Beim 1. FC Köln versuchen sie, den Ärger über das 0:1 gegen Kiel in positive Kraft umzuwandeln. Der Zweitligist erhält fürs Rückspiel unerwartete Unterstützung durch Zuschauer im Stadion. Der Fußballer Jonas Hector hätte sich am Mittwochabend über Vielerlei aufregen können. Über seine drei erfolglosen Torschüsse. Über seine zwei folgenlosen Torschuss-Vorlagen. Und natürlich über sein verlorenes Kopfballduell beim Gegentreffer in der 59. Minute. Dieses Gegentor besiegelte die 0:1-Niederlage des Bundesligisten 1.FC Köln gegen den Zweitligisten Holstein Kiel im Relegations-Hinspiel. Es erhöhte dramatisch die Gefahr, dass Köln am Samstag zum siebten Mal in die zweite Liga absteigt.
Vorhersehbarer FC Wieder mal in allen Belangen zu wenig!
Nach diesem 1. FC Köln kann man die Uhr stellen: Sobald die Mannschaft nicht mit dem Rücken zur Wand steht, solange es nicht um alles oder nichts geht, sobald das Team eine vermeintlich lösbare Aufgabe vor der Brust hat, liefern die Geißböcke eine in allen Belangen nicht ausreichende Leistung ab. So auch gegen Holstein Kiel. Was nicht bedeutet, dass es am Samstag nicht gänzlich anders laufen könnte. Es war mal wieder eines dieser Spiele. Ach, wenn’s schief geht, kann man’s am Samstag ja noch korrigieren. Es war ja nicht das allerletzte Spiel, kein echtes Endspiel also, nur eines von zweien, nur die erste Halbzeit. In diesen Spielen, das hat der 1. FC Köln in dieser Saison ausreichend häufig bewiesen, fehlt dieser Mannschaft der Wille, bis an die Grenzen zu gehen. Nicht nur unter Markus Gisdol, auch unter Friedhelm Funkel.
„Das ist sehr bitter“ Karriere-Aus für Yabo mit nur 29 Jahren
Er galt als eines der größten Talente beim 1. FC Köln. Reinhold Yabo wurde in Aldenhoven geboren und durchlief beim FC alle Jugendmannschaften, spielte dann – unterbrochen von einigen Leihen – von 2001 bis 2013 in Köln (fünf Einsätze für die erste, 58 für die zweite Mannschaft). Im Mai 2009 wurde er als Kapitän der DFB-Auswahl U17-Europameister. Doch jetzt ist viel zu früh Schluss mit seiner Karriere. Reinhold Yabo (nach dem 1. FC Köln bei Alemannia Aachen, Karlsruher SC, RB Salzburg und zuletzt Arminia Bielefeld) beendete am 27. Mai nun im Alter von 29 Jahren seine Fußball-Karriere. Die Ostwestfalen lösten den Vertrag auf Wunsch des Mittelfeldspielers am Donnerstag mit sofortiger Wirkung auf, Grund dafür sind anhaltende Verletzungsprobleme.
„Muss lange zurückdenken“ Funkel hadert mit Sturm-Not
Das Hinspiel der Relegation gegen Holstein Kiel ist für den 1. FC Köln gründlich in die Hose gegangen. Der FC steht nach der 0:1-Niederlage mit dem Rücken zur Wand, braucht am Samstag (18 Uhr) einen Sieg an der Ostsee, um weiter in der Bundesliga bleiben zu können. Dafür braucht es Tore. Die Hoffnungen ruhen (mal wieder) auf Sorgenkind Andersson. Es war wie so oft in dieser Saison. Der FC lief gegen Kiel (notgedrungen) ohne echten Stürmer auf – im bis dato wichtigsten Spiel der Saison mimte Jonas Hectorden ersten Angreifer. Das dürfte ihm wohl nicht mal beim SV Auersmacher in der Verbandsliga Saar passiert sein. Der als Torjäger geholte Andersson ist praktisch dauerangeschlagen und einen Ersatz gibt nicht. Nur 34 Tore in 34 Liga-Spielen veranschaulichen die massiven Probleme in vorderster Front.
Wolfgang Bosbach zur Lage des 1. FC Köln „So kann es definitiv nicht weitergehen“
Der 1. FC Köln tritt am Samstag um 18.30 Uhr bei Holstein Kiel zum Rückspiel an und muss unbedingt gewinnen, um den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga zu sichern. Die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel ist eine schwere Hypothek. Der CDU-Mann Wolfgang Bosbach übte auch deutliche Kritik am Team: „Ich habe ein bisschen die Leidenschaft vermisst, das unbedingt gewinnen wollen. Wir sind im Angriff viel zu harmlos. Ich habe manchmal das Gefühl, unser Sturm bemüht sich um den Friedensnobelpreis.“ Dann bekam auch Sportboss Horst Heldt indirekt sein Fett weg. Denn Bosbach kritisierte im Anschluss die Transferpolitik der Kölner. „Wir haben drei neue Stürmer gekauft. Drei. Von denen sich kein einziger wirklich durchsetzen konnte.“ Bosbachs klare Forderung: „Selbst wenn wir uns im Rückspiel in Kiel durchsetzen: So kann es definitiv nicht weitergehen! Wir müssen wirklich jeden Stein umdrehen und uns fragen: Sind wir wirklich optimal aufgestellt? Wir müssen uns fragen: Was machen andere Vereine besser?"
Kostet das ewige Sturm-Problem den FC die Rettung?
Der 1. FC Köln bricht am Freitag nach Kiel auf, die letzte Ausfahrt, sollte es mit dem Klassenerhalt doch noch etwas werden. Eines ist klar: Der FC wird am Samstag Tore erzielen müssen. Nach dem 0:1 im Relegations-Hinspiel gegen Holstein Kiel brauchen die Geißböcke ein Tor, um eine Chance auf die Verlängerung zu haben, und mindestens zwei Tore für die Rettung. Doch wer soll sie erzielen? Es scheint, als scheitere der FC letztlich am größten aller Probleme. Insgesamt 34 Tore in 34 Bundesliga-Spielen hat der 1. FC Köln in der vergangenen Saison erzielt. Nur Schalke und Bielefeld brachten noch seltener den Ball im gegnerischen Tor unter. Die Offensivsorgen sind seit Monaten ein ständiger Begleiter der Geißböcke und einer der Hauptgründe für die schwachen 33 Punkte, mit denen sich der FC in die Relegation rettete.
Köln vor dem Relegations-Aus Jetzt liegen beim FC die Nerven blank
Köln steht 90 Minuten vorm endgültigen Abgrund. Der Kampf ums Überleben führt den Klub an seine Grenzen. Jetzt liegen die Nerven blank! Horst Heldt war das schon während des peinlichen 0:1 im Hinspiel gegen Kiel deutlich anzusehen. Immer wieder schaute er frustriert auf den Boden, wollte das FC-Elend gar nicht mehr verfolgen. Denn Heldt weiß: Es geht auch um seine Köln-Zukunft. In Bild gab er zu: „Die Situation geht allen an die Substanz.“ Einem setzt die Situation offensichtlich noch mehr zu, als den anderen – Kapitän Jonas Hector. Nach Abpfiff rastete Kölns Ex-Nationalspieler im TV aus. Beim FC liegen die Nerven vor den entscheidenden 90 Rückspiel-Minuten in Kiel total blank. Auch, weil die Angst in den Köpfen längst größer ist, als alle zugeben wollen. Die Angst vorm Scheitern, die dazu führt, dass man – wie zuletzt schon gegen Schalke – nun auch gegen Kiel viel zu verhalten und harmlos agierte, anstatt ins Risiko zu gehen.
Kommentar: Zeit auf Schalke ist abgelaufen Mark Uth setzt dem Abstieg die Krone auf
Totale Identifikation ist dem FC Schalke 04 nach einem katastrophalen Jahr wichtig. Mark Uth hat diese Werte mit Füßen getreten und jegliche Sympathien verspielt, meint unser Redakteur. Die Königsblauen waren in dieser Saison nicht wettbewerbsfähig. Doch wer dachte, dass alle Geschichten schon erzählt seien, der hatte die Rechnung nicht mit Mark Uth gemacht, der in Köln nicht spielen wollte. Nach RUHR24-Informationen war es Mark Uth, der am Freitag (21. Mai) das Gespräch mit Trainer Grammozis suchte und ihm mitteilte, in Köln nicht spielen zu wollen. Trotz Vertrag. Einem millionenschweren, der noch bis Sommer 2022 gültig ist, wohlgemerkt. Dem Trainer waren aber fortan die Hände gebunden. Auf den Spieler setzen konnte er nicht mehr. Hätte der Trainer das vorher auf der PK gewusst, stünde er im Nachhinein nicht machtlos und ebenfalls als Verlierer da. Die Einstellung von Mark Uth ist ein Unding.
Polizei bereitet sich vor Wieder Fans am Kölner Stadion erwartet
Polizei und Ordnungsamt stellen sich darauf ein, dass zum Relegationsspiel gegen Kiel wieder Fans zum Stadion pilgern werden. Auch in Kiel werden FC-Fans erwartet. Obwohl das Relegationsrückspiel des 1. FC Köln am Samstag in Kiel stattfinden wird, rechnen Kölner Polizei und der Ordnungsdienst damit, dass sich wieder FC-Fans am Rhein-Energie-Stadion versammeln werden. "Es wird einen Einsatz geben", sagt ein Polizeisprecher. Weitere Details können derzeit noch nicht genannt werden. Auch der Ordnungsdienst der Stadt gehe nach Angaben der Verwaltung davon aus, dass sich am Samstag FC Fans vor dem Stadion versammeln könnten. Informationen zu den Planungen werden "aus einsatztaktischen Gründen" nicht veröffentlicht, die Stadt stehe aber in engem Kontakt mit der Polizei. Auch in Kiel werden FC-Anhänger erwartet.
In Kiel steht fast alles auf dem Spiel Bei Abstieg droht dem FC das Chaos
Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel geht es für den FC in Kiel nun um alles. Bei einem Abstieg droht Köln das Chaos! Eigentlich hatte Neu-Trainer Steffen Baumgart auf eine neue Chance in der Bundesliga gehofft. Mit Teams wie Bielefeld, Bochum und Fürth wäre ein Klassenerhalt trotz der großen finanziellen Probleme und des nötigen Umbruchs im Team realistisch. Im Fall des Abstiegs drohen aber nicht nur viele starke Gegner wie Schalke, Werder, der HSV, Hannover und Düsseldorf. Der FC steigt auch erst mit einer Woche Verspätung in die Planungen ein und hinkt der Konkurrenz hinterher. Auch Horst Heldt als Sportchef des 1. FC Köln wäre nicht mehr tragbar. In der Zweiten Liga würden noch mehr Einnahmen dramatisch wegbrechen. Auf der nächsten Mitgliederversammlung würde sich zudem die Vertrauensfrage für den kompletten Vorstand stellen.
Vor Relegations-Rückspiel Holstein-Trainer Werner im Fokus
Trainer Ole Werner hat Holstein Kiel bis ans Tor zur Bundesliga geführt. Seine Arbeit wird auch von anderen Vereinen verfolgt. Vor dem Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Köln wird viel spekuliert. Eine unglaubliche Saison macht auch unglaublich begehrt. Der mögliche Aufstieg von Kiel nach einer Zweitliga-Spielzeit voller Widrigkeiten auf der einen und großer Erfolge auf der anderen Seite hat vor allem das Interesse an Trainer Ole Werner geweckt. Dabei schaut möglicherweise so mancher Verein auf Trainersuche wie aktuell Erstliga-Absteiger Werder Bremen genauer hin, ob Werners Kieler nach dem 1:0 im Hinspiel in Köln tatsächlich erstmalig den Aufstieg schaffen. Sollte ihnen das gelingen, hätte sich das Thema Werner-Abschied von der Förde wohl erledigt. Bleibt Holstein Zweitligist, dürften die Spekulationen richtig losgehen.
Dank FC König Otto mit 1.491 Spielen überholt Funkel hört auf – als Retter in Rente?
Am Samstag, 29. Mai, gegen 19.50 Uhr wird die lange Karriere von Bundesliga-Urgestein Friedhelm Funkel enden. Bei Verlängerung oder Elfmeterschießen im Relegations-Rückspiel seines 1. FC Köln bei Holstein Kiel vielleicht ein paar Minuten später. Aber ganz sicher am Samstag. Das versichert jedenfalls Friedhelm Funkel. Allerdings hat er das auch schon vor 16 Monaten getan. „Da gibt es nichts dran zu rütteln. Meine Trainer-Karriere ist beendet“, hatte er kurz nach seiner Beurlaubung bei Fortuna Düsseldorf bei Sky gesagt. So endet Funkels Karriere immerhin nicht mit einer Beurlaubung. Ob sie aber mit einer Rettung oder sogar mit einem bitteren Abstieg endet, ist nach dem 0:1 im Hinspiel gegen Kiel fraglich.
Neuer FC Coach-Baumgart Keine Paderborner Spieler nach Köln
Der neue Kölner Trainer Steffen Baumgart wird nach seiner vierjährigen Tätigkeit beim SC Paderborn keine Spieler von seinem alten Club zu den Rheinländern mitnehmen. «Der SC Paderborn muss keine Angst vor dem Ausverkauf haben. Man fängt ja keine neue Aufgabe an und nimmt seine alten Spieler mit», sagte er. Zudem habe der 1. FC Köln das Problem vieler andere Clubs. «Er kann keine Ablöse zahlen. Und es wird sicher keiner umsonst gehen», sagte Baumgart. Ans Brauchtum in der Karnevalshochburg wird sich der gebürtige Rostocker allerdings noch gewöhnen müssen. Das Training in Karnevalskostümen am 11.11. will er nicht verbieten. «Vielleicht setze ich mir dann beim Training eine Sonnenbrille auf», sagte Baumgart . Den passenden Humor bringt er mit. «Aber es wäre doch schon mal ein Erfolg, wenn ich am 11. 11. noch Köln-Trainer bin».
Kiel winkt beim Aufstiegstriumph große Kasse Warum die 2. Liga Köln die Daumen drückt
Nicht einmal in einem Finale der Champions League steht dermaßen viel Geld auf dem Spiel wie am Samstag beim Rückspiel in der Relegation zwischen Holstein Kiel und dem 1. FC Köln. 49,6 Millionen Euro kassiert Köln in dieser Saison von der DFL aus der Vermarktung der nationalen und internationalen Medienrechte. Steigen die Rheinländer aus der Bundesliga ab, werden sie mit maximal 23 Millionen Euro in der Saison 2021/22 in der 2. Liga allein in diesem Bereich einen Umsatzeinbruch von über 50 Prozent erfahren. Holstein Kiel winkt beim Aufstiegstriumph große Kasse: Statt knapp 13 Millionen Euro in dieser Saison würden in der Bundesliga knapp über 30 Millionen Euro in die Kasse der Kieler "Störche" fließen.
Das letzte Aufgebot bleibt offen FC fährt mit allen Mann nach Kiel
Der 1. FC Köln ist am Freitag um 15 Uhr vom Geißbockheim in Richtung Kiel aufgebrochen. Die Geißböcke absolvierten mittags ihre letzte Trainingseinheit der Saison und flogen anschließend an die Ostseeküste. Bei Holstein Kiel muss der FC am Samstag die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen. Dafür entschied sich Friedhelm Funkel, mit dem gesamten Kader die Reise anzutreten. Wer in der Startelf sein wird, wird wohl erst eine Stunde vor Anpfiff bekannt werden. Das FC-Aufgebot im Überblick:
Rund um das Relegationsrückspiel gegen Kiel stellt sich beim 1. FC Köln die Frage nach der Zukunft von Geschäftsführer Sport Horst Heldt. Es ist ein Leichtes, Horst Heldt quasi die Alleinschuld an der Misere des 1. FC Köln zuzuschanzen. Frei nach dem Motto: Immer feste druff! Aber ist das, was passiert ist, tatsächlich alleine auf Heldts Mist gewachsen? Oder kann es möglich sein, dass er zu einem großen Teil unter dem litt, was er zeitlich und personell verwalten musste und was ihm finanziell zur Verfügung stand? Im Fußball ist es so, dass gerade bei Transfers Entscheidungen nicht isoliert betrachtet werden können. Sie werden meist in einem Kontext getroffen, der nicht für jeden zu jeder Zeit überschaubar ist.
FC in der Relegation Andersson muss in Kiel wieder treffen
Am Samstag (18 Uhr) muss Sebastian Andersson dem 1. FC Köln dabei helfen, nicht ein weiteres Mal abzusteigen. Nach dem 0:1 im Relegations-Hinspiel brauchen die Kölner in Kiel einen Sieg, und Andersson soll die Tore schießen. Andersson ist nach Aussage seines Trainers gesund, die Knieverletzung endlich überwunden. Was bleibt, sind die Folgen von fünf Monaten reduziertem Training. In Kiel wird der Schwede noch einmal über alle Grenzen gehen müssen.
Cestic erstmals für serbische A-Nationalmannschaft berufen
Große Freude bei Sava Cestic vor dem Saison-Abschluss des 1. FC Köln in der Relegation bei Holstein Kiel: Der 20-jährige ist erstmals in seiner Karriere in die A-Nationalmannschaft Serbiens berufen worden. Der Innenverteidiger reist in der kommenden Woche nach Japan, wo das Team von Trainer Dragan Stojkovic zwei Testspiele absolvieren wird. Am Freitagnachmittag stieg Sava Cestic noch in den Mannschaftsbus mit dem 1. FC Köln nach Kiel. Beim KSV wird der Innenverteidiger allerdings wohl nicht im Kader stehen. Doch Cestic hat in dieser Saison auf sich aufmerksam gemacht, stand elf Mal in der Bundesliga in der Anfangsformation und zeigte zwischenzeitlich ansprechende bis starke Leistungen.
Nach Bänderriss nun mit Nasenbeinbruch FC-Profi Wolf ist Kölns härtester Hund
Das Relegationsrückspiel zwischen Holstein Kiel und dem 1. FC Köln (Samstag, 29. Mai, 18 Uhr) dürfte für manche Profis das vorerst letzte Spiel im FC-Trikot sein. Einer davon ist Marius Wolf. Und wie so oft in dieser Saison wird der Flügelspieler wieder auf die Zähne beißen. Nach dem Bänderriss nun ein Nasenbeinbruch: Wolf ist wirklich Kölns härtester Hund! Auch wenn Wolf nur leihweise beim FC unter Vertrag stand: Für den Klub gab er alles und stand auch zur Verfügung, wenn es richtig wehtat. So zog er sich bei der bitteren Pokalpleite bei Jahn Regensburg einen doppelten Bänderriss zu – und spielte trotzdem gegen Frankfurt wenige Tage später und schluckte auch die Wochen danach die Schmerzen weg.
1. FC Köln in Kiel unter Druck Mit dem Rücken zur Wand ist der FC am besten
Der 1. FC Köln muss im Relegations-Rückspiel bei Holstein Kiel gewinnen. Eine schwere Aufgabe sicherlich. Die Hinspiel-Pleite traf Friedhelm Funkel und seine Mannschaft ins Mark. Was nun noch Hoffnung macht? Vielleicht vor allem, dass es kaum noch Hoffnung gibt. Denn mit dem Rücken zur Wand ist der FC am stärksten! Sie hätten es sich einfach machen können. Mit einem Heimsieg gegen urlaubsreife Freiburger beispielsweise. Oder einem Auswärtserfolg bei der verstärkten Regionalliga-Auswahl von Hertha BSC in Berlin. Aber der FC wäre nicht der 1. FC Köln, wenn er sich nicht einmal mehr genau in diese Situation hineinmanövriert hätte. Zum x-ten Mal in dieser Saison geht es für den FC gefühlt um alles.
Nie wieder Bundesliga? Hector in Kiel vor seiner entscheidendsten Schlacht
Jetzt geht es um alles: Der 1. FC Köln trifft am Samstag (18 Uhr) auf Holstein Kiel. Im Relegations-Rückspiel an der Ostsee muss der Bundesligist einen 0:1-Rückstand aufholen. Ein schwieriges, aber kein unmögliches Unterfangen. Einer wird sich wieder mit allem dagegen stemmen was er hat: Kölns Held Jonas Hector steht vor seiner entscheidendsten Schlacht. Schon in der griechischen Mythologie gibt es einen großen Kämpfer mit Namen Hektor. Der Thronfolger Trojas will in Homers „Ilias“ Troja vor den Griechen verteidigen und fällt im Kampf mit dem Halbgott Achilles. Jonas Hector will aber nicht fallen. Nicht am Samstag, nicht in Kiel, nicht mit dem 1. FC Köln in die 2. Liga. Eine sofortige Rückkehr in die 1. Liga dürfte für den finanziell schwer angeschlagenen Klub schwer werden. Es geht um alles oder nichts. Homer hätte seine Freude an diesem Epos. Nur ein tragisches Ende, dass sollte man dem 1. FC Köln und seinem Helden bitte ersparen.
Holstein Kiel will sich die große Chance auf den erstmaligen Aufstieg nicht mehr nehmen lassen. Nach dem Auswärtssieg beim 1. FC Köln spricht vieles für den Zweitligisten. Nach dem Hinspielerfolg ist der Optimismus rund die Kieler Förde gewaltig. Die euphorischen Fans Kiel sind kaum zu bremsen. Auch die Mannschaft ist zuversichtlich, dass es mit dem erstmaligen Aufstieg eines schleswig-holsteinischen Vereins in die Bundesliga klappt. Dagegen musste der 1. FC Köln in den vergangenen drei Tagen aus dem mentalen Loch nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel finden. "Der Druck liegt bei Köln", sagt Holstein-Trainer Ole Werner. Erstmals seit dem 24. Oktober 2020 dürfen wieder Zuschauer ins Holstein-Stadion, um in der wichtigsten Partie der Norddeutschen in dieser Saison ihr Team zu unterstützen. Geht es um Kenntnis von Atmosphäre und Anspannung in der Relegation, hat Kiel die Nase vorn. Die Norddeutschen bestreiten zum dritten Mal Aufstiegsduelle.
Das letzte Spiel der Saison, die alles entscheidende Partie: Am Samstagabend wird der 1. FC Köln wissen, in welcher Liga der Klub 2021/22 spielen wird. Das Relegations-Rückspiel bei Holstein Kiel setzt einen finalen Strich unter neun turbulente Monate bei den Geißböcken. Trotz des 0:1 im Hinspiel ist die Lage für den FC keinesfalls aussichtslos. Was es aber braucht, sind Tore. Doch wie wird Funkels Elf aussehen? Klar ist: Der FC muss und wird personell wie taktisch etwas verändern. Das hatte der FC-Coach bereits unmittelbar nach dem 0:1 am Mittwoch angekündigt. Sebastian Andersson und Florian Kainz sind Kandidaten für die Anfangsformation. Aber nicht nur. Auch Jan Thielmann, einer der wenigen Joker, die zuletzt wirklich etwas bewegen konnten, hat sich empfohlen. Und so könnte es gar sein, dass Funkel auch taktisch umstellt, weg vom 4-2-3-1 und hin zu einem 4-1-4-1 oder gar 4-4-2 mit Raute.
Im Hinspiel ließ Funkel ihn draußen Hat Pechvogel Kainz Luft für den letzten Tanz?
Die Verletzung von Hoffnungsträger Florian Kainz war der Beginn einer von Pleiten, Pech und Pannen vollgestopften Saison. Ein Grund für den Absturz des 1. FC Köln war sicher, dass sich immer wieder Leistungsträger verletzten. Im Relegations-Hinspiel verzichtete Trainer Friedhelm Funkel auf den Flügelspieler. Hat der Österreicher Luft für einen letzten Tanz in Kiel? „Florian stand vorher in fünf von sechs Spielen in der Startelf. In den ersten Spielen hat er das toll gemacht, danach war nicht mehr so viel, aber das ist ganz normal“, sagt Trainer Funkel. „Wir haben ihm am Mittwoch eine Pause gegeben.“ Gut möglich aber, dass er zum Abschluss eine neue Gelegenheit bekommt. Eine Möglichkeit: Ismail Jakobs rückt schon wie gegen Schalke auf die Verteidigungsposition, Kainz übernimmt die offensive Rolle.
Lemperle mit zehn Toren Sturmtalent wird immer besser
Die ersatzgeschwächte U21 des 1. FC Köln hat mit dem 1:1 (1:1) beim SC Wiedenbrück am vorletzten Spieltag der Regionalliga-Saison einen Zähler erbeutet. Tim Lemperle machte einmal mehr mit einem Treffer auf sich aufmerksam. Vincent Friedsam stach im Tor mit seinem gehaltenen Elfmeter hervor. Zwei Spieler aus der U19 mussten derweil kurzfristig den Kader auffüllen. Die eiskalte Verwertung von Zuspielen in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr sind offenbar das neue Markenzeichen Tim Lemperles. Das FC-Talent war so zuletzt gegen Essen bereits zweimal erfolgreich gewesen, und auch in Wiedenbrück nutzte Lemperle ein solches Zuspiel, diesmal von Justin Petermann, zur Kölner Führung (40.). Es war sein fünftes Tor im fünften Spiel in Folge und bereits sein zehnter Treffer der Saison.