Bengalos, Böller, Bettlaken So empfingen die Kölner den Effzeh-Mannschaftsbus
Sie dürfen nicht rein. Auch im wohl wichtigsten Spiel der Saison können die Fans des 1. FC Köln ihr Team nicht im Rheinenergie-Stadion anfeuern. Aber davor: Rund 1500 Anhänger, darunter zahlreiche Ultras, heißen am Samstagnachmittag die Mannschaft an der Junkersdorfer Straße willkommen. Die Botschaft des Tages ist für die FC-Spieler schon weit vor dem Stadion sichtbar: „Kämpfen“ steht auf zahlreichen Bettlaken, die an Bäumen entlang des Militärrings und der Junkersdorfer Straße befestigt worden sind. Über Tausend Fans haben sich trotz einsetzenden Regens eingefunden an der Zufahrt zur Tiefgarage, darunter auch ein Fan-Klub, der mit roten Regenschirmen Jonas Hector und Co. anfeuert: „Come on Effzeh“. Dazu tönt aus einer Lautsprecherbox „die Stadt met K“ von Kasalla. Knallkörper explodieren, Bengalos werden angezündet, Rauchbomben – die Polizei lässt es gewähren.
Der 1. FC Köln braucht gegen Schalke 04 einen Sieg. Um einen Interessenskonflikt zu vermeiden steht Mark Uth, der demnächst zur FC wechseln könnte, im Kader der Knappen. Die Zeichen verdichten sich, dass Mark Uth den FC Schalke verlässt und zurück zum 1. FC Köln wechselt - nach SPORT1-Informationen allerdings nur, wenn die Geißböcke die Klasse halten. Vor dem Duell der beiden Traditionsklubs am 34. Spieltag, bei der FC dringend einen Sieg braucht, fehlt der Offensivspieler überraschend im Kader der Knappen. "Uth steht nach einem Gespräch mit der sportlichen Leitung - diese Dialoge finden mit allen Akteuren vor jeder Partie statt - nicht im Kader", twitterten die Schalker. "Zum Schutz des Spielers und des Vereins haben dies beide Seiten einvernehmlich beschlossen." Offenbar wollen die Beteiligten vermeiden, dass Uth den Klub, mit dem er in Verbindung steht, selbst in die 2. Liga schießt.
Werder steigt ab, Köln in der Relegation Arminia rettet sich
Die Entscheidung ist gefallen! Nach dem 34. Bundesliga-Spieltag ist klar: Werder steigt nach dem 2:4 gegen Gladbach als 17. direkt ab! Und Köln spielt nach dem 1:0 gegen Schalke am Mittwoch und Samstag in der Relegation gegen den Dritten der 2. Liga (aktuell Fürth)! Und Bielefeld rettet sich (2:0-Sieg in Stuttgart), wird 15.
Kurz vor Schluss entgeht der 1. FC Köln doch noch dem direkten Abstieg und rettet sich durch einen späten Treffer von Sebastiaan Bornauw in die Relegation! Durch den 1:0-Sieg gegen den bereits abgestiegenen FC Schalke 04 klettern die Domstädter vorbei an Werder Bremen auf Rang 16 und haben nun zwei weitere Spiele, um den nächsten Abstieg zu vermeiden. Lange hatten sich die Rheinländer schwergetan, ein erster Treffer von Andersson wurde von Schiri Siebert nach VAR zurückgenommen. S04 verteidigte im zweiten Durchgang nur noch, das aber bis zuletzt leidenschaftlich.
Köln siegt gegen Schalke und rettet sich in die Relegation
Der 1. FC Köln hat sich am letzten Spieltag der Bundesliga in die Relegation gerettet und kann weiter vom Klassenerhalt träumen. Dank eines Treffers von Sebastiaan Bornauw in der 86. Minute siegen die Kölner mit 1:0 gegen den FC Schalke 04 und verbesserten sich dank der 2:4-Niederlage von Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach auf Rang 16 in der Abschluss-Tabelle der Bundesliga. Friedhelm Funkel, der Mitte April als Nachfolger von Trainer Markus Gisdol geholt worden war, kann seine Rettermission damit in der Relegation womöglich noch erfolgreich abschließen. Dort geht es am Mittwoch (18.30 Uhr) und Samstag (18.00 Uhr) gegen den Dritten der 2. Bundesliga. Ein Abstieg, es wäre der siebte, hätte angesichts finanzieller Engpässe weitreichende Folgen.
Andersson-Tor zählt nicht! Bornauw rettet die Relegation!
Sebastiaan Bornauw sei Dank: Der 1. FC Köln hat sich kurz vor Schluss gegen den FC Schalke 04 mit einem 1:0-Sieg auf Platz 16 und damit in die Relegation um den Klassenerhalt gerettet. Zuvor war Sebastian Andersson ein Tor vom Videoassistenten aberkannt worden. Weil der SV Werder Bremen verlor, Bielefeld aber gewann, konnten der FC den direkten Abstieg vermeiden, verpasste aber die direkte Rettung. Der 1. FC Köln muss zdamit um ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die Relegation. Es war klar, dass es ein Kampfspiel werden würde. Es war klar, dass es ein Nervenkrieg werden würde. Und dass die Kölner trotz aberkannten Tores am Ende doch noch jubelten, ist ihnen hoch anzurechnen. Am Ende war es egal, ob der FC gut gespielt hatte. Es war egal, was in den 33 Spielen zuvor passiert war. Es zählte nur, dass die Geißböcke den direkten Abstieg vermeiden konnten. Dieser Erfolg muss jetzt Kraft geben für die Relegation.
Drama in Müngersdorf: Anderssons Tor zählt nicht Kopfball Bornauw! Der Effzeh rettet sich in Relegation
Der 1. FC Köln bekommt die Chance, über die Relegation in der Bundesliga zu bleiben. Nach Bornauws spätem Siegtreffer gegen Schalke überholen die Geißböcke Werder Bremen und springen auf Rang 16. Weil Gladbach mit Bremen zwischenzeitlich kurzen Prozess machte und Bielefeld in Stuttgart in Führung lag, ging es für den Effzeh Mitte der zweiten Hälfte nur noch um den Relegationsplatz. Und für diesen brauchte es das eine erlösende Tor, welches Andersson in der 71. Minute vermeintlich erzielte, aber Schiri Siebert wieder zurücknahm. Die Emotionen kochten hoch - und der FC setzte nun alles auf eine Karte, scheiterte aber mehrfach an Fährmann. Fünf Minuten wurden die strapazierten Kölner Herzen dann aber erlöst: Bornauw köpfte aus kurzer Distanz in die Maschen. Schalke versuchte noch einmal, zurückzuschlagen, doch der aufgerückte Torwart Fährmann köpfte nach einer Ecke am Tor vorbei (90.+2).
1. FC Köln in der Einzelkritik Bornauw und Hector besonders stark
Sebastiaan Bornauw 1 Lenkte Hoppes Schuss in der 32. Minute am langen Eck vorbei. Gab lautstark Kommandos, blieb defensiv ohne Fehler – und machte sich dann mit seinem ersten Saisontor zum Helden dieses Spiels.
Rafael Czichos 2 Ungerührt vom Druck dieser Partie. Sichere Zweikämpfe, gutes Stellungsspiel – stark.
Noah Katterbach 4 Zu viele seiner Aktionen sind nicht ausgereift. Ein Linksverteidiger muss solider auftreten. In der Schlussphase verlor er zu viele Bälle.
Salih Özcan 3,5 Man sah dem Ehrenfelder den Willen an, sich mit Macht in die Zweikämpfe zu werfen. Tat sich schwer, im Spielaufbau ein Gefühl für die Räume zu entwickeln. Die Einstellung jedoch war tadellos.
Jonas Hector 1 Brachte immer wieder seine Spielintelligenz ein. In der 75. Minute hätte er frei vor Fährmann treffen müssen, obwohl er den Ball auf dem falschen Fuß hatte. Leitete dann mit überragender Aktion das 1:0 ein.
Marius Wolf 2,5 Gute Vorlage zu Schmitz‘ Chance. Übernahm früh Verantwortung, versuchte die schwierigen Dinge. Blieb zwar oft in der Umsetzung stecken, traute sich aber immerhin viel zu.
Florian Kainz (bis 58.) 5 Ohne Bindung, Tempo und Überzeugung. Nach einer knappen Stunde ausgewechselt.
Jan Thielmann (ab 58.) 2 Lief gleich mit viel mehr Wucht an. Sorgte für Bewegung in der Schalker Hälfte. Dann die wundervolle Flanke auf Bornauw zum 1:0.
Sebastian Andersson 3,5 Dass sein Tor nicht gegeben wurde, schien eines der großen Dramen dieser Saison zu werden. In Schwierigkeiten gegen Salif Sané, gab jedoch alles.
Abstiegs-Krimi in Müngersdorf 86. Minute! Bornauw köpft Köln in die Relegation
Köln zittert, jubelt – und hofft weiter auf die Klassenerhalt! Der FC rettete sich am Samstagnachmittag mit einem 1:0 gegen Absteiger Schalke 04 in die Relegation. Dank Sebastiaan Bornauw! 86 Minuten lang tickte die Uhr für den 1. FC Köln gnadenlos Richtung siebter Abstieg, dann köpfte Bornauw eine Thielmann-Flanke zum erlösenden 1:0 ins Schalker Tor. Weil Bielefeld parallel mit 2:0 in Stuttgart gewann und Bremen 2:4 gegen Gladbach unterlag, geht es für Köln in der Relegation weiter. Werder folgt Schalke ins Unterhaus, Arminia ist gerettet! Kapitän Hector: „Wir haben das Ding heute gezogen, haben unsere Hausaufgaben gemacht. Schade, dass wir es nicht direkt geschafft haben, aber jetzt müssen wir die beiden Extra-Spiele nutzen.“ Und Timo Horn: „Jetzt müssen wir 180 Minuten noch mal alles geben!“
Köln rettet sich in der 86. Minute in die Relegation
Seit Samstag um 17.13 Uhr hofft Köln wieder! Der FC schlägt Schalke mit 1:0, rettet sich damit auf den Relegationsplatz. Sebastiaan Bornauw erzielt in der 86. Minute das Tor, ist nach einer Flanke von Thielmann mit dem Kopf zu Stelle. Weil Werder gleichzeitig 2:4 gegen Gladbach verliert, klettert Köln auf Platz 16. Was für ein dramatischer Nachmittag! Denn gut 15 Minuten davor ist Köln noch am Boden. 71. Minute: Ein Freistoß von Hector segelt in den Strafraum hinein, am Pfosten drückt Andersson den Ball über die Linie. Köln jubelt! Aber Schiri Siebert schaut sich die Szene noch einmal auf dem Monitor an und nimmt das Tor zurück. Egal. Bornauw rettet Köln in die Relegation. Der Belgier: „Ich bin sehr happy, dass ich das Tor gemacht habe. Ich bin heute meistens an den ersten Pfosten gelaufen, dann dachte ich, versuche ich es mal am zweiten.“
Reaktionen auf Abstiegs-Finale „Gänsehaut“ bei FC-Sieg, Frust bei Werder
Grenzenlose Erleichterung in Bielefeld, Bangen in Köln – und bittere Enttäuschung in Bremen. Zum zweiten Mal in der Bundesliga-Geschichte fand das Saisonfinale am Samstag nahezu ohne Fans auf den Tribünen statt. Rund 100 durften in Bremen dabei sein, geholfen hat es am Ende nichts. Die Emotionen verlagerten sich so von den Rängen entsprechend verstärkt in die sozialen Netzwerke. Bei Werder Bremen machte nicht nur der frühe Rückstand gegen Borussia Mönchengladbach die Anhänger fassungslos. Auch die gigantische Ausgleichschance, die Davie Selke in der 19. Minute frei vor dem praktisch leeren Tor liegen ließ, sorgte für kollektives Entsetzen. Der FC hatte den Tor-Tweet bereits abgeschickt, in den Kommentaren fand sich eine Ansammlung von „Jaaaaa“-Antworten, da kam das bittere Kommando zurück, der Treffer zählte nicht.
Schwere Ausschreitungen vor dem Stadion Pyro und Flaschen fliegen
Die Partie des FC Schalke 04 gegen den 1. FC Köln war umkämpft. Am Ende setzten sich die Kölner knapp mit 1:0 durch. Wie angespannt die Stimmung aber während der Partie war, zeigte sich auch vor dem Stadion. Dort kam es während der ersten Halbzeit zwischen Fans von Schalke 04 und dem 1. FC Köln zu Ausschreitungen. Bereits im Vorfeld der Partie Schalke gegen Köln hatte sich die Polizei auf mögliche Ausschreitungen vorbereitet. Mehrere Einsatzbusse sowie Beamte in voller Montur positionierten sich vor dem Rhein-Energie-Stadion. Von den Kölner Ultras wurde immer wieder Pyrotechnik gezündet. Aus diesem Grund nahm die Polizei erste Kölner Anhänger fest. Auch nach Abpfiff folgten noch massive Ausschreitungen. Dabei kam es zu Pyro und Flaschenwürfen auf die Polizeibeamten. Doch auch nach dem Spiel beruhigte sich die Lage nicht.
Bornauw nach seinem Siegtor „Dann musst du zum Krieg gehen!“
Der 1. FC Köln hat sich dank eines späten Treffers von Sebastiaan Bornauw gegen den FC Schalke 04 in die Relegation gekämpft. Der knappe 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den Tabellenletzten hat aufgrund der Niederlage von Werder Bremen zum 16. Tabellenplatz gereicht. Jonas Hector: „Man hat gesehen, dass ich kein klassischer Torjäger bin. Wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben unser Hausaufgaben gemacht. Aber irgendwie ist es doch schade, dass wir es nicht direkt geschafft haben. Wir wollten geduldig spielen, wussten aber auch, dass wir ein Tor brauchen. Letztlich haben wir das dann auch erzwungen. Der Schiedsrichter hat eimal die Zwischenstände der Konkurrenz gesagt, das war mir gar nicht so recht. Jetzt müssen wir mit der Situation leben und sie so annehmen. Es gilt, die zwei Spiele für uns zu entscheiden.“
Der 1. FC Köln ist gerettet – vorerst! Durch den 1:0-Sieg gegen Schalke 04 und die Ergebnisse von Bielefeld und Bremen sind die Kölner noch auf Platz 16 gesprungen und spielen nun in der Relegation. Siegtorschütze Bornauw: „Ich glaube, das war das wichtigste Tor bisher in meiner Karriere. Alles war heute ein bisschen anders. Ich bin glücklich, dass ich dieses Tor gemacht habe. Das ist wichtig für den Verein, für uns alle. Aber wir haben heute alle zusammen ein gutes Spiel gemacht. Diese Woche haben wir gut gearbeitet, haben aber auch nicht zu viel Stress in die Köpfe kommen lassen. Wenn vor dem Stadion gefühlt 10.000 Fans stehen und uns empfangen, dann musst du in den Krieg ziehen, und das haben wir heute gemacht. Ich bin heute oft auf den ersten Pfosten gelaufen, deswegen habe ich es mal am zweiten versucht. Es war ein sehr guter Ball von Thielmann, das war dann nicht mehr so schwer, den zu machen.“
Der 1. FC Köln erlebt gegen Schalke ein Zitterspiel. Ein Treffer zählt nach Ansicht der Videobilder nicht. Dann wird Sebastiaan Bornauw kurz vor dem Ende doch noch zum Helden. Nun wartet die Relegation. Die Verzweiflung wurde immer größer bei den Kölnern, sie brauchten dieses verdammte Tor gegen Schalke 04, den Tabellenletzten, für den es um nichts mehr ging. Sie vergaben eine Großchance nach der nächsten, eine bizarre Spannung hatte sich im leeren Stadion entwickelt. Bis Sebastiaan Bornauw schließlich das erlösende 1:0 köpfte (86.). Mit letzter Kraft verteidigten sie den knappen Sieg, klettern auf den Relegationsplatz und haben damit weiter die Chance auf den Klassenverbleib. Aber es war ein zähes Fußballspiel, dessen Niveau auch zu einem Zweitligaduell aus der kommenden Saison gepasst hätte.
1. FC Köln sichert sich in Nervenspektakel den Relegationsplatz!
Vorläufige Rettung kurz vor Schluss! Sebastiaan Bornauw hat den 1. FC Köln im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 durch sein goldenes Tor zum 1:0 (0:0)-Endstand in die Relegation gehievt. Der belgische Nationalspieler köpfte beim gegen die bereits als Absteiger feststehenden Knappen vier Minuten vor Schluss den Siegtreffer. Der FC erhält somit die Chance von zwei Entscheidungsspielen. Der Gegner wird am Sonntag ermittelt, er heißt VfL Bochum, Holstein Kiel oder SpVgg Greuther Fürth. Damit wird die lange Karriere des nach der Saison endgültig in Rente gehenden Trainer-Routiniers Friedhelm Funkel um zwei Partien verlängert. Um Sportchef Horst Heldt gibt es seit Tagen Gerüchte über eine mögliche Trennung. Ob der Klassenverbleib ihn retten wird, bleibt abzuwarten.
Trotz Relegations-Rettung Mehrere Verletzte durch Flaschenwürfe
Erleichterung pur: Für den Effzeh geht die Saison in die Verlängerung. Mit einem Sieg des 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 sprang der Klub auf Platz 16. Während des Spiels war es dennoch zu vereinzelten Auseinandersetzungen von Kölner Fans mit der Polizei gekommen. Bereits bei der Ankunft des FC-Mannschaftsbusses am 22. Mai 2021 war die Junkersdorfer Straße voll mit Fans. Im Verlauf des Spiels kam es aus der Menge zu Flaschenwürfen gegen die Polizisten. Demnach seien zu dem Zeitpunkt vermehrt Feuerwerkskörper gezündet worden. Als die Kölner Polizei einschritt, wurden Flaschen geworfen. Dabei sind mehrere FC-Fans verletzt worden, ebenso wie mindestens ein Medienvertreter. Auch nach dem Spiel hatte die Polizei erheblich zu tun. Es gab mehrere Ingewahrsamnahmen. Konkrete Zahlen liegen noch nicht vor.
"Achterbahnfahrt der Gefühle" Köln in der Relegation
Bis zur 86. Minute rennt der 1. FC Köln vergeblich gegen den FC Schalke 04 an, dann köpft Sebastiaan Bornauw doch noch das Siegtor. Das bewahrt er den FC noch nicht vor dem siebten Abstieg, sichert aber die Zusatzchance der Relegation. Nach dem ersten von drei Nervenspielen gegen den siebten Abstieg aus der Bundesliga hatten die Profis des 1. FC Köln Mühe, ihre Gefühle einzuordnen. "Das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle", sagte Torhüter Timo Horn. Sportchef Horst Heldt, um dessen mögliche Ablösung mindestens im Fall des Abstiegs es unwidersprochene Gerüchte gibt, gab eine positive Herangehensweise vor. "Jetzt müssen wir noch eine Extra-Runde drehen. Aber wir sollten das als Chance sehen", sagte Heldt und betonte: "Ich bin erleichtert, dass wir diese Chance haben. Und wir sind der Bundesligist." Trainer Funkel gab der Mannschaft für Sonntag erst mal frei.
1. FC Köln vor der Relegation Funkels Wunsch: Nach Möglichkeit nicht gegen Bochum
Trainer Friedhelm Funkel vom 1. FC Köln will in der Relegation am Mittwoch und Samstag ein Duell mit seinem Ex-Club VfL Bochum vermeiden. "Man kann nicht sagen, wer leichter oder schwerer wäre. Aber wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann möchte ich nicht gegen Bochum spielen", sagte Funkel: "Ich hatte dort eine sehr, sehr schöne Vergangenheit, kenne noch viele im Trainer-Stab und im physischen Bereich, deshalb möchte ich das nach Möglichkeit nicht." Funkel trainierte die Bochumer von Juli 2010 bis September 2011 und scheiterte in seiner bisher einzigen Relegation als Zweitligist gegen Gladbach am Aufstieg. Die Bochumer gehen als Tabellenführer in den letzten Spieltag am Sonntag, könnten aber theoretisch noch auf den dritten Platz hinter Holstein Kiel und die SpVgg Greuther Fürth abrutschen.
Relegation: Wer wird FC-Gegner? Köln-Coach Funkel hat klaren Wunsch
Kölns Kampf um den Klassenerhalt geht in die Verlängerung. Am Samstag sprang der FC mit einem 1:0-Erfolg gegen Schalke 04 auf Platz 16. Heißt: Jetzt wartet auf Friedhelm Funkel und sein Team die Relegation. Sonntagnachmittag entscheidet sich, wer der Gegner wird. Der VfL Bochum, Holstein Kiel und Greuther Fürth kämpfen um die ersten beiden Plätze – doch ein Erstliga-Aspirant schaut in die Röhre und muss am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr in Köln) sowie Samstag (18 Uhr) in der Relegation gegen den 1. FC Köln ran. Stand jetzt wäre Fürth der Gegner. Die Franken sind am Sonntag auf Schützenhilfe angewiesen, wollen sie noch direkt aufsteigen. Der klare Wunsch von Friedhelm Funkel: bloß nicht Bochum! Schließlich stand Funkel von Juli 2010 bis September 2011 beim VfL an der Seitenlinie.
Kommentar zum Sieg über Schalke Der 1. FC Köln hat die Relegation verdient
Ein Fan des 1. FC Köln sollte nie den Fehler machen und glauben, ihm könne nichts mehr passieren, weil ihm schon alles passiert sei. Die Dramen der vergangenen Jahrzehnte ließen eine solche Einschätzung zwar zu. Doch am Samstag musste Müngersdorf einmal mehr ein Spiel erleben, das spätestens nach Anderssons zurückgenommenem Tor in der 71. Minute auf eine Tragödie gigantischen Ausmaßes zusteuerte. Wieder schien Schlimmes zu passieren. Es wäre ein brutaler Verlauf gewesen, doch an diesem Samstag passierte: etwas anderes. Das Schicksal drückte ein Auge zu und hatte Erbarmen mit den Kölnern, die eine in der Schlussphase nervlich wie kämpferisch fantastische Leistung boten und sich die Relegation verdienten. Weil sich aber Aufsteiger Bielefeld den Klassenerhalt verdiente, geht es nun in die Relegation – zum ersten Mal in der Geschichte des dreimaligen Deutschen Meisters.
Ralf Fährmann, Schalkes Torwart, hatte es zum Schluss nicht mehr nur mit den Kölner Angreifern auf dem Platz zu tun, sondern auch mit den Attacken der Kölner Reservisten. Die hatten ihm übelgenommen, dass er zum Eckball seiner Mannschaft nach vorn gerannt kam. "Lass den Quatsch", riefen ihm die über seinen Eifer ernsthaft empörten FC-Hinterbänkler zu. 1:0 führten die Kölner, eine knappe, aber goldene Führung, die zumindest den Klassenerhalt auf dem Umweg über die Relegation verhieß. Doch Fährmann nahm darauf keine Rücksicht, er ließ sich nicht aufhalten. Der Eckstoß kam nicht schlecht, den Treffer konnte er jedoch nicht landen, knapp verfehlte er mit dem Kopf das Ziel. Mit etwas Stürmerglück hätte Schalkes Torhüter dann gleich doppelt Schicksal gespielt für den 1. FC Köln, nachdem er bereits in der sich ewig dehnenden Zeit zuvor die Hausherren zur Verzweiflung gebracht hatte.
Rettung in die Relegation Spieler-Jubel und Fan-Randale in Köln
Seit Samstag um 17.13 Uhr hofft Köln wieder! Der FC schlägt Schalke mit 1:0, rettet sich damit auf den Relegationsplatz. Bornauw erzielt in der 86. Minute das Tor und klettert Köln auf Platz 16. Aber vorm Stadion gibt's Randale. Rund 1000 FC-Fans, die den Mannschaftsbus mit Pyro empfangen, rasten kurz vorm Abpfiff aus. Als die Polizei die Anhänger auffordert, die Corona-Regeln einzuhalten, das Abfackeln von Bengalos zu unterlassen und eine Straße für den Verkehr frei zu machen, kommt es zu Flaschenwürfen auf die Beamten und zu Jagdszenen. Die Bilanz der Polizei am Samstagabend: Platzwunden, Schnittverletzungen und Knalltraumata auf beiden Seiten. Ein Mitarbeiter des WDR sei durch Schläge und Tritte von einem Angreifer verletzt worden, weitere Journalisten hätten von „gezielten Pöbeleien und Einschüchterungsversuchen“ berichtet. 24 Randalierer wurden festgesetzt, sieben kamen ins Gewahrsam. Gegen sie alle werde wegen Landfriedensbruchs ermittelt.
Seit der Saison 2008/09 wird im deutschen Profi-Fußball wieder in Relegationsspielen um Auf- und Abstieg gespielt. Erstmals hat es nun den 1. FC Köln erwischt – doch die Geißböcke können sich glücklich schätzen, dass sie überhaupt die Chance bekommen, sich über diese Extra-Spiele zu retten. Sebastiaan Bornauw sei Dank! Der FC muss nur noch wissen, gegen wen es gehen wird. Ehizibue und Timo Horn sprinteten quer über den Platz zu Sebastiaan Bornauw. Der Belgier war nach seinem Tor zum 1:0 in der 86. Minute wie von Sinnen an der Osttribüne entlang bis zur Mittellinie gesprintet und hatte dort auf den Knien zwei lange Striemen in den Rasen gefräst. Noah Katterbach, Rafael Czichos und Ondrej Duda folgten. Die FC-Profis rasteten aus vor Glück, nachdem ihnen dieses in den 85 Minuten zuvor nicht hold gewesen war.
Bochum, Kiel oder Fürth? Der FC wartet auf seinen Relegations-Gegner
Der 1. FC Köln ist dem direkten Abstieg im letzten Moment noch einmal von der Schippe gesprungen. Sebastiaan Bornauws später Siegtreffer gegen den FC Schalke 04 hat die Geißböcke erstmals in der Vereinsgeschichte in die Relegation befördert. Bereits am Mittwochabend findet das Heimspiel gegen den Drittplatzierten der Zweiten Liga statt, ehe der FC am Samstag auswärts um den Ligaverbleib kämpft. Einzig der Kölner Gegner muss am Sonntag noch ermittelt werden. Aktuell belegt Greuther Fürth den dritten Platz. Allerdings haben die Kleeblätter, die Fortuna Düsseldorf empfangen, nur einen Punkt Rückstand auf den Zweitplatzierten Holstein Kiel, das zuhause auf den SV Darmstadt 98 trifft. Und dann wäre da noch der VfL Bochum, mit drei Punkten vor Fürth als Tabellenführer in der besten Ausgangslage. Den Bochumern fehlt nur ein Punkt gegen den SV Sandhausen, um den direkten Aufstieg perfekt zu machen.