC vor zwei Jahren und Werder Bremen heute besticht aber durch einen entscheidenden Unterschied: Während die Kölner bereits nach dem 32. Spieltag sicher abgestiegen waren, können die Bremer am letzten Spieltag zumindest noch den Relegationsrang erreichen.
Bremen hofft auf Berliner Schützenhilfe
Dafür benötigt Bremen am Samstag aber drei Punkte gegen den FC und Fortuna Düsseldorf müsste zeitgleich gegen Union Berlin verlieren. Dabei konnten die Bremer nur eines ihrer letzten zehn Spiele gegen den FC gewinnen: Beim 3:1-Erfolg im Kölner Abstiegsjahr. Überhaupt feierte der FC einzig gegen den FC Schalke 04 (37) mehr Bundesliga-Siege als gegen Werder (35) und gegen keine andere Mannschaft erzielten die Kölner so viele Tore (156). Überhaupt sind Tore ein wichtiges Stichwort für die Partie am Samstag. Sollte nämlich Fortuna Düsseldorf gegen Union Berlin nicht über ein Unentschieden hinaus kommen, könnte sich Bremen mit einem Sieg über den FC ebenfalls noch auf Platz 16 retten – vorausgesetzt, der Sieg fällt mit vier Toren Unterschied aus. Dass Werder Bremen allerdings in einem einzigen Heimspiele vier eigene Treffer erzielt, ist mit Blick auf die bisherige Saisonbilanz äußert unwahrscheinlich. Schließlich gelangen Werder in den bisherigen 16 Heimspielen der Saison nur neun Tore, also im Schnitt weniger als zwei Treffer pro Heimspiel. Damit ist es wenig verwunderlich, dass der letzte Bremer Heimsieg bereits über neun Monate zurückliegt: Am 3. Spieltag gewann die Kohfeldt-Elf mit 3:2 gegen den FC Augsburg. Mit zwölf Niederlagen und drei Unentschieden aus den Heimspielen steht bereits vor dem letzten Spieltag die schlechteste Saison der Werder-Geschichte fest: Selbst mit einem Sieg über den FC könnten die Bremer nur noch auf 31 Zähler kommen. Bislang hatten die Grün-Weißen am Ende einer Spielzeit jedoch immer mindestens 34 Punkte auf ihrem Konto. Für die Bremer geht es am Samstag gegen den FC also um alles. Selbst in der Hand haben sie die Relegation jedoch nicht mehr. Auf Geschenke dürften Bittencourt und Co. gegen ihre Ex-Kollegen jedoch vergeblich hoffen: Auch der FC will nach neun sieglosen Spielen in Folge mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause gehen.
So hat man ihn noch nie gesehen: FC-Star Cordoba feiert Rettung mit Kumpel Meré Klassenerhalt, Sonnenschein und Freunde. Da wird FC-Star Jhon Cordoba (27) vom Torjäger zum Grillmeister!
Nach Kölns endgültiger Rettung gegen Eintracht Frankfurt (1:1) feierten der beste Torschütze der Gisdol-Elf (12 Treffer) und FC-Kumpel Jorge Meré (23) gemeinsam mit ihren Freundinnen Anabel und Marta sowie Cordoba-Töchterchen Isabella eine Garten-Party.
Jhon Cordoba und Jorge Meré kamen zeitgleich zum 1. FC Köln Cordoba kümmerte sich um das Grillgut, und auf dem Tisch standen noch andere Leckereien wie Salate, gefüllte Paprika und Süßes. So lässt es sich aushalten nach der endlich eingetüteten Rettung!
Cordoba und Meré wechselten im Sommer 2017 zeitgleich nach Köln, freundeten sich schnell an und wurden nach großen Startschwierigkeiten im Abstiegsjahr zu absoluten Leistungsträgern auf dem Weg zum Wiederaufstieg.
Jorge Meré nur noch Innenverteidiger Nummer vier In der aktuellen Saison verliefen ihre Entwicklungen allerdings gegensätzlich: Während Cordoba zum Top-Star reifte, ist Meré ist nur noch Innenverteidiger Nummer vier und soll den Klub verlassen. Gerüchte um Interessenten gab es immer wieder (zuletzt vor allem Valencia). In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob der FC wirklich einen Abnehmer findet.
Dann könnte es eine Abschiedsparty geben...
Auch Cordobas Zukunft ist noch nicht geklärt. Der Vertrag des Kolumbianers läuft bekanntlich 2021 aus. Klappt es nicht mit einer Verlängerung, müsste der FC seinen besten Angreifer verkaufen, um nicht in einem Jahr leer auszugehen.
Horst Heldt will Jhon Cordoba halten Sportchef Horst Heldt (50) zuletzt: „Es ist kein Geheimnis, dass wir uns vornehmen, den Vertrag zu verlängern. Jhon spielt eine klasse Saison. Das bleibt aber auch anderen nicht verborgen.“ Berater Christian Wein (41) bestätigte gegenüber EXPRESS, dass sich Klubs aus mehreren Ligen bei ihm nach Cordobas Situation erkundigt haben (hier lesen Sie mehr). Er erklärte allerdings auch: „Das Allererste wird sein, dass wir uns mit Horst Heldt, Frank Aehlig und Alexander Wehrle unterhalten und zuhören, was der 1. FC Köln zu sagen hat. Der FC hat aktuell Priorität, das ist Jhons Verein und unser erster Ansprechpartner.“
Die Frage dürfte sein, wie viel Gehalt der FC seinem Top-Stürmer in ungewissen Corona-Zeiten bieten kann...
Vor Abstiegs-Endspiel gegen FC: Nächste Hiobsbotschaft droht! Werder-Sorgen wachsen Als wäre Bremens Ausgangslage vor dem Saison-Finale gegen den 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr) nicht schon schlimm genug – jetzt bangt Werder auch noch um Milot Rashica (23)! Der beste Torschütze (sieben Treffer) des Tabellen-17. musste am Mittwoch das Training vorzeitig abbrechen. Er hatte sich zuvor in einem Zweikampf am Knöchel verletzt. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Rashica wurde mit einem Golfcart vom Platz gefahren.
Werder Bremen braucht Sieg gegen 1. FC Köln Auch wenn sich der Kosovare seit Wochen in einem Formtief befindet und seit Mitte Dezember auf einen Treffer wartet, wäre sein Ausfall ein schwerer Schlag für die Bremer, die gegen Köln unbedingt einen Sieg brauchen, um im Fernduell mit Fortuna Düsseldorf noch eine Chance auf den Relegationsplatz zu haben. Bremens 1900. Bundesliga-Spiel (Rekord) könnte für lange Zeit erst einmal das letzte werden...
Auf Unterstützung des FC darf sich Werder trotz des feststehenden Kölner Klassenerhalts nicht freuen. „Wir sind es der Liga und dem Wettbewerb schuldig, eine richtig gute Leistung zu zeigen“, sagte Kölns Sportchef Horst Heldt (50) der Sport Bild: „Wir schenken nichts ab, sondern wollen für uns selbst einen guten Abschluss finden.“
Kevin Vogt angeschlagen Rashica ist nicht die einzige personelle Sorge der Norddeutschen: Der Ex-Kölner Kevin Vogt (22, Adduktorenprobleme) ist aktuell ebenfalls angeschlagen und kann nur individuell trainieren. Gleiches gilt für Theodor Gebre Selassie (33, Sprunggelenksprobleme), zudem fehlen Johannes Eggestein und Sebastian Langkamp (32, Oberschenkelprobleme).
Für Werder, Tabellenvorletzter, ist ein Sieg gegen Köln Pflicht. Zudem müssen Kohfeldt und Co. darauf hoffen, dass Düsseldorf parallel bei Union Berlin patzt. Der Fortuna könnte schon ein Unentschieden reichen, wenn Bremen nicht mit vier Toren Unterschied gewinnt.
Es sieht also alles andere als gut aus für Werder in Sachen Klassenerhalt! Und wenn das bisher Unvorstellbare wirklich eintreten sollte, könnte es im sonst so beschaulichen Bremen nächste Woche richtig ungemütlich werden. Im Falle des direkten Absturzes in die Zweitklassigkeit geht es auch um die Jobs von Florian Kohfeldt (37), Sportchef Frank Baumann (44) und Aufsichtsrats-Boss Marco Bode (50).
FC droht Millionen-Loch Gehaltsverzicht auch nach 30. Juni?
Als es im Frühjahr um die Diskussion über einen Gehaltsverzicht der Fußball-Profis ging, war es beim 1. FC Köln lange leise. „Wir haben in individuellen Gesprächen den Spielern die Gründe erklärt“, sagte damals Sportchef Horst Heldt. „Es waren sehr gute Gespräche. Jeder hat seinen Teil beigetragen und hatte absolutes Verständnis für die Lage, in der sich der Verein befindet.“ Doch am 30. Juni läuft die Vereinbarung mit den Profis aus. Die wirtschaftlichen Probleme, die nicht nur die Corona-Krise aufwarf, sind aber weiter Realität. Auch in der neuen Saison droht ein Millionen-Minus.
Einnahmeausfälle im Millionenbereich
Die Abbuchungen für die Dauerkarten hat der FC bis August zurückgestellt, denn noch steht in den Sternen, zu welchen Heimspielen die Kölner wie viel Zuschauer reinlassen können. Pro Geisterspiel fehlen dem FC Einnahmen zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro – und der wirtschaftliche Etat war ohnehin auf Kante genäht. Die laufende Saison schließt der FC wohl mit einem Minus von rund 20 Millionen Euro ab, die Liquidität war allerdings dank einer Kreditlinie bei drei Banken nicht gefährdet.
Zudem plant der FC, die Stadionmiete auch rückwirkend zu drücken. EXPRESS erfuhr: Die FC-Juristen sehen bei Spielen ohne Zuschauer für den Mietvertrag einen „Wegfall der Geschäftsgrundlage“. Die Gespräche mit der Stadt laufen, sollen nach der Saison abgeschlossen werden.
Personalkosten des 1. FC Köln steigen auf mehr als 50 Millionen Euro
Allerdings könnte das alles nicht reichen. Denn EXPRESS liegen die Zahlen der Planungen vor, bei denen der Spieleretat von 29 Millionen Euro in der Zweiten Liga über 48 Millionen Euro in der Bundesliga (ohne die Winterverpflichtungen) bis auf 52 Millionen Euro in der nächsten Saison steigt. Dazu kommen Personalkosten am Geißbockheim und andere Kosten von weiteren rund 17 Millionen Euro. Schon ohne Corona war in der nächsten Saison ein Millionen-Minus eingeplant. Auch wenn wieder FC-Fans ihre Eintrittsgelder spenden sollten: Fehlende Zuschauer- und Sponsoringeinnahmen dürften die Finanzlücke wieder in den zweistelligen Millionen-Bereich schnellen lassen.
Und so rücken erneut jene in den Fokus, die in den vergangenen Jahren am allermeisten von den sprudelnden Einnahmen profitiert haben. Die Profis werden wohl begreifen müssen, dass nur das verteilt werden kann, was auch hereinkommt. Gut möglich, dass die FC-Bosse bald erneut Gespräche mit ihren Spielern führen müssen. Ein neuer Gehaltsverzicht scheint alternativlos – nicht nur beim FC, sondern ligaweit. Auch wenn ein Kölner Sieg im Fünf-Millionen-Euro-Spiel in Bremen die Lage entspannen könnte: Gespräche hat es laut FC noch keine gegeben. Wer den guten Charakter der FC-Profis kennt, der darf hoffen, dass Heldt und Wehrle auf Verständnis stoßen.
FC gegen Werder ohne Kainz Bremen bangt um Rashica
Der 1. FC Köln muss im Saisonfinale auf Florian Kainz verzichten. Der zweitbeste Scorer der Kölner hat gegen Eintracht Frankfurt seine fünfte Gelbe Karte gesehen. Derweil sind Thomas Kessler und Jhon Cordoba angeschlagen. Dafür sind Simon Terodde und Marcel Risse wieder fit. Werder Bremen bangt derweil im wohl wichtigsten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte um seinen besten Spieler.
Für Florian Kainz ist die Saison bereits beendet. Nach einem Foul an Sow hatte der Österreicher am vergangenen Samstag gegen Eintracht Frankfurt seine fünfte Gelbe Karte gesehen. Damit müssen die Geißböcke nicht nur auf ihren zweitbesten Scorer hinter Jhon Cordoba verzichten, Kainz selbst verpasst damit das Duell gegen seinen Ex-Verein, den die Kölner mit einem Sieg in die Zweite Liga schicken könnten. Wettbewerbsübergreifend kommt der 27-jährige in der Bundesliga und dem DFB-Pokal auf sechs Tore und acht Vorlagen für die Kölner.
Risse und Terodde wieder fit
Auch Jonas Hector wird dem FC am Samstag in Bremen fehlen. Nach dem tragischen Verlust seines Bruders Lucas wurde der Kapitän vom Verein bis auf weiteres freigestellt. Beim Saisonfinale wird Hector daher nicht mehr mit den Geißböcken auf dem Platz stehen. Ob Thomas Kessler sein letztes Profi-Spiel auf der Bank erleben wird, ist unklar. Der 34-jährige ist stark erkältet und verpasste am Mittwoch das Training ebenso wie Jhon Cordoba, individuell trainierte, wohl aber fit werden wird. Dafür könnten mit Simon Terodde und Marcel Risse zwei zuletzt angeschlagene Spieler in den Kader zurückkehren. Das Duo verpasste die letzten Partien aufgrund von Knieproblemen, stand unter der Woche aber wieder gemeinsam mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz.
Der kommende Gegner bangt derweil um den Einsatz von Milot Rashica. Mit sieben Toren und fünf Vorlagen ist 23-jährige der erfolgreichste Werder-Spieler in dieser Saison. Am Mittwoch hat sich der Leistungsträger jedoch eine Verletzung am Knöchel zugezogen und droht im Bremer Abstiegsendspiel auszufallen. Auch die Einsätze von Gebre Selassie (Sprunggelenksstauchung) und des Ex-Kölners Kevin Vogt (Adduktorenprobleme) stehen auf der Kippe.
FC holt zwei Talente für die U17-Meistermannschaft
Im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln werden die Planungen für die kommende Saison vorangetrieben. Während zahlreiche Spieler aus der U17 zur U19 in die A-Junioren-Bundesliga hochrücken werden, können sich die B-Junioren nach GBK-Informationen bereits auf zwei externe Neuzugänge freuen. Auch die U16 bekommt in der kommenden Saison Verstärkung.
Fast der gesamte U17-Kader des 1. FC Köln wird in der kommenden Saison einen Jahrgang nach oben in die A-Jugend wechseln. 21 Spieler des älteren B-Jugend-Jahrgangs 2003 hat die Meistermannschaft von 2019 aktuell in seinen Reihen. Zwar werden nicht alle von ihnen in der kommenden Saison in der A-Junioren-Bundesliga mit dem Geißbock auf der Brust auf Punktejagd gehen, doch das Team von Stefan Ruthenbeck erhält einiges an Unterstützung aus dem Unterbau, darunter Philipp Wydra, Jens Castrop und Maximilian Schmid.
Zwei Angreifer für die U17 aus der Region
Damit die U17 nach dem Meistertitel 2019 und der gewonnenen Staffel West in diesem Jahr auch in der kommenden Saison konkurrenzfähig bleibt, haben sich die Geißböcke nach GBK-Informationen bereits zwei Talente aus dem Kölner Umland gesichert. Für die Offensive hat der FC Max Bluhm vom Bonner SC verpflichtet. Der Angreifer erzielte in der abgelaufenen Spielzeit in 13 B-Junioren-Bezirksliga-Einsätzen 15 Tore und lieferte drei Vorlagen. Aus der direkten Nachbarschaft wechselt Romeo Aigbekaen von Borussia Hohenlind ans Geißbockheim. Erst 2019 ging Aigbekaen von Fortuna Köln zu den Borussen, konnte sich nach nur einer Saison in der Mittelrheinliga aber bereits für Höheres empfehlen und wird in der neuen Spielzeit für das dann wieder von Martin Heck trainierte Team auf Torejagd gehen. Der FC hatte am Mittwochabend auch offiziell bestätigt, dass Heck die U17 wieder übernimmt.
Derweil bekommt auch die U16 der Kölner zur nächsten Saison Verstärkung. In einem Probetraining Anfang März hatte Justin Welter die Verantwortlichen des FC überzeugt. Mit der Empfehlung von 21 Treffern in der abgebrochen C-Junioren-Rheinlandliga kommt der Angreifer von der JSG Remagen ins Nachwuchsleistungszentrum der Geißböcke. Darüber hinaus stößt nach GBK-Informationen neben Luca Heise (Fortuna Düsseldorf) und Marlon Becker (SC Paderborn) auch Lukas Kubek von Viktoria Köln zur FC-U16. Den Neuzugängen stehen aber auch bereits Abgänge gegenüber. So wechseln die beiden U17-Spieler Bastian Balensiefer und Moritz Tel zur U19 des Bonner SC. Batuhan Özden aus der U19 schließt sich derweil der U19 von Fortuna Köln an.
Rassismus in Deutschland im Alltag und im Fußball: „Wir werden klein gehalten“ Unser Gastautor berichtet aus der Perspektive eines Betroffenen über Rassismus im deutschen Alltag und im Fußball. Das Zeugnis fällt ernüchternd aus.
„Ausländer“ oder „Du gehörst hier nicht her!“ So wurde ich in der Vergangenheit begrüßt, wenn ich mich auf einem Kreisligaplatz blicken ließ. Einige fanden es witzig, andere normal. Ich finde es zutiefst rassistisch. Denn der verletzende Inhalt ist: „Du bist anders als wir!“. Es dient dazu, mich auszugrenzen. Das war früher so, und das ist auch heute noch so.
Ich schreibe diesen Text hier anonym. Ein Grund ist, dass ich Repressalien befürchte, wenn ich meinen Namen nenne. Ähnlich wie Homosexuelle haben es Migrant*innen in Deutschland nach wie vor schwer im Fußball. Als Yuya Osako den FC mit seinem Tor gegen Mainz in die EuroLeague schoss, war er der Held. Ein Jahr später war er nur noch das „dreckige Schlitzauge, das das sinkende Schiff verlässt“. Guirassy hat eine Weile den FC im Kampf um den Klassenerhalt im Rennen gehalten. Trotzdem wurde er immer wieder als „N****“ bezeichnet.
Das ist der nach wie vor existente Rassismus, der immer wieder mal zu Tage tritt. Die Geschehnisse rund um den Mord an George Floyd in den USA haben das Thema erneut aus der Ecke geholt. Es gibt tatsächlich Medien und Menschen, die nur nach Begründungen suchen, warum mehrere Polizisten so lange auf dem Mann knien mussten, bis er schlussendlich erstickte. Was für eine abscheuliche Tat muss er verbrochen haben? Ist er IS-Anhänger gewesen? Hatte er vor, die Staatsbank auszurauben? Nein, er hatte Ärger, weil er angeblich mit einem falschen Geldschein bezahlt hatte. Erst nach massiven Protesten und nachdem ein Video zu dem Vorfall um die Welt ging, wurden dann die vier beteiligten Polizisten festgenommen. Darum geht es hier in dem Artikel allerdings nicht.
Zu wenig Engagement im Fußball Der Hintergrund des Artikels ist ein Tweet, den der 1. FC Köln vor einer Weile absetzte und der mich per Push-Nachricht erreichte. „Gemeinsame Botschaft gegen Rassismus“ titelte der Effzeh – ich war stolz, dass mein Verein endlich Stellung bezog. Was würde drinstehen? Als ich dann den Text gelesen und das Video im Tweet gesehen hatte, war ich enttäuscht!
Die Aktionen einzelner Spieler fand ich gut, weil sie klare Statements gesetzt haben. Die Mehrheit der Spieler und vor allem die meisten Verantwortlichen haben es aber versäumt, die Spieler, die Farbe bekannt hatten, vor den drohenden Sanktionen des DFB deutlich in Schutz zu nehmen. Für den effzeh sei allerdings explizit Horst Heldt lobend erwähnt, der diese Regel des DFB als „Unsinn“ bezeichnet hat. Und was tun, die Medien, etwa die Rheinische Post? Sie fordert in einem Tweet Strafen für die Spieler für „politische Botschaften“.[1]
Erst nachdem der DFB angekündigt hatte, dass es keine weiteren (!) Ermittlungen geben werde, rafften sich einige Vereine dazu auf, eine gemeinsame Erklärung abzugeben. Und dann nicht in der Form, dass man sich mit den Spielern solidarisierte – es wurde nur dieses Video gezeigt. Sehr schwach. Wie schnell waren die meisten Vereine noch einmal, als es darum ging, sich mit einem weißen Milliardär zu solidarisieren?
Unter Menschen mit Migrationshintergrund gibt es eine zunehmende Frustration. Wir werden klein gehalten.
Rassismus bereits in der Schule Studien zeigen, dass bereits in der Grundschule rassistisch selektiert wird. So werden z. B. Schüler*innen mit türkischen Namen bei gleicher Fehleranzahl im Diktat schlechter benotet.[2] Sie erhalten bei gleichen Noten deutlich seltener eine Gymnasialempfehlung und auch auf dem Gymnasium werden sie im Vergleich weiterhin schlechter benotet.[3] Und es zieht sich weiter, weil auch bei einem gleichen Abschluss ein*e Migrant*in immer noch schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz hat.[4] Um also als Migrant*in eine Chance zu haben, muss man in der Grundschule schon deutlich besser sein als eine*r ohne Migrationsgeschichte, um eine Empfehlung fürs Gymnasium zu erhalten.
Anschließend muss man auf dem Gymnasium wiederum besser sein, um dort bestehen zu können. Und erst, wenn man ein drittes Mal besser ist, bekommt man den heiß ersehnten Ausbildungsplatz. Anschließend wird auch wieder rassistisch selegiert, weil man in einer Bank „keinen schwarzen Mitarbeiter vorne an den Tresen stellen kann“.
Es nervt. Und es spiegelt sich auch im Fußball wider. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein*e Spieler*in, welche*r voraussichtlich nicht in einer deutschen Junior*innen-Nationalmannschaft auflaufen kann, genauso gefördert wird wie eine*r, der oder die für die deutsche U-17 aufläuft, ist gering. Deswegen ist die Quote der Spieler*innen, welche erst einmal die deutschen Junior*innenmannschaften durchlaufen, um dann für die A-Nationalmannschaft anderer Verbände zu spielen, besonders hoch.
Mittlerweile wirkt bei vielen auch die Erfahrung eines Mesut Özil nach, der immer wieder gezielt herausgepickt und als „Öl-Auge“ diffamiert wurde. Als Özil bei seinem Abschied Rassismus im DFB anprangerte, wurde er von seinen Ex-Mitspielern nicht unterstützt, sondern eher beschimpft. Mitspieler, mit denen er über ein Jahrzehnt zusammen gespielt und Titel gewonnen hatte.[6] Ausländische Spieler, die an bedeutenden Meistertiteln mitgewirkt haben, geraten eher in Vergessenheit und sind damit seltener „Helden einer Generation“. Sie haben ihren Dienst geleistet und sollen dankbar sein, dabei gewesen sein zu dürfen. Feiern kann man lieber „ne deutsche oder ne kölsche Jung“.
Bundesliga-Bosse: Weiß, männlich Von 56 Vorständen und 39 Geschäftsführern in der gesamten 1. Fußball-Bundesliga (abzüglich der TSG Hoffenheim, von der keine Daten veröffentlicht wurden) haben gerade einmal zwei einen Migrationshintergrund. Darüber hinaus ist das eine reine Männerveranstaltung; keine Frau ist weit und breit zu sehen. Laut eines aktuellen Artikels des Deutschlandfunks sind gerade einmal drei „People of Color“ in den Führungsgremien der 1. Fußball-Bundesliga.[7] Gemessen an einem Bevölkerungsanteil von 25,5 % für Personen mit Migrationshintergrund[8] ist ein reeller Anteil von gerundeten 1,8 % erschreckend niedrig.
Frauen machen aufgrund ihrer längeren Lebenserwartung etwas mehr als 50 % unserer Bevölkerung aus. Von diesen sind gerade einmal 14 in den verschiedenen Gremien der Bundesligisten vertreten[9] und schlagen Männer mit dem Vornamen „Michael“ nur ganz knapp mit 14:13. Ein Bevölkerungsanteil also, der 62,75 % ausmacht, ist in den Gremien der Bundesligisten gerade mal mit 6,9 % vertreten. Zum Vergleich: Laut transfermarkt.de haben wir in der 1. Fußball-Bundesliga einen Legionärsanteil (=Spieler mit ausländischer Herkunft) von 52,7%[10], wobei Spieler wie Ismail Jakobs oder Kingsley Schindler nicht in die Statistik als Legionäre miteinfließen.
Warum ist das so?
Öfters bekomme ich zu hören „Die sind nicht qualifiziert genug!“, „Sie strengen sich einfach nicht genug an!“ oder auch „Wenn sie wollten, könnten sie es doch schaffen!“
Ist das wirklich so?
Struktureller Rassismus in Deutschland Für mich nicht. Im Gegenteil. Wie bereits oben beschrieben, muss sich ein Mensch mit Migrationshintergrund deutlich stärker anstrengen als ein „deutscher Junge“, damit er überhaupt eine Chance bekommt. Das ist für mich struktureller Rassismus.
Migrant*innen dürfen gerne ein wenig mitmachen, ihre Leistung bringen und am Ende werden sie vielleicht auch ein wenig für ihre Leistung gewürdigt. Trotzdem wird abfällig geschaut, wenn ein muslimischer Geschäftsmann mit einem teuren Auto vorfährt. Vielleicht macht er ja auch Drogengeschäfte? Wenn dagegen der Erbe aus dem Hahnwald mit einer Limousine vorfährt, dann ist das kein Thema. Auch wenn das Geld vom Vater stammen sollte, der wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis musste und zwei Unternehmen in die Insolvenz getrieben hat. Aber es ist ja egal, die blonden, gegelten Haare sitzen schließlich fantastisch.
Rassismus ist etwas sehr Persönliches. Jeder Mensch erfährt Rassismus anders. Ein Ladenbesitzer berichtete vom rassistischen Verhalten einer Kundin zu Beginn der Corona-Krise.[11] Fahrgäste setzen sich weg, wenn People of Color sich neben sie setzen. Bewerbungen werden früher aussortiert, wenn der Vorname nicht „Anna“ oder „Peter“ ist.[12] Wenn man sich auf eine Mietwohnung bewirbt, hängt der Erfolg auch vom Namen ab, der in der Mail steht.[13] [14] Und das alles, nachdem man sich bereits von der Grundschule an immer weiter hochkämpfen musste, bei jeder einzelnen Etappe Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommen hat.
Hier hätte der Fußball die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen. Macht er aber nicht, abgesehen von wohlfeilen DFB-Kampagnen. So lange weiße Männer 93,1 % aller entscheidenden Positionen besetzen, wird sich ziemlich sicher nichts ändern.
FC hofft auf Youth League: Finale wohl Anfang September Die U19 des 1. FC Köln könnte nächste Saison in der Nachwuchs-Königsklasse spielen. In zwei Finalspielen zwischen Werder Bremen und den Geißböcken soll Anfang September der Teilnehmer für die Youth League ermittelt werden. Mittlerweile ist auch klar, welche Talente für die Qualifikation spielberechtigt sein werden.
Während der 1. FC Köln Werder Bremen am Samstag mit einem Sieg in die Zweite Bundesliga schicken kann, findet das Duell der beiden U19-Teams demnächst mit einer völlig anderen Bedeutung statt. Wie der GEISSBLOG.KOELN bereits Ende Mai berichtete, kämpfen beide Nachwuchsmannschaften um den Einzug in die Youth League, dem Nachwuchs-Pendant zur Champions League. Neben den U19-Teams der 32 qualifizierten Champions League-Klubs nehmen auch die 32 Meister der entsprechenden A-Junioren-Ligen an der Youth League teil. Da jedoch der Deutsche Meister aufgrund des Saisonabbruchs nicht ermittelt werden konnte, spielen nun die beiden Staffelmeister aus Nord/Nordost und West den Teilnehmer aus. Der Staffelmeister aus dem Süden, der FC Bayern München, ist durch den Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Bundesliga ohnehin schon qualifiziert.
Austragung Anfang September Sowohl der FC als Westdeutscher A-Jugend-Meister als auch Werder Bremen als Staffelsieger Nord/Nordost hoffen also auf die prestigeträchtige Teilnahme an dem europäischen Wettbewerb. Inzwischen ist auch klar, wann die Entscheidung fallen soll: Beide Vereine haben sich abgestimmt und sich für ein Hin- und Rückspiel Anfang September ausgesprochen. Über den entsprechenden Vorschlag entscheidet nun der DFB. „Es war ein super Austausch mit Bremen“, berichtete NLZ-Leiter Matthias Heidrich dem GEISSBLOG.KOELN. Zum Einsatz kommen könnten in den beiden Partien dann jene Spieler, die mit ihrer Mannschaft auch die Staffelmeisterschaft erreicht haben, sprich die Talente aus den Jahrgängen 2001, 2002 und 2003, die bis zum 30. Juni bei den beiden Klubs gemeldet sind. So wäre beispielsweise Jan Thielmann in den Qualifikationsspielen auch spielberechtigt, obwohl der 18-jährige bereits seit Dezember letzten Jahres für die Profis aktiv ist. Genauso wie auch Mathias Olesen und Sava Cestic, die für die kommende Saison fest bei der U21 eingeplant sind. „Wir waren uns einig, dass die Jungs, die es sich erspielt haben, die Chance auch wahrnehmen können“, sagte Heidrich. Spieler hingegen, die erst zur neuen Saison zur U19 stoßen, wären genauso wenig spielberichtigt wie jene Talente, die den Verein zur kommenden Spielzeit verlassen. Dies gilt jedoch sowohl für Bremen als auch für den FC.
Verhandlungen mit Hannover auf Eis gelegt - Jannes Horn vor Rückkehr zum 1. FC Köln Noch vor Wochenfrist galt es beinahe als ausgemacht: Hannover 96 leiht Jannes Horn (23, FC-Vertrag bis 2022) für eine weitere Saison aus und sichert sich eine Kaufoption für den nächsten Sommer.
Doch EXPRESS erfuhr: Die Gespräche zwischen Kölns Geschäftsführer Horst Heldt (50) und seinem langjährigen Assistenten Gerry Zuber (44) sind seit Anfang der Woche auf Eis gelegt. Die beiden Klubs und die Vertreter des Spielers konnten keine Einigung erzielen.
Hannover 96 wollte Jannes Horn halten Dabei wollten die Hannoveraner den schnellen Linksfuß eigentlich unbedingt halten, schließlich hatte Horn bei den Niedersachsen eine positive Entwicklung genommen, sollte Teil eines aufstiegstauglichen Kaders werden.
Doch die 96er pokerten zu hoch, wollten Horn ohne Ablöse und auch nicht sein komplettes Gehalt übernehmen. Auf Geld verzichten wollte der Spieler aber nicht, die Kölner erhoffen sich zudem einen Markt für den einst für 7,5 Millionen Euro aus Wolfsburg geholten Verteidiger.
Jannes Horn Stand jetzt im Kader des 1. FC Köln Stand jetzt ist Horn allerdings Teil des FC-Kaders, der im August die Vorbereitung auf die verspätet startende Bundesliga-Saison aufnehmen wird. Und dem Vernehmen nach könnte er sich einen neuen Anlauf am Geißbockheim durchaus vorstellen.
Die Konstellation ist nicht ungünstig: Außer Youngster Noah Katterbach (1 gibt es auf seiner Position des linken Verteidigers keine Konkurrenz, der FC könnte einen gereiften Horn, der auch die linke Position in einer Dreierkette besetzten kann, durchaus gebrauchen.
Mehrere Interessenten für Jannes Horn Das Problem ist allerdings sein durchaus üppiges Gehalt, das Ex-Manager Jörg Schmadtke (56) dem 2017er Neuzugang zusicherte. Für einen Ersatzspieler ist Horn einfach zu teuer. Deshalb wartet Heldt auf weitere Interessenten. Laut FC gebe es mehrere Klubs, die für den Flügelspieler mitgeboten hätten. Aber noch ist kein Angebot dabei, das für den 1. FC Köln und Jannes Horn gleichermaßen lukrativ ist.
1. FC Köln vor dem Saisonfinale - Wiedersehen an der Weser Nicht wenige Menschen behaupten, sie hätten das Unglück kommen sehen – damals, am 20. Mai 2017. Der 1. FC Köln erreichte an diesem warmen Tag, der sich schon wie Sommer anfühlte, mit einem 2:0-Sieg über Mainz vor 50 000 teils bis zum heutigen Tag fassungslosen Zuschauern erstmals nach 25-jähriger Pause und fünf Abstiegen wieder den europäischen Wettbewerb. Nach Hectors Treffer aus der 43. Minute hatten die Kölner geführt und ein hoch überlegenes Spiel geboten. Doch ein Ausgleich hätte den Traum beenden können, daher wurde mächtig gezittert auf den Tribünen Müngersdorfs. Leonardo Bittencourt ging in der 79. Minute vom Platz. Acht Minuten später sorgte Yuya Osako mit dem 2:0 für die Entscheidung, kurz vor dem Schlusspfiff schritt er zur Ehrenauswechslung, der Rest war ein Meer aus Kölner Jubel und Freudentränen. Jedenfalls vorerst. Dem Jubel folgte das Unglück Denn tatsächlich kam das Unglück über den 1. FC Köln. Ein Jahr später war der Verein nach einer Saison wie aus einem Alptraum wieder einmal abgestiegen. Die Mannschaft war früh aus der Europa League gestürzt und hatte Rekordtrainer Peter Stöger verloren. Nun fiel sie auseinander. Yuya Osako ging nach Bremen, Leonardo Bittencourt zur TSG Hoffenheim. Die Helden des 20. Mai zogen weiter, und mit ihnen Claudio Pizarro, den der FC als vertragslosen Spieler verpflichtet hatte, als bereits sechs der ersten sieben Bundesligaspiele verloren gegangen waren.
Bittencourt wurde nach einem Jahr beim Champions-League-Teilnehmer Hoffenheim nach Bremen ausgeliehen. Drei ehemalige FC-Offensivspieler stehen damit in Werders Kader für die Partie am Samstag gegen den 1. FC Köln. Markus Gisdols Mannschaft hat sich bereits am vergangenen Wochenende gerettet, für die Bremer dagegen ist die Rettung derzeit weit entfernt. Zwei Punkte und vier Tore stehen sie hinter Fortuna Düsseldorf, erst 36 Tore hat Werder in dieser Saison erzielt, nie zuvor waren es derart wenige.
Werder braucht hohen Sieg Das mit den Toren ist nicht ganz unerheblich. Werder hat es zwar nicht mehr in der eigenen Hand; selbst ein Sieg über den 1. FC Köln reichte nicht automatisch für die Relegation. Sollte allerdings Fortuna Düsseldorf gegen Union Berlin nicht über ein Unentschieden hinauskommen, reichte Bremen ein Erfolg über Köln – allerdings nur einer mit mindestens vier Toren Vorsprung. Das ist bei bislang 16 Heimtoren in dieser Spielzeit schwierig vorstellbar, selbst gegen den Aufsteiger aus Köln mit seiner extrem anfälligen Defensive. Es sei nun „sehr schwer, den Klassenerhalt noch über die Relegation zu realisieren“, sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt zuletzt.
Pizarros Karriere-Ende Claudio Pizarro droht ein tragisches Ende seiner glanzvollen Karriere. Der Peruaner hat alles gewonnen, was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt, nicht zuletzt die Herzen der Fans. Mit nun 41 Jahren wird er sich am Samstag in den Ruhestand verabschieden. Doch sollte der Tag verlaufen, wie es sich andeutet, könnte Pizarros Karriere nach 490 Bundesligaspielen mit einem Abstieg vor leeren Rängen enden.
Für die Kölner geht es um zu viel, um den ehemaligen Kollegen noch wenigstens den Weg in die Relegation freizumachen. Zunächst braucht Gisdols Mannschaft mit seit dem Restart acht Sieglosen Partien einen Erfolg, um sich mit einem positiven Erlebnis in den Sommer zu verabschieden. Hinzu kommt, dass ein Spiel wie das in Bremen einem frisch geretteten Aufsteiger die schöne Gelegenheit bietet, seine Professionalität unter Beweis zu stellen.
Kessler für Horn? Zuletzt war ein Satz Timo Horns aus der Winterpause nochmals in die Diskussion geraten. „Mich würde es freuen, wenn es Düsseldorf wird“, hatte der Keeper mit Blick auf einen möglichen Absteiger gesagt. Es ist allerdings möglich, dass Horn am Samstag gar nicht im Tor stehen wird. An seiner Stelle könnte Trainer Markus Gisdol den langjährigen Ersatzkeeper Thomas Kessler (34) einsetzen, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Kessler käme dann sicher zu seinem Abschiedsspiel im FC-Trikot; zwar vor leeren Rängen, aber mit versöhnlichem Ausgang. Timo Horn könnte dann pausieren. Was wohl keine Wettbewerbsverzerrung darstellte, denn Kessler ist auch mit 34 Jahren noch in tadelloser Verfassung – und Torwarttrainer Andreas Menger würde Gisdol wohl davon abraten, Kessler einzusetzen, wäre es anders.
Es geht um viel Geld Außerdem haben die Kölner die Chance, einen Gegner, der ihnen in den vergangenen Jahrzehnten meilenweit enteilte, Titel gewann und regelmäßiger Teilnehmer an der Champions League war, ordentlich zurückzuwerfen. Bremen hätte im ersten Zweitligajahr seit der Saison 1980/81 mit erheblichen Einbußen zu kämpfen, die noch verschärft würden, weil Werder vorerst ohne Zuschauereinnahmen auskommen müsste.
Nicht zuletzt geht es auch für die Kölner um viel Geld. 70 Prozent der Einnahmen aus den TV-Verträgen werden am Abschneiden in der Bundesliga der vergangenen fünf Jahre gemessen, wobei die aktuelle Saison fünffach gewertet wird. Je nach Verlauf des Spieltags geht es für die Kölner um bis zu fünf Millionen Euro – zu viel Geld, um den ehemaligen Kollegen aus alter Freundschaft eine Gefälligkeit zu erweisen. „Wir sind es der Liga und dem Wettbewerb schuldig, eine richtig gute Leistung zu zeigen“, sagte Heldt: „Wir schenken nichts ab, sondern wollen für uns selbst einen guten Abschluss finden.“
„Keiner will sich dumme Sprüche anhören“ - FC-Profi mit Kampfansage gegen Lieblingsklub Früher schlief er in Werder-Bettwäsche – jetzt könnte er hautnah dabei sein, wenn sein Herzensklub den bitteren Gang in die 2. Liga antreten muss.
FC-Verteidiger Rafael Czichos (30) stammt aus dem Bremer-Umland, war viele Jahre großer Werder-Fan und hat noch immer Sympathien für die Bremer. Vor dem Saisonfinale am Samstag (15.30 Uhr, Sky) erzählte er dem Weser-Kurier: „Über die Geschichten von Fußballprofis, die als Kind in der Bettwäsche ihres Lieblingsvereins geschlafen haben, macht man sich ja immer so ein bisschen lustig. Aber bei mir war das wirklich so. Meine ganze Familie ist grün-weiß. Mein gesamter Freundeskreis trägt die Raute im Herzen.“
Rafael Czichos: 1. FC Köln noch nicht im Urlaubsmodus Während die Kölner seit dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt zu 100 Prozent gerettet sind, braucht Werder (Platz 17) am letzten Spieltag fast schon ein Wunder, um im Fernduell mit Fortuna Düsseldorf (bei Union Berlin) noch eine Chance auf den Relegationsplatz zu haben. Werder muss gegen den FC unbedingt gewinnen und gleichzeitig auf einen Patzer der Fortuna hoffen.
Auf Czichos' Unterstützung dürfen die Norddeutschen trotz der Verbundenheit natürlich nicht zählen. Kölns Abwehrboss erklärt: „Wenn man sich allein anschaut, dass es auch für unseren Verein noch um eine Menge Fernsehgeld geht, dann ist jedem klar, dass bei uns keiner in den Urlaubsmodus schaltet. Und deshalb werden wir sehr motiviert zum Weserstadion fahren. Wir wollen uns mit einem Sieg aus dieser Corona-Zeit mit den Geisterspielen in die Sommerpause verabschieden. Diese Verantwortung haben wir gegenüber uns selbst und dem Rest der Liga. Keiner will sich hinterher dumme Sprüche anhören.“
In den vergangenen Wochen fand er es auch gar nicht so schlecht, dass Werder nicht von Sieg zu Sieg eilte. Czichos: „Wir hier in Köln hätten es sehr gerne noch früher geregelt, dass wir in der Liga bleiben. Aber wir konnten nach der Corona-Pause nicht mehr so richtig an unsere Siegesserie anknüpfen. Ganz nüchtern betrachtet, war ich froh, dass die Teams, die hinter uns standen, auch nicht gepunktet haben.“
Rafael Czichos schaffte es nicht zu Werder Bremen In seiner Jugend hatte Czichos davon geträumt, später einmal im Weserstadion für Lieblingsklub Bremen aufzulaufen. „Ich habe immer mal wieder versucht, bei Werder reinzukommen. Über Probetrainings, Sichtungstage und so weiter. Geschafft haben es zu der Zeit andere, wie Dennis Diekmeier oder Alexander Neumann, mit denen ich damals gespielt habe. So habe ich einen anderen Weg einschlagen müssen. Aber jetzt, im Nachhinein, ist alles gut. Ich habe es auch so bis in die Bundesliga geschafft. Es ist gut gelaufen für mich, aber klar: Als Kind, da wollte ich unbedingt für Werder spielen.“
Nun schließt Czichos, der über Ottersberg, VfL Wolfsburg II, Rot-Weiß Erfurt und Holstein Kiel in Köln landete, seine erste Bundesliga-Saison zumindest im Bremer Weserstadion ab.
FC-Keeper fehlt - Verpasst Kessler sein letztes Profi-Spiel? Duo hofft auf Comeback Thomas Kessler (34) befindet sich in der letzten Woche seiner Profi-Karriere – und liegt flach! Kölns Nummer zwei fehlte am Mittwoch wegen einer Erkältung. Zwei Tage bleiben ihm, um gesund zu werden. Sonst könnte der Torhüter seine letzte FC-Reise als Aktiver, zum Abstiegs-Showdown bei Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr), verpassen.
Jhon Cordoba fehlt im Mannschaftstraining Auch Top-Torjäger Jhon Cordoba (27) trat am Mittwoch kürzer und absolvierte eine individuelle Einheit auf dem Rad. Grund zur Sorge besteht nicht, der Kolumbianer fehlte lediglich aus Gründen der Belastungssteuerung.
Im Mannschaftstraining zurück ist nach Marcel Risse (30) nun auch Simon Terodde (32). Beide hatten Knieprobleme und können zum Saisonabschluss im Weserstadion auf ein Kader-Comeback hoffen.
Simon Terodde und Marcel Risse hoffen auf Comeback Risse hatte zuletzt vor der Corona-Pause, beim 2:1-Sieg in Paderborn, im FC-Aufgebot gestanden. Seine bislang letzten Bundesliga-Minuten hatte er zum Hinrunden-Auftakt im Januar gegen Wolfsburg (3:1) erlebt.
Terodde war in den ersten vier Spielen nach der Liga-Unterbrechung – gegen den FSV Mainz 05 (2:2), Fortuna Düsseldorf (2:2), die TSG Hoffenheim (1:3) und RB Leipzig (2:4) – jeweils zu Kurzeinsätzen gekommen. Im Anschluss hatten ihn die Knieprobleme ausgebremst. Die Rückkehrer haben noch zwei Trainingseinheiten vor sich, in denen sie Chefcoach Markus Gisdol (50) zeigen können, dass sie bereit für das Bremen-Spiel sind.
Spieler des 1. FC Köln haben ab Sonntag frei Nach der Partie an der Weser geht es für die Profis direkt in die Sommerpause, ab Sonntag haben die Spieler frei. Eine Abschlussfeier oder ähnliches ist nicht geplant. Kein Wunder: Nach der sportlichen Achterbahnfahrt in dieser ewig langen Saison – die Vorbereitung hatte Anfang Juli, vor fast genau einem Jahr, begonnen – sehnt sich jeder nach Urlaub.
Vorher versprechen die Kölner aber noch mal vollen Einsatz. Abwehrboss Rafael Czichos (30) am Mittwoch: „Man merkt diese Woche im Training, dass die Lockerheit zurückgekehrt ist. Ich hoffe, dass wir das mit ins Spiel gegen Bremen nehmen. Wir wollen dort unbedingt gewinnen. Seit der Corona-Pause haben wir noch nicht einen Sieg eingefahren. So wollen wir uns nicht aus der Saison verabschieden. Das sollte für jeden, der auf dem Platz steht, die größte Motivation sein.“
Der 1. FC Köln wird die ausgeliehenen Mark Uth und Toni Leistner wohl nicht halten. Wie der ‚kicker‘ berichtet, deutet sich in beiden Fällen eine Trennung zum Saisonende an. Bei Uth ist eine Festverpflichtung finanziell nicht möglich, bei Leistner besteht kaum Bedarf, da der Kader bereits sieben andere Innenverteidiger aufweist.
Offensivspieler Uth kam im Winter von Schalke 04 und war in 14 Einsätzen an elf Toren direkt beteiligt. Leistner wechselte für die Rückrunde von den Queens Park Rangers an den Rhein. Zehnmal stand der Abwehrspieler seitdem in der Startelf von Trainer Markus Gisdol. Sportlich würde eine Festverpflichtung entsprechend in beiden Fällen Sinn ergeben.
Der 1. FC Köln befasst sich aber offenbar konkret mit den Vertragsverlängerungen von Horst Heldt und Markus Gisdol. Wie der ‚Express‘ berichtet, sind vor allem die Gespräche mit dem Sportdirektor weit fortgeschritten. Das 2021 auslaufende Arbeitspapier soll um zwei Jahre ausgedehnt werden.
Auch Gisdol wird dem Boulevardblatt zufolge einen neuen Vertrag unterschreiben. Allerdings soll in beiden Fällen eine Trennungsklausel vereinbart werden. Der FC dränge darauf, die Abfindung für den Fall einer vorzeitigen Entlassung auf knapp ein Jahresgehalt zu beschränken, heißt es weiter.
Heldt bestätigt Transferfester wohl bis Oktober offen
Die Bundesliga geht in die letzten zwei Tage einer überlangen Saison. Während unter normalen Umständen wohl schon in der nächsten Woche die ersten Bundesligisten ihre Vorbereitung auf die nächste Spielzeit aufgenommen hätten, geht es aufgrund der Coronakrise erst jetzt in die Sommerpause. Nun scheint zumindest klar, inwiefern sich das Transferfenster verschieben wird.
Alle Planungen der Bundesligisten laufen seit Wochen nur auf Sparflamme. Die terminlichen Rahmenbedingungen für die nächste Spielzeit hängen noch in der Luft. Erst die Klarheit über den Ligabeginn 2020/21 und über das Transferfenster wird den Verantwortlichen eine Handhabe geben, um insbesondere die Kaderplanung und Abläufe der Vorbereitung in die Wege zu leiten.
Nun hat Horst Heldt einen ersten Einblick in die Termine gegeben. „Ich denke, dass wir nächste Woche Klarheit haben werden“, sagte der Sportchef des 1. FC Köln. „Für den Ligastart gibt es ein Zeitfenster.“ Dieses richtet sich bekanntermaßen auf das Wochenende des 12. und 13. September für den ersten Bundesliga-Spieltag. Abhängig ist dies aber noch von den Champions-League- und Europa-League-Endrunden im August und von den geplanten Länderspielen Anfang September. Auch die erste Runde des DFB-Pokal wird in die Planungen einwirken, wobei noch nicht klar ist, welche unterklassigen Teams für den Pokal zugelassen sein werden.
Vor dem Wochenende werden wir nichts mehr bekannt geben
Noch wichtiger für Heldt ist jedoch das Transferfenster. „Es ist weniger wichtig, wann es offiziell öffnen wird. Es sieht aber danach aus, dass es Anfang Oktober schließen wird“, sagte Heldt am Donnerstag. „Das gibt uns einen Zeitrahmen, um alle Personalien zu klären.“ Bekanntlich muss der FC-Sportchef den Kölner Kader deutlich verkleinern und sich um punktuelle Verstärkungen kümmern. Vor dem Spiel am Samstag gegen den SV Werder Bremen werden die Geißböcke aber keine Entscheidungen mehr verkünden. „Vor dem Wochenende werden wir nichts mehr bekannt geben“, sagte Heldt. „Unser absoluter Fokus muss noch einmal auf dem letzten Spiel liegen. Alle anderen Themen stellen wir daher bis nächste Woche hinten an.“
PK-Video: „Sehe Dinge im Training, die ich lange nicht gesehen habe“ Beim SV Werder Bremen wird der 1. FC Köln am 34. Bundesliga-Spieltag mitten in den Abstiegskampf eingreifen. Die Geißböcke wollen sich nach der Partie nicht nachsagen lassen, durch eine schwache Leistung einem Konkurrenten einen Vorteil verschafft zu haben. Das betonte Markus Gisdol am Donnerstag und erklärte, er sehe eine gelöste und motivierte Kölner Mannschaft. Derweil sprach neben dem Cheftrainer auch Sportchef Horst Heldt über die Planungen der Vorbereitung und der nächsten Saison.