Kapitale Aussetzer Planloser FC besiegt sich wieder einmal selbst
Ein spielerisch einmal mehr erschreckend schwacher und planloser 1. FC Köln hat gegen den 1. FC Union Berlin mit 1:2 (1:1) verloren. Wieder einmal ein individueller Fehler und wieder einmal ein Elfmeter gegen die Geißböcke sorgten für die fünfte Niederlage im achten Spiel. Der FC fiel damit auf den 17. Tabellenplatz zurück. Wer wissen will, wie es um den 1. FC Köln im November 2020 steht, muss nur das Spiel gegen Union Berlin sehen. Erstens: Defensiv eigentlich solide Arbeit spielt keine Rolle mehr, wenn sich die Geißböcke zuverlässig individuelle Total-Aussetzer leisten, die zu Gegentoren führen (diesmal Czichos gegen Awoniyi). Zweitens: Wenn der FC weiterhin in nahezu jedem Spiel einen Elfmeter verursacht, steigt der Klub ab (diesmal Özcan gegen Ingvartsen). Drittens: Wenn die Geißböcke nicht endlich anfangen Fußball zu spielen, sondern weiterhin einen derartigen Rumpel-Fußball auf den Rasen bringen, wird der 1. FC Köln genauso sicher absteigen.
Einzelkritik: Horn und Skhiri noch am besten Drei Spieler mangelhaft
Timo Horn 2,5 Bitter: Parierte stark den Elfmeter von Max Kruse und war dann im Nachschuss doch geschlagen. Wurde selten geprüft. Wenn dies der Fall war, dann war er zur Stelle.
Rafael Czichos 5 Agierte bei der verunglückten Rettungsaktion vor dem 0:1 ziemlich kläglich. Fand auch danach keine Sicherheit.
Ellyes Skhiri 2,5 Rechtfertigte das Vertrauen. Setzte sich beim Ausgleich per Kopf stark durch, schaltete Max Kruse aus. Das ist einiges. Die Leistung sollte ihm gut tun.
Dominick Drexler 5 Zu umständlich und gedanklich zu langsam in vielen Dingen. Vertändelte so oft schon im Ansatz aussichtsreiche Aktionen.
Sebastian Andersson 5 Nach seiner Knie-OP und nur zwei Trainingseinheiten in der Startelf. Gegen seinen Ex-Klub aber kein Faktor, hing total in der Luft.
Den Elfmeterrekord hat Max Kruse verpasst und doch schoss der Stürmer des FC Union Berlin seine Eisernen wieder auf Platz fünf. Die Partie war ein Spiegelbild der letzten Wochen rund um den 1. FC Köln und seinen Trainer Markus Gisdol. Ein dummer Fehler durch die Verteidiger, ein Ausgleich aus dem Nichts und dann verursacht Salih Özcan in höchster Not den inzwischen üblichen Elfmeter und der FC kassiert beim 1:2 (1:1) im Rhein-Energie-Stadion die fünfte Saisonniederlage im achten Spiel. Der FC rutscht damit auf Abstiegsplatz 17! Drei Horror-Rekorde wurden an diesem Sonntag im Rhein-Energie-Stadion Wirklichkeit: Der FC blieb zum 18. Male sieglos. Es war das zehnte Heimspiel in Serie ohne Sieg. Und im 19. Spiel ohne Serie hielt die Null nicht.
Trotz Tor: Kruses Elfmeterserie endet in Köln Union setzt bei sieglosem FC Positivserie fort
Dank eines 2:1-Erfolgs beim 1. FC Köln feierte der 1. FC Union Berlin den dritten Sieg in Folge und klettert wieder auf Tabellenplatz fünf. Nach einer offenen ersten Hälfte auf mäßigem Niveau sorgte ein verwandelter Elfmeternachschuss von Kruse, dessen Serie dennoch endete, für die Entscheidung. Der FC war in der Schlussphase um den erneuten Ausgleich bemüht, wurde aber nur selten gefährlich. So hatte Luthe zwar ein wenig Mühe mit einem Distanzschuss von Rexhbecaj (81.) und Czichos zielte per Kopf nach der anschließenden Ecke nur knapp vorbei (82.). Den ganz großen Druck konnten die Kölner in den Schlussminuten gegen stabil stehende Köpenicker indes nicht mehr entfachen, kam aber dennoch noch zu einer guten Chance: Mit dem Schlusspfiff traf Rexhbecaj mit einem Freistoß aus ganz spitzem Winkel noch den Außenpfosten (90.+4).
Der 1. FC Union Berlin gewinnt beim 1. FC Köln mit 2:1 und behauptet mit dem dritten Sieg in Serie den fünften Tabellenplatz. Nach dem 1:1-Pausenunentschieden gestalteten die Geißöcke die Kräfteverhältnisse in einem ereignisarmen Duell etwas ausgeglichener, blieben aber in ihrer reagierenden Rolle. Die Köpenicker investierten mehr in ihr Offensivspiel, ließen jedoch lange Zeit im letzten Felddrittel die nötige Präzision unmittelbar vor dem Abschluss vermissen. Die Ausnahme gelang ihnen, als Ingvartsen wunderbar freigespielt wurde und im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde; Kruse scheiterte mit dem fälligen Strafstoß zwar an Horn, versenkte aber den Nachschuss in den Maschen (72.). Mit der letzten Aktion schrammte Köln durch Rexhbeçajs Pfostenschuss Zentimeter am Ausgleichstreffer vorbei.
FC-Überraschung gegen Union Darum verteidigte Meré statt Bornauw
Von wegen Fragezeichen in der Offensive – Markus Gisdol überraschte gegen Union Berlin vor allem mit seiner Defensivformation! Der Trainer setzte Bornauw erstmals in dieser Saison auf die Bank, vertraute in der Innenverteidigung neben Czichos stattdessen auf Jorge Meré. Der Spanier hatte in der Bundesliga zuletzt am 11. März in der Startelf gestanden. Gisdols Erklärung: „Bei Seb ist es so, dass er in vielen Bereichen derzeit nicht bei 100 Prozent ist. Jorge hat zuletzt gut trainiert und dann zählt das Leistungsprinzip." Startelf-Rückkehrer Meré hatte gegen Union jedenfalls keine Anlaufschwierigkeiten, war mehrfach hellwach zur Stelle. Doch beim 0:1 verlor er ein entscheidendes Kopfballduell gegen Unions Ingvartsen. Dennoch: Unter dem Strich konnte Meré mit seinem Auftritt durchaus zufrieden sein.
Czichos: „So gewinnen wir kein Spiel dieses Jahr!“ Kruse: „Köln wollte das Spiel nur kaputt machen"
Max Kruse: „Wenn man die Situation sieht und sieht wie wir auftreten, dann muss man sagen, dass wir spielen, was wir uns vorgenommen waren. Heute war es der Kampf und die Geduld. Köln hat sehr destruktiv gespielt und wollte das Spiel nur kaputt machen. Der Sieg ist verdient, wie er zustande gekommen ist, dann ist das irrelevant. Ich bin froh über meinen neunten Scorerpunkt." Und Rafael Czichos sagte: „So wie wir verteidigen, das ist einfach schlecht, so holst du nie einen Punkt in der Bundesliga. Auch nach vorne sind wir viel zu ungenau. Das Gegentor war ein Gestocher von mir und Marius, am Ende landet er beim Gegenspieler. Heute ist ein sehr bitterer Tag. Es bleibt uns nichts übrig, als weiter Gas zu geben. Wenn wir unsere Fehler nicht abstellen, gewinnen wir kein Spiel mehr dieses Jahr.“
Gisdol zur Pleite gegen Union: "Unser Abwehrverhalten ist in den entscheidenden Momenten nachlässig"
Markus Gisdol zur erneuten Pleite gegen Union: „Unser Abwehrverhalten ist in den entscheidenden Momenten nachlässig. Und das trägt auch nicht zum Selbstbewusstsein bei. Wir machen uns das Leben selber schwer. Wir verlieren aus dem Spielaufbau den Ball und bekommen wieder einen Elfmeter. Wenn wir nicht in der Lage sind, gegen Union Lücken zu finden, dann muss man auch mal einen Punkt akzeptieren. Jeder einzelne Zähler hilft uns. Natürlich fehlt uns Selbstvertrauen. Wir sind viel zu leise auf dem Platz, da muss man sich mehr wehren. Das hat mir nicht gefallen. Da muss ich meine Mannschaft mehr in die Verantwortung bringen. Wir haben große Hoffnung, dass Hector bald wieder zurückkehrt. Wenn Du Dir von Anfang an in der Saison im Klaren bist, es geht ums Überleben, dann dürfen uns solche Rückschläge nicht permant so zurückwerfen.“
Köln nun 18 Partien ohne Dreier Sieglos-Serie trotz Lautsprecher-Trick
Diesen Kölnern ist nicht mehr zu helfen! Trotz Lautsprecher-Trick und Karnevalstrikots verlieren sie 1:2 gegen Union Berlin. Die Corona-Krise des FC geht weiter. Seit Beginn der Pandemie sind es 18 Spiele ohne Sieg – Vereinsrekord aus der Saison 2005/06 eingestellt – weil der FC den sechsten Saisonelfer gegen sich kriegt. Union-Stürmer Max Kruse scheitert zwar mit dem ersten Elfer seiner Bundesliga-Karriere (16 waren drin) gegen Torwart Horn. Beim Nachschuss aber bleibt er aber cool, trifft zum Berlin-Sieg (72. Minute). Bitter für die Köln-Fans Jonas und Jan (beide 19) hinter der Südkurve. Von dort spielen sie über Lautsprecher Stadiongesänge ein. Jonas: „Wir sind aus Bad Neuenahr angereist und wollten das mal ausprobieren, weil die Jungs ohne Fans ja Probleme haben.“ Half nicht, genauso wenig wie die neuen Karnevalstrikots.
Kruse lässt Union Berlin jubeln und vergrößert die Kölner Krise!
Jubelnde Berliner, traurige Kölner: Am Sonntagabend hat der 1. FC Köln sein Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin mit 1:2 verloren. Nach der Führung durch Taiwo Awoniyi (27.) und dem Kölner Ausgleich durch Ellyes Skhiri (36.) war es Max Kruse, der einen Foulelfmeter im Nachschuss verwandelte (72.). Köln stellte mit dem 18. Spiel in Folge ohne Sieg den Vereinsrekord ein. Beide Teams starteten vorsichtig und hatten Probleme im Spielaufbau. Es waren dann erneut die Patzer in der FC-Defensive, die dem Gegner Tore ermöglichten. Während Union Berlin mit dem Sieg auf Platz fünf klettert, bleibt der 1. FC Köln auch im 18. Spiel in Folge sieglos. Die Einstellung des Vereinsrekords bedeutet Platz 17. In dieser Liga ist derzeit nur der FC Schalke 04 schlechter.
2:1! Union weiter auf Erfolgskurs Sieg auch in Köln mit Matchwinner Kruse
Mit einer kämpferischen und disziplinierten Leistung kochen die Eisernen den krisengebeutelten 1. FC Köln ab. Der Siegtreffer fiel allerdings reichlich kurios. Union hat sich auch in Köln keine Blöße gegeben und verdient drei Punkte eingefahren. Kruse zeigte dabei erneut, dass auf ihn Verlass ist. An einem ansonsten rabenschwarzen Tag für den Stürmer, bei dem wirklich gar nichts gelang, trat er zum Elfmeter an. Auch wenn er zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Karriere verschoss, nutzte er die Möglichkeit zum Nachschuss und belohnte die Berliner für eine engagierte und größtenteils auch erstaunlich routinierte Mannschaftsleistung. Der FC wartet dagegen auch nach dem 18. Spiel in Serie auf einen Sieg und ist nun Vorletzter.
Fehlerteufel überall Özcan: „Im Moment ist wenig los im Kopf"
Der 1. FC Köln hat auch das 18. Spiel in Serie nicht gewinnen können. Gegen Union Berlin gab es eine 1:2-Niederlage, die wieder einmal durch einen Foulelfmeter für die Gäste entschieden wurde. Offensiv brachten die Geißböcke zudem erneut nichts zu Stande – sehr zur Ernüchterung der Spieler und Trainer. Salih Özcan: „Im Moment ist wenig los im Kopf. Jeder ist gerade mit sich selber beschäftigt. Es ist ganz, ganz bitter. Ich komme in der Szene einfach zu spät, habe versucht den Ball wegzuspitzeln. Vorher haben wir unnötig den Ball verloren. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wir haben die Gegner nur durch unsere Fehler ins Spiel kommen lassen und müssen versuchen das zu vermeiden. Wir müssen mehr Zug zum Tor finden und dann das Tor treffen. Wir müssen die Serie im Kopf los werden und zu hundert Prozent bei den Aufgaben bleiben.“
Köln bleibt erneut nur der gesenkte Kopf und die leeren Hände
Man kennt die Bilder in Köln schon zur Genüge. Nachdem in der letzten Spielaktion beim Pfosten-Freistoß von Elvis Rexhbecaj auch etwas Pech dabei gewesen war, folgten sofort der Schlusspfiff und die Kölner Bestürzung. Die FC-Profis verließen erneut mit gesenkten Köpfen und leeren Händen das Spielfeld. Wieder einmal gab es nichts zu holen, wieder einmal hatten sie sich mehr oder weniger selbst geschlagen. War zuletzt zumindest die Leistung einigermaßen in Ordnung, stimmte an diesem Sonntagabend auch die nicht. Union Berlin überzeugte zwar ebenfalls nicht wirklich, spielte bieder, gewann aber durchaus verdient mit 2:1 Toren.
„Zu brav, keine Entschlossenheit“ Leblos-FC & Patzer-Profis bringen Gisdol auf Palme
AbstiegsKAMPF geht anders! Der 1. FC Köln enttäuschte beim 1:2 gegen Union Berlin auf ganzer Linie. Offensiv weiterhin planlos, defensiv mal wieder mit groben Aussetzern – und eine Sache machte Markus Gisdol besonders sauer: „Wir sind zu brav!“ Was der FC-Trainer meint: „Vor allem in diesen Corona-Spielen, wo es ruhig auf dem Platz ist, wo das Feuer fehlt, müssen wir uns gegenseitig mehr pushen.“ Davon war gegen die abgezockten Unioner nichts zu sehen – oder zu hören. Mit solchen Leblos-Auftritten wird es ganz schwer im Tabellenkeller. So richtig Feuer war beim FC nur einmal drin: Als sich Ismail Jakobs mit den Unionern um Max Kruse zoffte, weil Sheraldo Becker seine Auswechslung mit einem Gang übers gesamte Spielfeld künstlich in die Länge ziehen wollte.
Der Auftritt des 1. FC Köln gegen den 1. FC Union Berlin war destruktiv, uninspiriert und mutlos. Wer gegen einen vermeintlich auf Augenhöhe befindlichen Gegner so in ein Bundesliga-Spiel geht, hat keinen Punkt verdient – und schon gar keinen Sieg. Der Abstiegskampf mag ein langer, harter Weg sein, in dem jedes Mittel recht ist. Doch wer von vorne herein nicht einmal versucht ein Spiel zu gewinnen, muss sich über Leistungen wie am Sonntag nicht wundern. Es ist nicht so, als hätte Markus Gisdol vor dem Spiel gegen Union keine Argumente auf seiner Seite gehabt. Ob man die drei Unentschieden aus vier Spielen einen „Aufwärtstrend“ nennen musste, sei mal dahin gestellt. Doch Gisdol konnte mit Recht behaupten, dass er seine Mannschaft zumindest defensiv stabilisiert hatte.
Kommentar: Trainerdiskussion beim 1. FC Köln Gisdol und der permanente Ausnahmezustand
Der 1. FC Köln und seine elend lange Sieglos-Serie. Wer ist verantwortlich für die immer prekärer werdende Situation? Hat das Trainerteam die Dinge wirklich noch im Griff? Nicht nur für die Spieler scheint der vor der Saison ausgerufene Überlebenskampf das perfekte Alibi zu sein – auch Trainer Gisdol verschanzt sich hinter dieser Minimalvorgabe. „Es geht nur ums Überleben.“ Der permanente Ausnahmezustand ist das Saison-Motto des 1. FC Köln. Man darf sich nicht beirren lassen, meint Markus Gisdol. Alle Entscheidungen sind alternativlos. Man weiß, wo man hin will – selbst, wenn man, wie am Sonntag nach der Pleite gegen Union Berlin geschehen, auf einen Abstiegsplatz abrutscht. Mit dem Ausrufen dieses Ausnahmezustands haben sich der FC-Coach und Sportchef Heldt ein nahezu unangreifbares Alibi geschaffen. Jede Niederlage ist den Umständen zuzuschreiben, jeder Punkt ein Erfolg im zähen Ringen für das Endziel...
Der 1. FC Köln hat mit dem 18. Spiel nacheinander ohne Sieg seinen eigenen Negativrekord eingestellt. Beim 1:2 gegen Union Berlin waren die Mängel eklatant. Die Liste der Mängel beim 1. FC Köln ist so lang, dass selbst Trainer Markus Gisdol keinen Zweckoptimismus mehr verbreiten wollte. "Wir müssen uns keine Illusion machen", sagte Gisdol nach dem 1:2 gegen Union Berlin, das die Schwächen der Kölner schonungslos aufgezeigt hatte: "Es wird ein Kampf um den Klassenerhalt bleiben, und es wird mehr Misserfolge als Erfolge geben." Und nun geht es am Samstag (15:30 Uhr) zu Borussia Dortmund und Top-Torjäger Erling Haaland. In der aktuellen Form spricht nichts dafür, dass der auf Tabellenplatz 17 abgestürzte FC ausgerechnet beim BVB die Trendwende schafft.
„Dürfen uns nicht in die Tasche lügen“ FC-Boss Heldt kündigt Konsequenzen an
1:2 gegen Union Berlin, das war der nächste Nackenschlag für den 1. FC Köln im Abstiegskampf! Bei der Mannschaft von Markus Gisdol sind weder in der planlosen Offensive noch in der zuverlässig patzenden Defensive Fortschritte zu erkennen. Die Leistung gegen Union hat die zarten Hoffnungen auf Besserung – nach zuvor nur einer Pleite in vier Partien – zerstört. Wie reagiert Horst Heldt auf die fünfte Saison-Niederlage im achten Spiel und den Absturz auf Platz 17? Er nimmt vor allem die Mannschaft in die Pflicht und kündigt personelle Konsequenzen an! "Wir müssen wir jetzt noch intensiver filtern, wer in der schwierigen Situation in der Lage ist, mit dem Druck umzugehen und konstante Leistungen zu bringen, um keine groben Fehler zu produzieren. Wir sind nach wie vor vom Trainer überzeugt und werden daran festhalten.“
Nachspiel: 1:2-Niederlage gegen Union Berlin Ein Hauch von Götterdämmerung beim 1. FC Köln
Der 1. FC Köln verliert auch gegen den 1. FC Union Berlin und ist nach der 1:2-Heimniederlage seit 18 Bundesliga-Partien ohne Sieg. Insbesondere im Spiel mit dem Ball offenbaren die „Geißböcke“ abermals große Probleme. Das unwirtliche Wetter passte zu der fast schon melancholisch anmutenden Leere des Müngersdorfer Stadions. Es passte auch zu den Mienen der Akteure des 1. FC Köln, die – wie schon so oft in dieser Saison – mit leeren Blicken da standen und zu verstehen suchten, was kaum zu verstehen war. Sie hatten verloren, wieder einmal. Vorzeichen eines neuerlichen Abstiegs inmitten einer Krise, die den Verein dann an den Rand des finanziellen Ruins führen würde. Ein Hauch von Götterdämmerung legt sich über das Geißbockheim. Passend zum tristen Wetter im November.
Kommentar zu Union Berlin Ein Sieg in Köln als kleine Euphoriebremse
Der glückliche Sieg beim 1. FC Köln zeigt, dass der 1. FC Union Berlin noch viel Arbeit vor sich hat. Die Gastgeber zogen Unions Offensive über weite Strecken den Zahn. Vor den schweren Aufgaben der nächsten Wochen muss sich Urs Fischer eine Lösung überlegen. Die Köpenicker zeigten ihre schlechteste Leistung seit der Auftaktniederlage in Augsburg, trafen aber auch auf einen der schwächsten Gegner in der aktuellen Saison. Der 1. FC Köln hat der gesamten Liga vorgemacht, dass man Unions Offensive mit Manndeckung gegen Kruse – eigentlich ein Konzept aus der Mottenkiste des Fußballs – nahezu lahmlegen kann. In Max Kruses Treffer in der 70. Minute fand die Begegnung dann das Siegtor, das es verdiente: Der Elfmeter war schwach getreten und schon gehalten, dann drückte Kruse den Ball dann aber doch über die Linie. Sinnbildlich.
Oje, FC! Nach Viererpack Erling Haaland hat seine nächsten Opfer im Visier
Nach seiner Gala in Berlin mit vier Treffern in der zweiten Halbzeit ist der Torhunger bei Erling Haaland (20) noch lange nicht gestillt. Dortmunds Stürmer-Star hat seine nächsten Opfer schon im Visier, am Dienstag in der Champions League soll der FC Brügge die Wucht der BVB-Tormaschine zu spüren bekommen. „Wir machen einfach so weiter“, lautete die Erfolgsformel des norwegischen Ausnahmetalentes. Worte, die für den belgischen Meister wie eine Drohung klingen sollen, denn Haaland traf bereits im Hinspiel doppelt. Auch beim 1. FC Köln beginnt schon das Zittern. „Er bringt alles mit, um ein ganz Großer zu werden“, adelte Zorc den 20-Jährigen, der für das 200. BVB-Tor in der Champions League sorgen könnte.
Rückendeckung für Sieglos-Gisdol Köln-Boss Heldt droht Profis mit Konsequenzen
„Wir müssen machen – nicht reden,“ so die Botschaft von Horst Heldt. Sein Trainer Markus Gisdol genießt weiter volles Vertrauen. Dafür geht es jetzt der Mannschaft an den Kragen! Klartext Heldt: „Wir müssen uns die Leute suchen, die bereit sind, es konsequenter zu machen. Das wird jetzt die Aufgabe für diese Woche sein, die Maßnahmen dann auch im Training umzusetzen.Wir müssen noch intensiver dran arbeiten, zu filtern, wer in der Lage ist, in der schwierigen Situation mit dem Druck umzugehen und konstante Leistung zu bringen und keine individuellen groben Fehler zu verursachen." Kölns Sportboss droht also seinen Profis, Trainer Gisdol dagegen genießt weiter vollstes Vertrauen. „Das bleibt dabei“, sagt Heldt. „Solange wir davon überzeugt sind, werden wir an ihm festhalten und wir sind überzeugt."
Der nächste Niederschlag nach bewährtem Muster hat Spuren hinterlassen. Horst Heldt hatte nach der ernüchternden und frustrierenden 1:2-Heimpleite am Sonntagabend gegen den 1. FC Union Berlin schlecht geschlafen. „Die Eindrücke lassen sich nicht wegschieben, die nimmt man mit. Es ärgert mich, dass wir zum wiederholten Male unnötig verlieren“, sagte der Sportchef des 1. FC Köln am Tag nach dem achten sieglosen Spiel in dieser Saison und dem 18. hintereinander. Der eingestellte clubinterne Negativrekord warf reflexartig die Frage nach der Zukunft der Verantwortlichen auf: „Es bleibt bei der Rückendeckung für Markus Gisdol“, schenkte Heldt dem glücklosen Trainer sein Vertrauen. Wie lange der Sportchef dies noch kann, hängt von seiner Überzeugung ab. Die Gegner des FC bis Weihachten heißen Dortmund, Wolfsburg, Mainz, Leverkusen und Leipzig. Nicht die besten Aussichten auf Besserung.
In einem einzigen Spiel stellt der 1. FC Köln drei Negativ-Rekorde seiner langen Historie in der Fußball-Bundesliga ein und stürzt auf einen Abstiegsplatz. Trainer Gisdol begeht in seinem Ärger über den Absturz einen Stilbruch gegenüber der Mannschaft. Nach dem fatalen Dreifach-Rekord stellte er die Charakter-Frage. "Wir sind viel zu leise und zu brav. Das gefällt mir nicht", sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln nach dem 1:2 gegen Union Berlin und den Absturz auf einen Abstiegsplatz: "Andere Mannschaften feuern sich an, wehren sich mehr. Da muss ich meine Mannschaft in die Verantwortung nehmen." Für Gisdol war es ein klarer Stilbruch, schließlich hat sich der Coach bisher stets vor seine Mannschaft gestellt und die Misserfolge vorrangig mit fehlendem Selbstvertrauen und mangelnder Eingespieltheit begründet.
Der 1. FC Köln findet aktuell keinen Ausweg aus seinem selbst geschaffenen Teufelskreis. Auch wenn Markus Gisdol mit Jorge Meré für Sebastiaan Bornauw eine Überraschung parat hatte, findet die Mannschaft keinen Weg, sich aus dem Hamsterrad der Sieglos-Serie zu befreien. Weiter über die inzwischen 18 Spiele andauernde Siegslos-Serie zu sprechen, macht angesichts der aktuellen Form der Geißböcke nur noch wenig Sinn. Sollte sich auf dem Platz in kürzester Zeit nichts ändern, droht diese Serie bis Weihnachten sich fortzusetzen. Es macht den Anschein, und das sprechen auch die Spieler inzwischen an, als wäre der FC in einem Hamsterrad gefangen: Ohne Selbstvertrauen keine Siege – aber ohne Siege kein Selbstvertrauen. Im Moment scheint Gisdol mit seiner Mannschaft keinen Ausweg aus diesem Teufelskreis zu finden.