Auftakt, Traininingslager, Saisonstart So legt Baumgart los
Knapp einen Monat lang können sich die Spieler des 1. FC Köln noch von den Strapazen der abgelaufenen Saison erholen. Am 2. Juli bittet Steffen Baumgart dann erstmals wieder zum Geißbockheim, wenn auch nur für die obligatorische Corona-Testung. Im Anschluss daran erwartet die Kölner eine knapp fünfwöchige Vorbereitung. Kurz vor seinem Urlaub schaute Steffen Baumgart am Mittwochmittag noch einmal am Geißbockheim vorbei. Nach einem Austausch mit FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle sowie der neuen sportlichen Leitung um Jörg Jakobs, Lukas Berg und Thomas Kessler setzte sich der neue FC-Trainer auch mit dem Vorstand zusammen. Dabei dürfte es unter anderem um die Kaderplanung sowie die Ausrichtung für die kommende Saison gegangen sein. Im Anschluss daran legte Baumgart mit seinem neuen Trainerteam noch den Sommer-Fahrplan bis zum Saisonstart fest.
Sieben Abschiede, ein Debüt U21 mit Mini-Kader nach Bonn
Eine Mammutsaison neigt sich dem Ende zu. Noch ein letztes Mal muss die U21 des 1. FC Köln in dieser Regionalliga-Saison auf dem Platz stehen: Die Partie beim Bonner SC am Samstag (14 Uhr) ist sportlich jedoch für beide Teams komplett bedeutungslos. Das 40.(!) Spiel in dieser Saison für die U21 wird zugleich zu einer Abschiedsbühne für viele Kölner. Als im vergangenen Sommer der Spielplan für die Saison der Regionalliga West präsentiert wurde, gab es nicht wenige, die starke Zweifel äußerten: 21 Mannschaften bedeuteten 40 Spiele für jedes Team – und das mitten in der Pandemie, deren weiteren Verlauf damals wie heute niemand genau vorhersagen konnte. Doch die zweite Welle für den Herbst war schon seinerzeit zu erahnen und so schien es äußerst fraglich, ob diese Mammutsaison tatsächlich über die Bühne gehen kann. Heute, kein Jahr später, weiß man: Es ging.
„Neuausrichtung Sport“ So soll das neue Trio arbeiten
Der 1. FC Köln geht mit seiner sportlichen Neuausrichtung ins Risiko. Die Verantwortlichen lassen nach der Trennung von Horst Heldt die Position des Geschäftsführers Sport zunächst unbesetzt. Zunächst soll sich das Trio um Jörg Jakobs, Thomas Kessler und Lukas Berg die Aufgaben teilen – und muss sich direkt im schwersten Transfermärkte der Bundesliga-Geschichte beweisen. Eigentlich wollten Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich als Vorstand ein neues Zeitalter beim 1. FC Köln beginnen. Ein Zeitalter von Kontinuität und Vertrauen. Doch wenn etwas nicht funktioniert, nützt auch Kontinuität nichts mehr. So entschied sich das Präsidium einen Tag nach dem Klassenerhalt nach der zwischenzeitlichen Trennung vom erhofften Langzeit-Trainer Markus Gisdol auch für eine Neuausrichtung auf der Position des sportlichen Geschäftsführers.
Statistik-Könige der Liga Platz eins für Kölner Laufwunder
Die Profis der 18 Bundesliga-Teams haben sich in ihre wohlverdiente Fußball-Pause begeben. Für diejenigen, die nicht bei der EM 2021 dabei sind, heißt es jetzt erstmal Füße hochlegen und abschalten. Für die Analysten der Vereine dürfte es allerdings schon bald wieder zurück an die Schreibtische gehen: Dort müssen Unmengen an Daten ausgewertet werden, die während der vergangenen 34 Spieltage gesammelt wurden. Ellyes Skhiri rieb sich für den 1. FC Köln auf – das zeigt seine enorme Laufleistung von 396.2 Kilometern. In Anbetracht seiner 32 von 34 absolvierten Spiele, sind das 12,38 Kilometer Strecke im Durchschnitt. Mit diesem Wert führt er das Feld vor den beiden Bremern Maximilian Eggestein und Theodor Gebre Selassie an.
Dank Wirtz-Doppelpack: 2:1-Sieg gegen Niederlande Deutsche U21 im EM-Finale
Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht im Endspiel der U21-EM – dank eines Doppelpacks von Youngster Florian Wirtz. Nach dem 2:1-Sieg gegen die Niederlande warten im Endspiel nun die Portugiesen. Das Spiel war knapp 30 Sekunden alt, da klingelte es schon im Kasten der Holländer! Salih Özcan trieb den Ball nach vorne, steckte auf Lukas Nmecha durch, der den Ball von links ganz elegant mit dem Außenrist in die Mitte zwirbelte. Wirtz musste dort nur noch einschieben. Sieben Minuten später war es dann wieder Wirtz, der die DFB-U21 mit einem satten Schuss ins untere lange Eck mit 2:0 in Führung brachte. In der ersten Halbzeit sahen die Niederländer überhaupt kein Land, Deutschland spielte einen überragenden ersten Spielabschnitt. In der 67. Minute kam die Niederlande durch Perr Schuurs noch einmal ran. Aber dem Finaleinzug der Deutschen stand danach nichts mehr im Wege (Sonntag, 21 Uhr).
Rückkehr nach Dortmund FC-Leihprofi Wolf sagt Tschüss, Kölle!
Nach der Rettung in Kiel fiel die monatelange Anspannung von den FC-Profis ab. Mit einer Party bis in die frühen Morgenstunden ging auch für Marius Wolf die Saison zu Ende – und damit seine Zeit beim 1. FC Köln. Der vom BVB ausgeliehene Wandervogel erholt sich derzeit mit Noch-FC-Kollege Jannes Horn auf Mykonos, auch dort gehen sie gemeinsam in den Kraftraum. Insgesamt hatte sich Wolf die Zeit beim 1. FC Köln sicher anders vorgestellt. „Als die Anfrage vom FC kam, habe ich mich natürlich vor allem auf die geilen Auftritte vor voller Hütte gefreut“, sagt Wolf. Mit seinem Doppelpack gegen Bielefeld hatte Wolf den Heimspielfluch gebannt. Wolf ist von Kindesbeinen an BVB-Fan und will sich nun im dritten Anlauf bei der Borussia durchsetzen. „Ich will es noch einmal versuchen und mich unter dem neuen Coach Marco Rose durchsetzen.“
Analyse: Boss Wolf kämpft gegen sein FC-Aus Angst-Brief an die Mitglieder und Zoff um Heldts Abfindung
Ein einsamer Wolf... Pünktlich zur Mitgliederversammlung am 17. Juni fliegt Präsident Werner Wolf der FC endgültig um die Ohren. Bei den Mitarbeitern ist er schon lange unbeliebt. Jetzt aber wenden sich auch die ersten Sponsoren ab. Dazu der Zoff mit Ex-Sportboss Horst Heldt und das zerrüttete Verhältnis zu Geschäftsführer Alexander Wehrle. Während die Liga über Kölns überforderte Klub-Spitze lacht, laufen die Mitglieder Sturm. Sein neuester, verzweifelter Versuch an der Macht zu bleiben, ist Wolfs Angst-Brief an die Mitglieder, die auf der virtuellen Versammlung Mitte Juni auch über seine Zukunft entscheiden. Wenn dessen Übergangs-Vize Wettich, und damit das gesamte Projekt Wolf, zur Wahl steht. Wolf, Sauren und Wettich wollen jetzt juristisch gegen Heldt vorgehen, um ihm möglichst nicht die volle Abfindung zahlen zu müssen.
Der Sport-Geschäftsführer ist entlassen, der Cheftrainer ausgewechselt: Verblieben auf der Führungsetage des 1. FC Köln sind der Vorstand, Geschäftsführer Wehrle, der Gemeinsame Ausschuss und der Mitgliederrat. Doch all diese Instanzen sind schwer beschädigt. Der ganze Klub wankt. Der GBK analysiert den Zustand der handelnden Personen und Gremien. Werner Wolf war mit dem Slogan angetreten: „Gemeinsam gewinnen alle.“ Gemeinsam passierte in der bisherigen Amtszeit des Vorstands allerdings fast nichts. Nicht die zahlreichen Trennungen (Sieger, Veh, Beierlorzer, Kaufmann, Gisdol, Heldt), nicht die ständigen Fehden mit Geschäftsführer Wehrle, nicht die Auswahl von Carsten Wettich als Nachfolger von Jürgen Sieger, nicht das Einfangen der E-Mail-Affäre um Stefan Müller-Römer, nicht der inzwischen angespannte Austausch mit Teilen des Mitgliederrates und schon gar nicht der Austausch mit den Fans und Mitgliedern.
Meinung: Aus für Horst Heldt beim 1. FC Köln Die Quittung für eine nicht einmal ausreichende Bilanz
Der 1. FC Köln trennt sich kurz nach dem Klassenerhalt von Sportchef Horst Heldt. Aller Nebengeräusche zum Trotz ist das die richtige Entscheidung, die aber nicht das Ende der Aufarbeitung bleiben darf. Kmmentar: Und es gibt ihn doch. Lange hatten viele interessierte Beobachter überlegt, ob der 1. FC Köln tatsächlich einen existierenden Vorstand hat. Spötter wollten sogar schon eine Vermisstenanzeige für das Triumvirat um Werner Wolf aufgeben. Zu zurückhaltend, ja gar gefühlt abwesend hatte das Präsidium des Bundesligisten seit seiner Wahl im September 2019 agiert. Nicht einmal 24 Stunden nach dem Klassenerhalt, den die „Geißböcke“ über den Umweg der Relegation einfuhren, waren allerdings zwei Sachen klar: Zum einen hat der 1. FC Köln tatsächlich einen Vorstand, der aus den Hufen kommen und Entscheidungen treffen kann. Zum anderen ist Horst Heldt nicht mehr Sportgeschäftsführer des 1. FC Köln.
In eigener Sache effzeh.com verändert Chefredaktion
Der 1. FC Köln bleibt erstklassig und geht in eine weitere Saison als Bundesliga-Verein – das steht seit dem 29. Mai um 19.48 Uhr endgültig fest. Die Freude und die Erleichterung rund um den Club über den auf dem Umweg der Relegation erfolgten Klassenerhalt waren riesig, das gilt selbstverständlich auch für uns bei effzeh.com. Es war ein versöhnliches Ende einer nervenaufreibenden Spielzeit, die vermutlich jeden FC-Fan ein paar Jahre des Lebens gekostet haben dürfte. Nun gilt der Blick der Aufarbeitung der vergangenen Saison – und der Planung der anstehenden Aufgaben. Das gilt nicht nur für den 1. FC Köln, das gilt auch für effzeh.com. Die wichtigste, weil zugleich einschneidendste Bekanntmachung direkt zu Beginn: David Schmitz und Arne Steinberg werden effzeh.com aus unterschiedlichen Gründen mit sofortiger Wirkung verlassen – Thomas Reinscheid wird die Leitung dieses Online-Fanzines als alleinverantwortlicher Chefredakteur übernehmen.
„Finale oder was?“ FC-Duo Özcan und Jakobs greift nach EM-Titel
Zwei Kölner im Finale der U21-Europameisterschaft! Ismail Jakobs und Salih Özcan stehen vor dem größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Das FC-Duo kämpft am Sonntag mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal um den heiß ersehnten Titel. Nach der kräftezehrenden Relegation gegen Holstein Kiel (0:1, 5:1) ließ Auswahl-Trainer Stefan Kuntz Mittelfeld-Lenker Özcan im Viertelfinale gegen Dänemark noch von Anfang an auf der Bank. Beim Halbfinal-Sieg gegen die Niederlande (2:1) setzte der Europameister von 1996 aber dann wieder auf den FC-Kämpfer. Özcan rechtfertige seine Nominierung mit einer engagierten Leistung und war nicht nur mit seiner Einleitung zum frühen 1:0 ein Faktor für Deutschlands dritte EM-Final-Teilnahme in Serie.
Innenverteidiger will weg Meré vor Rückkehr nach Spanien?
Der 1. FC Köln muss sich auf eine Neubesetzung in der Innenverteidigung vorbereiten. Nicht nur, dass Sebastiaan Bornauw vom VfL Wolfsburg umworben wird und als einer der Verkaufskandidaten gilt. Auch Jorge Meré kämpft um eine Rückkehr nach Spanien und soll nun ein erstes Angebot von UD Levante vorliegen haben. Das spanische Portal grada3.com berichtet, dass der spanische Erstligist UD Levante an einer Verpflichtung des Abwehrspielers interessiert sei. Demnach sei der Tabellen-14. der LaLiga einer Verpflichtung bereits „sehr nahe“. Dabei sollen sich die Spanier erhoffen, Meré für eine geringe bis gar keine Ablösesumme verpflichten zu können, da sich der Innenverteidiger beim FC auch in dieser Saison nicht zum Stammspieler entwickeln konnte. Meré selbst ist mit seiner Situation beim FC unzufrieden.
Struth-Kritik traf einen Nerv Die Reaktionen der FC-Fans auf die aktuelle Lage
Berater Volker Struth sorgte am Montag mit seiner scharfen Kritik an der Führungsetage des 1. FC Köln für Aufregung. In den sozialen Medien wurde das Thema heiß diskutiert, Express fragte auch die Leser um ihre Einschätzung. In den vergangenen Tagen erreichten uns zahlreiche Reaktionen. Dem Vereinsvorstand warf Struth in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor „im Märchenland“ zu tanzen. Der Abstieg sei mit Blick auf die handelnden Personen daher nicht abgewendet, sondern „nur aufgeschoben“. Schnell kochten die Diskussionen unter FC-Fans in den sozialen Netzwerken hoch. In einer am Dienstag gestarteten Umfrage stimmten 58 Prozent der Teilnehmer zu, votierten für: „Struths Kritik trifft den Nagel auf den Kopf.“ Weitere 26 Prozent sind der Meinung: „In einigen Punkten hat Struth schon recht.“ Lediglich 16 Prozent finden die Kritik völlig überzogen.
36 Spiele in der Bundesliga und der Relegation liegen hinter den Spielern des 1. FC Köln. Kaum ein Profi der Geißböcke konnte dabei Konstant über die Saison sein Leistungsmaximum erreichen. Daher fallen die Einzelkritiken der Saison in den meisten Fällen auch eher durchschnittlich aus. Der GBK wirft zunächst einen Blick auf die Defensivspieler. 60 Gegentore waren in dieser Saison nicht nur die zweitmeisten hinter dem FC Schalke 04, sondern führen in vielen Fällen auch zum Abstieg. Die Defensive des 1. FC Köln hatte in dieser Saison zahlreiche Probleme. Angefangen mit einem unsicheren Timo Horn zum Saisonbeginn, über die Schwachstellen auf den Außenpositionen sowie die lange Verletzung von Leistungsträger Sebastiaan Bornauw. Doch welche Spieler konnten in dieser Saison überhaupt überzeugen und wer fiel ab?
„Sitzen in Dunkelkammer“ Poldi schießt gegen FC-Vorstand und spricht über Investoren
Am Donnerstag regte sich Lukas Podolski noch über seinen Noch-Verein Antalyaspor auf, am Freitag, seinem 36. Geburtstag, war dann die Führungsriege des 1. FC Köln an der Reihe. Podolski hat die Führungsspitze des 1. FC Köln trotz des gelungenen Klassenerhalts scharf kritisiert: „Es wirkt auf mich so, als säßen sie in einer Dunkelkammer und würden versuchen, den Verein von dort aus zu leiten“, sagte er mit Blick auf den Vorstand um Präsident Wolf. So hat er öffentliche Auftritte des Präsidiums vermisst, es habe keine positive Grundstimmung verbreitet. „Man hat das Gefühl, es gibt kein Miteinander im Verein“, kritisierte Podolski. Heldts Arbeit sieht er allerdings ebenfalls kritisch: „Es wurden unter ihm so gut wie keine Spieler verpflichtet, die der Mannschaft wirklich weiterhelfen konnten.“ Um die nötigen finanziellen Mittel zu erhalten, dürfe laut Podolski unter bestimmten Umständen auch der Einstieg eines Investors nicht ausgeschlossen werden.
Spieler der Saison: Ellyes Skhiri Nicht nur Langstreckenläufer beim 1. FC Köln
In einer extrem wechselhaften Saison war Ellyes Skhiri eine der wenigen Konstanten. Unser Spieler der Saison bestach mit unglaublichen Laufwerten, wichtigen Treffern und dem goldenen Tor zum Nicht-Abstieg. Würde Ellyes Skhiri nicht seit zwei Jahren das Trikot mit der Nummer 28 beim Ersten Fußballclub Köln ausfüllen, könnte man sich die schmächtige, grazile Figur des Tunesiers auch in einer gerade einmal den oberen Oberschenkel bedeckenden Sporthose sowie einem leichten Unterhemdchen mit der Aufschrift Tunisia vorstellen. In derartigen Outfits sorgen die Langstreckenläufer aus Ost- und Nordafrika bei Olympia sowie den größten Marathons auf dem Planeten regelmäßig für Furore. Nicht nur optisch passt der Vergleich, schließlich ist es die schier unerschöpfliche Laufleistung, die Ellyes Skhiri auszeichnet. Kilometer um Kilometer hat sich der Tunesier in dieser Saison ganz leise und unauffällig in die Herzen von Fans und Mitspielern gerannt.
Nur noch knapp zwei Wochen, dann steigt die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung des 1. FC Köln. Nach einer schwierigen Saison mit der Rettung in letzter Sekunde, der zu späten Entlassung von Markus Gisdol und der Trennung von Sportchef Horst Heldt ist die Stimmung aufgeheizt – und bei so manchem, der sich als Anhänger des FC versteht, brennen in diesen Tagen ganz offensichtlich die Sicherungen durch. Persönliche Angriffe ist man im Fußball ja gewohnt, aber aktuell gehen sie weit unter die Gürtellinie. Ho-Yeon Kim veröffentlichte auf Facebook, dass er nachts von (einem) Unbekannten per Telefon terrorisiert wurde. Der Vorsitzende des Mitgliederrats sieht sich aber nicht nur Psycho-Terror, sondern auch rassistischen Beleidigungen ausgesetzt. Auch Stefan Müller-Römer bekommt diese verstörenden Anrufe und sieht das als weiteren Beleg für die Entwicklungen, die in den sozialen Medien zu beobachten sind. Dort wird der Medienanwalt als „haariger Sektenführer" verunglimpft. Auch Vorstand und Geschäftsführung sind immer wieder Zielscheibe.
FC-Bosse kämpfen um Kapital Deshalb sollen Investoren außen vor bleiben
Der 1. FC Köln auf der Suche nach dringend nötigem Eigenkapital. Um die Lücken in der Bilanz zu stopfen, setzt der Klub auf sogenannte Mezzanine, also Genussrechtskapital, das nur nachrangig bedient werden muss. Damit will man vermeiden, in einer relativ schwachen wirtschaftlichen Ausgangslage und nur für das Ausgleichen von Finanzlöchern Anteile am Verein verkaufen zu müssen. Der Hintergrund: Werner Wolf, Carsten Wettich, Eckhard Sauren aber auch Geschäftsführer Alexander Wehrle versuchen mit hohem persönlichen Einsatz, unter den Freunden und Sponsoren Kapitalgeber für die Genussscheine zu finden. Die sind mit unter sechs Prozent verzinst. „Ein Vermögensberater würde bei dem Chancen-Nutzen-Verhältnis wahrscheinlich abraten“, lächelt Fondsmanager Sauren. „Wer sich hier engagiert, steht dem FC in einer schwierigen Situation zur Seite.“
Podolski: "Bierduschen und Party? Schon ein bisschen übertrieben"
Auch in der Türkei zitterte ein großer FC-Fan mit, als die Kölner im Relegationsrückspiel in Kiel antreten mussten. Podolski atmete nach den aus Kölner Sicht freudigen 90 Minuten auf. "Der erneute Abstieg hätte gravierende Auswirkungen gehabt, vor allem finanziell", wird der Weltmeister von 2014 im "Kölner Stadt-Anzeiger" zitiert: "Ich glaube nicht, dass sich der Verein davon so schnell erholt hätte." Ein nötiger Neuaufbau im Unterhaus wäre "ein sehr harter Kinnhaken für den Verein gewesen". Die Erleichterung konnte Podolski nachfühlen, die Szenen nach Abpfiff aber irritierten ihn ein wenig. "Die Bilder von Bierduschen auf dem Spielfeld und der Party danach, das ist schon ein bisschen übertrieben gewesen." Der Anspruch müsse in Köln doch ein anderer sein.
Der 1. FC Köln kann nach der sportlichen Rettung aufatmen. Trotzdem erhoffen sich die Geißböcke eine sportliche Neuausrichtung. Dieser Umbruch kann durch den Klassenerhalt jetzt auf höherem Niveau gelingen als in der Not in der Zweiten Liga. Das betrifft viele Ebenen: Der FC bleibt für Spieler attraktiver und der Vorsprung gegenüber anderen angeschlagenen Klubs wie dem Hamburger SV, Schalke 04 oder Werder Bremen kann ausgebaut werden. Der GBK zeigt die Gründe, warum die Rettung Hoffnung macht. Steffen Baumgart wird mit dem 1. FC Köln in der Bundesliga an den Start gehen. Aufgrund der diesjährigen Auf- und Absteiger dürfte diese Aufgabe dabei sogar leichter werden. Denn: Wer in dieser Bundesliga nicht den Klassenerhalt schafft, würde wohl kaum in der Zweiten Liga um den Aufstieg mitspielen können.
36 Spiele in der Bundesliga und der Relegation liegen hinter den Spielern des 1. FC Köln. Kaum ein Profi der Geißböcke konnte dabei Konstant über die Saison sein Leistungsmaximum erreichen. Daher fallen die Einzelkritiken der Saison in den meisten Fällen auch eher durchschnittlich aus. Nach den Defensivspielern wirft der GBK nun einen Blick auf die Offensive. Der 1. FC Köln hat praktisch eine gesamte Saison ohne Stürmer gespielt. Sebastian Andersson fehlte die meiste Zeit verletzt, genauso wie Anthony Modeste, der im Winter nach Frankreich flüchtete. Tolu Arokodare entpuppte sich schnell als nicht Bundesliga-tauglich und Emmanuel Dennis scheitere letztlich an seinem Charakter. Somit mussten andere – positionsfremde – Spieler in die Bresche springen. Die 34 Tore in 34 Spielen (die drittschlechteste Bilanz) zeigen aber, dass dies ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt war. Aber wer waren die Lichtblicke?
„Der Dünne“ wird zum Schwergewicht FC hofft bei Skhiri auf Mega-Ablöse
Ausgerechnet Ellyes Skhiri setzte mit seinem Treffer zum 5:1 im Relegations-Rückspiel gegen Holstein Kiel den Schlusspunkt unter eine turbulente Saison beim 1. FC Köln. Dass der finale Akt dem Tunesier gehörte, ist absolut verdient. Skhiri war über die gesamte Saison gesehen der beständigste Kölner. Der Sechser erzielte sechs Treffer, drei Vorlagen und spulte die meisten Kilometern aller Bundesliga-Spieler ab. Im Sommer soll er nun zu (viel) Geld gemacht werden. Der FC wiederum könnte mit einem Verkauf seines Goldschatzes dringend benötigte Transfereinnahmen generieren. Die FC-Verantwortlichen erhoffen sich angesichts der bärenstarken Entwicklung, die Skhiri in seiner FC-Zeit genommen hat, eine Ablöse um die 20 Millionen Euro. Internationale Top-Klubs haben längst ihre Fühler nach Skhiri ausgestreckt.
Der Kader des 1. FC Köln wird in den nächsten Wochen ordentlich Zuwachs erhalten. Denn ganze acht Spieler werden nach beendeten Leihgeschäften zunächst in die Domstadt zurückkehren. Einer von ihnen ist Anthony Modeste. In der ersten Saisonhälfte war (auch verletzungsbedingt) kaum zum Zug gekommen war. Doch auch in der Ligue 1 lief es nicht besser: Nur sieben Einsätze und keine einzige Torbeteiligung konnte der Mittelstürmer verbuchen. Nach dem Trainerwechsel in Köln winkt dem Routinier nun ein Neustart: Wie die Bild erfahren haben will, soll der neue Übungsleiter Steffen Baumgart (kommt vom SC Paderborn) wieder mit Modeste planen. Laut Informationen des Boulevardblatts soll der Mittelstürmer als einziger der acht Leihrückkehrer im Verein bleiben.
U21 des 1. FC Köln verliert Saisonabschluss Vor 500 Fans: Eigentor rettet den Bonner SC
Ein bitterer Schlusspunkt einer ansonsten so tollen Spielzeit für die U21 des 1. FC Köln. Die Mannschaft von Mark Zimmermann verlor am 5. Juni beim Nachbarn Bonner SC mit 0:1, beendet die Saison aber auf einem hervorragenden fünften Platz. Am 42. Spieltag der Regionalliga West wirkten beide Teams aber mit den Kräften am Ende. Zum Abschluss noch einmal Zuschauer: Nach einer Spielzeit voller Geisterspiele konnten sich auch die Spieler des Bonner SC und der U21 des 1. FC Köln im Nordstadion freuen. 500 Fans waren zugelassen und das Spiel war selbstredend ausverkauft. Verteidiger Robert Voloder war der unfreiwillige Schütze des einzigen Tores. Dario Schumacher hatte in den Kölner Strafraum geflankt, Daniel Somuah hatte verpasst und Voloder traf unglücklich ins eigene Netz.
Wegen Video aus 2014 Pocher nimmt Thomas Kessler aufs Korn
Oliver Pocher hatte seinen Heidenspaß. Der TV-Spaßvogel trat am 3. Juni vor einigen hundert Zuschauern bei einem Open-Air in Hannover mit seiner Frau Amira auf. „Die Pochers“ heißt die Show und plötzlich nahm der Fan von Hannover 96 den neuen Leiter der Lizenzspieler-Abteilung des 1. FC Köln aufs Korn. „Der Mann ist künftig zuständig für Spielerverträge beim 1. FC Köln und ich finde, Seriosität hat einen neuen Namen: Thomas Kessler, bester Mann“, leitete Pocher ein und spielte dann ein Video ab, dass in Kölner Fan-Kreisen bereits bestens bekannt ist, in Hannover aber für kräftige Lacher unter den mehreren hundert Gästen sorgte. 2014 hatte der Ersatz-Keeper mit dem FC den Aufstieg in die Bundesliga geschafft und unter den Anhängern ging ein politisch nicht ganz korrektes, aber sehr eingängiges Feierlied herum: „Streichle mir die Wampe…“ startet der Text, der in einem „Nie mehr 2. Liga, FC Köln“ endet.