Kölns System-Gewinner Neue Gisdol-Formation macht FC-Profis besser
Neues System, neues Glück! Markus Gisdol machte seine Not zur Tugend. Mit dem Rücken zur Wand und ohne fitten Stürmer fand der FC-Coach eine Formation, mit der seine Kölner gegen die Top-Teams Dortmund und Wolfsburg vier Punkte holten. Ein dauerhaftes Erfolgsrezept? Das neue System macht jedenfalls viele Profis besser! Bislang galt ein 4-2-3-1 mit Stoßstürmer als Gisdols Lieblingsformation, mit diesem führte er Köln vergangene Saison aus dem Tabellenkeller. Gegen den BVB (2:1) und die Wölfe (2:2) trumpfte der FC nun allerdings mit Dreier-/Fünferkette und falscher Neun auf. Auffällig: Köln kommunizierte viel besser als zuvor, trat im Zentrum kompakter auf, wirkte ausbalancierter – demonstrierte mannschaftliche Geschlossenheit.
Kein Geld für Transfers Köln-Kader im Abstiegskampf steht
Zwischen der Schließung des Sommer-Transferfensters und der Öffnung des Winter-Transferfensters liegen in dieser Saison nur 88 Tage. Beim 1. FC Köln gilt dabei allerdings als unwahrscheinlich, dass es im Januar größere Aktivitäten geben kann. In Köln rechnen alle damit, dass der Kampf um den Klassenerhalt bis zum Saisonende andauern wird. Der Kader dafür scheint weitgehend festzustehen. Wie Sport Bild berichtet, gibt es keine verfügbaren Mittel für eine Nachrüstung im Winter. Demnach sei allenfalls eine Leihe denkbar, wenn im Gegenzug Spieler den Klub verlassen und so für freie Mittel im Budget sorgen. Damit rechne aber beim 1. FC Köln selbst kaum jemand. Die Geißböcke dürften im Sinne von Verstärkungen vor allem auf die Rückkehr von Florian Kainz und Jonas Hector hoffen.
Ex-FC-Trainer Hanspeter Latour wechselt in die Natur
Der ehemalige Trainer des 1. FC Köln, Hanspeter Latour, hat der Fußballwelt den Rücken gekehrt und das Fach gewechselt. Der 73-Jährige ist jetzt Naturforscher. „Ich forsche zum Thema Artenvielfalt. Ich mache alles ohne wissenschaftlichen Hintergrund, aber ich habe viele Kontakte zu Experten wie der Leiterin des Forums Biodiversität“, sagte der Eidgenosse, Spitzname „Der Bergdoktor“. Vor wenigen Monaten erschien sein Buch „Natur mit Latour“. Leider habe er durch die Corona-Pandemie keine Lesungen oder Vorträge halten können, „aber man kann etwas online machen“, so Latour. Nächstes Jahr werde er 74, betonte er, „ich habe diese Leidenschaft für die Natur. Mir ist nie langweilig, Gott sei Dank, ich bin bei guter Gesundheit“, erläuterte Latour. Unter Biodiversität verstehe man die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten, ebenso die biologische Vielfalt der Lebensräume oder Ökosysteme.
Der slowakische Nationalspieler Ondrej Duda blüht beim beim 1. FC Köln auf. In seiner Rolle als Verbindungsmann zwischen Mittelfeld und Angriff zeigt er seine Qualitäten. Das Beste entsteht nicht selten aus der Not heraus. Markus Gisdol beklagte vor dem Bundesligaspiel am 28. November beim BVB den Ausfall von Andersson. Auch Modeste war keine Alternative. Der Trainer des 1. FC Köln musste also improvisieren. Als er einen Blick auf die Länderspiele der Slowakei warf, war die rettende Idee für die Geißböcke geboren. Immer wenn er für sein Heimatland antritt, nimmt Ondrej Duda nämlich die Rolle der „falschen 9“ ein. Und auch mit Erfolg: Die Slowakei hat sich jüngst für die Fußball-EM 2021 qualifiziert – mit Duda in der Sturmspitze. Es dürfte für Goisdol wenig Anlass geben, die Strategie vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Samstag in Mainz zu ändern.
Comeback nach 73 Tagen Stars feiern Kapitän Hector
Auf diese Rückkehr haben ALLE beim FC gewartet! Jonas Hector trainiert wieder mit dem Team. 73 Tage nach dem Kopf-Crash in Bielefeld (0:1), bei dem er sich eine Nackenverletzung und ein Schleudertrauma zugezogen hatte. Die Köln-Stars feierten das Comeback ihres Kapitäns! Applaus vorm Training im Mannschaftskreis. Zwischen den Übungen nahmen ihn die Kollegen immer wieder in den Arm. Nach der Einheit schleppte ihn Salih Özcan per Huckepack über den Platz. Bei den Spielformen trug Hector anfangs ein grünes Hemdchen. Bedeutet eine Art „Welpen-Schutz“, er durfte nicht zu hart attackiert werden. Aber der Abwehrmann wurde von Minute zu Minute sicherer, absolvierte eine ordentliche Einheit. Fit ist er durch seine Einzelschichten ohnehin!
Harter Lockdown in Sachsen Steht nun auch das FC-Spiel in Leipzig auf der Kippe?
Sachsen verhängt den Lockdown! Der Freistaat macht ab Montag Schulen, Kitas und Geschäfte dicht. Ministerpräsident Michael Kretschmer (45) kündigte zudem an, die Sportstätten zu schließen – mit Auswirkungen auf die Bundesliga? Der 1. FC Köln tritt am 19. Dezember bei RB Leipzig an, steht das Spiel damit auf der Kippe? „Nein“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle: „Wir gehen davon aus, dass das Spiel stattfindet.“ Auch ein drohendes Beherbergungsverbot für Geschäftsreisende in Sachsen sei kein Hindernis, der Klub müsse dann laut Wehrle lediglich „seine Reiseplanungen anpassen“. Der Brause-Klub hat demnach die Zusage der Politik erhalten, dass er weiterhin seine Spiele wie gehabt austragen kann.
Keine Mittel für Wintertransfers Wann verlängert Özcan?
Die Mittel, um im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt nachlegen zu können, sind für den 1. FC Köln begrenzt. Somit dürfte den Geißböcken nicht nur aus sportlicher Sicht daran gelegen sein, den Aufwärtstrend der letzten Spiele vor Weihnachten zu bestätigen. Auch in Sachen Vertragsverlängerungen hat der FC mit seiner Planungsunsicherheit zu kämpfen. Das Kölner Eigengewächs, dessen Vertrag im Sommer 2021 ausläuft, gehörte in den vergangenen Spielen zu den stärksten Kölnern. Beide Parteien können sich dabei eine Zusammenarbeit über die Saison hinaus nach GBK-Informationen vorstellen, aktuell befinden sich Spieler und Verein aber noch nicht in Verhandlungen. Aufgrund der angespannten Finanzlage werden die Kölner sowohl in Sachen Transfers als auch bei Vertragsverlängerung Geduld beweisen müssen.
Hector besteht nächsten Härtetest Konkurrenzkampf steigt
Der Kapitän ist wieder an Bord – und hinterlässt einen starken Eindruck! Dienstag kehrte Jonas Hector nach zehn Wochen Pause ins Mannschaftstraining des 1. FC Köln zurück, verkraftete seine erste Teameinheit nach überstandenem Schleudertrauma offenbar gut. Denn Mittwochvormittag bestand der Ex-Nationalspieler den nächsten Härtetest. Coach Markus Gisdol ließ zum Abschluss des zweiten Trainings vor dem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr) knapp 40 Minuten Elf gegen Elf über den gesamten Platz spielen – Hector war über die volle Distanz dabei, schonte sich nicht, ging auch mit dem Kopf zum Ball. Vor dem Keller-Kracher in Mainz ist der Konkurrenzkampf beim FC so groß wie noch nie in dieser Saison.
Köln-Keeper mit Bestwert So hat Horn den Fan-Hass besiegt!
Beleidigt und bedroht von den eigenen Fans. Aber Timo Horn (27) hat es allen wieder gezeigt. Kölns Keeper überzeugte in den letzten Spielen und ist damit endlich wieder sicherer Rückhalt seiner Truppe im Abstiegskampf. Horn kann derzeit sogar mit einem Bestwert aufwarten, verhinderte sechs Großchancen (Quelle: deltatre). Mehr als jeder andere Liga-Torwart! Er klickt die Pöbeleien weg. Nach dem 1:6 in Bremen letzten Juni hatte er seine Sozialen Netzwerke im Internet aufgrund von übelsten Beschimpfungen – bis hin zur Morddrohung – zwischenzeitlich abgemeldet. Jetzt ist er nur noch bei Instagram, zeigt kaum private Bilder und lässt keine Kommentare mehr zu. Und er rettet mit Mega-Reflexen wichtige Punkte. Zuletzt beim 2:1 in Dortmund gegen Mats Hummels sowie beim Wolfsburg-2:2 gegen Wout Weghorst.
Nach Aehlig verlässt auch Chefscout Kronhardt den FC
Der 1. FC Köln stellt die Weichen für die Zukunft. Nachdem im Trainerteam mit den jüngsten Vertragsverlängerungen von Co-Trainer André Pawlak (49, Vertrag bis 2023) und Torwart-Trainer Andreas Menger (Vertrag bis 2022) auf Kontinuität gesetzt wird, bahnt sich bei den Transferplanern der nächste Wechsel an. Denn nach exklusiven Informationen des Express ist das Aus von Chefscout Willi Kronhardt besiegelt. Der Ex-Fortuna-Profi, der 2019 von Ex-Boss Armin Veh geholt wurde, soll den FC im Sommer ein Jahr vor seinem Vertragsende verlassen. Die FC-Offiziellen um Horst Heldt und Alexander Wehrle wollten sich gegenüber Express dazu nicht äußern. Zuvor hatte bereits Frank Aehlig seinen Abschied vom Geißbockheim verkündet.
Drexler lobt FC-Youngsters „Mit 30 kommen andere Aufgaben auf einen zu“
Mit seinen 30 Jahren gehört Dominick Drexler beim 1. FC Köln bereits zu den ältesten Spielern im Kader. Aktuell muss der Mittelfeldakteur dabei den Youngsters den Vortritt lassen. Auch wenn er selbst gerne mehr spielen würde, sieht er seine Aufgaben als fünftältester Profi inzwischen auch in anderen Bereichen. Er gehört beim 1. FC Köln vielleicht zu den unterschätztesten Spielern. Doch in bislang 73 Spielen für die Geißböcke kommt Dominick Drexler auf starke 17 Tore und 25 Vorlagen. Rechnet man seine Scorerpunkte zusammen, ist der Offensivspieler in jedem zweiten Spiel an einem Treffer der Geißböcke beteiligt. In seiner ersten Bundesliga-Saison im vergangenen Jahr traf Drexler drei Mal und bereitete vier weitere Treffer vor.
Kellerduell in Mainz Wer fährt die Big Points ein?
Ganz unten in der Tabelle könnte es am Samstagnachmittag zu einigen Verschiebungen im Klassement kommen. Im Tabellenkeller stehen sich die Plätze 15 und 17 direkt gegenüber: Mainz hat im wohl wenig stimmungsreichen Karnevals-Duell Köln zu Gast - und durch die Position als Heimmannschaft statistisch gesehen die besseren Aussichten: Nur eines von 18 Liga-Spielen zwischen den beiden Teams endete mit einem Auswärtssieg. Der Mainzer Stöger hofft nach seinem Treffer in Bielefeld auf den ersten Startelfeinsatz, folgerichtig wäre, die einmal mehr enttäuschenden Boetius und Quaison auf die Bank zu setzen. Brosinski dürfte zurückkehren. Bei Köln dürfte sich die 3er-/5er-Kette nach den Auftritten zuletzt ebenso etabliert haben wie die falsche Neun. Möglicherweise kommt Meré zurück in die Innenverteidigung. Modeste und Andersson bleiben auf der Bank.
Duda plötzlich Angreifer "Mag diese Rolle etwas mehr"
Beim Effzeh ließ Cheftrainer Markus Gisdol seinen Mittelfeldregisseur Ondrej Duda zuletzt als falsche Neun auflaufen - mit Erfolg. Gegen Borussia Dortmund (2:1) und den VfL Wolfsburg (2:2) überzeugte der Slowake in ungewohnter Rolle beim 1. FC Köln. "Ich mag diese Rolle etwas mehr, weil man nicht so viel verteidigen muss wie auf der Zehn", sagte Ondrej Duda, der im Sommer von Hertha BSC kam, über seine neue Position im Angriff. "Sicher bedeutet es auch mehr Laufarbeit", so der 26-Jährige, "aber ich kann mich dort mehr auf die Offensive konzentrieren. Ich denke auch, dass ich dem Team mehr helfen kann, wenn ich weiter vorne spiele." Und nun soll es für Duda und den Effzeh auch weitergehen. "Es wird ein wichtiges Spiel, ein Sechs-Punkte-Spiel", sagte Duda vor dem Spiel in Mainz.
Heldt bestätigt Nach Aehlig geht auch Chefscout Kronhardt
Der 1. FC Köln befindet sich nicht nur im Abstiegskampf, sondern auch im Umbruch. Nun fällt der nächste personelle Baustein: Chefscout Willi Kronhardt verlässt den 1. FC Köln spätestens zum Saisonende. Damit geht nach Kaderplaner Frank Aehlig der zweite Vertraute von Ex-Sportchef Armin Veh. „Das kann ich bestätigen“, sagte Heldt am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel des 1. FC Köln beim 1. FSV Mainz 05. „Ich habe Willi Kronhardt mitgeteilt, dass wir seinen auslaufenden Vertrag zum 30. Juni 2021 nicht verlängern werden.“ Heldt erklärte, man spreche nun auch über eine vorzeitige Beendigung der Tätigkeit zu einem früheren Zeitpunkt, also analog zu Aehlig. „Wir wollen uns neu ausrichten“, begründete Heldt die Trennung, ging auf die Details aber nicht ein.
FC-Coach Gisdol auf PK vor Spiel in Mainz „Es ist ein Spiel wie jedes andere auch“
Am Samstag (15.30 Uhr) ist die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol beim FSV Mainz 05 zu Gast – ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. Die 05er stehen mit fünf Punkten auf Platz 17, zwei Punkte und Plätze hinter dem FC. Aber Gisdol will das Spiel nicht überbewerten: „Wir sollten das Spiel in Mainz nicht anders angehen als die anderen. Es ist ein Spiel wie jedes andere. Mainz ist ein sehr gefährlicher Gegner. Sie haben mit Mateta einen Top-Torjäger.“ Es soll aber mit den nächsten wichtigen Zählern klappen. In die gleiche Kerbe schlägt FC-Sportchef Horst Heldt: „Es wäre paradox, wenn ich was anders sagen würde, als der Trainer. Sie haben Qualität und bewiesen, dass sie Spiele gewinnen können. Es wird also ein schweres Auswärtsspiel für uns.“
Kampfansage vom Mainz-Boss Schröder Köln ist zu schlagen!
Ein „unheimlich wichtiges Spiel“ nennt 05-Sportvorstand Rouven Schröder (45) das Kellerduell am Samstag gegen den 1. FC Köln. Der Vorletzte Mainz (2 Punkte zurück) will mit einem Sieg am FC (15.) vorbeiziehen. Und dadurch auch gleich „Schwung holen“ für die Endspurt-Spiele vor Weihnachten wie's Schröder fordert. Und vieles spricht vor Anpfiff für Mainz! Trainer Lichte warnt zwar: „Bilanzen und Statistiken sind nicht so mein Ding.“ Die Zahlen sind aber eindeutig: Mainz ist vier Spiele gegen Köln ungeschlagen. Der FC gewann nur zwei der letzten zwölf Partien gegen die 05er. In 18 Bundesliga-Duellen beider Teams gab's nur eine einzige Heimniederlage. Die Kampf-Ansage vom Mainz-Boss: „Köln ist zu schlagen! Wir wollen den ersten Dreier in unserer Arena. Den Anspruch und das Selbstvertrauen dazu haben wir."
Während Jonas Hector nach seinem in Bielefeld erlittenen Schleudertrauma unmittelbar vor der Rückkehr steht, wird sich der FC spätestens zum Saisonende von Chefscout Willi Kronhardt trennen. Ex-Nationalspieler Hector könnte dem FC am Samstag im Kellerduell beim 1. FSV Mainz 05 wieder zur Verfügung stehen. Ob der Defensiv-Allrounder an diesem Wochenende sein Comeback feiern wird, darf der 30-Jährige allerdings selbst bestimmen. "Das entscheidet Jonas", erklärte Trainer Gisdol am Donnerstag, "ich werde fragen, wie er sich fühlt. Und wenn Jonas bereit ist, ist unser Kapitän dabei." Spielt Hector in Mainz, dann dürfte er wieder in einer zentralen Rolle gefragt sein. Dahingehend gab Gisdol eine klare Einschätzung: "Jonas ist für uns einer unserer Mittelfeldspieler." Auf der Sechser- oder der Achter-Position.
Kölns NLZ-Leiter Heidrich „Wirtz ist die Bestätigung für sehr gute Ausbildungsarbeit“
Matthias Heidrich, der 164 Mal in der 1. und 2. Bundesliga zum Einsatz kam, ist seit 2018 Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des 1.FC Köln. Im Interview mit Transfermarkt spricht der 42-Jährige über die erfolgreiche Jugendarbeit der Domstädter, FC-Eigengewächs Florian Wirtz und über Newcomer Sava-Arangel Cestic, der von Schalke kam. TM: Mit Florian Wirtz hat der FC ein absolutes Ausnahmetalent an Bayer Leverkusen verloren. Wie bitter war sein Abgang im Januar 2020? Heidrich: "Die Entscheidung, den Verein zu wechseln, hat der Spieler getroffen. Wir hätten Florian natürlich gerne weiter ausgebildet. Er ist mit sieben Jahren zum FC gekommen, hat bis zur U17 alle Nachwuchsteams über neun Jahre lang durchlaufen. Sein Weggang ist sicher ein Verlust, aber auch eine Bestätigung für die sehr gute Ausbildungsarbeit beim FC."
Als Kronhardt-Nachfolger Heldt baggert Kumpel Harald Cerny an
Der 1. FC Köln befindet sich weiter im Umbruch! Der Klub braucht im Sommer nach dem Abgang von Frank Aehlig zu Red Bull nicht nur einen neuen Kaderplaner, sondern auch einen neuen Chefscout. Die Zusammenarbeit wird mit Willi Kronhardt beendet. „Wir wollen uns neu ausrichten. Ich habe Willi Kronhardt mitgeteilt, dass wir seinen auslaufenden Vertrag zum 30. Juni 2021 nicht verlängern werden“, bestätigte Horst Heldt. Zumindest bei der Personalie Chefscout kristallisiert sich zumindest ein Favorit heraus. Nach EXPRESS-Informationen baggert Heldt an einem seiner besten Freunde: Ex-Bundesliga-Profi Harald Cerny (47). Horst Heldt und Harald Cerny kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei 1860 München, sind seitdem beste Freunde.
Özcan über FC-Talente, Abstiegskampf und die Mainz-Partie
Seine Zeit beim 1. FC Köln war schon fast beendet. Unter Ex-Trainer Markus Anfang kam Salih Özcan in der Aufstiegssaison fast gar nicht zum Zug, in der vergangenen Saison ließ er sich an Holstein Kiel verleihen – mit Erfolg. Der U21-Nationalspieler kam stärker zurück und ist nun auch in der FC-Startelf ein wichtiger Bestandteil. Gegen Wolfsburg musste er zwar verletzt ausgewechselt werden, für die wichtige Partie am Samstag bei Mainz 05 (15.30 Uhr, Sky) steht er aber wohl wieder zur Verfügung. Auf der FC-Homepage sagte er, dass bei den MRT-Bildern keine strukturelle Verletzung zu sehen war: „Von daher gibt es keinen Grund zur Sorge, dass etwas kaputt ist, aber ich spüre es noch. Ich konnte gestern und heute auch schon wieder trainieren.“
Drei Jahre nach der Vorstellung von Armin Veh als Sportchef des 1. FC Köln räumt dessen Nachfolger auf. Horst Heldt besetzt die komplette Entscheider-Ebene der Kaderplanung zur Saison 2021/22 neu. Ein notwendiger Schritt, denn bislang sind die Posten mit Veh-Vertrauten besetzt, die nur eine geringe Bindung zum FC entwickeln konnten. Die Frage lautet: Werden ihre Nachfolger eine höhere Bindung zum Klub aufweisen oder sich vor allem durch ihre Vergangenheit mit Heldt auszeichnen – und damit dem gleichen Status wie ihre Vorgänger folgen? Vor drei Jahren präsentierte sich Armin Veh der Kölner Öffentlichkeit als neuer starker Mann beim 1. FC Köln. Drei Jahre später weiß man, dass diese Personal-Entscheidung in den folgenden Jahren ein Millionenloch in die Klub-Kasse reißen sollte. Teure Fehlentscheidungen und noch teurere Versäumnisse kosteten den FC eine zweistellige Millionensumme.
FC-Kader im Umbruch Nur der Vertrag mit Salih Özcan soll verlängert werden
Der 1. FC Köln im Umbruch. 16 Spieler verließen den Klub vor der aktuellen Saison – und auch im kommenden Sommer werden wieder einige Profis von der Gehaltsliste gestrichen! Von den auslaufenden Verträgen soll Stand jetzt nur einer verlängert werden. Markus Gisdol wirkte durchaus stolz, als er auf die jüngste FC-Startelf seit 1967 angesprochen wurde. Dass diese im Schnitt gerade mal 23,26 Jahre alte Formation gegen den VfL Wolfsburg auch noch erfolgreich spielte, bestätigte die FC-Verantwortlichen in ihrem Vorhaben. „Das ist, was wir wollen: Unsere Jungs fördern“, betonte Gisdol. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Heldt den auslaufenden Vertrag von Salih Özan gerne langfristig verlängern würde. Und angesichts von Özcans Entwicklung sollte sich der Klub trotz aller finanziellen Schwierigkeiten wohl besser beeilen.
Özcan: "Versuche, den jungen Spielern Tipps zu geben"
Salih Özcan hat sein Leihjahr bei Holstein Kiel für sich nutzen können und geht nun beim 1. FC Köln voran. Der Mittelfeldspieler will auch den jungen Spielern helfen. Özcan weiß, wie sich Abstiegskampf mit dem 1. FC Köln anfühlt. In der Saison 2017/18, als die Rheinländer nach nur einem Hinrundensieg sang- und klanglos abstiegen, war er Stammspieler. Nach einem Leihjahr bei Holstein Kiel kehrte Özcan nun selbstbewusst zurück und stand schon neunmal auf dem Feld. "Ich fühle mich einfach wohl und komme mit allen klar. Jeder kennt mich und weiß, wie ich ticke", sagte er. Der 22-Jährige will schon als Führungsspieler vorangehen: "Ich versuche auch, den jungen Spielern Tipps zu geben. Für sie ist nicht leicht, direkt in der ersten Zeit bei den Profis einen Abstiegskampf mitzumachen."
FC-Trainer Gisdol verrät Schlüssel für den Kölner Aufschwung
Der 1. FC Köln hat den vorläufigen „Turnaround“ geschafft. Dank der überraschenden vier Punkte gegen die beiden CL-Aspiranten BVB und Wolfsburg hat die Elf von Markus Gisdol nicht nur dringend benötigtes Selbstvertrauen getankt, sondern steht nun auch auf dem psychologisch wichtigen Platz über dem Strich. Mit einem Erfolg beim direkten Konkurrenten Mainz 05 könnte der FC seinen Vorsprung auf Platz 17 gar auf fünf Zähler vergrößern. Neben der Umstellung auf die Dreierkette hat Gisdol vor allem eine spezielle Sache ausgemacht, die mitentscheidend für den Aufschwung ist. „Ein Schlüssel ist sicher, und da habe ich das Gefühl, dass es Klick gemacht hat: die Kommunikation auf dem Platz – sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen in jeder Situation. Vor allem verbal haben wir einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht“, sagt der FC-Trainer. Der FC ist endlich wieder laut!
Nicht die Loyalität zu Heldt zählt, sondern die Loyalität zum FC
Dass Horst Heldt auf der Suche nach einem neuen Kaderplaner und einem neuen Chefscout Gespräche mit externen Kandidaten führt, ist sein gutes Recht und seine Pflicht als Geschäftsführer. Doch der Sportchef des 1. FC Köln ist gut beraten sich zu fragen, wem die Nachfolger von Frank Aehlig und Willi Kronhardt gegenüber loyal sein sollten: ihm oder dem FC? Die Antwort müsste klar sein, doch Heldts Gespräche mit alten Freunden, denen jeder Bezug zum FC fehlt, deuten in eine andere Richtung. Heldt sagt, ihm sei Loyalität wichtig. Man möchte ihm zurufen: Die Loyalität der Mitarbeiter sollte nicht nur dem Chef, sondern vor allen Dingen dem FC gelten. Letztlich zählt zwar der Erfolg, und sollte Heldt Erfolg haben, hat er alles richtig gemacht – für welche Personen er sich auch immer entscheiden mag. Doch die Sehnsucht nach einem erfolgreichen FC mit einer echten FC-DNA ist groß. Heldt hat die Chance diesen Weg jetzt einzuschlagen.