Kölns Ärger mit Schiri Zwayer spielte keine Rolle mehr
Drei Spiele, sieben Punkte: Diese Bilanz kann sich sehen lassen. Der 1. FC Köln steht nach dem verpatzten Saisonstart mit zehn Punkten nach elf Spieltagen zwar noch nicht im sicheren Mittelfeld, aber in Reichweite zu deutlich beruhigenderen Tabellenregionen. Am Samstag machten die Geißböcke fast alles richtig und wurden für ihren Einsatz wie schon in den zwei Spielen zuvor belohnt. Erkenntnis des Spiels: Der 1. FC Köln hat ein Big-Point-Spiel, ein Sechs-Punkte-Spiel, kurzum ein verdammt wichtiges Spiel gewonnen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vor allem nicht weniger. Die Geißböcke liegen nun fünf Punkte vor den 05ern. Im Falle einer Niederlage wäre der FSV mit einem Zähler am FC vorbeigezogen. Diese Dimension hatte der Kölner Sieg am Samstag. So lässt es sich mit deutlich leichterem Herzen ins Derby gegen Leverkusen gehen.
"King Elvis" nach seinem Siegtor für 1. FC Köln "Scheißegal. Hauptsache, wir haben drei Punkte!"
Der 1. FC Köln setzt seinen Aufwärtstrend fort und distanziert die Rivalen im Bundesliga-Keller erstmal. Torschütze Elvis Rexhbecaj freute sich über sein Tor und lacht über seinen Namen "King Elvis". Witze über seinen Namen kennt Elvis Rexhbecaj bestens. "King Elvis habe ich natürlich schon öfter gehört. Da kann sich jeder einen Spaß draus machen", sagte der 23 Jahre alte Matchwinner nach dem 1:0 (0:0)-Sieg seines 1. FC Köln im Kellerduell der Fußball-Bundesliga beim FSV Mainz 05. Das Tor des Tages in der 55. Minute brachte den Rheinländern nicht nur den zweiten Saisonsieg ein, sondern auch einen Abstand von fünf Zählern auf die schon wieder kriselnden 05er. "Ich habe das Tor gemacht, aber das ist scheißegal. Hauptsache, wir haben die drei Punkte", sagte Rexhbecaj.
Mainz 05 historisch schlecht "Scheiß-Spiel" gegen den 1. FC Köln
Fünf Punkte aus elf Bundesligaspielen, das Duelle gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf verloren: Beim 1. FSV Mainz 05 macht sich Krisenstimmung breit. Sportvorstand Schröder war nach dem bitteren 0:1 im Abstiegsduell gegen Köln jedenfalls mächtig bedient. "Mit Glück werden wir nicht in der Liga bleiben, wir müssen hart arbeiten und den Ball mit letzter Überzeugung über die Linie knallen. Dieser letzte Glaube fehlt uns aktuell", monierte Schröder. Die Prämisse für die verbleibenden drei Pflichtspiele laute nun: "Weniger reden, einfach machen!" Also so wie der 1. FC Köln, der am Samstag dank Matchwinner Elvis Rexhbecaj Big Points im Keller einfuhr. Joker Stöger befand: "Auch ohne Fans müssen wir hier mindestens einen Punkt holen. Das haben wir nicht gemacht, und deswegen war es aus meiner Sicht ein Scheiß-Spiel."
Modeste stand schon bereit Rexhbecaj der bessere Torjäger
Als Elvis Rexhbecaj in der 55. Minute in Mainz zum 1:0 traf, jubelten Spieler und Trainer auf der Bank des 1. FC Köln. Doch unmittelbar danach wurde es hektisch: Anthony Modeste, eigentlich schon zur Einwechslung bereit, wurde zurückgepfiffen. Markus Gisdol musste nach der Führung erst überlegen, wie es nun weitergehen sollte. Denn der 51-jährige hatte eigentlich den Torschützen auswechseln wollen – vor dessen Treffer. Hätte es noch einmal eine Wechselgelegenheit vor dem Treffer zum 1:0 gegeben, Markus Gisdol hätte sie wahrgenommen. Modeste stand bereit und sollte eigentlich für den Mann mit der Rückennummer 20 kommen. „Ich wollte einen weiteren Spieler bringen, der gegen die starke Präsenz der Mainzer körperlich die Bälle festmachen kann“, erklärte Gisdol nach dem Spiel seine Überlegungen.
„Deutlicher Schritt nach vorne“ FC-Coach Gisdol adelt Timo Horn
Er war der große Rückhalt beim wichtigen 1:0-Sieg gegen Mainz 05! Timo Horn sicherte seiner Mannschaft mit drei Paraden erstmals seit 21 Bundesliga-Spielen hinten wieder die Null. „Wir haben einen wichtigen Stein umgestoßen. Endlich muss ich die Frage nicht mehr beantworten, wann wir denn mal wieder zu null spielen“, freute sich Trainer Gisdol. Horn war ebenfalls happy über seine erste weiße Weste seit Ende Februar: „Es tut natürlich sehr gut. Wir haben da sehr lange drauf gewartet. Es war schön, dass das Glück am Ende mal auf unserer Seite war.“ Ein bisschen Glück und jede Menge Horn! Denn der FC-Keeper bewies im richtungsweisenden Keller-Duell erneut, dass er aktuell in Topform ist. „Sie dürfen gerne schreiben, dass Timo hervorragend gehalten hat“, adelte Gisdol den Keeper nach dem Schlusspfiff.
Erstes Zu-Null-Spiel seit Februar Die Binde beflügelt Kölns Keeper-Kapitän!
Vom Buhmann zum Helden! Köln-Keeper Timo Horn war nicht nur der FC-Held beim Sieg in Mainz (1:0). Das erste Spiel ohne Gegentor nach 21 Anläufen ist der nächste Beweis für seine Wandlung und dafür, dass Horn sich in schweren Zeiten weder vom Fan-Hass hat unterkriegen, noch von seiner Zu-Null-Krise hat verunsichern lassen. Ein Geheimnis der neuen Horn-Stärke: die Kapitäns-Binde! Horn trägt sie seit dem Kopf-Unfall von Jonas Hector (30) in Bielefeld (2. Spieltag).. In dieser Saison gehört er wieder zu den besten Liga-Keepern, vereitelt die meisten Großchancen. Horn: „Jedes Spiel als Kapitän macht mich stolz. Der FC ist schließlich mein Heimatverein. Ich bin jetzt seit 18 Jahren hier und es ist immer ein tolles Gefühl, wenn man die Jungs auf den Platz führen darf.“
Infusion noch auf dem Platz Mark Uth am Kopf verletzt
Bangen um Mark Uth: Der ehemalige Profi des 1. FC Köln und Eigengewächs der Geißböcke hat sich am Sonntag im Spiel des FC Schalke 04 beim FC Augsburg womöglich schwer am Kopf verletzt. Der 29-jährige musste nach einem unglücklichen Zusammenprall mehrere Minuten auf dem Platz behandelt werden und bekam noch auf dem Rasen eine Infusion gelegt. Danach wurde er ins Krankenhaus gebracht. Der Schockmoment geschah in der 10. Minute. Mark Uth ging am Mittelkreis in ein Kopfballduell gegen Felix Uduokhai. Die beiden Spieler stießen mit dem Kopf in der Luft zusammen. Anschließend fiel Uth nach vorne und mit dem Gesicht auf den Rasen. Dort nahm das Unglück seinen Lauf, denn im Moment des Aufpralls auf dem Boden kollidierte Uths Kopf mit dem Fuß des herbeilaufenden Rani Khedira.
Als in Wolfsburg die Einsatzchancen mehr und mehr schrumpften, musste Elvis Rexhbecaj nicht lange nachdenken über das Angebot, für eineinhalb Jahre nach Köln zu wechseln. Dort lief es zunächst überragend, dann immer weniger gut, am Ende stand nach der schwierigen vergangenen Spielzeit die Durchschnittsnote von 3,36 nach sieben benoteten Einsätzen zu Buche. Die um nichts einfachere aktuelle Saison zeigt bislang einen Rexhbecaj, der mehr Spielanteile bekam, aber selten in der Lage war, dem Geschehen den Stempel aufzudrücken. Dabei war immer nachvollziehbar, warum Trainer Gisdol auf ihn setzt: "Rex" ist umtriebig, fleißig, er kann einen Gegner nerven. Außerdem ist er mutig, schließt gerne in Tornähe ab und nimmt dabei Risiko in Kauf. Aber ebenso gilt: Ihm fehlt die Grundschnelligkeit, er offenbart mitunter Schwächen im Zweikampf und in der Rückwärtsbewegung.
Kommentar: Trainereffekt ohne Trainerwechsel? FC-Entwicklung gibt Markus Gisdol recht
Mit dem 1:0-Sieg beim FSV Mainz 05 hat der 1. FC Köln das erste „Sechs-Punkte-Spiel“ (Ondrej Duda) der Saison gewonnen und den Abstand auf einen Keller-Konkurrenten vergrößert. Die Mannschaft von Markus Gisdol hat damit nicht nur den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen, sondern auch die Ankündigungen des Trainers bestätigt Der FC hat mit sieben Punkten aus den drei Spielen gegen Dortmund, Wolfsburg und Mainz einen beachtlichen Zwischensprint im Abstiegskampf der Bundesliga hingelegt. Das hätte den Kölnern nach der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin, als das Team noch leblos gewirkt hatte, kaum einer zugetraut. Seitdem tritt der FC, vor allem was Kampfgeist und Zusammenhalt betrifft, wie verwandelt auf. Jeder zerreißt sich, legt eine Schippe drauf, will unbedingt spielen.
Ampelkarte innerhalb von 38 Sekunden Dudas Dumm-Rot
So viel Dummheit gehört bestraft! Das dachte sich Schiri Felix Zwayer (39) wohl in Mainz, als er Spielmacher Ondrej Duda innerhalb von nur 38 Sekunden Gelb und Gelb-Rot zeigte (76.). Duda hatte Kevin Stöger erst gefoult. Statt sich nach der Gelb-Verwarnung dann schlau zu entfernen, ging er ungeschickt direkt in den nächsten Stöger-Zweikampf. Dabei landete Dudas Arm im Gesicht des Ösis. Trainer Markus Gisdol: „Die zweite Handlung von Ondrej war wahrscheinlich einfach zu nah an der ersten Karte dran. Sonst hätte es bestimmt keine weitere Karte dafür gegeben. Das darf so natürlich nicht passieren. Aber Ondrej ist ein feiner Kerl und hat sich noch in der Kabine bei den Jungs entschuldigt.“
„Wertvoll“ und „fast unverzichtbar“ Warme Trainer-Worte für Kölns neues Tor-Duo
Hat der 1. FC Köln ein neues Tor-Duo? Gegen Wolfsburg legte Elvis Rexhbecaj für Ondrej Duda auf, in Mainz revanchierte sich der Slowake nun mit seiner Vorlage zum entscheidenden 1:0. Von Trainer Markus Gisdol gab es nach dem wichtigen und hart erkämpften Dreier beim Keller-Konkurrenten warme Worte für beide! Der FC-Coach über Matchwinner Rexhbecaj, der in Mainz sein zweites Saisontor erzielte: „Elvis ist für uns ein richtig wertvoller Spieler, der sich für keinen Weg zu schade ist. Man sollte ihn nicht unterschätzen, er coacht die Mannschaft auch unglaublich gut auf dem Platz und bringt da viel Energie rein. Es freut mich für mich, dass er das Tor gemacht hat.“ Top-Scorer Duda (zwei Tore, drei Vorlagen) avancierte in den vergangenen Wochen zum wichtigsten Akteur der FC-Offensive, spielte auch in Mainz wieder stark und war überall zu finden.
Gisdol-Trick für FC-Wende Dieser „Schlussstrich“ half Köln aus der Krise
Der 1. FC Köln sammelt weiter wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Dank des 1:0-Kampfsiegs im Keller-Duell in Mainz holte die Mannschaft von Markus Gisdol nun sieben Zähler aus drei Spielen – trotz der starken Gegner Dortmund und Wolfsburg. Die Schlüssel: Neben viel Kampf, Glück, neuem Teamgeist und dem Systemwechsel auch ein Motivations-Trick des Trainers! Warum punktet der FC nach nur drei mickrigen Zählern aus den ersten acht Spielen plötzlich so fleißig im Keller? Timo Horn gibt Einblicke: „Vor dem Dortmund-Spiel hat der Trainer noch mal eine sehr gute Ansprache gehalten und gesagt: 'So Männer, natürlich ist diese Situation nicht zufriedenstellend, die frustriert uns alle. Aber wir ziehen jetzt einen Schlussstrich und fangen noch mal von vorne und geben unser Bestes, um das Ding zu drehen.'“
Duda fehlt im Derby „Er hat sich in der Kabine entschuldigt“
Ondrej Duda wird dem 1. FC Köln im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen fehlen. Der Slowake sah am Samstag beim 1. FSV Mainz 05 die Gelb-Rote Karte. Der formstarke Offensivmann gehörte zuletzt zu den wichtigsten Akteuren des Kölner Aufschwungs. Nun muss Markus Gisdol seine Startelf doch merklich umbauen. Als Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem ersten Foul gegen Kevin Stöger dem Kölner Offensivmann Gelb zeigte, musste man sich wundern. Ondrej Duda hatte versucht dem Mainzer den Ball an der Mittellinie vom Fuß zu spitzeln. Ein Foul, ja. Ein hartes Foul? Nein. Die zweite Gelbe Karte hingegen nur 60 Sekunden später bedurfte keiner weiteren Diskussion. Die Hand des Slowaken war im Gesicht Stögers gelandet.
Analyse: Sieben Punkte aus drei Spielen Der 1. FC Köln erzwingt das Glück auch in Mainz
Alle Jahre wieder: Wie schon in der vergangenen Saison schafft es der 1. FC Köln binnen drei Spielen, einen Negativlauf umzukehren und ganz schnell ganz viele Punkte zu sammeln. War es 2019 noch eine erfolgreiche Englische Woche mit Siegen gegen Leverkusen, Frankfurt und Bremen, beendete das Team von Markus Gisdol nun erst eine Sieglosserie von 18 Spielen mit einem 2:1-Auswärtserfolg in Dortmund, holt dann ein Unentschieden gegen Wolfsburg und landete dann im direkten Duell gegen ein anderes Kellerkind wichtige drei Punkte. Durch das 1:0 in Mainz kann der FC kurz vor Weihnachten durchatmen, auch wenn gegen Leverkusen und Leipzig nun noch zwei schwere Spiele anstehen. Denn fest steht: Die Mannschaft spielt immer noch nicht brillant, aber zumindest ist sie in den meisten Aspekten des Spiels konstanter als zuvor.
Horn-Gala & Unterzahl-Training So knackte Köln den Gegentor-Fluch!
Erst nach 18 Sieglos-Spielen raus aus der Krise. Jetzt sogar raus aus dem Keller. Köln beendet beim 1:0 in Mainz die nächste Horror-Serie und steht erstmals seit Februar (!) mit weißer Weste da! Keeper Timo Horn erleichtert: „Es fühlt sich einfach gut an, endlich mal wieder zu Null gespielt zu haben. Darauf haben wir lange gewartet.“ Auch Trainer Markus Gisdol atmete auf: „Die Freude ist einfach riesig, weil wir mit dieser Gegentor-Serie den nächsten großen Stein beseitigt haben.“ 21 Spiele hatten‘s Horn und Kollegen vergeblich versucht, den Kasten sauber zu halten. Stattdessen seit dem Schalke-3:0 in der letzten Saison 44 Tore kassiert. Horn selbst hat den größten Anteil am Erfolg. Mit Glanz-Paraden gegen Latza (54.), Quaison (81.) und Fernandes (85.) rettete er Köln den Sieg und organisierte seine Abwehr lautstark.
1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen So plant FC-Coach Gisdol die Derby-Überraschung
Es ist Derby-Zeit! Nach starken sieben Punkten aus den vergangenen drei Partien hofft der 1. FC Köln auf den nächsten Coup gegen Bayer Leverkusen (Mittwoch, 20.30 Uhr). Markus Gisdol weiß aber, wie schwer die Aufgabe gegen den Tabellenführer von der anderen Rheinseite wird. „Bayer ist gespickt mit Topspielern. Das ist eine richtig gute Mannschaft mit einzigartigem Tempo in der Liga. Wir müssen extrem auf der Hut sein", sagt der FC-Trainer. Wie man Bayer schlägt, bewies der FC in der vergangenen Saison, als man den auf dem Papier übermächtigen Gegner mit dem Rücken zur Wand mit 2:0 in die Schranken wies. „Dieses Nachbarschafts-Duell ist eine besondere Herausforderung. Letztes Jahr, als wir sie geschlagen haben, war Leverkusen auch schon stark", sagt Gisdol. "Wir müssen die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive finden.“
Wer ersetzt den gesperrten Duda? Hector könnte helfen
Gegen Bayer Leverkusen muss der 1. FC Köln auf den gesperrten Ondrej Duda verzichten. Eine mögliche Alternative wäre Jonas Hector, der FC-Kapitän trainiert ohne Einschränkungen mit. Bayer kommt und das als Spitzenreiter. Und dazu in einer Verfassung, die größten Respekt abnötigt. Das Spiel der Werkself am Sonntagabend führte jedem Kölner vor Augen, wie groß der Brocken ist, der da am Mittwochabend aus dem Weg geräumt werden soll. "Bayer ist individuell extrem gut besetzt", sagt Trainer Gisdol und nennt die beiden größten Vorzüge: "Sie haben ein gutes Gegenpressing, sie haben ein einzigartiges Tempo." Gerade das Gegenpressing ist es, dass die Kölner enorm stressen dürfte. Vom Gegner ständig unter Druck gesetzt zu werden - das ist die große Herausforderung, der sich die Kölner stellen müssen.
FC vor dem Derby Heldt und Gisdol von Bayer-Lauf nicht überrascht
Der 1. FC Köln befindet sich nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen klar im Aufwind, doch der Lauf und die Zahlen des kommenden Derby-Gegners beeindrucken deutlich mehr: Bayer 04 Leverkusen hat bisher 51 Tore in 18 Pflichtspielen erzielt und ist nach elf Spieltagen in der Bundesliga noch ungeschlagen. Der Lohn nach dem 4:1-Sieg am Sonntag gegen Hoffenheim: Die erste Tabellenführung seit 2.284 Tagen. Für Horst Heldt, den Sportchef des 1. FC Köln kommt die Entwicklung der Werkself trotz der Abgänge von Schlüsselspielern wie Kai Havertz und Kevin Volland dennoch „nicht überraschend. Leverkusen gehört zu den Topmannschaften der Liga. Sie haben viele Möglichkeiten. Sie haben eine ausgeglichene, starke Mannschaft“, sagte der Manager am Montagmittag. Sein Coach Markus Gisdol pflichtete ihm bei.
Kurzfristige Entscheidung Hectors Einsatz im Derby gegen Bayer steht auf der Kippe
Es ist die große Frage vor dem Derby gegen Bayer Leverkusen (Mittwoch, 20.30 Uhr): Kehrt Jonas Hector in den Kader zurück? Nachdem der FC-Kapitän die Mainz-Reise kurzfristig nach dem Abschlusstraining abgesagt hatte, hofft Markus Gisdol im Spiel gegen den Tabellenführer wieder auf den Kölner Anführer. Doch der FC-Trainer will dem 43-maligen Nationalspieler wie schon in den vergangenen Wochen keinen Druck machen. Hector hat einen Kader-Freibrief. Der Mittelfeldspieler darf selber entscheiden, wann er wieder zum Aufgebot gehören will. Obwohl der Kapitän alle Trainingseinheiten schon voll durchziehen kann, ist der Respekt vor dem Bundesliga-Wettkampf wohl noch etwas zu groß. Hector hat auch knapp elf Wochen immer noch mit den Spätfolgen seines Schleudertraumas zu kämpfen.
„Einzigartig in der Liga“ Gisdol warnt vor Bayers Turbo-Fußball
Wie will Köln diese Leverkusener bloß stoppen? Eine Frage, die auch Trainer Markus Gisdol spätestens nach Bayers Sprung an die Tabellenspitze durch das 4:1 gegen Hoffenheim beschäftigt. „Viele haben es versucht. Bislang aber noch keiner geschafft“, sagt Gisdol und warnt vor allem vor dem Hochgeschwindigkeits-Fußball der Derby-Gäste. Gisdol: „Die Leverkusener sind nicht nur individuell extrem gut besetzt. Vom Tempo und der Dynamik her sind sie fast einzigartig in der Liga. Da müssen wir auf der Hut sein. Je höher der Gegner den Ball verliert, desto besser machen sie es.“ Auch deshalb grübelt Gisdol noch über Formation und System, um Bayer zu knacken. Dreier-, Vierer- oder Fünferkette? Gisdol: „Es gibt viele taktische Varianten.“
Man of the Match Timo Horn läuft beim FC zur Höchstform auf
Wirklich viel fiel dem FSV Mainz gegen die kompakte Kölner Defensive bei der 0:1-Niederlage nicht ein. Lange Zeit liefen die Mainzer Angriffe ins Leere. Vor allem, weil die Kölner Defensive eine kompakte, starke Leistung abrief. So erlebte der Kölner Keeper im ersten Durchgang einen ruhigen Nachmittag. Bei Matetas Großchance wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff wäre er wohl chancenlos gewesen. Doch der Mainzer Angreifer war nicht kaltschnäuzig genug. Das ebnete Köln die Chance zur Führung. Dafür zeigte Horn in der Schlussphase des zweiten Durchgangs wie stark seine Form aktuell wirklich ist. Der Kölner Keeper parierte gegen Quaison, Fernandes und Mateta in den finalen Minuten erstklassig und hielt dem FC so den Sieg und die Punkte fest. In Mainz war er unser Man of the Match.
Ein Abgang, der noch schmerzt Florian Wirtz kommt mit Bayer 04 zurück nach Köln
Am Sonntagabend, im Heimspiel von Bayer Leverkusen gegen die TSG Hoffenheim, da demonstrierte Florian Wirtz mal wieder sein Ausnahmekönnen. Beim Stand von 2:1 aus Sicht der Werkself drohte das Spiel kurz nach der Pause zu kippen. Doch dann hatte der erst 17-Jährige seinen großen Auftritt. Und was so schwer ist, sieht bei ihm so herrlich leicht aus. Teamkollege Patrick Schick legte genial für Wirtz per Hacke ab, der junge Offensivspieler ließ sich auch nicht vom Stören des Hoffenheimers Diadie Samassekou aus der Ruhe bringen, düpierte dann den Ex-Kölner Kevin Vogt und schob den Ball auch noch cool an Gäste-Torhüter Oliver Baumann vorbei.
„Ich werde alles abrufen“ Bosz will Revanche fürs Derby-Desaster
„Der ganze Fokus muss jetzt auf Köln sein!“ Fragen zum Top-Duell gegen Bayern (Sa.), in dem es wohl um die Wintermeisterschaft geht, interessierten Peter Bosz nach dem 4:1 über Hoffenheim nicht. Der Bayer-Trainer hatte da nur das Köln-Derby im Kopf: Bosz will Revanche fürs 0:2-Desaster vom Vorjahr! „Ans Bayern-Spiel werde ich erst nach Köln denken. Wir wissen, dass es im letzten Jahr für uns da nicht einfach war“, erklärt Bosz. Die Schlappe in Müngersdorf mit zwei Platzverweisen (Dragovic, Bailey) am 14. Dezember 2019 tat Bayer lange sehr weh. Die Werkself ließ sich vom damaligen Schlusslicht Köln niederkämpfen und überrumpeln. Das soll dem neuen Tabellenführer eine Lehre sein. Bosz: „Ich werde alles bei den Spielern abrufen, damit wir da ein gutes Ergebnis holen. Dann werde ich weiterschauen.“
„Er wollte schnell nach Köln“ Gisdol bekam Krankenhaus-Nachricht von Uth
Es war die Schock-Szene des elften Spieltages in der Bundesliga: Ex-FC-Kicker Mark Uth (29) verlor beim 2:2 seiner Schalker gegen den FC Augsburg nach einem Kopfballduell das Bewusstsein. Noch auf dem Platz wurde Uth eine Infusion gelegt, anschließend ging es für ihn per Krankenwagen in die Klinik. Bange Minuten, die auch Markus Gisdol geschockt vor dem Fernseher verfolgte. Die beiden pflegen ein außerordentlich gutes Verhältnis. Uth gilt als Gisdols Lieblingsschüler. "Ich war froh, als er geschrieben hat, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht“, erzählt der FC-Trainer: „Er wollte schnell nach Hause nach Köln.“ Uth kam zum Glück mit einer Gehirnerschütterung davon. Wann Uth wieder ins Training zurückkehrt, ist noch nicht absehbar.
Florian Wirtz: Kölns 50-Mio-Fehler Verpennt, verkannt und verschenkt
Wenn sie könnten, würden sie diesen Tag in Köln am liebsten aus dem Kalender streichen. Das erste Heim-Derby seit dem Zoff-Wechsel von Mega-Talent Florian Wirtz nach Leverkusen. Ein Jahr, nachdem er als U17-Junior in Köln verpennt, verkannt und am Ende für 300.000 Euro verschenkt wurde, kehrt Wirtz ausgerechnet als Spitzenreiter zurück. Reißt damit alte Wunden auf. Kein Derby-Sieg wird den jemals wieder gutmachen können – zumindest darin sind sich am Geißbockheim hinter vorgehaltener Hand alle einig und erwarten, dass Wirtz (Vertrag soll bald vorzeitig von 2022 bis 2025 verlängert werden) innerhalb kürzester Zeit mindestens diese Summe wert sein wird. Und damit mehr als alle Kölner Corona-Verluste.