Der Fehlstart in der Bundesliga ist perfekt: Der 1. FC Köln unterlag im Derby Gladbach vor 300 Zuschauern verdient mit 1:3 und ging somit in den ersten drei Saisonspielen als Verlierer vom Platz. Seit dem 6. März (2:1 in Paderborn) wartet der FC nunmehr auf einen Sieg in der Bundesliga und muss sich gleich wieder ganz nach unten orientieren. Bei den Kölnern wirkt vieles im Spiel noch improvisiert. Neuzugänge kamen erst auf den letzten Drücker, auch Gisdols Systemumstellung brachte keine Stabilität. Vor allem in den letzten beiden Spielen fehlte es vorne zudem an der Durchschlagskraft. Aber es fehlt vermutlich auch an Klasse. Der 1. FC Köln hatte schon früh den Abstiegskampf ausgerufen und einzig den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben. Und diesen zu realisieren, so zeigt sich bereits, dürfte alles andere als leicht werden.
Kommentar zur Derby-Niederlage Der 1. FC Köln braucht einen Neustart
Der 1. FC Köln verliert auch das dritte Spiel der Bundesliga-Saison. Die Gisdol-Elf unterlag im Derby gegen Borussia Mönchengladbach 1:3. Trainer Markus Gisdol probierte gegen den überlegenen Gegner eine neue taktische Variante. Doch der Kader für die neue Saison war erst viel zu spät zusammen. So steckt der FC schon früh in der Saison im Abstiegskampf. Man kann Markus Gisdol nicht vorwerfen, sich tatenlos in sein Schicksal zu fügen. Tatsächlich versuchte er am Samstag soweit alles Trainermögliche, um seiner Mannschaft eine Perspektive für das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach zu bieten.
Massenschlägerei in Köln Fußball-Chaoten prügeln sich vor Lokal auf Zülpicher Straße
Großeinsatz für die Kölner Polizei auf der Zülpicher Straße am Samstagnachmittag. Laut Pressestelle gab es dort eine größere Schlägerei mit mehreren beteiligten Personen. Der Bereich zwischen Roon- und Dasselstraße wurde für den Autoverkehr gesperrt. Auch die KVB-Linie 9 war betroffen und wurde umgeleitet. Wie die Polizei am frühen Abend mitteilte, habe es sich dabei augenscheinlich um eine Auseinandersetzung zwischen Anhängern von Mönchengladbach und dem 1. FC Köln gehandelt, die im Rahmen des Fußball-Derbys aneinandergeraten waren. Demnach waren gegen 15.30 Uhr mehrere Personen, mutmaßlich Gladbach-Anhänger , vom Südbahnhof aus die Zülpicher Straße entlanggegangen. Als sie in Höhe einer Gaststätte waren, sei dann eine Gruppe, vermutlich FC-Fans, aus dieser herausgekommen. Dann hätten beide Gruppen auf der Straße aufeinander eingeschlagen, so die Polizei, die mit einem großen Aufgebot vor Ort war, weiter. 13 Chaoten seien in Gewahrsam genommen worden.
1. FC Köln: Sebastien Corchia im Anflug? Gerüchte um den französischen Rechtsverteidiger
Wie schwer die Mission Klassenerhalt wird, hat der 1. FC Köln am heutigen Samstag erneut auf bittere Art und Weise vor Augen geführt bekommen. Im Derby gegen Gladbach waren die Geißböcke chancenlos und letztlich mit einer 1:3-Niederlage noch gut bedient. Die Zwischenbilanz nach drei Spieltagen fällt mit null Punkten nun denkbar schlecht aus und gibt reichlich Anlass zur Sorge. Das französische Portal "le10sport.com" meldete nun, dass Sebastien Corchia kurz vor der Unterschrift beim FC stehen soll. Corchia könnte die schon länger als Problemzone ausgemachte rechte Abwehrseite stabilisieren. Der 29-Jährige, der in jungen Jahren als Top-Talent galt und unter anderem beim FC Bayern München ein Thema war, hat gerade seinen Vertrag beim FC Sevilla aufgelöst und könnte ablösefrei zu den Geißböcken wechseln.
Der 1. FC Köln hat auch das dritte Saisonspiel verloren. Im Derby gegen Gladbach waren die Geißböcke vor allem in den ersten 25 Minuten chancenlos und zeigten kaum Gegenwehr. Entsprechend hart gingen auch die Spieler hinterher selbst mit sich ins Gericht, zeigten sich zum Teil aber ratlos ob der eigenen Leistung. Elvis Rexhbecaj: „Es ist bitter. Wir hatten uns für die ersten drei Spiele viel vorgenommen, weil viel möglich gewesen wäre. Gegen Hoffenheim und Bielefeld haben wir Punkte hergeschenkt und heute verpennen wir die ersten 20 Minuten. Wir schenken dem Gegner zwei Tore und müssen uns bei Timo bedanken, dass es nicht schon höher steht. Wenn man so leichtfertig Gegentore bekommt, ist es gegen jeden Gegner schwer. Es ist schwer zu begreifen, was da los war, dafür fehlen einem auch auf dem Platz die Worte. Es war fast keine Gegenwehr zu spüren.“
Lemperle lässt U21 jubeln U17 rettet spät einen Punkt
Erleichterung bei der U21 des 1. FC Köln: Die Jung-Geißböcke haben am Samstag ihren ersten Saisonsieg in der Regionalliga West eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann überraschte gegen Absteiger und Spitzenteam Preußen Münster mit einem 1:0 (1:0)-Sieg und katapultierte sich damit ins Mittelfeld der Tabelle. Die U17 von Martin Heck hatte derweil Glück und holte gegen Unterrath einen Punkt. Tim Lemperle und Robert Voloder standen aus dem Profi-Kader des 1. FC Köln für die U21 gegen Preußen Münster auf dem Rasen des Franz-Kremer-Stadions. Die beiden Talente sollen mehrheitlich in der Regionalliga zum Einsatz kommen und dort die richtige Entwicklung nehmen, um dem FC in Zukunft auch in der ersten Mannschaft zu helfen. Lemperle sammelte dafür am Samstag wichtiges Selbstvertrauen.
Köln und die furchtbare 13! Heldt hält trotzdem zu Gisdol
Im Kino läuft gerade „Jim Knopf und die wilde 13“ an, ein wunderschönes Kindermärchen. Für Köln wurde mit dem 1:3 gegen Gladbach die „furchtbare 13“ wahr. Die Pleite war für den FC das 13. Spiel in Folge ohne Sieg. Neun davon haben sie sogar verloren. Trotzdem wackelt Trainer Markus Gisdol (noch) nicht. Bisher hält Heldt an Gisdol fest. Sport-Boss Heldt verlängerte erst im Sommer den Vertrag des Trainers vorzeitig um zwei Jahre bis 2023. Bei den Spielern ging es weniger schnell. Neu-Kölner Marius Wolf: „Wir haben in der Länderspielpause zwei Wochen Zeit zu arbeiten und uns zu verbessern. Ich habe zwei Wochen Zeit, das Team besser kennen zu lernen. Wir glauben an uns, es ist früh in der Saison. Ich habe es im ersten Training gesehen, da ist Zug drin, die Mannschaft will. Wir haben nicht die Köpfe hängen lassen und haben gekämpft.“
Thuram-Aktion lässt FC-Fans ausrasten Wehrle erneuert Kritik
Erstmals seit dem 29. September (3:0 gegen Schalke) durften bei einem Bundesliga-Spiel wieder Zuschauer ins Rhein-Energie-Stadion – wenn auch nur 300. Geholfen hat die Mini-Unterstützung dem 1. FC Köln im Derby gegen Gladbach nicht. Zum Anpfiff waren die FC-Fans, die mit ausreichend Abstand und Mundschutz auf der Osttribüne saßen, noch guter Dinge gewesen. „Erster Fußball-Club Köln“, hallte es durch die Müngersdorfer Arena. Doch es kehrte schnell Ernüchterung ein. Eine Aktion stieß einigen enttäuschten FC-Anhängern noch übler auf: Die Borussia-Spieler versammelten sich nach Abpfiff vorm leeren Auswärtsblock im Nordosten, um ihren Derby-Sieg zu feiern. Dabei schnappte sich Marcus Thuram die Eckfahne, warf das FC-Wappen beiseite, zog stattdessen das Trikot von Torschütze Lainer darüber und tanzte mit seinen Kollegen durch das Stadion des Erzrivalen.
Sevillas Corchia kommt nicht FC-Boss Heldt schließt das Transferfenster
Noch ist das Transferfenster geöffnet (bis Montag, 5. Oktober) und die FC-Fans fragen sich nach den dürftigen Leistungen bisher: Legt Sportchef Horst Heldt nochmal nach? Die Gerüchte jedenfalls reißen nicht ab. Nachdem der Argentinier Nahuel Bustos (22) nun offenbar in der Seria A beim Farmteam von Manchester City sein Glück versucht, gibt es nun Meldungen der 1. FC Köln sei an Sebastien Corchia vom FC Sevilla dran. Der 29-Jährige war zuletzt an Espanyol Barcelona ausgeliehen, sein Vertrag aber am Freitag aufgelöst worden. Demnach wäre Corchia, der auf der rechten Abwehrseite zu Hause ist, ablösefrei zu haben. Nach Informationen des Express wird man bei Corchia nicht zupacken. Ohnehin scheint man die Transferaktivitäten mit der Wolf-Verpflichtung abgeschlossen zu haben. Denn schon ab morgen ist der Sportchef nicht mehr am Geißbockheim vor Ort, Horst Heldt macht eine Woche Urlaub.
Nach dem Debakel im Derby FC sucht verzweifelt nach dem Neustart
Nach der bitteren 1:3-Derbyklatsche gegen Gladbach sollte nun auch dem Letzten klar sein: In dieser Saison geht es für den immer noch punktlosen 1. FC Köln wieder nur darum, irgendwie den Klassenerhalt zu schaffen. Tritt die Mannschaft von Markus Gisdol noch häufiger so desolat auf wie vor allem in den ersten 45 Minuten, wird sie den Abstieg nur sehr schwer vermeiden können. Von einer "optimalen Leistung" wie Gladbach war der Effzeh meilenwert entfernt. Die Spieler waren nach dem Abpfiff selbst erschrocken über ihre Darbietung. Die Schonfrist für den Trainer dürfte vorbei sein, wenn die Mannschaft nicht bald punktet und Ergebnisse liefert. Den aktuellen Kader mit den fünf Neuzugängen in den letzten beiden Wochen bewertet Gisdol als stark genug, um die Klasse zu halten. Er muss jetzt liefern.
Der Fehlstart ist nach drei Niederlagen komplett: Beim 1:3 gegen den Erzrivalen Gladbach spielt der FC wie eine zusammengewürfelte Gruppe - und eine Klasse schlechter. Tagelang schufteten, diskutierten und appellierten die FC-Verantwortlichen. Jeder diplomatische Kniff wurde versucht, um wenigstens 9200 Zuschauer zum rheinischen Derby zulassen zu dürfen. Doch die Corona-Zahlen in der Stadt verhinderten dies - mehr als 300 Versprengte auf der Gegentribüne ließ das Gesundheitsamt nicht zu. Am Samstagnachmittag waren dann vermutlich all jene Kölner froh, die nicht ins Stadion gelassen worden waren. Denn das 1:3 gegen Gladbach war in der Höhe noch schmeichelhaft für die Gastgeber, die zum 13. Mal hintereinander ohne Bundesliga-Sieg blieben.
Eifrige Diskussionen über Gisdol 1. FC Köln "begreift" sich selbst kaum noch
Drei Spiele, drei Niederlagen - und den letzten Liga-Sieg gab es im März: Der 1. FC Köln steckt wieder einmal tief in der Krise. Markus Gisdol sollte schleunigst (s)ein "Wunder" wiederholen. Denn auch wenn der Trainer offiziell nicht in Frage gestellt wird, wird heftig über ihn diskutiert. Siege kennt man beim 1. FC Köln nur noch aus grauen Vor-Corona-Zeiten, in der neuen Saison setzt es ausschließlich Niederlagen. Und nach der bitteren Derby-Pleite gegen Gladbach fasste Trainer Markus Gisdol die triste Lage in schmerzhaften Worten zusammen. "Man hat gesehen, wieso Gladbach gegen Real Madrid und Inter Mailand in der Champions League spielt - und wir gegen den Abstieg. Auch wenn man das in Köln nicht gerne hört."
Nachspiel: 1. FC Köln unterliegt 1:3 im Derby Ohne Zugriff, ohne Orientierung und ohne Chance
Im Derby gegen Borussia Mönchengladbach bekommt der 1. FC Köln eine Lehrstunde in Sachen moderner Fußball erteilt. Dass es letztlich nur 1:3 ausging, haben die „Geißböcke“ mehr dem Gegner denn sich selbst zuzuschreiben. Die Szenen wiederholen sich Spieltag für Spieltag: Nach dem Schlusspfiff stemmen die Spieler des 1. FC Köln die Hände in die Hüfte, schauen mit leerem Blick aneinander vorbei und müssen konstatieren, dass sie verloren haben. Wieder einmal. Zum dritten Mal im dritten Saisonspiel, zum neunten Mal in den letzten 13 Partien. Und die Aussichten? Trübe wie das Wetter. Anlass zur Hoffnung? Fehlanzeige. Es wird Herbst in Köln.
„Eine Mannschaft, mit der wir die Klasse halten können“
Keine Lernkurve, keine Gegenwehr: Der 1. FC Köln lässt sich von Gladbach vorführen und kann nach dem 1:3 (0:2) insgeheim froh sein, für die vielen Fehler nicht noch viel härter bestraft worden zu sein. Die Gladbacher feiern sich hinterher selbst, FC-Coach Markus Gisdol ist dagegen froh, dass der Kader nun beisammen ist. In seinen Augen ist er konkurrenzfähig. Das Ergebnis: Das 1:3 war schmeichelhaft für die Kölner. Schon nach 25 Minuten hätte es mindestens 0:4 stehen können, wenn nicht gar müssen. Der unverdiente Ehrentreffer in der Schlussphase führte gar noch dazu, dass sich so mancher einreden konnte, der FC habe es am Ende ja noch mal probiert. Dabei hatte Köln eine Lehrstunde vom Erzrivalen erhalten.
Kommentar zum FC-Fehlstart Ein Krimi, viele Alibis und die üblichen Verdächtigen
Der Fehlstart ist komplett: Nach einem Derby gegen Borussia Mönchengladbach, in dem der 1. FC Köln phasenweise hoffnungslos unterlegen war, stehen Trainer Markus Gisdol (51) und seine Mannschaft mit leeren Händen da. Vor der Länderspielpause wiederholt sich damit ein inzwischen bekanntes Kölner Bild: Es gibt wenig bis gar keine Punkte, die üblichen Verdächtigen, die die Spiele verlieren und eine Menge Alibis, aber keiner will schuld sein, findet unser FC-Reporter in seinem Kommentar. Wer auf eine positive Überraschung gehofft hat, den muss man schon jetzt enttäuschen: Auch diese Saison wird für den 1. FC Köln zum Krimi. Wahrscheinlich zu einem Krimi um die wirtschaftliche Existenz. Auf jeden Fall aber zu einem Krimi gegen den siebten Abstieg...
Veh zu Gisdols Sieglos-Serie „Irgendwann musst du Ergebnisse holen“
Die Start-Krise beim 1. FC Köln war auch ein zentrales Diskussions-Thema beim Doppelpass auf Sport1 am Sonntagmorgen. „Dauerkrise in Köln. Ist Gisdol noch der richtige Trainer?“, lautete die Frage des Senders an die Zuschauer. Mit Armin Veh war durchaus ein FC-Insider mit von der Partie. Doch der Vorgänger von Horst Heldt bediente zunächst die üblichen Plattitüden. 13 Spiele in Folge ohne Sieg – für Veh ein Problem der Unruhe. „Entscheidend wird sein, dass endlich Ruhe in den Verein einkehrt, auf allen Ebenen. Das ist für diesen Verein lebensnotwendig“, lautete sein Erklärungsansatz. Veh weiter: „Es gibt so viele Gremien beim FC. Dabei sage ich: Lass mal die Leute machen, die dafür bezahlt werden. Es geht nicht, dass ich als Vorstand, der fast nie da ist, der Geschäftsführung Anweisung gebe, den Pressechef zu entlassen. Das geht ja nicht. Wenn man das von mir verlangt hätte, hätte man mich entlassen müssen.“
Gisdol sauer: „Wenn du dich so verhältst, spielt es keine Rolle“
Markus Gisdol gerät beim 1. FC Köln nach 13 nicht gewonnenen Spielen immer mehr unter Druck. Doch der Trainer der Geißböcke musste auch am Samstag wieder einmal mit ansehen, wie seine Spieler den Gegner zu Gegentoren einluden, taktische Vorgaben ignorierten und spielten, als sei das Duell gegen Borussia Mönchengladbach kein emotional aufgeladenes Derby, sondern ein Hobbykick unter Freunden. In letzter Konsequenz ist freilich der Trainer für die Auftritte seiner Mannschaft verantwortlich. Doch Gisdols Ärger tat dies keinen Abbruch. Während am Sonntagvormittag in München der ehemalige Kölner Sportchef Armin Veh seinen Senf zum 1. FC Köln dazu geben und erklären durfte, warum der FC gerade so viele Probleme hat, musste in Köln Markus Gisdol mit seiner Mannschaft das Versagen vom Samstag aufarbeiten.
Klartext vom Ex-Sportboss Veh attackiert Köln-Vorstand!
Knallhart-Attacke von Kölns Ex-Sportboss Armin Veh! Der Vorgänger von Horst Heldt beim FC äußerte sich am Sonntag im „Doppelpass“ (Sport1) über die Kölner Krise. Dabei kritisierte er vor allem die Gremien um Mitgliederrat, Beirat und Vorstand und geht auf das Präsidium los. Veh: „Die Leute sollen ihr Ego zurücknehmen und die machen lassen, die dafür bezahlt werden. Alex Wehrle ist ein super Geschäftsführer. Es geht nicht, dass man als Vorstand, der fast nie da ist, die Anweisung für die Geschäftsführung gibt, den langjährigen und beliebten Pressechef zu entlassen.“ Veh hatte 2019 nach vielen Personal-Debatten und Streitigkeiten um die zahlreichen Klub-Gremien seine Konsequenzen gezogen und den Klub verlassen...
Der Saisonstart hat bislang drei recht klare Verlierer: Köln, Mainz und Schalke stehen mit null Punkten am Tabellenende. Das hat erstens nach drei Spieltagen natürlich noch wenig zu sagen und zweitens jeweils sehr eigene Gründe. In Mainz haben die Verantwortlichen die Folgen der Pandemie offenbar besonders unglücklich moderiert; auf Schalke hat die Pandemie das unvernünftige Wirtschaften der Vorjahre offengelegt (und das ist dort mit Verlaub nur ein Problem). Was aber alle gemein haben, das ist der geringe Spielraum, auf Fehlentwicklungen zu reagieren. Es lohnt sich jetzt noch mehr als sonst, in der Vergangenheit eine klare Idee verfolgt zu haben, für welchen Fußball und welche Strategie man als Verein stehen will - und den Kader früh nach diesen Prinzipien zusammengestellt zu haben, nicht auf den letzten Drücker (wie zum Beispiel in Köln).
„Mit dieser Mannschaft schaffen wir die Rettung.“ Was sich nach der 1:3-Klatsche gegen Gladbach wie Galgenhumor anhörte, meinte FC-Trainer Markus Gisdol bitterernst. Null-Punkte-Start. 13 Sieglos-Spiele in Serie. Dazu ging das Experiment mit der Umstellung auf Dreier-Kette komplett in die Hose. Und trotzdem wackelt der Trainer in Köln (noch) nicht. Darum ist Heldt zur Gisdol-Treue gezwungen! Die Mannschaft konnte sich aufgrund der späten Neuzugänge nicht einspielen. Wurde von Heldt so spät komplettiert, dass er seinem Trainer jetzt kaum vorwerfen kann, dass Ergebnisse ausbleiben. Heldt und der FC-Vorstand hatten erst im Sommer den Gisdol-Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert. Die Bosse wollten ein Zeichen setzen und vor der schweren Saison nach Außen ihren Rückhalt demonstrieren. Dazu kommt: Heldt hatte selbst schon lange vor dem Saisonstart den Abstiegskampf ausgerufen.
Gisdol erklärt Wolfs Blitz-Debüt Entwarnung bei Drexler
Freitag, 14.15 Uhr, gab der 1. FC Köln die Verpflichtung von Borussia Dortmunds Marius Wolf bekannt. Und schon Samstag, 16.31 Uhr, stand der neue Flügelflitzer im Derby gegen Gladbach erstmals mit dem Geißbock auf der Brust auf dem Bundesliga-Rasen. FC-Trainer Markus Gisdol erklärt: „Ich bin glücklich, dass er da ist. Man hat heute schon gesehen, welche Qualität er für unser Spiel haben kann. Mir war es am Ende egal, ob er erst 24 Stunden da ist, ich will ihn so schnell wie möglich an die Mannschaft gewöhnen.“ Bei Drexler ergab eine MRT-Untersuchung ergab allerdings keine strukturelle Verletzung, der Bonner muss mit seiner Blessur wohl lediglich ein paar Tage im Training aussetzen.
Gisdol muss zeigen, dass er noch einmal die Kurve kriegen kann
Die Vertragsverlängerung mit Markus Gisdol in der Sommerpause sollte ein Signal der Kontinuität sein. Doch der 1. FC Köln schlingert immer tiefer in die Krise. Zwar zählt die vergangene Saison nicht für die aktuelle Bundesliga-Tabelle. Doch der Trend ist unverkennbar: Nach nunmehr 13 Spielen ohne Sieg zeigt er immer tiefer in den Keller. Aus diesem muss Gisdol den FC nun wieder herausführen. Viel Zeit wird ihm dafür nicht mehr bleiben. Es bleibt dabei: Markus Gisdol kann nur in Teilen etwas für die Lage, in der sich der 1. FC Köln aktuell befindet. Die Kaderplanung gab finanziell kaum Spielraum für frühzeitige Entscheidungen in der Sommerpause oder Vorbereitung.
Heldt hat nur ein Wort für aufkommende Trainerfrage um Gisdol
Horst Heldt hatte es nach dem 1:3 im Derby gegen Borussia Mönchengladbach kommen sehen. „Nein.“ Der Sportchef des 1. FC Köln versuchte es erst einmal mit der knappsten aller Antworten, als ihm die Frage nach einer drohenden Diskussion um Trainer Markus Gisdol gestellt wurde. Journalisten können aber hartnäckig sein, wenn eine Mannschaft 13 Mal in Folge nicht gewonnen hat und mit null Punkten aus den ersten drei Spielen in eine neue Saison gestartet ist.
Mit drei Niederlagen vergeigte der 1. FC Köln den Auftakt in die neue Saison gehörig. Trainer Markus Gisdol muss allerdings (noch) nicht um seinem Job zittern. Einerseits ist Gisdol der Mann, der die Mannschaft seit sieben Monaten nicht mehr zum Sieg gecoacht hat. Der im vergangenen halben Jahr nicht verhindern konnte, dass sie nun am Boden liegt. Auf der anderen Seite ist Gisdol auch genau der Trainer, der den Klub vor elf Monaten in einer fast identischen Situation übernahm. Wie der "kicker" heute berichtet, ist die Anstellung von Markus Gisdol noch "nicht in Gefahr". Horst Heldt verteilt die Schuld derzeit noch auf mehrere Schultern: "Wir sind alle für die Ergebnisse verantwortlich. Das fängt bei mir an und hört bei den Einwechselspielern auf." Allerdings dürfte Heldts Vertrauen zu Gisdol bei weiteren Niederlagen stark abnehmen.
Kommentar zum FC Noch ist es richtig, Gisdol den Rücken zu stärken
Der Saison-Fehlstart des 1. FC Köln ist perfekt. Nach insgesamt 13 sieglosen Bundesligaspielen in Folge nimmt auch der Druck auf Trainer Markus Gisdol zu. Der Coach erhält noch zu Recht die Rückendeckung der Vereinsführung und etwas Zeit, da er für einige Umstände nichts kann. Doch nach der Länderspielpause muss Gisdol liefern und mit seiner Mannschaft rasch die Kurve bekommen. Denkt man an den 1. FC Köln in diesen Tagen, so könnte einem ein Schlager-Klassiker von Roland Kaiser in den Sinn kommen. „Ich glaub’ es geht schon wieder los. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Dass man so total den Halt verliert.“ Ja, es erinnert derzeit vieles beim FC an dunkle Tage, von denen man gehofft hatte, dass sie nicht so schnell wiederkämen.